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Blattsteigungsverstellvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Blattsteigungsverstellvorrichtung
für eine Rotorbeschaufelung, insbesondere für die Gebläseschaufeln eines Gasturbinentriebwerks
mit Veratell-Gebläse.
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Die Blattsteigungsverstellvorrichtungen für Triebwerke
mit
Verstell-GeblEse sind nach den in der Verstelipropellertechnik erfolgreich angewandten
Grundsätzen entwickelt worden.
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Auf diese Weise entstanden hydraulische Verstellvorrichtungen, welche
verhältnismäßig kompliziert und schwer sind und es ist daher wünschenswert, leichtere,
weniger komplizierte Versteilvorrichtungen zu entwickeln, falls die durch Verstell-Gebläse
gebotenen Vorteile die für ihren Betrieb erforderlichen zusätzlichen Kosten und
das zusätzliche Gewicht nicht aufliegen können Bei einem Flugzeugtriebwerk mit Versteil-Gebläse
ist es wünschenswert, daß das Gebläse nicht als WindmWile arbeiten kann, wenn das
Triebwerk während des Pluges abgestellt werden muß. Bisher ist es notwendig, zur
Vermeidung eines Windmühlen-Betriebs des Gebläses zusätzliche Vorrichtungen zu verwenden,
welche die Schaufeln in Segelstellung bringen Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
eine Blattsteigungsverstellvorrichtung der eingangs dargelegten allgemeinen Art
so zu verbessern, daß die Schaufeln zwecks Unterbindung oder zumindest wesentlicher
Verminderung des Windmühlen-Effekts in Segelstellung bringbar sind.
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Im-Sinne der Lösung dieser Aufgabe ist eine solche Blattsteigungsverstellvorrichtung
gemäß der Er-findung durch wahlweise. betätigbare Mittel. zur Herstellung einer
Triebverbindung zwischen den RotorschauSeln und dem Rotor gekennzeichnet., derart,
daß die Drehung des Rotors um seine Achse eine Drehung der Schaufeln um deren im
wesentlichen senkrecht zur Rotorachse verlaufende Längsachsen nach sich zieht.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, bei welcher
der Rotor das Verstell-Gebläse eines Gasturbinentriebwerks ist, welch letzteres
Mittel zum Absperren der Treibstoffzufuhr zum Triebwerk aufweist, sind-die genannten
wahlweise betätigbaren Mittel beim Absperren der Treibstoffzufuhr und bei sich drehendem
Gebläse im Sinne einer Verstellung der Gebläseschaufeln in Segelstellung betätigbar,
Vorzugsweise weist die erfindungsgemäße Blattsteigungs verstellvorrichtung eine
relativ zum Rotor feststehende Betätigungsvorrichtung welche eine der Größe der
erforderlichen Blattsteigungsänderung entsprechende Drehbewegung erzeugen kann,
ferner ein von der Rotorwelle und von der Betätigungsvorrichtung angetriebenes Planeten-Differentialgetriebe,
dessen Abtriebsbewegung eine der Summe der Rotorwellendrehzahl und der Drehzahl
der von der
Betätigungsvorrichtung erzeugten Drehbewegung entsprechende
Drehzahl besitzt, und schließlich ein Blattsteigungs-Verstellgetriebe auf, welches
von der Abtriebswelle des Differentialgetriebes angetrieben wird und mit den Schaufeln
verbundene Teile in Drehung versetzt, so daß die Schaufeln um einen der Größe der
erforderlichen Blattsteigungsänderung entsprechenden Betrag um ihre Längs achsen
gedreht werden0 Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausfuhrungsform der Erfindung weisen
die wahlweise betätigbaren Mittel ein Betätigungsorgan zur Betätigung einer Kupplung
auf, welch letztere zum Trennen der Abtriebswelle des Differentialgetriebes vom
Sonnenrad des Blattsteigungs-Verstellgetriebes und zur Verbindung dieses Sonnenrades
mit der feststehenden Konstruktion dient.
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Die Kupplung kann eine Druckplatte aufweisen, die normalerweise von
einer treibenden Kupplungsscheibe getrennt ist, welch letztere normalerweise die
Abtriebswelle des Differentialgetriebes mit dem Sonnenrad des Blattsteigungs-Verstellgetriebes-in
Triebverbindung hält. Die Druckplatte ist vorzugsweise dadurch mit der angetriebenen
Kupplungsscheibe in Zusammenwirkung bringbar, daß die auf einer mit der feststehenden
Konstruktion verbundenen Gewindespindel
angeordnete Druckplatte
zwecks Erzeugung einer Axialbewegung gedreht wird. Bei weiterer Axialbewegung der
.Druckplatte trennt diese die Triebverbindung zwischen der Abtriebswelle des Differentialgetriebes
und dem Sonnenrad und verbindet das Sonnenrad mit der feststehenden Konstruktion,
indem sie das Sonnenrad mit an der Gewindespindel angeordneten Hemmvorrichtungen
in Verbindung bringt.
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Eine bevorzugte Ausfü.hrungsform der Erfindung wird nachstehend mit
Bezug auf die anliegenden Zeichnungen beispielsweise beschrieben, Es zeigen: Flg.
1 eine schematische Ansicht eines G.asturbinentriebwerks mit Verstell-Gebläse, bei
welchem die Erfindung Anwendung findet Bzw 2 einen Schnitt durch die erfindungsgemäße
BlattsteigungsVerstell vQrrichtung des in Fig, 1 dargestellten Triebwerks, und Fig.
3 einen Schnitt durch den Antriebsteil des Motors der in Fig. 2 dargestellten Blattsteigungs-Verstellvorrichtung
.
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In Fig. 1 ist ein Gasturbinentriebwerk mit Mantelgebläse dargestellt,
welches ein inneres Triebwerk mit, strömungstechnisch hintereinandergeschaltet,
einem Verdichter 1, einer Brenneinrichtung 2 und einer Turbine 3 sowie ein in einem
ringförmigen Kanal 5 angeordnetes Gebläse Lt aufweist. Das Gebläse wird über ein
Getriebe 6 vom inneren Triebwerk-angetrieben und die Gebläseschaufeln sind mittels
einer Blattsteigungsverstellvorrichtung 7 zwischen einer Vorwärtsschiib-Stellung
und einer Umkehrschub-Stellung drehbar. Bei der Vorwärtsschub-Stellung des Gebläses
tritt Luft durch einen Einlaß 8 in den Kanal 5 ein und ein Teil dieser Luft strömt
durch.einen Einlaß 9 in das innere Triebwerk, während der übrige Teil der Luft durch
eine Austrittsdüse 10 in die Außenluft gelangt.
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Gemäß Fig, 2 sind die nicht dargestellten Gebläseschaufeln auf einer
Rotorscheibe 11 montiert, welche von der Triebwerkshauptwelle über einen Antriebskonus
12 angetrieben wird, welch letzterer mittels einer Keilverzahnung 14 auf der Hauptwelle
13 befestigt ist. Ein Drehmoment-Übertragungsrohr ist zur Blattsteigungsverstellung
um seine eigene Längsachse drehbar und läuft mit der Rotorscheibe 11 zusammen um.
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In den Fig. 2 und 3 ist die Blattsteigungsverstellvorrichtung 7 mehr
im einzelnen dargestellt. Die Blattsteigungsverstellvorrichtung weist vier Teile
auf, nämlich 1) eine Betätigungsvorrichtung 16, 2) ein Planeten-Differe-ntialgetriebe
17, 3) ein Blattsteigungs-Verstellgetriebe 18, und 4) ein Kegelgetriebe 19.
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Diese vier Komponenten sind getriebetechnisch hintereinandergeschaltet
und setzen die Abtriebsbewegung eines Antriebsmotors, der -nicht dargestellt ist
und beispielsweise vom Steuerknüppel des betreffenden Flugzeugs aus steuerbar ist,
in eine Bewegung der Gebläseschaufeln im Sinne einer Änderung des Anstellwinkels
um, 1) Die Betätigungsvorrichtung (Fig. 3) Diese Komponente besteht aus einem mittels
eines Befestigungsflansches 22 außen auf die Haltekonstruktion 21 des Gebläselagers
montierten Gehäuse 20, wobei der Flansch 22
auch als ölsumpf für
das aus der Vorrichtung abfließende öl dient. Die Betätigungsvorrichtung steht also
relativ zum Gebläserotor fest. Im Gehäuse 20 ist eine Welle 23 in Lagern 24 und
25 drehbar gelagert. An ihrem einen Ende weist die Welle 23 eine Keilverzahnung
26 zur Verbindung mit dem Antriebsmotor auf, und an ihrem anderen Ende trägt sie
ein Kegelrad 27, welches mit einem entsprechenden, auf einer in einem Lager 29 gelagerten
konischen Antriebswelle 28 angeordneten Kegelrad in Eingriff steht. Die Kegelräder
sind so ausgelegt, daß sich eine Drehzahluntersetzung von etwa 17:1 ergibt. Die
Welle 28 trägt ferner ein ringförmiges Zahnrad 30, welches ein Teil einer der Planeten-Getriebeketten
des Planeten-Differentialgetriebes bildet.
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Die am Triebwerksgehäuse befestigte Betätigungsvorrichtung läuft
nicht um, so daß das Zahnrad 30 tatsächlich mit der feststehenden Konstruktion verbunden
ist, solange die Welle 30 nicht infolge einer vom Antriebsmotor kommenden Lingangsbewegung
gedreht wird Die Betätigungsvorrichtung und der die Blattsteigungsverstellvorrichtung
antreibende Antriebsmotor sind außerhalb des Triebwerks montiert, so daß ein leichter
Zugang für Wartungszwecke möglich ist.
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2) Das Planeten-DifferentialgetrieDe Dieses Getriebe weist zwei Getriebeketten
auf. Eine
dieser beiden Getriebeketten weist ein ringförmiges Zahnrad
31 auf, welches mit der feststehenden Konstruktion verbunden ist und mit einer Vielzahl
von in einem Käfig 33 angeordneten Planetenrädern 32 in Eingriff steht. Die Planetenräder
32 stehen ihrerseits mit einem Sonnenrad 34 in Eingriff, welches durch eine Keilverzahnung
bei 35 mit der Triebwerkshauptwelle verbunden ist.
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Die andere der beiden Getriebeketten, die geringfügig axial von der
ersten Getriebekette versetzt ist, weist das ringförmige Zahnrad 30 auf, welches
mit einer weiteren Anzahl unter sich gleicher Planetenräder 36 in Eingriff steht,
die im selben Käfig 33 wie die Plafletenräder 32 angeordnet sind.
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Die Planetenräder 36 stehen ihrerseits mit einem zweiten, frei drehbaren
Sonnenrad 37 in Eingriff, welches mit einem weiteren Sonnenrad 38 in Triebverbindung
steht.
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Das weitere Sonnenrad 38 steht mit der Verzahnung 50 der Planetenräder
des Blattsteigungs-Verstellgetriebes 18 in Eingriff. Die Triebverbindung zwischen
den Sonnenrädern 37 und 38 ist durch an diesen Sonnenrädern angeordnete.Keilverzahnungen
39 und 40 gebildet. Diese beiden Keilverzahnungen wirken mit einer Innenkeilverzahnung
41 der
angetriebenen Kupplungsscheibe 42 einer Kupplung 43 zusammen,
welche später beschrieben wird, Die Planetenräder 32 des Planeten-Differentialgetriebes
sind in glatten Lagerflächen 44 im Käfig gelagert und der Käfig ist axial in der
Mitte geteilt und zwischen den Planetenrädern zusammengeschraubt.
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Das Differentialgetriebe arbeitet folgendermaßen: a) Im Ruhezustand,
d.h, wenn keine Eingangsbewegung vorhanden ist, stehen die beiden ringförmigen Zahnräder
mit Bezug auf die feststehende Konstruktion still. Die Hauptwelle treibt das Sonnenrad
34, und der Käf-ig mit den beiden Planetenradgruppen läuft um die Triebwerkswelle
herum um, wobei seine Winkelgeschwindigkeit halb so groß wie diejenige der Welle
ist. Das Sonnenrad 37 dreht sich mit der Wellendrehzahl, b) Wenn von der Betätigungsvorrichtung
eine Eingangsbewegung auf das ringförmige Zahnrad 30 übertragen wird, so wird, da
die Käfigdrehzahl stets von den zwischen dem Ringrad 31 und dem Sonnenrad 34 befindlichen
Planetenrädern 32 bestimmt wird, die Drehzahl der Planetenräder 36 um ihre
eigenen
Achsen vergrößert oder verkleinert und dieser Effekt wird auf das Sonnenrad 37 übertragen.
Die Vergrößerung oder Verkleinerung der Drehzahl des Sonnenrades 37 überlagert sich
dem oben beschriebenen Ruhezustand und wirkt als mechanisches Eingangs signal für
das Blattsteigungs-Verstellgetriebe.
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Die Bauelemente des Planetengetriebes sind so ausgelegt, daß zwischen
dem Ringrad 30 und dem Sonnenrad 37 eine Drehzahlübersetzung von etwa 4:3 erreicht
wird.
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3) Das Blattsteigungs-Verstellgetriebe Dieses Getriebe besteht grundsätzlich
aus dem Sonnenrad 37, einer Vielzahl von Planetenrädern 52 und Ringrädern 54 und
56, welche den Abtrieb für das Kegelgetriebe liefern Die Planetenräder sind in einem
Käfig 57 gelagert, der als ringförmiges Teil mit U-Querschnitt ausgebildet ist,
dessen offene Seite radial nach außen zeigt, Diese Konstruktion ergibt eine große
Festigkeit des Käfigs und wird dadurch erreicht, daß die Verzahnungen 50 so .an
den
Enden der Planetenräder angeordnet sind, daß sie über das Lager
60 überstehen, Der Käfig kann daher einstückig ausgebildet werden und braucht im
Steg 58 des U-Querschnitts keine Schlitze aufzuweisen.
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Ein weiteres Merkmal der Konstruktion des Blattsteigungs-Verstellgetriebes
liegt darin, daß, obwohl die beiden Ringräder 54 und 56 verschiedene Zähnezahlen
haben, die Verzahnungen 53 der Planetenräder kontinuierlich vom einen Ende zum anderen
Ende der Planetenräder durchgehen.
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Das bedeutet, daß sie in einem Arbeitsgang genau geschliffen werden
können. Der Eingriff mit den beiden Ringrädern wird durch Verwendung verschiedener
Teilkreisdurchmesser und dadurch ermöglicht, daß die Zähne mit verschiedenen Eingriffswinkeln
miteinander in Eingriff stehen. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel sind acht
Planetenräder vorgesehen und das Ringrad 54 weist acht Zähne mehr als das Ringrad
56 auf.
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Die Planetenräder sind auf einer Seite in Rollenlagern 60 und auf
der anderen Seite in Nadellagern 62 gelagert und jeweils mittels einer Mutter 63
befestigt0 Die resultierende Lagerkraft, die sich aus den Fliehkräften und den Zahnkräften
ergibt, ist etwa tangential zum Käfig
gerichtet, Das Blattsteigungs-Verstellgetriebe
arbeitet folgendermaßen: a) Im Ruhezustand wird der Gebläserotor mitten Gebläseschaufeln
von der Hauptwelle 13 über den Antriebskonus 12 und die Keilverzahnung 14 angetrieben.
Das Drehmomentübertragungsrohr 15 läuft mit dem Rotor um, wodurch das gesamte Blattsteigungs-Verstellgetriebe
mit Wellendrehzahl umläuft, Da das Sonnenrad 37 durch das Differentialgetriebe während
des stationären Laufes mit Wellendrehzahl angetrieben wird, findet keine Drehung
irgendeines Teils des Blattsteigungs-Verstellgetriebes relativ zur Welle statt und
es ist keine Kraft zur Verstellung der Gebläseschaufeln vorhanden.
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b) Wird dem Sonnenrad 37 durch das Planeten-Differentialgetriebe
eine Eingangsbewegung zugefhrt, so dreht sich das Sonnenrad 37 mit größerer oder
kleinerer Drehzahl als die Welle, Das hat zur Folge, daß die Planetenräder 52 um
ihre eigenen Achsen gedreht werden und da diese mit Ringrädern -verschiedener Zähnezahlen
in Eingriff stehen, wird eine Relativdrehung zwischen den beiden Ringrädern
erzeugt,
wodurch die Gebläseschaufeln um ihre Längs achsen gedreht werden. Die Drehmoment-Übertragungsrohre
15 können sich nur um ihre eigenen Achsen drehen, da sie an den Gebläseschaufeln
befestigt sind.
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Die Zähnezahlen und die Abmessungen der einzelnen Komponenten des
Blattsteigungs-Verstellgetriebes sind so gewählt, daß eine Drehzahluntersetzung
von 58 : 1 zwischen dem Sonnenrad 37 und den Ringrädern 54 und 56 erreicht wird.
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4)~Das Kegelgetriebe Die Gebläseschaufeln werden jeweils durch das
Drehmoment-Ubertragungsrohr 15 gedreht; welches an seinem radial inneren Ende ein
Kegelrad 71 trägt, Das Ringrad 54 weist einen zylindrischen, axial abstehenden Ansatz
72 auf, der in einem Lager 74 gelagert ist und eine Kegelverzahnung 75 trägt, die
auf einer Seite mit dem Kegelrad 71 in Eingriff steht. In gleicher Weise ist das
Ringrad 56 mit einem zylindrischen Ansatz 76 versehen, der in einem Lager 74 gelagert
ist und eine Kegelverzahnung 79 trägt; die auf der anderen Seite des Kegelrads 71
mit diesem in-Eingriff steht. Eine Relativbewegung zwischen den beiden Ringrädern
54
und 56 hat deshalb gleiche, aber einander entgegengesetzte Drehungen
der Kegelverzahnungen 75 und 79 zur Folge, was eine Drehung der Drehmoment-Ubertragungsrohre
und folglich der Gebläseschaufeln nach sich zieht.
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Zwischen dem Blattsteigungs-Verstellgetriebe und dem Kegelrad 71
besteht tatsächlich etwa ein Übersetzungsverhältnis von 5, welches die Gesamtuntersetzung
zwischen der Betätigungsvorrichtung und dem kegelrad vermindert; jedoch läßt sich
beim beschriebenen Ausführungsbeispiel trotzdem eine Gesamtuntersetzung von etwa
142:1 erreichen.
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Die gesamte Vorrichtung ist daher robust und leicht und da in allen
Stufen eine Kraftübertragung durch Getriebe erfolgt, ergibt sich auch ein RUckfLihrungssignal,
welches zu jedem Zeitpunkt die Winkelstellung der Gebläseschaufeln anzeigt. Der
Antriebsmotor wird durch einen nicht dargestellten Servomechanismus gesteuert, welcher
das Rückführungssignal erhält und den Motor dementsprechend betätigt.
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Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Schwierigkeit
der Übertragung eines Blattsteigungs-Verstellsignals von einer feststehenden Vorrichtung,
beispielsweise
dem Steuerknüppel, auf die umlaufenden Teile des
Gebläserotors gelöst.
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Die Kupplung Zwischen dem Planeten-Differentialgetriebe und dem Blattsteigungs-Verstellgetriebe
ist eine Kupplung 43 vorgesehen. Diese Kupplung weist eine angetriebene Kupplungsscheibe
42 auf, die normalerweise über die Keilverzahnung 41 mit den Sonnenrädern 37 und
38 in Triebverbindung steht und mit diesen umläuft. Die Keilverzahnung 41 steht
mit den Keilverzahnungen 39 und 40 der beiden Sonnenräder in Eingriff und wird durch
eine Feder 45, welche einen Flansch 46 der angetriebenen Kupplungsscheibe 42 gegen
einen Flansch 47 der Rotorscheibe 11 drängt, in dieser Stellung gehalten. Die beiden
Flansche 46 und 47 laufen beide mit Wellendrehzahl um; wenn das Planeten-Differentialgetriebe
nicht von der Betätigungsvorrichtung 13 angetrieben wird und daher keine Relativdrehung
zwischen ihnen vorhanden ist. Bei Betrieb der Betätigungsvorrichtung ist jedoch
eine kleine Relativdrehung zwischen den beiden Flanschen gegeben.
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Wenn es während des Fluges eines Flugzeugs aus irgendeinem
Grund
erforderlich ist, das Triebwerk abzustellen; kann die Treibstoffzufuhr zum Triebwerk
unterbrochen werden0 Dazu kann ein weiteres, nicht dargestelltes Betätigungsorgan
Anwendung finden, das ähnlich der Betätigungsvorrichtung 16 ausgebildet ist und
ein Zahnrad 48 dreht, welches mittels einer Welle 49 an der Druckplatte 90 der Kupplung
43 befestigt ist, Die Welle 49 ist durch ein Schraubengewinde 91 mit der feststehenden
Triebwerkskonstruktion verbunden und eine Drehung der Welle hat daher eine axiale
Vorwärtsbewegung der Druckplatte 90 zur Folge, bis sie an der getriebenen Kupplungsscheibe
42 anliegt, von der sie normalerweise getrennt ist. Bei weiterer Drehung der Welle
49 wird durch Trennen der Keilverzahnungen 40 und 41 das Sonnenrad 37 vom Sonnenrad
38 des Blattsteigungs-Verstellgetriebes getrennt. Noch weitere Drehung der Welle
49 führt zu weiterem axialem Vorschub, bis ein Anschlag 92 an der Welle gegen einen
Anschlag 93 der feststehenden Konstruktion anstößt, wonach die Drehung des Betätigungsorgans
aufhört und die, die Versch'iebung der Druckplatte begrenzenden Anschläge 92 und
93 verbinden das Sonnenrad 38 mit der feststehenden Konstruktion. Das Sonnenrad
38 wird dadurch schnell abgebremst, während die Kupplung verschoben wird, Die Rotordrehung
um die Rotorachse treibt nun das Ringrad mit größerer Drehzahl
als
das Sonnenrad 38 und diese Drehzahldifferenz ergibt durch die Blattsteigungsverstellvorrichtung
eine Triebverbindung zwischen den Schaufeln und dem Rotor derart, daß die Rotordrehung
eine Drehung der Schaufeln um im wesentlichen zur Rotorachse senkrechte Achsen zur
Folge hat.
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Vor dem Betätigen der Kupplung wird die Treibstoffzufuhr zum Triebwerk
abgesperrt, In diesem Zustand rühren die Kräfte, welche den Gebläserotor entgegen
seiner eigenen Trägheit zu drehen versuchen; von der Fluggeschwindigkeit des Flugzeugs
her und versuchen das Gebläse und über die Rotorwelle die Turbine wie eine Windmühle
anzutreiben.
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Diese Kräfte ändern sich, wenn die Blattsteigung verstellt wird und
wirken bei Einstellung der Schaufeln in Umkehrschub-Stellung in umgekehrter Richtung.
Die Drehzahl des Gebläses um die Rotorachse wird also wegen des Widerstandes der
Schaufeln kleiner, wenn sie bis in eine Segelstellung um ihre Längsachsen gedreht
werden; in welcher die auf das Gebläse wirkenden Kräfte das auf die Turbine wirkende
Windmühlen-Drehmoment ausgleichen, Der Gebläserotor befindet sich nun im wesentlichen
in Ruhe und jede Änderung dieses Zustands wird durch die folgende Änderung der Blatt
steigung gehemmt, Die Verbindung zwischen dem Gebläse und der Blattsteigungsverstellvorrichtung
verhindert
also einen Windmühlenbetrieb des Gebläses ss ist einzusehen, daß die kupplung beim
vorliegenden Ausführungsbeispiel' eine Vorrichtung darstellt, welche so auf die
BlattsteigungsversteElvorrichtung einwirkt, daß die Rotordrehung um die Rotorachse
eine Drehung der Schaufeln um deren im wesentlichen senkrecht zur Rotorachse verlaufende
Achsen zur Folge hat, Selbstverständlich sind Abwandlungen der Komponenten der erfindungsgemäßen
Vorrichtung möglich, ohne daß der Rahmen der Erfindung verlassen wird.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein Anschlag vorgesehen,
der eine Drehung der Gebläseschaufeln über die Schubunikehr-Stellung hinaus verhindert.
Wenn ein derartiger Sicherheitsanschlag vorgesehen ist, muß die Kupplung 43 so ausgebildet
sein, daß sie bei Benützung des Anschlags herausgleitet, Die Verwendung eines Sicherheitsanschlags
beschleunigt das Abbremsen des Gebläses, da die Schaufeln in der Umkehrschub-Stellung
festgehalten werden und ein maximales Gegendrehmoment vorhanden ist, bis der Rotor
stillsteht,
Nachdem der Rotor zum Stillstand gekommen ist, nehmen die Gebläseschaureln, wie
oben beschrieben, eine Segelstellung einq Es ist außerdem einzusehen, daß im Antrieb
zwischen der -Blattsteigungsverstellvorrichtun0 und den Scnaufeln bleigewichte vorgesehen
sein können, welche das von der Blattsteigungsverstellvorrichtung zu übertragende
Betätigungsdrehmoment vermindern.
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Die Anzahl der Planetenräder im Blattsteigungs-Verstellgetriebe kann
von der oben angegebenen Anzahl abweichen.
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Die Zähne zahlen und Abmessungen der komponenten der verschiedenen
Getriebeketten können abgewandelt werden, um bei kleinstem Gewicht und größter Festigkeit
optimale Übersetzungsverhältnisse herzustellen.
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Die erfindungsgemäße Bll.ttsteigungsverstellvorrichtung kann mit
Ausnahme der Betätigungsvorrichtung als unabhängige Baugruppe mit eigener ölversorgung
ausgebildet sein, was eine entsprechendeAbänderung der verschiedenen Dichtungen
und Lager erforderlich macht, Es ist ferner einzusehen, daß eine andere als die
oben beschriebene Blattsteigungsverstellvorrichtung, beispielsweise eine hydraulische
Vorrichtung,
mit derart auf diese einwirkenden Mitteln versehen werden kann>, daß eine Rotordrehung
um die Rotorachse eine Drehung der Schaufeln um ihre im wesentlichen senkrecht zur
Rotorachse verlaufenden Achsen zur Folge hat,