DE2220468C3 - Einrichtung zum Ausgleich des bei Verstellpropellern auf die Propellerblätter wirkenden Zentrifugaldrehmoments - Google Patents
Einrichtung zum Ausgleich des bei Verstellpropellern auf die Propellerblätter wirkenden ZentrifugaldrehmomentsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Ausgleich des bei Verstellpropellern durch die Fliehkraft in
Abhängigkeit vom jeweiligen Blatteinstellwinkel auf die Propellerblätter ausgeübten Zentrifugaldrehmoments
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Beim Umlauf eines Propellerblattes um die Propeller= M
•chse wird aufgrund des Anstellwinkels und der
Verwiftdüiig des Pfopellerblattes ein ZentrifUgaldrehmoment
auf dieses erzeugt, das vört der jeweiligen Blatlsteigungseinstellung und natürlich auch von der
Drehzahl abhängig ist und versucht, das Propellerblatf
in eine Stellung mit niedrigem Anstellwinkel zU drehen.
Seift Maximum erreicht dieses Zenlrifugaldrehrrioment
bei einer Blattsleigüngseinstefiung Von 45" mit Bezug
auf die Propellerachse. Man ist bestrebt, dieses Zentrifugaldrehmoment bei Verstellpropellern auszugleichen,
um die Blattsieigungsverstelleinrichtung zu entlasten.
Bei einer aus der US-PS 25 33 358 bekannten Einrichtung der eingangs genannten Art sind in
Verbindung mit jedem Propellerblatt ein mit der Blattwurzel fest verbundener Kurventräger, eb an der
Propellernabe angeordneter Reaktionskurventräger und vier damit zusammenwirkende, als Rollen ausgebildete
Profilfolgeorgane vorgesehen. Die mit den Profilfolgerollen zusammenwirkenden Profile des Kurventrägers
und des Reaktionskurventrägers sind jeweils nach Art von Nockenbahnen ausgebildet und liegen
einander mit Bezug auf die Blattlängsachse axial gegenüber. Ihre Profile sind genau zueinander komplementär
ausgebildet
Bei der bekannten Anordnung sind die Profilfolgerollen an der Blattwurzel angeordnet und jede Blatteinstellwinkeländerung
ist von einer mit Bezug auf die Propellerachse radialen Verschiebung des betreffenden
Propellerblattes begleitet, da sich die ProfilfolgeroIIen
beim Abrollen auf dem an der Propellernabe angeordneten Reaktionskurventräger gleichzeitig radial mit
Bezug auf die Propellerachse verschieben und das Propellerblatt demzufolge eine entsprechende Radialverschiebung
ausführt.
Eine derartige Radialverschiebung der Propellerblätter mit Bezug auf die Propellerachse, wie sie bei der
bekannten Anordnung blattstelleinwinkelabhängig stattfindet, kann bei einem im freien Luftstrom
arbeitenden, d. h. nicht ummantelten Propeller akzeptabel sein. Bei Mantelpropellern, wie sie bei modernen
Turboprop- und Zweistrom-Turboluftstrahltriebwerken Anwendung finden, ist aber eine solche, innerhalb eines
gewissen Bereiches stattfindende Radialverschiebung der Propellerblätter nicht annehmbar, da sie einen
übermäßig großen Blattspitzertspielraum innerhalb der
Propellerummantelung bedingen wuiJe, was wiederum
eine Verschlechterung des Wirkungsgrades zur Folge hätte.
Ein weiterer Nachteil der bekannten Anordnung liegt darin, daß deren ProfilfolgeroIIen jeweils eine genau
definierte umfanpsmäßige Lage mit Bezug auf die Profile des Kurventrägers und des Reaktionskurventrägers
haben müssen, wozu die ProfilfolgeroIIen jeweils mit einem Zahnritzel versehen sind, das mit am
Kurventräger bzw. am Reaktionskurventräger angeordneten Zahnkränzen in Eingriff sieht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Art so zu
vorbessern, daß sie auch in Verbindung mit Mantelpropellern brauchbar ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs I angegebene
Maßnahme gelöst.
Damit wird der technische Fortschritt erreicht, daß die angestrebte f-unkfion der E.nrichtung, nämlich der
Ausgleich des blatteinstellwinkelabhängigen Zentnfugaldrehmoments
auf die Propellerblauer, mit gegen= über der bekannten Anordnung konstruktiv einfacheren
Mitteln und ohne begleitende Radiai^erschiebüng der
Propellerblälter mit Bezug auf die Propellerachse erreicht wird, so daß sich die erfindungsgemäße
Einrichtung für einen Einsatz in Verbindung mit Mantelpropellern eignet und dabei keine Vergrößerung
des Blattspitzenspielraums in Kauf genommen zu werden braucht.
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Ein Ausführungsbeispiel der Enfindung wird nachstehend
mit Bezug auf Zeichnungen mehr im einzelnen beschrieben. Es zeigt
Fig. 1 einen schematischen Längsschnitt durch ein
Triebwerk mit ummanteltem Verstellpropeller,
Fig.2 einen Schnitt durch den Verbindungsbereich
zwischen einer Propellerbiattwurzel und der Propellernabe
mit der erfindungsgemäßen Einrichtung, und
Fig.3 eine in Richtung des Pfeiles A in Fig.2
gesehene abgewickelte, gemäß dem Verlauf der Schnittlinie B-B teilgeschnittene Ansicht, die nur die
Profile des Kurventrägers und des Reaktionskurventrägers zeigt.
Das in Fig. 1 gezeigte Gasturbinentriebwerk weist
ein Basistriebwerk 1 auf, das über ein Getriebe 3 einen Verstellpropeller 2 antreibt. Das Basistriebwerk 1
besteht :n üblicher Weise aus einem Verdichter, einer Brennkammeranordnung und einer Turbine. Die Triebwerkshauptachse
ist mit 4 bezeichnet.
Gemäß F i g. 2 ist die Blattwurzel 5 jedes Propellerblattes 2 derart in der Propellernabe gehaltert, daß das
Propellerblatt 2 um seine Längsachse 6 drehbar ist. Die Propellernabe ist im Axialschnitt doppel-U-formig und
weist zwei geneigte Stirnwandungen 7 auf, die jeweils radial innen in einen verdicketen Teil 8 und radial außen
in einen verstärkten Rand 9 übergehen.
Die im Inneren der Propellernabe untergebrachte Blattsteigungsverstellvorrichtung weist einen Strömungsmittelmotor
10 mit einem halbrunden Außengehäuse 1 i, das sich radial einwärts erstreckende Flügel w
trägt, und mit einem zylindrischen Innengehäuse 12 auf, das ebenfalls Flüge! trägt, die zusammen mit den Flügeln
des Außengehäuses 11 Kammern 13 bilden, in die Hydraulikflüssigkeit unter Druck hineingepumpt werden
kann. Das Außengehäuse 11 und das Innengehäuse J5 12 sind unter dem Druck der Hydraulikflüssigkeit
gegenläufig relativ zueinander drehbar und mit Zahnkränzen 15 und 16 verbunden, die an zueinander
diametral gegenüberliegenden Stellen mit einem Kegelritzel 17 in Eingriff stehen, das über eine Verbindungskonstruktion
18 mit der Blattwurzel 5 drehfest verbunden ist.
Zum Ausgleich des auf das Propellerblatt 2 wirkenden Zentrifugaldrehmoments, das bestrebt ist, das Propellerblatt
2 in eine Stellung mit kleinste"! Anstellwinkel zu
drehen, ist jedem Propellerblatt 2 ein die Blattwurzel 5 umschließender zylindrischer Kurventräger 21, der
mittels einer Keilverzahnung 24 drehfest mit der Blattwurzel 5 verbunden ist, und ein diesen Kurventräger
21 koaxial umschließender Reaktionskurventräger 20 zugeordnet, der über eine Keilverzahnung 22 mit der
Propellernabe verbunden ist. Der Reaktionskurventräger
20 steht also mit Bezug auf die Propellernabe fest, während der Kunenträger 21 relativ dazu zusammen
mit dem Propellerblatt 2 um die Propellerblattachse 6 drehbar ist. Ein zwischen den Kurventräger 21 und den
Reaktionskurventräger 20 angeordnetes Wälzlager 25 ermöglicht diese Relativdrehung. Ein weiteres Wälzlager
26 ist zwischen dem Reaktionskurven'träger 20 und einem Teil 28 der Blattwurzel 5 angeordnet
Der Kurventräger 21 und der Reaktionskurventräger 20 sind gemäß Fig.3 mit Kurvenprofilen 31 bzw. 30
versehen, wobei mit jedem Paar einander zugeordneter Kurvenprofile 31 und 30 ein gemeinsames Profilfolgeorgan
35 in Form einer Rolle zusammenwirkt, die in einem Käfig 36 auf einem Stift 33 gelagert ist und auf den
Profilen 30,31 abrollt.
Die Profile 31 und 30 des Kurventrägers 21 und des Reaktionskurventrägers 20 sind als zueinander entgegengesetzt
geneigt verlaufende Führungskulissen ausgebildet und die Anordnung ist so getroffen, daß die
Profilfolgeorgane 35 unter der auf sie übertragenen, am jeweiligen Propellerblatt 2 angreifenden Zentrifugalkraft
Kraftkomponenten auf die je<.-. triligen Profile 31
und 30 ausüben, weiche Kurventräger 21 :.nd Reaktionskurventräger 20 gegensinnig zu drehen versuchen. Da
aber der Reaktionskurventräger 20 nicht drehbar ist, wirkt die gesamte Zentrifugalkraft auf den Kurventräger
21 _nd erzeugt auf diesen je nach der jeweiligen, vom Blattanstellwinkel abhängigen Kurvenprofilneigung
ein Drehmoment auf den Kurventräger 21, der dem jeweiligen Zentrifugaldrehmoment entgegenwirkt
und dieses kompensiert
Da das Zentrifugaldrehmoment bei jeder Blattsteigungseinstellung verschieden ist, ist der Verlauf der
Kurvenprofile 31 und 30 so gestaltet, daß das in jeder Blattsteigungseinstellung auf den Kurventräger 21
erzeugte Reaktionsdrehmoment größenmäßig dem jeweiligen Zentrifugaldrehmoment entspricht.
Aufgrund dieses Zentrifugaldrehmomentausgleichs braucht das Zentrifugaldrehmoment nicht von der
Blattsteigungsverstellvorrichtung aufgenumme.i zu
werden, so daß diese kleiner und leichter ausgeführt sein kann.
Außerdem kann bei der Gestaltung der Kurvenprofiie 31 und 30 auch noch das durch den Luftdruck auf die
Propellerblätter ausgeübte Drehmoment berücksichtigt werden, so daß auch dieses in Abhängigkeit von der
jeweiligen Blattsteigungseinstellung kompensiert wird.
Ferner können die Kurvenprofile zusätzlich so ausgeführt sein, daß das jeweils unter der Zusammenwirkung
des Kurventrägers 21, des Reaktionskurventrägers 20 und der Profilfolgeorgane 35 auf das betreffende
Propellerblatt 2 ausgeübte resultierende Drehmoment das Propellerblatt 2 in Segelstellung zu drehen versucht.
In diesem Falle werden die Propellerblätter 2 im Falle e;ne£ V-;rsagens der Blattsteigungsverstellvorrichtung
automatisch in Segelstellung gedreht.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Einrichtung zum Ausgleich des bet Verstellpropeller)
durch die Fliehkraft in Abhängigkeit vom jeweiligen Blatteinstellwinkel auf die Propellerblätter
ausgeübten Zentrifugaldrehmomentes, mit je Propellerblatt jeweils mindestens einem Kurventräger,
einem Reaktionskurventräger und einem mit diesen beiden zusammenwirkenden Profilfolgeorgan,
wobei der Reaktionskurventräger an der Propellernabe angeordnet und eines der beiden
Elemente Kurventräger und Profilfolgeorgan mit dem betreffenden Propellerblatt fest verbunden und
das andere dieser beiden Elemente mit Bezug auf die Propellerachse radial verschieblich ist und wobei die
Profile des Kurventrägers und des Reaktionskurventrägers so gestaltet sind, daß der Reaktionskurventräger
über die beiden anderen Elemente jeweils blatteinstellwinkelabhängig ein dem ZentrifugaldrehmomeBt
entgegengesetztes Ausgleichdrehmoment auf das betreffende Propellerblatt ausübt,
dadurch gekennzeichnet, daß die Profile (30, 31) des Kurventrägers (21) und des Reaktionskurventrägers
(20) als zueinander entgegengesetzt geneigt verlaufende Führungskulissen ausgebildet
sind.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kurventräger (21) und der
Reaktionskurveiiträger (20) als koaxiale Zylinder
ausgebildet sind.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß e'er Kur enträger (21) mit dem
betreffenden Propellerhlatt (2) verbunden und das Profilfolgeorgan (35) nur durch iie Führungskulissen
geführt und ansonsten frei beweglich ist. J5
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der Profile
(30, 31) so gewählt ist, daß das jeweils auf das betreffende Propellerblatt (2) ausgeübte Ausgleichdrehmoment
etwa gleich der Summe des Zentrifu- *o galdrehmoments und des aufgrund des Gasdruckes
auf das Propellerblatt (2) wirkenden Drehmomentes ist.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3. dadurch gekennzeichnet, daß der Verlauf der Profile
(30, 31) derart gewählt ist, daß das jeweils auf das Propelierblatt (2) ausgeübte Ausgleichdrehmoment
etwas größer als das Zentrifugaldrehmoment ist, derart, daß das resultierende Moment das Propellerblatt
(2) in Segelstellung zu drehen versucht.
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