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Die Erfindung betrifft ein Strahltriebwerk mit einem Bläser und mit einer Turbineneinrichtung gemäß der im Oberbegriff des Patentanspruches 1 näher definierten Art.
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Aus der Praxis bekannte Strahltriebwerke bzw. Flugtriebwerke sind üblicherweise mit einem Bläser bzw. einem Fan und mit einer Turbineneinrichtung ausgebildet. Der Bläser steht dabei im Bereich einer Bläserwelle mit einer Welle eines Planetengetriebes in Verbindung, das wiederum über eine weitere Welle mit einer Welle der Turbineneinrichtung gekoppelt ist. Bei entsprechender Ankopplung der Bläserwelle und der Welle der Turbineneinrichtung an das Planetengetriebe wird ein über die Welle der Turbineneinrichtung am Planetengetriebe anliegendes Antriebsmoment der Turbineneinrichtung der Standübersetzung des Planetengetriebes entsprechend angehoben und der Bläserwelle zugeführt, während die Drehzahl der Welle der Turbineneinrichtung um den Faktor der Standübersetzung des Planetengetriebes größer ist als die Drehzahl der Bläserwelle. Wenn der Bläser durch die Turbineneinrichtung angetrieben wird, wird die Drehzahl der Welle der Turbineneinrichtung der Übersetzung des Planetengetriebes im Bereich des Planetengetriebes entsprechend reduziert und die Bläserwelle sowie der Bläser mit dieser reduzierten Drehzahl und mit einem gegenüber dem an der Welle der Turbinenbeinrichtung anliegenden Drehmoment erhöhten Drehmoment angetrieben.
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Falls die Turbineneinrichtung im Flugbetrieb eines mit einem derartigen Strahltriebwerk ausgebildeten Flugzeuges ausfällt oder abgeschaltet wird, wird der Bläser durch die den Bläser anströmende Luftströmung angetrieben, während seitens der Turbineneinrichtung kein Antriebsmoment mehr zur Verfügung gestellt wird. Aufgrund der vorbeschriebenen Kopplung des Bläsers mit der Turbineneinrichtung über das Planetengetriebe wird die Turbineneinrichtung dann ausgehend vom Bläser und über das Planetengetriebe mit einem Antriebsmoment beaufschlagt. Ist jedoch das am Bläser anliegende und aus dem den Bläser anströmenden Luftstrom resultierende Drehmoment während ungünstiger Betriebszustandsverläufe kleiner als ein Wert, oberhalb dem der Bläser die ausgefallene oder abgeschaltete Turbineneinrichtung in Rotation versetzt, stehen sowohl die Turbineneinrichtung als auch der über das Planetengetriebe damit verbundene Bläser still. Dies resultiert aus der Tatsache, dass während solcher Betriebszustandsverläufe an der Welle der Turbineneinrichtung ein die Welle der Turbineneinrichtung abbremsendes und unter anderem aus Reibkräften resultierendes Drehmoment anliegt. Damit die abgeschaltete oder ausgefallene Turbineneinrichtung und damit letztendlich der Bläser in einem sogenannten Windmilling-Betriebszustand des Flugtriebwerkes weiter rotieren, muss das im Bereich des Bläsers erzeugte Drehmoment um den der Standgetriebeübersetzung des Planetengetriebes, das dann unerwünschterweise als Multiplikator wirkt, entsprechenden Faktor höher als das an der Turbineneinrichtung angreifende Bremsmoment sein, was jedoch nicht über den gesamten Betriebsbereich eines Flugtriebwerkes gewährleistet ist.
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Ein Flugbetrieb eines mit dem Strahltriebwerk ausgeführten Flugzeuges wird nachteilhafterweise durch einen stillstehenden Bläser in nicht vernachlässigbarem Umfang beeinträchtigt. Ein Bläser eines Flugtriebwerkes, insbesondere von Flugtriebwerken mit hohem Nebenstromverhältnis, wirkt während eines Stillstandes im Flugbetrieb wie ein Fallschirm, der den Vortrieb eines Flugzeuges durch den erzeugten Luftwiderstand abbremst. Wenn lediglich ein oder mehrere Flugtriebwerke auf einer Seite eine Flugzeuges in einen solchen Betriebszustand übergehen, besteht die Möglichkeit, dass einem Flugzeug durch den dann lediglich auf einer Seite angreifenden Luftwiderstand eine unkontrollierte Drehbewegung um die Hochachse aufgeprägt wird, was jedoch unerwünscht ist.
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Aus der
JP 2010 159 868 A ist eine Planetengetriebeeinrichtung bekannt, mittels der eine Getriebeausgangswelle unabhängig von der Drehrichtung einer Getriebeeingangswelle immer mit der gleichen Drehrichtung angetrieben wird. Hierfür steht die Getriebeeingangswelle über einen gemeinsamen Planetenträger und darauf drehbar angeordnete Planetenräder sowohl mit einem ersten Sonnenrad und einem ersten Hohlrad eines ersten Planetengetriebes und mit einem zweiten Sonnenrad und einem zweiten Hohlrad eines zweiten Planetengetriebes in Wirkverbindung. Dabei sind sowohl das erste Sonnenrad als auch das zweite Sonnenrad über Freilaufeinrichtungen mit einer mit der Getriebeausgangswelle in Wirkverbindung stehenden Zentralwelle in Wirkverbindung bringbar. Das erste Planetengetriebe umfasst jeweils zwei miteinander kämmende Planetenräder, wobei eines der Planetenräder mit dem ersten Sonnenrad in Eingriff steht, während das zweite Planetenrad mit dem ersten Hohlrad des ersten Planetengetriebes kämmt. Das zweite Sonnenrad kämmt mit einem einfachen Planetenrad, das wiederum in Eingriff mit dem zweiten Hohlrad steht, das vorliegend einstückig mit dem ersten Hohlrad ausgebildet ist.
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Nachteilig dabei ist jedoch, dass auch bei der Verwendung einer derartigen Planetengetriebeeinrichtung während eines vorstehend näher beschriebenen Betriebszustandsverlaufes ein Stillstand eines Bläsers auftreten kann, der einen Flugbetrieb eines mit einem Strahltriebwerk ausgeführten Flugzeuges in zuvor erläutertem Umfang beeinträchtigt.
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Aus der
US 2015 / 0 176 486 A1 ist ein Gasturbinentriebwerk mit einem Getriebe bekannt. Das Getriebe steht mit einer Niederdruckspule, mit einer Hochdruckspule und mit einem Niederdruckkompressor in Wirkverbindung. Das Getriebe umfasst vier Getriebezüge. Ein erster Getriebezug wird von der Niederdruckspule und ein zweiter Getriebezug 34 wird von der Hochdruckspule 22 angetrieben. Des Weiteren definiert ein dritter Getriebezug eine Antriebsverbindung zwischen der Niederdruckspule und einem Niederdruckkompressor-Rotor. Zusätzlich wird ein vierter Getriebezug durch die Drehzahldifferenz zwischen der Hochdruckspule und der Niederdruckspule angetrieben.
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Des Weiteren ist aus der
DE 694 01 357 T2 ein Getriebesystem für eine Schaufelvortriebseinrichtung bekannt.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Strahltriebwerk mit einem Bläser und mit einer Turbineneinrichtung zur Verfügung zu stellen, bei welchem ein Stillstand eines Bläsers bei einem Ausfall einer Turbineneinrichtung auf konstruktiv einfache Art und Weise vermieden ist.
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Das erfindungsgemäße Strahltriebwerk ist mit einem Bläser und mit einer Turbineneinrichtung ausgeführt. Der Bläser steht im Bereich einer Bläserwelle mit einer Welle eines Planetengetriebes in Wirkverbindung, das über eine weitere Welle mit einer Welle der Turbineneinrichtung gekoppelt ist.
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Um das erfindungsgemäße Strahltriebwerk im Bereich des Planetengetriebes konstruktiv einfach auszuführen und kostengünstig herstellen zu können, umfasst das erfindungsgemäße Strahltriebwerk eine zusätzliche Welle des Planetengetriebes, die drehfest ausgebildet ist.
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Erfindungsgemäß umfasst die Wirkverbindung zwischen der Bläserwelle und der Welle des Planetengetriebes eine Freilaufeinrichtung. Dabei verbindet die Freilaufeinrichtung die Bläserwelle und die Welle des Planetengetriebes bei Vorliegen einer positiven Drehzahldifferenz zwischen der Drehzahl der Welle des Planetengetriebes und der Drehzahl der Bläserwelle drehfest miteinander und stellt dabei einen Kraftfluss zwischen der Welle der Turbineneinrichtung und der Bläserwelle her. Der Bläser wird bei Vorliegen einer positiven Drehzahldifferenz zwischen der Drehzahl der Welle des Planetengetriebes und der Drehzahl der Bläserwelle von der Turbineneinrichtung angetrieben.
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Darüber hinaus löst die Freilaufeinrichtung die Wirkverbindung zwischen der Bläserwelle und der Welle des Planetengetriebes und damit den Kraftfluss zwischen der Bläserwelle und der Welle der Turbineneinrichtung bei Vorliegen einer negativen Drehzahldifferenz zwischen der Drehzahl der Welle des Planetengetriebes und der Drehzahl der Bläserwelle selbsttätig, womit ein unerwünschtes Abbremsen der Bläserwelle und des damit wirkverbundenen Bläsers bei einem Ausfall der Turbineneinrichtung auf konstruktiv einfache Art und Weise sicher vermieden ist. Bei Vorliegen einer negativen Drehzahldifferenz zwischen der Drehzahl der Welle des Planetengetriebes und der Drehzahl der Bläserwelle würde der Bläser die Turbineneinrichtung bei bestehender Verbindung zwischen dem Bläser und der Turbineneinrichtung antreiben, was jedoch durch die Freilaufeinrichtung mit geringem Steuer- und Regelaufwand vermieden wird.
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Zudem ist die Bläserwelle über die Freilaufeinrichtung mit einer als Planetenträger ausgebildeten Welle des Planetengetriebes wirkverbunden, während eine als Hohlrad ausgeführte Welle des Planetengetriebes drehfest ist und eine ein Sonnenrad darstellende Welle des Planetengetriebes mit der Welle der Turbineneinrichtung verbunden ist, wobei der Bläser über den gesamten Betriebsbereich des Strahltriebwerkes in gewünschtem Umfang von der Turbineneinrichtung antreibbar ist.
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Bei einer hierzu alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Strahltriebwerkes steht die Bläserwelle über die Freilaufeinrichtung mit einer als Hohlrad ausgebildeten Welle des Planetengetriebes in Wirkverbindung, während eine als Planetenträger ausgeführte Welle des Planetengetriebes drehfest ist und eine ein Sonnenrad darstellende Welle des Planetengetriebes mit der Welle der Turbineneinrichtung verbunden ist, um den Bläser über den gesamten Betriebsbereich durch die Turbineneinrichtung in gewünschtem Umfang antreiben zu können.
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Die Freilaufeinrichtung des erfindungsgemäßen Strahltriebwerkes weist eine mit der Welle des Planetengetriebes verbundene erste Schaltelementhälfte und eine mit der Bläserwelle gekoppelte zweite Schaltelementhälfte auf und ist daher in axialer Richtung des Strahltriebwerks bauraumgünstig ausgeführt. Die erste Schaltelementhälfte ist zumindest bereichsweise radial innerhalb der zweiten Schaltelementhälfte angeordnet und im Überdeckungsbereich über wenigstens in radialer Richtung zwischen den Schaltelementhälften verstellbare Koppelelemente mit der zweiten Schaltelementhälfte zur Übertragung von Drehmoment verbindbar. Die Verbindung zwischen den Schaltelementhälften liegt bei einer positiven Drehzahldifferenz zwischen der Drehzahl der Welle des Planetengetriebes und der Drehzahl der Bläserwelle über einen zwischen den Koppelelementen und den Schaltelementhälften vorliegenden Form-, Kraft- und/oder Reibschluss vor.
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Sind die Koppelelemente jeweils um eine mit der mit der Welle des Planetengetriebes verbundenen Schaltelementhälfte wirkverbundene Schwenkachse radial aus einer die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften freigebenden Stellung in eine die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften herstellende Wirkposition verstellbar ausgeführt und sind die Koppelelemente von einer radial äu-ßeren Schaltelementhälfte bei Vorliegen einer negativen Drehzahldifferenz zwischen der Drehzahl der Welle des Planetengetriebes und der Drehzahl der Bläserwelle in die die Wirkverbindung freigebende Stellung überführbar, ist ein unerwünschter Stillstand des Bläsers mit geringem Steuer- und Regelaufwand vermeidbar.
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Bei einer ebenfalls mit geringem Steuer- und Regelaufwand betreibbaren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Strahltriebwerkes sind die Koppelelemente jeweils entlang einer mit der mit der Welle des Planetengetriebes verbundenen Schaltelementhälfte wirkverbundenen Rampe radial aus einer die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften freigebenden Stellung in eine die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften herstellende Wirkposition verstellbar ausgeführt, wobei die Koppelelemente bei Vorliegen einer negativen Drehzahldifferenz zwischen der Drehzahl der Welle des Planetengetriebes und der Drehzahl der Bläserwelle von der radial äußeren Schaltelementhälfte in die die Wirkverbindung freigebende Stellung überführbar sind.
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Die Koppelelemente sind bei einer hiervon konstruktiv abweichenden und ebenfalls mit geringem Aufwand betreibbaren Ausführungsform des erfindungsgemäßen Strahltriebwerks jeweils um eine Drehachse aus einer die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften freigebenden Stellung in eine die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften herstellende Wirkposition verdrehbar ausgeführt, wobei die Koppelelemente bei Vorliegen einer negativen Drehzahldifferenz zwischen der Drehzahl der Welle des Planetengetriebes und der Drehzahl der Bläserwelle von der radial äußeren Schaltelementhälfte in die die Wirkverbindung freigebende Stellung verdrehbar sind.
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Bei ebenfalls mit geringem Aufwand betreibbaren und konstruktiv einfachen weiteren Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Strahltriebwerkes sind die Koppelelemente in Richtung der die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften herstellende Wirkposition oder in Richtung der die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften freigebende Stellung mit einer Federkraft einer Federeinrichtung beaufschlagt.
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Sowohl die in den Patentansprüchen angegebenen Merkmale als auch die in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Strahltriebwerks angegebenen Merkmale sind jeweils für sich alleine oder in beliebiger Kombination miteinander geeignet, den erfindungsgemäßen Gegenstand weiterzubilden.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Strahltriebwerks ergeben sich aus den Patentansprüchen und den nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung prinzipmäßig beschriebenen Ausführungsbeispielen, wobei zugunsten der Übersichtlichkeit jeweils für bau- und funktionsgleiche Bauteile dieselben Bezugszeichen verwendet werden.
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Es zeigt:
- 1 eine stark schematisierte Darstellung eines Teilbereichs eines Strahltriebwerkes mit einem Bläser und mit einer Turbineneinrichtung, wobei der Bläser im Bereich einer Bläserwelle mit einer Welle eines Planetengetriebes in Verbindung steht, das über eine weitere Welle mit einer Welle der Turbineneinrichtung gekoppelt ist;
- 2 eine vereinfachte Alleindarstellung einer ersten Ausführungsform des Planetengetriebes des Strahltriebwerkes gemäß 1 in einer Seitenansicht;
- 3 eine 2 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführungsform des Planetengetriebes des Strahltriebwerkes gemäß 1;
- 4 eine Schnittansicht einer ersten Ausführungsform der Freilaufeinrichtung des Strahltriebwerkes gemäß 1 bei bestehender Wirkverbindung zwischen der Bläserwelle und der Welle des Planetengetriebes;
- 5 die Freilaufeinrichtung gemäß 4 bei im Bereich der Freilaufeinrichtung unterbrochenem Kraftfluss zwischen der Bläserwelle und der Welle des Planetengetriebes;
- 6 eine Teilschnittansicht einer zweiten Ausführungsform der Freilaufeinrichtung des Strahltriebwerkes gemäß 1 bei im Bereich der Freilaufeinrichtung gelöster Wirkverbindung zwischen der Bläserwelle und der Welle des Planetengetriebes; und
- 7 eine Teilschnittansicht einer dritten Ausführungsform der Freilaufeinrichtung des Strahltriebwerkes bei im Bereich der Freilaufeinrichtung gelöster Wirkverbindung zwischen der Bläserwelle und der Welle des Planetengetriebes.
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1 zeigt einen Teil eines Strahltriebwerkes 1 mit einem Bläser 2 und mit einer Turbineneinrichtung 3 in stark schematisierter Darstellung. Der Bläser 2 steht im Bereich einer Bläserwelle 4 mit einer Welle 5 eines Planetengetriebes 6 in Wirkverbindung, das über eine weitere Welle 7 mit einer Welle 8 der Turbineneinrichtung 3 gekoppelt ist. Eine zusätzliche Welle 9 des Planetengetriebes 6 ist drehfest ausgebildet.
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Die Bläserwelle 4 steht über eine Freilaufeinrichtung 10 mit der Welle 5 des Planetengetriebes 6 in Wirkverbindung. Dabei stellt die Freilaufeinrichtung 10 bei Vorliegen einer positiven Drehzahldifferenz zwischen der Drehzahl der Welle 5 des Planetengetriebes 6 und der Drehzahl der Bläserwelle 4 einen Kraftfluss zwischen der Bläserwelle 4 und der Welle 5 des Planetengetriebes 6 her. Während eines solchen Betriebszustandes des Strahltriebwerkes 1 wird der Bläser 2 über das Planetengetriebe 6 von der Turbineneinrichtung 3 angetrieben. Im Unterschied dazu löst die Freilaufeinrichtung 10 den Kraftfluss zwischen der Bläserwelle 4 und der Welle 5 des Planetengetriebes 6 bei Vorliegen einer negativen Drehzahldifferenz zwischen der Drehzahl der Welle 5 des Planetengetriebes und der Drehzahl der Bläserwelle 4 selbsttätig, um zu verhindern, dass der Bläser 2 durch eine bestehende Kopplung zwischen dem Bläser 2 und der Turbineneinrichtung 3 über das Planetengetriebe 6 von der Turbineneinrichtung 3 in einen Stillstand überführt wird.
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2 zeigt eine schematisierte Seitenansicht einer ersten Ausführungsform des Planetengetriebes 6 des Strahltriebwerkes 1 gemäß 1. Bei der ersten Ausführungsform des Planetengetriebes 6 gemäß 2 ist eine Schaltelementhälfte 12 der Freilaufeinrichtung 10 mit der als Hohlrad ausgeführten Welle 5 des Planetengetriebes 6 drehfest verbunden, während die andere Schaltelementhälfte 11 der Freilaufeinrichtung 10 fest mit der Bläserwelle 4 gekoppelt ist. Die gehäusefest ausgeführte zusätzliche Welle 9 des Planetengetriebes 6 ist vorliegend als Planetenträger ausgebildet, während die mit der Welle 8 der Turbineneinrichtung 3 gekoppelte weitere Welle 7 das Sonnenrad des Planetengetriebes 6 gemäß 2 darstellt.
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Eine zweite Ausführungsform des Planetengetriebes 6 des Strahltriebwerkes 1 gemäß 1 zeigt 3 in einer 2 entsprechenden Darstellung. Bei der zweiten Ausführungsform des Planetengetriebes 6 sind die Welle 5 als Planetenträger, die Welle 7 wiederum als Sonnenrad und die Welle 9 als Hohlrad des Planetengetriebes 6 ausgeführt. Damit ist die zweite Schaltelementhälfte 12 der Freilaufeinrichtung 10 mit dem Planetenträger 5 des Planetengetriebes 6 gemäß 3 drehfest verbunden.
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Bei beiden Ausführungsformen des Planetengetriebes 6 gemäß 2 und gemäß 3 sind der Bläser 2 und die Turbineneinrichtung 3 über das Planetengetriebe 6 so miteinander verbunden, dass die Drehzahl der Welle 8 der Turbineneinrichtung 3 um einen der Standgetriebeübersetzung des Planetengetriebes entsprechenden Faktor größer ist als die Drehzahl der Bläserwelle 4 des Bläsers 2, während das im Bereich der Bläserwelle 4 anliegende Drehmoment um den der Standgetriebeübersetzung des Planetengetriebes entsprechenden Faktor größer ist als das im Bereich der Welle 8 der Turbineneinrichtung 3 anliegende Drehmoment.
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Während eines turbineneinrichtungsseitigen Antriebes des Bläsers 2 wirkt das Planetengetriebe 6 in Bezug auf die Drehzahlen reduzierend und während eines bläserseitigen Antriebs der Turbineneinrichtung 3 multiplizierend, was jedoch bei einer permanenten Kopplung zwischen dem Bläser 2 und der Turbineneinrichtung 3 über das Planetengetriebe 6 gegebenenfalls zu der bekannten Problematik führt.
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4 bis 7 zeigen drei verschiedene Ausführungsformen der Freilaufeinrichtung 10, bei welchen die mit der Welle 5 des Planetengetriebes 6 verbundene Schaltelementhälfte 12 zumindest bereichsweise radial innerhalb der mit der Bläserwelle 4 gekoppelten Schaltelementhälfte 11 angeordnet ist. Zusätzlich sind die Schaltelementhälften im Überdeckungsbereich über wenigstens in radialer Richtung zwischen den Schaltelementhälften 11 und 12 über wenigstens zwei verstellbare Koppelelemente 13 zur Übertragung von Drehmoment miteinander verbindbar. Die Verbindung zwischen den Schaltelementhälften 11 und 12 besteht bei Vorliegen einer positiven Drehzahldifferenz zwischen der Drehzahl der Welle 5 des Planetengetriebes 6 und der Drehzahl der Bläserwelle 4 über einen zwischen den Koppelelementen 13 und den Schaltelementhälften 11, 12 vorliegenden Form-, Kraft- und/oder Reibschluss.
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Bei der in 4 und 5 gezeigten ersten Ausführungsform der Freilaufeinrichtung 10 sind mehrere über den Umfang der Schaltelementhälften 11 und 12 verteilt angeordnete Koppelelemente 13 jeweils um eine mit der mit der Welle 5 des Planetengetriebes 6 verbundenen Schaltelementhälfte 12 wirkverbundenen Schwenkachse 14 radial aus einer die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften 11, 12 freigebenden Stellung, die vorliegend in 5 gezeigt ist, in eine die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften herstellende und in 4 näher gezeigte Wirkposition verstellbar ausgeführt. Dabei sind die Koppelelemente 13 bei Vorliegen einer negativen Drehzahldifferenz zwischen der Drehzahl der Welle 5 des Planetengetriebes und der Drehzahl der Bläserwelle 4 von der radial äußeren Schaltelementhälfte 11 in die die Wirkverbindung freigebende Stellung überführbar. Zusätzlich sind die Koppelelemente 13 vorliegend in Richtung der die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften 11 und 12 herstellende Wirkposition mit einer Federkraft einer Federeinrichtung 17 beaufschlagt.
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Bei der in 6 gezeigten zweiten Ausführungsform der Freilaufeinrichtung 10 sind die Koppelelemente 13 als Kugeln ausgeführt und entlang einer mit der mit der Welle 5 des Planetengetriebes 6 verbundenen Schaltelementhälfte 12 wirkverbundenen Rampe 14 radial aus einer die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften 11, 12 freigebenden Stellung in eine die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften 11, 12 herstellende Wirkposition verstellbar ausgeführt. Darüber hinaus sind die Koppelelemente 13 der Freilaufeinrichtung 10 gemäß 6 in Richtung der die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften 11 und 12 herstellende Wirkposition jeweils mit der Federkraft der Federeinrichtung 17 beaufschlagt. Zusätzlich werden die Koppelelemente 13 von der radial äußeren Schaltelementhälfte 11 bei Vorliegen einer negativen Drehzahldifferenz zwischen der Drehzahl der Welle 5 des Planetengetriebes 6 und der Drehzahl der Bläserwelle 4 entgegen der Federkraft der Federeinrichtung 17 in die die Wirkverbindung freigebende Stellung überführt.
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Im Unterschied hierzu sind die wenigstens annähernd knochenförmig ausgeführten Koppelelemente 13 der Freilaufeinrichtung 10 gemäß 7 jeweils um eine Drehachse 16 aus einer die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften 11 und 12 freigebenden Stellung in eine die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften herstellende Wirkposition verdrehbar ausgeführt. Die Koppelelemente 13 sind bei Vorliegen einer negativen Drehzahldifferenz zwischen der Drehzahl der Welle 5 des Planetengetriebes 6 und der Drehzahl der Bläserwelle 4 von der radial äußeren Schaltelementhälfte 11 in die die Wirkverbindung freigebende Stellung verdrehbar. Die einzelnen knochenförmigen Koppelelemente sind jeweils mit einer in Umfangsrichtung der Freilaufeinrichtung 10 verlaufenden Federeinrichtung 17 verbunden und werden von der Federeinrichtung 17 in Umfangsrichtung ähnlich einem Kugelkäfig eines Kugellagers in definiertem Abstand zueinander gehalten. Des Weiteren werden die Koppelelemente 13 von der Federeinrichtung 17 mit einer in Richtung der die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften 11 und 12 freigebende Drehstellung wirkenden Federkraft beaufschlagt. Die Koppelelemente 13 der Freilaufeinrichtung 10 gemäß 7 liegen in der die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften 11 und 12 herstellenden Wirkposition jeweils mit Randbereichen 16A und 16B an einer inneren Umfangsfläche 11 A der Schaltelementhälfte 11 und einer äußeren Umfangsfläche 12A der inneren Schaltelementhälfte 12 an, wobei die Wirkverbindung zwischen den Schaltelementhälften 11 und 12 der Freilaufeinrichtung 10 gemäß 7 über die Koppelelemente 13 reibschlüssig hergestellt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Strahltriebwerk
- 2
- Bläser
- 3
- Turbineneinrichtung
- 4
- Bläserwelle
- 5
- Welle des Planetengetriebes
- 6
- Planetengetriebe
- 7
- Welle des Planetengetriebes
- 8
- Welle der Turbineneinrichtung
- 9
- Welle des Planetengetriebes
- 10
- Freilaufeinrichtung
- 11
- Schaltelementhälfte
- 11 A
- innere Umfangsfläche
- 12
- Schaltelementhälfte
- 12A
- äußere Umfangsfläche
- 13
- Koppelelement
- 14
- Schwenkachse
- 15
- Rampe
- 16
- Drehachse
- 16A, 16B
- Randbereich des Koppelelementes
- 17
- Federeinrichtung