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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Gargerät, umfassend zumindest einen Innenkasten mit einem Garraum, eine Außenhülle um den zumindest einen Innenkasten und zumindest eine Garraumtür in Verbindung mit der Außenhülle zum Verschliessen einer Zugangsöffnung zu dem Garraum des zumindest einen Innenkastens.
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Solche Gargeräte sind im Stand der Technik gut bekannt, wobei beispielhaft auf das aus der
WO 2005/047773 A1 bekannte Gargerät zu verweisen ist. Nachteilig bei den bekannten Gargeräten ist, dass sie je nach Größe des gewünschten Garraums unterschiedlich hergestellte Innenkästen aufweisen. In der Großküche ist es üblich, Geräte mit unterschiedlicher Kapazität und somit unterschiedlichen Innenkästengeometrien bereitzustellen. Die Anmelderin vertreibt z.B. unter dem Handelsnamen „Self Cooking Center“ einen Typ 101 mit einer Kapazität von 10 mal 1/1 Gastronorm und einen Typ 201 mit einer Kapazität von 20 mal 1/1 Gastronorm.
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In einem Innenkasten eines Gargeräts sind üblicherweise weitere Einbauten vorgesehen, insbesondere in Form eines Gebläserads und einer Heizeinrichtung innerhalb eines von einem Garraum über ein Luftleitblech getrennten Gebläseraums und eines Gestells mit Aufnahmeschienen für Gargut im Garraum, wie beispielsweise in der
DE 20 2010 008 995 U1 beschrieben. Bei unterschiedlich dimensionierten Innenkästen fordert dies eine unterschiedliche Ausgestaltung der Elemente, wobei beispielsweise das Gestell bei besagtem Typ 101 10 Paare an sich gegenüberliegenden Schienen und bei besagtem Typ 201 20 Paare an sich gegenüberliegenden Schienen zur Aufnahme von Gastronorm-Behältern aufweist.
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Löst man das Problem der unterschiedlich dimensionierten Innenkästen zum Bereitstellen unterschiedlich großer Kapazitäten derart, dass man beispielsweise zur Verdopplung einer Kapazität zwei Gargeräte der einfachen Kapazität aufeinanderstellt, so kommt es zu einem großen Raumbedarf und hohen Materialkosten.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, das gattungsgemäße Gargerät derart weiterzuentwickeln, dass die Nachteile des Standes der Technik überwunden werden.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch zumindest ein Mantelteil und zumindest zwei gleich geformte Abschlussteile, wobei jeder Innenkasten ein die Zugangsöffnung freilassendes Mantelteil umfasst, das fest mit zwei Abschlussteilen verbunden ist, jedes Abschlussteil auf einer Seite eine Bodenkontur und auf der der Bodenkontur gegenüberliegenden Seite eine Deckenkontur aufweist, und n Mantelteile mit n + 1 Abschlussteilen zum Bereitstellen von n Garräumen verbunden sind, wobei n eine ganze Zahl größer Null ist.
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Dabei ist bevorzugt, dass die Bodenkontur zumindest bereichsweise auf eine Ablauföffnung zu läuft, vorzugsweise über eine Schräge, wobei die Ablauföffnung mit einem Geräteablauf in Wirkverbindung bringbar ist.
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Mit der Erfindung wird auch vorgeschlagen, dass die Deckenkontur zumindest eine Medienzufuhröffnung, insbesondere für eine Fluidzufuhr, aufweist, wobei die Medienzufuhröffnung mit einem Wasseranschluss, einem Reservoir und/oder einem Dampfgenerator in Wirkverbindung bringbar ist.
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Erfindungsgemäße Gargeräte können zudem gekennzeichnet sein durch zumindest eine Sensiereinrichtung und/oder Mikrowellen emittierende und/oder empfangende Einrichtung, die über die Deckenkontur mit dem Garraum in Wirkverbindung bringbar ist.
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Bevorzugte erfindungsgemäßer Gargeräte sind ferner dadurch gekennzeichnet, dass jedes Mantelteil zusätzlich zu einem Garraum einen von diesem über ein Luftleitelement getrennten Gebläseraum seitlich begrenzt, wobei vorzugsweise jede Ablauföffnung, insbesondere samt darauf zulaufender Schräge, in einer Bodenkontur im Bereich eines Garraums und/oder jede Medienzufuhröffnung in einer Deckenkontur im Bereich eines Gebläseraums angeordnet ist.
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Mit der Erfindung wird zudem vorgeschlagen, dass bei einem in dem Gargerät obersten Abschlussteil zumindest die Ablauföffnung der Bodenkontur verschliessbar ist, und/oder bei einem in dem Gargerät untersten Abschlussteil zumindest die Medienzufuhröffnung der Deckenkontur verschliessbar ist.
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Weiterhin können erfindungsgemäße Gargeräte gekennzeichnet sein durch Paare von Schienen an sich gegenüberliegenden Seiten in einem Garraum für Gargutträger, wobei die Schienen auf zumindest einer Seite mit dem den Garraum umschliessenden Mantelteil verbindbar, fest verbunden oder in einem ausgeformt sind.
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Erfindungsgemäß kann auch vorgesehen sein, dass jedes Mantelteil einen ersten Teil der Zugangsöffnung des davon umschlossenen Garraums und jede Bodenkontur und/oder Deckenkontur, die mit dem Mantelteil verbunden und zu besagtem Garraum geöffnet ist, zumindest einen zweiten Teil der Zugangsöffnung begrenzt.
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Zudem wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass die Mantelteile und Abschlussteile je nach gewünschter Anzahl an Garräumen nach der Modul-Bauweise miteinander verbunden, insbesondere verschweißbar, sind.
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Erfindungsgemäße Gargeräte sind desweiteren gekennzeichnet durch eine Heizeinrichtung, eine Fluidzufuhreinrichtung, eine Fluidabfuhreinrichtung, eine Garraumatmosphärenzirkulationseinrichtung und eine Sensiereinrichtung pro Garraum, und/oder zumindest eine Steuer- oder Regeleinrichtung und/oder zumindest eine Eingabe- und/oder Ausgabeeinrichtung.
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Schließlich kann erfindungsgemäß noch vorgesehen sein, dass die zumindest eine Eingabe- und/oder Ausgabeeinrichtung an der Aussenhülle bereitgestellt ist, und/oder zumindest eine erste Steuer- oder Regeleinrichtung zwischen dem bzw. den Innenkästen und der Aussenhülle angeordnet ist, und/oder jedes Abschlussteil eine Funktionseinheit, wie eine zweite Steuer- oder Regeleinrichtung, eine Mikrowellenquelle oder dergleichen, beherbergt.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass Gargeräte mit modular aufgebauten Innenkästen Herstellungskosten erheblich reduzieren und gleichzeitig eine größere Flexibilität hinsichtlich der von einem Gargerät jeweils bereitgestellten Gesamtkapazität eröffnet. So können in einem erfindungsgemäßen Gargerät n Innenkästen jeweils zur Begrenzung eines Garraums bereitstellt werden, die aus n Mantelteilen und n + 1 damit verbundenen Abschlussteilen bereitgestellt sind. Mit anderen Worten können ein Innenkasten, zwei Innenkästen, drei Innenkästen und mehr Innenkästen aus lediglich zwei unterschiedlichen Modulen in Form einerseits eines standardisierten Mantelteils und andererseits eines standardisierten Abschlussteils hergestellt werden. Erfindungswesentlich ist dabei, dass die Abschlussteile sowohl eine Bodenkontur als auch eine Deckenkontur aufweisen. Bevorzugt ist dabei, in die Abschlussteile Funktionseinheiten zu integrieren, wie eine Ablauföffnung in der Bodenkontur oder eine Medienzufuhröffnung in der Deckenkontur. Denkbar ist aber auch die platzsparende Bereitstellung einer weiteren Funktionseinheit in dem Abschlussteil, wie beispielsweise einer Mikrowellenquelle, die dann auf einfache Art und Weise mit einer sich in den Innenkasten ersteckenden Antenne verbindbar ist. Aber auch das Mantelteil kann mit weiteren Elementen in einem ausgebildet sein, wie beispielsweise Schienen zur Aufnahme von Gargutträgern oder dergleichen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand schematischer Zeichnungen beispielhaft erläutert sind. Dabei zeigt
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1 eine perspektivische Explosionsansicht eines Mantelteils und eines Abschlussteils eines ersten erfindungsgemäßen Gargeräts; und
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2 eine Schnittansicht durch ein zweites erfindungsgemäßes Gargerät mit zwei Mantelteilen.
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In 1 sind die beiden Module, aus denen die Innenkästen eines erfindungsgemäßen Gargeräts aufbaubar sind, dargestellt, nämlich in Form eines Mantelteils 1 und eines Abschlussteils 2. Zum Bereitstellen eines Innenkastens wird ein Mantelteil 1 mit zwei Abschlussteilen 2 fest verbunden, beispielsweise verschweißt. Jedes Abschlussteil, von denen lediglich eines in 1 dargestellt ist, umfasst daher eine Bodenkontur 20 und eine Deckenkontur 21. Sowohl das Mantelteil 1 als auch das Abschlussteil 2 weisen eine Zugangsöffnung 12 bzw. 22 auf, die einen Zugang zu einem von dem Mantelteil 1 und den beiden Abschlussteilen 2, also einem Innenkasten, begrenzten Garraum ermöglicht. Zudem erleichtern die Zugangsöffnungen 12 und 22 die Ausrichtung der Module 1, 2 zueinander bei der Montage. Die Bodenkontur 20 weist auch eine Ablauföffnung 24 auf.
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Nach Verschweißen des Mantelteils 1 mit zwei Abschlussteilen 2 ist der Innenkasten fertiggestellt und es können auf übliche Weise nicht gezeigte weitere Funktionseinheiten montiert werden, bevor eine nicht gezeigte Aussenhülle um den entsprechenden Innenaufbau befestigt wird.
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Wünscht eine Kunde ein Gargerät mit zwei Innenkästen, so werden die beiden Innenkästen gemeinsam aus zwei Mantelteilen 1 und drei Abschlussteilen 2 ausgebildet, während im Stand der Technik zum Bereitstellen zweier Innenkästen zwei Bodenelemente, zwei Deckenelemente und Seitenwände zum getrennten Herstellen zweier Innenkästen verbunden werden müssen. Dies zeigt bereits die Einsparung in Montagearbeit und Material bei einem erfindungsgemäßen Gargerät. Aber auch die Herstellungskosten sind bei erfindungsgemäßen Gargeräten dadurch reduziert, dass lediglich zwei unterschiedliche Module hergestellt werden müssen, nämlich in Form eines Mantelteils und eines Abschlussteils, und nicht zumindest drei unterschiedliche Einheiten in Form einer Decke, eines Bodens und Seitenwänden gemäß dem Stand der Technik.
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2 zeigt ein weiteres erfindungsgemäßes Gargerät, das zwei Innenkästen aufweist, wobei von den beiden Innenkästen die beiden Mantelteile 1' und das gemeinsame Abschlussteil 2' dargestellt sind. Nicht dargestellt ist somit das oberste Abschlussteil sowie das unterste Abschlussteil zur Vervollständigung der beiden Innenkästen.
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Das Mantelteil 1' weist eine Wandung 10' auf, die mit Schienen 11' ausgeformt sein kann. Diese Schienen 11' können mit gegenüberliegenden Schienen 31' zum Einschieben von Gargutträgern dienen. Die weiteren Schienen 31' sind dabei an einem Gestell gemäß der Ausführungsform der 2 angebracht, können aber auch in einem mit einem Luftleitelement ausgeformt sein. Bei der Ausführungsform der 2 ist das Luftleitelement 30' zur Abgrenzung eines Garraums 60' von einem Gebläseraum 70' zusätzlich vorgesehen. Im Gebläseraum 70' befindet sich desweiteren ein Gebläserad 40' und eine darum angeordnete Heizung 50'. Das Gebläserad 40' wird über einen außerhalb des Innenkastens angeordneten Motor angetrieben, so dass sich ein Schaft zwischen dem Motor und dem Gebläserad 40' durch die Wandung 10' erstreckt.
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Das Abschlussteil 2' ist über Schweißverbindungen 80', 90' mit den beiden Mantelteilen 1' fest verbunden. Die Bodenkontur 20' des Abschlussteils 2' weist eine Schräge im Bereich des Garraums 60' auf, die zu einer Ablauföffnung 24' führt. Die Deckenkontur 21' weist im Bereich des Garraums 60' eine Wölbung auf und im Gebläseraum 70' ist eine Medienzufuhröffnung 23' vorgesehen, über die beispielsweise eine Reinigungsflüssigkeit oder Dampf oder Wasser in den Innenkasten und somit in den Gebläseraum 70' sowie den Garraum 60' einführbar ist.
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Die Ablauföffnung 24' ist mit einem nicht gezeigten Geräteabfluss verbunden, während die Medienzufuhröffnung 23' mit einem Reservoir für Wasser oder Reinigungsflüssigkeit oder einem Dampfgenerator verbunden sein kann.
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Zur Vervollständigung der beiden Innenkästen muss das in 2 obere Mantelteil 1' oben mit einem nicht gezeigten Abschlussteil und das in 2 untere Mantelteil 1' unten mit einem nicht gezeigten Abschlussteil verschweißt werden. Im oberen Abschlussteil kann dann die Ablauföffnung 24' geschossen werden, ebenso wie die Medienzufuhröffnung 23' im unteren Abschlussteil.
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Die so fertiggestellten und fest miteinander verbundenen zwei Innenkästen können im Anschluss mit weiteren Funktionseinheiten verbunden, und schließlich mit einer Aussenhülle umgeben werden. An die Aussenhülle angebracht sind dabei zwei nicht gezeigte Garraumtüren zum Verschließen der Zugangsöffnungen zu den Garräumen 60'. Die Türen des Gargeräts können aber auch derart in einem ausgeformt sein, dass sie drei Öffnungszustände aufweist, wobei in einem ersten Öffnungszustand beide Garräume 60' zugänglich sind, in einem zweiten Öffnungszustand nur der erste Garraum 60' zugänglich ist und in einem dritten Öffnungszustand lediglich der unterste Garraum 60' zugänglich ist. Solche Türen sind im Stand der Technik gut bekannt.
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Über die Aussenhülle kann eine Bedieneinheit bereitgestellt sein, die eine Eingabe- und Ausgangseinrichtung umfasst und eine Auswahl unterschiedlicher Programme für die beiden Innenkästen ermöglicht. Zu diesem Zweck kann die Eingabe- und Ausgabeeinrichtung mit zwei Regeleinrichtungen verbunden sein, nämlich einer für jeden Garraum 60', wobei die Regeleinrichtungen zwischen den Innenkästen und der Aussenhülle plaziert sind, beispielsweise in einem sogenannten Technikraum.
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Die in der voranstehenden Beschreibung, den Ansprüchen und den Zeichnungen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in jeder beliebigen Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1, 1'
- Mantelteil
- 2, 2'
- Abschlussteil
- 10'
- Wandung
- 11'
- Schiene
- 12
- Zugangsöffnung
- 20, 20'
- Bodenkontur
- 21, 21'
- Deckenkontur
- 22
- Zugangsöffnung
- 23'
- Medienzufuhröffnung
- 24, 24'
- Ablauföffnung
- 30'
- Luftleitelement
- 31'
- Schiene
- 40'
- Gebläserad
- 50'
- Heizung
- 60'
- Garraum
- 70'
- Gebläseraum
- 80', 90'
- Schweißverbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2005/047773 A1 [0002]
- DE 202010008995 U1 [0003]