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Die Erfindung betrifft ein Entsorgungsfahrzeug mit zumindest einer ein- oder mehrteiligen Einschüttöffnung zur Aufnahme von zu entsorgendem Gut, wie Reststoffen, Wertstoffen oder dergleichen, und mit einer Behälteraufnahme zum Anheben eines in das Fahrzeug entleerbaren Sammelbehälters, wobei die Behälteraufnahme zumindest einen vom Fahrzeug aus ausgreifenden Tragarm, insbesondere zwei Tragarme, zur Aufnahme des vom Entsorgungsfahrzeug zu entleerenden Sammelbehälters umfaßt, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Bei der Sammlung von Hausmüll, Industriemüll, Reststoffen, die eine Wertstoffsortieranlage durchlaufen haben, Papier, Schlacken oder anderen Zuschlagstoffen oder ähnlichen in Sammelbehältern bereitgestellten Materialien mit Hilfe von Entsorgungsfahrzeugen ist es wünschenswert, die Fahrzeuge möglichst kompakt zu halten und gleichzeitig eine hohe Flexibilität bei der Aufnahme verschiedener Typen und Größen von Sammelbehältern zu ermöglichen, um damit insgesamt aufgenommene Stoffe mit möglichst minimiertem Personal- und Zeiteinsatz sammeln und transportieren zu können. Insbesondere ist eine Ein-Personen-Bedienung eines solchen Entsorgungsfahrzeugs gewünscht, wobei die eine Person auch die Entleerungsvorgänge der Sammelbehälter in das Fahrzeug durchführen soll. Dies ist in vielerlei Hinsicht problematisch, insbesondere erfordert dies eine genau plazierte Bereitstellung der zu entleerenden Sammelbehälter, die aber in der Praxis häufig nicht eingehalten wird. Die Ausrichtung des Fahrzeugs zum jeweils aufzunehmenden Sammelbehälter ist daher für den Fahrer häufig schwierig und erfordert einen großen Zeitaufwand für Rangiertätigkeit, insbesondere für die Entleerung von größeren, über Tragarme aufzunehmenden Behältern.
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, hier eine Verbesserung zu erreichen.
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Die Erfindung löst dieses Problem durch ein Entsorgungsfahrzeug mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Hinsichtlich vorteilhafter Ausgestaltungen wird auf die weiteren Ansprüche 2 bis 17 verwiesen.
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Durch die Erfindung ist bei einem gattungsgemäßen Entsorgungsfahrzeug dadurch, daß der zumindest eine ausgreifende Tragarm zwischen einer gegenüber einer Außenkontur des Fahrzeugs ausgefahrenen Betriebsstellung und einer eingefahrenen Transportstellung translatorisch verlagerbar ist, ein sehr dichtes Heranfahren auch an größere Behälter, wie etwa Vierradgefäße mit 1,1 cbm oder (deutlich) mehr, ermöglicht, ohne daß Teile der Behälteraufnahme mit diesem kollidieren würden. Das erleichtert die Ausrichtung zum Behälter. Beispielsweise kann so die Behälteraufnahme im dichten Abstand (wenige Zentimeter) vor dem Behälter über eine Kameraerkennung zur Behältermitte zentriert werden, dann erst fahren seitlich zwei Tragarme aus, die seitlich den Behälter über an diesem quer ausgreifende Zapfen aufnehmen können.
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Insbesondere beträgt der translatorische Verlagerungsweg der Tragarme mehr als 510 Millimeter, um auch bei großen Behältern, die etwa nach der DIN EN 840 gebildet sind, die Tragarme bis in die Behältermitte vorfahren und dort die Zapfen greifen zu können.
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Mechanisch stabil kann oder können der oder die Tragarm(e) zwischen der Betriebsstellung und der Transportstellung über einen Zahn- oder Kettenantrieb verlagerbar sein. So kann beispielsweise am Tragarm eine Zahnschiene vorgesehen sein, in die ein motorisch angetriebenes Zahnrad im Bereich der Behälteraufnahme kämmend eingreift.
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Für den o. g. Verwendungszweck des Greifens von großvolumigen Behältern mit seitlich ausgreifenden Zapfen sind idealerweise zwei zueinander parallele und mit Horizontalabstand zueinander gehaltene Arme vorgesehen.
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Deren Horizontalabstand kann günstig 1250 bis 1450 Millimeter betragen, um so genormte Behälter entsprechender Breite aufnehmen und entleeren zu können.
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Wenn die Tragarme über einen Teil ihrer Längserstreckung in zumindest deren Umfang weitgehend umgreifenden Führungen gehalten sind, ergibt sich eine große Stabilität dieser Abstützung. Die Führungen können einfach als Kastenprofile gebildet sein, das Spiel gegenüber den darin verfahrenden Tragarmen kann weniger als einen Zentimeter betragen.
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Sofern die Führungen die Außenkontur des Fahrzeugs nicht überragen, kann das Fahrzeug mit eingezogenen Tragarmen besonders dicht an die zu entleerenden Behälter heranfahren. Beispielsweise bei einem Seitenlader kann so das Fahrzeug den Behälter in der Vorbeifahrt so weit passieren, daß die Mitte der fahrzeugseitigen Behälteraufnahme genau vor der Mitte des Behälters zum Stehen kommt und dadurch dann die beiden Tragarme paßgenau für ein seitliches Greifen des Behälters ausfahren können.
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Für ein schnelles Greifen eines Behälters können die Tragarme jeweils an ihrem ausgreifenden Ende mit einer U-förmigen Aufnahmeeinrichtung zum Einschub eines quer vorstehenden Zapfens eines zu entleerenden Sammelbehälters ausgebildet sein. Die Zapfen können in der so aufgenommenen Stellung am Tragarm sicherbar sein.
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Die Führungen selbst können eine relativ geringe Länge in Richtung der Tragarme von etwa 30 bis 60 Zentimetern aufweisen.
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Sehr günstig weist das Fahrzeug zusätzlich zu den Tragarmen zumindest eine weitere Aufnahmeeinrichtung zur wahlweisen Entleerung von einem oder mehreren Behältern gleichzeitig auf, insbesondere eine Kammleiste und/oder Diamond-Aufnahmen. Dann können mit derselben Behälteraufnahme neben den großen Vierradgefäßen auch Zweiradgefäße mit beispielsweise 120 oder 240 Litern aufgenommen werden. Diese Gefäße können dann auch zu zweit nebeneinander gleichzeitig erfaßt und entleert werden.
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Besonders vorteilhaft sind zwei ein- und ausschiebbare Tragarme gemeinsam an einem modular ausgebildeten Vorsatzträger zur Anmontage an eine Behälteraufnahme eines Entsorgungsfahrzeugs angeordnet. Dann ist auch eine Nachrüstung an solchen Behälteraufnahmen leicht möglich, die bisher nur über etwa eine Kammleiste oder Diamond-Aufnahme für die Aufnahme von Zweiradgefäßen vorgesehen war.
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Weiter können die Tragarme insgesamt mittelbar oder unmittelbar an einer Schieneneinrichtung aufwärtsverlagerbar gehalten und insbesondere insgesamt im oberen Bereich der Schieneneinrichtung um deutlich mehr als 100° bis zu ca. 180° um eine horizontale Achse für eine Über-Kopf-Entleerung des Behälters wendbar sein.
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Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus teilweise in der Zeichnung dargestellten und nachfolgend beschriebenen Ausführungsbeispielen des Gegenstandes der Erfindung.
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In der Zeichnung zeigt:
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1 eine schematische Ansicht von hinten eines als Seitenladers ausgebildeten Entsorgungsfahrzeugs mit hier zwei ausgreifenden und hier noch eingefahrenen Tragarmen,
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2 das Fahrzeug nach 1 mit seitlich ausgefahrenen Tragarmen,
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3 eine ähnliche Ansicht wie 2, jedoch mit zusätzlich eingezeichnetem Sammelbehälter, in dessen seitliche Taschen die Tragarme einlaufen,
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4 Fahrzeug und Sammelbehälter nach 2 während des Anhebens des Sammelbehälters zu seiner Entleerung,
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5 eine ähnliche Ansicht wie 3 in weiter angehobener Behälterstellung während seines beginnenden Verkippens,
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6 eine ähnliche Ansicht wie 5 während der Über-Kopf-Entleerung des Sammelbehälters,
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7 einen modularen Vorsatzträger in schematischer perspektivischer Darstellung von schräg außen bei ausgefahrenen Tragarmen,
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8 den Vorsatzträger nach 4 aus einer gedrehten Perspektive,
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9 den Vorsatzträger nach 4 in Ansicht von oben,
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10 den Vorsatzträger nach 4 in Seitenansicht,
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11 eine teilweise transparente Detailansicht eines ausgefahrenen Tragarms in seiner den Zapfen greifenden Betriebsstellung.
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Das in 1 beispielhaft dargestellte Entsorgungsfahrzeug 1 ist als Selbstfahrer ausgebildet. Auch ein gezogenes Fahrzeug als Anhänger oder Auflieger kommt als erfindungsgemäßes Fahrzeug 1 in Betracht. Das Fahrzeug 1 dient zum Entleeren von Sammelbehältern 2 für Rest- und/oder Wertstoffe, wie etwa Hausmüll, Industriemüll, Reststoffe, Papier, Gläser, Bioabfälle, Schlacke oder andere Zuschlagstoffe oder ähnliche Materialien.
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In 3 ist ein solcher Sammelbehälter 2 mit einem Aufnahmevolumen von beispielsweise 1,1 cbm bis 3,5 cbm schematisch gezeigt. Der Sammelbehälter 2 kann insgesamt aus Kunststoff oder Metall bestehen. Er weist hier eine in Draufsicht ungefähr rechteckige Umrißgestalt auf und kann nach oben hin leicht erweitern. Hier ist ein metallischer Behälter 1 dargestellt, der einen ungefähr rechteckigen Grundriß mit unterseitig beispielsweise zwei oder vier Rollen und/oder Tragfüßen aufweist und seitlich zwei quer ausgreifende Zapfen 3 als Widerlager zur Erfassung durch fahrzeugseitige, forkenartige Tragarme 4 umfaßt. Ein solcher Behälter kann etwa gemäß der DIN EN 840 ausgebildet sein.
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Das Entsorgungsfahrzeug 1 ist mit zumindest einem in Funktionsstellung ausgreifenden Tragarm 4 versehen. Insbesondere sind zwei in Funktionsstellung parallel zueinander stehende Tragarme 4 zur Aufnahme des vom Entsorgungsfahrzeug 1 in dessen ein- oder mehrteilige Einschüttöffnung 6 entleerbaren Behälters 2 vorgesehen. Diese Entleerung kann beispielsweise von vorne, von hinten oder – wie hier gezeichnet – von der Seite in das Fahrzeug 1 erfolgen. Dieses kann also einen Front- oder Hecklader oder einen Seitenlader ausbilden oder auch eine Kombination mehrerer Entleerungsarten aufweisen.
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Bei dem in 3 gezeichneten Seitenlader weisen die hier zwei Tragarme 4 seitlich quer vom Fahrzeug 1 nach außen und weisen an ihren ausgreifenden Enden jeweils eine U-förmige Aufnahmeöffnung 5 zum Einlaufen eines Zapfens 3 des Sammelbehälters 2 auf. Das Querausgreifen bedeutet nicht, daß die Tragarme 4 in jeder Phase horizontal stehen, sondern diese können, wie unten noch näher beschrieben, um eine Fahrzeuglängsachse nach oben oder unten verschwenkbar sein.
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Die Aufnahmeöffnung 5 kann zudem jeweils mit zumindest einer zwischen einer Offen- und einer Sperrstellung verlagerbaren Sperreinrichtung versehen sein, um hinter dem aufgenommenen Zapfen 3 eine Verriegelung zu erreichen und auch bei verschiedenen Schwenkstellungen der Tragarme 4 den Behälter 2 über seine Zapfen 3 oder andere Haltemittel sicher in den Aufnahmeöffnungen 5 zu halten.
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Die Tragarme 4 sind Bestandteil einer insgesamt mit 7 bezeichneten Behälteraufnahme zum Anheben eines in das Fahrzeug entleerbaren Sammelbehälters 2.
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Wie etwa im Übergang von 1 zu 2 deutlich wird, ist der zumindest eine ausgreifende Tragarm 4 zwischen einer gegenüber einer Außenkontur des Fahrzeugs 1 ausgefahrenen Betriebsstellung (2) und einer eingefahrenen Transportstellung (1) ein- und auswärts verlagerbar. Hier ist die Bewegung eine Translationsbewegung.
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In der eingefahrenen Transportstellung der Tragarme 4 nach 1 kann das Fahrzeug 1 in dichter Vorbeifahrt mit minimalem Seitenabstand einen zu entleerenden Behälter 2 passieren und zum Beispiel mit Kameraunterstützung zu dessen Quermitte über eine entsprechende Behältermarkierung ausgerichtet werden.
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Nach der so optimierten Ausrichtung können die genannten beiden Tragarme 4 unabhängig voneinander oder insbesondere synchron zur Seite hin ausfahren, wobei der maximale translatorische Verlagerungsweg mindestens 510 Millimeter beträgt. Damit können auch bei großen Behältern 2 (bis über 5 cbm Volumen) deren seitliche Zapfen 3 von den ausfahrenden Tragarmen 4 sicher gegriffen werden. Insbesondere sind für die Tragarme 4 dabei am Behälter 2 seitliche schmal und hoch erstreckte Taschen 8 (zum Beispiel gebildet durch außen aufgesetzte abgekantete Bleche) vorgesehen, in die von den ebenfalls im Querschnitt schmalen und hohen Tragarmen 4 eingegriffen werden kann.
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Der oder die Tragarm(e) kann oder können insbesondere zwischen der Betriebsstellung und der Transportstellung über einen Zahn- oder Kettenantrieb verlagerbar sein. Hier ist ein Zahnantrieb vorgesehen, bei dem jedem Tragarm 4 ein Motor 9 zugeordnet ist. Dieser wirkt (11) auf ein rotierbares Zahnrad 10, das seinerseits kämmend in eine Zahnstange 11 im Innern des Tragarms 4 eingreift und damit seine Rotationsbewegung in eine Bewegung mit einer translatorischen Komponente übersetzt. Bei einem Seitenlader sind die Tragarme 4 damit quer zur Fahrtrichtung ein- und ausfahrbar. Insbesondere handelt es sich um eine reine Translationsbewegung mit nur einem Freiheitsgrad. Dies erleichtert die Lagerung und vereinfacht die Konstruktion und Dauerhaltbarkeit.
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Im hier gezeichneten Ausführungsbeispiel sind, was für die Erfindung grundsätzlich nicht zwingend, jedoch bei einem Seitenlader besonders vorteilhaft ist, zwei zueinander beabstandete Tragarme 4 vorgesehen. Zumindest in Transportstellung stehen die hier zwei Tragarme 4 parallel und mit Horizontalabstand zueinander. Der Horizontalabstand ist dabei an die Behälterbreite angepaßt und beträgt insbesondere für übliche Normbehälter 1250 bis 1450 Millimeter. Auch kann der Horizontalabstand der Tragarme 4 variabel sein, um diese damit auf unterschiedliche Behälterbreiten einstellen zu können. Diese Einstellung kann über eine Behältererkennung automatisiert erfolgen.
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Um die Ein- und Ausfahrbewegung zu ermöglichen, sind die Tragarme 4 über einen Teil ihrer Längserstreckung in zumindest deren Umfang weitgehend umgreifenden, rahmenartigen Führungen 12 gehalten. Diese bilden beispielsweise mehr hoch als breit erstreckte Kastenprofile aus, die insbesondere parallel zu den darin geführten Tragarmen 4 eine Erstreckung in Richtung der Tragarme 4 von 30 bis 60 Zentimetern aufweisen. Eine einfache Gleitlagerung der Tragarme 4 in den Führungen 12 reicht dabei aus.
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Wie zum Beispiel in 1 sichtbar ist, überragen die Führungen 12 die Außenkontur des Fahrzeugs 1 nicht und erhöhen damit nicht dessen Breite. Insbesondere ist die Breite im Bereich der Behälteraufnahme sogar noch geringer als bei den höher gelegenen Rückspiegeln 13. Dadurch kann das Fahrzeug 1 in sehr dichtem Abstand einen Behälter 2 passieren und die Annäherung über die Spiegel 13 kontrollieren.
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Dabei können grundsätzlich verschiedene Behälter 2 angehoben werden: zum einen sog. Vierradgefäße mit beispielsweise 1,1 cbm bis 3,5 cbm Volumen oder größer; zum anderen kann auch für sog. Zweiradgefäße mit etwa 80, 120 oder 240 Litern Volumen zusätzlich zu den Tragarmen 4 zumindest eine weitere Aufnahmeeinrichtung zur wahlweisen Entleerung von einem oder mehreren Behältern gleichzeitig vorgesehen sein, insbesondere eine Kammleiste und/oder Diamond-Aufnahmen. Diese Aufnahmeeinrichtung(en) kann oder können jeweils zumindest einen Kragen eines aufzunehmenden Müllbehälters – oder mehrerer Behälter nebeneinander – untergreifen. Dadurch, daß die Tragarme 4 in Transportstellung nicht vor eine solche Kammleiste oder ähnliches geschwenkt sind, bleibt diese weitere Aufnahme auch zugänglich und kann ohne Umbauten zum Einsatz kommen. Die Tragarme 4 bleiben in diesem Fall einfach eingefahren in den Führungen 12.
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In einer alternativen Ausbildung nach den 7 bis 10 sind zwei ein- und ausschiebbare Tragarme 4 gemeinsam an einem modular ausgebildeten Vorsatzträger 14 zur Anmontage an eine Behälteraufnahme eines Entsorgungsfahrzeugs 1 angeordnet. Ein solcher Vorsatzträger 14 kann dann über die Achse 14a direkt an die Behälteraufnahme des Fahrzeugs 1 anmontiert werden. Damit kann auch ein bestehendes Fahrzeug sehr leicht erfindungsgemäß nachgerüstet werden. Die Motoren 9 für das Ein- und Ausschieben der Tragarme 4 wie auch die Tragarme 4 selbst und deren Führungen 12 sind dabei integraler Bestandteil der modulartigen Vorsatzträger 14.
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Sowohl mit Vorsatzträger 14 als auch ohne können die Tragarme 4 insgesamt mittelbar oder unmittelbar an einer Schieneneinrichtung 15 aufwärtsverlagerbar gehalten sein, wie in den 1 bis 6 erkennbar ist. Die Schieneneinrichtung 15 verläuft hier über einen großen Bereich vertikal aufwärts und führt im oberen Bereich in eine Krümmungsbahn 16, so daß die Tragarme 4 insgesamt im oberen Bereich der Schieneneinrichtung 15 um bis 180° um eine horizontale Achse für eine Über-Kopf-Entleerung des Behälters wendbar sind. Alternativ zur geführten Über-Kopf-Wendung ist auch eine separate Schwenkbarkeit der Tragarme 4 über eigene Antriebe – hier nicht gezeichnet – möglich, ohne daß eine gekrümmte Bahn 16 vorhanden sein müßte.
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Wie insbesondere in 6 sichtbar ist, ist von den Tragarmen 4 ein Sammelbehälter 2 derart anhebbar und wendbar, daß er in gewendeter Stellung außerhalb der Tragarme 4 frei von einem Kontakt zum Fahrzeug 1 verbleibt. Eine Anschlagschiene ist daher nicht erforderlich. Der Fahrzeugaufbau kann sehr niedrig sein. Dabei steht in der Entleerstellung nach 6 der von den Tragarmen 4 angehobene und gewendete Sammelbehälter 2 mit seiner Längsmitte ungefähr oberhalb der Quermitte des Entsorgungsfahrzeugs, schüttet also nicht so randseitig wie üblich ein, sondern gezielt in die Fahrzeugquermitte. Dadurch werden für das eingeschüttete Gut keine weiteren Querführungselemente, etwa ein Trichter, am Fahrzeug benötigt. Die Lastverteilung ist sehr gleichmäßig. Gegenüber üblichen Fahrzeugen ist daher bei dem hier gezeichneten Seitenlader die Quermitte des Einschüttschachts 6 aus der Quermitte des Fahrzeugs zu der der Behälteraufnahme 7 abgewandten Fahrzeugseite verlagert.
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Zusätzlich zur hier gezeigten Entleerung eines auf Straßenniveau horizontal stehenden Behälters 2 ist es auch möglich, daß auch beispielsweise Behälter 2 aus geneigten Stellungen, etwa in Halb-Untergrundsystemen, angehoben werden, zum Beispiel auch, wenn die Behälter um etwa 45° geneigt stehen. Die Tragarme 4 können dann entsprechend mit ihren ausgreifenden Enden und den Aufnahmeöffnungen 5 vom Fahrzeug 1 an einer unteren Krümmung des Schienensystems 15 oder durch Schwenken nur der Tragarme 4 aus nach unten schwenken und dann schräg nach unten in Taschen 8 des Behälters 2 einfahren, ohne daß vorab der Behälter 2 bewegt werden müßte. Die gesamte Anhebe- und Über-Kopf-Entleerbewegung des Behälters ist damit allein mit einem Standardfahrzeug, zum Beispiel einem Seitenlader, durchführbar, ohne daß dieses in irgendeiner Weise gegenüber einem rein für Behälter auf Straßenniveau gedachten Fahrzeug umgerüstet werden müßte.
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Damit ist eine maximale Flexibilität des Fahrzeugs 1 nicht nur hinsichtlich der Art der zu entleerenden Behälter 2, sondern auch hinsichtlich ihrer Aufnahmelage erreicht.
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Auch gemäß der Erfindung bleibt eine Fraktionentrennung möglich, indem unterschiedliche Einfüllöffnungen in verschiedene Abteile des Fahrzeugs 1 einmünden, d. h., das System ist auch nach dem Mehrkammerprinzip nutzbar.
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Der in den Figuren dargestellte Behälter 2 ist insbesondere gemäß der DIN EN 840 ausgebildet ist und umfaßt somit die oben bereits benannten seitlich ausgreifenden Zapfen 3 als Widerlager bei der Erfassung durch fahrzeugseitige Forken oder Tragarme 4. Die Gesamtquererstreckung liegt damit zwischen 1250 und 1450 Millimetern. Spezialanfertigungen können vermieden werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Entsorgungsfahrzeug,
- 2
- Sammelbehälter,
- 3
- Zapfen
- 4
- Tragarm,
- 5
- Aufnahmeöffnung,
- 6
- Einschüttöffnung,
- 7
- Behälteraufnahme,
- 8
- Tasche,
- 9
- Motor,
- 10
- Zahnrad,
- 11
- Zahnstange,
- 12
- Führung,
- 13
- Spiegel,
- 14
- Vorsatzträger,
- 14a
- Achse,
- 15
- Schieneneinrichtung,
- 16
- Krümmungsbahn,
- L
- Länge der Führungen,
- M
- Quermitte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN EN 840 [0006]
- DIN EN 840 [0031]
- DIN EN 840 [0050]