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Stand der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Gegenhaltereinrichtung für eine Vorrichtung zum Entfernen von Ausbrechteilen aus einem Werkstückbogen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Entfernen von Ausbrechteilen aus einem Werkstückbogen mit einer erfindungsgemäßen Gegenhaltereinrichtung.
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Eine Gegenhaltereinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus dem
DE 20 2010 006 741 U des Anmelders bekannt. Die in der genannten Schrift offenbarte Gegenhaltereinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass sie eine Auflagefläche für ein aus einem Werkstückbogen bzw. Karton auszutrennendes Ausbrechteil ausbildet, die in eine Aussparung einer Stanzplatte hineinragt und in Form einer Zunge ausgebildet ist, wobei die Auflagefläche als starre Auflagefläche ausgebildet ist. Unter einer starren Auflagefläche wird dabei eine Auflagefläche verstanden, die beim Ausbrechen von Ausbrechteilen aus dem Stanzbogen mittels eines Ausbrechwerkzeugs sich nicht elastisch deformiert. Bei einem derartigen Ausbrechvorgang gelangt ein an einer Oberplatte befestigtes Ausbrechwerkzeug beim Absenken in Kontakt mit dem Ausbrechteil des Werksstückbogens und bewegt dieses in eine Ebene unterhalb der Auflagefläche. Sobald die auf die Verbindungsstege zwischen dem Werkstückbogen und dem Ausbrechteil des Werkstückbogens wirkenden Kräfte zu hoch werden, reißen die Trennstege, so dass das Ausbrechteil von dem Werkstückbogen getrennt ist. Vor dem Abführen des Ausbrechteils ist dieses bereits deformiert, so dass es an der Auflagefläche vorbeiführt und unterhalb der Gegenhaltereinrichtung geschoben werden kann. Bei dem darauf folgenden Wiederanheben des Ausbrechwerkzeugs ist es wesentlich, dass das Ausbrechteil nicht wieder in einen Bereich oberhalb der Auflagefläche gelangt, da damit der weitere Produktionsprozess gestört werden würde. Dies wird bei der bekannten Gegenhaltereinrichtung durch ihre steife bzw. starre Ausbildung ermöglicht, so dass ein ggf. an dem Ausbrechwerkzeug anhaftendes Ausbrechteil beim Anheben des Ausbrechwerkzeugs an der Unterseite der Gegenhaltereinrichtung anstößt und dort von dem Ausbrechwerkzeug abgestreift wird.
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Die in der genannten Schrift offenbarten Gegenhaltereinrichtungen sind insbesondere aus Metall ausgebildet und beispielsweise als Stanz-/Biegeteil oder in Form eines massiven Blocks ausgebildet. Dadurch sind die bekannten Gegenhaltereinrichtungen relativ aufwendig bzw. teuer in der Herstellung. Darüber hinaus ist als nachteilhaft anzusehen, dass durch die Härte des Materials, die größer ist als die Härte des Holzes der Ausbrechplatte, in die die Gegenhaltereinrichtung eingesetzt ist, eine Beschädigung des Holzes auftreten kann, was einen Austausch der Gegenhaltereinrichtung erschwert, da die Aufnahme im Holz durch die zuvor eingesetzte Gegenhaltereinrichtung vergrößert wurde. Die Gegenhaltereinrichtungen können aus dem Stand der Technik bekannte warzenartige Vorsprünge an einem Ausbrechbrett ersetzen, welche früher verwendet wurden, um eine Auflagefläche für den Werkstückbogen im Bereich des Ausbrechteils auszubilden und ein Anhaften der Ausbrechteile an den Ausbrechwerkzeugen beim Wiederanheben der Ausbrechwerkzeuge aus einer unteren Stellung zu verhindern. Da die warzenartigen Fortsätze durch das Material des Holzes ausgebildet wurden, ergab sich über die Zeit betrachtet ein Verschleiß an den Warzen, die sich in Form einer Verrundung äußerte und die Größe der Warzen verringerte, bis deren Funktion nicht mehr gewährleistet war.
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Eine weitere, nicht gattungsgemäße Gegenhaltereinrichtung ist aus der
DE 697 01 218 T2 bekannt. Diese Gegenhaltereinrichtung ist durch einen zungenartigen elastischen Abschnitt gekennzeichnet, der in eine Aussparung für ein Ausbrechteil einer Matrize hineinragt, wobei an dem Ende des zungenartigen Abschnitts das Ausbrechteil aufliegt. Beim Ausbrechprozess fährt das Ausbrechwerkzeug senkrecht von oben nach unten und gerät dabei in Kontakt mit dem Ausbrechteil. Dabei wird das Ausbrechteil an seinen Randbereichen gegen die zungenartigen Abschnitte der Gegenhaltereinrichtung gedrückt. Beim weiteren Abwärtsbewegen des Ausbrechwerkzeugs bewegt sich der zungenartige Abschnitt der Gegenhaltereinrichtung zusammen mit dem Ausbrechwerkzeug unter Zwischenlage des Ausbrechteils nach unten. Dabei findet eine elastische Verformung des zungenartigen Abschnitts der Gegenhaltereinrichtung statt. Beim weiteren Abwärtsbewegen des Ausbrechteils wird der zungenartige Abschnitt soweit überdehnt, bis dieser (bei bereits ausgetrenntem Ausbrechteil) über das Ausbrechteil überschnappt und wieder seine ursprüngliche Lage einnimmt. Dadurch ist sichergestellt, dass bei der sich darauf anschließenden Aufwärtsbewegung des Ausbrechwerkzeugs das gegebenenfalls am Ausbrechwerkzeug anhaftende Ausbrechteil vom Ausbrechwerkzeug an dem zungenartigen Abschnitt der Gegenhaltereinrichtung abgestreift wird. Die Auslegung und Dimensionierung der bekannten Gegenhaltereinrichtung ist in Abhängigkeit des jeweiligen Ausbrechteils auszubilden. Darüber hinaus ist aufgrund der erforderlichen Flexibilität bzw. Elastizität des zungenartigen Abschnitts die Gegenhaltereinrichtung üblicherweise aus formgepresstem Material gefertigt, dessen Lebensdauer bzw. Zyklenzahl begrenzt ist.
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Offenbarung der Erfindung
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Ausgehend von dem dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Gegenhaltereinrichtung für eine Vorrichtung zum Entfernen von Ausbrechteilen aus einem Werkstückbogen derart weiterzubilden, dass eine fertigungstechnisch besonders einfach und kostengünstig herstellbare Gegenhaltereinrichtung ermöglicht wird, die darüber hinaus hinsichtlich der erforderlichen Steifheit bzw. Starrheit die Forderungen erfüllte und eine optimierte Festigkeit bietet. Weiterhin soll durch eine das Holz zumindest nicht beschädigende Montage auch ein einfacher Austausch einer Gegenhaltereinrichtung ermöglicht werden.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einer Gegenhaltereinrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, dass die Gegenhaltereinrichtung als Kunststoffspritzgußteil ausgebildet ist.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Gegenhaltereinrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in den Ansprüchen, der Beschreibung und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
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Eine hinsichtlich der Festigkeit und Geometrie optimierte Ausbildung der Gegenhaltereinrichtung wird erzielt, wenn der Auflageabschnitt über einen Zwischenabschnitt mit dem Befestigungsabschnitt verbunden ist, und wenn die Gegenhaltereinrichtung auf der der Auflagefläche abgewandten Seite außerhalb des Bereichs des Befestigungsabschnitts mit einer schrägen Unterseite ausgebildet ist, derart, dass die Dicke der Gegenhaltereinrichtung in Richtung zu der dem Befestigungsabschnitt abgewandten Seite vorzugsweise stetig abnimmt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Gegenhaltereinrichtung sieht vor, dass der Zwischenabschnitt eine geringere Breite aufweist als der Befestigungsabschnitt und der Auflageabschnitt, derart, das im Bereich des Zwischenabschnitts je eine rechteckförmige Einbuchtung ausgebildet ist, wobei die Auflagefläche, der Zwischenabschnitt und der Befestigungsabschnitt in Draufsicht betrachtet jeweils rechteckförmig ausgebildet sind. Eine derartige Ausbildung ermöglicht es insbesondere, den Bereich in der Trägerplatte, in dem die Aussparung zur Befestigung des Befestigungsabschnitts der Gegenhaltereinrichtung angeordnet ist, in einem relativ großen Abstand zu der Aussparung vorzusehen, in die der Auflageabschnitt der Gegenhaltereinrichtung hineinragt. Insbesondere wird es dadurch ermöglicht, die Gegenhaltereinrichtung im Bereich ihres Auflageabschnitts mit einer relativ großen Breite auszustatten, welche es wiederum ermöglicht, trotz der von dem Ausbrechteil beim Ausbrechen auf den Auflageabschnitt einwirkenden Kräfte den Auflageabschnitt in der Höhe relativ niedrig bzw. mit geringer Dicke ausbilden zu können. Darüber hinaus ermöglicht der in der Breite gegenüber dem Zwischenabschnitt verbreiterte Auflageabschnitt eine besonders zuverlässige und relativ großflächige Auflage des Ausbrechteils des Werkstückbogens.
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Um einerseits das Handling beim Einführen der Gegenhaltereinrichtung in die Aussparung des Ausbrechbrettes zu erleichtern, welches üblicherweise beispielsweise mittels eines Gummihammers erfolgt, und anderseits beim Transport der Werkstückbogen innerhalb der Ausbrecheinrichtung ein Verhaken der Werkstückbogen an der Gegenhaltereinrichtung zu vermeiden, wird vorgeschlagen, dass der Zwischenabschnitt und der Befestigungsabschnitt zusammen mit dem Auflageabschnitt eine ebene Oberseite der Gegenhaltereinrichtung ausbilden.
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Zur Ausbildung der erforderlichen Konizität, die ein Festklemmen der Gegenhaltereinrichtung in der Aussparung der Ausbrechplatte ermöglicht, wird vorgeschlagen, dass der Befestigungsabschnitt zwei in einem Winkel zueinander angeordnete Seitenflächen aufweist, und dass im Bereich der Seitenflächen senkrecht zur Auflagefläche verlaufende, stegartige Grate angeordnet sind. Diese Grate entstehen beim Formen der Gegenhaltereinrichtung im Kunststoffspritzverfahren durch ein entsprechend gestaltetes Werkzeug. Eine derartige Ausbildung hat insbesondere den Vorteil, dass die Konizität der Seitenflächen am Befestigungsabschnitt relativ klein gewählt werden kann, und dass die stegartigen Grate beim Einführen der Gegenhaltereinrichtung in die einen konstanten Querschnitt aufweisende Aussparung des Ausbrechbretts verformt werden oder sich in das Holz der Matrize eingraben und dabei eine Verklemmung der Gegenhaltereinrichtung in der Aussparung bewirken. Durch eine relativ geringe Konizität der Seitenflächen wird gleichzeitig eine relativ großflächige Anlage der Gegenhaltereinrichtung in der Aussparung ermöglicht, welches wiederum beim Auftreten der auf die Gegenhaltereinrichtung einwirkenden (äußeren) Kräfte eine hochgenaue Positionierung der Gegenhaltereinrichtung ermöglicht.
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Die Erfindung umfasst auch eine Vorrichtung zum Entfernen von Ausbrechteilen aus einem Werkstückbogen mit einer soweit beschriebenen Gegenhaltereinrichtung, wobei die Vorrichtung ein Ausbrechwerkzeug aufweist, das in einer senkrecht zur Ebene der Auflagefläche der Gegenhaltereinrichtung verlaufenden Richtung in eine Aussparung einer Matrize bis in eine Ebene unterhalb des Auflageabschnitts der Gegenhaltereinrichtung beweglich ist, wobei der in die Aussparung eintauchende Abschnitt des Ausbrechwerkzeugs außer Deckung mit dem Auflageabschnitt der Gegenhaltereinrichtung angeordnet ist.
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In bevorzugter Weiterbildung der Vorrichtung ist es vorgesehen, dass das Ausbrechwerkzeug aus Blech besteht und als Stanz-/Biegeteil ausgebildet ist und einen Endbereich aufweist, der dazu ausgebildet ist, bei der Relativbewegung zum Ausbrechteil in das Ausbrechteil einzudringen. Das Eindringen des Ausbrechwerkzeugs in das Ausbrechteil ist insofern von Bedeutung, als dass dadurch über das Ausbrechteil an definierten Stellen die zum Aufbrechen bzw. Aufreißen der Verbindungsstege zwischen dem Ausbrechteil und dem Werkstückbogen erforderlichen Kräfte in das Ausbrechteil eingeleitet werden können. Insbesondere lässt sich dadurch auch ein Zustand verhindern, bei dem beispielsweise von zwei, an gegenüberliegenden Seiten des Ausbrechteils ausgebildeten Verbindungsstegen lediglich ein Verbindungssteg aufgetrennt wird, so dass beim Eintauchen des Ausbrechwerkzeugs das Ausbrechteil in Art eines Scharniers am Werkstückbogen anhaftet und ausweichen kann, jedoch nicht vom Werkstückbogen (vollständig) abgetrennt ist. Somit dient eine derartige Ausbildung des Ausbrechwerkzeugs insbesondere dazu, die Prozesssicherheit des Ausbrechvorgangs zu erhöhen bzw. sicherzustellen, dass alle Verbindungsstege zwischen dem Ausbrechteil und dem Werkstückbogen getrennt werden.
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Eine besonders einfache Ausbildung des Endbereichs erfolgt dadurch, dass dieser als Verformung an dem Ausbrechwerkzeug ausgebildet ist.
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In weiterhin bevorzugter Ausgestaltung eines derartigen Endbereichs ist es vorgesehen, dass der Endbereich mit einer Aussparung und zwei Spitzen versehen ist. Insbesondere lassen sich dadurch relativ scharfkantige Eindringabschnitte ausbilden, welche bei geringem Verschleiß bereits bei relativ geringen Eindringkräften ein sicheres Verhaken des Ausbrechwerkzeugs mit dem Ausbrechteil ermöglicht.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
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Diese zeigt in:
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1 einen Längsschnitt durch eine Vorrichtung zum Entfernen von Ausbrechteilen aus einem Werkstückbogen unter Verwendung erfindungsgemäßer Gegenhaltereinrichtungen,
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2 eine Draufsicht auf die Matrize der Vorrichtung gemäß 1,
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3 eine bei der Vorrichtung gemäß der 1 und 2 verwendete Gegenhaltereinrichtung in einer Draufsicht,
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4 die Gegenhaltervorrichtung gemäß 3 in einer Seitenansicht,
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5 und 6 jeweils Seitenansichten auf ein Ausbrechwerkzeug aus unterschiedlichen Richtungen.
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Gleiche Elemente bzw. Elemente mit gleicher Funktion sind in den Figuren mit den gleichen Bezugsziffern versehen.
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In den 1 und 2 ist eine Vorrichtung 100 zum Entfernen von Ausbrechteilen 1 aus einem Werkstückbogen 2 o. dgl. dargestellt. Bei dem Werkstückbogen 2 handelt es sich insbesondere um einen Karton oder eine Wellpappe, insbesondere zur Herstellung einer Verpackung, und bei dem Ausbrechteil 1 um ein Teil, welches über (Verbindungs-)Stege mit dem Werkstückbogen 2 verbunden ist und welches mittels der Vorrichtung 100 aus dem Werkstückbogen 2 herausgelöst werden soll. Ein derartiger Vorgang wird auch als Ausbrechen bezeichnet.
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Die Vorrichtung
100 umfasst ein ortsfest angeordnetes, vorzugsweise aus mehrfach verleimtem Sperrholz bestehendes Unterteil
101 und ein gegenüber dem Unterteil
101 auf- und abbeweglich angeordnetes, ebenfalls bevorzugt aus mehrfach verleimtem Sperrholz bestehendes Oberteil
102. An dem Oberteil
102 sind an dessen Unterseite vorzugsweise mehrere Ausbrechwerkzeuge
103 angeordnet, die im dargestellten Ausführungsbeispiel als gebogene Blechteile oder aber als Stahlstifte ausgebildet sind. Die Ausbrechwerkzeuge
103 können insbesondere auch entsprechend der
EP 1 068 053 B1 der Anmelderin ausgebildet sein und beispielsweise zusätzliche Schubzähne zur gezielten Bewegung des Ausbrechteils
1 aufweisen. Bevorzugt ist es vorgesehen, dass das dem Ausbrechteil
1 zugewandte Endbereich
110 des Ausbrechwerkzeugs
103 entsprechend der Darstellung der
5 und
6 mit einer Aussparung
115 und zwei Spitzen
116,
117 versehen ist, wobei der Endbereich um einen Winkel α von beispielsweise zwischen 5° und 15° aus der Ebene des restlichen Ausbrechwerkzeugs
103 umgebogen ist.
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Wie am besten anhand der 2 erkennbar ist, weist das Unterteil 101, welches auch als „Ausbrechbrett“ bezeichnet wird, einen im Ausführungsbeispiel rechteckig ausgebildeten Ausnehmung 104 auf, dessen Umriss der Form bzw. Größe des Ausbrechteils 1 angepasst ist, derart, dass das Ausbrechteil 1 etwas kleiner ist als die Aussparung 104 und von dieser mit Abstand umgeben ist. Im Übrigen ist in der 2 der besseren Übersichtlichkeit halber lediglich das Ausbrechteil 1, nicht jedoch der restliche Werkstückbogen 2 dargestellt. Durch die Ausbildung der Aussparung 104 in dem Unterteil 101 wirkt das Unterteil 101 als Matrize 105.
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Die Aussparung 104 ist zur Aufnahme erfindungsgemäßer Gegenhaltereinrichtungen 10 mit zusätzlichen Ausnehmungen 107 ausgestattet. Die Ausnehmungen 107 werden im Übrigen, ebenso wie die Aussparung 104, insbesondere durch eine Laserstrahlvorrichtung hergestellt bzw. ausgebildet. Die Ausnehmung 107 weist einen in Draufsicht in etwa rechteckförmigen ersten Bereich 108 auf, der mit der Aussparung 104 über einen zweiten Bereich 109 verbunden ist. Sowohl die Aussparung 104, als auch die Ausnehmung 107 sind im Übrigen über die gesamte Höhe bzw. Dicke des Unterteils 101 ausgebildet.
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Die Vorrichtung 100 gemäß der 1 und 2 weist vier erfindungsgemäße Gegenhaltereinrichtungen 10 auf, die an den beiden Längsseiten der Aussparung 104 jeweils paarweise, im Ausführungsbeispiel gegenüberliegend, angeordnet sind.
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Wie am besten anhand einer Zusammenschau der 3 und 4 erkennbar ist, weist die Gegenhaltereinrichtung 10 einen blockartigen Befestigungsabschnitt 11 auf, der dazu ausgebildet ist, in den ersten Bereich 108 der Ausnehmung 107 durch Klemmschluss aufgenommen zu werden. Hierzu sind beispielsweise die beiden gegenüberliegenden Seitenflächen 12, 13 nicht parallel, sondern in einem geringen Winkel zueinander angeordnet, so dass der Befestigungsabschnitt 11 durch die beiden Seitenflächen 12, 13 konisch ausgebildet ist. Die Konizität nimmt dabei in Richtung der Oberseite 16 der Gegenhaltereinrichtung 10 zu. Im Bereich der Oberseite 16 weisen die beiden Seitenflächen 12, 13 somit eine Breite B auf, die etwas größer ist als die entsprechende Breite der Ausnehmung 107 im ersten Bereich 108. Demgegenüber ist die Breite der Gegenhaltereinrichtung 10 im Bereich der Unterseite 17 des Befestigungsabschnitts 11 vorzugsweise etwas geringer als die entsprechende Breite der Ausnehmung 107. Weiterhin sind an den beiden Seitenflächen 12, 13, verursacht durch ein entsprechend ausgebildetes Spritzgusswerkzeug zum Herstellen der Gegenhaltereinrichtungen 10 aus einem harten Kunststoff, in Richtung einer Längsachse 18 des Befestigungsabschnitts 11 Spritzgussgrate 19 ausgebildet, die die Breite B des Befestigungsabschnitts 11 (insbesondere im Bereich bzw. nahe der Oberseite 16) vergrößern.
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Ergänzend wird erwähnt, dass die angesprochene Konizität des Befestigungsabschnitts 11 nicht nur über eine entsprechende Variation bzw. schräge Anordnung der Seitenflächen 12, 13 erfolgen kann, sondern insbesondere auch zusätzlich durch eine entsprechende Anpassung bzw. Schrägstellung der Wände 21, 22 des Befestigungsabschnitts 11, wobei die eine Wand 21 senkrecht zu einer Auflagefläche 26 der Gegenhaltereinrichtung 10 verläuft.
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An den Befestigungsabschnitt 11 schließt sich auf der dem Ausschnitt 104 zugewandten Seite ein Zwischenabschnitt 23 an, an den sich wiederum auf der dem Befestigungsabschnitt 11 abgewandten Seite einstückig ein Auflageabschnitt 25 anschließt. Der Befestigungsabschnitt 11, der Zwischenabschnitt 23 und der Auflageabschnitt 25 sind an ihrer Oberseite jeweils eben und fluchtend zueinander angeordnet, so dass die Gegenhaltereinrichtung 10 insgesamt gesehen die ebene Auflagefläche 26 ausbilden, die im Einbauzustand der Gegenhaltereinrichtung 10 bündig mit der Oberseite des Unterteils 101 der Vorrichtung 100 abschließt.
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Wie insbesondere anhand der Darstellung der 3 erkennbar ist, weisen sowohl der Befestigungsabschnitt 11 als auch der Auflageabschnitt 25 jeweils dieselbe Breite A auf, während der Zwischenabschnitt 23 eine geringere Breite a aufweist, derart, dass beidseitig einer Mittelachse rechteckförmige Einbuchtungen 28, 29 ausgebildet werden.
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Während die Auflagefläche 26 der Gegenhaltereinrichtung 10, wie oben erläutert, insgesamt gesehen eben ausgebildet ist, ist die Unterseite der Gegenhaltereinrichtung 10 im Bereich des Zwischenabschnitts 23 und des Auflageabschnitts 25 mit einer schrägen Unterseite 30 versehen. Die Dicke d des Zwischenabschnitts 23 und des Auflageabschnitts 25 nimmt, ausgehend von der Anschlussstelle des Zwischenabschnitts 23 an dem Befestigungsabschnitt 11, in Richtung des Auflageabschnitts 25 vorzugsweise stetig ab, derart, dass die Unterseite 30 ebenfalls eine ebene, jedoch gegenüber der Auflagefläche 26 schräg angeordnete Fläche ausbildet.
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Die Funktionsweise der Vorrichtung 100 im Zusammenhang mit den erfindungsgemäßen Gegenhaltereinrichtungen 10 ist wie folgt: Sobald der Werkstückbogen 2 mit seinem Ausbrechteil 1 im Bereich der Aussparung 104 der Vorrichtung 100 positioniert ist, beginnt das Oberteil 102 sich abwärts zu bewegen, wobei die Ausbrechwerkzeuge 103, welche in Bewegungsrichtung beabstandet, d.h. außer Deckung zu den Gegenhalterelementen 10 angeordnet sind, in Wirkverbindung mit der Oberseite des Ausbrechteils 1 gelangen. Dabei liegt das Ausbrechteil 1 auf dem Auflageabschnitt 25 innerhalb des Ausschnitts 104 auf der jeweiligen Gegenhaltereinrichtung 10 auf. Beim weiteren Abwärtsbewegen der Ausbrechwerkzeuge 103 wird das Ausbrechteil 1 in den Bereich des Ausschnitts 104 bzw. zwischen den Gegenhalterelementen 10 nach unten gedrückt, wobei die Gegenhalterelemente 10 sich nicht bewegen. Dabei nimmt die mechanische Spannung in den zwischen den Ausbrechteilen 1 und dem Werkstückbogen 2 ausgebildeten Verbindungsstegen zu, bis diese so hoch ist, dass das Material im Bereich der Verbindungsstege reißt und das Ausbrechteil 1 von dem Werkstückbogen 2 mechanisch getrennt ist. Beim weiteren Abwärtsbewegen der Ausbrechwerkzeuge 103 gelangt das Ausbrechteil 1 bis in einen Bereich unterhalb der Gegenhaltereinrichtungen 10. Dabei treten typischerweise zwei Fälle auf. Bei einem ersten Fall besteht zwischen den Ausbrechteilen 1 und dem Ausbrechwerkzeug 103 lediglich ein Anlagekontakt. In diesem Fall fällt das Ausbrechteil 1 unterhalb der Gegenhaltereinrichtung 10 alleine durch die Schwerkraft beispielsweise in einen unterhalb der Gegenhaltereinrichtung 10 bzw. des Ausschnitts 104 bereitgestellten Abfallbehälter. In einem zweiten Fall hat sich jedoch das Ausbrechwerkzeug 103 in das Ausbrechteil 1 eingegraben bzw. mit diesem verhakt. Dies wird insbesondere durch ein Ausbrechwerkzeug 103 mit schräg gestellten Spitzen 116, 117 gewährleistet. Wenn nun das Ausbrechwerkzeug 103 bei einem anschließenden Aufwärtshub auf ein Niveau oberhalb der Gegenhaltereinrichtung 10 bewegt wird, stößt das Ausbrechteil 1 an der Unterseite 30 der Gegenhaltereinrichtung 10 an, welche dann wiederum einen Widerhalt bietet. Bei der weiteren Aufwärtsbewegung des Ausbrechwerkzeugs 103 erfolgt dann eine Trennung des Ausbrechwerkzeugs 103 von dem Ausbrechteil 1, worauf das Ausbrechteil 1 durch Schwerkraft nach unten fällt.
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Die soweit beschriebene Gegenhaltereinrichtung 10 sowie die Vorrichtung 100 können in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ausbrechteil
- 2
- Werkstückbogen
- 10
- Gegenhaltereinrichtung
- 11
- Befestigungsabschnitt
- 12
- Seitenfläche
- 13
- Seitenfläche
- 16
- Oberseite
- 17
- Kopfbereich
- 18
- Längsachse
- 19
- Grat
- 21
- Wand
- 22
- Wand
- 23
- Zwischenabschnitt
- 25
- Auflageabschnitt
- 26
- Auflagefläche
- 28
- Einbuchtung
- 29
- Einbuchtung
- 30
- Unterseite
- 100
- Vorrichtung
- 101
- Unterteil
- 102
- Oberteil
- 103
- Ausbrechwerkzeug
- 104
- Aussparung
- 105
- Matrize
- 107
- Ausnehmung
- 108
- erster Bereich
- 109
- zweiter Bereich
- 110
- Endbereich
- 115
- Aussparung
- 116
- Spitze
- 117
- Spitze
- α
- Winkel
- A
- Breite
- a
- Breite
- B
- Breite
- d
- Dicke
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202010006741 U [0002]
- DE 69701218 T2 [0004]
- EP 1068053 B1 [0025]