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Die Erfindung betrifft eine Etikettiermaschine mit einer Abspulvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Zum Anbringen von selbstklebenden Etiketten werden Etikettiermaschinen verwendet, die eine Abspulvorrichtung besitzen, um die auf einer Rolle befindlichen Etiketten abspulen zu können. Die Etiketten befinden sich auf einer Trägerbahn, die mehrfach umgelenkt wird, bevor sie zu einem Etikettierbereich gelangt, wo die auf der Trägerbahn befindlichen Etiketten von dieser abgelöst und auf einen zu etikettierenden Gegenstand übertragen werden. Im Etikettierbereich wird die Trägerbahn in einem spitzen Winkel umgelenkt, wodurch eine Ablösung der Etiketten von der Trägerbahn erreicht wird. Die Trägerbahn wird mittels einer Transportrolle schrittweise exakt so weitertransportiert, dass die Etiketten auf die den Etikettierbereich durchlaufenden Gegenstände an einer gewünschten Stelle appliziert werden. Die Trägerbahn wird nach Durchlaufen des Etikettierbereichs über weitere Umlenkungen auf einer Spule aufgewickelt.
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Aus der
DE 42 13 485 A1 ist eine Etikettiermaschine mit einer sich fortlaufend bewegenden Trägerbahn bekannt, bei der die Etiketten tragende Trägerbahn von einer Etikettenrolle über Umlenkrollen zum Etikettierbereich und von dort über eine Transportrolle zu einer Aufrollvorrichtung transportiert wird. Um einen ausreichenden Kraftschluss zwischen der Trägerbahn und der Transportrolle herzustellen, wird die Trägerbahn mittels einer Druckrolle an die Transportrolle angedrückt.
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Derartige Etikettiermaschinen werden regelmäßig je nach Größe der zu verwendenden Etiketten mit unterschiedlich breiten, etikettentragenden Trägerbahnen bestückt, um größere oder kleinere Etiketten auf den unterschiedlichsten Gegenständen aufbringen zu können. Sollen große Etiketten verwendet werden, muss die Trägerbahn ebenfalls eine entsprechende Breite haben. Dagegen kann bei kleineren Etiketten die Trägerbahn entsprechend schmal sein. Außerdem ist es vorteilhaft, wenn die Abrollvorrichtung für eine Aufnahme unterschiedlich großer Etikettenrollen mit unterschiedlichen Kerndurchmessern geeignet ist. Um Etikettenrollen mit unterschiedlichen Kerndurchmessern, das heißt mit unterschiedlichen Innendurchmessern der Spulenkerne, verwenden zu können, muss die Spindel der Abspulvorrichtung auf unterschiedliche Durchmesser umrüstbar sein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Etikettiermaschine mit einer Abspulvorrichtung zu schaffen, bei der die Spindel der Abspulvorrichtung auf möglichst einfache Weise auf unterschiedliche Innendurchmesser von Spulenkernen umrüstbar ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe erhält man bei einer Etikettiermaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die Spindel der Etikettiermaschine lässt sich sehr einfach von einem kleineren Durchmesser auf einen größeren Durchmesser dadurch umrüsten, dass wenigstens zwei drehfest mit der Spindel gekoppelte Lagerscheiben auf die Spindel aufgeschoben werden. Die drehfeste Verbindung zwischen der Spindel und den aufgeschobenen Lagerscheiben ist deshalb wesentlich, damit eine an der Abspulvorrichtung angreifende Bremsvorrichtung das Bremsmoment über die Spindel und über die Lagerscheiben auf die jeweils aufgesetzte Etikettenspule übertragen kann. Das Abbremsen der Abspulvorrichtung ist bei Etikettiermaschinen wichtig, damit ein kontrolliertes Abspulen der Trägerbahn von der Etikettenspule möglich ist.
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Besonders vorteilhaft ist es, die Spindel der Abspulvorrichtung als Zahnwelle auszubilden, wobei radial nach außen an der Spindel abstehende Rastnippel einerseits eine reibschlüssige Verbindung zu einem Spulenkern einer Etikettenrolle herstellen können, oder eine reibschlüssige Verbindung oder auch eine kraftschlüssige Verbindung zu auf die Zahnwelle aufgeschobene Lagerscheiben herstellen können. Die Verwendung einer Zahnwelle hat auch den weiteren Vorteil, dass aufgeschobene Lagerscheiben ihrerseits mit Kopplungselementen oder Rastnippeln in Zahnlücken der Zahnwelle eingreifen können, um eine Drehmomentübertragung zwischen der Zahnwelle und den Lagerscheiben sicherzustellen.
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An den Lagerscheiben stehen vorzugsweise radial ausgerichtete Rastnippel nach außen und nach innen ab, um eine Drehmomentübertragung zwischen der Spindel und einem die Lagerscheiben übergreifenden Spulenkern sicherzustellen.
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Die Lagerscheiben sind bevorzugt als Zahnscheiben mit nach außen abstehenden Zähnen ausgebildet, sodass im Bereich der Zähne zur Übertragung eines Drehmoments auf eine aufgesetzte Etikettenspule eine formschlüssige Verbindung zwischen den Zähnen und dem Spulenkern herstellbar ist.
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Die bevorzugte Ausführungsform der Abspulvorrichtung besitzt eine seitliche Spulenscheibe, an der einseitig eine Lagerscheibe angebracht ist. Die Spulenscheibe kann entweder mit der Seite, an der die Lagerscheibe angebracht ist, auf die Spindel aufgeschoben werden, oder um 180° gewendet mit der anderen Seite, an der sich keine Lagerscheibe befindet. Dadurch kann auf sehr einfache Weise mittels dieser Spulenscheibe der wirksame Spindeldurchmesser auf ein kleineres oder ein größeres Maß umgerüstet werden. Eine weitere Lagerscheibe, die auf die Spindel aufgeschoben werden kann, ergibt zusammen mit der an der Spulenscheibe angebrachten Lagerscheibe eine optimale Aufnahme für eine Etikettenspule mit größerem Durchmesser als der Durchmesser der Spindel.
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Bei der bevorzugten Ausführungsform stehen an den Lagerscheiben radial zu deren Mittelachse ausgerichtete Rastnippel ab, die zwischen die Zähne der Spindel eingreifen und somit eine drehfeste Verbindung zwischen Spindel und Lagerscheiben herstellen. Die Rastnippel können dabei auch so angeordnet sein, dass eine axiale Positionierung und Arretierung der Lagerscheiben an der Spindel möglich ist.
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Ein wesentlicher Vorteil der Zahnwelle und der Zahnscheiben besteht darin, dass die Zahnung alleine bereits eine sehr gute Reibschlussverbindung zwischen der Zahnwelle oder den Zahnscheiben und dem in der Regel aus Pappe bestehenden Spulenkern einer Etikettenrolle ergibt. Die Reibschlussverbindung wird durch einen nicht absolut exakt zylindrischen Spulenkern unterstützt.
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Die abnehmbare Spulenscheibe kann vorzugsweise an der Spindel in beliebiger Axialposition arretiert werden, um ein seitliches Anlegen an unterschiedlich breite Etikettenspulen zu ermöglichen. Die Arretierung beziehungsweise Fixierung der Spulenscheibe kann mittels einer Klemmschraube, einer Klemmvorrichtung oder an vorgegebenen Positionen mittels Rastelementen erfolgen.
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Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand der Zeichnung näher erläutert.
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Es zeigen:
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1 eine schematisierte Ansicht einer Etikettiermaschine, die den Verlauf einer Trägerbahn mit Etiketten zeigt,
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2 eine Abspulvorrichtung mit auf einer Spindel aufschiebbaren Etikettenspule und einer aufschiebbaren Seitenscheibe,
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3 eine stirnseitige Ansicht der in 1 links befindlichen Spulenscheibe mit Spindel,
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4 eine vergrößerte Ansicht der in 3 dargestellten Spindel,
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5 die Abspulvorrichtung mit rechts aufgesetzter Seitenscheibe für eine Etikettenspule mit einem Spulenkern mit kleinem Innendurchmesser,
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6 eine Abspulvorrichtung mit Anordnung von Lagerscheiben zur Aufnahme einer Etikettenspule mit einem Spulenkern, der einen größeren Innendurchmesser hat als der Durchmesser der Spindel,
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7 eine Seitenansicht einer Lagerscheibe mit Rastnippeln,
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8 eine Ansicht der in 5 und 6 rechts angeordneten Seitenscheibe mit anmontiertem Lagerring und
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9 eine vereinfacht dargestellte Riemenbremse, die an der Abspulvorrichtung angreift.
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In 1 ist schematisiert der Verlauf einer mit Etiketten versehenen Trägerbahn 1 innerhalb einer Etikettiermaschine dargestellt. Die Etiketten 2 befinden sich auf einer Seite der Trägerbahn 1 und sind hier der Einfachheit halber im Etikettierbereich 3 nur andeutungsweise an der Trägerbahn 1 dargestellt.
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Die Trägerbahn 1 wird von einer Etikettenrolle 4 in Pfeilrichtung 5 abgewickelt, und zwar über mehrere Umlenkrollen 6 bis zum Etikettierbereich 3, wo die Trägerbahn 1 in spitzem Winkel von einer Transportrolle 7 über eine Kante 8 gezogen wird, sobald ein Gegenstand 9, auf dem ein Etikett 2 angebracht werden soll, unterhalb der Kante 8 in Pfeilrichtung 10 bewegt wird. Das an der Kante 8 sich dabei ablösende Etikett 2 wird mit seiner selbstklebenden Unterseite dabei auf den Gegenstand 9 aufgebracht. Sobald ein nächster Gegenstand den Etikettierbereich 3 durchläuft folgt ein Weitertransport der Trägerbahn 1, um wiederum ein Etikett 2 auf den nächsten Gegenstand aufzubringen. Mittels einer Spule 11 wird die dann etikettenlose Trägerbahn 1 aufgewickelt. Die Wickelvorrichtung ist durch einen Pfeil 12 angegeben. Die Transportrichtung der Trägerbahn 1 ist an mehreren Stellen durch Pfeile 5 angegeben. Auch nach Durchlaufen des Etikettierbereichs 3 wird die Trägerbahn um mehrere Umlenkrollen 13 geführt.
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Den Zeitpunkt für den Weitertransport der Trägerbahn 1 und deren Transportgeschwindigkeit wird durch die Drehbewegung der Transportrolle 7 bestimmt, die teilweise von der Trägerbahn 1 umschlungen ist. Außerdem drückt eine Andruckvorrichtung die Trägerbahn 1 gegen die Transportrolle 7 damit ein sicherer Kraftschluss zwischen der Transportrolle 7 und der Trägerbahn 1 gewährleistet ist.
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Die Etikettenrolle 4 ist in einer Abspulvorrichtung 16 drehbar gelagert, und zwar auf einer Spindel 17, die in 2 deutlicher dargestellt ist.
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2 zeigt die seitliche Ansicht der wesentlichen Teile der Abspulvorrichtung 16 zusammen mit einer seitlich auf die Spindel 17 aufschiebbaren Etikettenrolle 4. Eine im Bild rechts dargestellte Seitenscheibe 18 mit einer daran befestigten Lagerscheibe 19 ist ebenfalls in Pfeilrichtung 20 auf die Spindel 17 der Abspulvorrichtung aufschiebbar.
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Die Etikettenrolle 4 hat einen Spulenkern 21 mit einem Innendurchmesser, der dem Außendurchmesser der Spindel 17 entspricht. Eine linksseitige Seitenscheibe 22 begrenzt den Aufnahmebereich der Spindel 17. Außerdem ist links von der Seitenscheibe 22 eine Riemenscheibe 23 mit einem angedeuteten Reibriemen 24 ersichtlich, der ein Bremsmoment an der Abspulvorrichtung erzeugt.
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An der als Zahnwelle ausgebildeten Spindel 17, deren Zahnung vereinfacht dargestellt ist, befinden sich radial abstehende Rastnippel 25, die an der Innenseite des Spulenkerns 21 angreifen, wenn die Etikettenrolle 4 in ihre Endposition auf die Spindel 17 in Pfeilrichtung 20 aufgeschoben ist. Die ebenfalls bis zur Etikettenrolle 4 in Pfeilrichtung 20 aufgeschobene rechte Seitenscheibe 18 fixiert die Etikettenrolle 4 dann in dieser Endposition. Dabei übertragen die Rastnippel 25 eine Reibungskraft auf den Spulenkern 21 und damit auf die Etikettenrolle 4, sodass das vom Reibriemen 24 erzeugte Reibmoment als Bremsmoment auf die Etikettenrolle 4 übertragen werden kann. Das Abrollen der Trägerbahn 1 von der Etikettenrolle 4 erfolgt somit gegen dieses Bremsmoment.
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In 3 ist die stirnseitige Ansicht der Spindel 17 und der in 2 links dargestellten Seitenscheibe 22 ersichtlich. Die als Zahnwelle 26 ausgebildete Spindel 17 besitzt mehrere Rastnippel 25, die radial federnd über den Durchmesser der Zahnwelle 17 hinausragen.
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In 4 ist eine mögliche Anordnung eines Rastnippels 25 vergrößert dargestellt. Der Rastnippel 25 ist gegen die Kraft einer Druckfeder 27 in Pfeilrichtung 28 radial beweglich.
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Die in 5 dargestellte Abspulvorrichtung ist wie in 2 für die Aufnahme eines kleineren Spulenkerns 21 geeignet als die Abspulvorrichtung von 6. In 6 ist gegenüber der Abspulvorrichtung von 5 zusätzlich eine gezahnte Lagerscheibe 29 auf die Spindel 17 bis zur Anlage an der linken Seitenscheibe 22 aufgeschoben. Außerdem ist in 6 die rechte Seitenscheibe 18 um 180° gegenüber 5 gedreht, sodass deren Lagerscheibe 19, die ebenfalls gezahnt ist, zur gegenüberliegenden Seitenscheibe 22 weist. Die Lagerscheibe 29 ist über die Rastnippel 25 drehfest mit der Spindel 17 gekoppelt. Auch die rechte Seitenscheibe 18 ist mit der an ihr befestigten Lagerscheibe 19 drehfest mit der Spindel 17 gekoppelt. Hierzu können an der Lagerscheibe 19 radial nach innen abstehende Rastnippel in die Zahnlücken der als Zahnwelle 26 ausgebildeten Spindel 17 eingreifen.
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7 zeigt eine teilweise dargestellte Ansicht der Zähne 34 der an der linken Seitenscheibe 22 zur Anlage kommenden Lagerscheibe 29 von 6. Die Lagerscheibe 29 besitzt an ihrer inneren Ringfläche 30 Rastmulden 31, in die die Rastnippel 25 (2 und 4) formschlüssig eingreifen können und somit die Lagerscheibe 29 drehfest auf der Spindel 17 halten.
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In 8 ist die in 6 rechts dargestellte Seitenscheibe 18 von der Seite dargestellt, an der sich die Lagerscheibe 19 befindet. Die Lagerscheibe 19 ist als Zahnscheibe ausgebildet, ebenso wie die in 7 dargestellte Lagerscheibe 29, und hat nach innen radial überstehende Rastnippel 32, die an der Spindel 17 einrasten und eine drehfeste Verbindung zwischen der Spindel 17 und der Lagerscheibe 19 und damit auch in Bezug auf die Seitenscheibe 18 herstellen.
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9 zeigt die stirnseitige Ansicht auf die Riemenscheibe 23 mit angrenzender Seitenscheibe 22, wobei die Riemenscheibe 23 teilweise von einem Reibriemen 24 umschlungen ist. Die vom Reibriemen 24 auf die Riemenscheibe 23 und damit auf die gesamte Abspulvorrichtung übertragene Reibungskraft kann durch eine geeignete, am Reibriemen 24 angreifende Spannkraft 33 auf ein gewünschtes Maß eingestellt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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