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Die Erfindung betrifft eine Montagevorrichtung zur Montage einer Kopfstütze an einem Sitz mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1.
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Sitze mit Kopfstützen werden z. B. in Flugzeugen oder auch in Fahrzeugen verwendet, wobei die Kopfstützen z. B. die Aufgabe haben, den Sitzkomfort zu erhöhen. Die Kopfstütze und der Sitz werden aus fertigungstechnischen Gründen getrennt hergestellt und anschließend in einem Montageschritt zusammengefügt. Dazu ist die Kopfstütze mit zwei Streben versehen, welche in zwei an dem Sitz vorgesehene Schienen einführbar sind. Die Schienen sind aus mehreren Schenkeln als im Querschnitt U-förmiges Führungsprofil ausgebildet. Damit die Kopfstütze nach der Montage nicht einfach mit den Streben aus den Schienen des Sitzes herausgezogen werden kann, sind an den Schienen jeweils Federvorsprünge vorgesehen, welche in den Zwischenraum zwischen die Schenkel der Streben hineinragen oder außen an den Schenkeln angeordnet sind und die Einführöffnung der Streben an einem Ende zumindest abschnittsweise abdecken. Die Federvorsprünge greifen nach der Montage in einer Endstellung der Kopfstütze in Rastausnehmungen der Streben ein und verhindern dadurch das Herausziehen der Kopfstütze aus den Schienen. Zur Montage bzw. Demontage der Kopfstütze müssen diese Federvorsprünge jeweils mit einem Werkzeug aus dem Zwischenraum der Schienen herausgedrückt werden, damit die Kopfstütze mit den Streben in die Schienen eingeführt bzw. aus diesen herausgezogen werden kann. Diese Stellung der Federvorsprünge wird nachfolgend als Montagestellung bezeichnet. Da die Kopfstütze mit den Streben gleichzeitig in die Schienen eingeführt werden muss, damit die Streben in den Schienen nicht verkanten, muss dabei eine der Anzahl der Streben entsprechende Anzahl von Federvorsprüngen gleichzeitig in entsprechende Montagestellungen verdrängt werden. Die Federvorsprünge werden dabei jeweils durch ein getrennt zu handhabendes Werkzeug in die Montagestellung verdrängt, welches mit einem zungenförmigen Abschnitt in den Zwischenraum der Schiene eingeführt wird und dadurch den Federvorsprung in die Montagestellung verdrängt. Derartige Montagevorrichtungen sind beispielsweise aus den Druckschriften
DE 36 33 634 C2 und
DE 34 37 476 A1 bekannt.
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Ein Nachteil dieser Lösung ist, dass die Kopfstütze mit zwei oder mehr Streben gleichzeitig in die entsprechenden Schienen an dem Sitz eingeführt werden muss, so dass eine der Anzahl der Streben entsprechende Anzahl an Werkzeugen bei der Montage zu handhaben ist. Dies hat zur Folge, dass die Montage der Kopfstütze entweder nur mit zwei oder mehr Monteuren durchgeführt werden kann oder mehrere Montageschritte vorgesehen werden müssen, wodurch der Montagevorgang insgesamt sehr aufwendig wird.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, die Montage der Kopfstütze insgesamt zu vereinfachen, wobei die Montage möglichst von einem einzigen Monteur durchführbar sein soll.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird erfindungsgemäß eine Montagevorrichtung mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 vorgeschlagen. Weitere bevorzugte Ausführungsformen sind den Unteransprüchen, der Beschreibung und den zugehörigen Figuren zu entnehmen.
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Zur Vereinfachung der Montage wird eine Montagevorrichtung vorgeschlagen, welche ein Basisteil aufweist, an dem eine der Anzahl der Schienen entsprechende Anzahl von Zungen vorgesehen ist, welche derart an dem Basisteil angeordnet sind, dass sie die Federvorsprünge an den Schienen in einer Stellung der Montagevorrichtung gleichzeitig in eine Montagestellung verdrängen, in der die Kopfstütze an dem Sitz montierbar oder von dem Sitz demontierbar ist. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird es ermöglicht, dass die Kopfstütze von nur einem Monteur montiert oder demontiert wird, indem der Monteur mit der einen Hand mit der Montagevorrichtung sämtliche Federvorsprünge in den Schienen gleichzeitig in die Montagestellung verdrängt und anschließend mit der anderen Hand die Kopfstütze mit den Streben einschieben kann. Aufgrund der gezielt gewählten Anordnung der Zungen hat die Montagevorrichtung dabei die Funktion eines mechanischen Schlüssels, durch den die Federvorsprünge in den Schienen in einer Stellung gleichzeitig in die Montagestellung verdrängt werden. Dabei ist die Anordnung der Zungen an dem Basisteil von besonderer Bedeutung, da diese gezielt so gewählt ist, dass sie beim Einführen der Montagevorrichtung gleich so positioniert sind, dass sie die Federvorsprünge in einer Stellung gleichzeitig in die Montagestellung verdrängen. Eine individuelle Ausrichtung der Zungen, wie dies bei der im Stand der Technik bekannten Lösung der Fall ist, ist damit nicht erforderlich. Vielmehr ist zum Überführen sämtlicher Federvorsprünge in die Montagestellung nur ein einziger Einführvorgang der Montagevorrichtung erforderlich.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass die Zungen an ihren in die Schienen einführbaren Enden gabelförmig mit mehreren Fingern ausgebildet sind, welche in einem Abstand zueinander ausgerichtet sind. Durch die gabelförmige Ausbildung der Enden wird eine Form der Zungen geschaffen, mit der sie sich an gegenüberliegenden Seiten der Schienen abstützen können, so dass bei der Montage über die gabelförmigen Finger die nötige Kraft aufgebracht werden kann, um die Federvorsprünge in die Montagestellung zu bewegen.
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Eine fertigungstechnisch einfach zu verwirklichende Möglichkeit zur Herstellung der beabstandeten Zungen kann dadurch verwirklicht sein, indem die Zungen aus einem Metallblech gebildet sind, und der Abstand der Finger dadurch verwirklicht ist, indem wenigstens ein Finger aus dem Metallblech herausgeformt ist.
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Weiter wird vorgeschlagen, dass wenigstens einer der Federvorsprünge zwischen die Schenkel der Schienen ragt, und dass in der Stellung, in der der Federvorsprung in die Montagestellung verdrängt wird, der Federvorsprung an einen der Schenkel herangedrückt wird. Beim Einschieben der Montagevorrichtung werden die Schenkel der Schienen und die Federvorsprünge praktisch zusammengedrückt, wobei dabei alleinig die Federvorsprünge aufgrund der bei den wirkenden Kräften unverformbaren Schenkel bewegt werden.
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Alternativ wird vorgeschlagen, dass wenigstens einer der Federvorsprünge an der Außenseite einer der Schienen angeordnet ist, und dass der Federvorsprung in der Montagestellung durch den Eingriff eines Fingers von der Schiene nach außen weggedrückt wird. In diesem Fall wird der Finger aus der Raststellung, in der er z. B. an der Stirnseite der Schiene die durch die Schenkel gebildete Öffnung abschnittsweise überdeckt, seitlich von der Schiene nach außen weggezogen, so dass er die Öffnung in der Montagestellung freigibt.
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Ferner wird vorgeschlagen, dass die Zungen gegenüber dem Basisteil abgewinkelt sind. Durch die Abwinkelung des Basisteils gegenüber den Zungen kann die Kopfstütze auch bei eingeschobenen Zungen zumindest so weit mit den Streben in die Schienen eingeschoben werden, bis diese sich in einer Position befinden, in der die Federvorsprünge die Kopfstütze nach dem Lösen der Montagevorrichtung gegen ein Herausziehen sichern, ohne dass das Basisteil dabei die Einführbewegung der Kopfstütze behindert.
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Eine besonders kostengünstige Herstellung der Montagevorrichtung kann dadurch verwirklicht werden, indem das Basisteil und die Zungen aus einem Metallblech gebildet und über flächige Abschnitte miteinander verbunden sind. Die gesamte Montagevorrichtung kann dadurch aus kostengünstigen Blechzuschnitten hergestellt werden, wobei die Blechzuschnitte über die flächigen Abschnitte, z. B. über Punktschweißverbindungen, Klebeverbindungen oder Reibschweißverbindungen, miteinander verbunden werden können.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert. In den Figuren sind im Einzelnen zu erkennen:
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1: Sitz mit Schienen und eingeführter erfindungsgemäßer Montagevorrichtung vor der Montage einer Kopfstütze;
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2: Montagevorrichtung in Seitenansicht;
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3: Sitz mit Montagevorrichtung in Sicht in Richtung der Schnittrichtung A-A aus 1;
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4: Schiene mit einem an der Außenseite angeordneten Federvorsprung in der Montagestellung.
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In der 1 ist ein Sitz 14 mit zwei Schienen 1 und 13 zu erkennen, in die eine Montagevorrichtung mit zwei Zungen 3 und 4 eingeführt ist. Ferner ist eine Kopfstütze 27 mit zwei Streben 28 und 29 vor der Montage an dem Sitz 14 zu erkennen. Die erfindungsgemäße Montagevorrichtung ist aus einem Basisteil 2 mit zwei über flächige Abschnitte 5 und 6 daran angeordneten Zungen 3 und 4 gebildet, wobei die Zungen 3 und 4 derart angeordnet, ausgerichtet und bemessen sind, dass die Montagevorrichtung mit den Zungen 3 und 4 gleichzeitig in die Schienen 1 und 13 eingeführt werden kann.
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Das Basisteil 2 und die Zungen 3 und 4 sind aus kostengünstigen Blechzuschnitten gebildet und an den flächigen Abschnitten 5 und 6, z. B. über Punktschweißverbindungen, Klebeverbindungen oder dergleichen, miteinander verbunden. Alternativ kann das Basisteil 2 mit den Zungen 3 und 4 auch einstückig ausgebildet und z. B. als Stanzteil aus einem Metallblech hergestellt sein. Die Zungen 3 und 4 sind an ihren in die Schienen 1 und 13 eingeführten Enden mit Fingern 7, 8, 9, 10, 11, 12 versehen, welche aus dem Blechzuschnitt herausgeformt oder z. B. in einem Stanzverfahren herausgestanzt sind.
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In der 2 ist die Montagevorrichtung in Seitenansicht mit dem Basisteil 2 und der über einen flächigen Abschnitt 5 daran angeordneten Zunge 3 zu erkennen. Die Zunge 3 und die nicht zu erkennende Zunge 4 sind gegenüber dem Basisteil 2 abgewinkelt, so dass das Basisteil 2 nach dem Einführen der Montagevorrichtung in die Schienen 1 und 13 die Montagebewegung der Kopfstütze 27 nicht behindern kann.
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Aufgrund der Ausbildung der Zungen 3 und 4 aus Metallblechen ist zudem eine Federbeweglichkeit des Basisteils 2 zu den Zungen 3 und 4 ermöglicht, so dass das Basisteil 2 bei Einführen der Kopfstütze 27 eine von der Kopfstütze 27 weg gerichtete Federbewegung ausführen kann. Die Zunge 3 ist zu ihrem Ende hin mit drei Fingern 7, 8 und 12 versehen, wobei der Finger 8 aufgrund der Darstellung nicht zu erkennen ist. Der Finger 12 ist aus der Zunge 3 herausgeformt und weist einen Abstand d zu den Fingern 7 und 8 auf.
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In der 3 ist der Sitz 14 mit den Schienen 1 und 13 und der eingeführten Montagevorrichtung in Sicht in Schnittrichtung A-A aus der 1 vergrößert dargestellt. Die Schienen 1 und 13 sind jeweils aus mehreren Schenkeln 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26 gebildet und weisen im Querschnitt ein U-förmiges Führungsprofil auf. An den Schenkeln 19 und 22, welche auch als Grundschenkel angesehen werden können, sind Federvorsprünge 15 und 16 vorgesehen, welche bei nicht eingeführter Montagevorrichtung in die zwischen den Schenkeln 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26 vorhandenen Zwischenräume hineinragen. Aufgrund der in dieser Darstellung eingeführten Montagevorrichtung drängen die Finger 12 und 11 die Federvorsprünge 15 und 16 gegen die Schenkel 19 und 22, wobei die Finger 7, 8, 9 und 10 dabei auf der anderen Seite der Schenkel 19 und 22 anliegen und dadurch ein Widerlager bilden. Die Schenkel 19 und 22 werden dadurch zusammen mit den Federvorsprüngen 15 und 16 zwischen den Fingern 11, 12, 7, 8, 9, 10 eingeklemmt. Der Abstand d sollte dazu geringfügig größer als die Summe der Wandstärken des Schenkels 19 und des Federvorsprungs 15 bzw. die Summe der Wandstärken des Schenkels 22 und des Federvorsprungs 16 gewählt werden. Aufgrund der eingeführten Montagevorrichtung sind die Zwischenräume der Schienen 1 und 13 zwischen den Schenkeln 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24, 25, 26 freigegeben, und die Kopfstütze 27 kann mit den Streben 28 und 29 eingeführt werden. Die Demontage der Kopfstütze 27 erfolgt dann in derselben Weise, indem die Federvorsprünge 15 und 16 durch das Einführen der Montagevorrichtung an die Schenkel 19 und 22 herangedrückt bzw. aus der Verrastung an den Streben 28 und 29 herausbewegt werden und die Kopfstütze 27 anschließend mit den Streben 28 und 29 herausgezogen werden kann.
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Das Basisteil 2 dient während des Montagevorganges gleichzeitig als Griffabschnitt für den Monteur. Wichtig für die erfindungsgemäß vorgeschlagene Montagevorrichtung ist dabei, dass die Federvorsprünge 15 und 16 mittels der Zungen 3 und 4 in einer Stellung der Montagevorrichtung gleichzeitig in die Montagestellung gedrängt werden. Die Montagevorrichtung wirkt demnach wie ein mechanischer Schlüssel, wozu die Zungen 3 und 4 so ausgerichtet und geformt sein müssen, dass sie in einer Stellung der Montagevorrichtung die Federvorsprünge 15 und 16 gleichzeitig in die Montagestellung verdrängen, so dass beide Federvorsprünge 15 und 16 durch eine einzige Montagebewegung der Montagevorrichtung in die Montagestellung bewegbar sind.
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In der 4 ist eine alternative Ausführungsform zu erkennen, bei der der Federvorsprung 15 an der Außenseite des Schenkels 19 der Schiene 1 angeordnet ist. Die Montagevorrichtung ist mit dem Finger 7 zwischen dem Federvorsprung 15 und dem Schenkel 19 eingeführt und stützt sich gleichzeitig an der Innenseite des Schenkels 19 mit dem Finger 12 ab. Der Federvorsprung 15 wird in dieser Montagestellung nach außen weggedrückt, so dass die Kopfstütze 27 mit der Strebe 28 in den so freigegebenen Zwischenraum zwischen den Schenkeln 17, 18, 19, 20 und 21 eingeführt werden kann.
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Die Montagevorrichtung sollte bei den Ausführungsbeispielen in den 3 und 4 so ausgelegt werden, dass die Federvorsprünge 15 und 16 gerade so weit verdrängt werden, dass die Kopfstütze 27 montiert werden kann, ohne dass die Federvorsprünge 15 und 16 dabei brechen oder überdehnt werden.
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Der besondere Vorteil der Montagevorrichtung liegt darin, dass die Montagevorrichtung mit einer Hand handhabbar ist und der Monteur dadurch die Kopfstütze mit der anderen Hand montieren kann. In jedem Fall ist mit der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Montagevorrichtung ein wesentlich vereinfachter Montagevorgang ermöglicht, durch den sowohl die Montagezeit als auch der Montageaufwand als solches verringert werden kann.