-
Die Erfindung geht aus von einen Steckverbinder mit Sicherungselement nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1.
-
Derartige Steckverbinder werden benötigt, um Leitungen reversibel miteinander zu verbinden. Dabei werden Steckverbinder an Enden von Leitungen befestigt und einzelne Leitern in der Leitung mit Kontaktelementen versehen die im Steckverbinder aufgenommen sind. Die Kontaktelemente können bei der Verbindung des Steckverbinders mit einem weiteren Gegensteckverbinder korrespondierende Kontaktelemente im Gegensteckverbinder kontaktieren.
-
Um eine sichere Verbindung mit einem Gegensteckverbinder zu gewährleisten, verfügen Steckverbinder meist über Rastmittel, welche eine Verrastung der Steckverbinder miteinander ermöglichen. Um die Verrastung zu lösen sind aus dem Stand der Technik diverse Mechanismen bekannt. Eine häufig genutzte Mechanik ist die sogenannte Push-Pull (Drücken-Ziehen) Verriegelung. Hierbei verrastet der Steckverbinder beim Verbinden mit dem Gegensteckverbinder selbsttätig. Durch Drücken (Push) wird verrastet. Gelöst wird die Verriegelung durch Ziehen (Pull) an einem Schiebeelement, welches zumindest teilweise das Gehäuse des Steckverbinders bildet. Beim Verschieben des Schiebeelements entgegen der Steckrichtung wird die Mimik zur Verrastung des Steckverbinders betätigt und der Steckverbinder vom Gegensteckverbinder gelöst.
-
Aus dem Stand der Technik sind diverse Push-Pull-Steckverbinder bekannt, welche alle nach einem ähnlichen Prinzip ver- und entrasten. Durch Aufstecken eines Steckverbinders auf einen Gegensteckverbinder werden beide miteinander verrastet. Durch ziehen an einem Schiebeelement wird die Verrastung gelöst und der Steckverbinder kann abgezogen werden.
-
Nachteilig wirkt sich bei den bekannten Lösungen aus, dass die Einfachheit der Konstruktion sich ebenso negativ auswirken kann. Durch das bloße Abziehen des Steckverbinders kann diese vom Gegensteckverbinder gelöst und dekontaktiert werden. Je nach Anwendung kann sich diese negativ auswirken und ungewollt sein. So kann zum Beispiel bei einer Vielzahl von angeordneten Push-Pull-Steckverbindern auf sehr engem Raum beim Abziehen eines Steckverbinders ein benachbarter Steckverbinder versehentlich mit gelöst und dekontaktiert werden.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Push-Pull-Steckverbinder vorzustellen, welcher gegen das versehentliche Entriegeln und Dekontaktieren gesichert werden kann. Der Steckverbinder soll so ausgebildet sein, dass zum Lösen des Steckverbinders zumindest ein weiterer Handgriff getätigt werden muss. Für eine einfache Handhabung soll jedoch weiterhin eine Bedienung mit einer Hand möglich sein.
-
Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
-
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
-
Bei der Erfindung handelt es sich um eine sogenannten Push-Pull-Steckverbinder wie er aus dem Stand der Technik bekannt ist. Der Steckverbinder weist einen Grundkörper auf, in welchem ein anzuschließendes Kabel und Kontaktelemente aufgenommen sind. Der Grundkörper ist von einem Schiebeelement umgeben, welches als Betätiger des Steckverbinders fungiert und gleichzeitig die Entriegelung einer Verrastung mit einem Gegensteckverbinder dient.
-
Der Steckverbinder bildet eine Steckseite und eine Anschlussseite. Die Anschlussseite ermöglicht das Einführen einer Leitung in den Grundkörper des Steckverbinders. Im Steckverbinder sind die Adern der Leitung mit Kontaktelementen verbunden. Die Kontaktelement wiederum sind an die Steckseite des Steckverbinders geführt und ermöglichen hier die Kontaktierung mit einem Gegensteckverbinder. Durch den Steckverbinder erstreckt sich eine Steckachse zentrisch von der Steckseite zur Anschlussseite.
-
Um eine sichere Verrastung mit einem Gegensteckverbinder zu realisieren verfügt der Steckverbinder über Rastmittel die mit dem Gegensteckverbinder zusammenwirken und ein ungewolltes Dekontaktieren verhindern. Um den Steckverbinder und den Gegensteckverbinder zu trennen ist das Schiebeelement am Steckverbinder vorgesehen. Das Schiebeelement ist um einen definierten Bereich am Grundkörper verschiebbar angebracht. Durch Verschieben des Schiebeelements entgegen der Steckrichtung, weg von der Steckseite, hin zur Anschlussseite, wirkt das Schiebeelement auf die Rastmittel des Steckverbinders ein. Die Verrastung zwischen Steckverbinder und Gegensteckverbinder wird so gelöst.
-
Erfindungsgemäß verfügt der Steckverbinder über ein zusätzliches Sicherungselement welches ebenfalls am Grundkörper des Steckverbinders angebracht ist. Das Sicherungselement ist zwischen zwei Stellungen beweglich angeordnet: eine offene Stellung und eine verriegelte Stellung. Dabei blockiert das Sicherungselement die Bewegung des Schiebelements von einer steckseitigen Endstellung in eine anschlussseitige Endstellung wenn es sich in der verriegelten Stellung befindet. In der offenen Stellung gibt das Sicherungselement die Bewegung des Schiebelements frei und ermöglicht ein Dekontaktieren und ein Lösen des Steckverbinders vom Gegensteckverbinder.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Sicherungselement drehbar am Steckverbinder angeordnet. Dadurch kann das Sicherungselement von der offenen in die verriegelte Stellung gedreht werden und umgekehrt. Die dient einer besonders einfachen Handhabung für die keine zweite Hand durch einen Anwender benötigt wird. Zweckmäßig ist das Sicherungselement dafür ringförmig ausgebildet und umgibt den Steckverbinder so, dass es um die Steckachse drehbar ist.
-
Um eine Bewegung des Schiebeelements zur blockieren weist das Sicherungselement in einer bevorzugten Ausführungsform zumindest einen Sperrbereich auf. In der verriegelten Stellung des Sicherungselements befindet sich der Sperrbereich im Bewegungsbereich des Schiebeelements. So kann ein Verschieben des Schiebeelements zum Lösung der Verriegelung unterbunden werden. Der Sperrbereich ist so ausgebildet, dass er sich radial vom Sicherungselement und der Steckachse weg erstreckt. Je nach Stellung des Sicherungselements (offene oder verriegelte Stellung) befindet sich der Sperrbereich in der Bewegungsbahn des Schiebeelements, oder gibt dieses frei.
-
In besonders bevorzugten Ausführungsformen weist das Sicherungselement zwei oder vier Sperrbereiche auf. Dabei sind die Sperrbereich gleichmäßig über den Umfang des Sicherungselements angeordnet. Besonders vorteilhaft sind vier Sperrbereiche, welche im geöffneten Zustand in vier Ecken eines eckigen Steckverbinders und dessen Schiebelements bewegbar sind. So kann das rechteckige Schiebeelement so verschoben werden, dass die vier Sperrbereiche in dessen Eckbereichen aufgenommen werden und eintauchen.
-
Eine spezielle Ausführungsform sieht vor, dass Sicherungselement am Grundkörper des Steckverbinders zwischen dem Schiebeelement und einer Kabelverschraubung an der Anschlussseite des Steckverbinders anzuordnen ist. Diese Anordnung ist besonders vorteilhaft, da das Sicherungselement sich so in der Bewegungsbahn des Schiebeelements zum Entrasten des Steckverbinders befindet. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung des Steckverbinders mit einem drehbaren Sicherungselement wird die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besonders vorteilhaft gelöst und die aus dem Stand der Technik bekannten Probleme behoben. Ein versehentliches Lösen und Dekontaktieren des Steckverbinders kann auf eine einfache Weise verhindert werden, während die Handhabung des Steckverbinders weiterhin einfach ist.
-
Ausführungsbeispiel
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
-
1 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Steckverbinders mit Sicherungselement in geöffneter Stellung;
-
2 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Steckverbinders mit Sicherungselement in verriegelter Stellung;
-
3 eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Steckverbinders mit betätigtem Schiebeelement;
-
4 eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Steckverbinders durch ein geöffnetes Sicherungselement; und
-
5 eine Schnittdarstellung eines erfindungsgemäßen Steckverbinders durch ein verriegeltes Sicherungselement.
-
Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert sein.
-
Die 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Steckverbinders mit Sicherungselement 2 in geöffneter Stellung. Der Steckverbinder wird aus einem Grundkörper gebildet, welcher sich entlang einer Steckachse A erstreckt. Im hinteren, linken Bereich der 1 bildet der Steckverbinder eine Steckseite. Gegenüberliegend, im vorderen, rechten Bereich bildet der Steckverbinder eine Anschlussseite. Die Anschlussseite ist durch eine Kabelverschraubung gebildet.
-
Der Grundkörper des Steckverbinders ist von einem Schiebeelement 1 umgeben. Das Schiebeelement 1 kann entlang der Steckachse A um einen gewissen Bereich verschoben werden. Durch das Verschieben des Schiebeelements 1 in Richtung der Anschlussseite wird eine im Steckverbinder befindliche Rastung geöffnet und die Verbindung zu einem Gegensteckverbinder kann gelöst werden.
-
Zwischen dem Schiebeelement 1 und der Kabelverschraubung auf der Anschlussseite des Steckverbinders ist erfindungsgemäß das Sicherungselement 2 angeordnet. Das ringförmig ausgebildete Sicherungselement 2 umgibt den Anschlussbereich des Steckverbinders und ist an diesem drehbar angebracht. Das Sicherungselement 2 verfügt über zwei (hier nur einer sichtbar) Sperrbereiche 3. Die Sperrbereiche 3 sind gegenüberliegend am Sicherungselement 2 angeformt. In der hier dargestellten geöffneten Stellung des Sicherungselements 2 liegen die Sperrbereiche 3 in den Eckbereichen des Schiebeelements 1. So kann das Schiebeelement 1 über die Sperrbereiche 3 hinweg in Richtung der Anschlussseite des Steckverbinders verschoben werden.
-
Die 2 zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Steckverbinders mit Sicherungselement 2 in verriegelter Stellung. Dabei ist das Sicherungselement 2 am Steckverbinder um etwa 45° zu geöffneten Stellung gedreht. Durch die Drehung des Sicherungselements 2 befinden sich die Sperrbereiche 3 so vor dem Schiebeelement 1, dass diese nicht mehr in Richtung der Anschlussseite verschoben werden kann. Der Steckverbinder kann nicht gelöst und entriegelt werden.
-
Eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Steckverbinders mit betätigtem Schiebeelement 1 ist in der 3 gezeigt. Hier befindet sich das Sicherungselement 2 in geöffneter Stellung, entsprechend der 1. Gleichzeitig ist das Schiebeelement 1 in Richtung der Anschlussseite des Steckverbinders verschoben. Die innenliegenden Rastmittel des Steckverbinders werden so gelöst. Erkennbar sind die Sperrbereiche 3 (sichtbar nur eines) die in die Eckbereiche des Schiebeelements 1 eintauchen und so die Bewegung des Schiebeelements 1 freigaben.
-
Die geöffnete und verriegelte Stellung des Sicherungselements 2 ist in der 4 bzw. 5 noch einmal in einer Schnittdarstellung dargestellt. Die Schnittdarstellung ist jeweils durch das Sicherungselement 2 quer zur Steckachse A ausgeführt.
-
In der 4 sind die Sperrbereiche 3 gut erkennbar, wie sie sich in die Eckbereiche des Schiebelements 1 einfügen. In der 5 ist das Sicherungselement 2 um ca. 45° gedreht, so dass die Sperrbereiche 3 vor die Seiten des Schiebeelements 1 gedreht sind. Eine Bewegung des Schiebelements 1 wird so blockiert und ein Lösen des Steckverbinders verhindert.
-
In der 4 und der 5 ist zudem eine Arretierung des Sicherungselements 2 am Grundkörper erkennbar. Dafür verfügt der Grundkörper über Nubbel 4 welche jeweils die geöffnete bzw. verriegelte Stellung definieren. Das Sicherungselement 3 kann mit entsprechenden Nuten 5 auf den Nubbeln 4 rasten um in den zwei Stellungen einzurasten. Das Sicherungselement 2 kann so in der geöffneten und der verriegelten Stellung verrasten. Ein versehentliches Freigeben oder Sperren des Schiebeelements 1 wird so vermieden.