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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Rotorblatt für eine Windenergieanlage mit einer Befestigungseinrichtung für eine Transportbeleuchtungseinrichtung.
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Windenergieanlagen, welche an Binnenstandorten mit geringen Windgeschwindigkeiten zum Einsatz kommen, haben Rotoren, deren Durchmesser mehr als 100 Meter betragen kann. Die Rotorblätter weisen eine Länge von 50 Metern oder mehr auf und haben eine maximale Profiltiefe von 4 Metern oder mehr.
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Der Landtransport der Rotorblätter erfolgt mit speziellen Transportfahrzeugen für Schwertransporte. Aufgrund der Größe der Rotorblätter müssen für den Transport straßenverkehrsseitig geeignete Vorkehrungen getroffen werden, wie z.B. der Abbau von Verkehrszeichen oder eine Sperrung von Straßenabschnitten. Die Straßentransporte von Rotorblättern finden daher häufig in der Nacht statt. Für den Fahrer des Transportfahrzeugs ist es insbesondere bei Fahrten auf engen Straßen oder in Kurven, aber auch beim Rangieren des Rotorblatts auf einem Abstellplatz wichtig, die Konturen des Rotorblatts erkennen zu können.
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Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, die Blattspitze eines Rotorblattes während des Transports mit einer Schutzkappe zu versehen, an welcher sich eine Transportbeleuchtungseinrichtung befindet. Die Schutzkappe wird mit Gurten oder anderen Spanneinrichtungen am Rotorblatt befestigt. Die Stromversorgung der Beleuchtungseinrichtung erfolgt über das Transportfahrzeug mittels eines Kabels, welches am Rotorblatt entlang verlegt wird.
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Alternativ ist es bekannt, das Rotorblatt mit Leuchtmitteln anzustrahlen, die am Transportfahrzeug angeordnet sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Rotorblatt für eine Windenergieanlage zur Verfügung zu stellen, dass zum Transport besonders einfach mit einer Beleuchtungseinrichtung ausgerüstet werden kann, und zwar insbesondere unabhängig vom Transportfahrzeug und/oder von der Größe des Rotorblatts.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch das Rotorblatt mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen bilden die Gegenstände der Unteransprüche.
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Das Rotorblatt ist für eine Windenergieanlage bestimmt und hat eine Befestigungseinrichtung zur Befestigung einer Transportbeleuchtungsseinrichtung an dem Rotorblatt, wobei die Befestigungseinrichtung in eine aerodynamische Kontur des Rotorblatts integriert und dauerhaft mit dem Rotorblatt verbunden ist.
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Die Befestigungseinrichtung hat wegen der Integration in die aerodynamische Kontur keinen Einfluss auf die aerodynamischen Eigenschaften des Rotorblatts. Sie braucht daher nach dem Transport nicht entfernt zu werden, sondern kann dauerhaft am/im Rotorblatt verbleiben, auch während des Betriebs einer mit dem Rotorblatt versehenen Windenergieanlage. Die Befestigungseinrichtung kann von außen unsichtbar sein. Ihre Position kann wahlweise durch eine Markierung auf der Rotorblattoberfläche kenntlich gemacht sein.
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Die Erfindung ist insbesondere für den Transport von Rotorblättern mit einer großen maximalen Profiltiefe vorteilhaft. Sie ermöglicht eine besonders einfache Befestigung der Transportbeleuchtungseinrichtung an einer hierfür vorgesehen Position. Auf eine umständliche Anbringung von Gurten kann verzichtet werden, ebenso auf sonstige externe Befestigungseinrichtungen.
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In einer Ausgestaltung ist die Befestigungseinrichtung an einer Endkante des Rotorblatts in einem Bereich einer maximalen Profiltiefe angeordnet. Durch diese Anordnung der Befestigungseinrichtung wird die für den Transport optimale Position der Beleuchtungseinrichtung vorgegeben.
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Der genannte Bereich kann in Längsrichtung des Rotorblatts so schmal sein, dass die maximale Profiltiefe nur an einem Punkt der Endkante des Rotorblatts erreicht wird. Die Befestigungseinrichtung ist dann bevorzugt an diesem Punkt angeordnet. Alternativ kann sich der Bereich der maximalen Profiltiefe über einen längeren Abschnitt der Endkante erstrecken, beispielsweise über einen Abschnitt von 1 Meter oder mehr. Die Befestigungseinrichtung kann dann an einem dem Zugfahrzeug zugewandten Punkt dieses Abschnitts angeordnet sein. Durch die Anordnung der Transportbeleuchtungseinrichtung in dem genannten Bereich sind die relevanten Abmessungen des Rotorblatts beim Nacht-Transport für den Fahrer des Transportfahrzeugs am besten erkennbar. Es aber auch möglich, die Befestigungseinrichtung an einem oder mehreren anderen Punkten im Bereich der maximalen Profiltiefe anzuordnen. Der Fahrer kann so auch bei schlechten Lichtverhältnissen die äußere Kontur der Endkante des Rotorblattes gut abschätzen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Befestigungseinrichtung an einer stumpfen Endkante des Rotorblatts angeordnet. Rotorblätter weisen im nabennahen Bereich häufig sogenannte Flatback-Profile auf, die an der Endkante eine Profilhöhe von 10 Zentimetern oder mehr besitzen. Diese stumpfe Endkante ist besonders gut zur Anbringung der Transportbeleuchtungseinrichtung geeignet.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Befestigungsmittel als Insert ausgebildet und in ein Laminat des Rotorblatts, insbesondere in ein Laminat der stumpfen Endkante, integriert. Die Integration kann bereits bei der Fertigung des Rotorblatts erfolgen. Auf diese Weise kann eine besonders sichere Verbindung der Befestigungseinrichtung mit dem Rotorblatt gewährleistet werden. Außerdem wird durch die Integration des Inserts in das Laminat die aerodynamische Kontur des Rotorblatts im Bereich der Endkante nicht negativ beeinflusst.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Befestigungseinrichtung mindestens eine Gewindebohrung auf. Dabei kann die Befestigungseinrichtung beispielsweise in der Form einer Platte ausgebildet sein. In diese Platte werden eine oder mehrere Gewindebohrungen eingebracht. Die Transportbeleuchtungseinrichtung kann mittels Gewindebolzen an der Befestigungseinrichtung in dem Rotorblatt angeschraubt werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung weist die Befestigungseinrichtung ein magnetisches Material auf, beispielsweise Eisen oder ein sonstiges ferromagnetisches Material bzw. Metall. Die Transportbeleuchtungseinrichtung verfügt über eine Magnethalterung mit einem ausreichend starken Permanentmagneten, der einen sicheren Halt der Transportbeleuchtungseinrichtung am Rotorblatt während des Transports gewährleistet. Der Magnet kann beispielsweise als schaltbarer Permanentmagnet ausgeführt sein. Nach erfolgtem Transport wird die Transportbeleuchtungseinrichtung einfach vom Rotorblatt abgenommen.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Befestigungseinrichtung eine Lochplatte, eine geschlitzte Platte oder ein Netz aus dem magnetischen Material auf. Diese Ausführungsform erleichtert die Integration der Befestigungseinrichtung bzw. des Inserts in das Laminat, beispielsweise in einem Vakuuminfusionsprozess.
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In einer Ausgestaltung weist das Rotorblatt eine Vielzahl der Befestigungseinrichtungen zur Befestigung einer entsprechenden Anzahl von Transportbeleuchtungseinrichtungen auf. Die Anordnung von mehreren Transportbeleuchtungseinrichtungen zum Beispiel entlang der Endkante ist besonders vorteilhaft bei Rotorblättern, bei denen sich die maximale Profiltiefe über einen größeren Bereich des Rotorblattes erstreckt, beispielsweise über einen Bereich von 3 Metern oder mehr.
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In einer Ausgestaltung ist das Rotorblatt mit einer Transportbeleuchtungseinrichtung kombiniert, die ein Leuchtmittel aufweist und zur Befestigung an der Befestigungseinrichtung eingerichtet ist. Hierzu kann die Transportbeleuchtungseinrichtung Befestigungsmittel aufweisen, die auf die Befestigungseinrichtung des Rotorblatts abgestimmt sind.
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In einer Ausgestaltung weist die Transportbeleuchtungseinrichtung einen Akkumulator zur Stromversorgung des Leuchtmittels auf. Dies ist besonders vorteilhaft, da auf das Verlegen eines Stromversorgungskabels auf der Rotorblattoberfläche verzichtet werden kann.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung ist das Leuchtmittel eine Warnleuchte. Diese dient nicht nur zur Kenntlichmachung der äußeren Kontur der Rotorblattendkante bei einem Nacht-Transport. Die Warnleuchte kann auch bei Transporten am Tage vorteilhaft zur Warnung anderer Verkehrsteilnehmer eingesetzt werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Transportbeleuchtung einen Permanentmagneten auf. Dieser gewährleistet einen sicheren Halt der Transportbeleuchtung am Rotorblatt.
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In einer Ausgestaltung weist die Befestigungseinrichtung mehrere Gewindebohrungen auf und die Transportbeleuchtungseinrichtung weist eine Montageplatte mit Befestigungsbohrungen auf, deren Anordnung auf die Gewindebohrungen abgestimmt ist.
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Bevorzugte Ausführungen des erfindungsgemäßen Transportbeleuchtungssystems werden nachfolgend anhand der Figuren näher beschrieben. Es zeigen:
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1 einen Querschnitt durch ein Rotorblatt mit einer Transportbeleuchtungseinrichtung,
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2 einen Querschnitt durch ein Rotorblatt mit einer weiteren Anordnung der Transportbeleuchtungseinrichtung,
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3 eine schematische Darstellung der Endkante eines Rotorblatts mit einer Transportbeleuchtungseinrichtung und
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4 eine schematische Darstellung der Endkante eines Rotorblatts mit einer weiteren Ausführung der Transportbeleuchtungseinrichtung.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Rotorblattes 10, welches auf einem Transportfahrzeug, bestehend aus einem Zugfahrzeug 12 und einem Trailer 14, aufliegt. Die dargestellte Ansicht entspricht ungefähr einem Blick aus der Vogelperspektive. Das Rotorblatt 10 weist einen Blattanschluss 20, mit welchem es am Zugfahrzeug 12 befestigt ist, eine Blattspitze 22 sowie eine Nasenkante 24 und eine Endkante 26 auf. Der innere Aufbau des Rotorblatts 10 ist zur besseren Übersicht nicht dargestellt.
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An der Endkante 26 des Rotorblattes 10 ist eine Transportbeleuchtungseinrichtung 50 angebracht. Die Transportbeleuchtungseinrichtung 50 ist an der Längsposition 30 des Rotorblatts 10 angeordnet. Hier befindet sich die maximale Blatttiefe des Rotorblatts 10. Von dieser Längsposition 30 ausgehend nimmt die Blatttiefe des Rotorblatts in Richtung des Blattanschlusses 20 und in Richtung der Blattspitze 22 ab. Die Transportbeleuchtungseinrichtung 50 befindet sich damit an der in Fahrtrichtung auf der rechten Seite am weitesten nach außen weisenden Position. Der im Zugfahrzeug sitzende Fahrer 31 kann diese Position über den Seitenspiegel 32 gut einsehen. Der Blickweg des Fahrers ist in der 1 gestrichelt eingezeichnet.
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2 zeigt eine weitere schematische Darstellung eines Rotorblattes 10 ohne Zugfahrzeug. Die maximale Blatttiefe erstreckt sich hier über einen Längsbereich 28 des Rotorblatts 10. Dieser Längsbereich 28 kann beispielsweise 3 Meter lang sein. Entlang der Endkante 26 sind in diesem Bereich drei Transportbeleuchtungseinrichtungen 50 angeordnet.
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Die 3 zeigt den Bereich der Endkante 26 des Rotorblatts 10 aus 1 an der Schnittstelle A-A. Das an dieser Stelle eingesetzte aerodynamische Profil weist eine stumpfe Endkante 33 auf, an welcher eine Transportbeleuchtungseinrichtung 50 angebracht ist. In die stumpfe Endkante 33 wurde bei der Fertigung ein Befestigungsmittel 37 in Form eines Inserts 34 integriert, welches aus einem metallischen, magnetischen Material besteht und eine gitterartige Struktur aufweist. Das Insert 34 ist von Laminatlagen überdeckt. Es beeinflusst die äußere Form der Endkante 26 nicht. Zur genauen Bestimmung der Position des Inserts 34 können entsprechende Markierungen auf die stumpfe Endkante 33 aufgebracht sein. Die Transportbeleuchtungseinrichtung 50 umfasst weiterhin ein Leuchtmittel 36. Dieses ist mit einem Permanentmagneten 35 versehen, über den die Transportbeleuchtungseinrichtung 50 an der stumpfen Endkante 33 haftet. Die Stromversorgung des Leuchtmittels 36 erfolgt mit Akkumulatoren 38.
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4 zeigt eine weitere Ausführung der erfindungsgemäßen Transportbeleuchtungseinrichtung 50. Das in die stumpfe Endkante 33 integrierte Insert 34 besteht aus einem nichtmetallischen Werkstoff, was insbesondere in Hinblick auf den Blitzschutz des Rotorblatts 10 von Vorteil ist. In das Insert 34 wurden mehrere Gewindebohrungen 40 eingebracht, die sich durch die äußere Laminatschicht hindurch erstrecken. Das Leuchtmittel 36 ist an einer Montageplatte 41 mit Bohrungen befestigt, über welche die Transportbeleuchtungseinrichtung 50 mittels Gewindebolzen 42 an dem Insert 34 in der stumpfen Endkante 33 befestigt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Rotorblatt
- 12
- Zugfahrzeug
- 14
- Trailer
- 20
- Blattanschluss
- 22
- Blattspitze
- 24
- Nasenkante
- 26
- Endkante
- 28
- Bereich einer maximalen Profiltiefe
- 30
- Position einer maximalen Profiltiefe
- 31
- Fahrer
- 32
- Seitenspiegel
- 33
- stumpfe Endkante
- 34
- Insert
- 35
- Permanentmagnet
- 36
- Leuchtmittel
- 37
- Befestigungseinrichtung
- 38
- Akkumulator
- 40
- Gewindebohrung
- 41
- Montageplatte
- 42
- Gewindebolzen
- 50
- Transportbeleuchtungseinrichtung