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TECHNISCHES GEBIET DER ERFINDUNG
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Die Erfindung betrifft eine für den gewerblichen Einsatz konzipierte Spülmaschine, insbesondere eine Gerätespülmaschine oder Korbspülmaschine.
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TECHNISCHER HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Für den gewerblichen Einsatz konzipierte Spülmaschinen, im Folgenden auch gewerbliche Spülmaschinen dienen insbesondere zum Spülen von Geschirr, Gläsern, Besteck, großen rechteckigen Tabletts, Euro-Normkörben, Töpfen oder dergleichen, wie sie beispielsweise in Gastronomiebetrieben, Metzgereien, Bäckereien, Konditoreien, etc. verwendet werden. Solche gewerbliche Spülmaschinen zeichnen sich ohne Beschränkung der Allgemeinheit dadurch aus, dass sie baulich dazu ausgelegt sind, große Mengen und/oder großformatiges Spülgut aufzunehmen.
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Gewerbliche Spülmaschinen sind ohne Beschränkung der Allgemeinheit üblicherweise als freistehende Geräte konzipiert, die ein tischartiges Gestell aufweisen, auf dem der Spülmaschinenkörper mit einer darin vorgesehener Spülkammer steht. Unterhalb der Spülkammer kann das Gestell ein Maschinengehäuse für eine Pumpe, einen Durchlauferhitzer und/oder eine elektronischen Steuereinheit aufweisen.
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Üblicherweise haben gewerbliche Spülmaschinen zum Aufnehmen von großen Mengen und/oder großvolumigem Spülgut im Wesentlichen quaderförmige Spülkammern. Die Spülkammern haben normalerweise eine Breite von 500 mm bis 1500 mm, beispielsweise etwa 680 mm, eine Tiefe von 400 mm bis 1000 mm, beispielsweise etwa 610 mm, und eine Höhe von 300 mm bis 1000 mm, beispielsweise etwa 640 oder 800 mm. Gewerbliche Spülmaschinen werden üblicherweise mithilfe von einem oder mehreren Körben beladen, beispielsweise einem Gerätekorb oder einem Kleinteilekorb, die das Spülgut fassen. Flaches beziehungsweise flächiges Spülgut, wie Geschirr, Tabletts, Bleche, Topfdeckel oder dergleichen, kann hochkant in Spülkörbe mit Einsätzen eingesteckt werden. Ein Korb kann beispielsweise ein Korbmaß (Breite mal Tiefe) von 650 mm mal 508 mm, 608 mm mal 672 mm oder 1260 mm mal 695 mm aufweisen.
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Zum Beladen mit Spülgut weist eine gewerbliche Spülmaschine üblicherweise eine Ladeöffnung auf, die durch eine Tür verschließbar ist und die auch als Be- und Entladeöffnung bezeichnet sein kann. Türen von üblichen gewerblichen Spülmaschinen weisen in der Regel zumindest eine Kipptür auf, die im geschlossenen Zustand der Spülmaschine hochgeklappt ist und die im geöffneten Zustand der Spülmaschine aufgeklappt ist und vom unteren Rand der üblicherweise rechteckigen Ladeöffnung in horizontaler Richtung vorsteht. Es sei klar, dass die Kipptür einer gewerblichen Spülmaschine sowohl in Schließ- als auch in Be- und Entladestellung eine Fläche entlang der Kipp-Achse aufspannt, also in einer ersten Horizontalrichtung. Insofern sei klar, dass mit der Richtung, in der sich die Kipptür erstreckt, im Allgemeinen die Richtung senkrecht zur Kipp-Achse der Kipp-Türe gemeint ist.
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Gewerbliche Spülmaschinen können auch ein mehrgliedriges Türsystem aufweisen, dass eine Kipptür und beispielsweise eine Falttür umfasst, wobei die Falttür zum Schließen bzw. zum Freigeben des oberen Teils der Ladeöffnung beweglich ist. Eine derartige Spülmaschine ist beispielsweise aus
DE 42 38 372 A1 bekannt.
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Typischerweise sind gewerbliche Spülmaschinen mit Spülkorb dazu ausgelegt, dass der Spülkorb mittels einer horizontalen Translationsbewegung aus der Spüle, auf die Innen- bzw. Oberseite der Kipptür verschiebbar ist. Ein Spülkorb kann somit von einem Benutzer aus der Spülkammer einer gewerblichen Spülmaschine herausgezogen werden und dann auf der im geöffneten Zustand der Kipptür nach oben zeigenden Innenseite der Kipptür lagern. Dort kann der Spülkorb von gereinigtem Spülgut entladen und mit zu reinigendem Spülgut beladen werden. Sobald der Spülkorb mit zu reinigendem Spülgut beladen ist, kann der Benutzer ihn wieder in die Spülkammer schieben, die ein- oder mehrgliedrige Tür der Spülmaschine schließen und einen Spülvorgang beginnen.
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Aus hygienischen Gründen werden gewerbliche Spülmaschinen in der Regel täglich von groben Schmutzpartikeln gereinigt, wie etwa Speiseresten. Zu diesem Zweck wird die Tür der Spülmaschine geöffnet und sämtliches Spülgut sowie gegebenenfalls Spülkörbe aus der Spülmaschine entfernt. Anschließend greift ein Benutzer auf den Innenraum der Spülmaschine zu, um diesen zu reinigen. Zum Reinigen der Spülkammer kann es notwendig sein, dass der Benutzer in der Spülkammer angeordnete Bauteile der Spülmaschine, wie Spülarme und Siebe, entnimmt und individuell reinigt.
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Bedingt durch die relativ großen Maße der Spülkammer kann es insbesondere für kleine Personen schwierig sein, auf den gesamten Innenraum der der Spülkammer zuzugreifen. Auch kann sich insbesondere für kleine Personen der Zugriff auf zu entnehmende Bauteile der Spülmaschine wie auch deren Wiedereinbau schwierig gestalten. Des Weiteren hat sich herausgestellt, dass beim manuellen Reinigen der Spülmaschine oftmals Schmutzpartikel übersehen werden und dadurch in der Spülmaschine verbleiben.
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Herkömmlich erfolgt der Zugriff auf die Spülkammer bei geöffneter, in Horizontalrichtung verbrachter Kipptür, sodass der Benutzer sich zum Reinigen der Spülmaschine entweder seitlich neben der befinden oder sich über die Kipptür beugen muss, was die Zugänglichkeit zur Spülkammer erschwert.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Spülmaschine so zu verbessern, dass ein Zugriff auf die Spülkammer möglichst ungehindert erfolgen kann. Es ist wünschenswert, dass der Zugriff auf die Spülkammer für den Benutzer auf einfache und sichere Weise erfolgen kann.
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Ein Aspekt der Erfindung betrifft eine (gewerbliche) Spülmaschine, wie eine Gerätespülmaschine, deren Kipptür zur Reinigung oder Wartung der Spülmaschine aus einer horizontalen Position in eine vertikale Position abgeklappt werden kann, in der der Zugang zur Spülkammer möglich ist. Dadurch wird die Fläche unmittelbar vor der Ladeöffnung der Spülmaschine freigegeben und ein Benutzer kann somit durch die Kipptür ungehindert auf die Spülkammer und darin befindliche Bauteile der Spülmaschine zugreifen. Um ein solches Abklappen in eine vertikale Position zu ermöglichen kann gemäß einer Ausführungsform der Erfindung die Kipptür der Spülmaschine neben einen Gelenk zum Kippen der Kipptür aus der geschlossenen vertikalen Stellung in die geöffnete horizontale Stellung ein zusätzliches Abklappgelenk umfassen, mit dessen Hilfe die Kipptür nach unten weggeklappt werden kann. Beispielsweise kann die Spülmaschine dazu eine Scharniereinheit umfassen, die eine Schwenkbewegung der Kipptür um zwei unterschiedliche, zueinander versetzte Schwenkachsen erlaubt, von denen sich eine in oder am Rand der Spülmaschine befindet und die andere zum Abklappen der Tür außerhalb der Spülmaschine angeordnet ist.
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Gemäß einer weiteren bespielhaften Ausführungsform der Erfindung ist die Tür der Spülmaschine mehrgliedrig aufgebaut und vorzugsweise als sogenannte Hub-Kipptür realisiert. Dadurch ist der untere Teil der Ladeöffnung durch eine Kipptür und der oberen Teil der Ladenöffnug durch eine translatorisch vertikalbewegliche Tür verschließbar. Dabei können Hubtür und Kipptür kraftübertragungsgemäß miteinander verbunden sein, sodass beispielsweise eine Öffnungsbewegung der Kipptür auch eine Öffnungsbewegung der Hubtür bewirkt oder umgekehrt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann in der Spülmaschine eine Sicherungsvorrichtung vorgesehen sein, die verhindert, dass sich insbesondere bei abgeklappter Kipptür die Tür unbeabsichtigt bewegt. Die Sicherungsvorrichtung kann derart ausgestaltet sein, dass sich die Kipptür so lange nur wie eine herkömmliche Kipptür um eine einzige Achse zum Schließen und Öffnen der Spülmaschine bewegen lässt, wie die Sicherungsvorrichtung unbetätigt ist und erst dann abklappbar ist, wenn die Sicherungsvorrichtung zum Halten der Hubtür betätigt ist.
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Im Vergleich zu herkömmlichen Spülmaschinen, bei denen der Reinigungszugriff auf die Spülkammer durch die geöffnete Tür gehindert erfolgt, kann durch das erfindungsgemäße Abklappen der Kipptür in eine vertikale Position ein durch die Kipptür nahezu ungehinderter Zugriff auf die Spülkammer erfolgen, sodass auch kleine Personen den Innenraum vollständig einsehen und ohne Schwierigkeiten darauf zugreifen können. So kann der notwendige Zeitaufwand zum Reinigen der Spülkammer verringert und gleichzeitig eine gründlichere Reinigung der Spülkammer erreicht werden.
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Gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung wird eine Spülmaschine, insbesondere eine Gerätespülmaschine, mit einer Öffnung zum Be- und Entladen der Spülmaschine mit Spülgut und einer insbesondere mehrgliedrigen Tür zum Verschließen der Öffnung vorgeschlagen, wobei die Tür wenigstens ein Türblatt und wenigstens eine Scharniervorrichtung, vorzugsweise zwei Scharniervorrichtungen, zum beweglichen Verbinden des Türblatts mit der Spülmaschine umfasst. Die wenigstens eine Scharniervorrichtung weist ein erstes Lager auf, welches als Kipplager bezeichnet sein kann, und das ausgelegt ist zum Bewegen des Türblatts in eine erste Stellung, in der sich das Türblatt zum Verdecken der Öffnung in Vertikalrichtung erstreckt, und in eine zweite Stellung, in der sich das Türblatt zum Freigeben der Öffnung in horizontaler Richtung erstreckt. Das erste Lager kann vorzugsweise als Kipplager realisiert sein und insbesondere eine Schwenkbewegung des Türblatts um eine erste Schwenkachse erlauben. Es sei klar, dass die Erstreckungsrichtung des Türblatts relativ zu dieser ersten Schwenkachse definiert sein kann. Die erste Stellung kann eine Schließstellung verwirklichen, in der vorzugsweise die Öffnung zum Be- und Entladen der Spülmaschine durch die Tür verdeckt ist und gegebenenfalls mittels einer oder mehrerer Dichtungen zwischen der Tür und der Spülmaschine abdichtend verschlossen ist. Die zweite Stellung kann eine Be- und Entladestellung sein, in der die Spülmaschine beispielsweise mithilfe eines Gerätekorbs, welcher auf dem geöffneten Türblatt verschiebbar aufliegen kann, mit Spülgut beladen werden kann.
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Ferner weist die wenigstens eine Scharniervorrichtung ein zweites Lager auf, dass ausgelegt ist zum Bewegen des Türblatts insbesondere aus der zweiten Stellung in eine die Öffnung freigebende dritte Stellung, in der sich das Türblatt in Vertikalrichtung erstreckt. Vorzugsweise ist das zweite Lager ein Abklapplager, das eine Schwenkbewegung des Türblatts um eine zweite Achse erlaubt, sodass das Türblatt sich in der dritten Stellung, die als Reinigungstellung oder Wartungsstellung bezeichnet sein kann, im Wesentlichen in Vertikalrichtung nach unten erstreckt.
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Es ist auch denkbar, dass das zweite Lager zum Bewegen des Türblatts aus der ersten Stellung in eine die Öffnung freigebende dritte oder vierte Stellung ausgelegt ist, der sich das Türblatt in Vertikalrichtung erstreckt, wobei in diesem Fall die Bewegung des Türblatts eine Schwenkbewegung um eine vertikale zweite Schwenkachse realisiert, sodass sich das Türblatt in der dritten oder vierten Stellung im Wesentlichen seitlich der Öffnung zum Be- und Entladen der Spülmaschine erstreckt.
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Indem das Türblatt in eine die Öffnung freigebende Stellung gebracht wird, in der sich das Türblatt in Vertikalrichtung erstreckt und dadurch die Fläche vor der Be- und Entladeöffnung vollständig oder zumindest weitgehend durch das Türblatt freigegeben ist, können Benutzer vom Türblatt ungehindert an die Be- und Entladeöffnung der Spülmaschine herantreten, um auf die Spülkammer zuzugreifen. Dadurch ist es auch für kleine Personen ohne weiteres möglich, den kompletten Innenraum der Spülkammer einzusehen, um Reinigungs- und/oder Wartungsarbeiten vorzunehmen.
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Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung umfasst die Tür neben dem Türblatt ferner wenigstens ein weiteres Türglied, wie ein Hub-, Schiebe-, Falt- oder Rollladen-Türglied, das eine die Öffnung der Spülmaschine freigebende und eine die Öffnung der Spülmaschine verdeckende Stellung hat und das über ein Getriebe derart mit dem Türblatt gekoppelt ist, dass eine Türblattbewegung eine Bewegung des wenigstens einen weiteren Türglieds veranlasst. Auf diese Weise muss der Benutzer zum Öffnen der Spülmaschine nur eines der Türglieder betätigen, um die Spülmaschine zu öffnen oder zu schließen. In der ersten Stellung des Türblatts verdecken das Türblatt und das wenigstens eine weitere Türglied die Öffnung der Spülmaschine gemeinsam vollständig.
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Eine mehrgliedrige Tür kann beispielsweise als Hub-Kipptür, Klapp-Kipptür, Schiebe-Kipptür, Falt-Kipptür oder mit einem Kipp-Türblatt und einem rollladenartigen Türglied gebildet sein. Ein mehrgliedriges Türblatt erlaubt das Bereitstellen einer verhältnismäßig großen Be- und Entladeöffnung mittels mehrerer verhältnismäßig kleiner Türglieder, sodass deren individuelles Gewicht wesentlich geringer ist als das Gewicht einer einstöckigen Türe zum Verschließen einer kompletten Be- und Entladeöffnung, was sowohl die mechanische Belastung der Türscharniere reduziert als auch die Benutzung vereinfacht.
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Die Tür kann beispielsweise so gestaltet sein, dass in der ersten Stellung des Türblatts die Gewichtskraft des wenigstens einen weiteren Türglieds entgegen einer Öffnungsbewegung des Türblatts wirkt und in der zweiten Stellung des Türblatts die Gewichtskraft des Türblatts entgegen einer Schließbewegung des Türblatts wirkt. Zu diesem Zweck kann ein Getriebe die jeweils bewegungshemmende Gewichtskraft verstärken, vorzugsweise also in der ersten Stellung des Türblatts die Gewichtskraft des wenigstens einen weiteren Türglieds und in der zweiten Stellung des Türblatts die Gewichtskraft des Türblatts selbst.
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Das Getriebe kann etwa mittels eines Hebelgetriebes und/oder eines Seilzuggetriebes oder dergleichen insbesondere eine Kraftübertragungfunktion, wie eine Hebelwirkung, bereitstellen, die derart von der Stellung des Türblatts abhängt, dass die Gewichtskraft des Türblatts oder des wenigstens einen weiteren Türglieds übersetzt, welche ein Verharren des Türblatts in der ersten (geschlossenen) Stellung oder der zweiten (geöffneten) Stellung bedingt, und die entgegengesetzte Gewichtskraft untersetzt, welche eine Bewegung des Türblatts bewirken könnte.
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Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der Erfindung umfasst die Spülmaschine ferner eine Sicherungsvorrichtung mit einer ersten Sicherungseinheit, um eine Bewegung des Türblatts mithilfe des ersten Lagers zu blockieren oder zuzulassen, und mit einer zweiten Sicherungseinheit, um eine Bewegung des Türblatts mithilfe des zweiten Lagers zu blockieren oder zuzulassen. Vorzugsweise kann die erste Sicherungseinheit eine Bewegung, insbesondere eine Kippbewegung, des Torblatts aus der zweiten (Be- oder Entlade-)Stellung in die erste (Schließ-)Stellung blockieren und die zweite Sicherungseinheit eine Bewegung aus der zweiten (Be- oder Entlade-)Stellung in die dritte (abgeklappte) Stellung blockieren. Die Sicherungseinheiten der Sicherungsvorrichtung können beispielsweise als Sicherungsbolzen oder -Riegel realisiert sein und verhindern eine unerwünschte Bewegung des Torblatts und gegebenenfalls weiterer Türglieder, um besonders bei Hub-Kipp-Türen sicherzustellen, dass der Benutzer und die Spülmaschine nicht zu Schaden kommen.
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Zusätzlich kann die Sicherungsvorrichtung ein Betätigungsmittel mit zwei Zuständen umfassen, dass derart betätigt werden kann, dass es sich entweder in einem ersten oder im zweiten Zustand befindet. Im ersten Zustand veranlasst das Betätigungsmittel die erste Sicherungseinheit zum Blockieren und die zweite Sicherungseinheit zum Zulassen einer Türblattbewegung. Im zweiten Zustand veranlasst das Betätigungsmmittel die erste Sicherungseinheit zum Zulassen und die zweite Sicherungseinheit zum Blockieren einer Türblattbewegung. Auf diese Weise kann bei Blockade des ersten oder zweiten Lagers das andere Lager durch das Betätigungsmittel freigegeben sein, sodass sichergestellt ist, dass eine Bewegung des Torblatts stets nur mithilfe von einem der beiden Lager erfolgt, also entweder dem ersten Lager oder dem zweiten Lager. Mithilfe des Betätigungsmittels, dass zwischen den beiden Zuständen wechseln kann, werden Bedienfehler vermieden, welche auftreten könnten, wenn eine Bewegung des Torblatts gleichzeitig mithilfe beider Lager möglich wäre.
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Ferner ist es beim Einsatz von zwei oder mehr Scharniervorrichtungen beispielsweise an beiden Seitenrändern des Türblatts in der ersten Horizontalrichtung möglich, dass beide Scharniervorrichtungen mit Betätigungsmitteln wie oben beschrieben ausgestattet sind. Die Betätigungsmittel der zwei oder mehr Scharniervorrichtungen wiederum können derart miteinander wirkverbunden sein, dass sämtliche Betätigungsmittel sich in dem gleichen der zwei Zustände befinden. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass eine fehlerhafte Bedienung der Sicherungsvorrichtung nahezu ausgeschlossen ist.
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Darüber hinaus kann die Sicherungsvorrichtung ferner ein Halteglied umfassen, das eine auf das Betätigungsmittel wirkende Haltekraft bereitstellt, insbesondere eine Federkraft, die zum Wechseln zwischen dem ersten Zustand und dem zweiten Zustand des Betätigungsmittels zu überwinden ist. Dadurch ist gewährleistet, dass das Betätigungsmittel in dem durch den Benutzer eingestellten Zustand verbleibt und nicht ungewollt eine der Sicherungseinheiten eine Türblattbewegung zulässt.
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In einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der Erfindung weist die Scharniervorrichtung einen Träger auf, der mittels des ersten Lagers beweglich an der Spülmaschine gehalten ist, wobei das Türblatt mittels des zweiten Lagers beweglich am Träger gehalten ist. Der Träger kann also als Verbindungsglied zur Kraftübertragung und zur beweglichen Verbindung zwischen dem Türblatt und der Spülmaschine angeordnet sein, sodass das Türblatt mittelbar mittels des Trägers mit der Spülmaschine verbunden ist.
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Optional kann der Träger ein Winkelstück mit zwei zueinander in einem Winkel versetzten Schenkeln umfassen. Der Träger kann insbesondere L-förmig sein, sodass die Schenkel des Winkels etwa um einen rechten Winkel zueinander stehen bzw. versetzt sind. Das Winkelstück kann auch einen kleineren Winkel als 90° zwischen den Schenkeln aufweisen, sodass das Winkelstück als V-förmig bezeichnet werden könnte, oder einen Winkel, der größer als 90° ist. Der erste Schenkel des Winkelstücks ist mit dem Türblatt verbunden und erstreckt sich in der erste Stellung wie auch in der zweiten Stellung des Türblatts im Wesentlichen parallel zum Türblatt, also erstreckt sich der erste Schenkel in der erste Stellung des Türblatts in Vertikalrichtung und in der zweiten Stellung des Türblatts im Wesentlichen in Horizontalrichtung.
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Ferner kann der zweite Schenkel des Winkelstücks einen Anschlag umfassen, der beispielsweise als quer zu den beiden Schenkeln des Schenkelstücks ausgebildeter Vorsprung realisiert sein kann, um in der zweiten Stellung des Türblatts einen Berührkontakt mit der Spülmaschine zu bilden. Vorzugsweise ist der Berührkontakt dadurch realisiert, dass der zweite Schenkel innenseitig mit dem Spülmaschinengehäuse in Anschlag gebracht wird. Auf diese Weise ist gewährleistet, dass bei der geöffneten Stellung des Türblatts nicht das Türblatt auf einer Auflage zu liegen kommen braucht, sodass Gebrauchsspuren an der Außenseite des Türblatts vermieden werden.
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Ferner kann an dem zweiten Schenkel des Winkelstücks eine Getriebeangriffsstelle zur Anbindung des Türblatts an das Getriebe zum Verbinden mit dem mindestens einen weiteren Türglied vorgesehen sein. Die Getriebeangriffsstelle ist vorzugsweise derart an dem zweiten Schenkel angeordnet, dass sie sich in der zweiten (geöffneten) Stellung des Türblatts ausgehend von einer Schwenkachse des ersten Lagers in Richtung zur Spülkammer bin versetzt und in Vertikalrichtung oberhalb der Achse des ersten Lagers angeordnet ist. Vorzugsweise sind das zweite Lager und insbesondere das erste Lager an dem ersten Schenkel des Winkelstücks angeordnet.
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Bei einer Ausführungsform der Erfindung kann das Türblatt mittels des zweiten Lagers rotatorisch und gegebenenfalls translatorisch zwischen der zweiten Stellung und der dritten Stellung beweglich sein. Um eine rotatorische und in der zweiten Horizontalrichtung translatorische Bewegung des Türblatts zwischen der zweiten Stellung der dritten Stellung zu erlauben, kann das zweite Lager ein Langloch mit darin geführtem Bolzen umfassen. Das Langloch kann trägerseitig, insbesondere an dem ersten Schenkel des Winkelstücks, oder türblattseitig vorgesehen sein.
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Ferner kann das zweite Lager eine Nut und/oder eine Schiene zum insbesondere translatorischen Führen eines Stifts vorzugsweise in horizontaler Richtung umfassen. Bevorzugt ist in dein ersten Schenkel des Winkelstücks eine Nut eingebracht, die in der zweiten Stellung des Türblatts in horizontaler Richtung offen ist. Vorzugsweise erstreckt sich die Schiene in horizontaler Richtung fluchtend zu der in der zweiten Stellung des Türblatts unteren Seitenkante der Nut, sodass ein türblattseitiger Stift gleitend aus der Nut entlang der Schiene führbar ist.
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Das Langloch, der Bolzen, der Stift sowie die Nut und/oder die Schiene können derart bemessen sein, dass zum Bewegen des Türblatts aus der zweiten Stellung in die dritte Stellung das Türblatt zunächst ausgehend von der zweiten Stellung eine im Wesentlichen translatorische Bewegung in horizontaler Richtung vollführen muss, bevor der Stift von der Nut und/oder der Schiene derart freigegeben wird, dass das Türblatt in die dritte Stellung beweglich ist, d. h. vorzugsweise nach unten abgeklappt werden kann. Dabei realisiert der Bolzen in dem Langloch eine zweite Schwenkachse für das Türblatt. Die Bolzen-Langloch-Paarung wie auch die Stift-Nut/Schienen-Paarung umfassen jeweils einen Teil, welcher an dem Träger, insbesondere an dessen ersten Schenkel, ortsfest angeordnet ist und einen zweiten Teil, der ortsfest an dem Türblatt angeordnet ist. D. h., Langloch und Nut und/oder Schiene können wahlweise an dem Träger angeordnet sein oder an dem Türblatt angeordnet sein oder das Langloch kann an den Träger und Nut und/oder Schiene an dem Türblatt angeordnet sein oder das Langloch kann an dem Türblatt angeordnet sein und die Nut und/oder die Schiene an dem Träger.
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Vorzugsweise weist das Langloch eine Raststelle, wie eine Kerbe, für den Bolzen zum Schwenken des Türblatts um die Achse des Bolzens auf, sodass das Schwenken des Türblatts stets um die gleiche definierte Schwenkachse erfolgt und während des Schwenkens in die dritte Stellung eine Translationsbewegung vermieden ist.
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Zusätzlich kann der Träger im ersten Zustand des Betätigungsmittels relativ zum Türblatt ortsfest sein und im zweiten Zustand des Betätigungsmittels relativ zur Spülmaschine ortsfest sein. Zu diesem Zweck können die Sicherungseinheiten der Sicherungsvorrichtung jeweils mit einem Schenkel des Winkelstücks zusammenwirken.
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Ferner ist es möglich, dass die erste Sicherungseinheit einen vorzugsweise in horizontaler Richtung (x) translationsbeweglichen Verriegelungsbolzen zum Herstellen einer vorzugsweise formschlüssigen Verbindung zwischen dem Türblatt und dem Träger und/oder dem Türblatt und der Spülmaschine umfasst. Insbesondere ist der Verriegelungsbolzen parallel oder koaxial zu der ersten Schwenkachse translationsbeweglich und kann vorzugsweise derart angeordnet sein, dass der Verriegelungsbolzen die Achse bereitstellt, um welche das Türblatt zwischen der ersten Stellung und der zweiten Stellung schwenkbar ist. Auf diese Weise lässt sich eine besonders vorteilhafte Konstruktion mit wenigen Bauteilen realisieren, da die erste Schwenkachse des Türblatts in Funktionsunion mit der zweiten Sicherungseinheit realisiert ist. Der Verriegelungsbolzen verbindet vorzugsweise das Gehäuse der Spülmaschine insbesondere formschlüssig mit dem Träger und kann eine formschlüssigen Verbindung auch mit dem Türblatt herstellen oder freigeben.
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Bei einer weiteren beispielhaften Ausführungsform kann die zweite Sicherungseinheit einen insbesondere schwenkbeweglichen Riegel zum Herstellen einer formschlüssigen Verbindung zwischen der Spülmaschine und dem Träger, insbesondere dem zweiten Schenkel des Trägers, vorzugsweise dem an dem zweiten Schenkel des Träger vorgesehenen Vorsprung, umfassen. Dieser Riegel kann bei einer vorteilhaften Ausführung von der Erfindung als Betätigungsglied zum Betätigen des Betätigungsmittels ausgestaltet sein, sodass infolge des Herstellens der formschlüssigen Verbindung zwischen der Spülmaschine und dem Träger mittels des Riegels die formschlüssige Verbindung zwischen dem Türblatt und dem Träger und/oder dem Gehäuse der Spülmaschine mittels des Verriegelungsbolzens gelöst wird.
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BESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug auf die Figuren näher beschrieben. Einander entsprechende Elemente und Details in den Figuren sind mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Spülmaschine mit geschlossener Tür;
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2 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Spülmaschine gemäß 1 mit halb geöffneter Tür;
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3 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Spülmaschine gemäß 1 mit zum Be- und Entladen der Spülmaschine geöffneter Tür;
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4 zeigt eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Spülmaschine gemäß 1 mit vertikal nach unten abgeklapptem Türblatt;
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5 zeigt eine Detailansicht eines Türblatts in der horizontalen Be- und Entladestellung gemäß 3;
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6 zeigt eine Detailansicht eines Türblatts, das sich zwischen der horizontalen Be- und Entladestellung und der Abklappstellung befindet;
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7 zeigt eine perspektivische Detailansicht des Scharniers und des Türblatts einer erfindungsgemäßen Spülmaschine;
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8 zeigt eine perspektivische Explosionsansicht eine erfindungsgemäße Ausführungsform des Scharniers und des Türblatts einer Spülmaschine; und
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9 zeigt eine perspektivische Explosionsansicht einer alternativen Ausführungsform des Scharniers und des Türblatts einer Spülmaschine.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf die Konzeption einer Spülmaschine, vorzugsweise für den gewerblichen Einsatz, insbesondere eine Gerätespülmaschine. Vorteilhafterweise ist die Spülmaschine mit einer Hub-Kipptür ausgestattet, deren Kipptürglied neben einer vertikalen Schließstellung und einer horizontalen Be- und Entladestellung eine weitere Stellung einnehmen kann, in der sich das Türblatt der Kipptür in Vertikalrichtung erstreckt und die Be- und Entladeöffnung der Spülmaschine sowie die vor der besagten Öffnung liegende Fläche weitestgehend oder sogar vollständig freigibt, sodass eine Person durch die Kipptür ungehindert auf die Spülkammer der Spülmaschine zugreifen können.
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Die Spülmaschine gemäß einer Ausführungsform der Erfindung umfasst eine Scharniervorrichtung mit zwei Lagern zum Bewegen des Türblatts der Kipptür relativ zur Spülmaschine, welche jeweils eine Schwenkbewegung und gegebenenfalls eine Translationsbewegung des Türblatts zulassen. So ist es möglich, das Türblatt der Kipptür nicht nur um eine erste Achse in die vertikale Schließstellung und die horizontale Be- und Entladestellung zu bewegen, sondern die Kipptür um eine zweite (horizontale) Achse nach unten in die Abklapp-, Reinigungs- oder Wartungsstellung bringen. Bevorzugt erfolgt die Bewegung des Türblatts in die Wartungsstellung aus der Be- und Entladestellung.
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Alternativ kann die zweite Achse in einer (nicht dargestellten) alternativen Ausführungsform der Erfindung vertikal ausgerichtet sein kann, sodass die die Kipptür der Spülmaschine aus der Schließstellung seitlich wegklappbar ist, um die Spülmaschine zu öffnen und die Fläche vor der Spülmaschine freizugeben. Ein seitliches Wegklappen der Kipptür erlaubt es, die Fläche vor der Ladeöffnung der Spülmaschine nahezu vollständig freizugeben. Bei einer anderen alternativen (nicht dargestellten) Ausführungsform der Erfindung kann die Kipptür derart unmittelbar aus der Schließstellung in eine vertikale Abklappstellung der Schließstellung verbracht werden, dass keine horizontale Zwischenstellung (d. h. insbesondere keine Be- und Entladestellung) eingenommen werden muss.
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Die Vertikalrichtung (z) kann die Richtung sein, in der die Schwerkraft auf die Spülmaschine wirkt. Eine erste horizontale Richtung (x) kann definiert sein durch eine erste, relativ zur Spülmaschine, das heißt insbesondere deren Gehäuse und/oder Gestell, ortsfeste Schwenkachse der Kipptür. Eine zweite horizontaler Richtung (y) erstreckt sich quer, insbesondere senkrecht, zu der Vertikalrichtung (z) und quer, insbesondere senkrecht, zu der ersten Horizontalrichtung (x). Ferner sei klar, dass Richtungsangaben bezogen auf die Spülmaschine und deren Komponenten im Rahmen üblicher Fertigungstoleranzen zu verstehen sind.
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Die Lager können auf unterschiedliche Weise realisiert sein, um eine Bewegung des Türblatts relativ zur Spülmaschine, also insbesondere deren Gehäuse oder Gestell, zuzulassen. Bevorzugt ist ein Lager mit einem Kugellager oder Gleitlager ausgestattet, sodass eine Rotationsbeweglichkeit zumindest des Türblatts um eine Achse ermöglicht ist, wobei die Achse mittels einem runden, rotationssymmetrisch Achsenkörper realisiert sein kann. Es ist aber auch denkbar, dass ein Lager beispielsweise als Viergelenk ausgestaltet ist, welches keine reine Rotationsbewegung, sondern eine gemischte Rotations- und Translations-Bewegung wenigstens des Türblatts bedingt. Ortsfest zum Türblatt können sich weitere Komponenten der Kipptür, insbesondere Teile der Scharniervorrichtung, mit dem Türblatt bewegen.
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Optional kann die Spülmaschine eine Sicherungsvorrichtung umfassen, die mit einem Betätigungsmittel ausgestattet ist, dass zwei unterschiedliche Zustände einnehmen bzw. in diese gebracht werden kann. Im ersten Zustand kann das Betätigungsmittel bewirken, dass die Sicherungsvorrichtung eine Bewegung des Türblatts aus der Schließstellung in die Be- und Entladestellung zulässt aber eine weitergehende Bewegung des Torblatts in die Abklappstellung unterbindet. In dem zweiten Zustand veranlasst das Betätigungsmittel die Sicherungsvorrichtung dazu, dass das Torblatt in die Abklappstellung beweglich ist, aber jede andere, unerwünschte Bewegung des Türblatts sowie damit kinematisch verbundener Bauteile unterbunden ist. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Tür mehrgliedrig aufgebaut ist, etwa als Hub-Kipp-Tür und die mehreren Türglieder kraftübertragungsgemäß derart miteinander verbunden sind, dass die Bewegung eines Türglieds eine Bewegung des anderen Türglieds zur Folge hat. Bei einer derartigen kraftübertragungsgemäßen Verbindung mehrerer Türglieder kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die Gewichtskraft des Türblatts der Kipptür im geöffneten Zustand der Kipptür eine von deren Gewicht und dem Hebelarm ausgehend vom ersten Schwenkgelenk zum Schwerpunkt des Türblatts abhängigen Drehmoment aufbringt, um ein oder mehrere weitere Türglieder, insbesondere ein Hubtürglied, welches in Vertikalrichtung translationsbeweglich ist, entgegen dessen Gewichtskraft im geöffneten Zustand zu halten. Wird das Türblatt abgeklappt, wandert dessen Schwerpunkt näher an die erste Schwenkachse heran, sodass sich der durch die Gewichtskraft des Torblatts bewirkte Drehmoment verringert, was zur Folge haben kann, dass der vom Türblatt ausgehende Drehmoment nicht ausreicht, um ein Hubtürglied in dessen geöffneter, angehobener Stellung zu halten, sodass es sich ruckartig schließen und dabei eventuell den Benutzer, Spülgut oder die Spülmaschine in Mitleidenschaft ziehen kann.
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Die Erfindung wird in den folgenden Absätzen vornehmlich in Bezug auf eine für den gewerblichen Einsatz konzipierte Gerätespülmaschine beschrieben. Die Prinzipien dieser Erfindung sind jedoch nicht auf den Einsatz einer solchen Gerätespülmaschine beschränkt zu verstehen. Zum Beispiel kann auch ein anderes Großküchengerät, wie ein Backofen, ein Kombi-Dämpfer, ein Kühlschrank oder dergleichen mit einer Tür, wie in der vorliegende Anmeldung beschrieben, ausgestattet werden.
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Eine Gerätespülmaschine gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der Erfindung ist in den 1–4 gezeigt. Die 5–8 zeigen Detailansichten einer Spülmaschine gemäß der beispielhaften Ausführungsform der Erfindung nach den 1–4.
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Die exemplarische Spülmaschine 1 umfasst in ihrem unteren Bereich ein Gestell 3 und in ihren oberen Bereich eine Spülkammer 5, die in einem Gehäuse angeordnet ist, welches von dem Gestell 3 getragen wird. Die Spülkammer 5 ist im Wesentlichen quaderförmig und an fünf von sechs Seiten durch eine Gehäusewand begrenzt. Die sechste Seite der Spülkammer 5 bildet eine Öffnung 6 zum Be- und Entladen der Spülmaschine 1 und kann zumindest teilweise durch eine gegebenenfalls mehrgliedrige Tür 7 zum Verschließen der Öffnung 6 verdeckt werden.
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In dem Gestell 3 unterhalb der Spülkammer 5 können zahlreiche (nicht dargestellte) Bauteile der Spülmaschine 1 zu deren Versorgung mit (Warm-)Wasser und Energie sowie zu deren Steuerung untergebracht sein.
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Die Spülkammer 5 ist in den 1–4 insoweit nur schematisch gezeigt, als Komponenten der Spülmaschine 1, welche sich innerhalb der Spülkammer 5 befinden, wie Siebe, Spülarme oder dergleichen, nicht gezeigt werden, damit die Tür 7, deren Kipptürglied 11, deren Hubtürglied 13 sowie die Führungen bzw. Scharniere zum Halten der Türglieder 11, 13 an der Spülmaschine 1 besser sichtbar sind. Im Folgenden wird näher auf die Tür 7, deren Komponenten und Funktionen eingegangen.
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Bei der in den Figuren dargestellten Ausführungsform umfasst das Kipptürglied 11 ein flächiges Türblatt 21 zum zumindest teilweisen Öffnen oder Schließen der Spülkammer 5. In der in 1 dargestellten geschlossenen Türstellung bildet eine Innenseite 22 des Türblatts 21 einen Abschnitt einer Wand der Spülkammer 5. Die andere Seite bzw. Außenseite 23 des Türblatts 21 bildet einen Teil des Spülmaschinengehäuses.
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Unterhalb der Öffnung 6 ist nahe der unteren Vorderkante der Spülkammer 5 in der Spülmaschine 1 eine erste Schwenkachse A1 angeordnet, die sich in Horizontalrichtung x erstreckt und das Türblatt 21 des Kipptürglieds 11 kann aus der in 1 dargestellten ersten Stellung oder Schließstellung durch eine Drehung um die erste Schwenkachse A1 in die in 3 dargestellten zweite Stellung oder Be- und Entladestellung gebracht werden. In der Be- und Entladestellung erstreckt sich das Türblatt 21 ausgehend von der ersten Schwenkachse A1 in horizontaler Richtung y weg von der Spülmaschine 1. In dieser Stellung kann beispielsweise ein Gerätekorb auf der Innenseite 22 des Türblatts 21 aufgestellt werden, um darin Besteck einzulegen, Geschirr oder Geräte, wie Töpfe, Pfannen, Bleche oder dergleichen. Der Gerätekorb kann anschließend mittels einer horizontalen Translationsbewegung durch die Öffnung 6 in die Spülkammer 5 eingeschoben werden. Zu diesem Zweck sind in der Spülkammer 5 (nicht dargestellte) Träger vorgesehen, deren Oberfläche sich im Wesentlichen auf der selben horizontalen Ebene befinden wie die Innenseite 22 Türblatts 21 in der Be- und Entladestellung.
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Zum Betätigen des Kipptürglieds 11 weist dieses einen Griff 25 auf, der bei der dargestellten Ausführungsform am zur ersten Schwenkachsen A1 entfernten Ende des Kipptürglieds 11 angeordnet ist, sodass die Betätigungskraft einen möglichst langen Hebelweg hinsichtlich der ersten Schwenkachse A1 hat. In einer anderen (nicht dargestellten) Ausführingsform kann der Griff aber auch näher an der ersten Schwenkachse A1 angeordnet sein.
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2 zeigt eine leicht geöffnete Zwischenstellung, in der sich das Kipptürglied 11 zwischen der geschlossenen Stellung (1) und der Be- und Entladestellung (3) befindet.
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Das Hubtürglied 13 kann ebenfalls aus der geschlossenen Stellung gemäß 1, in der eine Innenseite 32 einen Teil einer Seitenfläche zum Begrenzen der Spülkammer 5 bildet und so die Öffnung 6 der Spülmaschine 1 teilweise verschließt, in eine geöffnete Stellung gemäß 3 gebracht werden. Die Öffnungsbewegung des Hubtürglieds 13 erfolgt jedoch um unterschied zur Bewegung des Kipptürglieds 11 als translatorische Vertikalbewegung nach oben.
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Wie aus den 1–3 ersichtlich ist, können das Kipptürglied 11 und das Hubtürglied 13 über ein Hebelgetriebe bzw. Koppelgetriebe 41 kraftübertragungsgemäß miteinander verbunden sein, sodass infolge der rotatorisch Öffnungsbewegung des Türblatts 21 um die erste Schwenkachse A1 eine Translationsbewegung des Hubtürglieds 13 senkrecht nach oben erfolgt. Das Hebelgetriebe 41 umfasst einen relativ zu dem Türblatt 21 ortsfesten Hebelarm 43, der sich von der ersten Schwenkachse A1 ausgehend in die Spülmaschine hinein erstreckt, und eine Pleuelstange 45, die die an dem von der ersten Schwenkachse A1 entfernten Ende des Hebelarms 43 angelenkt ist und deren dem Hebelarm 43 gegenüberliegendes Ende am Hubtürglied 13 angelenkt ist.
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Das Hebelgetriebe 41 bewirkt in der geschlossenen Kipp- und Hubtürgliedstellung gemäß 1, dass die Gewichtskraft des Hubtürglieds 13 über die Pleuelstange 45 auf den Hebelarm 43 wirkt, dessen nahezu gesamte Länge sich von der Schwenkachsen A1 aus in horizontaler Richtung y erstreckt. Dagegen wirkt die Gewichtskraft des Kipptürglieds 21 nahezu ohne Hebel um die Schwenkachse A1, sodass die Gewichtskraft des Hubtürglieds 13 in der geschlossenen Stellung der Spülmaschine 1 durch das Hebelgetriebe 41 zum geschlossen Halten der Spülmaschine 1 überhöht ist.
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Im geöffneten Zustand der Spülmaschine gemäß 3 erstreckt sich der Hebel am 43 wie auch die Pleuelstange 45 ausgehend von der ersten Schwenkachse A1 nahezu senkrecht nach oben zu dem Hubtürglied 13, sodass dessen Gewichtskraft fast ohne Hebelwirkung der Gewichtskraft des Kipptürglieds 11 gegenüber steht, dessen Schwerpunkt nun in einem relativ großen Abstand zu der ersten Schwenkachse A1 angeordnet ist. Auf diese Weise wird durch das Hebelgetriebe 41 in dem geöffneten Zustand die Gewichtskraft des Kipptürglieds 11 zum geöffnet Halten der Tür 7 überhöht.
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4 zeigt das Türblatt 21 in einer dritten Stellung, die als Abklappstellung, Wartungsstellung, oder Reinigungstellung bezeichnet sein kann, in der sich das Türblatt 21 die Öffnung 6 der Spülkammer 5 der Spülmaschine 1 freigebend und ausgehend von der zweiten Schwenkachse A2 (bzw. ausgehend von der ersten Schwenkachse A1) im Wesentlichen senkrecht nach unten erstreckt. Das Türblatt 21 ist zu diesem Zweck um die zweite Schwenkachse A2 aus der geöffneten Stellung gemäß 3 nach unten weg geklappt. Das Abklappen des Türblatts 21 erfolgt mithilfe einer Scharniervorrichtung 51, die im Folgenden anhand der Detaildarstellungen gemäß den 5–8 erläutert wird.
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5 zeigt im Detail das Kipptürglied 11 in horizontaler Be- und Entladestellung sowie die Scharniervorrichtung 51, welche das Kipptürglied 11 an der (nicht dargestellten) Spülmaschine schwenkbeweglich hält. Die Horizontalrichtung x, in der sich die erste Schwenkachse A1 erstreckt, ist senkrecht zur Darstellungsebene der 5 und 6 orientiert. Die Scharniervorrichtung 51 weist bei der beispielhaften Ausführungsform ein L-förmiges Winkelstück 53 auf, dass einen Türschenkel 55 und einen Hebelschenkel 43 umfasst, welche die L-Form realisieren, wobei in der geschlossenen Stellung des Kipptürglieds 11 (1) sich der Türschenkel 55 parallel zum Türblatt 21 der Kipptür in Vertikalrichtung z erstreckt und der Hebelarm. oder Hebelschenkel 43 sich senkrecht zum Türblatt 21 in Horizontalrichtung y in die Spülkammer 5 hinein erstreckt.
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Bei einer anderen, nicht dargestellten Ausführungsform können die Schenkel des Winkelstücks 53 auch in einem anderen Winkel zueinander angeordnet sein, als dem in den 5 und 6 dargestellten rechten Winkel. Am Türschenkel 55 sind sowohl Bestandteile des ersten Lagers angeordnet, welches die Schwenkbewegung des Türblatts 21 um die erste Schwenkachse A1 erlaubt, als auch Bestandteil des zweiten Lagers, welche eine Schwenkbewegung sowie eine Translationsbewegung des Türblatts 21 aus der Be- und Entladestellung in die in 4 dargestellte Abklappstellung erlaubt. In der Abklappstellung gemäß 4 erstreckt sich ein Großteil, d. h. mehr als die Hälfte, vorzugsweise mehr als ¾, des Türblatts von der Unterkante der Öffnung 6 der Spülmaschine aus gesehen nach unten. Dabei hängt bei der beispielhaften Ausführung gemäß 4 das Kipptürglied 11 am zweiten Lager der Scharniervorrichtung 51, und erstreckt sich von der zweiten Schwenkachse A2 und ausgehend in Vertikalrichtung z abwärts.
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Bei der in den 1–8 dargestellten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Spülmaschine 1 ist das Kipptürglied 11 durch zwei Scharniervorrichtungen 51 an beiden in Horizontalrichtung x gegenüberliegenden Seiten des Türblatts 21 an der Spülmaschine 1 gehalten. Es ist aber auch denkbar, dass mehr als zwei Scharniervorrichtungen 51 zum Tragen des Türblatts 21 bereitgestellt sind, was vorteilhaft sein kann, wenn das Kipptürglied 11 besonders groß und schwer ist.
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Das Winkelstück 53 hat eine Spitze 54, von der aus sich die beiden Schenkel 55, 43 bei der dargestellten Ausführung etwa 90° zueinander versetzt erstrecken. Die Orientierung des Türschenkels 55 und des Hebelschenkels 43 wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die in den 3, 5 und 8 dargestellte Be- und Entladestellung des Kipptürglieds 11 beschrieben. Klar sei, dass das Kipptürglied 11 und die Scharniervorrichtung 51 in anderen Stellungen der Tür, beispielsweise gemäß den 1 und 2, eine andere Orientierung hinsichtlich des Koordinatensystems aufweisen, bei dem die Vertikalrichtung z durch die Wirkrichtung der Schwerkraft auf die betriebene Spülmaschine 1 definiert ist. In dem Koordinatensystem können ferner eine erste Horizontalrichtung durch die Unterkante der Öffnung 6 der Spülmaschine 1 beziehungsweise die erste Schwenkachse A1 definiert sein und die zweite Horizontalrichtung y sich quer, vorzugsweise senkrecht, zur Ebene der Öffnung 6 der Spülmaschine 1 erstrecken.
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Die Scharniervorrichtung 51 weist in dem Türschenkel 55 eine im Querschnitt kreisförmige Öffnung oder Aufnahme 57 auf, in der ein ortsfest an der Spülmaschine angeordneter Achsenkörper (nicht dargestellt) angeordnet sein kann, um eine Schwenklagerung um die erste Schwenkachse A1 zu realisieren, die sich entlang der unteren Kante der Öffnung 6 erstreckt. Es sei klar, dass ein solches erstes Lager beispielweise als Gleit- oder Kugellager realisiert sein kann. Ferner sei klar, dass auch ein kinematisch umgekehrtes Lager ebenfalls für eine Schwenklagerung um die erste Schwenkachse A1 geeignet sein kann, bei dem der Achsenkörper ortsfest am Winkelstück 53 und die entsprechende Aufnahme ortsfest an der Spülmaschine montiert ist.
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Ferner weist der Türschenkel 55 ein sich in horizontaler Richtung y erstreckendes Langloch 61 auf, in dem ein am Türblatt 21 des Kipptürglieds 11 ortsfester Bolzen 63 geführt sein kann, sodass der Bolzen 63 in dem Langloch 61 eine Translationsbewegung in horizontaler Richtung y absolvieren kann. Der Bolzen 63 ist bevorzugt ein Rundbolzen, damit mittels des Bolzens 63 eine Drehbewegung des Türblatts 21 um die Schwenkachsen des Bolzens 63 in dem Langloch 61 absolviert werden kann. Vorzugsweise weist das Langloch 61 an seinem zu der Spülmaschine 1 bzw. ersten Schwenkachse A1 entfernten Ende eine Kerbe 64 auf, in der der Bolzen 63 sitzen kamt, um eine definierte Stellung der zweiten Schwenkachse A2 für die Schwenkbewegung des Türblatts 21 in dessen Abklappstellung bereitzustellen, und zwar derart, dass beim Schwenken des Türblatts 21 eine unerwünschte Translationsbewegung des Bolzens 63 in dem Langloch 61 vermieden wird.
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Des Weiteren ist am zur Spitze 54 des Winkelstücks 53 distalen Ende des Türschenkels 55 eine in Horizontalrichtung y offene Nut 65 vorgesehen, die eine obere und eine untere Nutwand oder -wandung aufweist, wobei die untere Nutwand ausgehend vom Nutgrund wesentlich länger ist als die obere Wand, wodurch eine Schiene 67 ausgebildet ist, die sich ausgehend vom Nutgrund in horizontaler Richtung von der Spülmaschine bzw. ersten Schwenkachse A1 weg erstreckt. In der Nut 65 sowie auf der Schiene 67 kann ein ortsfest an dem Türblatt 21 angeordneter Stift 69 geführt sein.
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Vorzugsweise sind das Langloch 61 und die Nut 65 mit der Schiene 67 derart bemessen, dass sich Nut 65 und Langloch 67 im Wesentlichen in dieselbe Richtung längserstrecken, wobei die wirksame Längserstreckung der Nut 65 und der Schiene 67 kurzer ist als die wirksame Längserstreckung des Langlochs 61. Dadurch kann eine Translationsbewegung des Türblatts aus der Be- und Entladestellung derart hinweg von der Spülmaschine bzw. der ersten Schwenkachse A1 erfolgen, dass der Bewegungsweg des Türglieds 21 mit dem daran befestigten Bolzen 63 durch die wirksame Längserstreckung des Langlochs 61 beschränkt ist. Die Länge der unteren Nutwand bzw. der Schiene 67 ist kürzer ist als der Bewegungsweg des Bolzens 63, sodass der Stift 69 infolge der Translationsbewegung von der Führung durch die Nut 75 und die Schiene 67 freigegeben wird, damit das Türblatt 21 aus der ortsfesten Verbindung mit dem Winkelstück 53 der Scharniervorrichtung 51 entlassen wird, um mittels des zweiten Schwenklagers um die zweite Schwenkachse A2 in die Abklappstellung schwenkbar zu sein. Der freigegebene Stift 69 ist in 6 zu erkennen, in der das Türblatt 21 in einer Zwischenstellung zu Anfang der Abklappbewegung gezeigt ist.
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Es sei klar, dass der Bolzen 63 und gegebenenfalls der Stift 69 stirnseitig einen Führungsanschlag aufweisen, wie einem Sicherungsring oder eine Kopfplatte, dessen Abmessungen, insbesondere Durchmesser, größer sind als die Breite des Langlochs 61 bzw. der Nut 65 quer zur jeweiligen Längserstreckungsrichtung, sodass der Führungsanschlag ein Verkanten des Türblatts 21 verhindert.
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Die Kinematik des zweiten Lagers kann grundsätzlich durch eine Vielzahl unterschiedlicher konkreter Ausführungen realisiert sein, weswegen die in den Figuren darstelle bevorzugte Ausführungsform nicht als Beschränkung der Erfindung zu verstehen ist. Beispielsweise könnte das Langloch, die Nut 65 oder beide ortsfest am Türblatt 21 angeordnet sein und der Bolzen 63 beziehungsweise der Stift 69 entsprechend ortsfest am Winkelstück 53. Anstelle einer Nut 65, deren untere Innenwandung sich in horizontaler Richtung über die obere Innenwandung hinaus erstreckt und eine Schiene 67 bildet, kann die Nut auch mit zwei gleichlangen Innenwandungen ausgestattet sein. Die dargestellte Ausführungsform mit der Schiene 67 hat den Vorteil, dass beim Hochklappen des Türblatts 21 aus der Abklappstellung (4) in die Be- und Entladestellung (3) der Stift 69 zunächst auf der Schiene 67 abgelegt werden kann, sodass der Benutzer nicht länger das Gewicht des Türblatts 21 tragen muss, während er den Stift 69 in die Nut 65 einfädelt.
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Anstelle einer Führung mithilfe eines Bolzens in einem Langloch und einem Stift in einer Nut kann eine gemischte Translations- und Rotations-Bewegung des Türblatts 21 aus der Be- und Entladestellung in die Abklappstellung beispielsweise auch durch ein zweites Lager in Form eines Viergelenks (nicht dargestellt) realisiert sein. Jedoch ist die dargestellte bevorzugte Ausführungsform mit dem Bolzen 63 und dem Stift 69 insofern vorteilhaft, als wenige bewegliche Teile verwendet werden, was das Lager sehr unempfindlich gegen Bedienfehler und Verschleiß macht.
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Der Hebelschenkel 43 erstreckt sich nicht unmittelbar ausgehend von der ersten Schwenkachse A1 senkrecht nach oben, sondern ist in horizontaler Richtung y in Richtung der Spülmaschine 1 bzw. deren Spülkammer 5 versetzt zur ersten Schwenkachse A1 angeordnet. An dem zur ersten Schwenkachse A1 distalen Ende des Hebelschenkels 43 ist ein Stopper 44 angeordnet, der beispielsweise durch einen umgekanteten Teil des Winkelstücks 53, welcher sich im Wesentlichen in Horizontalrichtung x erstreckt, realisiert sein kann, um in einen Halteeingriff mit der Spülmaschine 1 gebracht zu werden.
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Ebenfalls am zur ersten Schwenkachse A1 distalen Ende des Hebeschenkels 43 kann eine Nase 46 für eine Anlenkstelle einer Pleuelstange 45, eines Seilzug oder dergleichen vorgesehen sein, als Teil einer Kraftübertragungskopplung 41 zwischen dem Kipptürglied 11 und dem (nicht dargestellten) Türglied. Die Nase 46 mit der Anlenkstelle für die Pleuelstange 45 kann gegenüber der ersten Schwenkachse A1 in Horizontalrichtung y in Richtung der Spülkammer 5 sowie in Vertikalrichtung nach oben versetzt sein, um sicherzustellen, dass bezüglich der ersten Schwenkachse A1 stets ein minimaler Hebelweg zwischen der Krafteinleitungsstelle oder Anlenkstelle für die Gewichtskraft des Hubtürglieds 13 in den Hebelschenkel 43 gewährleistet ist.
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Die 7 und 8 zeigen eine perspektivische Detailansicht einer Scharniervorrichtung 51, wobei 8 eine Explosionsansicht ist. Wie bereits in den vorhergehenden 5 und 6 ist auch in den 7 und 8 die Spülmaschine im Übrigen nicht dargestellt.
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Ferner zeigen die 8 und 7 eine Sicherungsvorrichtung 71 mittels welcher einstellbar ist, welche Bewegungen das Türblatt 21 vollführen kann. Bei der beispielhaften Ausführungsform der Erfindung bewirkt die Sicherungsvorrichtung 71, dass das Türblatt 21 sich entweder mittels des ersten Lagers bewegen kann oder mittels des zweiten Lagers, und schließt eine Bewegung des Türblatts gleichzeitig mittels des ersten und des zweiten Lagers aus.
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Zu diesem Zweck umfasst die Sicherungsvorrichtung 71 einen Sicherungsriegel 73, der um eine bezüglich der Spülmaschine 1 ortsfeste Riegel-Schwenkachse R beweglich an der Spülmaschine 1 (nicht dargestellt) gelagert ist. In dem in 7 dargestellten Zustand des Sicherungsriegels 73 befindet sich der Sicherungsriegel 73 in einem Berührkontakt mit dem Hebelschenkel 43. Wie oben erläutert, befindet sich der Hebelschenkel 43 des Winkelstücks 53 gleichzeitig mittels des Stoppers 44 in einem Berührkontakt mit der Spülmaschine 1. Somit ist eine Schwenkbewegung des Winkelstücks 43 um die erste Schwenkachse A1 in eine erste Richtung durch den Berührkontakt von Stopper 44 und Spülmaschine 1 blockiert, während eine Schwenkbewegung des Winkelstücks 53 um die erste Schwenkachse A1 in eine entgegengesetzte zweite Richtung durch den Berührkontakt des Sicherungsriegels 73 mit dem Hebelschenkel 43 blockiert ist. Eine Bewegung des Winkelstücks 53 und der damit verbundenen Kipptür 11 mithilfe des ersten Lagers um die erste Schwenkachse A1 kann also nicht erfolgen. Da das (nicht dargestellte) Hubtürglied bereits über die Pleuelstange 45 kraftübertragungsgemäß mit dem Winkelstück 53 gekoppelt ist, kann auch das Hubtürglied keine Bewegung absolvieren, während der Sicherungsriegel 73 das Winkelstück 43 an der Spülmaschine 1 fixiert.
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In der Explosionsansicht gemäß 8 befindet sich der Sicherungsriegel 73 in einer vertikalen Stellung, in der er eine Bewegung des Winkelstücks 53 mittels des ersten Lagers um die erste Schwenkachse A1 freigibt.
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Ferner umfasst die Sicherungsvorrichtung 71 zum Zweck der Einstellbarkeit der zulässigen Bewegung des Türblatts einen Sicherungsbolzen 75, der formschlüssig oder zumindest kraftschlüssig in Eingriff mit einer Aufnahme 77 bringbar ist, die ortsfest am Türblatt 21 vorgesehen ist, um eine Relativbewegung zwischen dem Türblatt 21 und dem Winkelstück 53 zu unterbinden. Dieser Sicherungsbolzen 75 ist dazu vorgesehen, eine gemeinsame Schwenkbewegung des Türblatts 21 mit dem Winkelstück 53 mittels des ersten Lagers um die erste Schwenkachse A1 zu erzwingen. Der Sicherungsbolzen 75 kann translatorisch aus der türblattseitigen Sicherungsaufnahme 77 entfernt werden, um eine Relativbewegung des Türblatts 21 relativ zum Winkelstück 53 mittels des zweiten Lagers zuzulassen. Bei der Ausführungsform gemäß den Figuren ist das zweite Lager wie oben beschrieben durch den in dem Langloch 61 geführtem Bolzen 63 und dem mittels Nut 65 und Schiene 67 geführten Stift 69 realisiert. Bei der beispielhaften Ausführungsform gemäß 8 kann der Sicherungsbolzen 75 in Funktionsunion auch den Achsenkörper des ersten Lagers realisieren, sodass die Anzahl der Bauteile reduziert ist.
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In einer anderen Ausführungsform gemäß 9 realisiert die Hülse 78 den Achsenkörper des ersten Lagers. Die Hülse 78 kann dabei auf das Winkelstück 53 aufgeschweisst sein. Die Hülse kann in eine entsprechende Öffnung des Spülmaschinengehäuses hineinragen.
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Der Verriegelungsbolzen 75 ist translatorisch in einer ortsfest an der Spülmaschine befestigten Bolzenlagerung 76 angeordnet. Der Translationsbewegungsweg des Verriegelungsbolzens 75 erfolgt bei der beispielhaften Ausführungsform gemäß 8 koaxial zu der ersten Schwenkachse A1. In der Ausführungsform der 8 realisiert Aufnahme 77 gemeinsam mit dem Verriegelungsbolzen 75 ein Gleit-Schwenklager für das Torblatt 21. In der Ausführungsform der 9 realisiert die Hülse 78 gemeinsam mit der Bolzenlagerung 76 das Gleit-Schwenklager für das Türblatt 21. Der maximale Translationsbewegungsweg des Verriegelungsbolzens 75 ist in beiden Ausführungsformen derart bemessen, dass der Eingriff mit dem der Aufnahme 77 gelöst werden kann, das Winkelstück jedoch stets am Spülmaschinengehäuse gehalten oder zumindest gesichert ist. Dazu kann der Verriegelungsbolzen 75 sich weiterhin durch eine Aussparung 57 in das Winkelstück 53 erstrecken, damit dieses stets durch den Verriegelungsbolzen 75 gehalten oder zumindest gesichert ist. Alternativ kann die Hülse 78 des Winkelstücks 53 stets in eine entsprechende gehäuseseitige Aufnahme hineinragen.
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Bei einer weiteren alternativen (nicht dargestellten) Ausführung einer Spülmaschine kann eine weitere, sekundäre Sicherungseinheit vorgesehen sein, die infolge einer Translationsbewegung des Türblatts die Aussparung in dem Winkelstück 53 derart verdeckt, dass der Sicherungsbolzen 75 nicht aus dem in 7 dargestellten Stellung bewegt werden kann, solange nicht die Aufnahme 77 sich koaxial zur Achse des Sicherungs- oder Verriegelungsbolzens 75 befindet. Durch eine Wirkverbindung mit dem Sicherungsriegel 73 kann dabei ferner sichergestellt sein, dass sich der Sicherungsriegel 73 bei abklappbarem oder abgeklapptem Türblatt 21 nicht ändert.
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Bei einer anderen alternativen (nicht dargestellten) Ausführungsform kann ein Verriegelungsglied zum hinsichtlich des ersten Lagers ortsfesten Halten des Türblatts 21 gegenüber der Scharniervorrichtung 51 mittels eines Verriegelungsglieds realisiert sein, welches bezüglich der zweiten Schwenkachse A2 nicht ortsfest an der Spülmaschine sondern nur ortsfest an dem Scharniervorrichtung 51, insbesondere dem Winkelstück 53, vorgesehen ist.
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In der Ausführungsform der 7 und 8 sind der Sicherungsriegel 73 und der Sicherungsbolzen 75 mithilfe einer Betätigungskopplung 81 bewegungsübertragungsgemäß miteinander verbunden und zwar derart, dass ein Lösen der ersten (Riegel-)Sicherung ein Verriegeln der zweiten (Bolzen-)Sicherung bewirkt, damit stets nur eine Bewegung des Türblatts 21 mithilfe des ersten Lagers oder mithilfe des zweiten Lagers stattfindet.
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Beispielsweise kann relativ zu dem Sicherungsriegel 73 ortsfest ein um die Riegelachse R schwenkbarer Betätigungshebel 83 bereitgestellt sein, der beispielsweise über eine Stift-Langloch-Verbindung in einen Betätigungsarm 85 greift, welcher um eine an der Spülmaschine 1 ortsfeste Betätigungsachse B schwenkbar ist. An dem zum Betätigungshebel 83 gegenüberliegenden Ende des Betätigungsarms 85 ist der translationsbewegliche Sicherungsbolzen 75 angelenkt. Somit kann der Sicherungsriegel 73 zwischen der in 7 dargestellten Stellung und der in 8 und 9 angedeuteten Stellung hin und her geschwenkt werden, um eine Bewegung des Winkelstücks 53 mithilfe des ersten Lagers um die erste Schwenkachse A1 gemäß 8 zuzulassen oder gemäß 7 zu unterbinden.
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Durch die Bewegung des Sicherungsriegels 73 wird mittels der Betätigungskopplung 81 die Translationsbewegung des Sicherungsbolzens 75 bewirkt, sodass der Sicherungsbolzen in der Stellung gemäß 7 eine Bewegung des Türblatts 21 mithilfe des zweiten Lagers zulässt und in der Stellung gemäß 8 oder 9 eine Relativbewegung von dem Türblatt 21 zum Winkelstück 53 unterbindet, also das zweite Lager blockiert.
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Der Betätigungshebel 83 kann mit einer Haltefeder 87 im Eingriff stehen, sodass eine Federkraft, hier eine Biegefederkraft, der Haltefeder 87 beim Schwenken des Sicherungsriegels 73 und des damit verbundenen Betätigungshebel 83 überwunden werden muss, um eine unbeabsichtigte Änderung des Zustands der Sicherungsvorrichtung 71 zu vermeiden.
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Alternativ zu den beispielhaft dargestellten Ausführungsformen der Erfindung können die einzelnen Sicherungsglieder, beispielsweise der Sicherungsbolzen 75 oder der Sicherungsriegel 73, durch andere Sicherungslieder ersetzt sein, welche die gleiche Funktion haben, nämlich das Unterbinden einer Bewegung mithilfe jeweils einem der Lager der Scharniervorrichtung 51. Die einzelnen Sicherungsglieder brauchen auch nicht mittels einer Betätigungskopplung 81 einander verbunden sein und können einzeln durch einen Benutzer ge- oder entsichert werden, wobei dann allerdings eine bestimmte Betätigungsreihenfolge zu beachten ist, damit keine unerwünschte Bewegung des Türblatts 21 erfolgt. Es ist alternativ auch denkbar, dass nicht nur die Sicherungseinheiten einer Sicherungsvorrichtung 71 einer Scharniervorrichtung 51 miteinander durch eine Betätigungskopplung 81 wirkverbunden sind, sondern mehrere oder sogar alle Sicherheitseinrichtungen einer Tür 7 der Spülmaschine 1.
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Die Funktion des Sicherungsriegels 73, nämlich das Verhindern einer Bewegung des Türblatts mithilfe des ersten Lagers, kann auch durch eine (nicht dargestellte) Sicherungseinheit realisiert sein, die nicht an der Scharniervorrichtung 51 des Türblatts, sondern dem Hubtürglied 13 angreift, sofern das Kipptürglied 11 und das Türglied 13 kraftübertragungsgemäß miteinander gekoppelt sind.
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Bei der vorliegend dargestellten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Spülmaschine 1 dient der Sicherungsriegel 73 zum Betätigen der Sicherungsvorrichtung 71 und ist innerhalb der Spülkammer 5 angeordnet. Alternativ ist es denkbar, eine Betätigungseinheit, wie einen Knopf, einen Hebel oder dergleichen, zum Ändern des Zustands der Sicherungsvorrichtung 71 außenseitig an der Spülmaschine 1 anzubringen. Auf diese Weise wird vermieden, dass beim Reinigungszugriff auf die Spülkammer 5 durch den Benutzer versehentlich der Zustand der Sicherungsvorrichtung 71 geändert wird.
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Die in der vorstehenden Beschreibung, den Figuren und den Ansprüchen offenbarten Merkmale können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Realisierung der Erfindung in den verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Spülmaschine
- 3
- Gestell
- 5
- Spülkammer
- 6
- Öffnung
- 7
- Tür
- 11
- Kipptürglied
- 13
- Hubtürglied
- 21
- Türblatt
- 22
- Innenseite des Kipptürglieds
- 23
- Außenseite des Kipptürglieds
- 25
- Griff
- 32
- Innenseite des Hubtürglieds
- 41
- Hebel- oder Koppelgetriebe
- 43
- Hebelarm, Hebelschenkel
- 44
- Stopper
- 45
- Pleuelstange
- 46
- Nase
- 51
- Scharniervorrichtung
- 53
- Winkelstück
- 54
- Spitze
- 55
- Türschenkel
- 57
- Aufnahme, Aussparung
- 61
- Langloch
- 63
- Bolzen
- 64
- Kerbe
- 65
- Nut
- 67
- Schiene
- 69
- Stift
- 71
- Sicherungsvorrichtung
- 73
- Sicherungsriegel
- 75
- Sicherungsbolzen
- 76
- Bolzenlagerung
- 77
- Aufnahme
- 78
- Hülse
- 81
- Betätigungskopplung
- 83
- Betätigungshebel
- 85
- Betätigungsarm
- 87
- Haltefeder
- A1
- erste Schwenkachse
- A2
- zweite Schwenkachse
- B
- Betätigungsachse
- R
- Riegelachse
- x
- erste Horizontalrichtung
- y
- zweite Horizontalrichtung
- z
- Vertikalrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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