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Die Erfindung befasst sich mit einem Türverschluss für ein elektrisches Haushaltsgerät, wobei als Haushaltsgerät insbesondere ein Wäschebehandlungsgerät in Frage kommt, beispielsweise eine Waschmaschine.
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Der hier betrachtete Türverschluss ist einer des sogenannten Typs mit indirekter Verriegelung. Ein solcher Verschlusstyp weist eine Greifeinheit auf, welche dazu dient, beim Schließen einer Tür des Haushaltsgeräts einen Schließbügel (oder anderen Schließkörper) zu greifen und festzuhalten und dadurch die Tür geschlossen zu halten. Die Greifeinheit ist durch mehrere mechanisch hintereinander geschaltete Arretierelemente in einer Schließstellung verriegelbar, so dass sie nicht geöffnet werden kann. Jedes der Arretierelemente ist zwischen zwei Stellungen verlagerbar. Ein erstes der Arretierelemente kann in eine Stellung bewegt werden, in welcher es eine Blockierung der Greifeinheit bewirkt. Ein zweites der Arretierelemente wird, nachdem das erste Arretierelement in seine die Greifeinheit blockierende Stellung bewegt ist, seinerseits in eine Verriegelungstellung bewegt, in welcher es eine Blockierung des ersten Arretierelements bewirkt, so dass dieses seine Blockierstellung nicht verlassen kann. Dies entspricht einem geschlossenen und verriegelten Zustand der Tür.
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Indem das zweite Arretierelement aus seiner Verriegelungstellung in eine Entriegelungstellung zurückgeführt wird, wird das erste Arretierelement wieder frei. Dies entspricht einem geschlossenen, aber unverriegelten Zustand der Tür. In diesem Zustand kann die Greifeinheit das erste Blockierelement aus dessen Blockierstellung in eine Freigabestellung wegdrängen (typischerweise gegen Federkraft), wenn an der Tür gezogen wird, um sie zu öffen.
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Typischerweise ist bei der hier betrachteten Gattung von Türverschlüssen dem letzten Arretierelement in der Kette von Arretierelementen ein Aktuator zugeordnet, mittels dessen es zwischen seiner Verriegelungsstellung und seiner Entriegelungsstellung verstellt werden kann.
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Zum Stand der Technik hinsichtlich derartiger Türverschlüsse mit indirekter Verriegelung wird auf die
WO 2011/132213 A1 sowie auf die
WO 2013/109585 A2 verwiesen.
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Gemäß der
WO 2011/132213 A1 ist ein als Greifeinheit dienender Drehkörper mit einer sogenannten Kavität ausgeführt, in welche ein erstes Arretierelement bei Schließen der Tür eintaucht. Schrägflächen an den Wänden der Kavität und an dem ersten Arretierelement sorgen dafür, dass eine Kraftaufspaltung erfolgt, wenn bei geschlossener und verriegelter Tür versucht wird, die Tür aufzureißen. Ein Teil der dabei von der Greifeinheit auf das erste Arretierelement übertragenen Kraft wird über das erste Arretierelement unmittelbar in ein Gehäuse des Verschlusses abgeleitet. Lediglich ein Restteil der Kraft wird von dem ersten Arretierelement auf ein zweites Arretierelement übertragen, das der selektiven Blockierung des ersten Arretierelements dient.
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Gemäß der
WO 2013/109585 A2 erfolgt eine Kraftaufspaltung nicht zwischen einer Greifeinheit und einem ersten Arretierelement, sondern zwischen dem ersten Arretierelement und einem Zwischenelement, welches im Kraftübertragungsweg zwischen der Greifeinheit und dem ersten Arretierelement sitzt. Das Zwischenelement und das erste Arretierelement sind rechtwinklig zueinander geführt, wobei ein Keileingriff zwischen beiden Elementen für die gewünschte Kraftaufspaltung sorgt. Wird bei geschlossener und verriegelter Tür an dieser gezogen, wird die auf die Greifeinheit wirkende Kraft über das Zwischenelement und von dort in das erste Arretierelement übertragen. Der Keileingriff zwischen dem Zwischenelement und dem ersten Arretierelement bewirkt, dass ein Teil der Kraft von dem ersten Arretierelement unmittelbar in ein Gehäuse des Verschlusses abgeleitet wird, so dass nur ein Restteil der Kraft weiter bis zu einem der selektiven Blockierung des ersten Arretierelements dienenden zweiten Arretierelement übertragen wird.
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Die Lösung nach der
WO 2011/132213 A1 ist insofern problematisch, als die erforderliche Kavität an der Greifeinheit eine Materialschwächung bedeutet, die sich nachteilig auf die Belastbarkeit der Greifeinheit auswirken kann.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, einen Türverschluss für ein elektrisches Haushalsgerät bereit zu stellen, der bei einfacher Konstruktion eine hohe Belastbarkeit bietet.
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Die Erfindung geht aus von einem Türverschluss für ein elektrisches Haushaltsgerät, umfassend:
- – ein Verschlussgehäuse,
- – eine in dem Verschlussgehäuse aufgenommene, in einer Drehebene zwischen einer Offen-Drehstellung und einer Schieß-Drehstellung drehbare Greifeinheit, welche in der Schließ-Drehstellung einen Schließbügel für ein Geschlossenhalten einer Tür des Haushaltsgeräts greift und in der Offen-Drehstellung den Schließbügel für ein Öffnen der Tür freigibt,
- – ein in dem Verschlussgehäuse zwischen einer Freigabestellung und einer Arretierstellung beweglich aufgenommenes erstes Arretierelement, welches in der Arretierstellung eine Blockierung der Greifeinheit gegen Drehung in die Offen-Drehstellung bewirkt und in der Freigabestellung ein Drehen der Greifeinheit in die Offen-Drehstellung gestattet, wobei das erste Arretierelement eine Eingriffsfläche aufweist, welche in der Arretierstellung einer Eingriffsgegenfläche der Greifeinheit gegenüberliegt, wobei ein Eingriff zwischen der Eingriffsfläche des ersten Arretierelements und der Eingriffsgegenfläche der Greifeinheit eine parallel zur Drehebene der Greifeinheit auf das erste Arretierelement wirkende Kraftkomponente erzeugt,
- – ein in dem Verschlussgehäuse zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung beweglich aufgenommenes zweites Arretierelement, welches in der Verriegelungsstellung eine Blockierung des ersten Arretierelements gegen Bewegung in die Freigabestellung bewirkt und in der Entriegelungsstellung eine Bewegung des ersten Arretierelements aus der Arretierstellung in die Freigabestellung gestattet.
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Ein derartiger Türverschluss ist erfindungsgemäß gekennzeichnet durch eine Führungsanordnung, welche das erste Arretierelement in einer zur Drehebene der Greifeinheit schräg verlaufenden Führungsrichtung relativ zu dem Verschlussgehäuse beweglich führt. Diese Ausgestaltung ermöglicht eine Kraftaufspaltung zwischen dem ersten Arretierelement und der Führungsanordnung, sodass das zweite Arretierelement vor einer Belastung durch die volle Kraft, die im geschlossenen und verriegelten Zustand der Tür auftreten kann, wenn an der Tür gezogen wird, geschützt wird. Ein Teil dieser Kraft kann von dem ersten Arretierelement über die Führungsanordnung abgeleitet werden; nur ein Restteil wird von dem ersten Arretierelement auf das zweite Arretierelement weitergeleitet. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung erfordert weder eine Kavität in der Greifeinheit, noch erfordert sie ein zusätzliches Schieberelement, um eine Kraftaufspaltung in Zusammenwirkung mit dem ersten Arretierelement zu bewirken.
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Bei einer Ausführungsform ist die Führungsanordnung an dem Verschlussgehäuse ausgebildet. Beispielsweise kann das Verschlussgehäuse ein System einer oder mehrerer Führungswände bilden, an denen das erste Arretierelement in der Führungsrichtung beweglich geführt ist.
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Bei einer Ausführungsform ist die Führungsrichtung geradlinig. Statt als linear beweglicher Schieber kann das erste Arretierelement alternativ als Drehschieber ausgebildet sein. In diesem Fall verläuft die Führungsrichtung längs einer Bogenbahn (z. B. Kreisbahn).
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Bei geradlinigem Verlauf der Führungsrichtung kann diese unter einem Winkel zwischen 20 und 50 Grad oder einem Winkel zwischen 25 und 45 Grad oder einem Winkel zwischen 30 und 40 Grad bezogen auf eine Normalrichtung zu der Drehebene der Greifeinheit verlaufen. Je größer der Winkel, desto kleiner kann die Restkraft sein, die bei Ziehen an der geschlossenen und verriegelten Tür auf das zweite Arretierelement übertragen wird. Allerdings kann ein größerer Winkel die Kraft erhöhen, die ein Benutzer, der die geschlossene, aber entriegelte Tür öffnen möchte, aufwenden muss, um das erste Arretierelement aus seiner Blockierstellung wegzutreiben. Der konkret gewählte Winkel zwischen der Führungsrichtung und der Normalrichtung zur Drehebene der Greifeinheit kann dementsprechend das Resultat eines Kompromisses sein, der einerseits darauf achtet, dass ein Benutzer die Tür – wenn sie entriegelt ist – vergleichsweise leicht öffnen kann, und andererseits darauf achtet, dass das zweite Arretierelement nicht übermäßig belastet wird, wenn an der geschlossenen und verriegelten Tür gezogen wird.
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Bei Ausgestaltungen der Erfindung wird bei Eingriff zwischen der Eingriffsfläche und der Eingriffsgegenfläche eine auf das erste Arretierelement wirkende resultierende Kraft erzeugt, die eine zur Drehebene der Greifeinheit parallele Wirkungsrichtung besitzt. Auf diese Weise wird eine Kraftaufspaltung zwischen der Greifeinheit und dem ersten Arretierelement vermieden. Beispielsweise können die Eingriffsfläche und die Eingriffsgegenfläche als Planflächen mit einer zur Drehebene der Greifeinheit jeweils orthogonalen Flächenebene ausgeführt sein.
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Die Greifeinheit kann ein von zwei Backen begrenztes Greifmaul bilden, in dem bei geschlossener Tür der Schließbügel gefangen ist, wobei der Schließbügel beim Schließen der Tür gegen eine erste der Backen des Greifmauls prallt und dadurch die Greifeinheit in Drehung versetzt und wobei die zweite Backe des Greifmauls in der Schließ-Drehstellung der Greifeinheit den Schließbügel hintergreift. Um bei übermäßig kräftigem Ziehen an der Tür ein Brechen der Greifeinheit zu vermeiden, ohne die Materialstärke der Greifeinheit unnötig erhöhen zu müssen, kann die Greifeinheit zumindest in einem Bereich der zweiten Backe metallarmiert sein. Hierzu kann die Greifeinheit einen aus Kunststoff gefertigten Grundkörper aufweisen, welcher im Bereich der zweiten Backe eine mit einem Metallstift bestückte Ausnehmung aufweist. Alternativ ist es vorstellbar, dass die Greifeinheit einen mit einem Kunststoffmaterial umspritzten Armierungs-Plattenkörper aufweist, welcher sich von der zweiten Backe bis in den Bereich der ersten Backe erstreckt. Der Armierungs-Plattenkörper kann beispielsweise ein gestanztes Blechteil sein.
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Gegenstand der Erfindung ist des Weiteren ein Wäschebehandlungsgerät, das ein Gerätehauptgehäuse sowie eine an dem Gerätehauptgehäuse angebrachte Tür zum Verschließen einer Zugangsöffnung zu einem Wäschebehandlungsraum des Geräts aufweist. Erfindungsgemäß ist ein solches Wäschebehandlungsgerät mit einem Türverschluss der vorstehend erläuterten Art ausgestattet. Als Wäschebehandlungsgerät kommt beispielsweise eine Waschmaschine in Betracht. Eine Ausgestaltung als Wäschetrockner ist gleichwohl nicht ausgeschlossen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen weiter erläutert. Es stellen dar:
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1 und 2 schematische Darstellungen von Komponenten zweier beispielhafter Türverschlüsse,
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3 eine schematische Darstellung von Komponenten eines Türverschlusses gemäß einer erfindungsgemäßen Ausgestaltung,
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4 eine Perspektivansicht eines Teils eines konkreten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Türverschlusses in einem Zustand bei offener Tür,
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5 eine Perspektivansicht des Ausführungsbeispiels gemäß 4 in einem Zustand bei geschlossener Tür,
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6 einen Schnitt durch den Türverschluss gemäß dem Ausführungsbeispiel der 4 und 5 bei offener Tür,
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7 einen Schnitt durch den Türverschluss gemäß dem Ausführungsbeispiel der 4 und 5 bei geschlossener Tür,
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8 eine Perspektivansicht eines Verschlussgehäuses des Türverschlusses gemäß dem Ausführungsbeispiel der 4 und 5 mit einem in dem Gehäuse beweglich geführten Blockierschieber,
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9 und 10 zwei Varianten für eine metallarmierte Ausgestaltung einer Greifeinheit für den Türverschluss gemäß dem Ausführungsbeispiel der 4 und 5.
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Es wird zunächst auf die Vergleichsbeispiele gemäß den 1 und 2 Bezug genommen. In 1 ist schematisch eine Greifeinheit 10 gezeigt, welche in einer durch eine gestrichelte Linie 12 angedeuteten Drehebene drehbar gelagert ist und bei Schließen der Tür eines elektrischen Haushaltsgeräts, in den der Türverschluss eingebaut ist, einen nicht näher dargestellten Schließkörper (z. B. in Form eines Schließbügels) greift und festhält. Im geschlossenen Zustand der Tür steht ein Blockierschieber 14 in Keileingriff mit der Greifeinheit 10. Der Blockierschieber 14 ist in einer zur Drehebene 12 normalen (d. h. senkrechten) Richtung linear beweglich geführt, wie durch einen Doppelpfeil 16 angedeutet. Wenn zum Öffnen der Tür an dieser gezogen wird, wird auf die Greifeinheit 10 eine Kraft übertragen, welche versucht, die Greifeinheit 10 längs der Drehebene 12 rotatorisch oder/und translatorisch zu verlagern (schematisch angedeutet durch einen Pfeil 18). Der Keileingriff zwischen der Greifeinheit 10 und dem Blockierschieber 14 führt dazu, dass die Greifeinheit 10 den Blockierschieber 14 zur Seite (d. h. in 1 nach links) drängen kann und so die Tür geöffnet werden kann.
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Eine Verriegelung der geschlossenen Tür ist möglich, indem ein Riegelelement 20, das zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung beispielsweise linear verlagerbar geführt ist (angedeutet durch einen Doppelpfeil 22), im geschlossenen Zustand der Tür so vor den Blockierschieber 14 bewegt wird, dass dieser nicht zurückweichen kann, wenn an der Tür gezogen wird. Diese Situation ist in 1 dargestellt. Eine infolge eines Versuchs der Türöffnung auf die Greifeinheit 10 einwirkende Kraft wird dann aufgrund des Keileingriffs zwischen Greifeinheit 10 und Blockierschieber 14 in zwei Komponenten aufgespalten. Eine erste Komponente wirkt entlang der Bewegungsrichtung des Blockierschiebers 14 (d. h. entlang des Doppelpfeils 16) und wird auf das Riegelelement 20 abgeleitet. Eine andere Kraftkomponente wirkt parallel zu der Drehebene 12 und wird von dem Blockierschieber 14 unmittelbar in ein schematisch bei 24 angedeutetes Gehäuse des Türverschlusses abgeleitet. Infolge der Kraftaufspaltung wirkt demnach nicht die volle Kraft, die auf die Greifeinheit 10 bei einem Türöffnungsversuch wirkt, auf das Riegelelement 20. Stattdessen wird nur ein Teil dieser Kraft auf das Riegelelement 20 abgeleitet.
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In den 2 und 3 sind gleiche oder gleichwirkende Komponenten wie in 1 durch gleiche Bezugszeichen bezeichnet, jedoch ergänzt durch einen Kleinbuchstaben. Soweit sich nachstehend nichts anderes ergibt, wird zur Erläuterung dieser Komponenten auf die vorstehenden Ausführungen zu 1 verwiesen.
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Bei dem Vergleichsbeispiel gemäß 2 ist ein zusätzlicher Zwischenschieber 26a vorgesehen, der längs der Drehebene 12a verschiebbar geführt ist, wie durch einen Doppelpfeil 28a angedeutet. Im Unterschied zum Vergleichsbeispiel nach 1 besteht bei dem Vergleichsbeispiel nach 2 ein Keileingriff zwischen dem Blockierschieber 14a und dem Zwischenschieber 26a. Ein direkter Eingriff zwischen dem Blockierschieber 14a und der Greifeinheit 10a besteht nicht. Dagegen steht die Greifeinheit 10a mit dem Zwischenschieber 26a in Eingriff, allerdings in einer Form, die keine resultierende Kraft schräg oder senkrecht zu der Drehebene 12a erzeugt. Im einfachsten Fall ist der Eingriff zwischen der Greifeinheit 10a und dem Zwischenschieber 26a als stumpfer Stoß ausgebildet. Wird bei geschlossener und verriegelter Tür an der Tür gezogen, führt dies demnach zu einer Kraftableitung von der Greifeinheit 10a über den Zwischenschieber 26a auf den Blockierscheiber 14a und von dort – wegen des Keileingriffs zwischen Blockierschieber 14a und Zwischenschieber 26a – teilweise auf das Riegelelement 20a und teilweise unmittelbar auf das Gehäuse 24a.
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Bei dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel nach 3 befindet sich im Kraftübertragungsweg zwischen der Greifeinheit 10b und dem Riegelelement 20b nur der Blockierschieber 14b. Ein zusätzlicher Schieber wie etwa der Zwischenschieber 26a des Vergleichsbeispiels nach 2 ist zwar nicht grundsätzlich ausgeschlossen, ist aber nicht erforderlich. Der Eingriff zwischen der Greifeinheit 10b und dem Blockierschieber 14b ist so ausgeführt, dass bei Ziehen an der Tür eine resultierende Kraft parallel zu der Drehebene 12b auf den Blockierschieber 14b wirkt. Beispielsweise kann hierzu der Blockierschieber 14b eine orthogonal zur Drehebene 12b liegende, plane Eingriffsfläche 27b aufweisen, die einer gleichermaßen planen Eingriffsgegenfläche 29b der Greifeinheit 10b stumpf gegenüberliegt.
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Im Unterschied zu den beiden Vergleichsbeispielen nach 1 und 2 ist der Blockierschieber 14b bei dem Ausführungsbeispiel nach 3 in einer Richtung schräg zur Drehebene 12b an dem Gehäuse 24b beweglich geführt. Der Schrägstellungswinkel kann mit Bezug auf eine Normale zur Drehebene 12b ausgedrückt werden und ist in 3 mit α bezeichnet. Er kann bei Ausführungsformen der Erfindung zwischen 30 und 40 Grad betragen, beispielsweise etwa 35 Grad.
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Wird bei geschlossener, aber nicht verriegelter Tür versucht, die Tür zu öffnen, kann die Greifeinheit 10b den Blockierschieber 14b aufgrund dessen Schrägführung an dem Gehäuse 24b wegdrängen und die Tür somit geöffnet werden. Ist dagegen der Blockierschieber 14b durch das Riegelelement 20b blockiert, gelingt dies nicht. Die von der Greifeinheit 10b in den Blockierschieber 14b eingeleitete Kraft wird dann infolge der Schrägführung an dem Gehäuse 24b in zwei Kraftkomponenten aufgespalten. Eine dieser Kraftkomponenten wird vom Blockierschieber 14b unmittelbar in das Gehäuse 24b abgeleitet, die andere Kraftkomponente wird auf das Riegelelement 20b übertragen. Der Betrag der in das Riegelelement 20b eingeleiteten Kraft kann über die Größe des Winkels α beeinflusst werden.
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Der Blockierschieber 14b bildet ein erstes Arretierelement im Sinne der Erfindung, das Riegelelement 20b ein zweites Arretierelement im Sinne der Erfindung.
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Es wird nun auf das konkrete Ausführungsbeispiel gemäß den 4 bis 8 verwiesen. Der in diesen Figuren dargestellte Türverschluss ist allgemein mit 100 bezeichnet. Er weist ein typischerweise aus Kunststoff gefertigtes Verschlussgehäuse 102 auf, in dem eine Greifeinheit 104 zwischen einer Offen-Drehstellung und einer Schließ-Drehstellung verlagerbar aufgenommen ist. Die Greifeinheit 104 entspricht beispielweise der Greifeinheit 10b gemäß 3 und ist in den 4 und 6 in ihrer Offen-Drehstellung gezeigt, während sie in den 5 und 7 in ihrer Schließ-Drehstellung gezeigt ist. Die Greifeinheit 104 besitzt zwei beidseits abstehende Führungsvorsprünge 106, mittels welcher sie in nicht näher dargestellter Weise geführt ist. Mittels einer Schenkelfeder 108 ist die Greifeinheit 104 bistabil sowohl in ihre Offen-Drehstellung als auch ihre Schließ-Drehstellung vorgespannt. Bei einem Übergang der Greifeinheit 104 von einer ihrer Drehstellungen in die andere wird die Schenkelfeder 108 zunächst stärker unter Spannung gesetzt, bis ein Punkt höchster Spannung erreicht wird (Schnapppunkt), nach dessen Überschreiten die Greifeinheit 104 in die jeweils andere Drehstellung schnappt.
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Die Greifeinheit 104 bildet ein Greifmaul 110, das von zwei Backen 112, 114 begrenzt ist. Beim Schließen der Tür des Haushaltsgeräts taucht ein Schließbügel 116 mit einem vorlaufenden Endbereich in das Schließmaul 110 ein und stößt gegen die Schließbacke 114. Dies versetzt die Greifeinheit 104 in Drehung (im Gegenuhrzeigersinn bei Betrachtung der 6) und bewirkt einen Wechsel der Greifeinheit 104 von der Offen-Drehstellung in die Schließ-Drehstellung. Bei diesem Vorgang fährt die andere Backe 112 in eine Ausnehmung 118 des Schließbügels 116 ein und hält diesen dadurch fest. An dem Verschlussgehäuse 102 ist ein Einführmaul 120 mit einer trichterartigen Einführschräge 122 gebildet. Wird die Tür des Haushaltsgeräts geschlossen, taucht der beispielsweise an der Tür montierte Schließbügel 116 in dieses Einführmaul 120 ein.
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In der Schließ-Drehstellung ist die Greifeinheit 104 durch einen Blockierschieber 124 blockierbar. Der Blockierschieber 124 entspricht beispielsweise dem Blockierschieber 14b gemäß 3. Er ist in einer durch einen Doppelpfeil 126 (8) angedeuteten Richtung relativ zu dem Verschlussgehäuse 102 verschiebbar an diesem geführt. Zur Führung des Blockierschiebers 124 weist das Verschlussgehäuse 102 Führungswände 128 auf, welche zusammen eine Führungsanordnung im Sinne der Erfindung bilden. Beispielsweise können diese Führungswände 128 von Seitenwänden einer Führungsrinne gebildet sein, welche in dem Verschlussgehäuse 102 gebildet ist und in welche der Blockierschieber 124 eingelegt ist. Der Blockierschieber 124 ist durch eine nicht näher dargestellte Vorspannfeder in Richtung auf die Stellung gemäß 8 vorgespannt. Diese Stellung entspricht einer Arretierstellung, in welcher eine an dem Blockierschieber 124 gebildete Eingriffsfläche 130 vor eine an der Greifeinheit 104 gebildete Eingriffsgegenfläche 132 bewegt ist und hierdurch die Greifeinheit 104 gegen Drehung in die Offen-Drehstellung blockiert. Diese Situation ist gut in 7 erkennbar; in 8 ist der Übersichtlichkeit halber die Greifeinheit 104 nicht gezeigt. Die erwähnte Vorspannfeder des Blockierschiebers 124 ist zwischen eine gehäuseseitige Abstützstelle 134 und eine an dem Blockierschieber 124 gebildete Abstützstelle 136 eingesetzt und ist beispielweise von einer Schraubendruckfeder gebildet.
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In seiner Arretierstellung ist der Blockierschieber 124 durch ein in 8 gestrichelt angedeutetes Riegelelement 138 gegen Verlassen der Arretierstellung blockierbar. Das Riegelelement 138 entspricht beispielsweise dem Riegelelement 20b gemäß 3. Es ist in nicht näher dargestellter Weise mittels einer Betätigungseinrichtung (die beispielsweise einen elektromagnetischen Aktuator umfasst) zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung verstellbar. In der Entriegelungsstellung gibt es den Blockierschieber 124 frei, sodass dieser aus der Arretierstellung entgegen der auf den Blockierschieber 124 wirkenden Vorspannkraft in Richtung auf eine Freigabestellung gedrängt werden kann. In der Verriegelungsstellung dagegen verhindert das Riegelelement 138 eine derartige Bewegung des Blockierschiebers 124.
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Bei offener Tür liegt der Blockierschieber 124 unter Vorspannung an einer Seitenwange 140 der Greifeinheit 104 an. Wenn die Greifeinheit 104 aus ihrer Offen-Drehstellung in die Schließ-Drehstellung gedreht wird, rutscht der Blockierschieber 124 an der Seitenwange 140 entlang, bis eine am Übergang zwischen der Seitenwange 140 und der Eingriffsgegenfläche 132 gebildete Rutschkante sich an dem Blockierschieber 124 vorbeibewegt. In diesem Moment schnappt der Blockierschieber 124 in seine Arretierstellung, wobei die Eingriffsfläche 130 vor die Eingriffsgegenfläche 132 gelangt. Dies entspricht dem geschlossenen Zustand der Tür.
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Um die Tür zu öffnen, muss ein Benutzer so kräftig an dieser ziehen, dass die Greifeinheit 104 den Blockierschieber 124 gegen die Kraft der Vorspannfeder des Blockierschiebers 124 aus der Arretierstellung in die Freigabestellung drängen kann. Wie in 8 gut zu erkennen, ist die durch den Doppelpfeil 126 angedeutete Führungsrichtung des Blockierschiebers 124 schräg zu einer gestrichelt angedeuteten Drehebene E der Greifeinheit 104 orientiert. Bezüglich der Wirkung dieser schrägen Orientierung und möglicher Winkelwerte wird auf die Ausführungen zu dem Winkel α im Zusammenhang mit der Erläuterung der 3 verwiesen. Es genügt an dieser Stelle der Hinweis, dass die schräge Führung des Blockierschiebers 124 (schräg bezogen auf die Drehebene E) es der Greifeinheit 104 ermöglicht, den Blockierschieber 124 aus der Arretierstellung in die Freigabestellung zu drängen. Sobald der Blockierschieber 124 sich hinreichend weit in Richtung auf die Freigabestellung bewegt hat, gelangt die Seitenwange 140 der Greifeinheit 104 wieder vor den Blockierschieber 124 und verhindert dessen Rückkehr in die Arretierstellung.
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In dem Verschlussgehäuse 102 ist ferner ein Hilfsschieber 154 untergebracht, der längs einer durch einen Doppelpfeil 156 angedeuteten Verschieberichtung linear verschiebbar ist. Der Hilfsschieber 154 dient zur Betätigung eines nicht näher dargestellten elektrischen Türschalters, dessen Schaltzustand (offen oder geschlossen) von einer gleichermaßen nicht näher dargestellten elektrischen Steuereinheit erfasst werden kann, um festzustellen, ob die Tür des Haushaltsgeräts offen oder geschlossen ist.
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In der Situation gemäß 4 befindet sich der Hilfsschieber 154 in einer ersten Steuerstellung, in welcher der Hilfsschieber 154 mit einer Nase 164 an der Seitenwange 140 der Greifeinheit 104 anliegt. Dies entspricht beispielsweise einem offenen Schaltzustand des Türschalters. Eine nicht näher dargestellte, beispielsweise als Schraubendruckfeder ausgebildete Vorspannfeder spannt den Hilfsschieber 154 in diese Stellung vor. In der Situation gemäß 5 (d. h. bei geschlossener Tür) befindet sich der Hilfsschieber 154 in einer zweiten Steuerstellung, in welche der Hilfsschieber 154 durch den Schließbügel 116 gedrängt wird, wenn dieser beim Schießen der Tür gegen die Nase 164 stößt und diese seitlich wegdrückt. Die zweite Steuerstellung des Hilfsschiebers 154 entspricht beispielsweise einem geschlossenen Schaltzustand des Türschalters.
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Es wird nun noch auf die 9 und 10 verwiesen. In diesen sind gleiche oder gleichwirkende Komponenten wie in den 4 bis 8 mit gleichen Bezugszeichen versehen, jedoch ergänzt durch einen Kleinbuchstaben c bzw. d. Zur Erläuterung solcher Komponenten wird auf die vorhergehenden Ausführungen im Rahmen des Ausführungsbeispiels der 4 bis 8 verwiesen.
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Bei der Variante gemäß 9 ist die Greifeinheit 104c von einem beispielsweise durch Spritzgießen hergestellten Kunststoffkörper gebildet, der im Bereich der Backe 112c mit einem länglichen Sackloch ausgeführt ist, in welchen ein metallischer Armierungsstift 168c (gestrichelt angedeutet) eingesetzt ist. Der Armierungsstift 168c kreuzt eine potentielle Bruchlinie, längs welcher die Backe 112c vom Rest der Greifeinheit 104c abbrechen könnte, wenn bei geschlossener und verriegelter Tür übermäßig kräftig an der Tür gezogen wird. Bei Betrachtung der 9 drückt der Schließbügel 116c in diesem Fall von oben gegen die Backe 112c. Das dabei auf die Backe 112c wirkende Moment kann ohne Armierung der Greifeinheit 104c unter Umständen so groß werden, dass die Backe 112c abreißt. Durch eine Analyse der auftretenden Spannungen kann die Lage der Bruchnaht gut vorhergesagt werden. Das Sackloch für den Armierungsstift 168c ist in dem Kunststoff-Grundkörper der Greifeinheit 104c beispielsweise so gebildet, dass der Armierungsstift 168c die zu erwartende Bruchnaht angenähert rechtwinklig (bezogen auf die Stiftachse) kreuzt.
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Bei der Variante gemäß 10 ist zur Armierung der Greifeinheit 104d kein einzelner Armierungsstift vorgesehen, sondern stattdessen ein sich durchgehend von der einen Backe 112d bis zur anderen Backe 114d und damit über die erwartete Bruchnaht hinaus sich erstreckender Armierungs-Plattenkörper 170d, der in ein Kunststoffmaterial eingebettet ist. Die Einbettung erfolgt beispielsweise durch Umspritzen des Armierungs-Plattenkörpers 170d mit dem Kunststoffmaterial. Der Armierungs-Plattenkörper 170d ist beispielsweise ein ausgestanztes Blechteil.