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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Befeuchtungsvorrichtung nach dem Obersatz des Patentanspruch 1.
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Stand der Technik
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Es ist bekannt, dass der Feuchtigkeitsgehalt von warmer Luft höher ist, als jener von kalter Luft. Wenn Luft in Innenräumen mithilfe von Heizkörpern oder anderen Heizgeräten erwärmt wird, sinkt der relative Feuchtigkeitsgehalt in der Luft. Darüber hinaus entziehen Klimaanlagen der behandelten Luft Feuchtigkeit, wodurch die Luft unangenehm trocken wird. Unter diesen Bedingungen ist es daher wünschenswert, den relativen Feuchtigkeitsgehalt in der Umgebungsluft mithilfe passiver Luftbefeuchter zu erhöhen.
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Ein passiver Luftbefeuchter ist eine Befeuchtungsvorrichtung, die den Feuchtigkeitsgehalt in der Umgebung mithilfe der natürlichen Verdunstung des in dieser Befeuchtungsvorrichtung oder ihres Reservoirs befindlichen Wassers erhöht. Passive Luftbefeuchter sind nicht elektrische Befeuchtungsvorrichtungen und sie nutzen häufig, wenn auch nicht immer, die Wärme der Heizköper sowie den natürlichen Luftstrom, um Feuchtigkeit zu verdunsten. Bekannte passive Luftbefeuchter bestehen aus Glas- oder Keramikwasserbehältern, die mittels Metall- oder Plastikhaken an Heizkörper gehängt werden. Allerdings haben die Luftbefeuchter des vorstehend beschriebenen Typs den Nachteil, dass die für die Verdunstung zur Verfügung stehende Wasserfläche infolge der oberen Öffnung des Behälters begrenzt ist.
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Die bekannten passiven Luftbefeuchter, die zurzeit auf dem Markt sind, bestehen aus einem vertikal angeordneten Faserdochtmaterial, das teilweise in das Wasserreservoir getaucht ist, wodurch eine beträchtliche Reservoirfläche benötigt wird und die Seitenwände nicht für die Verdunstung des Wasser genutzt werden. Bei den angeführten Luftbefeuchtern muss das Dochtmaterial regelmäßig gewechselt werden und die im Reservoir befindliche Flüssigkeit kann leicht verschüttet werden. Geeignete Beispiele der vorstehend beschriebenen Luftbefeuchter mit den angeführten Nachteilen sind bspw. aus den Druckschriften
US20110239538A1 und
JP2014115073A1 bekannt.
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Darstellung der Erfindung
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen passiven Luftbefeuchter zu schaffen, der die Nachteile der vorstehend angeführten Vorrichtungen behebt.
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Erfindungsgemäß wird die voranstehende Aufgabe gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Befeuchtungsvorrichtung sind in den abhängigen Unteransprüchen angegeben.
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Die erfindungsgemäße Befeuchtungsvorrichtung umfasst einen Hauptkörper mit einem inneren Aufnahmefach für die Aufnahme von superabsorbierenden Polymerperlen und ein luftdurchlässiges Oberteil mit einer Mehrzahl ausgebildeter Öffnungen.
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Erfindungsgemäß ist die Befeuchtungsvorrichtung dadurch gekennzeichnet, dass die Öffnungen lotrecht oder geneigt zum Boden ausgerichtet und luftdurchströmt sind, wobei ein undurchlässiges Unterteil vorgesehen ist, das als Aufnahme für überschüssiges Wasser ausgebildet ist.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der angeführte Hauptkörper ein inneres Aufnahmefach auf, bestehend aus mehreren Hohlräumen für die Aufnahme und das Umschließen der superabsorbierenden Polymerperlen.
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Der Ausdruck „superabsorbierende Polymerperlen“ in der vorliegenden Erfindung bezieht sich erfindungsgemäß auf Polymere, die große Mengen einer Flüssigkeit in Relation zu ihrer eigenen Masse absorbieren und halten können. Vorzugsweise ist das angeführte Polymer ein Natriumpolyacrylat. Weiter bevorzugt ist das Polymer ein Natriumpolyacrylat in der Form von 1–25 mm großen Perlen.
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Die Befeuchtungsvorrichtung umfasst ein luftdurchlässiges Oberteil mit einer Mehrzahl ausgebildeter Öffnungen, durch welche Luft und Wasser strömen können, sowie für das Wasser in den superabsorbierenden Polymerperlen, die von dem inneren Aufnahmefach umschlossen werden, um wirksam in die Umgebungsluft verdunsten zu können.
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Erfindungsgemäß umfasst die Befeuchtungsvorrichtung zahlreiche Öffnungen, durch welche die Luft strömt, und die lotrecht oder geneigt zum Boden positioniert sind. Es wird darauf hingewiesen, dass dieses nicht die Anwesenheit mehrerer Öffnungen für die Durchströmung der Luft in paralleler Anordnung zum Boden ausschließt.
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Darüber hinaus und vorzugsweise, wenn auch nicht notwendigerweise, weist jede Öffnung für das Durchströmen der Luft einen kleineren Durchmesser als eine einzelne, umschlossene, superabsorbierende Polymerperle in ihrem kleinsten oder trockenen Zustand auf, um zu verhindern, dass die angeführten superabsorbierenden Polymerperlen durch die Öffnungen für die Luftströmung geführt werden.
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Auf diese Weise kann der gesamte Hauptkörper horizontal in Wasser getaucht werden, damit die zuvor angeführten superabsorbierenden Polymerperlen neues Wasser aufsaugen können, ohne dass die einzelnen Perlen durch die Öffnungen für die Luftströmung geführt werden.
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Darüber hinaus und vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, weist die Mehrzahl der Öffnungen für die Luftströmung einen Durchmesser von 1 bis 5 mm auf.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst sie ein undurchlässiges Unterteil, das als Aufnahme für überschüssiges Wasser dient, das gegebenenfalls aus den superabsorbierenden Polymerperlen tropft und welche das Austreten des Wassers aus der Befeuchtungsvorrichtung unterbindet.
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Weiterhin sind eine einzelne oder mehrere miteinander verbundene Hüllen vorgesehen, die den genannten Hauptkörper bilden. Vorzugsweise, aber nicht notwendigerweise, wird der Hauptkörper aus zwei miteinander verbundenen Hüllen gebildet.
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In der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Ausdruck „miteinander verbundene Hüllen“ auf die Tatsache, dass die Hüllen mehrfach getrennt sein können, beispielsweise bilden unabhängige Elemente eine einzelne Einheit, wenn sie miteinander verbunden/montiert werden, um den Hauptkörper zu bilden. Allerdings kann sich dieser Ausdruck auch auf Hüllen beziehen, deren erster Teil permanent mit dem anderen verbunden ist und deren zweiter Teil angefügt und von den anderen Teilen getrennt sein kann. Beispielsweise können zwei Hüllen ein Scharnierteil umfassen, das die Hüllen permanent verbindet, und ein Klammerteil, das es ermöglicht, die Hüllen zu lösen und durch Drehen am Scharnierteil miteinander zu verbinden. Auf diese Weise wird ein Hauptkörper gebildet, der in einer so genannten Clamshell- oder Greifer-Bauweise geöffnet/geschlossen werden kann.
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Darüber hinaus und vorzugsweise, wenn auch nicht notwendigerweise, werden die genannten Hüllen an einer beliebigen geeigneten Kante einer Hülle mittels Scharnier miteinander verbunden, und zwar an der Kante, die in die entsprechende Kante an der anderen Hülle eingehängt werden kann. Weiter bevorzugt, jedoch nicht notwendigerweise, sind die angeführten Hüllen lösbar mittels Einrastbefestigungselementen miteinander verbunden, die vorzugsweise eine oder mehrere belastbare Laschen oder Haken umfassen, die in einer der Hüllen ausgeformt sind, und die lösbar in einem entsprechenden, an der anderen Hülle angebrachten Sitz bzw. einer Aufnahme, einrasten.
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Auf diese Weise können sie manuell geöffnet werden, wodurch die eingeschlossenen superabsorbierenden Polymerperlen ausgewechselt werden können.
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Eine bevorzugte Ausführungsform wird aus thermoplastischen Werkstoffen im Spritzgussverfahren hergestellt. Beispiele für thermoplastische Werkstoffe sind Polypropylen, Polystyren und Polyamid.
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Weitere Materialien eignen sich ebenfalls als alternative Ausführungen für die vorliegende Erfindung. Beispiele dafür sind Glas, Keramikmaterialien und metallische Werkstoffe.
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In einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird ein undurchlässiges Unterteil als lösbarer Behälter ausgebildet.
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Weiter bevorzugt, jedoch nicht notwendigerweise, ist die angeführte lösbare Aufnahme mittels Einrastbefestigungselementen lösbar am Unterteil montiert, wobei es sich vorzugsweise um eine oder mehreren belastbare Laschen oder Haken handelt, die in einer der Hüllen ausgeformt sind, und die lösbar in einem entsprechenden, in dem an der anderen Hülle angebrachten Sitz bzw. einer Aufnahme, einrasten.
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Darüber hinaus und vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, umfasst der Hauptkörper eine oder mehrere Vorrichtungen für die Aufnahme eines oder mehrerer Verbindungselemente mit der entsprechenden Ausformung für das Aufhängen oder Abhängen der Vorrichtungen an oder von einem Heizkörper. Vorzugsweise handelt es sich bei den angeführten Verbindungselementen um Haken.
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Darüber hinaus und vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, hat der undurchlässige Abschnitt des Hauptkörpers eine geeignete Form für die Montage eines Ständers, um die Position des Hauptkörpers in einer aufrechten Position zu stabilisieren, wenn er auf eine horizontale Oberfläche gestellt wird.
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Darüber hinaus und vorzugsweise, jedoch nicht notwendigerweise, können seitliche Profile aus der Innenseite der Hülle hervorstehen, die die entsprechende Form haben, damit ein lösbarer Träger eines Dochtmaterials an der festgelegten Position im Aufnahmekörper eingelegt werden kann.
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In der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Ausdruck „Träger eines Dochtmaterials“ auf einen Substratträger, der Wasser mittels Kapillareffekt absorbiert. Beispiele für Dochtmaterialien sind Papier, Baumwolle und Vliesstoffe.
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Es wird angemerkt, dass die Erfindung sich auf alle mögliche Kombinationen der hier beschriebenen Eigenschaften bezieht, vorzugsweise insbesondere auf jene, die Kombinationen der Merkmale in den Ansprüchen sind.
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Es wird weiterhin angemerkt, dass der Ausdruck „umfassen“ nicht die Anwesenheit anderer Komponenten ausschließt. Es versteht sich zudem, dass die Beschreibung einer Befeuchtungsvorrichtung, die bestimmte Komponenten umfasst ebenfalls eine Befeuchtungsvorrichtung einschließt, die aus solchen Komponenten besteht. Die diese Komponenten umfassende Befeuchtungsvorrichtung kann dahingehend zweckmäßig sein, dass sie einen einfacheren, wirtschaftlicheren Prozess für die Herstellung der Befeuchtungsvorrichtung bietet.
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Es ist daher zu beobachten, dass die erfindungsgemäße Befeuchtungsvorrichtung wesentliche funktionale Vorteile hinsichtlich der beschriebenen passiven Luftbefeuchter nach dem Stand der Technik aufweist.
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Kurzbeschreibung der Zeichnungen
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Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen Befeuchtungsvorrichtung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von der Zusammenfassung in einzelnen Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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In den Zeichnungen zeigen
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1 eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung gemäß den Lehren der vorliegenden Erfindung,
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2 eine Explosionsansicht der Befeuchtungsvorrichtung in 1,
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3 eine veranschaulichende Ansicht der Befeuchtungsvorrichtung aus 1, angehängt an einen Heizkörper,
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4 eine perspektivische Ansicht der zweiten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung,
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5 eine Ansicht der Befeuchtungsvorrichtung aus 4, wobei der Klarheit halber Teile entfernt wurden, mit einem im inneren Aufnahmefach befestigten Substratträger und
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6 eine schematische Draufsicht der Befeuchtungsvorrichtung in 4.
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Ausführung der Erfindung
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Die 1, 2 und 3 sind illustrative Darstellung der ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Befeuchtungsvorrichtung.
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Der Hauptkörper 1 der Befeuchtungsvorrichtung umfasst zwei Hüllen 4 und 5, die mithilfe von Einrastbefestigungselementen 6 miteinander verbunden sind und eine lösbare Aufnahme 7, die mithilfe von Einrastelementen an der Hülle befestigt ist. Der Hauptkörper besteht aus einem durchlässigen Unterteil 2 mit einer Mehrzahl an Öffnungen für die Luftströmung, die lotrecht zu Boden 7 positioniert sind, und ein undurchlässiges Unterteil 3, das als Aufnahme fungiert.
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An den Aufnahmen oder Sitzen 10 der Vorrichtungen können lösbare Haken 9 angebracht sein. Ein Ständer 11 für die Aufnahme der Befeuchtungsvorrichtung auf einer flachen horizontalen Oberfläche wird gezeigt.
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In der aufgehängten Position, wie in 3 gezeigt, muss die Befeuchtungsvorrichtung logischerweise nicht auf einem Ständer 11 befestigt werden. Es ist zu beobachten, dass die beiden Hüllen 4 und 5 ein inneres Aufnahmefach 12 bilden, das die Mehrzahl der superabsorbierenden Polymerperlen 13 aufnimmt.
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In einer zweiten Ausführungsform, dargestellt in 4, zeigen 5 und 6 ein Beispiel, das aus einer einzelnen Hülle 14 besteht, wobei der Hauptkörper 1 eine Verdunstungsvorrichtung 15 umfasst, die mit einem Deckel 14 verschlossen werden kann, der zusätzliche Luftpassagen durch die parallel am Boden angebrachten Öffnungen aufweist. Wir können laterale Profile 17 für die Befestigung eines Substratträgers 18 und eine Vorrichtung 19 für die Befestigung eines abnehmbaren Hakens 8 sehen.
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Die erfindungsgemäße Befeuchtungsvorrichtung beschränkt sich in ihrer Ausführung nicht auf die vorstehend angegebenen bevorzugten Ausführungsformen. Vielmehr sind eine Vielzahl von Ausgestaltungsvariationen denkbar, welche von der dargestellten Lösung auch bei grundsätzlich anders gearteter Ausführung Gebrauch machen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hauptkörper
- 2
- durchlässiges Oberteil
- 3
- undurchlässiges Unterteil
- 4
- vordere Hülle
- 5
- hintere Hülle
- 6
- Einrastbefestigungsmittel
- 7
- lösbare Aufnahme
- 8
- Öffnungen für die Luftströmung
- 9
- Haken
- 10
- Aufnahme/Sitz für den Haken
- 11
- Ständer
- 12
- inneres Aufnahmefach
- 13
- superabsorbierende Polymerperle
- 14
- einzelne Hülle
- 15
- Verdunstungsvorrichtung
- 16
- Deckel
- 17
- seitliche Profile
- 18
- Substratträger
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 20110239538 A1 [0004]
- JP 2014115073 A1 [0004]