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Die Erfindung betrifft eine Adapter für ein Wendegetriebe eines Raffstores und einen Raffstore gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 6.
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Bei modernen Raffstoren ist die Wickelwelle üblicherweise über sogenannte Wendegetriebe an gebäudeseitigen Bauteilen, meist einer Kopfleiste des Raffstores, gelagert. Solche Wendegetriebe weisen ein mit Öffnungen zum Durchführen der Wickelwelle versehenes Gehäuse auf, in dem eine auf die Wickelwelle im Regelfall formschlüssig aufgeschobene Lagerhülse gelagert sind, wodurch die Wickelwelle gehäuseseitig drehbar festgelegt ist. Die im Gehäuse aufgenommene Lagerhülse dient gleichzeitig als Haspel zum Auf- und Abwickeln eines daran mit seinem einen Ende lösbar festlegbaren Aufzugbands, welches die Lamellen des Raffstorebehangs durchgreift und an der unteren Endleiste mit seinem anderen Ende angreift, so dass der Behang durch Auf- und Abwickeln des Aufzugbands auf der als Haspel ausgebildeten Lagerhülse auf- und abgelassen werden kann.
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Derartige Wendegetriebe enthalten ferner einen Wendekörper bzw. Wendekordelhalter zum Betätigen der Wendebänder, wodurch sich der Name Wendegetriebe ableitet. Der Wendekordelhalter ist zum Verschwenken der Lamellen des Raffstorebehangs an die Haspel mitdrehend ankuppelbar und kann dazu beispielsweise auf einem Zylinderstutzen der Haspel über eine als Rutschkupplung dienende, den Zylinderstutzen umschließende Ringfeder aufgenommen sein und an seinem Außenumfang einen Satz von Anschlägen aufweisen, dem ein entsprechender Satz von Gegenanschlägen an dem Gehäuse zugeordnet ist, über welchen der Wendekordelhalter drehfest gehalten wird, solange der Behang auf- oder abgelassen wird, solange sich also das Aufzugsband von der Haspel auf- oder abwickelt und über welche der Wendekordelhalter erst zum Mitdrehen freigegeben wird, wenn der Behang seine untere Endstellung erreicht, so dass erst dann jalousiert werden kann und der an der Ringfeder befestigte Wendekordelhalter nicht mitsamt der Ringfeder am Zylinderabschnitt der Haspel abrutscht, sondern in Drehrichtung mitgenommen wird. Von dem Wendekordelhalter hängt dabei zu beiden Seiten der Drehachse jeweils ein Wendekordelstrang nach unten. An den Wendekordelsträngen können die an den Längsseiten der Behanglamellen einander gegenüberliegend angebrachten Wendebänder eingehängt werden.
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Die deutschen Patentanmeldungen
DE 10 2012 003 844 A1 und
DE 102 36 869 A1 zeigen solchen Wendegetriebe. Dort wird das Aufzugsband jeweils in Axialrichtung der Wickelwelle in die Ebene der Wendebänder verlegt, um eine gefälligere Optik des Raffstores ohne durch die Aufzugsbänder bewirkte, zusätzliche störende Streifen zu erreichen.
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Bei Raffstoren geht der Trend zu einer immer größeren Vielfalt von am Markt erhältlichen Varianten, welche etwa in der Breite, Form und im Material der eingesetzten Behanglamellen und in der Lage der Behanglamellen gegenüber den Aufzugsbändern und damit den Wendegetrieben variieren. So ist gemäß dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 296 13 220 U1 etwas vorgeschlagen worden, die an dem Lamellenprofil der Behanglamelle als Durchgriff für die Aufzugbänder vorgesehene Anzahl Lochungen, und die zum Führen der Behanglamelle in seitlichen Führungsschienen dienenden, von der Lamellenschmalseite abstehenden Führungsbolzen mit einem geringeren Abstand in Lamellenquerrichtung zu einer der Längsseiten des Lamellenprofils am Lamellenprofil anzubringen als zu der anderen Längsseite, um eine bessere Verschattung der Gebäudeöffnung gegen einfallendes Licht und eine bessere Blickdichtigkeit insbesondere gegen von schräg unten einfallende Blicke zu erreichen.
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Die eingangs genannten Wendegetriebe sind für die Raffstorehersteller jedoch in der Regel Zukaufteile, die nur in bestimmten Ausführungen erhältlich sind und/oder bei denen eine große Teilevielfalt mit dann jeweils geringen Stückzahlen unerwünscht ist.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, den Einsatzbereich eines gattungsgemäßen Raffstore-Wendegetriebes zu erweitern und einen mit einem gattungsgemäßen Wendegetriebe ausgestatteten Raffstore besser an einen vom Standard abweichenden Behang anzupassen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Umlenkeinrichtung für ein Raffstore-Wendegetriebe gemäß Anspruch 1 gelöst und gemäß Anspruch 6 durch den Einsatz einer solchen Umlenkeinrichtung an den Wendegetrieben des Raffstores.
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Bei einem Raffstore der gattungsgemäßen Art, welcher einen vor der Gebäudeöffnung aufzieh- und ablassbaren Behang aus Behanglamellen und einer üblicherweise schwereren, unteren Endleiste aufweist, eine Anzahl Aufzugsbänder, welche an der Behangendleiste angreifen, um den Behang aufziehen oder ablassen zu können, und einer weiteren Anzahl an den beiden Längsseiten der Lamellen angreifender Wendebänder zum Jalousieren der abgelassenen Behanglamellen zwischen einer Belichtungsstellung und einer Verschattungsstellung, wobei die Aufzugsbänder jeweils über ein Wendegetriebe an einer Wickelwelle aufgenommen sind, an dem zudem zu beiden Seiten der Wickwelwelle jeweils eines der Wendebänder angebunden ist, wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Wendegetriebe jeweils mit einer Umlenkeinrichtung auszustatten.
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Die Umlenkeinrichtung weist erfindungsgemäß Umlenkmittel auf, um das Aufzugsband über eine Position zu führen, die gegenüber einer in etwa senkrecht unterhalb der Wickelwelle gelegenen Position in Querrichtung zur Wickelwelle verschoben ist. Die erfindungsgemäße Umlenkeinrichtung weist alternativ oder ergänzend weitere Umlenkmittel auf, um zumindest eines der beiden Wendebänder über eine Position zu führen, die in Querrichtung zur Wickelwelle gegenüber einer Position verschoben ist, welche sich in etwa senkrecht unterhalb einer Position befindet, an der das Wendeband vorzugsweise mit einem Wendekordelstrang an den Wendekörper angebunden ist.
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Dadurch kann das gleiche Wendegetriebe für Raffstoren mit ganz unterschiedlichen Behanglamellen bzw. ganz unterschiedlich angeordneten Behanglamellen eingesetzt werden. Es ist beispielsweise möglich, den Behang in einer zur Drehachse der Wickelwelle parallel versetzten, senkrechten Ebene aufzuhängen, indem die Aufzugsbänder zur Seite hin, als quer oder zumindest mit Richtungsanteil in horizontaler Querrichtung zur Wickelwelle umgelenkt werden und sich dann dort nach unten zur Endleiste hin erstrecken. Darüberhinaus ist es auch möglich, bei einem Behang, dessen Behanglamellen wie in dem Gebrauchsmuster
DE 296 13 220 U1 beschrieben exzentrisch gelocht sind, die also zur einen Seite der von den Aufzugsbändern durchdrungenen Lochungen hin breiter sind als zur anderen Seite, die Position, von der aus die Wendebänder nach unten hängen, in Querrichtung zur Wickelwelle so zu verschieben, dass die Wendebänder keine oder zumindest keine übermäßigen Querkräfte auf den sich beim Aufziehen des Behangs bildenden Lamellenstapel ausüben.
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Bei einem Raffstore, wie er im Gebrauchsmuster
DE 296 13 220 U1 beschrieben ist, sind an den Behanglamellen in etwa auf Linie mit den außermittigen Lochungen für die Aufzugsbänder auch Führungsbolzen außermittig angebracht, über welche die Behanglamellen in seitlichen Führungsschienen geführt sind. Vorteilhaft weist also zumindest ein Teil der Behanglamellen an beiden Schmalseiten jeweils einen Führungsbolzen auf, wobei zu beiden Seiten des Behangs jeweils einer Führungsschiene mit einer Führungsnut angeordnet ist, in der die Führungsbolzen geführt sind, und wobei sich die Führungsnuten in einer senkrechten Ebene erstrecken, welche dem Gebäudeinneren näher ist als eine die Drehachse der Wickelwelle enthaltende, senkrechte Ebene.
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Außermittig an den Behanglamellen angebrachte Führungsbolzen bzw. außermittige Lochungen heißt in diesem Zusammenhang, dass die Behanglamellen jeweils ein sich zwischen zwei beabstandeten, parallelen Längsseiten mit einer vorgegebenen Kontur erstreckendes Lamellenprofil haben, an dessen Schmalseiten die beiden Führungsbolzen befestigt sind, deren Drehachse, auf der sich auch die Lochungen befinden können, zu der einen Längsseite der jeweiligen Behanglamelle einen kleineren Abstand hat als zur anderen Längsseite, bevorzugt einen weniger als halb so großen Abstand als zu der anderen Längsseite, beispielsweise weniger als ein Fünftel so groß oder sogar weniger als ein Siebtel, und besonders bevorzugt benachbart zur angrenzenden Längsseite angeordnet ist, und wobei sich die Führungskörper auf der dem L-Schenkel der Führungsschienen zugewandten Seite der Behanglamellen befinden.
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Liegt die kürzere Seite der außermittig gebolzten bzw. gelochten Behanglamellen auf der dem Gebäudeinneren zugewandten Seite der Drehachse der Behanglamellen, dann kann der Behang insgesamt näher an die zu verschattende Gebäudeöffnung gebracht werden, wodurch sich aufgrund der dann kleineren Spalte an den Behangseiten eine bessere Abschattung und zudem eine höhere Windstabilität ergibt.
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Mit der Umlenkeinrichtung gemäß der Erfindung können die Aufzugsbänder dabei in die Ebene der Lochungen, also in die gewünschte Ebene der Behanglamellendrehachsen verlegt werden, wenn sich diese nicht mit einer durch die Wickelwelle verlaufende, senkrechte Ebene deckt, etwa weil die Einbausituation der Kopfleiste, in welcher die Wendegetriebe untergebracht sind es nicht erlaubt, die Kopfleiste so nahe zum Gebäudeinnernen hin zu platzieren, wie es für die Lage des Behangs wünschenswert wäre. Mit der Umlenkeinrichtung gemäß der Erfindung wäre sogar denkbar, die Aufzugsbänder an den Behanglamellen vorbei umzulenken, so dass die Behanglamellen überhaupt keine Lochungen aufweisen müssen.
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Vorteilhaft umfassen die an der Umlenkeinrichtung für das jeweilige Aufzugsband vorgesehene Umlenkmittel ein Paar drehachsparalellel zur Wickelwelle angeordnete und in Querrichtung zur Wickelwelle voneinander beabstandete Umlenkrollen, wodurch die auf das jeweilige Aufzugsband wirkende Reibung begrenzt wird. Ebenso vorteilhaft ist es, wenn die für eines der beiden Wendebänder bzw. den mit diesem Wendeband verbundenen Wendelkordelstrang vorgesehenen Umlenkmittel ein Paar achsparalellel zur Wickelwelle angeordnete und in Querrichtung zur Wickelwelle voneinander beabstandete Umlenkrollen umfasst.
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Die Umlenkeinrichtung kann dabei als an der Kopfleiste befestigbarer Aufsatz, insbesondere aufklipsbarer Klipsaufsatz ausgebildet sein, welcher die Umlenkmittel für das Aufzugsband und/oder die Umlenkmittel für das zumindest eine Wendeband trägt. Dazu kann die Umlenkeinrichtung beispielsweise zwei die in etwa U-förmige Kopfleiste umgreifende Klipssschenkel aufweisen, mit denen er auf das U-Profil der Kopfleiste aufgeklipst ist. Es wäre jedoch auch denkbar, die Umlenkeinrichtung als am Wendegetriebe, insbesondere am Boden des Wendegetriebegehäuses befestigbarer, insbesondere aufklipsbarer Deckel auszubilden.
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Um zu verhindern, dass der sich beim Aufziehen des Behangs bildende Lamellenstapel kippt, kann die untere Endleiste unverschwenkbar bzw. kippsicher in den beiden Führungsschienen geführt sein. Unverschwenkbar heißt in diesem Zusammenhang lediglich in einem Maß verschwenkbar, welches durch Fertigungstoleranzen bedingt ist, die grundsätzliche Funktionen der Sicherung der Endleiste gegen Verschwenken aber gewährleistet, also nicht unbedingt zwingend absolut unverschwenkbar.
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Dazu kann der in dieser Führungsschiene geführte Führungskörper der Endleiste einen in Führungsnutrichtung längs erstreckten Führungskopf aufweisen, der in der Führungsnut aufgenommen ist und durch seine Längserstreckung ein Verschwenken der Endleiste verhindert. Längs erstreckt heißt in diesem Zusammenhang, dass der Führungskopf in Führungsnutrichtung länger als in Normalrichtung zum Behang breit ist, vorzugsweise mehr als doppelt so lang. Alternativ dazu kann der in dieser Führungsschiene geführte Führungskörper der Endleiste auch zwei in der zugeordneten Führungsnut aufgenommene, in Führungsnutrichtung weit beabstandete Führungsköpfe aufweisen, was den selben Effekt hat. Natürlich sind vorteilhaft zu beiden Seiten des Behangs gleiche Führungskörper an der Endleiste befestigt, die, wie vorstehend beschrieben, ausgebildet sind.
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Ferner können mit den Umlenkeinrichtungen gemäß der Erfindung auch insbesondere die an den dem Gebäudeinneren zugewandten Seiten der Behanglamellen angreifenden Wendebänder so umgelenkt werden, dass sie ausgehend vom Umlenkpunkt, vorzugsweise einer Umlenkrolle, bei in der Belichtugnsstellung befindlichen Behanglamellen senkrecht oder nahezu senkrecht nach unten hängen und somit keine Querkräfte auf den Lamellenstapel ausüben.
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Der erfindungsgemäße Raffstore ist mit einer, bevorzugt für jedes Aufzugsband und/oder jedes umzulenkende Wendeband einer entsprechenden Umlenkeinrichtung ausgestattet. Die untere Endleiste, an der die Aufzugsbänder angreifen ist dabei bevorzugt schwerere als eine der Behanglamellen, um die Aufzugsbänder straff zu halten.
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Im Sinne einer weiter verbesserten Abschattung bzw. Lichtdichtigkeit des Raffstores weisen die beiden zu beiden Seiten des Behangs angeordneten Führungsschienen vorteilhaft jeweils eine vorteilhaft L-förmige Querschnittsform auf und stehen mit einem auf der dem Gebäudeinneren zugewandten Seite der Behanglamellen angeordneten L-Schenkel in Lamellenlängsrichtung nach innen über die Querseiten der Behanglamellen bzw. der Lamellenprofile über. Dies ergibt für das seitlich am Behang vorbei eindringende Licht eine Lichtfalle, die das Einfallen direkter Sonnenstrahlen verhindert, und dort lediglich noch wenig diffuses Licht eindringen lässt. Es wären im Rahmen der Erfindung selbstverständlich auch andere Querschnittsformen für die Führungsschienen denkbar, beispielsweise ein dem Behang zugewandtes, offenes U, solange der Schenkel an der Gebäudeinnenseite über die Behanglamellen übersteht. Ebenso wäre es denkbar, bei der L-Form der Führungsschienenquerschnitte zu bleiben, den über die Enden der Behanglamelle überstehenden Schenkel der Führungsschienenprofile aber gebäudeaußenseitig vor dem Behang vorzusehen. Wenn sich der überstehende Schenkel der Führungsschiene jedoch auf der dem Gebäudeinneren zugewandten Seite des Behangs befindet, denn ergibt sich eine aus Architektensicht gewünschte, verbesserte optische Anmutung der Gebäudefassade.
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Im Folgenden wird eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung näher erläutert, die in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt ist.
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Es zeigen:
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1 in perspektivischer Teilansicht eine Führungsschiene mit einem abgelassenen Behang mit aufjalousierten Lamellen eines Raffstores gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung;
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2 Einzelheit 11 in 1;
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3 eine horizontale Teilschnittansicht durch eine Führungsschiene des in 1 gezeigten Raffstores mit Blickrichtung nach unten;
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3a eine der 3 entsprechende Ansicht einer weiteren Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Raffstores;
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4 eine perspektivische Teilansicht einer Endleiste des in 1 gezeigten Raffstores;
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5 eine Seitenansicht eines Ausschnitts des Behangs des in 1 gezeigten Raffstores in Verschattungsstellung;
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6 eine der 5 entsprechende Ansicht bei in Belichtungsstellung befindlichem Behang;
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7 eine perspektivische Teilansicht einer Führungsschiene mit teilweise abgelassenem Behang des in 1 gezeigten Raffstores;
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8 und 9 den 5 und 6 entsprechende Ansichten eines Behangs gemäß einer alternativen Ausführungsform der Erfindung, bei dem als Windsicherung zusätzliche Stahlseile gespannt sind;
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10 eine schematische Vertikalschnittansicht durch den Behang und die Aufhängung desselben an der Wickelwelle Entlang Linie X in 1, welche durch ein Aufzugsband des Raffstores verläuft;
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11 eine vertikale Schnittansicht entlang Linie XI in 1, welche durch ein Wendeband verläuft; und
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12 eine der 11 entsprechende Schnittansicht bei geschlossenem Behang.
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Zunächst wird Bezug genommen auf die 1, welche einen Raffstorebehang zeigt, der aus Behanglamellen 1 und einer unteren Endleiste 4 besteht und zu seinen beiden Seiten jeweils in einer Führungsschiene 6 geführt ist, wobei der 1 nur eine dieser beiden Führungsschienen 6 zu entnehmen ist. Wie insbesondere der 2 zu entnehmen ist, die Einzelheit II in 1 in vergrößerter Darstellung zeigt, sind dabei Aufzugsbänder 3 mit der unteren Endleiste 4 verbunden, über die die Endleiste 4 aufgezogen und abgelassen werden kann, welche dabei die Behanglamellen 1 mitnimmt, wie auch aus der 7 hervorgeht, die den Behang in teilweise abgefahrener Stellung zeigt, wobei auf der Endleiste 5 Behanglamellen 1 aufliegen, und die oberen beiden Behanglamellen 1 sich in Verschattungsstellung befinden.
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Wie man weiterhin aus der Zusammenschau der 1 und 2 erkennt, sind an den Seitenrändern der Behanglamellen 1 Wendebänder 2 befestigt, um die Behanglamellen 1 zwischen der in 1 gezeigten Belichtungsstellung des Behangs und der in 7 gezeigten Verschattungsstellung zu verschwenken. Dabei geht insbesondere aus 2 hervor, dass die Wendebänder 2 nicht an der unteren Endleiste 4 befestigt sind, sondern lediglich an den Behanglamellen 1.
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Denn bei der gezeigten Ausführungsform jalousiert die untere Endleiste 4 nicht, sondern soll auch beim Schließen des Behangs in ihrer horizontalen Lage verbleiben. Dazu weist die untere Endleiste an ihren beiden Schmalseiten jeweils einen besonders deutlich der 4 zu entnehmenden Führungskörper 7 auf. Der Führungskörper 7 hat dabei einen L-förmigen Grundkörper, dessen einer Schenkel mit rechteckigem Querschnitt in eine entsprechende, rechteckige Kammer der Endleiste 4 eingesteckt ist und dessen anderer Schenkel sich in Führungsnutrichtung, im dargestellten Beispiel also in Vertikalrichtung erstreckt und zwei als Rollen ausgebildete Führungsköpfe 17 trägt. Die beiden Führungsköpfe 17 sind auf diese Weise in Führungsnutrichtung voneinander beabstandet.
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Wie 3 zeigt, sind die beiden Führungsköpfe 17 dabei mit relativ geringem Spiel in einer der unteren Endleiste 4 zugeordneten Führungsnut 15 der Seitenführungsschiene 6 geführt und können aufgrund ihrer drehbaren Lagerung am Grundkörper des Führungskörpers 7 an den beiden Flanken der Führungsnut 15 abrollen. Dadurch wird gleichzeitig ein unerwünschter Versatz der Endleiste 4 in Querrichtung zum Behang, etwa durch Windlasten oder dergleichen, und auch ein unerwünschtes Verschwenken der Endleiste 4 wirkungsvoll verhindert. Dies ist besonders deshalb von Vorteil, weil die Aufzugsbänder 3 nicht an der gewichtsmäßigen Mittellinie der unteren Endleiste 4 und des gesamten zusammengezogenen Lamellenpakets an der unteren Endleiste 4 angreifen, sondern zur Gebäudeinnenseite hin versetzt. Durch die verschwenksichere Führung der Endleiste 4 in der Führungsschiene 6 wird trotzdem ein Kippen des Lamellenstapels während des Aufziehens (Anhebens)/Ablassens wirkungsvoll verhindert.
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Wie der 3 ebenso zu entnehmen ist, sind dabei die an der Endleiste 4 befestigten Führungskörper 7 und an den Behanglamellen 1 befestigte Führungskörper 8 in getrennten Führungsnuten 15, 16 geführt, wobei die den Führungskörpern 8 der Behanglamellen 1 zugeordnete Führungsnut 16 seitlich auf der dem Gebäudeinneren zugewandten Seite neben der dem an der Endleiste 4 befestigten Führungskörper 7 zugeordneten Führungsnut 15 angeordnet ist.
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Die Führungsschiene 6 wird dabei von einem im Querschnitt in etwa L-förmigen Trägerkörper 18 und einem daran angeschraubten, die den Endleistenführungskörpern zugeordnete Führungsnut 15 bildenden Führungsnutprofil 20 gebildet. Das Führungsnutprofil 20 kann zum Einfädeln der rollenförmigen Führungsköpfe 17 in die Führungsnut 15 abgenommen werden. Die Führungsschiene 6 weist ferner eine dem Behang zugewandte Öffnung auf, in die ein die Führungsnut 16 für die Behanglamellenführungskörper 8 bildendes Kunststoffinlet 9 eingeklippst ist.
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Auf der dem Gebäudeinneren zugewandten Seite der Führungsschiene 6 ragt dabei ein Schenkel 14 des L-förmigen Trägerprofils 18 in Richtung zur anderen Führungsschiene 6 hin, also in Lamellenlängsrichtung nach innen, um eine bessere Abdunklung an den Seitenkanten des Behangs dadurch zu ermöglichen, dass ein direkter Lichteinfall durch Spalt zwischen der Führungsschiene 6 und der der Führungsschiene 6 zugewandten Seite des Behangs unterbunden wird. Dadurch, dass die Schwenkachse der Behanglamellen 1 beim Jalousieren wie nachstehend noch unter Bezug auf die 5 und 6 erläutert, zum überstehenden Schenkel 14 hin verlegt wurde, wird zudem der verbleibende Durchtrittsspalt für diffuses Licht zwischen der dem Gebäudeinneren zugewandten Seite des Behangs und dem Schenkel 14 der Führungsschiene 6 verengt, so dass die an den Seiten des geschlossenen Behangs einfallende Lichtmenge weiter verringert wird.
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In der 3 sind dabei die Wende- und Aufzugsbänder weggelassen. Man erkennt jedoch eine Lochung bzw. Durchtrittsöffnung 11 für eines der Aufzugsbänder 3, welche sich nahe der inneren Längskante der Behanglamelle 1 auf der Schwenkachse der an der Behanglamelle 1 angebrachten Führungskörper 8 befindet. An den Längskanten der Behanglamellen 1, die wie die 5 und 6 zeigen, als Randbördelungen 9 ausgeführt sind, sind dabei Klippselemente 13 in die Randbördelungen 9 eingeschossen, in denen Gegenklippselemente 12 eingeklippst sind, die wiederum an den Wendebändern 2 befestigt sind.
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Die 5 und 6 zeigen die Behanglamellen 1 des Behangs in Verschattungsstellung einerseits und in Belichtungsstellung andererseits. Die Behanglamellen weisen dabei jeweils ein Lamellenprofil 5 mit einem kurzen Schenkel 5b und einem langen bzw. gegenüber dem kurzen Schenkel längeren Schenkel 5a auf, welche im stumpfen Winkel zueinander stehen und eine Vertiefung bzw. Mulde 10 von beiden Seiten einfassen. Dabei öffnet sich die Vertiefung 10 in der Belichtungsstellung (6) nach oben, wohingegen das Lamellenprofil 5 insgesamt in der Belichtungsstellung nach unten hin konkav ist. Der kurze Schenkel 5b befindet sich dabei auf der dem Gebäudeinneren zugewandten Seite des Behangs und trägt zum einen die Lochungen 11 und zum anderen die Führungskörper 8, und zwar in einem direkt an die dortige Randbördelung 9 anschließenden Bereich.
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Werden die Behanglamellen 1 aus der in 6 gezeigten Belichtungsstellen in die in 5 gezeigte Verschattungsstellung mittels Betätigung der Wendebänder 2 verschwenkt, so kann also die gesamte Länge des langen Schenkels 5a zuzüglich derjenigen der Mulde 10 zum Abschatten der Gebäudeöffnung eingesetzt werden, wohingegen der kurze Profilschenkel 5b die Durchlässe 11 für die Aufzugbänder 3 und die Führungskörper 8 trägt und mitsamt den Aufzugsbändern 3 im geschlossenen Zustand von außen her gesehen durch den geschlossenen Behang verdeckt wird. Dabei wird durch die Vertiefung 10 und die darin in der Verschattungstellung (5) aufgenommene, untere Randbördelung 9 der nächstoberen Behanglamelle 1 auch dann der Durchtritt von direktem Licht verhindert und ein Sichtschutz insbesondere gegen von schräg unten kommende Blicke geschaffen, wenn die Behanglamellen 1 nicht vollständig schließen, also auch in der Verschattungsstellung ein kleiner Spalt zwischen einzelnen Behanglamellen 1 verbleibt. Denn die von schräg unten gesehen hinter der Sichtkante am Übergang vom langen Profilschenkel zur Vertiefung befindliche, untere Randbördelung 9 der nächstoberen Behanglamelle 1 steht dabei einem Licht- oder Blickeinfall von schräg unten im Weg.
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Es ergibt sich also beim Blick von außen auf den geschlossenen Raffstore nicht nur das Bild einer optisch ansprechenden, glatten Front, sondern es wird auch erreicht, dass die Lochungen 11, durch die Licht ins Gebäudeinnere fallen könnte, verdeckt sind, so dass sich schon dadurch eine verbesserte Verschattung ergibt. Dieser Effekt wird noch dadurch gesteigert, dass die Lamellen 1 direkt aneinander anliegen können, ohne dass die Aufzugsbänder zwischen den Lamellen hindurch geführt werden müssten, was automatisch zu einem – wenn auch kleinen – Spalt führt.
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Wie der 10 zu entnehmen ist, kann der Behang mittels gängiger Wendegetriebe 30 an der Wickelwelle 29 aufgehängt werden. Die Wendegetriebe 30 sind dabei in eine im Querschnitt in etwa U-förmige Kopfleiste 31 eingesetzt und weisen jeweils eine Haspel 35 auf, auf die das jeweilige Aufzugsband 3 auf- und abgewickelt wird, und mit welcher das jeweilige Wendegetriebe 29 auf die hier mit Vierkantquerschnitt ausgeführte Wickelwelle 29 aufgeschoben ist. Auf die Kopfleiste ist ein Adapter bzw. eine Umlenkeinrichtung 32 aufgeklipst, welcher Umlenkmittel 33 in Form von zwei Umlenkrollen 33 trägt, um das Aufzugsband 3 in die Ebene der Lochungen 11 zu lenken.
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Wie man den 11 und 12 entnimmt, trägt die Umlenkeinrichtung 32 ferner zwei Umlenkrollen 34, um das auf der dem Gebäudeinneren zugewandten Seite befindliche Wendeband 2 in die gewünschte senkrechte Ebene zu lenken. Die Umlenkrollen 34 bilden somit Umlenkmittel 34 für dieses Wendeband 2. Die beiden Wendebänder 2 des gezeigten Wendegetriebes 30 sind dabei jeweils über einen Wendekordelstrang 2a, 2b an einem Wendekörper 36 angebunden, der über eine Rutschkupplung mit der Haspel 35 mitdrehend kuppelbar bzw. davon entkuppelbar ist, um die Behanglamellen 1 nach Erreichen der abgelassenen Position des Behangs zu verschwenken.
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Vorteilhafte Abwandlungen und Modifikationen der gezeigten Ausführungsformen sind möglich, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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So könnten jetzt auch, wie die 8 und 9 zeigen, zusätzliche relativ dicke, dafür aber windstabile Stahlseile als Windsicherung gespannt werden, da sich die dafür notwendigen Durchtrittsöffnungen bei geschlosssenem Behang hinter der geschlossenenen Lamellenfront befinden und daher kein Licht durchlassen.
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Es wäre jedoch ebenso denkbar, die Aufzugsbänder neben dem Behang zu führen, also nicht durch die Behanglamelle hindurch, die dann entsprechend auch nicht gelocht sein müssten, es sei denn für die Stahlseilwindsicherung.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012003844 A1 [0004]
- DE 10236869 A1 [0004]
- DE 29613220 U1 [0005, 0011, 0012]