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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Kraftfahrzeug mit einer Haltevorrichtung für ein mobiles Endgerät, wobei die Haltevorrichtung ausgelegt ist, zur Veränderung der Ausrichtung des mobilen Endgeräts in Bezug auf wenigstens einen Fahrzeuginsassen das mobile Endgerät um mindestens eine Rotationsachse zu rotieren. Sie betrifft überdies ein mobiles Endgerät. Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Betreiben einer Haltevorrichtung für ein mobiles Endgerät in einem Kraftfahrzeug, wobei die Haltevorrichtung ausgelegt ist, zur Veränderung der Ausrichtung des mobilen Endgeräts in Bezug auf wenigstens einen Fahrzeuginsassen das mobile Endgerät um mindestens eine Rotationsachse zu rotieren. Sie betrifft überdies ein Verfahren zum Betreiben eines mobilen Endgeräts in einem Kraftfahrzeug.
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Die
DE 10 2012 014 855 A1 beschreibt ein Kraftfahrzeug mit einer Halteeinrichtung, an welcher eine elektronische, mobile Ein- und Ausgabeeinheit lösbar befestigt werden kann. Eine Haltenut eines Halteteils der Halteeinrichtung ist relativ zu einem Grundkörper des Halteteils verschiebbar, um die Neigung oder Position der mobilen Einheit zu verändern. Die Haltenut kann insbesondere manuell verstellbar ausgebildet sein.
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Die
EP 2 733 006 A2 beschreibt ein Fahrzeug mit einer mobilen Einrichtung, welche ein mobiles Display aufweist und welche an einer bestimmten Position im Fahrzeug angeordnet werden kann. Eine Größe oder eine Position von auf dem Display angezeigten Inhalten kann in Abhängigkeit davon verändert werden, wo sich die Augen eines Fahrers befinden, welcher auf dem Fahrersitz sitzt. So kann beispielsweise dem Umstand Rechnung getragen werden, dass abhängig von der Größe des Fahrers ein Lenkradkranz die mobile Einrichtung teilweise verdecken kann. Entsprechend werden dann die Inhalte so verschoben oder in der Größe verändert, dass der Lenkradkranz die Inhalte nicht verdeckt.
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Des Weiteren beschreibt die
DE 20 2013 104 059 U1 eine Halterungsanordnung eines Tablet-Computers an einem Kraftfahrzeug. Die Halterung weist einen äußeren Rahmen auf, der sich in das Armaturenbrett des Kraftfahrzeugs integrieren lässt. Zum Entnehmen des Tablet-Computers aus der Halterung kann der Tablet-Computer aus der Halterung herausgeschwenkt werden.
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Aus dem Kraftfahrzeugbau ist es bekannt, in der Mitte einer Instrumententafel einen Bildschirm vorzusehen, welcher auch als Mensch-Maschine-Schnittstelle (MMI – Man-Machine-Interface) oder Multimedia-Interface (MMI) bezeichnet wird. Zusätzlich oder alternativ kann in diesem Bereich jedoch auch eine Haltevorrichtung vorgesehen sein, welche dem Aufnehmen eines mobilen Endgeräts, wie etwa eines Tablet-Computers, eines Smartphones, eines PDAs (PDA = Personal Digital Assistant, persönlicher digitaler Assistent), eines Navigationsgeräts oder dergleichen, dient. So kann der Fahrzeuginsasse sein mobiles Endgerät dort einstecken und er hat auch während der Fahrt immer Zugriff auf die über das mobile Endgerät verfügbaren Daten, insbesondere auf persönliche Daten.
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Aus der
DE 101 25 983 A1 ist eine Handy-Halterung für ein Fahrzeug bekannt. Dabei wird ein Handy über einen Adapter an einem Basisteil befestigt. Der Adapter und das Basisteil verriegeln bei einem Frontalaufprall dadurch, dass ein Stift des Basisteils, an dem eine Trägheitsmasse befestigt ist, in den Adapter eindringt und dadurch den Adapter und das Basisteil miteinander verriegelt. In einer alternativen Ausführungsform wird ein um eine horizontale Schwenkachse drehbarer Schwenkhebel verwendet, der unterhalb der Schwenkachse eine Trägheitsmasse aufweist. Dieser greift in einen hochstehenden Rand einer Öffnung des Adapters ein. In einer weiteren Alternative wird ein Rastriegel mit einer Öffnung beschrieben, in die ein Verriegelungsstift mit Trägheitsmasse eingreifen kann, wodurch das Basisteil mit dem Adapter verriegelt wird.
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Aus der
DE 10 2013 206 692 B3 ist eine Vorrichtung zum Haltern eines tragbaren elektronischen Geräts bekannt. Ein Sperrelement an einem Hebel zum Festklemmen des Handys rastet dabei in ein Halteelement der Handyaufnahme ein, wodurch der Verschluss des Handys im Aufnahmeteil blockiert wird. Sperrelement und Halteelement weisen gegenstückige Rastelemente auf, sodass eine Bewegung des Verschlusses in Richtung weg vom Boden durch einen gegenseitigen Rasteingriff der Rastelemente blockiert wird.
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Aus der
US 2013/0200119 A1 ist eine Vorrichtung zum Montieren eines Tablet-Computers an der Rückseite eines Sitzes oder an der Kopfstütze eines Sitzes eines Fahrzeugs bekannt. Die zwei Extremausschläge des Schwenkmechanismus für die Halterung sind durch zwei Stopps gesichert, einmal in der ersten Benutzungsstellung vertikal und dann in der zweiten Benutzungsstellung horizontal. Mit den Stopps werden also Benutzungsstellungen begrenzt. Diese Anschläge sind fortwährend da und werden nicht erst bei einem Unfallereignis aktiviert.
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Ein Kraftfahrzeug mit einer rotierbaren Haltevorrichtung für ein mobiles Endgerät ist Gegenstand der nachveröffentlichten
DE 10 2015 007 247.1 , deren Offenbarungsgehalt, insbesondere die Konstruktion der Haltevorrichtung, durch diese Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein gattungsgemäßes Kraftfahrzeug bzw. ein gattungsgemäßes mobiles Endgerät derart weiterzubilden, dass die Verletzungsgefahr für Fahrzeuginsassen im Falle eines das Kraftfahrzeug betreffenden Aufpralls reduziert ist. Die Aufgabe besteht weiterhin darin, ein entsprechendes Verfahren zum Betreiben eines mobilen Endgeräts in einem Kraftfahrzeug mit einer Haltevorrichtung sowie ein entsprechendes Verfahren zum Betreiben eines mobilen Endgeräts in einem Kraftfahrzeug bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Kraftfahrzeug mit den Merkmalen von Patentanspruch 1, durch ein mobiles Endgerät mit den Merkmalen von Patentanspruch 9, durch ein Verfahren mit den Merkmalen von Patentanspruch 13 sowie ein Verfahren mit den Merkmalen von Patentanspruch 14.
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Die vorliegende Erfindung basiert grundsätzlich auf der Erkenntnis, dass bei einem Unfallereignis auf ein in einer dafür vorgesehenen Haltevorrichtung eingeführtes mobiles Endgerät Beschleunigungskräfte wirken, die dazu führen können, dass das mobile Endgerät aus der Haltevorrichtung herausgeschleudert wird und auf diesem Wege zu einer Gefahr für den Fahrzeugführer oder andere Fahrzeuginsassen werden kann. Insbesondere bei einer rotierbar ausgebildeten Haltevorrichtung, wie sie Gegenstand der bereits erwähnten
DE 10 2015 007 247.1 ist, besteht die Gefahr, dass sich die Haltevorrichtung mitsamt dem darin aufgenommenen mobilen Endgerät um die mindestens eine Rotationsachse dreht und dadurch in eine Stellung gerät, aus der das mobile Endgerät näherungsweise in Richtung des Beschleunigungsvektors orientiert ist und damit besonders leicht aus der Haltevorrichtung herausgeschleudert werden kann. Die Haltevorrichtung müsste zur Verhinderung einer derartigen beschleunigungsbedingten Rotation äußerst stabil ausgeführt werden, was im Hinblick auf das dadurch verursachte Zusatzgewicht, den damit einhergehenden Raumbedarf sowie die dadurch negativ beeinflusste Ästhetik unerwünscht ist.
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Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Verletzungsgefahr für Fahrzeuginsassen dadurch reduziert, dass das Kraftfahrzeug ausgelegt ist, die Rotation des mobilen Endgeräts um die mindestens eine Rotationsachse im Falle eines Aufpralls des Kraftfahrzeugs zu verhindern. Daraus ergibt sich der Vorteil, dass einerseits die in der erwähnten
DE 10 2015 007 247.1 mittels einer rotierbaren Haltevorrichtung genannten Vorteile erzielt werden können, ohne dass dies andererseits mit einer erhöhten Verletzungsgefahr für Fahrzeuginsassen einhergeht. Insbesondere kann nämlich die Ausrichtung des mobilen Endgeräts in Abhängigkeit der Position des mindestens einen Fahrzeuginsassen verstellt werden, um diesem einen optimalen Blickwinkel auf das Display des mobilen Endgeräts und damit eine optimale Erfassung der darauf wiedergegebenen Information zu ermöglichen.
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In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, wenn das Kraftfahrzeug weiterhin eine Verstelleinrichtung umfasst, die dazu ausgelegt ist, in Abhängigkeit von einem der Verstelleinrichtung übermittelten Signal die Veränderung der Ausrichtung des mobilen Endgeräts zu bewirken, wobei die Verstelleinrichtung mit einer ersten Erfassungseinrichtung gekoppelt ist, die dazu ausgebildet ist, die Position des Kopfs des wenigstens einen Fahrzeuginsassen zu ermitteln und in Abhängigkeit von der ermittelten Position das Signal an die Verstelleinrichtung zu übermitteln. Diese ist ihrerseits mit der Haltevorrichtung gekoppelt und veranlasst eine Veränderung der Ausrichtung des mobilen Endgeräts in Abhängigkeit des von der Verstelleinrichtung übermittelten Signals.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung umfasst die Haltevorrichtung eine Verriegelungsvorrichtung, die ausgelegt ist, bei einem Betrag der Beschleunigung zumindest eines Teils des Kraftfahrzeugs, insbesondere der Verriegelungsvorrichtung, über einem vorgebbaren Schwellenwert auszulösen, um eine Rotation der Haltevorrichtung zu blockieren. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass unterhalb dieses Beschleunigungswerts die Ausrichtung der mobilen Einheit entweder manuell oder durch das Zusammenwirken von erster Erfassungsvorrichtung, Verstelleinrichtung und Haltevorrichtung verändert werden kann, während bei höheren Beschleunigungen, wie sie beispielsweise mit einem Aufprall des Kraftfahrzeugs einhergehen, zuverlässig eine Blockierung der Rotation der Haltevorrichtung ausgelöst wird.
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In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, wenn die Verriegelungsvorrichtung ein über mindestens eine Feder gelagertes Auslöseelement zum Auslösen der Blockierung umfasst, wobei das Auslöseelement derart gelagert ist, dass es durch die Beschleunigung auf die mindestens eine Feder einwirkt. Eine derartige Vorrichtung hat den Vorteil, dass sie von elektrischen Signalen, deren Weiterleitung bei einem Unfallereignis unter Umständen verhindert sein kann, unabhängig, d. h. rein mechanisch funktioniert und damit zuverlässig eine Auslösung der Blockierung ermöglicht. Insbesondere lässt sich durch die Abstimmung der Federkonstanten der Feder bzw. das Gewicht des Auslöseelements der oben genannte Schwellenwert der Beschleunigung präzise einstellen.
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Bei alternativen Ausführungsformen ist vorgesehen, dass das Kraftfahrzeug weiterhin eine zweite Erfassungsvorrichtung umfasst, die ausgelegt ist, einen Aufprall zu erfassen und dann, wenn der Betrag einer Beschleunigung über einem vorgebbaren Schwellenwert liegt, ein Blockiersignal zu erzeugen, wobei die Haltevorrichtung eine Verriegelungsvorrichtung umfasst, die mit der zweiten Erfassungsvorrichtung gekoppelt ist, wobei die Verriegelungsvorrichtung ausgelegt ist, bei Empfang des Blockiersignals auszulösen, um eine Rotation der Haltevorrichtung zu blockieren. Diese Variante bietet den Vorteil, dass derartige zweite Erfassungsvorrichtungen ohnehin in Kraftfahrzeugen verbaut sind, beispielsweise um einen Airbag, einen Gurtstraffer, eine Vorrichtung zum Zurückziehen der Lenksäule, eine Vorrichtung um Kappen einer Versorgungsleitung zur Batterie und dergleichen bei einem Unfallereignis zu aktivieren, und deren Ausgangssignal nunmehr auch zum Aktivieren der Verriegelungsvorrichtung verwendet werden kann. Dies resultiert sowohl in einer Gewichtsersparnis als auch in einer Ersparnis an Bauraum. Überdies lassen sich dadurch Kosten sparen.
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Die in Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung verwendete Verriegelungsvorrichtung umfasst bevorzugt mindestens einen beweglich gelagerten Blockierstift, der ausgelegt ist, bei einem Auslösen der Verriegelungsvorrichtung in eine Aussparung des mobilen Endgeräts einzudringen. Dies resultiert in einer einfachen und, was von besonderer Bedeutung im Hinblick auf ein Unfallereignis ist, robusten Ausführung, die damit auch bei einem Unfallereignis zuverlässig ihren Dienst verrichtet.
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Um zu verhindern, dass sich die mobile Einheit um den mindestens einen Blockierstift dreht, kann dieser bevorzugt einen eckigen oder ovalen Querschnitt aufweisen. Dadurch, dass verhindert wird, dass sich die mobile Einheit in der Haltevorrichtung dreht, können Beschädigungen an der mobilen Einheit bzw. der Haltevorrichtung verhindert werden. Weist der mindestens eine Blockierstift einen runden Querschnitt auf, ist es vorteilhaft, wenn mindestens zwei Blockierstifte, insbesondere pro Seite, vorhanden sind.
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Ein erfindungsgemäßes mobiles Endgerät zeichnet sich dadurch aus, dass es eine Verriegelungsvorrichtung umfasst, wobei das mobile Endgerät ausgelegt ist, bei Erfassung einer Beschleunigung des mobilen Endgeräts mit einem Betrag der Beschleunigung über einem vorgebbaren Schwellenwert die Verriegelungsvorrichtung zu aktivieren. Der aktive Teil der Verriegelung findet demnach seitens des mobilen Endgeräts statt, während die Haltevorrichtung den passiven Teil übernimmt.
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In diesem Zusammenhang ist es bevorzugt, wenn das mobile Endgerät einen Umfangsrand aufweist, wobei die Verriegelungsvorrichtung mindestens einen Blockierstift umfasst, der derart beweglich gelagert ist, dass er zum Auslösen der Verriegelungsvorrichtung aus dem Umfangsrand ausfahrbar ist. Es kann vorgesehen sein, dass handelsübliche mobile Endgeräte zur Realisierung einer Verriegelungsvorrichtung mittels eines Rahmenelements, in dem der mindestens eine Blockierstift angeordnet ist, erweiterbar sind. Dazu wird das mobile Endgerät in das Rahmenelement eingelegt und durch entsprechende Fixierelemente festgelegt. Elektrische Anschlüsse zum Versorgen der Verriegelungsvorrichtung seitens des Rahmenelements sowie zur Ansteuerung der Verriegelungsvorrichtung sind dann entsprechend vorzusehen.
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Gemäß einer ersten Alternative umfasst das mobile Endgerät eine Erfassungsvorrichtung zur Erfassung einer Beschleunigung des mobilen Endgeräts, wobei das mobile Endgerät ausgelegt ist, die Verriegelungsvorrichtung auszulösen, wenn der Betrag der Beschleunigung einen vorgebbaren Schwellenwert überschreitet. In diesem Fall braucht weder eine Signalleitung mit einem Blockiersignal an die Haltevorrichtung herangeführt werden noch muss die Haltevorrichtung eine Verriegelungsvorrichtung umfassen. Vielmehr werden hier die ohnehin in vielen mobilen Endgeräten vorhandenen Beschleunigungssensoren genutzt, um bei Feststellung einer Beschleunigung über einem vorgebbaren Schwellenwert eine Verriegelung des mobilen Endgeräts in der Haltevorrichtung zu aktivieren.
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Selbstverständlich kann auch die Möglichkeit bereitgestellt werden, dass das mobile Endgerät einen Blockiersignaleingang aufweist, an den ein Blockiersignal anlegbar ist, wobei das mobile Endgerät ausgelegt ist, bei Empfang des Blockiersignals die Verriegelungsvorrichtung auszulösen. Damit kann das weiter oben in Zusammenhang mit einer zweiten Erfassungsvorrichtung dargestellte Blockiersignal auch anstatt durch die Haltevorrichtung durch ein mobiles Endgerät genutzt werden.
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Weitere bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Im Nachfolgenden werden nunmehr Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben. Diese zeigen:
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1 eine schematische Ansicht auf eine aus dem Stand der Technik bekannte Schalttafel eines Kraftfahrzeugs mit einem darin angeordneten mobilen Endgerät aus Sicht des Fahrers;
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2 in schematischer Darstellung eine Seitenansicht auf die Darstellung von 1 im Falle eines Heckaufpralls auf das Kraftfahrzeug;
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3 in schematischer Darstellung das Einsetzen eines mobilen Endgeräts in eine Haltevorrichtung eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs;
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4 das in der Haltevorrichtung von 3 eingesetzte mobile Endgerät in der Endlage;
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5 in schematischer Darstellung Ausführungsbeispiele für Verriegelungsvorrichtungen;
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6 einen Signalflussgraphen für ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens; und
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7 in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen mobilen Endgeräts.
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Aufgrund ihrer vielfältigen Einsetzbarkeit sind Maßnahmen bekannt, den Einsatzbereich von mobilen Endgeräten dadurch zu vergrößern, dass diese auch in Kraftfahrzeugen, beispielsweise als MMI, genutzt werden können. Dadurch kann zum einen eine hohe Bedienerfreundlichkeit für Vorrichtungen im Kraftfahrzeug bereitgestellt werden, andererseits eine Bereitstellung umfangreicher Informationen an den Fahrer. Um einen Gebrauch derartiger mobiler Endgeräte im Kraftfahrzeug und außerhalb zu ermöglichen, ist es bekannt, im Fahrzeuginneren Haltevorrichtungen für ein derartiges mobiles Endgerät bereitzustellen.
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1 zeigt in diesem Zusammenhang den Blick eines Fahrers auf die Schalttafel 10 eines Kraftfahrzeugs 12, wobei in Verlängerung einer Mittelkonsole 14 ein mobiles Endgerät 16 angeordnet ist. Wie mit Bezug auf 2 zu erkennen ist, ist eine fest installierte, nicht rotierbare Haltevorrichtung 18 vorgesehen, die zwischen einem im Wesentlichen waagerecht verlaufenden Abschnitt 20 der Schalttafel 10 und einem zum Fahrer hin abfallenden Bereich 22 der Schalttafel 10 angeordnet ist. Die mobile Einheit 16 wird in die Haltevorrichtung 18 eingesetzt und kann über diese auch über nicht dargestellte Anschlüsse mit der Fahrzeugbatterie oder der Fahrzeugantenne gekoppelt werden. Wie durch den Pfeil 24 angedeutet, kann die mobile Einheit 16 im Falle eines das Kraftfahrzeug betreffenden Aufpralls, d. h. das Kraftfahrzeug prallt selbst irgendwo auf oder ein anderes Objekt prallt auf das Kraftfahrzeug auf, aus der Haltevorrichtung 18 geschleudert werden und damit zur Gefahr für einen Insassen 26 des Kraftfahrzeugs 12 werden.
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3 zeigt in schematischer Darstellung eine Seitenansicht auf die Schalttafel
20,
22 eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs; sie zeigt insbesondere, wie eine mobile Einheit
16 in eine Haltevorrichtung
28, die um eine Rotationsachse A rotierbar ausgebildet ist, eingesetzt wird. Die Haltevorrichtung
28 ist mit einer Verstelleinrichtung
30 gekoppelt, die dazu ausgelegt ist, in Abhängigkeit von einem ihr übermittelten Signal die Veränderung der Ausrichtung des mobilen Endgeräts
16 zu bewirken. Dabei ist die Verstelleinrichtung
30 mit einer Erfassungseinrichtung
32, vorliegend einer Kamera, gekoppelt, die dazu ausgelegt ist, die Position des Kopfs wenigstens eines Fahrzeuginsassen
26 zu ermitteln und in Abhängigkeit von der ermittelten Position das Signal an die Verstelleinrichtung
30 zu übermitteln. Ein Beispiel einer rotierbaren Haltevorrichtung
28 ist in der nachveröffentlichten Anmeldung
DE 10 2015 007 247.1 beschrieben, deren Inhalt durch diese Bezugnahme in die vorliegende Anmeldung aufgenommen wird.
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Die Verstelleinrichtung 30 ist ausgelegt, die Haltevorrichtung 28 derart anzusteuern, dass sich diese, zusammen mit dem darin gehaltenen mobilen Endgerät 16, durch Rotation derart ausrichtet, dass der Fahrzeuginsasse 26 beispielsweise eine optimale Sicht auf das Display 34 der mobilen Einheit 16 hat. In der Schalttafel 20, 22 sind Aussparungen 40 vorgesehen, die eine Rotation der Haltevorrichtung 28 mit darin eingeführter mobiler Einheit 16 ermöglichen.
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4 zeigt das mobile Endgerät 16 in seiner Endlage innerhalb der Haltevorrichtung 28. In dieser Orientierung kann die mobile Einheit 16 zusammen mit der Haltevorrichtung 28 entsprechend dem von der Erfassungsvorrichtung 32 gelieferten Rotationssignal rotiert werden. In diesem Zusammenhang kann die Haltevorrichtung 28 zweiteilig ausgebildet sein, so dass – aus Sicht des Fahrers – die linke untere Ecke und die rechte untere Ecke der mobilen Einheit 16 in der jeweiligen Haltevorrichtung 28 angeordnet sind.
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Die Haltevorrichtung 28 umfasst eine Verriegelungsvorrichtung 42, die ausgelegt ist, bei einem Betrag der Beschleunigung zumindest eines Teils des Kraftfahrzeugs, insbesondere der Verriegelungsvorrichtung 42 selbst, über einem vorgebbaren Schwellenwert auszulösen, um eine Rotation der Haltevorrichtung 28 zu blockieren. Die Verriegelungsvorrichtung 42 kann ein über mindestens eine Feder gelagertes Auslöseelement zum Auslösen der Blockierung umfassen, wobei das Auslöseelement derart gelagert ist, dass es durch die Beschleunigung auf die mindestens eine Feder einwirkt. Damit wird erreicht, dass ab einem bestimmten Beschleunigungswert die Verriegelungsvorrichtung ausgelöst wird und die Haltevorrichtung 28 des mobilen Endgeräts sperrt, sodass diese nicht kippen kann.
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Neben dieser rein mechanischen Verriegelung kann alternativ oder zusätzlich eine aktuatorische Verriegelung über ein Steuergerät erfolgen. In diesem Zusammenhang umfasst das Kraftfahrzeug 12 weiterhin eine zweite Erfassungsvorrichtung 36, die ausgelegt ist einen das Kraftfahrzeug 12 betreffenden Aufprall zu erfassen und dann, wenn der Betrag einer Beschleunigung über einem vorgebbaren Schwellenwert liegt, ein Blockiersignal zu erzeugen. Dieses Signal wird über die Verstelleinrichtung 30 an die Haltevorrichtung 28 übertragen, wobei die Haltevorrichtung 28 die Verriegelungsvorrichtung 42 bei Empfang des Blockiersignals der zweiten Erfassungsvorrichtung aktiviert, um eine Rotation der Haltevorrichtung 28 zu blockieren. Alternativ kann das von der zweiten Erfassungsvorrichtung 36 gelieferte Signal in der Verstelleinrichtung 30 oder in der Haltevorrichtung 28 ausgewertet werden, um bei einem Überschreiten eines vorgebbaren Schwellenwerts eine Verriegelung der Verriegelungsvorrichtung 42 auszulösen.
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Bei der zweiten Erfassungsvorrichtung 36 kann es sich um einen Beschleunigungssensor handeln, der beispielsweise Teil eines Airbagsystems, eines Gurtrückhaltesystems oder dergleichen ist, d. h. ohnehin im Kraftfahrzeug vorhanden ist.
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Wie 5a zu entnehmen ist, kann die Verriegelungsvorrichtung 42 einen beweglich gelagerten Blockierstift 44 umfassen, der ausgelegt ist, bei einem Auslösen der Verriegelungsvorrichtung 42 in eine Aussparung 46 des mobilen Endgeräts 16 (oder einen dem mobilen Endgerät zugeordneten Rahmen) einzudringen. Mit Bezug auf 5b kann der Blockierstift 44 einen eckigen oder ovalen (nicht dargestellten) Querschnitt aufweisen. Gemäß der Darstellung von 5c können zwei Blockierstifte 44a, 44b mit rundem Querschnitt pro Seite des mobilen Endgeräts 16 vorgesehen sein.
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6 zeigt in schematischer Darstellung einen Signalflussgraphen für ein erfindungsgemäßes Verfahren. Demnach wird in Schritt 100 ein das Kraftfahrzeug betreffender Aufprall erfasst und in Schritt 120 daraufhin eine Rotation des mobilen Endgeräts 16 verhindert.
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7 zeigt in schematischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen mobilen Endgeräts 16. Das mobile Endgerät 16 weist einen Umfangsrand 48 mit einer Verriegelungsvorrichtung 42' auf. Diese umfasst pro Seite einen Blockierstift 44', der derart beweglich gelagert ist, dass er zum Auslösen der Verriegelungsvorrichtung 42' aus dem Umfangsrand 48 ausfahrbar ist. Erfasst demnach das mobile Endgerät 16 einen Betrag der Beschleunigung über einem vorgebbaren Schwellenwert, wird die Verriegelungsvorrichtung 42' aktiviert. Die Blockierstifte 44' dringen beim Auslösen der Verriegelungsvorrichtung 42' in eine Aussparung der Haltevorrichtung 28 ein.
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Zur Erfassung einer über einem vorgebbaren Schwellenwert liegenden Beschleunigung kann ein innerhalb der mobilen Einheit 16 vorgesehener Beschleunigungssensor dienen. Alternativ kann das mobile Endgerät 16 einen Blockiersignaleingang aufweisen, an dem ein Blockiersignal, beispielsweise von einer Erfassungsvorrichtung 36, siehe oben, angelegt werden kann, wobei das mobile Endgerät 16 ausgelegt ist, bei Empfang des Blockiersignals die Verriegelungsvorrichtung 42' auszulösen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012014855 A1 [0002]
- EP 2733006 A2 [0003]
- DE 202013104059 U1 [0004]
- DE 10125983 A1 [0006]
- DE 102013206692 B3 [0007]
- US 2013/0200119 A1 [0008]
- DE 102015007247 [0009, 0012, 0013, 0035]