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Die Erfindung betrifft ein Entsorgungsfahrzeug mit zumindest einem in Funktionsstellung ausgreifenden Tragarm, insbesondere zwei Tragarmen, zur Aufnahme eines vom Entsorgungsfahrzeug entleerbaren Behälters für Reststoffe, Wertstoffe oder dergleichen, wobei der oder die Tragarm(e) jeweils an einem ausgreifenden Ende eine Aufnahmeöffnung aufweist oder aufweisen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Es ist bekannt, unterschiedlich große Behälter mit beispielsweise 1,1 cbm oder mehr Inhalt über von diesen seitlich abstehende Zapfen zu greifen. Hierfür sind Entsorgungsfahrzeuge mit Tragarmen bekannt, die über jeweils eine Aufnahmeöffnung für einen solchen Zapfen verfügen. Mit zwei zueinander beabstandeten und in Funktion forkenartig vom Fahrzeug abstehenden Tragarmen lassen sich dann Behälter über ihre zwei quer abstehenden Zapfen greifen und anheben. Die Aufnahmeöffnungen der Tragarme befinden sich in den ausgreifenden Enden der Tragarme.
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Um zu vermeiden, daß Behälter von den Tragarmen fallen, indem sich Zapfen aus den Aufnahmeöffnungen der Tragarme wieder herausbewegen könnten, sind sog. Schwerkraftfallen bekannt, die bei einem Verschwenken der Tragarme allein durch Schwerkrafteinwirkung hinter den aufgenommenen Zapfen schließen und diese damit in den Aufnahmeöffnungen sichern. Derartige Sicherungen wirken jedoch nur bei bestimmten Anstellwinkeln der Tragarme und sind ansonsten außer Funktion. Insbesondere wenn tiefer stehende Behälter, zum Beispiel in Untergrundsystemen und halb versenkten Systemen, mit solchen Tragarmen gegriffen werden sollten, würden sie aus den Aufnahmeöffnungen wieder herausrutschen.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, hier eine Verbesserung zu erreichen.
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Die Erfindung löst dieses Problem durch ein Entsorgungsfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Zu weiteren vorteilhaften Ausgestaltungen wird auf die Ansprüche 2 bis 17 verwiesen.
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Dadurch, daß mit der Erfindung bei einem gattungsgemäßen Entsorgungsfahrzeug die Aufnahmeöffnung des jeweiligen Tragarms mit zumindest einer zwischen einer Offen- und einer Sperrstellung verlagerbaren Sperreinrichtung versehen ist, deren Verlagerung durch eine dem Tragarm zugeordnete, bewegliche Stellvorrichtung bewirkbar ist, kann die Sperreinrichtung aktiv geöffnet oder geschlossen werden, so daß eine Unabhängigkeit von der Schwerkrafteinwirkung und dem jeweiligen Anstellwinkel des zumindest einen Tragarms erreicht ist.
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Eine solche Ausbildung kommt sowohl bei einem Seitenlader als auch bei einem Front- oder Hecklader in Betracht.
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Insbesondere dient die oder jede Aufnahmeöffnung zum Einlaufen eines erwähnten Zapfens eines zu entleerenden Behälters und sperrt die dem Tragarm zugeordnete und bewegliche Stellvorrichtung nach Einlauf des Zapfens gegen dessen ungewollten Rücklauf, wobei grundsätzlich auch andere hintergreifbare Behälteransätze auf diese Weise bei einem Anheben gesichert werden könnten.
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Die Aufnahmeöffnung selbst benötigt keine beweglichen Teile, sondern kann vorteilhaft durch in sich starre Bestandteile am ausgreifenden Ende des jeweiligen Tragarms gebildet sein. Dadurch bleibt eine robuste Ausbildung möglich, die auch am Behälter anschlagen kann, ohne daß dadurch Teile der Sperreinrichtung geschädigt werden könnten.
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Insbesondere können die Teile der Sperreinrichtung im geöffneten Zustand geschützt und vollständig außerhalb der Aufnahmeöffnung liegen. Der Querschnitt der geöffneten Aufnahmeöffnung ist dann während des Greifens des Zapfens nicht eingeschränkt, eine Beschädigung der Sperreinrichtung ist auch bei unachtsamem Umgang zuverlässig vermieden.
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Wenn die Sperreinrichtung zumindest eine bewegliche und zumindest in Sperrstellung in die Aufnahmeöffnung hineinragende Klaue als ein Sperrglied umfaßt, kann diese die Aufnahmeöffnung hinter dem eingelaufenen Zapfen so weit verringern, daß ein ungewolltes Herauslaufen des Zapfens zuverlässig verhindert ist. Der Querschnitt der Aufnahmeöffnung muß dabei nicht vollständig geschlossen werden. Die Klaue kann dadurch kleine Ausmaße behalten und so auch leicht in der geöffneten Stellung geschützt liegen.
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Besonders günstig sind als Sperrglieder zwei bewegliche und zumindest in Sperrstellung in die Aufnahmeöffnung hineinragende Klauen vorgesehen, die jeweils für sich klein sind und damit in Nichtgebrauchsstellung leicht geschützt werden können. Die Sperrglieder können symmetrisch von oben und unten die Aufnahmeöffnung verengen.
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Eine konstruktiv einfache und im Dauerbetrieb zuverlässige Lösung sieht vor, daß die oder jede Klaue schwenkbar mit nur einem Freiheitsgrad zwischen einer Sperr- und einer Offenstellung an dem Tragarm angelenkt ist.
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Sofern die oder jede Klaue jeweils mit zumindest einem seitlich ausgreifenden Achsstummel versehen ist, der in eine Führungskulisse der Stellvorrichtung eingreift und von deren Bewegung führbar ist, ist eine einfache und zwangsweise mechanische Steuerung der Klauenbewegung über die Stellvorrichtung möglich.
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Insbesondere umfaßt hierfür die Kulisse eine Führungsbahn für einen ausgreifenden Achsstummel der oder jeder Klaue.
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Eine besonders umempfindliche und zuverlässige Kinematik ist erreicht, wenn die Stellvorrichtung einen Steuerkörper umfaßt, der längs zur Erstreckung des Tragarms verschieblich ist. Dabei kann der Tragarm selbst, der zum Beispiel zumindest ober- und unterseitig geschlossen ist, eine Führungsbahn für die Bewegung des Steuerkörpers bilden, so daß dieser verkantungsfrei in geradliniger Bewegung verlagerbar ist.
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Besonders günstig ist der Steuerkörper geschützt vor Witterungseinflüssen und mechanischen Stößen im Tragarm gehalten.
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Die Stellvorrichtung kann motorisch bewegbar sein, insbesondere über einen Hydraulik- oder Pneumatikzylinder, und so längs zum Tragarm ein- und auswärts verschoben werden, um so über die Kulissensteuerung die Klauen zu öffnen oder zu schließen.
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Eine günstige Kraftübersetzung ist dabei möglich, indem die Stellvorrichtung einen durch ein Antriebsorgan beaufschlagbaren Stellhebel umfaßt, zum Beispiel einen Kniehebel, an den der Steuerkörper anscharniert ist und von dem der Steuerkörper relativ zum Tragarm beweglich ist.
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Weiter kann der Aufnahmeöffnung eine Sensorerfassungseinheit für die Lage eines einlaufenden Zapfens zugeordnet sein, etwa ein optischer Sensor oder ein Drucksensor, so daß die korrekt eingelaufene Lage des Zapfens detektierbar ist und erst bei Bestätigung dieser Lage ein Schließen der Sperreinrichtung erfolgt.
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Insbesondere sind zwei zueinander beabstandete Tragarme vorgesehen, die jeweils in einem Rahmen gehalten sind, gegenüber dem sie in Richtung von zu erfassenden Zapfen eines Behälters ausschiebbar sind.
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Sehr vorteilhaft verfügen die Tragarme jeweils über eine Zahnstange, mit deren Hilfe sie über ein antreibbares Zahnrad ausschiebbar ist. Das Fahrzeug kann so beispielsweise als Seitenlader mit schmaler Silhouette erst den aufzunehmenden Behälter in dichtem Abstand passieren, sich zu dessen Quermitte ausrichten und erst dann die Tragarme ausfahren, so daß diese die Zapfen greifen.
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Ein aufzunehmender Behälter kann gemäß der DIN EN 840 ausgebildet sein und so in genormten Abständen und Maßen seitlich hervorstehende Zapfen als Widerlager zur Erfassung durch die fahrzeugseitigen, forkenartigen Tragarme haben. Der Behälter selbst braucht für den Einsatz der Erfindung nicht verändert zu werden.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus einem in der Zeichnung dargestellten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung.
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In der Zeichnung zeigt:
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1 eine schematische Ansicht von hinten eines als Seitenladers ausgebildeten Entsorgungsfahrzeugs mit hier zwei ausgreifenden und hier noch eingefahrenen Tragarmen,
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2 das Fahrzeug nach 1 mit seitlich ausgefahrenen Tragarmen,
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3 eine ähnliche Ansicht wie 2, jedoch mit zusätzlich eingezeichnetem Behälter, in dessen seitliche Taschen die Tragarme einlaufen,
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4 bis 9 eine Detailansicht eines hier nach links ausfahrbaren Tragarms in Zusammenwirkung mit einem von diesem zu greifenden Behälterzapfen,
darin
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4 das translatorische seitliche Ausfahren des Tragarms in Richtung des Behälters,
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5 den bis kurz vor dem zu greifenden Zapfen ausgefahrenen Tragarm mit geöffneter Aufnahmeöffnung,
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6 den bis zum Zapfen ausgefahrenen Behälter während des beginnenden Greifens des Zapfens über die geöffnete Aufnahmeöffnung,
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7 eine ähnliche Ansicht wie 6, jedoch nach Schließen einer ober- und einer unterseitigen Klaue als Sperreinrichtung hinter dem aufgenommenen Zapfen, um so den Behälter gesichert am Tragarm bewegen zu können,
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8 den Tragarm mit geöffneter Sperreinrichtung zum Herausbewegen aus der den Zapfen greifenden Stellung,
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9 eine ähnliche Ansicht wie 8, jedoch bei weiter zurückgezogenem Tragarm mit weiterhin geöffneter Sperreinrichtung.
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Ein erfindungsgemäßes Entsorgungsfahrzeug 1 dient zum Entleeren von Behältern 2 für Rest- und/oder Wertstoffe wie etwa Hausmüll, Industriemüll, Reststoffe, Papier, Gläser, Bioabfälle, Schlacke oder andere Zuschlagstoffe oder ähnliche Materialien.
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In 3 ff. ist ein solcher Sammelbehälter 2 mit einem Aufnahmevolumen von beispielsweise 1,1 cbm oder 2,4 cbm oder auch bis 3,5 cbm gezeigt. Der Sammelbehälter 2 kann insgesamt aus Kunststoff oder Metall bestehen. Er weist hier eine in Draufsicht ungefähr rechteckige Umrißgestalt auf und kann nach oben hin leicht erweitern. Hier ist ein metallischer Behälter 1 dargestellt, der einen ungefähr rechteckigen Grundriß mit unterseitig beispielsweise zwei oder vier Rollen und/oder Tragfüßen aufweist und seitlich zwei quer ausgreifende Zapfen 3 als Widerlager zur Erfassung durch fahrzeugseitige, forkenartige Tragarme 4 umfaßt. Ein solcher Behälter kann etwa gemäß der DIN EN 840 ausgebildet sein.
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Das Entsorgungsfahrzeug 1 ist mit zumindest einem in Funktionsstellung ausgreifenden Tragarm 4 versehen. Insbesondere sind zwei in Funktionsstellung parallel zueinander stehende Tragarme 4 zur Aufnahme des vom Entsorgungsfahrzeug 1 entleerbaren Behälters 2 vorgesehen. Diese Entleerung kann beispielsweise von vorne, von hinten oder – wie hier gezeichnet – von der Seite in das Fahrzeug 1 erfolgen.
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Bei dem in 3 gezeichneten Seitenlader weisen die hier zwei Tragarme 4 seitlich quer vom Fahrzeug 1 nach außen und weisen an ihren ausgreifenden Enden jeweils eine Aufnahmeöffnung 5 auf. Diese ist jeweils mit zumindest einer zwischen einer Offen- und einer Sperrstellung verlagerbaren Sperreinrichtung 6 versehen, deren Verlagerung durch eine dem Tragarm 4 zugeordnete, bewegliche Stellvorrichtung 7 bewirkbar ist.
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Die Aufnahmeöffnung 5 ist ungefähr U-förmig und in Richtung zum vom Fahrzeug 1 weg weisenden, ausgreifenden Ende 4a des Tragarms 4 zunächst vollständig offen. Dadurch ist eine solche Aufnahmeöffnung zum Einlaufen eines Zapfens 3 eines zu entleerenden Behälters 2 ausgebildet. Nach dem Einlaufen des Zapfens 3 kann die Aufnahmeöffnung 5 hingegen durch die dem Tragarm zugeordnete und bewegliche Stellvorrichtung 7 nach gegen dessen Rücklauf gesperrt werden (7).
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Die einseitig offene Aufnahmeöffnung 5 ist durch eine Ausnehmung am vorderen Ende des Tragarms 4 gebildet, also allein durch in sich starre Bestandteile am ausgreifenden Ende des jeweiligen Tragarms 4. Sie ist somit sehr stabil und verträgt auch ein Anschlagen am Zapfen 3 oder benachbarten Teilen, ohne Schaden zu nehmen. Währen der geöffneten Annäherung der Aufnahmeöffnung 5 an diesen Zapfen 3 (4 bis 6) sind die Teile der Sperreinrichtung 6 hingegen geschützt und liegen vollständig außerhalb der Aufnahmeöffnung 5, hier indem zwei Sperrglieder 8 nach oben und unten aus der Aufnahmeöffnung 5 hinausgeschwenkt sind und nach links und rechts von massiven Teilen ober- und unterhalb der Aufnahmeöffnung 5 eingefaßt und gegen äußere Stöße gesichert liegen.
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Gemäß der Zeichnung sind als Sperrglieder 8 zwei bewegliche, hier schwenkbare, und zumindest in Sperrstellung (7) in die Aufnahmeöffnung 5 hineinragende Klauen vorgesehen, von denen eine von oben und eine von unten in die Aufnahmeöffnung 5 ragen kann.
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Bei einer anderen Ausbildung – hier nicht gezeichnet – wäre es auch möglich, daß die Sperreinrichtung 6 eine bewegliche und zumindest in Sperrstellung in die Aufnahmeöffnung 5 hineinragende Klaue als ein Sperrglied 8 umfaßt.
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In beiden Fällen ist es für eine Bewegung mit jeweils nur einem Freiheitsgrad günstig, wenn die oder jede Klaue 8 schwenkbar zwischen einer Sperr- und einer Offenstellung an dem Tragarm angelenkt ist. Hier ist jeweils eine horizontale und quer zur Erstreckungsrichtung der Tragarme 4 vorgesehene Schwenkachse 9 für die Sperrglieder 8 vorgesehen.
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Um diese Schwenkbewegung im Öffnungs- oder Schließsinn der Aufnahmeöffnung 5 zu bewirken, ist die oder jede Klaue 8 jeweils mit zumindest einem seitlich ausgreifenden Achsstummel 10 versehen, der in eine Führungskulisse 11 der Stellvorrichtung 7 eingreift und von deren Bewegung führbar ist.
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Dabei kann die Stellvorrichtung 7 einen Steuerkörper 12 umfassen, der geschützt im Tragarm 4 gehalten und längs zur Erstreckung des Tragarms 4 verschieblich ist. Der Steuerkörper 12 ist durch seine innen im Tragarm 4 gehaltene Lage ebenfalls gut geschützt, so daß auch ein Anschlagen eines Tragarms 4 ihn und seinen Bewegungsmechanismus nicht beschädigt. Der Steuerkörper 12 kann dabei nach Art einer Zug-Schub-Stange ausgebildet sein und mit seinem rückwärtigen Ende an einen Stellhebel 13 angelenkt sein.
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Dieser Stellhebel 13 ist einenends (hier unten eingezeichnet) ortsfest am rückwärtigen, dem Fahrzeug 1 zugewandten Ende des Tragarms 4 an dem gegenüber dem Tragarm 4 ortsfesten Gelenk 14 schwenkbeweglich gehalten, weist mittig dann ein bewegliches Gelenk 15 für den Steuerkörper 12 auf und ist am dem Gelenk 14 abgewandten Ende (hier oben) mit einem Angriffspunkt 16 für einen Antrieb 17 versehen, insbesondere für einen Hydraulik- oder Pneumatikzylinder. Über dieses Antriebsorgan 17 ist der Stellhebel 13 beweglich – und dadurch der Steuerkörper 12 relativ zum Tragarm 4 in reiner Translationsbewegung verlagerbar.
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An seinem ausgreifenden Ende ist der Steuerkörper 12 mit einer oberen und einer unteren Führungskulisse 11 für das obere und untere Sperrglied 8 versehen, wobei die Kulisse 11 jeweils eine Führungsbahn für den genannten ausgreifenden Achsstummel 10 der oder jeder Klaue 8 ausbildet. Das an seiner jeweiligen Achse 9 schwenkbar gehaltene Sperrglied 8 wird dabei zwischen seiner Offen- und seiner Schließstellung durch die Bewegung des Steuerkörpers 12 zwischen einer oberen und einer unteren Extremstellung in dieser – hier rein vertikal erstreckten – Kulisse 11 hin und her bewegt. Eine Umkehrung der Verhältnisse zwischen Achsstummel 10 und Kulisse 11 ist natürlich möglich. Die Zwangsbewegung der Klauen 8 durch Verschiebung der Kulissen 11 nach links oder rechts resultiert daher, daß die Klauen 8 nur um ihre Achsen 9 auf Kreisbahnsegmenten beweglich sind und dadurch mit der Bewegung ihrer Achsstummel 10 nach links oder rechts zwangsweise eine Bewegung auf dieser Kreisbahn nach oben oder unten verbunden ist. Die Extremschwenkstellungen sind durch die Endanschläge in den Kulissen 11 definiert.
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Weiter ist der Aufnahmeöffnung 5 noch eine Sensorerfassungseinheit 18 für die Lage eines einlaufenden Zapfens 3 zugeordnet, zum Beispiel ein Drucksensor, der das Anschlagen des Zapfens 3 am Grund der Aufnahmeöffnung 5 detektiert.
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Im hier gezeichneten Ausführungsbeispiel sind, was für die Erfindung grundsätzlich nicht zwingend, jedoch bei einem Seitenlader besonders vorteilhaft ist, zwei zueinander beabstandete Tragarme vorgesehen sind, deren Abstand der Breite eines Normbehälters 2 zwischen zwei seitlichen Zapfen 3 entspricht. Dabei sind die Tragarme 4 jeweils in einem umgreifenden Rahmen 19 gehalten, gegenüber dem sie in Richtung von zu erfassenden Zapfen 3 eines Behälters ausschiebbar sind. Bei einem Seitenlader erfolgt der Ausschub quer zum Fahrzeug 1.
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Das Fahrzeug 1 kann dadurch zunächst mit eingefahrenen Tragarmen 4 in dichtem Seitenabstand am Behälter 2 vorbeifahren und erst in zum Behälter 2 ausgerichteter Position die Tragarme 4 dann ausschieben. Um diese Bewegung zu ermöglichen, können die Tragarme 4 über Zahnstangen 20 verfügen, mit deren Hilfe sie über ein antreibbares Zahnrad 21 ausschiebbar sind (Übergang von 1 zu 2). Die Relativlage zwischen Steuerkörper 12 und Tragarm 4 ist von dieser Ausschubbewegung zunächst nicht betroffen.
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Zum Aufnehmen eines Behälters ist folgender Ablauf möglich: Das Fahrzeug 1 passiert zunächst mit eingezogenen Tragarmen 4 (1) seitlich den zu entleerenden Behälter 2. Sobald dann eine korrekte Position erreicht ist (zum Beispiel über Kameradetektierung der Behältermitte) fahren die Tragarme 4 quer zum Fahrzeug 1 aus, so daß sie den Behälter 2 seitlich einfassen und dort vorhandene Zapfen 3 über ihre Aufnahmeöffnungen 5 greifen können (4, 5).
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Kurz vor Erreichen der voll ausgefahrenen Stellung trifft der mitbewegte Angriffspunkt 16 dann auf das Antriebsorgan 17, wodurch der Stellhebel 13 um das Gelenk 14 verschwenkt wird und dabei über die Anlenkung 15 den Steuerkörper 12 relativ zum Tragarm 4 nach hinten zieht (6).
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Dadurch wandert zwangsläufig der Achsstummel 10 des oberen Sperrglieds 8 in der vertikalen Kulisse 11 nach oben und verschwenkt dabei das obere Sperrglied 8 im Aufwärtsschwenksinn (Richtung 22) um seine Achse 9. Ebenso wandert zwangsläufig der Achsstummel 10 des unteren Sperrglieds 8 in der vertikalen Kulisse 11 nach unten und verschwenkt dabei das untere Sperrglied 8 im Abwärtsschwenksinn (Richtung 23) um seine Achse 9.
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Die beiden Sperrglieder 8 stehen damit in ihrer Offenstellung, und der Zapfen 3 kann in die Aufnahmeöffnung 5 einlaufen und an der Sensorerfassungseinheit 18 (zum Beispiel ein Drucksensor) anschlagen. Dadurch wird an das Antriebsorgan 17 ein Einfahrsignal gegeben, wodurch der Stellhebel 13 wieder rückverschwenkt wird und der Steuerkörper zum ausgreifenden Ende des Tragarms 4 verschoben wird. Damit tritt die gegenteilige Bewegung der Klauen 8 ein: Der Achsstummel 10 des oberen Sperrglieds 8 wandert zwangsläufig in der vertikalen Kulisse 11 nach unten und verschwenkt dabei das obere Sperrglied 8 im Abwärtsschwenksinn (gegen die Richtung 22) um seine Achse 9. Ebenso wandert zwangsläufig der Achsstummel 10 des unteren Sperrglieds 8 in der vertikalen Kulisse 11 nach oben und verschwenkt dabei das untere Sperrglied 8 im Aufwärtsschwenksinn (gegen die Richtung 23) um seine Achse 9. Damit wird die in 7 gezeigte Sperrstellung der Klauen 8 hinter dem Zapfen 3 gezeigt. Dieser ist dann in der Aufnahmeöffnung 5 gegen ein Herauslaufen gesichert.
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Eine zusätzliche Federbeaufschlagung zumindest der unteren Klaue 8 ist durch die Zwangsbewegung (einerseits der Kulisse 11 und andererseits der Kreisbewegung um die Achse 9) nicht erforderlich, grundsätzlich jedoch, insbesondere bei anderer Kulissenformgebung, möglich. Durch die hier gezeigte Lösung ist eine maximale Einfachheit erreicht, die auch im Dauerbetrieb sehr gute Haltbarkeit zeigt.
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In dieser Sperrstellung kann der Behälter 2 angehoben, über Kopf gekippt und in das Fahrzeug 1 entleert werden.
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Nach erfolgter Entleerung und anschließendem Absetzen des Behälters 2 wird gemäß der Darstellung nach 8 der Stellhebel 13 zum Lösen wieder wie in 6 verschwenkt, wodurch zwangsweise über die Relativbewegung des Steuerkörpers 12 die Offenstellung der Sperrglieder 8 eingestellt wird und der Tragarm 4 gegenüber dem Zapfen 3 zurückgezogen werden kann (Übergang von 8 zu 9).
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Für das Öffnen oder Schließen der Klauen 8 ist allein die Relativbewegung des Steuerkörpers 12 maßgeblich. Die Schwenkstellung der Tragarme 4 insgesamt spielt anders als bei einer Schwerkraftfalle keine Rolle. Damit können auch beispielsweise Behälter 2 aus geneigten Stellungen, etwa in Halb-Untergrundsystemen, angehoben werden, zum Beispiel auch, wenn die Behälter um etwa 45° geneigt stehen. Die Tragarme 4 können dann entsprechend mit ihren ausgreifenden Enden und den Aufnahmeöffnungen 5 vom Fahrzeug 1 aus nach unten schwenken.
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Auch für solche Systeme ist eine Fraktionentrennung möglich, indem unterschiedliche Einfüllöffnungen in verschiedene Abteile des Fahrzeugs 1 einmünden, d. h., das System ist auch nach dem Mehrkammerprinzip nutzbar.
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Die ausfahrbaren Tragarme 4 können insbesondere auch mit anderen Hubmitteln kombiniert werden, zum Beispiel einer Kammleiste und/oder Diamond-Aufnahmen, um damit auch sog. Zweiradbehälter anheben zu können und eine maximale Flexibilität des Fahrzeugs 1 zu erreichen.
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Der in den Figuren dargestellte Behälter 2 ist insbesondere gemäß der DIN EN 840 ausgebildet ist und umfaßt somit die oben bereits benannten seitlich ausgreifenden Zapfen 3 als Widerlager bei der Erfassung durch fahrzeugseitige Forken oder Tragarme 4. Die Gesamtquererstreckung liegt damit zwischen 1250 und 1450 Millimetern. Spezialanfertigungen können vermieden werden.
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Auch bei halb abgesenkten Behältern können mit deren Schrägstellung die Zapfen 3 des Behälters von schräg oben für die Forken 4 zugänglich sein, ohne daß vorab der Behälter 1 bewegt werden müßte. Die gesamte Anhebe- und Über-Kopf-Entleerbewegung des Behälters ist damit allein mit einem Standardfahrzeug, zum Beispiel einem Seitenlader, durchführbar, ohne daß dieses in irgendeiner Weise gegenüber einem rein für Behälter auf Straßenniveau gedachten Fahrzeug umgerüstet werden müßte.
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Der Behälter 2 ist in jeder Winkelstellung der Tragarme 4 sicher halterbar. Eine zusätzliche elektronische Sicherung, die ein Lösen der Sperreinrichtung 6 mit den Klauen 8 nur bei stehendem Behälter 2 ermöglicht, kann zudem vorgesehen sein. Die Bedienung der Stellvorrichtung 7 mit dem Steuerkörper 12 kann damit auch vollautomatisch ohne Zutun des Fahrers erfolgen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Entsorgungsfahrzeug,
- 2
- Behälter,
- 3
- Zapfen des Behälters,
- 4
- Tragarm,
- 5
- Aufnahmeöffnung,
- 6
- Sperreinrichtung,
- 7
- Stellvorrichtung,
- 8
- Sperrglied,
- 9
- Schwenkachse,
- 10
- Achsstummel,
- 11
- Führungskulisse,
- 12
- Steuerkörper,
- 13
- Stellhebel,
- 14
- ortsfestes Gelenk,
- 15
- bewegliches Gelenk,
- 16
- Angriffspunkt,
- 17
- Antrieb,
- 18
- Sensorerfassungseinheit,
- 19
- Rahmen,
- 20
- Zahnrad,
- 21
- Zahnstange,
- 22
- Schwenkrichtung,
- 23
- Schwenkrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 840 [0023]
- DIN EN 840 [0037]
- DIN EN 840 [0062]