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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dispenserkassette zur gekühlten Aufbewahrung und Abgabe von liquiden oder semiliquiden Lebensmitteln, die zur auswechselbaren Aufnahme in einem Kassettenaufnahmeraum eines Dispensergerätes geeignet ist. Die Erfindung betrifft ferner ein Dispensergerät, welches zur Aufnahme der erfindungsgemässen Dispenserkassette geeignet ist.
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Dispensergeräte zur gekühlten Abgabe von liquiden oder semiliquiden Lebensmitteln, die in Schlauchbeuteln angeliefert werden, werden insbesondere in Schnellimbiss-Geschäften, in Restaurants und Catering Betrieben verwendet. Viele Lebensmittelprodukte, wie Milch, Kaffeesahne, flüssige Eier und dergleichen verlangen, dass diese gekühlt aufbewahrt und abgegeben werden, um die Gefahr von krankheitserregenden Bakterien oder Pathogenen zu reduzieren. Die amerikanische Food and Drug Administration (FDA) verlangt, dass Molkereiprodukte wie Milch und dergleichen aufbewahrt werden müssen bei einer Temperatur unter 4,4°C bzw. 40°F. Entsprechend werden solche Produkte in Schlauchbeuteln im bereits gekühlten Zustand bei einer Temperatur zwischen 0°C und 4,4°C angeliefert.
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Stand der Technik
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Eine typische Vorrichtung zur gekühlten Aufbewahrung und Abgabe von flüssigen oder halbflüssigen Lebensmitteln zeigt beispielsweise die
EP 2 457 869 A . Hier steht ein Schlauchbeutel aufrecht in einer Kammer und ist vollständig von einer Wärmeübertragungsflüssigkeit umgeben. In der Kammer, in der die Kühlflüssigkeit bzw. Wärmeübertragungsflüssigkeit und der Schlauchbeutel sind, ist auch eine Kühleinrichtung sowie eine Pumpe zur Umwälzung der Kühlflüssigkeit vorhanden. Der Schlauchbeutel ist jedoch nicht in einer Dispenserkassette untergebracht.
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Aus der
US 6 056 157 ist ein Dispensergerät mit einer Dispenserkassette offenbart, die zur Aufnahme von Schlauchbeuteln geeignet ist. Die hier gezeigte Lösung offenbart lediglich die Möglichkeit einer beheizten Kassette. Hierbei sind die Kassettenwände mit einem Labyrinth von Kanälen versehen, in denen Widerstandsdrähte verlaufen, um so die gesamte Kassette zu erhitzen. Während die Lösung gemäss der
US 6 056 157 nur ein Dispensergerät zur Aufnahme einer einzigen Kassette offenbart, zeigt die
US 6 419 121 B ein Dispensergerät, in dem mehrere Kassetten einschiebbar und herausziehbar nebeneinander angeordnet sind und hierbei sind ebenfalls Lösungen, die eine Kühlung wie auch eine Beheizung offenbaren. Insbesondere zur Beheizung wird auch hier eine Kassette vorgeschlagen, in deren Wänden Kanäle vorhanden sind, durch die Widerstandsdrähte verlaufen, um so die gesamte Kassette und den darin untergebrachten Schlauchbeutel zu erwärmen. In einer anderen Lösung, gemäss den
11 bis
14, ist ein Dispensergerät gezeigt, wobei die Dispenserkassetten distanziert voneinander in einem Kassettenaufnahmeraum des Dispensergerätes gelagert sind. Zur Kühlung wird gekühlte Luft umgewälzt, wobei die gekühlte Luft aussen um die Kassetten geführt wird, und entsprechend müssen die Kassetten aus einem gut wärmeleitenden Material gefertigt sein, also insbesondere aus Metall. Die Kassette selbst ist ein einfaches schachtelartiges Gebilde mit einem Boden und einem gelenkig damit verbundenen Deckel.
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Alle diesseits bekannten Dispensergeräte zur gekühlten Aufnahme und Abgabe von liquiden und semiliquiden Lebensmitteln nutzen den gesamten Kassettenaufnahmeraum kühlschrankartig und kühlen somit sowohl Kassettenaufnahmeraum wie auch die Dispenserkassetten mit dem darin befindenden Schlauchbeutel. Der hierzu erforderliche Energieverbrauch ist entsprechend hoch. Da die Kassetten nach Möglichkeit allseitig mit gekühlter Luft umströmt sein sollten, ist der Raumbedarf entsprechend gross. Wird die Fronttüre des Dispensergerätes geöffnet, um eine Dispenserkassette auszuwechseln, wird ein grosser Teil der gekühlten Luft ausströmen und durch die Umgebungsluft ersetzt. Dies ist vergleichbar mit einem Haushaltskühlschrank, bei dem bei der Öffnung der Kühlschranktüre rund 75% der gekühlten Luft durch Umgebungsluft ausgetauscht wird.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Dispenserkassette zu schaffen, bei der die gekühlte Aufbewahung und Abgabe von liquiden bzw. halbliquiden Lebensmitteln mit geringerem Energieverbrauch möglich ist. Hierbei geht man von einer Dispenserkassette aus, die zur auswechselbaren Aufnahme in einem Kassettenaufnahmeraum eines Dispensergerätes geeignet ist, welches mit Kühlelementen und Lüftergebläsen ausgerüstet ist, wobei die Dispenserkassette aus zwei gelenkig miteinander verbundenen, thermoplastischen Kassettenschalen gebildet ist, die einen Aufnahmeraum für einen darin auswechselbar gehaltenen Schlauchbeutel mit Einwegpumpe aufweisen, und dass in der Dispenserkassette Mittel zur Halterung des Schlauchbeutels und zu dessen Entleerung vorhanden sind.
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Die erfindungsgemässe Aufgabe wird dadurch gelöst, dass jede Kassettenschale eine vom Innenraum der Dispenserkassette nach aussen geformte muldenförmige Vertiefung aufweist, die eine Kühlmulde bildet, die von einer metallenen Kontaktplatte zum Aufnahmeraum hin die Kühlmulde abschliesst, und dass jede Kassettenschale einen steckbaren Einlassstutzen aufweist, mittels dem gekühlte Luft in die Kühlmulde leitbar ist und über Entlüftungsöffnungen aus der Kühlmulde entweichen kann.
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Ferner schlägt die Erfindung ein Dispensergerät zur Aufnahme von Dispenserkassetten nach dem Anspruch 1 vor, wobei das Dispensergerät ein Gehäuse aufweist mit einer Fronttüre zur Öffnung des Kassettenaufnahmeraumes, in dem ein oder mehrere Dispenserkassetten einschiebbar und ausziehbar gehalten sind, wobei das Gehäuse eine Rückwand und unterhalb der Fronttüre je Dispenserkassette einen Auslass für das gekühlte Lebensmittel aufweist. Hierbei zeichnet sich das Dispensergerät dadurch aus, dass die Rückwand Einblasstutzen aufweist, in die die Einlassstutzen der Dispenserkassetten einführbar sind, und Auslassöffnungen, aus denen die Abluft aus dem Kassettenaufnahmeraum rezirkulierbar über Wärmetauscher abgekühlt und durch die Einblasstutzen und den Einlassstutzen in die Dispenserkassetten rückführbar ist. Bevorzugterweise zeichnet sich ein solches Dispensergerät ferner dadurch aus, dass das Volumen des Kassettenaufnahmeraumes abzüglich des Volumens der maximal im Kassettenaufnahmeraum aufzunehmenden Dispenserkassetten weniger als 10%, bevorzugt zwischen 2 - 3% des Volumens des Kassettenaufnahmeraumes entspricht. Hierdurch wird das Volumen der gekühlten Luft, die sich im Kassettenaufnahmeraum befindet und durch Umgebungsluft ersetzt wird, entsprechend stark reduziert. Dies insbesondere auch dadurch, dass beim Einschieben einer Ersatzkassette mit gefülltem Schlauchbeutel, der bereits gekühlt ist, ein lediglich geringes Luftvolumen zusätzlich gekühlt werden muss. In den Ansprüchen 2 - 6 sind bevorzugte Ausführungsformen der Dispenserkassette aufgezeigt, und deren Bedeutung und Wirkung geht aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die anliegenden Zeichnungen hervor. Ebenso sind in den abhängigen Ansprüchen 8 - 13 bevorzugte Ausgestaltungsformen des Dispensergerätes aufgezeigt, und deren Bedeutung wird ebenfalls in der anliegenden Beschreibung sowie den dazu gehörigen Zeichnungen offenbart und erläutert.
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Figurenliste
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In den anliegenden Zeichnung ist sowohl die Dispenserkassette als auch das entsprechende, dazu passende Dispensergerät dargestellt und anhand der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigt:
- 1 eine perspektivische Ansicht des erfindungsgemässen Dispensergerätes zur Aufnahme der erfindungsgemässen Dispenserkassetten in einem Gebrauchszustand;
- 2 zeigt dasselbe Dispensergerät nach 1, im Zustand mit geöffneter Fronttüre mit einer herausgezogenen erfindungsgemässen Dispenserkassette während eines Auswechslungszustandes;
- 3 zeigt die erfindungsgemäss Dispenserkassette im geöffneten Zustand unter Weglassung des darin aufzunehmenden Schlauchbeutels, wiederum in perspektivischer Darstellung;
- 4 zeigt dieselbe Dispenserkassette im geschlossenen Zustand sowie die Rückwand des Dispensergerätes zur Erläuterung des Zusammenwirkens zwischen Dispenserkassette und Dispensergerät, wobei auch hier wiederum eine perspektivische Darstellung gezeigt ist;
- 4a zeigt einen Teilschnitt durch das Dispensergerät entlang einer Linie a - a in 4, während
- 4b einen Vertikalschnitt senkrecht zur Schwenkachse der beiden Kassettenschalen entlang der Linie b - b in 4 zeigt, und zwar im Berich, in dem der Einlassstutzen der Dispenserkassette in die Kühlmulde mündet, während
- 4c einen Vertikalschnitt entlang der Linie c - c in 4 darstellt, wobei dieser Schnitt den Bereich der Entlüftungsöffnungen in der Kühlmulde zeigt. Schliesslich zeigt
- 5 eine Explosionszeichnung zur Erläuterung der Luftführung zwischen Dispensergerät und Dispenserkassette, wobei einzelne Teile des Luftführungsgehäuses und der darin untergebrachten Teile ersichtlich sind.
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In der 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines Dispensergerätes dargestellt, welches geeignet ist, die erfindungsemässen Dispenserkassetten aufzunehmen. Das Dispensergerät ist insgesamt mit 1 bezeichnet. Es umfasst ein Gehäuse 2 mit einer Fronttüre 3. Die Fronttüre ist an der Vorderseite angebracht, welches die Bedienungsseite ist. Die Fronttüre 3 ist eine aufschwenkbare Türe, die entsprechend eine hier sichtbare Griffmulde zeigt, mit der die Fronttüre geöffnet werden kann. Im unteren Bereich der Fronttüre 3 ist eine Reihe mit drei Bedienungsknöpfen 7 sichtbar.
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Das hier dargestellte Dispensergerät 1 ist ausgelegt zur Aufnahme von drei Dispenserkassetten 10. Jeder Dispenserkassette 10 ist ein Bedienungsknopf 7 zugeordnet. Mittels den Bedienungsknöpfen 7 werden elektromotorisch betriebene Dosierpumpen angesteuert. Die Dosierpumpen sind bevorzugterweise als Einwegpumpen gestaltet, während die diese Dosierpumpen treibenden Motoren fest im Dispensergerät 1 verbleibend angeordnet sind. Der Pfeil 9 zeigt in Richtung der hier nicht sichtbaren Auslässe der drei Einwegpumpen. Unterhalb der Fronttüre 3 befindet sich eine Einbuchtung, in deren Bereich eine Tropfschale angeordnet ist, auf der ein die dosierte Menge Lebensmittel auffangendes Behältnis stellbar ist. In einer Frontwand unterhalb der Fronttüre ist ein Display 8 angeordnet, auf dem beispielsweise die Temperatur im Kassettenaufnahmeraum 4 oder in den Dispenserkassetten 10 angezeigt werden kann. Entsprechend muss dann Kassettenaufnahmeraum 4 und jede Dispenserkassette 10 einen entsprechenden Temperatursensor aufweisen. Über das Display 8 kann aber auch die Dosiermenge angezeigt werden oder andere relevante Daten wie beispielsweise die verschiedenen Inhaltsstoffe in den Dispenserkassetten bzw. in den Schlauchbeuteln in den entsprechenden Dispenserkassetten 10.
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Die 2 zeigt das Dispensergerät wie in 1 in einem geöffneten Zustand, wobei die Fronttüre 3 aufgeschwenkt ist und eine auszuwechselnde Dispenserkassette 10 im herausgezogenen Zustand zeigt, während zwei weitere Dispenserkassetten 10 im Kassettenaufnahmeraum 4 sich befinden. Die Dispenserkassetten 10 befinden sich in einer relativ dichten Packung, wenn diese sich im Kassettenaufnahmeraum 4 befinden. Beim Einführen oder Herausnehmen der Dispenserkassetten 10 gleiten diese auf entsprechenden Gleitschienen 6. Im Deckbereich des Gehäuses 2 sind entsprechende Kulissen angebracht, die eine exakte Führung der Dispenserkassetten 10 erlauben.
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Der Auslass 9 zur Abgabe von gekühlten Lebensmitteln in liquider oder semiliquider Form ist hier nur teilweise noch sichtbarer. Der Auslass 9 ist Teil der Einwegpumpe. In einer Halterung 19, die Teil der Dispenserkassette 10 ist, ist der Auslass der Einwegpumpe fixiert.
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Die Dispenserkassette ist insgesamt mit 10 bezeichnet. Sie besteht aus einer ersten Kassettenschale 11 und einer zweiten Kassettenschale 12. Die beiden Kassettenschalen 11 und 12 sind über ein Scharnier 13 miteinander verbunden. In der zweiten Kassettenschale sind Mittel zur Befestigung eines darin zu platzierenden Schlauchbeutels vorhanden. Diese Mittel bestehen aus einer festen Schlauchbeutelklemme 15 und einer verstellbaren Schlauchbeutelklemme 16. Mit 17 sind verschiedene Verstellpositionen für die verstellbare Schlauchbeutelklemme 16 bezeichnet. Korrekterweise ist natürlich an jeder Kassettenschale 11, 12 je hälftig ein Teil der Halterung 19 vorhanden, so dass die Halterung 19 im geschlossenen Zustand der Dispenserkassette 10 den Auslass 9 bzw. die Einwegpumpe umschliessend hält.
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Der in der Dispenserkassette
10 aufzunehmende Schlauchbeutel, der mittels den beiden Schlauchbeutelklemmen
15,
16 gehalten wird, wird somit in die hier als zweite Kassettenschale bezeichnete Schale
12 gelegt und verdeckt dann natürlich wesentliche Teile, die hier von Bedeutung sind, weshalb man den Schlauchbeutel nicht dargestellt hat. Während also die Schlauchbeutelklemmen
15,
16 die Mittel zur Halterung des Schlauchbeutels darstellen, sei hier auch noch das Mittel zur Entleerung des Schlauchbeutels kurz beschrieben. Da der Inhalt der Schlauchbeutel verschiendenste Viskositäten aufweisen kann und auch unterschiedliche Strömungsverhalten haben kann, wie beispielsweise ein thixotropes Strömungsverhalten, kann folglich die Schwerkraft alleine ein möglichst vollständiges Entleeren des Schlauchbeutels nicht garantieren. Sogar, wenn der Inhalt mittels der Pumpe praktisch ausgesaugt wird, führt dies keineswegs zu einem gesicherten, praktisch vollständigen Entleeren des Schlauchbeutels. Entsprechend ist hier eine Anpresswalze
21 dargestellt, welche seitliche Zahnräder
22 aufweist und zuäusserst entsprechende Andruckräder
24 hat. Während die Zahnräder
22 auf Zahnstangen
20, die nur in der zweiten Kassettenschale
12 vorhanden sind, laufen, liegen die Andruckräder
24 nur auf Abrollbahnen
26 in der ersten Kassettenschale
11 auf. Die Anpresswalze
21 hat einen metallenen Kern, mit einem relativ hohen spezifischen Gewicht, und über diesem metallenen Kern ist ein Mantel aus Schaumgummi aufgezogen. Eine Dispenserkassette, die in etwa diese bauliche Ausgestaltung aufzeigt, ist bereits aus der
WO 2016/184633 bekannt.
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Schliesslich erkennt man jedoch in dieser Darstellung deutlich in jeder der beiden Kassettenschalen 11 und 12 je eine Wärmeleitplatte 18. Diese Wärmeplatten 18 sind in der Breite so ausgelegt, dass ein zwischen den beiden Kassettenschalen 11 und 12 gehaltener Schlauchbeutel im vollständig gefüllten Zustand auf beiden Seiten praktisch vollständig an den Wärmeleitplatten 18 anliegt. Mit anderen Worten, die Wärmeleitplatten sind in der Breite bis relativ nahe an die seitlichen Zahnstangen 20 sich erstreckend in der zweiten Kassettenschale 12 und bis relativ nahe an die seitlichen Abrollbahnen 26 in der ersten Kassettenschale 11 sich erstreckend. In der Breite sind sie folglich etwa 90 % der Breite der entsprechenden Kassettenschale. Jede Wärmeleitplatte 18 ist in der Höhe etwa entsprechend 2/3 der Höhe der jeweiligen Kassettenschale 11, 12. Der Platz im oberen Drittel der Dispenserkassette 10 wird benötigt für die Halterung des Schlauchbeutels und für die Anpresswalze 21, wenn der Schlauchbeutel vollständig gefüllt ist.
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In der 4 ist die Dispenserkassette 10 im geschlossenen Zustand dargestellt sowie die Rückwand des Gehäuses 2 des Dispensergerätes 1. Die Rückwand 5 ist hier mit Blick auf die zum Kassettenaufnahmeraum 4 hin gelegenen Seite ersichtlich. Auf der Aussenseite der Rückwand 5, die Teil des Gehäuses 2 ist, befinden sich die zur Kühlung und Rezirkulation der kühlenden Luft entsprechenden aktiven Aggregate. Sowohl die erste Kassettenschale 11 als auch die zweite Kassettenschale 12 weist einen Einlassstutzen 26 auf. Somit hat jede Dispenserkassette 10 zwei Einlassstutzen 26. Diese Einlassstutzen 26 passen formschlüssig und dichtend in Einblasstutzen 27 in der Rückwand 5 des Gehäuses 2. Oberhalb dieser Einblasstutzen 27 sind Absaugöffnungen 28 vorhanden, durch die die kühle Luft, welche aus der Dispenserkassette 10 in den Kassettenaufnahmeraum 4 ausströmt, abgesaugt wird, um erneut abgekühlt zu werden und dann über die Einblasstutzen 27 und durch die Einlassstutzen 26 in die Dispenserkassette 10 wieder eingespiesen zu werden.
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Das wesentlichste der erfindungsgemässen Dispenserkassette 10 ist, dass sowohl in der ersten Kassettenschale 11 als auch in der zweiten Kassettenschale 12 je eine vom Innenraum der Dispenserkassette zur Aufnahme des Schlauchbeutels nach aussen geformte, muldenförmige Vertiefung 29 eingeformt ist. Diese muldenförmige Vertiefung 29 bildet zusammen mit den sie abschliessenden Wärmeleitplatten 18 die Kühlmulde 30. Die muldenförmige Vertiefung wird gebildet durch einen nach aussen versetzten Plattenteil 31 der jeweiligen Kassettenschale 11, 12. Der nach aussen versetzte Plattenteil 31 stützt sich auf einer umlaufenden Wand 32 ab. Die Tiefe der Kühlmulde 30 ergibt sich aus der Höhe der umlaufenden Wand 32.
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Wie aus der 4a ersichtlich, ist die Dicke der Wärmeleitplatte 18 mit T bezeichnet. Die Tiefe der Kühlmulde 30, die wie erwähnt sich aus der Höhe der umlaufenden Wand 32 ergibt, entspricht maximal 2T. Damit ist das Volumen der gekühlten Luft, die in der Kühlmulde 30 Aufnahme findet, relativ gering. Entsprechend wird diese gekühlte Luft in entsprechend kurzer Zeit immer wieder durch die rezyklierend gekühlte Luft ersetzt. Da die Wärmeleitplatte 18 aus Metall, bevorzugterweise aus Aluminium, besteht und der nach aussen versetzte Plattenteil 31, der einstückige Teil der entsprechenden Kassettenschalen 11, 12, aus Kunststoff besteht und somit im Vergleich zur Wärmeleitplatte 18 eine wesentlich geringere Wärmeleitfähigkeit aufweist, ist die Kühlmulde 30 somit gegen aussen hin isoliert. Die Kälte wird somit im wesentlichen an die Wärmeleitplatte 18 und von dort an den Schlauchbeutel bzw. dessen Inhalt abgegeben.
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In der 4b, welche einen Vertikalschnitt durch die Dispenserkassette 10 darstellt, erkennt man, dass die im Gehäuse 2 vertikal stehenden Dispenserkassette 10 im unteren Bereich, in dem der nach aussen versetzte Plattenteil 31 sich befindet, weiter nach aussen vorsteht als der obere Bereich oberhalb der Einlassstutzen 26. Hierdurch ergibt sich oberhalb der Einlassstutzen 26 ein im Querschnitt verjüngter Teil 34 der Dispenserkassette 10, der die freie Rezirkulierung der aus der Kühlmulde 30 durch die Entlüftungsöffnungen 33 ausströmenden Luft zu den Absaugöffnungen 28 ermöglicht.
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In der 4c ist ein Schnitt entlang der Linie C-C in 4 darstellt. Die Entlüftungsöffnungen und der Einlassstutzen 26 befinden sich an zwei einander entgegengesetzten Enden der oberen Kante der Kühlmulde 30. Die kalte einströmende Luft sackt in der Kühlmulde 30 ab und wird von der nachströmenden kalten Luft in Richtung zu den Entlüftungsöffnungen verschoben, wobei sie sich erwärmt und aufsteigt und somit aus den Entlüftungsöffnungen 33 austritt.
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Zur Erläuterung der Luftführung zwischen Dispensergerät und Dispenserkassette wird nun auf die 5 verwiesen. Hier ist die Rückwand 5 des Dispensergerätes 1 mit Blick auf die äussere Seite dieser Rückwand 5 in Explosionsdarstellung des Luftführungsgehäuses und die darin bzw. daran befestigten Bauteile gezeigt, die nachfolgend beschrieben sind. Das Luftführungsgehäuse besteht aus zwei spiegelsymmetischen Halbteilen 46 und 47. In diesen liegen zwei Wärmetauschelemente, die ebenfalls spiegelsymmetrisch gestaltet sind, nämlich die Wärmetauscher 42 und 43. Diese Wärmetauscher 42 und 43 bestehen jeweils aus je einem Kunststoffhalteteil 35 und einem darin befestigten Wärmekontaktplättchen 36. Dieses Wärmekontaktplättchen 36 ist im jeweiligen Kunststoffhalteteil in einem darin eingeformten Fenster klemmend oder geklebt gehalten. Eine Wärmedämmschicht 37 ist selbstverständlich lediglich auf den Kunststoffhalteteil 35 beschränkt fixiert und deckt nicht die Wärmekontaktplättchen 36 ab. Von der Rückwand 5 her gesehen liegen vor den beiden Wärmetauschern 42 und 43, aber innerhalb der beiden Gehäuseteilen 46 und 47, zwei Ventilatoren 40 und 41, welche die Luft aus dem Kassettenaufnahmeraum 4 durch die Absaugöffnungen 28 absaugen und über die Wärmekontaktplättchen 36 strömend in die Einblasstutzen 27 zurück in die Dispenserkassetten 10 fördern.
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Das eigentliche Luftführungsgehäuse besteht aus zwei spiegelsymmetrischen Luftführungsgehäusehälften 46, 47, die aber auch einteilig miteinander verbunden gestaltet sein können. In jeder Luftführungsgehäusehälfte 46, 47 ist je eine Halteöffnung 38 eingeformt, in der auswechselbar je ein elektrothermisches Kühlelement 44, 45 gehalten ist. Bevorzugterweise handelt es sich bei den elektrothermischen Kühlelementen um Peltier-Elemente. Diese Peltier-Elemente 44, 45 besitzen eine kalte Seite und eine warme Seite. Im vorliegenden Fall sind die elektrothermischen Kühlelemente so angeordnet, dass die kalte Seite zur Rückwand 5 hin gerichtet ist, während die warme Seite von der Rückwand 5 weg angeordnet ist. Die kühle Seiten der beiden Kühlelemente 44, 45 sind in Kontakt mit den Wärmekontaktplättchen 36. Aussen auf den beiden Luftführungsgehäusehälften 46, 47 ist eine Halteschiene 39 befestigt. Diese Halteschiene 39 besitzt zwei Wärmeabstrahlöffnungen 39'. In der Halteschiene 39 ist ein heissseitiger Wärmetauscher 48 gehalten. Ein Kühlgebläse 49 bläst Umgebungsluft auf den heissseitigen Wärmetauscher 48 und kühlt so die elektrothermischen Kühlelemente 44, 45.
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Dank der kompakten Anordnung der Dispenserkassetten 10 im Kassettenaufnahmeraum 4 des Dispensergerätes 1 ist das Gesamtvolumen an gekühlter Luft, welches umgewälzt werden muss, äusserst gering. So ist das Volumen des Kassettenaufnahmeraumes abzüglich des Volumens der maximal im Kassettenaufnahmeraum aufzunehmenden Dispenserkassetten 10 weniger als 10 %. Bevorzugterweise beträgt dieses Volumen zwischen 3 - 8 % des Volumens des gesamten Kassettenaufnahmeraumes. Auch beim Auswechseln eines Schlauchbeutels, der in einer Dispenserkassette 10 eingesetzt werden muss, ist das Volumen der gekühlten Luft, die durch Umgebungsluft ersetzt wird, äusserst gering. Der neu einzusetzende Schlauchbeutel hat bereits die vorgeschriebenen Kühltemperatur von 0°C - +4°C. Wird also in einer leeren oder entleerten Dispenserkassette ein neuer, voller Schlauchbeutel eingesetzt, so verdrängt dieser volle Schlauchbeutel den grössten Teil des Volumens der Luft im Aufnahmeraum 25 der Dispenserkassette 10, in den der Schlauchbeutel eingesetzt wird. Das Differenzvolumen, welches noch mit Umgebungsluft verbleibt, beträgt weniger als 20 %, bevorzugterweise etwa 8 - 15 % des gesamten Volumens des Aufnahmeraumes 25. Insbesondere aber ist der Anteil der rezirkulierenden gekühlten Luft, die bei einem Wechsel des Schlauchbeutels aus dem System durch Umgebungsluft ersetzt wird, sehr gering. Da das Volumen der Kühlmulde 30 sehr klein ist, wird der Energiebedarf während des Normalbetriebes des Dispensergerätes bei Verwendung der erfindungsgemässen Dispenserkassetten 10 äusserst gering. Dies ist ökologisch und ökonomisch das angestrebte Ziel der vorliegenden Erfindung, und dieses Ziel wird optimal erreicht.
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Da beim Wechsel eines Schlauchbeutels wiederum ein Schlauchbeutel mit der erforderlichen Temperatur eingesetzt wird, erübrigt sich die Temperaturüberwachung in jeder Dispenserkassette. Bevorzugterweise bringt man einen Temperaturüberwachungssensor im Bereich nahe der Absaugöffnungen 28 an. Hier tritt die höchste Temperatur auf. Erreicht diese eine obere vorgegebene Solltemperatur von z.B. 3,8°C, so werden die beiden elektrothermischen Kühlelemente 44, 45 aktiviert. Misst man eine untere Temperatur von z.B. 1,2 °C, so schaltet man diese Kühlelemente 44, 45 ab.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Dispensergerät
- 2
- Gehäuse
- 3
- Fronttüre
- 4
- Kassettenaufnahmeraum
- 5
- Rückwand des Gehäuses 2
- 6
- Gleitschienen
- 7
- Betätigungsknopf
- 8
- digitales Display
- 9
- Auslass
- 10
- Dispenserkassette
- 11
- erste Kassettenschale
- 12
- zweite Kassettenschale
- 13
- Verschlussgriffe
- 14
- Scharnier
- 15
- feste Schlauchbeutelklemme
- 16
- verstellbare Schlauchbeutelklemme
- 17
- Verstellpositionen für 16
- 18
- Wärmeleitplatte
- 19
- Halterung für Auslass
- 20
- Zahnstange
- 21
- Anpresswalze
- 22
- Zahnräder der Anpresswalze
- 23
- Andruckrad der Anpresswalze
- 24
- Abrollbahn für 24
- 25
- Aufnahmeraum für Schlauchbeutel
- 26
- Einlassstutzen
- 27
- Einblasstutzen
- 28
- Absaugöffnungen
- 29
- muldenförmige Vertiefung
- 30
- Kühlmulde
- 31
- nach aussen versetzter Plattenteil der Kassettenschale
- 32
- umlaufender Rand
- 33
- Entlüftungsöffnungen
- 34
- verjüngter Teil der Dispenserkassette 10
- 35
- Kunststoffhalteteile
- 36
- Wärmekontaktplättchen
- 37
- Wärmedämmschicht
- 38
- Halteöffnung
- 39
- Halteschiene
- 39'
- Wärmeabstrahlöffnungen
- 40,41
- Ventilatoren
- 42,43
- Wärmetauscher
- 44,45
- elektrothermische Kühlelemente Peltierelement
- 46,47
- Luftführungsgehäusehälften
- 48
- heisseitiger Wärmetauscher
- 49
- Kühlgebläse
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2457869 A [0003]
- US 6056157 [0004]
- US 6419121 [0004]
- WO 2016/184633 [0015]