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Die Erfindung betrifft ein Kontaktteil, das eine Hülse aufweist, die innenseitig einen Aufnahmeraum für einen in einer Einführrichtung einzuführenden Einsteckkontakt bildet. Die Erfindung ist insbesondere anwendbar auf Hochstrom-Steckverbindungen, insbesondere für Fahrzeuge, insbesondere in einem Bordnetz.
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DE 10 2012 002 145 A1 offenbart einen Hülsenkontakt für einen elektrischen Nullkraftsteckverbinder, der einen Grundkörper aufweist, der einen Kontaktbereich zum Anfügen eines komplementären elektrischen Steckkontakts ausbildet, und der eine am Grundkörper angeordnete und gegen den Grundkörper verschiebbare Spannhülse aufweist, die in einer Schiebestellung zum Kontaktieren eines in den Hülsenkontakt eingesetzten Steckkontakts eine Kontaktkraft auf den Kontaktbereich des Hülsenkontakts bewirkt, wobei die Spannhülse auf eine als Zusatzteil in den Grundkörper eingebrachte Feder einwirkt. Hierbei ist jedoch nachteilig, dass eine Einbaubarkeit in ein Gehäuse aufgrund der Spannhülse nur schwierig umsetzbar ist. Insbesondere eine Bauraumkompatibilität zu bestehenden Steckverbindungsgeometrien ist nur schwierig herzustellen. Zudem ist eine hohe Vibrationsfestigkeit nicht sichergestellt.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden.
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Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.
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Die Aufgabe wird gelöst durch ein Kontaktteil, aufweisend eine Hülse, die innenseitig einen Aufnahmeraum für einen in einer Einführrichtung einzuführenden Einsteckkontakt bildet, mindestens eine innenseitig an der Hülse befestigte Feder (im Folgenden ohne Beschränkung der Allgemeinheit als "Kontaktfeder" bezeichnet), einen in der Hülse zwischen einer ersten Endstellung und einer zweiten Endstellung verschieblich führbaren Bolzen (im Folgenden ohne Beschränkung der Allgemeinheit als "Verriegelungsbolzen" bezeichnet), der mit der mindestens einen Kontaktfeder in einem Gleitkontakt steht, wobei der Verriegelungsbolzen abhängig von seiner Position zwischen den beiden Endstellungen die mindestens eine Kontaktfeder in einem unterschiedlichen Maß in Richtung des Aufnahmeraums für den Einsteckkontakt drückt.
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Durch eine unterschiedliche Position des Verriegelungsbolzens lässt sich ein Maß für eine Andrückkraft der mindestens einen Kontaktfeder auf einen in den Aufnahmeraum eingeführtem Einsteckkontakt einfach und präzise einstellen. Dadurch können beispielweise in einer Position des Verriegelungsbolzen nur niedrige Kontaktkräfte (einschließlich ggf. eines fehlenden Kontakts oder Nullkontakts) auf den Einsteckkontakt aufgebracht werden, was eine einfache Einführung und Ausziehung des Einsteckkontakts ermöglicht. In einer anderen Position des Verriegelungsbolzens können hingegen verschleißarm sehr hohe Kontaktkräfte auf den Einsteckkontakt ausgeübt werden, so dass dieser fest auf die Hülse aufdrückbar ist. Dadurch lassen sich beispielsweise eine sehr hohe Vibrationsfestigkeit und ein hoher Leistungsgrad erreichen. Je nach Position bzw. Verschiebeweg des Verriegelungsbolzens relativ zu der Hülse lässt sich also die Kontaktkraft gezielt variieren. Zudem lässt sich ein solches Kontaktteil bauraumkompatibel zu vielen heutigen Steckverbindungen herstellen. Darüber hinaus lässt sich ein solches Kontaktteil kostengünstig herstellen.
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Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich bei Verwendung der gleichen Hülse unterschiedliche Kontaktkräfte durch eine Variation der Kontaktfeder und/oder des Bolzens umgesetzt werden können. Dies vereinfacht eine kostengünstige Herstellung. So können die Kontaktkräfte beispielsweise durch eine unterschiedliche Stärke, Form und/oder Material der Kontaktfeder(n) variiert werden. Zusätzlich oder alternativ können die Kontaktkräfte beispielsweise durch einen unterschiedlichen Durchmesser des Verriegelungsbolzens variiert werden.
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Das Kontaktteil mag ein erstes Kontaktteil einer elektrischen Steckverbindung sein. Der Einsteckkontakt ist dann insbesondere das passende zweite Kontaktteil oder Kontaktgegenteil der Steckverbindung oder ein Teil davon. Das Kontaktteil mag auch als Hülsenkontakt oder einfach nur Kontakt bezeichnet werden. Das Kontaktteil mag insbesondere ein weibliches Kontaktteil sein, der Einsteckkontakt dann insbesondere ein männliches Kontaktteil. Jedoch ist das Kontaktteil nicht darauf beschränkt und mag grundsätzlich ein männliches Kontaktteil, ein weibliches Kontaktteil oder eine Kombination daraus sein.
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Die Hülse ist zumindest vorderseitig offen um vorderseitiges Einführen des Einsteckkontakts zu ermöglichen. Sie mag insbesondere zweiseitig (d.h., vorderseitig und rückseitig) offen sein. Die Hülse ist insbesondere seitlich geschlossen umlaufend ausgebildet. Die Hülse kann auch als hülsenförmiges Grundteil, Grundkörper, Gehäuse oder Käfig bezeichnet werden. Sie mag in Frontansicht (in Einsteckrichtung) eine rechteckige Grundform aufweisen, z.B. mit abgerundeten Ecken.
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Der Verriegelungsbolzen ragt insbesondere durch die Hülse hindurch (z.B. senkrecht zu einer Einführungsrichtung), mag von Führungsschlitzen der Hülse geführt werden und/oder ist von außerhalb der Hülse greifbar. Der Verriegelungsbolzen mag eine zylinderförmige Grundform aufweisen, welche z.B. in Bereich der Hülse Ringnuten aufweist, so dass ein seitliches Herausgleiten des Verriegelungsbolzens durch Formschluss mit der Hülse verhindert werden kann.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass die Hülse ein umgeformtes metallisches Blechteil ist, insbesondere ein Stanz-Biege-Teil. Dies hält die Herstellungskosten besonders gering und erlaubt eine hohe mechanische Festigkeit.
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Es ist eine Weiterbildung, dass die mindestens eine Kontaktfeder zumindest formschlüssig und/oder kraftschlüssig gehalten wird. Die Kontaktfeder ist also ein von der Hülse separat hergestelltes Bauteil. Es kann zur formschlüssigen Halterung beispielsweise endseitig von umgebogenen Bereichen der Hülse (z.B. entsprechenden Laschen) umgriffen sein. Dazu mag die Kontaktfeder in einer Variante an die Hülse angelegt werden und die Hülse dann bereichsweise auf die Kontaktfeder umgebogen werden. Die Herstellung der Hülse ist also unabhängig von der Herstellung der Kontaktfeder.
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Es ist eine Weiterbildung, dass die Kontaktfeder zumindest an ihrem Kontaktbereich ("Gleitkontaktbereich") mit dem Verriegelungsbolzen in Bezug auf eine Verschiebungsrichtung des Verriegelungsbolzens schräg ausgerichtet ist, da so eine mit weiterem Verschiebungsweg kontinuierlich steigende Kontaktkraft auf den Einsteckkontakt eingestellt werden kann. Dies hilft insbesondere dabei, auf einfache Weise einen Wert der Kontaktkraft durch eine Wahl des Verschiebungswegs bzw. durch eine gewählte Position des Verriegelungsbolzens einzustellen.
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Die Kontaktfeder mag insbesondere in Verschiebungsrichtung des Verriegelungsbolzens vor und/oder hinter dem Gleitkontaktbereich einen oder mehrere in Richtung des Aufnahmeraums für den Einsteckkontakt vorstehende Kontaktbereiche ("Druckkontaktbereiche") zur Kontaktierung des Einsteckkontakts aufweisen.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die mindesten eine Kontaktfeder aus Stahl besteht, z.B. aus Edelstahl. Dadurch kann eine besonders hohe Kontaktkraft auf den Einsteckkontakt aufgebracht werden, da Stahl eine erheblich höhere Fließgrenze aufweist als Edelmetall, z.B. als Kupfer. Durch die besonders hohe Kontaktkraft kann auch ein elektrischer Übergangswiderstand zwischen dem Einsteckkontakt und dem Kontaktteil erheblich herabgesetzt werden, und zwar sogar auf einen praktisch nicht mehr ins Gewicht fallenden Wert.
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Es ist eine mechanisch besonders robuste Weiterbildung, dass auch die Hülse aus Stahl, insbesondere Edelstahl, besteht. Zudem können so chemische Reaktionen zwischen Kontaktfeder und Hülse vermieden werden. Darüber hinaus ist Stahl billiger als Kupfer.
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Es ist eine zum Anschluss des Kontaktteils (z.B. an eine Stromschiene oder an ein Kabel usw.) vorteilhafte Ausgestaltung, dass die Hülse eine plattenförmige Kontaktlasche zumindest formschlüssig hält und der Aufnahmeraum für den Einsteckkontakt sich zwischen der Kontaktlasche und der mindestens einen Kontaktfeder befindet. Die Kontaktlasche stellt dann also einen Teil des Kontaktteils dar. Der Einsteckkontakt wird insbesondere durch die mindestens eine Kontaktfeder auf die Kontaktlasche gedrückt. Das Vorhandensein der Kontaktlasche gibt den weiteren Vorteil, dass so eine besonders ebene Kontaktfläche und damit ein besonders geringer Übergangswiderstand zu dem Einsteckkontakt ermöglicht werden.
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Es ist eine zur einfachen formschlüssigen Befestigung in der Hülse vorteilhafte Ausgestaltung, dass die Kontaktlasche seitlich vorstehende Vorsprünge aufweist, die in passende Aussparungen der Hülse eingreifen. Der Eingriff kann beispielsweise durch Umformen, insbesondere Umbiegen, eines Blechteils zur fertigen Hülse bei darauf aufgesetzter Kontaktlasche umgesetzt werden.
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Es ist eine zur Herstellung einer Steckverbindung mit einem sehr geringen elektrischen Widerstand vorteilhafte Ausgestaltung, dass die Kontaktlasche aus Kupfer besteht, insbesondere aus Elektrolyt-Kupfer. Zur Ermöglichung des sehr geringen Widerstands ist eine Ausgestaltung auch des Einsteckkontakts aus Kupfer vorteilhaft.
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Es ist eine zur weiteren Verringerung eines Übergangswiderstands zwischen der Kontaktlasche und dem Einsteckkontakt und zur Steigerung der Vibrationsfestigkeit vorteilhafte Ausgestaltung, dass die Kontaktlasche an ihrer vorgesehenen Kontaktfläche zu dem Einsteckkontakt eine vorstehende Ausprägung aufweist. Dadurch können leichte Unebenheiten der Kontaktlasche und/oder des Einsteckkontakts weitgehend ausgeglichen werden.
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Es ist eine vorteilhafte Weiterbildung zur noch weiteren Verringerung des Übergangswiderstands, dass die vorgesehene Kontaktfläche, insbesondere zumindest die Ausprägung, der Kontaktlasche versilbert ist. Jedoch kann die Kontaktlasche zusätzlich oder alternativ auch noch anders oberflächenbehandelt sein, z.B. mit Gold, Zinn oder Zink beschichtet sein.
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Es ist eine Ausgestaltung, dass die Hülse formschlüssig ineinandergreifende Seitenränder aufweist. Dadurch kann eine mechanisch robuste, insbesondere nicht aufgehende, Hülse nur durch Umformen bereitgestellt werden. Auf ein Verschweißen o.ä. kann verzichtet werden. Als ein weiterer Vorteil wird erreicht, dass die Hülse an der Stoßkante flach bleibt.
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Es ist eine Weiterbildung, dass die beiden Stoßkanten komplementäre hinterschnittene Randformen aufweisen, z.B. eine mäanderförmige Randform.
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Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen eines Kontaktteils (insbesondere einer Hülse davon), bei dem ein Blechteil und mindestens eine Kontaktfeder bereitgestellt werden, die mindestens eine Kontaktfeder durch Umformen des Blechteils in diesem zumindest formschlüssig gehalten wird und das Blechteil dann weiter zu einer Hülse umgeformt wird, die innenseitig einen Aufnahmeraum für einen in Einführrichtung einzuführenden Einsteckkontakt bildet. Das Verfahren ergibt die gleichen Vorteile wie das oben beschriebene Steckteil und kann analog ausgebildet werden
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So ist es eine Ausgestaltung, dass das Blechteil so umgeformt wird, dass seine Stoßkanten formschlüssig ineinandergreifen.
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Es ist noch eine Ausgestaltung, dass mit dem Umformen eine Kontaktlasche zumindest formschlüssig mit dem Blechteil in Eingriff gebracht wird.
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Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass ein Verriegelungsbolzen durch das zu einer Hülse umgebogene Blechteil gesteckt wird.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.
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1 zeigt in einer Ansicht von schräg hinten ein erfindungsgemäßes Kontaktteil;
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2 zeigt das erfindungsgemäße Kontaktteil in einer weiteren Ansicht von schräg hinten;
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3 zeigt das erfindungsgemäße Kontaktteil in einer Ansicht von schräg vorne;
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4 zeigt eine Frontalansicht des erfindungsgemäßen Kontaktteils;
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5 zeigt in einer Ansicht von schräg unten eine Kontaktfeder des erfindungsgemäßen Kontaktteils;
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6 zeigt in einer Schrägansicht einen Verriegelungsbolzen des erfindungsgemäßen Kontaktteils;
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7 zeigt in einer Ansicht von schräg hinten eine Kontaktlasche des erfindungsgemäßen Kontaktteils;
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8 zeigt das erfindungsgemäße Kontaktteil von unten;
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9 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Steckverbindung zwischen dem erfindungsgemäßen Kontaktteil und einem darin eingesteckten Einsteckkontakt und
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10 zeigt im ausgerollten Zustand ein Blechteil zur Herstellung der Hülse des erfindungsgemäßen Kontaktteils.
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1 zeigt in einer Ansicht von schräg hinten ein Kontaktteil 1. 2 zeigt das Kontaktteil 1 in einer weiteren Ansicht von schräg hinten. 3 zeigt das Kontaktteil 1 in einer Ansicht von schräg vorne. 4 zeigt eine Frontalansicht des Kontaktteils 1.
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Das Kontaktteil 1 ist vierteilig ausgebildet (d.h., aus vier getrennt hergestellten Einzelteilen zusammengesetzt), nämlich mit einer Hülse 2, einer Kontaktfeder 3 (siehe 2 und 5), einem Verriegelungsbolzen 4 (siehe auch 6) und einer plattenförmigen, insbesondere bandförmigen, Kontaktlasche 5.
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Die Hülse 2 ist seitlich umlaufend geschlossen und weist eine offene Rückseite 6 sowie eine offene Vorderseite 7 auf. Die Vorderseite 7 ist zur Einführung eines Einsteckkontakts K (siehe 7) vorgesehen, und zwar in einer in 1 mit R angedeuteten Einsteckrichtung. Die Einführrichtung R verläuft auf oder parallel zu einer Längsachse (o. Abb.) der Hülse 2. In einer zu der Einführrichtung R senkrecht Frontalansicht (siehe insbesondere 4) weist die Hülse 2 eine rechteckige Grundform mit abgerundeten Rändern auf. Die Hülse 2 stellt innenseitig einen Aufnahmeraum 8 für den in Einführrichtung R einzuführenden Einsteckkontakt K bereit.
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Die z.B. bandförmige Kontaktfeder 3, die in Alleinstellung in 5 gezeigt ist, ist innenseitig an einer Oberseite 2a der Hülse 2 befestigt, und zwar durch endseitigen Eingriff in eine vorderseitige nach innen umgeschlagene Lasche 9 und eine rückseitige nach innen umgeschlagene Lasche 10. Dadurch wird die Kontaktfeder 3 an der Hülse 2 zumindest formschlüssig gehalten.
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Insbesondere kann die Kontaktfeder 3 mit ebenen endseitigen Auflagebereichen 3a auf der Hülse 2 aufliegen, wobei die Auflagebereiche 3a jeweils eine mittige Aussparung 3b aufweisen oder seitlich einrahmen, in welche die Laschen 9 bzw. 10 eingreifen können. Dadurch wird eine einfache Möglichkeit einer seitlichen Fixierung der Kontaktfeder 3 erreicht.
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Der Verriegelungsbolzen 4 ist in einer durch Schlitze 11 in der Hülse 2 gebildeten Führung parallel zu der Einführrichtung R verschiebbar. Enden der Schlitze 11 bilden Anschläge und damit Endstellungen für den Verriegelungsbolzen 4. In den Figuren ist der Verriegelungsbolzen 4 an einem rückseitigen Anschlag entsprechend einer ersten Endstellung gezeigt. Der Verriegelungsbolzen 4 steht zwischen den beiden Endstellungen zumindest abschnittsweise mit einer Oberseite der Kontaktfeder 3 in einem Gleitkontakt. Er gleitet also bei seiner Verschiebung in den Schlitzen 11 über die Oberseite der Kontaktfeder 3.
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Der in 6 in Alleinstellung gezeigte Verriegelungsbolzen 4 weist eine zylindrische Grundform auf, die in den Abschnitten, in denen der Verriegelungsbolzen 4 in den Schlitzen 11 gleitet, jeweilige Ringnuten 4a aufweist. Durch die Ringnuten 4a wird ein seitliches Herausgleiten des Verriegelungsbolzens 4 aus den Schlitzen 11 verhindert, da die Ränder der Schlitze 11 locker in die Ringnuten 4a eingreifen können.
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Abhängig von seiner Position entlang der Schlitze 11 verdrängt der Verriegelungsbolzen 4 die Kontaktfeder 3 in einem unterschiedlichen Maß nach unten in Richtung der Kontaktlasche 5. Der Aufnahmeraums 8 befindet sich also zwischen der Kontaktlasche 5 und der Kontaktfeder 3. Befindet sich kein Einsteckkontakt K in dem Aufnahmeraum 8, wird durch die Position des Verriegelungsbolzens 4 ein Abstand der Kontaktfeder 3 zu der Kontaktlasche 5 eingestellt. Befindet sich jedoch ein Einsteckkontakt K in dem Aufnahmeraum 8, kann durch die Position des Verriegelungsbolzens 4 zumindest abschnittsweise eine Kontaktkraft bzw. ein Kontaktdruck der Kontaktfeder 3 auf den Einsteckkontakt K und damit des Einsteckkontakts K auf die Kontaktlasche 5 eingestellt werden.
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Die Hülse 2, die Feder 3 und der Verriegelungsbolzen 4 können insbesondere aus Edelstahl bestehen, da Edelstahl widerstandsfähig ist und zudem im Vergleich z.B. zu Elementen der Kupfergruppe, Zinn, Zink oder Aluminium steif ist. Dadurch kann eine besonders hohe Kontaktkraft aufgegeben werden, ohne dass sich eine dieser Komponenten plastisch verformt. Die Kontaktlasche 5 besteht dagegen vorteilhafterweise aus Kupfer oder einer Kupferlegierung. Die Kontaktlasche 5 mag oberflächenbehandelt sein, z.B. mechanisch oberflächenbehandelt oder chemisch oberflächenbehandelt sein. Dies mag eine Beschichtung umfassen.
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Die Hülse 2 hält auch die Kontaktlasche 5 zumindest formschlüssig. Dazu weist die Kontaktlasche 5 an jeder ihrer beiden Seitenränder jeweils vier Vorsprünge 12 auf, wie auch in 7 genauer gezeigt. Die Vorsprünge 12 gelangen beim Umformen eines Blechteils B (siehe 10) zur Hülse 2 in Eingriff mit passenden Aussparungen dieses Blechteils. Dadurch kann z.B. auf ein Anschweißen, Ankleben usw. der Kontaktlasche 5 an der Hülse 2 verzichtet werden.
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Die Kontaktlasche 5 weist ferner an ihrer vorgesehenen Kontaktfläche zu dem Einsteckkontakt K eine vorstehende Ausprägung 13 auf, deren Oberfläche versilbert ist.
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Die Hülse 2 weist zudem, wie insbesondere in 3 gezeigt, an ihrer Oberseite 2a und an einer Unterseite 2b jeweils eine schräg nach außen vorstehenden Rastlasche 14 zum Verrasten der Hülse 2 in einem Gehäuse (o. Abb.) auf.
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Wie in 8 gezeigt, weist die Hülse 2 formschlüssig ineinandergreifende Seitenränder 2r1, 2r2 auf. Diese sind hier komplementär mäanderförmig geformt, so dass sich ein Formschluss ergibt. Durch diesen Formschluss kann auf ein Verschweißen, Verkleben usw. der Seitenränder 2r1, 2r2 verzichtet werden, oder es wird eine besonders widerstandfähige Schweißnaht, Klebestelle usw. bereitgestellt. Die Seitenränder 2r1, 2r2 können also miteinander verschweißt, verklebt usw. werden, brauchen es aber nicht zu werden. Da die Kontaktlasche 5 die Seitenränder 2r1, 2r2 innenseitig überdeckt, können diese auch nicht ohne weiteres auseinandergedrückt werden.
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9 zeigt als Schnittdarstellung in Seitenansicht eine Steckverbindung S zwischen dem Kontaktteil 1 und einem darin eingesteckten Einsteckkontakt K.
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Die Kontaktfeder 3 ist im Längsschnitt (entlang der Einführrichtung R) mehrfach gekrümmt, und zwar so, dass sie vorne und hinten ausgehend von den Laschen 9 bzw. 10 jeweils in Richtung des Einsteckkontakts K und der Kontaktlasche 5 gerichtete, als Druckkontaktbereiche dienende Abschnitte 15 bzw. 16, zwischen denen sich ein in Richtung der Oberseite 2a gerichteter, als Gleitkontaktbereich dienender Zwischenabschnitt 17 befindet, aufweist. Die Abschnitte 15 und 16 weisen unterste Linien der Kontaktfeder 3 auf, die bei eingeführtem Einsteckkontakt K mit dessen Oberseite jeweils eine Kontaktlinie L1 bzw. L2 bilden können. Allgemeiner mag zumindest einer der Abschnitte 15 oder 16 eine Kontaktlinie L1 oder L2 bilden, noch allgemeiner zumindest einer der beiden Abschnitte 15, 16 eine Kontaktlinie L1 bzw. L2 bilden. Dies kann auch als eine bandförmig ausgeprägte, insbesondere gewellte, Form bezeichnet werden.
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Der Zwischenabschnitt 17 befindet sich insbesondere an gleicher Längsposition wie die Schlitze 11, in denen der Verriegelungsbolzen 4 führbar ist. Folglich gleitet der Verriegelungsbolzen 4 praktisch nur auf dem Zwischenabschnitt 17. Der Zwischenabschnitt 17 verläuft schräg, so dass er abhängig von der Position des Verriegelungsbolzens 4 kontinuierlich verschieden stark verdrängt wird. Hier weist der Zwischenabschnitt 17 in einer ersten (hier: linken) Endstellung oder Endposition, in der sich der Verriegelungsbolzen 4 befindet, einen größten Abstand zu dem Schlitz 11 auf. Daher ist in der ersten Endstellung eine Verdrängung der Kontaktfeder 3 am geringsten und damit auch der Druck auf den Einsteckkontakt K. Die gezeigte erste Endstellung ist also insbesondere dazu geeignet, den Einsteckkontakt K mit einem nur geringen Kraftaufwand in das Kontaktteil 1 einzuschieben. In einer Variante kann so sogar eine Nullkontaktstellung umgesetzt werden.
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Wird der Verriegelungsbolzen 4 in seine zweite Endstellung geschoben (was hier seiner Bewegung von links nach rechts entsprechen würde), wird der Zwischenabschnitt 17 immer stärker in Richtung des Einsteckkontakts K verdrängt und übt daher auf diesen eine immer höhere Druckkraft aus. In der zweiten (hier: rechten) Endstellung ist die höchste Druckkraft erreicht.
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Der Verriegelungsbolzen 4 weist zu seiner Verschiebung zwei seitlich aus den Schlitzen 11 der Hülse 2 herausragende Endabschnitte auf, an denen er gegriffen werden kann.
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10 zeigt ein Blechteil B zur Herstellung der Hülse 2 des Kontaktteils 1 im ausgerollten Zustand. Aus dem Blechteil B wird durch Umbiegen entlang paralleler Biegelinien B1 bis B4 die Hülse 2 geformt. Zur vereinfachten Beschreibung werden die jeweiligen funktionalen Bereiche des Blechteils B mit den Bezugszeichen der entsprechenden funktionalen Bereiche der Hülse 2 versehen.
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Das Blechteil B weist insbesondere die folgenden funktionalen Bereiche auf: die Laschen 9 und 10, die Schlitze 11, Laschen 11a zum Einführen des Verriegelungsbolzens 3 in die Schlitze 11, die Rastlaschen 14, Aufnahmelöcher 12a zum Aufnehmen der Vorsprünge 12 der Kontaktlasche 5 sowie die Seitenränder 2r1, 2r2.
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Zum Herstellen der Hülse 2 des Kontaktteils 1 werden zunächst das Blechteil B und die Kontaktfeder 3 bereitgestellt. Folgend wird die Kontaktfeder 3 (nicht gezeigt) mit ihren Auflagebereichen 3a auf die Innenseite der zukünftigen Oberseite 2a der Hülse 2 aufgelegt. Dann werden die Laschen 9 und 10 durch Umbiegen nach innen umgeformt, insbesondere falzartig, um die Kontaktfeder 3 zumindest formschlüssig zu halten.
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Daraufhin werden die Laschen 11a nach außen umgebogen und folgend das Blechteil B entlang der Biegelinien B1 und B2 senkrecht nach innen umgebogen. Auch werden die Rastlaschen 14 schräg nach außen gebogen oder abgeknickt. Insbesondere dann kann der Verriegelungsbolzen 4 in die durch die Laschen 11a freigegebenen Durchbrüche gesteckt werden und weiter in die Schlitze 11 eingeführt werden. Dann können die Laschen 11a wieder in die Durchbrüche eingebogen werden, so dass sie als Anschläge für den Verriegelungsbolzen 4 dienen, welcher nun nicht mehr aus den Schlitzen 11 herausgleiten kann.
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In einem weiteren Verfahrensschritt kann das Blechteil B entlang der Biegelinien B3 und B4 senkrecht nach innen umgebogen werden, und zwar so, dass die Vorsprünge 12 der Kontaktlasche 5 in die Aufnahmelöcher 12a eingreifen und dadurch die Kontaktlasche 5 formschlüssig von dem Blechteil B gehalten wird. Durch dieses Umbiegen entlang der Biegelinien B3 und B4 werden zudem die Seitenränder 2r1 und 2r2 miteinander formschlüssig in Eingriff gebracht und können dann z.B. miteinander verschweißt werden.
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Die Verfahrensschritte brauchen nicht in der beispielhaft aufgeführten Reihenfolge durchgeführt zu werden.
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Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.
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So mag der Verriegelungsbolzen auch nach einem späteren Verfahrensschritt, insbesondere als ein letzter Verfahrensschritt, durchgeführt werden.
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Auch mag auf die Laschen 11a verzichtet werden, z.B. wenn der Verriegelungsbolzen als ein Stift in die Schlitze 11 eingeführt und endseitig verstemmt wird.
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Allgemein kann unter "ein", "eine" usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden werden, insbesondere im Sinne von "mindestens ein" oder "ein oder mehrere" usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck "genau ein" usw.
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Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kontaktteil
- 2
- Hülse
- 2a
- Oberseite der Hülse 2
- 2b
- Unterseite der Hülse 2
- 2r1
- Seitenrand
- 2r2
- Seitenrand
- 3
- Kontaktfeder
- 3a
- Auflagebereich
- 3b
- Aussparung
- 4
- Verriegelungsbolzen
- 4a
- Ringnut
- 5
- Kontaktlasche
- 6
- Offene Rückseite
- 7
- Offene Vorderseite
- 8
- Aufnahmeraum
- 9
- Lasche
- 10
- Lasche
- 11
- Schlitz
- 11a
- Lasche
- 12
- Vorsprung
- 12a
- Aufnahmelöcher
- 13
- Ausprägung
- 14
- Rastlasche
- 15
- Abschnitt
- 16
- Abschnitt
- 17
- Zwischenabschnitt
- B
- Blechteil
- B1–B4
- Biegelinie
- K
- Einsteckkontakt
- L1
- Kontaktlinie
- L2
- Kontaktlinie
- R
- Einsteckrichtung
- S
- Steckverbindung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012002145 A1 [0002]