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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Steckverbinder, insbesondere Hochstrom-Steckverbinder. Ein solcher Steckverbinder eignet sich insbesondere für Hochstrom-Steckverbindungen in einem Bordnetz eines Fahrzeugs, wie etwa einem Kraft-, Hybrid- oder Elektrofahrzeug. Ferner betrifft die Erfindung ein Herstellungsverfahren für einen solchen Steckverbinder.
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Stand der Technik
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Aus der
DE 10 2015 104 377 A1 ist ein Kontaktteil mit einer Hülse bekannt, die innenseitig einen Aufnahmeraum für einen in einer Einsteckrichtung einzuführenden Einsteckkontakt bildet. Das Kontaktteil verfügt ferner über eine innenseitig an der Hülse befestigte Kontaktfeder und einen in der Hülse zwischen einer ersten Endstellung und einer zweiten Endstellung verschieblich führbaren Verriegelungsbolzen, der mit der mindestens einen Kontaktfeder in einem Gleitkontakt steht. Dabei drückt der Verriegelungsbolzen abhängig von seiner Position zwischen den beiden Endstellungen die mindestens eine Kontaktfeder in einem unterschiedlichen Maß in Richtung des Aufnahmeraums für den Einsteckkontakt. Demgegenüber besteht der Wunsch nach einem Steckergehäuse, das mit dem Verriegelungsmechanismus über den Verriegelungsbolzen kompatibel ist, um so einen Steckverbinder zu schaffen.
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Darüber hinaus ist aus der
DE 10 2015 104 378 A1 ein Steckverbinder mit einem Verriegelungsmechanismus zum Verriegeln des Steckverbinders mit einem Gegensteckerteil oder Gegensteckergehäuse, einem sogenannten Header, bekannt. Der Steckverbinder weist ein Steckergehäuse mit mindestens einem in dem Steckergehäuse untergebrachten Kontaktteil auf. Dabei verfügt der Verriegelungsmechanismus über ein erstes Verriegelungselement und ein zweites Verriegelungselement, die miteinander zumindest in einer Bewegungsrichtung des Verriegelungsmechanismus in einem formschlüssigen Eingriff stehen. Des Weiteren weist das Kontaktteil einen verschiebbar geführten Verriegelungsbolzen zum Einstellen einer Kontaktkraft auf einen in das Kontaktteil einsteckbaren Einsteckkontakt des Gegensteckerteils in Abhängigkeit von einer Position des Steuerelements auf. Zudem steht das zweite Verriegelungselement mit dem Verriegelungsbolzen in einem formschlüssigen Eingriff. Demgegenüber besteht der Wunsch nach einer noch höheren Bauraumkompatibilität.
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Des Weiteren ist aus der US 2005 / 0 181 664 A1 ein Steckverbinder bekannt, bei dem ein Steckverbindergehäuse - nicht eine Steckergehäuseverriegelung - eine Leitungsführungsaussparung zum Herausführen der Leitung senkrecht zu einer Steckverbinderlängsachse aufweist.
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Schließlich ist in der
DE 697 04 555 T2 ein Steckverbinder mit einem Steckverbindergehäuse und einer darin verschieblich aufgenommenen Steckergehäuseverriegelung bekannt.
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Beschreibung der Erfindung
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es daher, unter Einsatz konstruktiv möglichst einfacher Mittel einen Steckverbinder mit einer hohen Bauraumkompatibilität zu schaffen.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung und den begleitenden Figuren angegeben.
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Ein erfindungsgemäßer Steckverbinder, bei dem es sich insbesondere um einen Hochstrom-Steckverbinder handeln kann, verfügt über ein elektrisches Kontaktteil (1-polige Ausführung) oder über mehrere Kontakteile (2- oder mehrpolige Ausführung), wie sie beispielsweise in den eingangs erwähnten
DE 10 2015 104 377 A1 und
DE 10 2015 104 378 A1 detailliert beschrieben sind, wobei die Inhalte dieser Anmeldungen hinsichtlich des konstruktiven Aufbaus der Kontaktteile hier durch Bezugnahme einbezogen sind. Das Kontaktteil kann eine Stromtragfähigkeit von bis zu 120
A haben und weist eine Hülse mit einem innenseitigen Aufnahmeraum für einen entlang einer Steckverbinderlängsachse bzw. in einer Einsteckrichtung einzuführenden Einsteckkontakt und wenigstens eine innenseitig an der Hülse befestigte Kontaktfeder auf. Dabei steht die Kontaktfeder mit einem in der Hülse zwischen einer ersten Endstellung und einer zweiten Endstellung verschieblich geführten oder führbaren Verriegelungsbolzen in einem Gleitkontakt.
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Erfindungsgemäß weist ein das Kontaktteil aufnehmendes Steckergehäuse wenigstens eine gegenüber der Steckverbinderlängsachse im Wesentlichen senkrecht abzweigende Leitungsführung auf, über die eine an dem Kontaktteil anbringbare oder angebrachte elektrische Leitung im Wesentlichen senkrecht zur Steckverbinderlängsachse aus dem Steckergehäuse herausführbar ist. In anderen Worten sind das Steckergehäuse und/oder das Kontaktteil dazu eingerichtet, die Leitung so mit dem Kontaktteil zu verbinden, dass die Leitung in Bezug auf eine Steckverbinderlängsachse, entlang der auch das Einstecken des Einsteckkontakts in der Einsteckrichtung erfolgt, ungefähr rechtwinklig, also unter einem Winkel von ± 90° gegenüber der Steckverbinderlängsachse, aus dem Steckergehäuse herausgeführt werden kann.
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Mit dieser erfindungsgemäßen Konfiguration lässt sich der abgewinkelte Steckverbinder an diverse Bauräume, insbesondere in einem Fahrzeug, anpassen, so dass dem Steckverbinder eine hohe Bauraumkompatibilität innewohnt.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Kontaktteil bezogen auf eine Flachseite, d.h. eine Grundseite und/oder Deckseite, des Steckergehäuses auf einer Schmalseite stehend oder liegend in dem Steckergehäuse angeordnet ist. In anderen Worten sind die Flachseiten des Steckergehäuses und des Kontaktteils zueinander senkrecht angeordnet bzw. schließen zwischen sich einen Winkel von ± 90° ein. Dadurch kann ein aus den eingangs genannten Anmeldungen bekanntes Kontaktteil (weiter-)verwendet werden. Denn das Kontaktteil weist eine Kontaktzunge auf, die sich an den Aufnahmeraum in gleicher Ausrichtung anschließt. Dadurch kann mit demselben Kontaktteil auch ein abgewinkelter Steckverbinder zur Verfügung gestellt werden, wobei die Bereitstellungskosten aufgrund der Gleichteile vergleichsweise niedrig sind.
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Um den Anforderungen in der Fahrzeugtechnik hinsichtlich Vibrationsfestigkeit und Quittierung einer korrekt montierten Steckverbindung zu genügen, ist es von Vorteil, wenn in dem Steckergehäuse eine Steckergehäuseverriegelung, auch als sogenannte CPA (connector position assurance) bezeichnet, verschieblich aufgenommen ist, die das Kontaktteil zumindest teilweise umgreift und eine Leitungsführungsaussparung zum Herausführen der Leitung senkrecht zur Einsteckrichtung bzw. der Steckverbinderlängsachse aufweist. Abschnittsweise ist die Steckergehäuseverriegelung also zwischen Kontaktteil und Steckergehäuse angeordnet. Die Steckergehäuseverriegelung ist gegenüber dem Steckergehäuse und auch gegenüber dem Steckkontaktteil verschiebbar. Diese Steckergehäuseverriegelung sichert die Steckverbindung und zeigt dem Monteur auch die korrekt montierte Steckverbindung an.
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Um den Verriegelungsbolzen des Kontaktteils auch dann betätigen zu können, wenn das Kontaktteil und die Steckergehäuseverriegelung in dem Steckergehäuse aufgenommen sind, kann die Steckergehäuseverriegelung wenigstens einen vorzugsweise federnden Verriegelungsarm aufweisen, der im Einbauzustand ein über die Hülse hervorstehendes Ende des Verriegelungsbolzens zum Mitnehmen mit einer Aufnahmenut formschlüssig umgreift. Durch Bewegen der Steckergehäuseverriegelung kann also der Verriegelungsbolzen über den Verriegelungsarm mit bewegt werden, da diese formschlüssig miteinander verbunden sind. Der Verriegelungsarm erstreckt sich im Einbauzustand von einem Hauptkörper, der auch die Leitungsführungsaussparung aufweist, in eine der Einsteckrichtung entgegengesetzten Richtung, also entlang der Steckverbinderlängsachse. Da die Steckergehäuseverriegelung relativ zu dem Steckergehäuse sowie zu dem Kontaktteil verschoben werden kann, lässt der mit der Aufnahmenut in Eingriff stehende Verriegelungsbolzen über den Verriegelungsarm durch eine Bewegung der Steckergehäuseverriegelung mit bewegen.
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Um das Kontaktteil festklemmen bzw. festhalten zu können und ein zuverlässiges Ineinandergreifen der Aufnahmenut und des Endes des Verriegelungsbolzens zu gewährleisten, kann der Verriegelungsarm aus einer der Einsteckrichtung entgegengesetzten Richtung schräg auf das Kontaktteil bzw. die Steckverbinderlängsachse zulaufen. In anderen Worten kann sich der Verriegelungsarm so von dem Hauptkörper weg erstrecken, dass er mit der Steckverbinderlängsachse einen Winkel einschließt. Damit ist der Verriegelungsarm bereits durch seine Anlenkung an dem Hauptkörper auf das Kontaktteil hin vorgespannt. Neben dem Verriegelungsbolzen wird so auch das Kontaktteil selbst festgeklemmt, entweder zwischen Verriegelungsarm und Innenseite des Steckergehäuses oder zwischen zwei vorzugsweise komplementär ausgeformten Verriegelungsarmen.
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Es hat sich für die Montage als vorteilhaft erwiesen, wenn das Steckergehäuse zum Halten des Kontaktteils an einer leitungsseitigen Stirnseite mit einem Steckergehäusedeckel verschlossen ist. Der Steckergehäusedeckel kann zum Beispiel an dem leitungsseitigen Ende auf das Kontaktteil drücken und dieses so in Position halten. Damit erfüllt der Steckergehäusedeckel zugleich auch eine Funktion als Sekundärverriegelung des Kontaktteils.
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Idealerweise hält der Steckergehäusedeckel das Kontaktteil fest in Position und lässt aber gleichzeitig eine Bewegung der Steckergehäuseverriegelung relativ zu dem Kontaktteil zu. In anderen Worten kann die Steckergehäuseverriegelung im Einbauzustand relativ zu dem Steckergehäusedeckel bewegt werden, z.B. daran vorbei. Für einen Teil der Steckergehäuseverriegelung bildet der Steckergehäusedeckel aber einen Anschlag, so dass die Steckergehäuseverriegelung zwar relativ dazu beweglich ist, aber letztlich gegen ein Herausfallen oder Herausziehen gesichert wird.
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Der Steckverbinder kann besonders einfach montiert werden, wenn der Steckergehäusedeckel einen Teil der Leitungsführung mit ausbildet und/oder diese komplementär ergänzt. So kann die Leitungsführung aus einem Teil des Steckergehäuses und einem Teil des Steckergehäusedeckels ausgebildet werden, z.B. durch je eine Teil- oder Halbschale, die sich gemeinsam zur vorzugsweise umlaufend geschlossenen Leitungsführung ergänzen. Die Leitungsführung kann z.B. für Rundleitungen zylinderförmig ausgeformt sein.
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Um den Steckergehäusedeckel leicht montieren zu können, kann der Steckergehäusedeckel an der Stirnseite des Steckergehäuses verrastbar sein. Hierzu können Rasthaken und/oder Rastzapfen an dem Steckergehäusedeckel ausgebildet sein, die dann in Rastnuten des Steckergehäuses gesteckt werden können.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf ein Verfahren zum Herstellen eines Steckverbinders, insbesondere Hochstrom-Steckverbinders, in einer oder mehreren der vorstehend erläuterten Ausführungsvarianten. Bei dem Verfahren sind die folgenden Schritte vorgesehen:
- Zunächst wird wenigstens ein elektrisches Kontaktteil bereitgestellt, das eine Hülse mit einem innenseitigen Aufnahmeraum für einen in einer Einsteckrichtung einzuführenden Einsteckkontakt und wenigstens eine innenseitig an der Hülse befestigte Kontaktfeder aufweist. Die Kontaktfeder steht mit einem in der Hülse zwischen einer ersten Endstellung und einer zweiten Endstellung verschieblich geführten oder führbaren Verriegelungsbolzen in einem Gleitkontakt. Zudem wird zur Aufnahme des Kontaktteils auch ein Steckergehäuse bereitgestellt. Dann wird eine Steckergehäuseverriegelung in das Steckergehäuse aus einer der Einsteckrichtung entgegengesetzten Richtung, also entlang einer Steckverbinderlängsachse, eingeführt. Danach wird das Kontaktteil mit einer daran angeordneten elektrischen Leitung in das Steckergehäuse eingeführt, wobei die Leitung senkrecht zu der Einsteckrichtung bzw. der Steckverbinderlängsachse aus dem Steckergehäuse geführt wird. Dann wird das Steckergehäuse an der leitungsseitigen Stirnseite durch einen Steckergehäusedeckel, der aus einer Richtung senkrecht zu der Einsteckrichtung an dem Steckergehäuse verrastet wird, zumindest teilweise verschlossen.
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Mit dem Verfahren lassen sich auch zwei- oder mehrpolige Steckverbinder herstellen, die dementsprechend zumindest mehrere Kontaktteile aufweisen.
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Figurenliste
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Nachfolgend wird ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren erläutert. Es zeigen:
- 1 in einer perspektivischen Ansicht einen erfindungsgemäßen Steckverbinder, der in einen Header eingesteckt ist,
- 2 in einer perspektivischen Explosionsdarstellung einen erfindungsgemäßen Steckverbinder,
- 3 in einer perspektivischen Ansicht ein erfindungsgemäßes Steckergehäuse als Einzelteil, und
- 4 in einer perspektivischen Ansicht eine erfindungsgemäße Steckergehäuseverriegelung als Einzelteil.
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Die Figuren sind lediglich schematische Darstellungen und dienen nur der Erläuterung der Erfindung. Gleiche oder gleichwirkende Elemente sind durchgängig mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt in einer perspektivischen Ansicht einen Steckverbinder 1, der hinsichtlich der Ausrichtung seines Leitungsabgangs A zu seiner Steckverbinderlängsachse L abgewinkelt ist, da der Leitungsabgang A in etwa senkrecht zur Steckverbinderlängsachse L ausgerichtet ist. In anderen Worten schließen die Steckverbinderlängsachse L und der Leitungsabgang A einen Winkel von ± 90° ein.
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Der Steckverbinder 1 ist in 1 in einem zusammengesteckten Zustand gezeigt und eignet sich insbesondere als Hochstrom-Steckverbinder zum Ausbilden einer Steckverbindung in einem Bordnetz eines Fahrzeugs. Der Steckverbinder 1 ist hier exemplarisch 2-polig ausgeführt, kann aber auch 1- oder mehrpolig ausgebildet sein.
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Anhand von 2, die den Steckverbinder 1 in einer Explosionsdarstellung zeigt, wird nachfolgend der Aufbau des Steckverbinders 1 erläutert. Der Steckverbinder 1 setzt sich bei der hier gezeigten 2-poligen Ausführungsvariante im Wesentlichen aus einem Steckergehäuse 2, einem darin aufgenommenem ersten elektrischen (Steck-)Kontaktteil 3, einem zweiten elektrische (Steck-)Kontaktteil 4, einer an dem ersten Kontaktteil 3 angebrachten ersten elektrischen Leitung 5, einer an dem zweiten Kontaktteil 4 angebrachten zweiten elektrischen Leitung 6, einer als CPA (connector position assurance) funktionierenden Steckergehäuseverriegelung 7, einem Steckergehäusedeckel 8 und einem als Header 9 bezeichneten Gegensteckerteil mit einem ersten Einsteckkontakt 9.1 (siehe 1) sowie einem zweiten Einsteckkontakt 9.2 (siehe 1) zusammen. Es ist nachvollziehbar, dass der erste und der zweite Einsteckkontakt 9.1, 9.2 des Headers 9 in einer Einsteckrichtung R in das jeweilige Kontaktteil 3, 4 eingesteckt werden.
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Das Steckergehäuse 2 ist dazu eingerichtet, die beiden Kontaktteile 3, 4 und zumindest einen Teil der damit zusammenwirkenden Steckergehäuseverriegelung 7 in je einer Kontaktteilkammer 2.1, 2.2 aufzunehmen. In dem Steckergehäuse 2 sind die Kontaktteile 3, 4 so aufgenommen, dass sie im Inneren des Steckergehäuses 2 primärverriegelt und dadurch zumindest gegen eine Bewegung entlang der Steckverbinderlängsachse L gesichert sind. Als eine Art Sekundärverriegelung wirkt der Steckergehäusedeckel 8, der die Kontaktteile 3, 4 in den Kontaktteilkammern 2.1, 2.2 hält. Die Steckergehäuseverriegelung 7 ist so im Steckergehäuse 2 aufgenommen, dass sie gegenüber dem Steckergehäuse 2 und gegenüber den Kontaktteilen 3, 4 entlang der Steckverbinderlängsachse L hin und her verschiebbar ist.
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Jede Kontaktkammer 2.1, 2.2 mündet an einer dem Header 9 abgewandten Stirnseite (in 2 die rechte Stirnseite) in eine jeweilige an dem Steckergehäuse 2 ausgebildete Leitungsführung 2.3, 2.4, die senkrecht zu der Steckverbinderlängsachse L ausgerichtet sind. Die Leitungen 5, 6 werden also in senkrechter Richtung zu der Steckverbinderlängsachse L aus dem Steckergehäuse 2 herausgeführt. Es wird angemerkt, dass die Leitungsführungen 2.3, 2.4 in Umfangsrichtung der Leitungen 5, 6 nur teilweise geschlossen sind und dabei stirnseitig durch den Steckergehäusedeckel 8 ergänzt werden. Hierzu weist der Steckergehäusedeckel 8 für jede Kontaktteilkammer 2.1, 2.2 je einen Deckelabschnitt 8.1, 8.2 auf, die die Kontaktteilkammern 2.1, 2.2 an der dem Header 9 abgewandten Stirnseite verschließen und zum Befestigen an dem Steckergehäuse 2 an freien Enden Rastnasen 8.5, 8.6 aufweisen, die im Einbauzustand mit komplementären Rastöffnungen 2.5, 2.6 in Eingriff stehen. Zum Ergänzen der Leitungsführungen 2.3, 2.4 weist der Steckergehäusedeckel 8 darüber hinaus jeweils einen komplementären, deckelseitigen Abschnitt mit Leitungsführungen 8.3, 8.4 auf, die bei angebrachtem Steckergehäusedeckel 8 gemeinsam mit den Leitungsführungen 2.3, 2.4 eine umlaufend geschlossene Leitungsführung ausbilden.
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Des Weiteren erstreckt sich zwischen den Kontaktkammern 2.1, 2.2 mittig in einer der Einsteckrichtung R entgegengesetzten Richtung eine federnde Rastzunge 2.7 weg, die mit einem Raststeg 9.3 des Headers 9 zusammenwirkt, um das Steckergehäuse 2 im zusammengesteckten Zustand (siehe 1) an dem Header 9 zu verriegeln und so über einen dadurch gebildeten Hinterschnitt zu halten.
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Jedes Kontaktteil
3,
4 weist, wie in der
DE 10 2015 104 377 A1 und
DE 10 2015 104 378 A1 beschrieben und gezeigt, eine Hülse
3.1,
4.1, eine Kontaktfeder, einen Verriegelungsbolzen
3.3,
4.3 und eine plattenförmige, insbesondere bandförmige, Kontaktlasche
3.4,
4.4 auf. Die Hülse
3.1,
4.1 stellt innenseitig einen Aufnahmeraum für den in Einsteckrichtung
R einzuführenden Einsteckkontakt
9.1,
9.2 bereit. Der Verriegelungsbolzen
3.3,
4.3 ist in einer durch Schlitze
3.6,
4.6 in der Hülse
3.1,
4.1 gebildeten Führung parallel zu der Einsteckrichtung
R verschiebbar. Die Enden der Schlitze
3.6,
4.6 bilden Anschläge und damit Endstellungen für den Verriegelungsbolzen
3.3,
4.3, der zwischen den beiden Endstellungen zumindest abschnittsweise mit einer Oberseite der Kontaktfeder in einem Gleitkontakt steht. Zur Primärverriegelung in dem Steckergehäuse
2 weist die Hülse an zumindest einer Flachseite eine als Stanz-/Biegeteil ausgebildete Rastzunge zum Eingriff in einen innenliegenden Teil des Steckergehäuses
2 auf.
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An der jeweiligen Kontaktlasche 3.4, 4.4 der Kontaktteile 3, 4 ist die jeweilige Leitung 5, 6 so angebracht, dass sie senkrecht zur Längserstreckungsrichtung L entlang des Leitungsabgangs A abgeht. Die Leitungsenden der Leitungen 5, 6 sind also unter einem Winkel von 90° zu der Längserstreckungsrichtung L an der jeweiligen Kontaktlasche 3.4, 4.4 angeschweißt. Gegenüber dem Steckergehäuse 2 sind die Kontaktteile 3, 4 um 90° um die Längserstreckungsachse L gedreht, so dass die Kontaktteile 3, 4 auf einer Schmalseite liegend bzw. stehend in dem Steckergehäuse 2 angeordnet sind. Dadurch ist auch der senkrechte Abgang der Leitungen 5, 6 möglich, ohne dass das Kontaktteil 3, 4 konstruktiv verändert werden muss. Außerdem stehen Längsenden der Verriegelungsbolzen 3.3, 4.3 auch senkrecht zur Längserstreckungsachse L aus den Hülsen 3.1, 4.1 hervor.
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Die Steckergehäuseverriegelung 7 weist einen Hauptkörper 7.1 auf, von dem sich in der Einsteckrichtung R, also in einer dem Header 9 abgewandten Richtung, eine Bedienlasche 7.2 (in 2 nach rechts) weg erstreckt, die sich auch im Einbauzustand an dem Steckergehäusedeckel 8, nämlich seinen Deckelabschnitte 8.1, 8.2, vorbeibewegen lässt, um die Steckergehäuseverriegelung 7 sowohl zum Verriegeln als auch Lösen betätigen zu können, wie dies für den zusammengesteckten Zustand des Steckverbinders in 1 ersichtlich ist. Von dem Hauptkörper 7.1 erstreckt sich entgegen der Einsteckrichtung R für jedes Kontaktteil 3, 4 ein Paar, also zwei zueinander komplementäre, Verriegelungsarme 7.3, 7.4 weg. Die Verriegelungsarme 7.3, 7.4 laufen in Richtung ihrer freien Enden schräg aufeinander sowie auf die Kontaktteile 3, 4 zu, d.h. sie verringern in dieser Richtung ihren Abstand zueinander. Dies verbessert nicht nur die Einführbarkeit in das Steckergehäuse 2, sondern bewirkt auch, dass das jeweilige Kontaktteil 3, 4 zwischen dem jeweiligen Paar Verriegelungsarme 7.3, 7.4 festgeklemmt und so gehalten wird. An ihren freien Enden weisen die Verriegelungsarme 7.3, 7.4 jeweils Aufnahmenuten 7.5, 7.6 auf, die so ausgeformt sind, dass sie die Längsenden der Verriegelungsbolzen 3.3, 4.3 formschlüssig aufnehmen und damit zusammenwirken können. Im Einbauzustand lassen sich die Verriegelungsbolzen 3.3, 4.3 deshalb durch eine Bewegung der Steckergehäuseverriegelung 7 mit bewegen, indem jeder Verriegelungsbolzen 3.3, 4.3 beidseitig durch das jeweilige Paar Verriegelungsarme 7.3, 7.4 geführt und bei seiner Bewegung mitgenommen wird. Zur besseren Übersichtlichkeit sind in 2 nicht sämtliche Bezugszeichen der Kontaktteile 3, 4 eingezeichnet.
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Des Weiteren weist die Steckergehäuseverriegelung 7 eine sich zwischen den Paaren von Verriegelungsarmen 7.3, 7.4 etwa mittig von dem Hauptkörper 7.1 entgegen der Einsteckrichtung R weg erstreckende, federnde Verriegelungszunge 7.7 auf. Diese sorgt z.B. dafür, dass die Steckergehäuseverriegelung 7 (erst) dann entgegen der Einsteckrichtung R bewegt werden kann, wenn die Einsteckkontakte 9.1, 9.2 des Headers 9 in die Kontaktteile 3, 4 eingesteckt sind, um die Kontaktteile 3, 4 nicht schon vorher zu verriegeln. Außerdem gibt sie (erst) im zusammengesteckten Zustand auch eine Bewegung des Steckergehäuses 2 in einen Verriegelungszustand frei, in dem das Steckergehäuse 2 über die federnde Rastzunge 2.7 an dem Raststeg 9.3 des Headers 9 verrastet.
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In 3 ist das Steckergehäuse 2 als Einzelteil in einer perspektivischen Rückansicht dargestellt. Es ist erkennbar, dass die Kontaktteilkammern 2.1, 2.2 dazu eingerichtet sind, die Kontaktteile 3, 4 hochkant, also auf einer Schmalseite liegend oder stehend, aufzunehmen. Zudem lassen sich die gehäuseseitigen Leitungsführungen 2.3, 2.4 besser erkennen, die in Richtung des Headers 9 in etwa halbschalenförmig ausgebildet sind und sich in der dem Header 9 entgegengesetzten Richtung von dem in etwa halbschalenförmig ausgebildeten, deckelseitigen Leitungsführungen 8.3, 8.4 ergänzen lassen. Aus 3 geht auch hervor, dass der Steckergehäusedeckel 8 mehrfach an dem Steckergehäuse 2 verrastet, um stabil daran gehalten zu werden, damit eine Sekundärverriegelung der Kontaktteile 3, 4 eingespart werden kann. So verrastet der Steckergehäusedeckel 8 an mindestens drei unterschiedlichen Stellen, nämlich mit den Rastnasen 8.5, 8.6 an den Rastöffnungen 2.5, 2.6, mit Rastüberständen 8.7, 8.8 an Rastkanälen 2.8, 2.9 und mit einer mittigen, quer verlaufenden Rastkante 8.9 an einem mittigen Rastzapfen 2.10.
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In 4 ist die Steckergehäuseverriegelung 7 als Einzelteil in einer perspektivischen Rückansicht dargestellt. Es ist erkennbar, dass die Verriegelungsarme 7.3, 7.4 paarweise schräg aufeinander zu laufen. Außerdem geht aus 4 hervor, dass die Steckergehäuseverriegelung 7 ähnlich dem Steckergehäuse 2 Aufnahmekammern 7.8, 7.9 zur Aufnahme der Kontaktteile 3, 4 aufweist. Allerdings sind die Aufnahmekammern 7.8, 7.9 so bemessen, dass sich die Steckergehäuseverriegelung 7 relativ zu den Kontaktteilen 3, 4 bewegen lässt. Darüber hinaus ist erkennbar, dass an der Steckergehäuseverriegelung 7 für jede Leitung 5, 6 eine Leitungsführungsaussparung 7.10, 7.11 ausgebildet ist, damit die Leitungen 5, 6 in die Leitungsführungen 2.3, 2.4 und 8.3, 8.4 eingeführt werden kann.
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Die Herstellung bzw. der Zusammenbau des Steckverbinders 1 kann wie nachfolgend beschrieben ablaufen. Zunächst werden die Kontaktteile 3, 4 mit den daran abgewinkelt angebrachten Leitungen 5, 6 bereitgestellt. Davor oder danach wird das Steckergehäuse 2 bereitgestellt, um die Kontaktteile 3, 4 und die Steckergehäuseverriegelung 7 aufzunehmen. Dementsprechend wird die Steckergehäuseverriegelung 7 in das Steckergehäuse 2 entlang der Steckverbinderlängsachse L eingeführt, und zwar von einer der Einsteckrichtung R entgegengesetzten Richtung (in 2 von rechts). Danach werden die Kontaktteile 3, 4 aus der gleichen Richtung in das Steckergehäuse 2 eingeführt, in dem sie optional durch einen gegenseitigen Eingriff primärverriegelt werden. Die Leitungen 5, 6 werden dabei entlang den Leitungsführungen 2.3, 2.4 senkrecht zu der Steckverbinderlängsachse (L) aus dem Steckergehäuse 2 heraus geführt. Schließlich wird das Steckergehäuse an der leitungsseitigen Stirnseite (in 2 an der rechten Stirnseite) durch den Steckergehäusedeckel 8 zumindest im Bereich der Kontaktteilkammern 2.1, 2.2 verschlossen und aus einer Richtung senkrecht zu der Steckverbinderlängsachse L an dem Steckergehäuse 2 verrastet. Dabei werden die gehäuseseitigen Leitungsführungen 2.3, 2.4 durch die deckelseitigen Leitungsführungen 8.3, 8.4 derart ergänzt, dass sich der zu der Steckverbinderlängsachse L senkrechte Leitungsabgang A ergibt.
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Ausgehend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel können der Steckverbinder 1 sowie das Herstellungsverfahren dafür in vielerlei Hinsicht abgewandelt werden. So kann der Steckverbinder 1 auch einpolig ausgeführt sein, also nur ein Kontaktteil 3 haben. Dementsprechend wären dann nur eine Kontaktteilkammer 2.1 und eine Leitungsführung 2.3 ausgebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Steckverbinder
- 2
- Steckergehäuse
- 2.1
- (erste) Kontaktteilkammer
- 2.2
- (zweite) Kontaktteilkammer
- 2.3
- (erste) gehäuseseitige Leitungsführung
- 2.4
- (zweite) gehäuseseitige Leitungsführung
- 2.5
- Rastöffnung
- 2.6
- Rastöffnung
- 2.7
- Rastzunge
- 2.8
- Rastkanal
- 2.9
- Rastkanal
- 2.10
- Rastzapfen
- 3
- erstes elektrisches Kontaktteil
- 3.1
- Hülse
- 3.3
- Verriegelungsbolzen
- 3.4
- Kontaktlasche
- 3.6
- Schlitz
- 4
- zweites elektrisches Kontaktteil
- 4.1
- Hülse
- 4.3
- Verriegelungsbolzen
- 4.4
- Kontaktlasche
- 4.6
- Schlitz
- 4.7
- Rastzunge
- 5
- erste elektrische Leitung
- 6
- zweite elektrische Leitung
- 7
- Steckergehäuseverriegelung
- 7.1
- Hauptkörper
- 7.2
- Bedienlasche
- 7.3
- (Paar von) Verriegelungsarm(en)
- 7.4
- (Paar von) Verriegelungsarm(en)
- 7.5
- (Paar von) Aufnahmenut(en)
- 7.6
- (Paar von) Aufnahmenut(en)
- 7.7
- Verriegelungszunge
- 7.8
- Aufnahmekammer
- 7.9
- Aufnahmekammer
- 7.10
- Leitungsführungsaussparung
- 7.11
- Leitungsführungsaussparung
- 8
- Steckergehäusedeckel
- 8.1
- Deckelabschnitt
- 8.2
- Deckelabschnitt
- 8.3
- (erste) deckelseitige Leitungsführung
- 8.4
- (zweite) deckelseitige Leitungsführung
- 8.5
- Rastnase
- 8.6
- Rastnase
- 8.7
- Rastüberstand
- 8.8
- Rastüberstand
- 8.9
- Rastkante
- 9
- Header (auch Gegensteckerteil
- 9.1
- erster Einsteckkontakt
- 9.2
- zweiter Einsteckkontakt
- 9.3
- Raststeg