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Die Erfindung betrifft einen Verschlusskörper für Getränkeflaschen, umfassend einen Deckel mit einem zylindrischen Abschnitt und einem scheibenförmigen Abschnitt, wobei der zylindrische Abschnitt den Flaschenhals der Getränkeflasche abschnittsweise bedeckt und an dem Flaschenhals arretierbar ist und wobei der scheibenförmige Abschnitt die Öffnung der Getränkeflasche bedeckt und wobei dem scheibenförmigen Abschnitt ein Dichtelement zugeordnet ist, welches dichtend auf dem ringförmigen Rand im Bereich der Öffnung der Getränkeflasche anliegt, wobei das Dichtelement derart ausgebildet ist, dass es den Rand der Öffnung und abschnittsweise auch die innenumfangsseitigen und/oder außenumfangsseitigen zylindrischen Bereiche des Flaschenhalses bedeckt, wobei das Dichtelement aus elastomerem Werkstoff ausgebildet ist.
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Als Flaschenverschlüsse nehmen Schraubverschlüsse einen immer höheren Marktanteil ein. Dies gilt insbesondere auch für Weinflaschen, dort steigt der Marktanteil von Schraubverschlüssen stetig an, während der von Korkverschlüssen abnimmt. Ähnlich ist die Situation bei Bierflaschen.
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Im Vergleich zu Korkverschlüssen weisen Schraubverschlüsse eine Vielzahl von Vorteilen auf. Vorteile sind insbesondere die einfache Bedienbarkeit, die Wiederverschließbarkeit, die Möglichkeit der liegenden Lagerung angebrochener Flaschen und insbesondere die Geschmacksneutralität.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Schraubverschlüsse sind mit Dichtelementen versehen, welche sich in zwei Gruppen klassifizieren lassen: Dichtungen aus thermoplastischen Elastomeren und Dichtungen aus geschlossenporigen Schäumen.
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Bei manchen Anwendungen ist neben einer Flüssigkeitsdichtigkeit auch eine Gasdichtigkeit erforderlich. Eine derartige Notwendigkeit ist beispielsweise bei Weinflaschen gegeben. Nach Abfüllen von Weißwein in die Flasche wird diese mit Kohlenstoffdioxid (CO2) beaufschlagt. Entweicht das CO2 vorzeitig, ergeben sich ungünstige Geschmacksveränderungen des Weins, der Wein schmeckt dann beispielsweise schal. Eine übliche Lagerzeit von Weißwein beträgt zwei Jahre, in dieser Zeit sollte noch mindestens die Hälfte des ursprünglich dosierten CO2 vorhanden sein.
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Des Weiteren soll verhindert werden, dass kein Fremdgas, insbesondere kein Sauerstoff, in die Flasche eintreten kann, da dies zu ungewünschten Oxidationsprozessen führen kann, was mit Geschmacksveränderungen einhergeht.
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Die zuvor beschriebenen Dichtungen aus thermoplastischen Elastomeren und aus geschlossenporigen Schäumen sind jedoch nur unzureichend geeignet, die Permeation von Gas zu verhindern. Daher werden für diese Anwendungen sogenannte Gasblocker-Dichtungen eingesetzt. Derartige Gasblocker-Dichtungen enthalten beispielsweise auf der der Flüssigkeit zugewandten Seite Schichten aus Polyvinylidenchlorid (PVDC), Ethylen-Vinylalkohol-Copolymer (EVOH) oder auch aus Zinn (Sn). Zum Aufrechterhalten einer Anpresskraft an den Flaschenrand wird diese Glasblocker-Schicht mit einer komprimierbaren Lage, beispielsweise aus thermoplastischem Elastomer (TPE) hinterlegt.
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Problematisch ist, dass das Material der Gasblocker-Schichten gesundheitlich bedenklich sein kann. Dies gilt insbesondere für Zinn. Des Weiteren hat sich gezeigt, dass bei den aus dem Stand der Technik bekannten Dichtelementen durchaus Leckagen auftreten können. Neben dem Entweichen des CO2 können vereinzelt sogar Flüssigkeits-Leckagen auftreten. Dies bewirkt, dass die oben beschriebenen Gasblocker-Schichten unter Umständen ein Entweichen von CO2 nicht verhindern können.
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Die
EP 0 931 728 A1 zeigt einen Verschlusskörper für Getränkeflaschen, umfassend einen Deckel mit einem zylindrischen Abschnitt und einem scheibenförmigen Abschnitt, wobei der zylindrische Abschnitt den Flaschenhals der Getränkeflasche abschnittsweise bedeckt und an dem Flaschenhals arretierbar ist und wobei der scheibenförmige Abschnitt die Öffnung der Getränkeflasche bedeckt und wobei dem scheibenförmigen Abschnitt ein Dichtelement zugeordnet ist, welches dichtend auf dem ringförmigen Rand im Bereich der Öffnung der Getränkeflasche anliegt. Dabei ist das Dichtelement derart ausgebildet, dass es den Rand der Öffnung und abschnittsweise auch die innenumfangsseitigen und/oder außen umfangsseitigen zylindrischen Bereiche des Flaschenhalses bedeckt.
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Derartige Verschlusskörper sind auch aus der
WO 2010/099 566 A1 und
WO 00/40 472 A1 bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verschlusskörper für Getränkeflaschen bereitzustellen, welcher einfach und kostengünstig herstellbar ist, und welcher eine hohe Leckagesicherheit gegenüber CO2 aufweist.
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Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.
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Zur Lösung der Aufgabe ist Dichtelement aus einem Silikon-Elastomer oder aus einem polyolefinischen Elastomer oder aus einem polyolefinischen thermoplastischen Elastomer ausgebildet.
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Dabei ist das Dichtelement so ausgebildet, dass es sich beim Aufsetzen des Deckels auf die Getränkeflasche verhältnismäßig stark verformt und dabei über den Rand der Öffnung der Getränkeflasche hinaus über die axialen Abschnitte des Flaschenhalses verdrängt wird. Je nach Ausgestaltung des Dichtelementes kann es dabei sowohl innenumfangsseitig als auch außenumfangsseitig an den axialen Abschnitten des Flaschenhalses der Getränkeflasche zur Anlage kommen. Alternativ gelangt das Dichtelement entweder innenumfangsseitig oder außenumfangsseitig an den axialen Abschnitten des Flaschenhalses zur Anlage.
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Überraschenderweise wurde festgestellt, dass der Gasdurchtritt nicht überwiegend als Gaspermeation durch das Dichtelement selbst erfolgt, sondern über die Grenzfläche zwischen dem Dichtelement und dem Rand der Öffnung. Insbesondere durch den Preisdruck bei der Herstellung von Einweg-Glasflaschen hat sich gezeigt, dass Formabweichungen und Rauigkeiten im Bereich des Randes der Öffnung zunehmen. Die aus dem Stand der Technik bekannten Dichtelemente weisen aufgrund ihrer verhältnismäßig kleinen Verformbarkeit aber nur beschränkt die Möglichkeit auf, derartige Formabweichungen aufzufangen. Insbesondere die als besonders gasdicht bekannten Folien sind nicht in der Lage, sich dichtend an die Oberfläche anzulegen und weisen daher einen besonders hohen Gasdurchgang auf.
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Das erfindungsgemäße Dichtelement hingegen ist sehr stark verformbar und passt sich dadurch auch Getränkeflaschen mit größeren Formabweichungen an, so dass es auch auf derartigen Flaschenöffnungen dichtend zur Anlage kommt. Dadurch, dass das Dichtelement sowohl axial als auch radial dichtet, vergrößert sich insgesamt die Dichtfläche, so dass sich die Leckage entlang der Grenzfläche zwischen Flasche und Dichtelement wesentlich verringert. Die eigentliche Permeation durch das Dichtelement hindurch ist jedoch nur von untergeordneter Bedeutung.
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Erfindungsgemäß ist das Dichtelement aus elastomerem Werkstoff ausgebildet. Bislang wurden elastomere Werkstoffe für Dichtelemente von Getränkeflaschen für CO2-haltige Getränke nicht in Betracht gezogen, da bislang vermutet wurde, dass ein Großteil der Permeation des Gases durch das Dichtelement hindurch erfolgt. Daher wurden elastomere Werkstoffe verworfen, weil diese eine vergleichsweise hohe Gasdurchlässigkeit aufweisen. Erfindungsgemäß wurde jedoch erkannt, dass die Permeation durch das Dichtelement selbst von untergeordneter Bedeutung ist und dass ein Großteil des Gasdurchgangs entlang der Grenzfläche zwischen Dichtelement und Getränkeflasche erfolgt. Dadurch, dass ein elastomerer Werkstoff eine gute Verformbarkeit aufweist, ergibt sich bei einem derartigen Dichtelement eine große Anlagefläche, was mit einem überraschend verringerten Gasdurchgang einhergeht.
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Elastomere weisen ein geringes Setzverhalten über die Lebenszeit auf. Dadurch ist sichergestellt, dass die Anpresskraft der vorgespannten Dichtung nicht nachlässt und damit über deren Lebenszeit ihre Aufgabe erfüllen kann.
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Das Dichtelement kann nach einer ersten erfindungsgemäßen Ausgestaltung aus einem Silikon-Elastomer ausgebildet sein. Bei Silikon-Elastomeren ist vorteilhaft, dass deren chemische Kompatibilität zur Gegenfläche aus Glas gegeben ist. Zwar weisen Silikon-Elastomere eine verhältnismäßig große Gas-Permeation insbesondere im Hinblick auf CO2 auf, es überwiegt aber die chemische Kompatibilität des Werkstoffs und das gute Dichtverhalten an der Grenzfläche zur Getränkeflasche. Ein Beispiel für ein vorteilhaftes Silikon-Elastomer ist Silikon-Kautschuk (VMQ).
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Nach einer weiteren erfindungsgemäßen Ausgestaltung kommen lebensmittelverträgliche Elastomere in Form von Polyolefinen wie Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) zum Einsatz.
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Vorzugsweise weist das Dichtelement eine Dicke von mindestens 2 mm auf. Dadurch ist gewährleistet, dass ausreichend Material vorhanden ist, welches beim Verschließen des Deckels über den Rand der Getränkeflasche hinaus verdrängt werden kann.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung bildet das Dichtelement auf dem Rand der Öffnung eine Axialdichtung und auf den zylindrischen Bereichen des Flaschenhalses eine Radialdichtung. Dabei liegt das Dichtelement vorzugsweise in beiden Bereichen flächig auf, wobei der Flächenanteil der Radialdichtung eine Gesamtdichtfläche von mindestens 15% beträgt. In einer vorteilhaften Ausgestaltung beträgt der Flächenanteil der Radialdichtung an der Gesamtdichtfläche 50%. Das bedeutet, dass das Dichtelement beim Verschließen des Deckels sehr stark verformt und über den Rand hinaus auf die zylindrischen Abschnitte der Getränkeflasche verdrängt wird. Dabei wird das Dichtelement über den Deckel an den Hals der Getränkeflasche angepresst und es ergibt sich insgesamt ein Dichtelement mit einer sehr großen Dichtfläche, wodurch die Permeation über die Grenzfläche wirksam verkleinert wird.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung ist die Shore-A-Härte des Materials des Dichtelements höchstens 70. Eine derartige Shore-Härte ist für eine Vielzahl von elastomeren Werkstoffen gegeben. Dabei ist gewährleistet, dass sich das Dichtelement gut auf die axialen Bereiche des Flaschenhalses verdrängen lässt. Vorteilhaft sind noch geringere Shore-Härten, beispielsweise 50 oder sogar 30. Eine geringe Härte des Dichtelementes ermöglicht einen hohen Toleranzausgleich, was insbesondere bei nicht exakt planer Ausrichtung des Verschlusselementes bei der Montage von Vorteil ist. Zudem passen sich derartige Dichtelemente bereits bei geringen Anpressdrücken gut an die Oberfläche des Flaschenverschlusses an.
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Das Dichtelement kann mit einer Oberflächenprofilierung versehen sein. Die Oberflächenprofilierung bewirkt nach Aufsetzen des Deckels abschnittsweise eine erhöhte Flächenpressung, was mit einer gleichzeitig erhöhten Verformung des Dichtelements einhergeht. Dadurch verbessert sich insgesamt die Dichtwirkung. Eine Möglichkeit ist dabei, mittels geeigneter Werkzeuge eine Oberflächenstruktur im Mikrometer- oder sogar Sub-Mikrometer-Bereich in das Dichtelement einzubringen.
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Vorteilhaft sind auch Elastomere beziehungsweise Elastomerstrukturen, die eine intrinsische komprimierbare Porosität aufweisen. Diese können beispielsweise durch Einbringung von gasgefüllten Mikrokugeln erzielt werden, welche durch Temperatureinbringung expandierenden. Dadurch entstehen im Inneren des Elastomers mikroskopische Kavernen, die zu einer erhöhten Komprimierbarkeit führen, ohne sich jedoch nachteilig auf das Setzverhalten auswirken. Derartige Mikrokugeln sind unter der Bezeichnung „Expancel” von AkzoNobel NV kommerziell erhältlich. Vorteilhaft sind hierbei maximale Porengrößen von 100 μm, besonders bevorzugt von höchstens 50 μm. Vorteilhaft sind Porositäten von höchstens 50%, besonders bevorzugt von höchstens 30%.
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Für weniger anspruchsvolle Anwendungen, insbesondere für Getränke, welche schnell getrunken werden, können im Prinzip auch thermoplastische Elastomere eingesetzt werden.
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Das Dichtelement kann mit Formschlusselementen versehen sein. Diese können so ausgebildet sein, dass das Dichtelement bereits vor dem Verpressen des Deckels an den axialen Abschnitten der Getränkeflasche im Bereich der Öffnung zur Anlage gelangt. Dazu weist das Dichtelement zylindrische Abschnitte auf, die nach Aufsetzen des Deckels in die Getränkeflasche hineinragen und an dem Innenrand zur Anlage gelangen oder auf den Rand der Flasche aufgestülpt und dadurch am Außenrand der Getränkeflasche zur Anlage gelangen.
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Die Zusammenführung von Dichtelement und Deckel kann dadurch erfolgen, dass der Deckel zunächst aus einer Blechronde durch Umformverfahren zu einem Becher umgeformt wird. Das Dichtelement wird dann in den Deckel eingelegt. In den Deckel kann eine innen umlaufende Sicke vorgesehen sein, welche das Dichtelement formschlüssig fixiert. Beim Aufsetzen des Deckels auf die Getränkeflasche wird der Deckel zunächst axial auf die Flaschenöffnung aufgepresst und anschließend wird der Deckel von außen plastisch in das Gewinde der Flasche verpresst und damit in seiner Position fixiert.
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Alternativ ist der Deckel als Anrollverschluss ausgebildet. Der Deckel eines Anrollverschlusses besteht zumeist aus einem einfach verformbaren metallischen Werkstoff, beispielsweise Aluminium. Der zylindrische Abschnitt des Deckels weist zunächst keinerlei Verformung auf. Zum Verschließen wird der Deckel auf den Flaschenhals der Getränkeflasche aufgesteckt und anschließend wird der zylindrische Abschnitt des Deckels mittels eine Werkzeugs verformt und beispielsweise in ein Außengewinde eingeprägt, welches aus dem Flaschenhals ausgebildet ist. Dadurch ist der Deckel formschlüssig und fest mit der Getränkeflasche verbunden.
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Alternativ ist denkbar, dass der Deckel aus Kunststoff besteht, wobei in diesem Fall vorzugsweise ein Kunststoffdeckel mit Originalitätsverschluss zum Einsatz gelangt.
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Das Dichtelement kann mit einer Mikrostrukturierung versehen sein. Vorzugsweise weist die Mikrostrukturierung einen wasser- bzw. ethanolabweisenden Effekt auf. Dabei ist es denkbar, dass die Mikrostrukturierung über Prägung durch ein Fertigungswerkzeug in das Dichtelement eingebracht wird. Hierbei ist vorteilhaft, dass keine zusätzlichen Arbeitsschritte erforderlich sind und dass zusätzliche Oberflächenbeschichtungen mit zusätzlichen Materialien entfallen können. Der wesentliche Vorteil einer derartigen Mikrostrukturierung besteht in dem verringerten Übergang von Aromastoffen aus der Flüssigkeit in die Dichtung, die sogenannte Aromamigration. Die Mikrostrukturierung führt zu einer reduzierten Benetzbarkeit gegenüber dem Flascheninhalt.
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Das Dichtelement kann als Teil des Verschlusskörpers ausgebildet sein und in diesem Zusammenhang insbesondere einstückig mit dem Deckel ausgebildet sein.
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Eine erfindungsgemäße Getränkeflasche umfasst den Flaschenkörper und einen aufgesetzten Verschlusskörper. Die Getränkeflasche weist ein CO2-Depot von 0,5 g je Liter Flascheninhalt auf.
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Einige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verschlusskörpers werden nachfolgend anhand der Figuren näher dargestellt. Diese zeigen, jeweils schematisch:
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1 einen Verschlusskörper gemäß einer ersten Ausgestaltung;
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2 ein Dichtelement mit einer Oberflächenprofilierung;
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3 ein Dichtelement mit einer zentrischen Aussparung;
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4 ein Dichtelement mit ausgeformter Radialdichtung;
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5 ein Dichtelement mit Radialdichtung und Aussparung;
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6 ein Dichtelement mit Formschlusselement;
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7 ein Dichtelement mit beidseitigen Formschlusselementen;
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8 ein Dichtelement mit Formschlusselement und Radialdichtung;
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9 ein Dichtelement mit Formschlusselement und Radialdichtung;
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10 ein Dichtelement mit Formschlusselement und Radialdichtung;
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11 ein Dichtelement mit Formschlusselement und Radialdichtung;
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12 ein Dichtelement mit Formschlusselement und Radialdichtung;
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13 ein Dichtelement in Form eines X-Ringes;
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14 ein Dichtelement mit zentralem Formschlusselement;
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15 ein Dichtelement mit Trägerteil;
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16 ein Dichtelement mit Trägerteil und Aussparung;
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17 den Montagevorgang des Deckels:
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18 ein Dichtelement mit Mikrostrukturierung.
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1 zeigt einen Verschlusskörper 1 für Getränkeflaschen 2, in dieser Ausgestaltung für Weinflaschen. Der Verschlusskörper 1 besteht aus einem Deckel 3, welcher einen zylindrischen Abschnitt 4 und einen scheibenförmigen Abschnitt 5 hat. Dabei bedeckt der zylindrische Abschnitt 4 den Flaschenhals 6 der Getränkeflasche 2 abschnittsweise und ist an dem Flaschenhals 6 arretierbar. Der scheibenförmige Abschnitt 5 bedeckt die Öffnung 7 der Getränkeflasche 2. Dem scheibenförmigen Abschnitt 5 ist ein Dichtelement 8 zugeordnet, welches dichtend auf dem ringförmigen Rand 9 im Bereich der Öffnung 7 der Getränkeflasche 2 anliegt. Das Dichtelement 8 ist derart ausgebildet, dass es den Rand 9 der Öffnung 7 und abschnittsweise auch die innenumfangsseitigen und/oder außenumfangsseitigen zylindrischen Bereiche 10 des Flaschenhalses 6 bedeckt. Die Befestigung an das Gewinde ist in der Figur nicht dargestellt.
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In dieser Ausgestaltung weist das Dichtelement 8 ein Dicke von 2,5 mm auf. Während der bestimmungsgemäßen Verwendung des Verschlusskörpers 1, wenn der Verschlusskörper 1 auf den Flaschenhals 6 der Getränkeflasche 2 aufgesetzt und dort arretiert ist, wird das Dichtelement 8 komprimiert und dabei innenumfangsseitig und außenumfangsseitig über die zylindrischen Bereiche des Flaschenhalses 6 verdrängt. Das Dichtelement 8 liegt dann sowohl auf dem ringförmigen Rand 9 als auch abschnittsweise an den zylindrischen Abschnitten des Flaschenhalses 6 dichtend an. Dabei bildet das Dichtelement 8 auf dem Rand 9 der Öffnung 7 eine Axialdichtung und auf den zylindrischen Bereichen 10 des Flaschenhalses 6 eine Radialdichtung, wobei das Dichtelement 8 an beiden Bereichen flächig aufliegt, wobei der Flächenanteil der Radialdichtung an der Gesamtdichtfläche mindestens 15% beträgt. Vorzugsweise beträgt der Flächenanteil der Radialdichtung an der Gesamtdichtfläche mindestens 50%. Bei der vorliegenden Ausgestaltung beträgt der Flächenanteil der Radialdichtung an der Gesamtdichtfläche 62%.
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Das Dichtelement 8 ist aus elastomerem Werkstoff ausgebildet, wobei der Werkstoff so ausgewählt wurde, dass die Shore-A-Härte des Materials des Dichtelementes 8 höchstens 70 ist. In dieser Ausgestaltung ist das Dichtelement 8 aus einem Silikon-Elastomer, nämlich Silikon-Kautschuk (VMQ) ausgebildet, welches eine Shore-A-Härte von 50 aufweist.
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Der Deckel 3 ist als Anrollverschluss ausgebildet und besteht aus metallischem Werkstoff. Zum Arretieren wird der Deckel 3 auf den Flaschenhals 6 aufgesetzt und in axialer Richtung an die Öffnung 7 der Getränkeflasche 2 angedrückt. Dabei wird das Dichtelement 8, welches in den Deckel 3 eingelegt ist, an die Öffnung 7 angedrückt und über den Rand 9 der Öffnung 7 hinaus nach innen und außen verdrängt. Dabei legt sich das Dichtelement 8 an die zylindrischen Abschnitte des Flaschenhalses 6 an. Anschließend wird der Deckel 3 mittels eines Werkzeugs über den Umfang an den Flaschenhals 6 angedrückt, wodurch sich der zylindrische Abschnitt 4 des Deckels 3 plastisch verformt. In den Flaschenhals 6 ist ein Außengewinde eingeprägt. Durch die Verformung des Deckels 3 entsteht in diesen Bereichen ein Gegengewinde im Deckel 3. Dadurch ist der Deckel 3 ortsfest auf dem Flaschenhals 6 arretiert. Gleichzeitig kann der Deckel 3 aber einfach und ohne Werkzeug geöffnet werden.
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In einer alternativen Ausgestaltung besteht der Deckel 3 aus Kunststoff und ist mit einem Originalitätsverschluss versehen.
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Die Getränkeflasche 2 kann sowohl aus Glas als auch aus Kunststoff bestehen.
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2 zeigt im Detail ein Dichtelement 8 für einen Verschlusskörper 1, beziehungsweise einer Anordnung mit Verschlusskörper 1 und Getränkeflasche 2 gemäß 1. In der gezeigten Darstellung ist das Dichtelement 8 lediglich auf die Öffnung 7 der Getränkeflasche 2 aufgelegt. Die Verformung des Dichtelementes 8 über den Rand 9 hinaus erfolgt erst, wenn der Deckel 3 auf den Flaschenhals 6 aufgedrückt wird. Das Dichtelement 8 der vorliegenden Ausgestaltung ist auf beiden Scheibenflächen mit einer Oberflächenprofilierung 11 versehen. Als Oberflächenprofilierung 11 sind diverse Formen denkbar. Eine vorteilhafte Oberflächenprofilierung 11 ist durch eine Anordnung konzentrisch angeordneter Wellen gegeben. In dieser Ausführung ist das Dichtelement 8 symmetrisch in seiner Ebene. Dies erlaubt eine fehlerfreie Montage des Dichtelementes 8 und macht eine Ausrichtung des Dichtelementes 8 in der Fertigung unnötig.
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3 zeigt ein Dichtelement 8 gemäß 2. Zusätzlich ist das Dichtelement 8 aber mit einer beidseitigen Aussparung 13 im Bereich der Mittelachse versehen. Dadurch kann das Dichtelement 8 materialsparender und kostengünstiger hergestellt werden. Die Aussparung führt zudem zu einer besseren Anpassung an den Flaschenhals 6.
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4 zeigt im Detail ein Dichtelement 8 für einen Verschlusskörper 1, beziehungsweise einer Anordnung mit Verschlusskörper 1 und Getränkeflasche 2 gemäß 1. In der gezeigten Darstellung ist das Dichtelement 8 lediglich auf die Öffnung 7 der Getränkeflasche 2 aufgelegt. Die Verformung des Dichtelementes 8 über den Rand 9 hinaus erfolgt erst, wenn der Deckel 3 auf den Flaschenhals 6 aufgedrückt wird. Das Dichtelement 8 der vorliegenden Ausgestaltung ist mit einer ausgeformten Radialdichtung 14 versehen. Somit ergibt sich bereits bei lediglich aufgelegter und noch nicht verpresstem Dichtelement 8 sowohl eine Axialdichtung als auch eine Radialdichtung 14. Die Breite der Radialdichtung 14 ist dabei an den Innendurchmesser des Deckels 3 angepasst. Durch die ausgeformte Radialdichtung 14 verbessert sich die Dichtwirkung bei schief aufgesetztem Deckel 3. Es ergibt sich insofern die Möglichkeit eines Toleranzausgleichs. Alternativ ist die vorgegebene U-Form des Dichtelementes 8 bereits durch den Deckel 3 vorgegeben.
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5 zeigt eine alternative Ausgestaltung eines Dichtelementes 8 gemäß 4. Das alternative Dichtelement 8 ist mit einer zentrisch angeordneten Aussparung 13 in Form einer Durchbrechung versehen. Dabei ist die Materialersparnis vorteilhaft, während bei der Ausgestaltung gemäß 4 vorteilhaft ist, dass der Flascheninhalt nicht mit dem Deckel 3 in Kontakt gelangt.
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6 zeigt im Detail ein Dichtelement 8 für einen Verschlusskörper 1, beziehungsweise einer Anordnung mit Verschlusskörper 1 und Getränkeflasche 2 gemäß 1. In der gezeigten Darstellung ist das Dichtelement 8 lediglich auf die Öffnung 7 der Getränkeflasche 2 aufgelegt. Die Verformung des Dichtelementes 8 über den Rand 9 hinaus erfolgt erst, wenn der Deckel 3 auf den Flaschenhals 6 aufgedrückt wird. Das Dichtelement 8 der vorliegenden Ausgestaltung ist mit Formschlusselementen 12 in Form ringförmigen Vorsprungs versehen. Das Formschlusselement 12 legt sich nach Aufsetzen des Dichtelements 8 auf den Rand 9 der Getränkeflasche 2 innenumfangsseitig dichtend an dem Flaschenhals 6 an. Aufgrund der Gestalt bildet das Formschlusselement 12 eine Zentrierhilfe. Des Weiteren bewirkt ein von innen anstehender Überdruck ein Anpressen des Dichtelementes 8 an den Innenumfang des Flaschenhalses 6. Insofern ist die Dichtwirkung eines derartigen Dichtelementes 8 selbstregulierend. Ein weiterer Vorteil ist, dass das Formschlusselement 12 durch den Flaschenhals 6 geschützt und dadurch besonders robust ist.
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7 zeigt ein Dichtelement 8 gemäß 6, wobei das Dichtelement 8 der vorliegenden Ausgestaltung beidseitig mit Formschlusselementen 12 versehen ist.
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8 zeigt ein Dichtelement 8, welches eine Kombination der Dichtelemente gemäß 4 und 6 darstellt. Das Dichtelement 8 ist mit einer Radialdichtung 14 und einem Formschlusselement 12 versehen.
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9 zeigt ein Dichtelement 8 gemäß 8, wobei die Radialdichtung 14 konisch ausgebildet ist, so dass sich im Bereich des Randes 9 ein Bereich mit erhöhter Flächenpressung und damit erhöhter Dichtwirkung ergibt.
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10 zeigt ein Dichtelement 8 gemäß 8, wobei die Radialdichtung 14 und das Formschlusselement 12 an den den Flaschenhals 6 berührenden Abschnitten mit einer Oberflächenprofilierung 11 versehen sind.
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11 zeigt ein Dichtelement 8 gemäß 8, wobei das Dichtelement 8 mit einer Aussparung 13 versehen ist.
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12 zeigt ein Dichtelement 8 gemäß 9, welches symmetrisch ausgebildet ist.
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13 zeigt ein als X-Ring ausgebildetes Dichtelement 8. Dieser ist besonders kostengünstig herstellbar.
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14 zeigt ein Dichtelement 8 mit einem zentrisch angeordneten Formschlusselement 12, welches das zentrische Aufsetzen des Dichtelementes 8 erleichtert.
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15 zeigt ein Dichtelement 8 gemäß 6 mit eingebettetem festem Trägerteil 15. Das Trägerteil 15 kann aus Metall oder Kunststoff bestehen und erhöht die mechanische Stabilität des Dichtelementes 8.
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16 zeigt ein Dichtelement 8 gemäß 15 mit zentraler Aussparung 13.
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17 zeigt eine alternative Möglichkeit der Montage des Deckels 3 auf den Flaschenhals 6. Dabei wird das Dichtelement 8 auf den Rand 9 und innenumfangsseitig an den zylindrischen Abschnitt des Flaschenhalses 6 aufgedrückt. Der Deckel 3 wird dabei plastisch verformt und auf dem Flaschenhals 6 arretiert.
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18 zeigt ein Dichtelement 8 gemäß 4, wobei der scheibenförmige und der Öffnung 7 der Getränkeflasche 2 zugewandte Abschnitt des Dichtelementes 8 mit einer medienabstoßenden Mikrostrukturierung 16 versehen ist.