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Die Erfindung betrifft einen Bewehrungskorb für eine Schlitzwandlamelle, an dem Abstandhalter befestigt sind, die mindestens einen ausgestellten Abschnitt zum Erzeugen eines Abstandes zwischen erdseitigen und baugrubenseitigen Bewehrungselementen des Bewehrungskorbes und den Wänden eines Bodenschlitzes, zwischen die der Bewehrungskorb eingelassen werden soll, aufweisen, und die als Kufen ausgebildet sind, die sich längs in Einlassrichtung des Bewehrungskorbes in den Bodenschlitz erstrecken.
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Schlitzwände sind bekannt. Sie werden üblicherweise abschnittsweise in Form mehrerer aneinander gesetzter Schlitzwandlamellen in einem Bodenschlitz hergestellt und zur Sicherung von Baugruben oder für Tiefgründungen verwendet. Schlitzwandlamellen werden üblicherweise aus Stahlbeton gefertigt. Hierzu werden Bewehrungskörbe in einen Bodenschlitz eingelassen und der Bodenschlitz mit Ortbeton verfüllt. Es werden heutzutage Schlitzwandlamellen mit bis zu 30 m Länge und 3 m Breite hergestellt.
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Zu einem Bewehrungskorb gehört eine statische Bewehrung, die üblicherweise gerade Bewehrungsstäbe als Längsbewehrung und Betonstahlbügel als Querbewehrung aufweist. Außerdem gehört zu einem Bewehrungskorb üblicherweise auch eine konstruktive Bewehrung, insbesondere mit einem Aussteifungsrahmen und Diagonaleisen, die den Bewehrungskorb aussteifen und stabilisieren, damit er transportabel wird. Die konstruktive Bewehrung sichert die Lage der einzelnen statischen Positionen.
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Betonstahl ist zusammen mit Beton ein Verbundstoff, der sogenannte Stahlbeton. Damit dieser Verbundstoff statisch funktioniert, muss der Betonstahl mit einer ausreichenden Betondeckung ummantelt sein. Dafür setzt man Abstandhalter ein. Bei Bewehrungskörben für Schlitzwandlamellen werden Abstandhalter aus Beton oder aus Flachstahl verwendet. Aus Flachstahl gebildete Abstandhalter haben dabei die Form von Kufen. Sie werden außen auf Bewehrungsstäbe und/oder Betonstahlbügel des Bewehrungskorbes aufgeschweißt, oder wie im Falle der gattungsbildenden
DE 90 11 064 U1 an einem Aussteifungsring befestigt.
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Die Bewehrungskörbe haben beispielsweise Bauhöhen (entspricht dem Maß in Richtung der Dicke der herzustellenden Schlitzwandlamelle) von etwa 45 cm, 60 cm, 80 cm, 100 cm, 130 cm. Üblicherweise soll eine Betondeckung auf beiden Seiten etwa 8 cm betragen, so dass sich die Bauhöhe der Bewehrungskörbe durch die Abstandhalter um 16 cm pro Korb erhöht.
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Die Bewehrungskörbe für Schlitzwandlamellen werden, unter anderem aufgrund des großen Platzbedarfs bei ihrer Herstellung, üblicher nicht vor Ort auf der Baustelle hergestellt, sondern in einem Werk vorgefertigt. Somit müssen sie zur Baustelle transportiert werden. Da die Bewehrungskörbe voluminös, schwer und sperrig sind, ist der Transportaufwand groß.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, einen Bewehrungskorb der eingangs genannten Art so zu gestalten, dass sein Transport weniger aufwändig ist.
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Diese Aufgabe wird mit einem Bewehrungskorb mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst, nämlich dadurch, dass die Abstandhalter jeweils über mindestens ein Gelenk mit einem außenseitigen Bewehrungselement verbunden sind, wobei die Abstandhalter derart dimensioniert sind, dass alle ausgestellten Abschnitte in den lichten Raum zwischen benachbarten Bewehrungselementen hineingeschwenkt werden können.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Der Kerngedanke der Erfindung besteht darin, die Abstandhalter für den Transport so verschwenken zu können, dass der oder die ausgestellten Abschnitte der Abstandhalter, die den Abstand zu den Bodenschlitzwänden herstellen, während des Transportes nicht von dem Bewehrungskorb abstehen, sondern in den bzw. die lichten Bereiche zwischen den Bewehrungselementen des Bewehrungskorbes eingeschwenkt sind. Damit kann die Bauhöhe der Bewehrungskörbe für den Transport reduziert werden, so dass pro LKW ein, zwei oder sogar noch mehr Bewehrungskörbe mehr transportiert werden können, als es bei Bewehrungskörben vorbekannter Bauart bislang möglich war. Gleichzeitig kann damit sichergestellt werden, dass alle Abstandhalter bereits vor Anlieferung des Bewehrungskorbes an die Baustelle montiert sind, eine Montage vor Ort also entfallen kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Bewehrungskorbes sind mindestens einige der Abstandhalter, vorzugsweise alle, an quer zur Einlassrichtung verlaufenden Bewehrungselementen, insbesondere an Betonstahlbügeln, gelenkig befestigt. Wird dabei die Schwenkachse des Gelenks durch das Bewehrungselement selbst gebildet, liegt die Schwenkachse des Abstandhalters in der Waagerechten.
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Es ist aber ebenso möglich, dass mindestens einige der Abstandhalter an längs zur Einlassrichtung verlaufenden Bewehrungselementen, insbesondere an Bewehrungsstäben, gelenkig befestigt sind. Wird dabei die Schwenkachse des Gelenks durch das Bewehrungselement selbst gebildet, liegt die Schwenkachse in der Senkrechten. Um zu vermeiden, dass in diesem Fall der Abstandhalter verrutscht, kann vorgesehen sein, dass sie unmittelbar oberhalb und unterhalb mindestens eines quer verlaufenden Bewehrungselementes angeordnet sind.
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Natürlich ist es auch möglich, Gelenkmittel an die Bewehrungselemente anzuschweißen oder anderweitig zu befestigen, ohne dass die Bewehrungselemente selbst Bestandteil der Gelenke sind.
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In einfacher Ausgestaltung der Erfindung kann der Abstandhalter an einer seiner Seiten über ein Gelenk mit einem Bewehrungselement verbunden sein. Es ist aber auch möglich, dass das Gelenk in etwa in der Mitte des Abstandhalters vorgesehen ist. Auf diese Weise kann sich der Abstandhalter über ein Bewehrungselement hinaus erstrecken, also breiter oder länger sein als der lichte Abstand zwischen zwei Bewehrungselementen.
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Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass mindestens einige der Abstandhalter eingerichtet sind, um jeweils an einem äußeren Bewehrungselement, das zu dem Bewehrungselement, mit dem der Abstandhalter über ein Gelenk verbunden ist, benachbart ist, lösbar befestigt zu werden. So können die freien Enden der Abstandhalter mit jeweils einem oder mehreren Durchgangslöchern versehen sein, so dass sie beispielsweise mit einem Draht an einem Bewehrungselement befestigt werden können. Eine Vereinfachung ergibt sich beispielsweise, wenn die Abstandhalter Federklipse zum Festlegen ihrer freien Enden an einem benachbarten Bewehrungselement aufweisen.
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Natürlich sind derartige Mittel am Abstandhalter zum Fixieren des Abstandhalters in seiner Position nicht zwingend notwendig. So können auch Klammern oder Ähnliches verwendet werden, um die Abstandhalter in ihrer Position zu fixieren.
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Es kann auch von Vorteil sein, wenn der Abstandhalter lösbar mit dem Bewehrungselement verbunden ist. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn das Gelenk mit einem lösbaren Verbindungselement, insbesondere einem Federclip, gebildet wird. So ist es möglich, den Abstandhalter einfach auf das Bewehrungselement aufzuclipsen, wobei das Bewehrungselement die Gelenkachse und der Federclip die Gelenkschale bilden kann.
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Vorzugsweise weist die Kufe einen parallel und im Abstand zur von den Bewehrungselementen definierten Fläche verlaufenden Hauptabschnitt und einen sich daran anschließenden Rampenabschnitt aus einem Flachstahl auf. Je größer der Hauptabschnitt ist, desto geringer ist der vom Abstandhalter auf die Wand des Bodenschlitzes wirkende Druck. Daher ist es sinnvoll, wenn die Kufe nur an einer Seite des Hauptabschnitts mit einem Rampenabschnitt ausgebildet ist und mit einem hinteren Abschnitt, der sich am dem Rampenabschnitt gegenüberliegenden Ende des Hauptabschnitts anschließt, zumindest teilweise im Wesentlichen senkrecht auf die durch die Bewehrungselemente definierte Fläche zuläuft. Der Rampenabschnitt an dem in Einlassrichtung vorderen Ende der Kufe soll sicherstellen, dass der Bewehrungskorb gut in den Bodenschlitz eingeführt werden kann. Obgleich herkömmliche Flachstahlkufen beidseitig mit einer Rampe ausgebildet sind, wurde erkannt, dass ein solcher Rampenabschnitt am in Einlassrichtung hinteren Ende des Abstandhalters nicht notwendig ist. Wird auf einen hinteren Rampenabschnitt verzichtet, kann der an der Wand des Bodenschlitzes anliegende Abschnitt der erfindungsgemäßen Kufe länger ausgebildet sein.
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Natürlich kann der hintere Abschnitt der erfindungsgemäßen Kufe zusammen mit dem Rampenabschnitt und dem Hauptabschnitt auch aus einem Flachstahl gebildet sein. Um aber mit Sicherheit auszuschließen, dass sich beim Vergießen von Beton in den Bodenschlitz zwischen Kufe und den Bewehrungselementen des Bewehrungskorbes Bereiche ausbilden, die frei von Beton sind, wird der hintere Abschnitt in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung gegenüber dem Rampenabschnitt und dem Hauptabschnitt der Kufe schmal ausgebildet. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass der hintere Abschnitt aus einer Betonstahlstrebe geformt ist und an den Flachstahl des Hauptabschnitts der Kufe angeschweißt wird.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Figuren, in denen bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt sind, näher erläutert.
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Es zeigen
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1 einen Querschnitt durch einen Bodenschlitz mit einem darin eingelassenen Bewehrungskorb herkömmlicher Bauart;
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2 einen Querschnitt einer ersten Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Bewehrungskorbes mit einer Flachstahlkufe;
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3 einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen zweiten Ausführungsform mit einer Flachstahlkufe;
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4 einen Querschnitt einer erfindungsgemäßen dritten Ausführungsform einer Flachstahlkufe; und
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5 die in 4 dargestellte Ausführungsform in Aufsicht.
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1 zeigt einen Bodenschlitz für eine Baugrube im Querschnitt, in den ein Bewehrungskorb 1 eingelassen ist. Der Bewehrungskorb weist eine Längsbewehrung, die durch Bewehrungsstäbe 2 gebildet wird, sowie eine durch Betonstahlbügel 3 gebildete Querbewehrung auf. Außerdem sind Rahmen 4 sowie Diagonaleisen 5 zur Stabilisierung des Bewehrungskorbes 1 vorgesehen.
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Um einen notwendigen Abstand zwischen den Bewehrungsstäben und den Wänden des Bodenschlitzes auf der Erdseite 6 und der Baugrubenseite 7 herzustellen, sind am Bewehrungskorb Flachstahlkufen 8, 9 als Abstandhalter vorgesehen.
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In 2 ist ein erfindungsgemäßer, an einer mit Bewehrungsstäben 11 und Betonstahlbügeln 12 gebildeten Bewehrung gelenkig befestigter Abstandhalter 13 dargestellt, und zwar einmal in einer Position für den Einsatz im Bodenschlitz, und einmal in einer Position für den Transport.
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Der mit einem Flachstahl ausgebildete Abstandhalter 13 weist vier Abschnitte auf, nämlich einen Rampenabschnitt 14, dessen freies Ende den Betonstahlbügel 12' umgreift und so zusammen mit dem Betonstahlbügel 12' ein Gelenk bildet. An der anderen Seite des Abschnitts 14 schließt sich ein parallel und im Abstand zur Bewehrung verlaufender Hauptabschnitt 15 an, der dazu gedacht ist, an einer Wand eines Bodenschlitzes anzuliegen. Daran schließt sich ein hinterer Abschnitt mit einem im Wesentlichen senkrecht auf die Bewehrung zulaufenden Abschnitt 16 und einem darauf folgenden Abschnitt 17 an, mit dem sich der Abstandhalter 13 außen an den Betonstahlbügeln 12'' und 12''', die zu dem Bügel 12' benachbart sind, abstützen kann.
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Der Abstandhalter ist zwischen zwei Bewehrungsstäben 11 verschwenkbar. Es ist deutlich zu erkennen, dass die ausgestellten Abschnitte 14, 15 und 16 des Abstandhalters in der Position für den Einsatz im Bodenschlitz von der Bewehrung abstehen, wobei sich der Abschnitt 17 an der Betonstahlstrebe 12'' abstützt, während sie in der anderen Position in die Bewehrung hineinragen, wobei sich der Abschnitt 17 an der Betonstahlstrebe 12''' abstützt.
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In 3 ist ein anderer erfindungsgemäßer, an einer mit Bewehrungsstäben 21 und Betonstahlbügeln 22 gebildeten Bewehrung gelenkig befestigter Abstandhalter 23 dargestellt, und zwar in einer Position für den Einsatz im Bodenschlitz.
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Der mit einem Flachstahl ausgebildete Abstandhalter 23 weist ebenso vier Abschnitte auf, nämlich einen Rampenabschnitt 24, einen sich daran anschließenden Hauptabschnitt 25, der parallel und im Abstand zur Bewehrung verläuft, einen sich daran anschließenden hinteren Abschnitt mit einem im Wesentlichen senkrecht auf die Bewehrung zulaufenden Abschnitt 16 und einen nachfolgenden Abschnitt 17, mit dem sich der Abstandhalter 23 außen an den Betonstahlbügel 22'' und 22''' die zu dem Bügel 22' benachbart sind, abstützen kann.
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Im Unterschied zu dem in 2 dargestellten Abstandhalter 13 ist der Abstandhalter 23 über Streben 28, 28', 28'' ausgesteift und mit einem zentralen Gelenkstück 29, das den Betonstahlbügel 22' umgreift und um diesen herum schwenkbar ist, mit der Bewehrung verbunden.
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Die in den 4 und 5 dargestellte Kufe unterscheidet sich von der in 2 dargestellten Kufe darin, dass der hintere Abschnitt 31 nicht durch einen Flachstahl gebildet ist, sondern aus einer Betonstahlstrebe geformt ist, die gegenüber dem Flachstahl, der den Rampenabschnitt 34 und den Hauptabschnitt 35 der Kufe bildet, schmal ist. Die Betonstahlstrebe ist mit einem vorderen Endstück an dem Flachstahl des Hauptabschnitts angeschweißt und verläuft im Wesentlichen entlang einer mittleren Längsachse der Kufe.