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Die Erfindung betrifft ein Ausrücklager für eine Kraftfahrzeugkupplung, mit einem Innenring und einem koaxial sowie radial darüber angeordneten Außenring, zwischen denen Wälzkörpern angeordnet sind, wobei der Außenring einen radial einwärts gerichteten kreisringförmigen Flansch aufweist, an dessen wälzkörperfernen axialen Vorderseite eine Anlaufscheibe angeordnet ist.
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In Kraftfahrzeugen dienen Trockenscheibenkupplungen vor allem zur antriebstechnischen Trennung eines Getriebes von einer Brennkraftmaschine, insbesondere wenn das Übersetzungsverhältnis des Getriebes an den aktuellen Betriebszustand der Brennkraftmaschine anzupassen ist. Um einen Kupplungsvorgang möglichst verschleißarm sowie mit einer geringen Betätigungskraft durchführen zu können, werden Ausrücklager für in Kraftfahrzeugen eingesetzte Kupplungen üblicherweise mit Anlaufscheiben ausgestattet, über welche eine Membranfeder mit einem Lagerring des Ausrücklagers in Kontakt steht.
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Die
DE 10 2006 040 463 A1 zeigt und beschreibt ein solches Kupplungsausrücklager mit einer Anlaufscheibe. Die Anlaufscheibe dieses Kupplungsausrücklagers weist eine L-förmige Querschnittsgeometrie mit einem umlaufenden, radial auswärts gerichteten Flansch und einem sich in axialer Richtung erstreckenden rohrförmigen Abschnitt auf. Der rohrförmige Abschnitt der Anlaufscheibe ist in einer zentralen Durchgangsöffnung eines radial nach innen weisenden Flansches des Innenrings des Ausrücklagers aufnehmbar. Zur axialen Befestigung der Anlaufscheibe sind am rohrförmigen Abschnitt der Anlaufscheibe radial auswärts gerichtete Rastmittel ausgebildet, die im eingesteckten Zustand der Anlaufscheibe radial einwärts gerichtete Vorsprünge an der zentralen Durchgangsöffnung des Flansches des Innenrings rastend hintergreifen. Die Anlaufscheibe ist aus einem thermoplastischen Kunststoff gefertigt, bevorzugt auf der Basis eines hochwärmebeständigen Polyamides oder anderer hochwärmebeständiger thermoplastischer Kunststoffe.
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Von Nachteil bei diesem Kupplungsausrücklager ist, dass sich durch den rohrförmigen Abschnitt der Anlaufscheibe eine Querschnittsverringerung der Durchgangsöffnung des Flansches des Innenrings des Kupplungsausrücklagers ergibt, was bei vorgegebenen Innendurchmesser zu einem erhöhten radialen Bauraumbedarf führt. Ferner kann bei dieser bekannten Konstruktion eine Beeinträchtigung der Fähigkeit des Kupplungsausrücklagers zur Selbstzentrierung resultieren.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Ausrücklager für eine Kupplung mit einer zuverlässigen axialen Anbindung der Anlaufscheibe an einen Lagerring sowie mit einem vergleichsweise geringen Bauraumbedarf vorzustellen, wobei zugleich ein Zielkonflikt mit der Selbstzentrierungsfunktionalität des Ausrücklagers ausgeschlossen sein soll.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass sich der notwendige radiale Einbauraum einer Anlaufscheibe durch eine stirnseitige Verbindung mit einem radial nach innen weisenden Flansch des Außenrings eines Ausrücklagers reduzieren lässt. Die gestellte Aufgabe wird daher durch ein Ausrücklager mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen definiert.
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Die Erfindung betrifft daher ein Ausrücklager für eine Kraftfahrzeugkupplung, mit einem Innenring und einem koaxial sowie radial darüber angeordneten Außenring, zwischen denen Wälzkörpern angeordnet sind, wobei der Außenring einen radial einwärts gerichteten kreisringförmigen Flansch aufweist, an dessen wälzkörperfernen axialen Vorderseite eine Anlaufscheibe angeordnet ist. Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist bei diesem Ausrücklager vorgesehen, dass an der wälzkörpernahen Rückseite der Anlaufscheibe mindestens drei axiale Vorsprünge ausgebildet sind, welche in jeweils zugeordneten Öffnungen des Flansches des Außenrings aufgenommen sind.
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Hierdurch ist eine zuverlässige axiale Lagesicherung der Anlaufscheibe am Außenring des Ausrücklagers unter gleichzeitiger Minimierung des notwendigen radialen Bauraums gewährleistet. Zugleich ist eine Verdrehsicherung der Anlaufscheibe in Bezug zum Außenring erreicht.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung ist bei diesem Ausrücklager vorgesehen, dass die mindestens drei Vorsprünge umfangsbezogen gleichmäßig zueinander beabstandet an der Rückseite der Anlaufscheibe angeordnet sind, und dass die mindestens drei Öffnungen umfangsbezogen gleichmäßig zueinander beabstandet im radialen Flansch des Außenrings angeordnet sind. Infolgedessen ist eine verkippsichere und zugleich verdrehsichere Befestigung der Anlaufscheibe am Flansch des Außenrings des Ausrücklagers gewährleistet.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung sind die Vorsprünge als im Wesentlichen zylindrische Zapfen sowie die Öffnungen als zylindrische Durchgangsbohrungen ausgebildet. Hierdurch ist eine leichte und großserientaugliche Fertigung des Ausrücklagers realisierbar.
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Bei einer günstigen Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Längsachsen der Zapfen jeweils parallel zur Längsachse des Ausrücklagers verlaufen. Hierdurch kann die Anlaufscheibe leicht in axialer Richtung auf den Flansch des Außenrings des Ausrücklagers aufgesteckt werden.
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Eine andere günstige Weiterbildung des Ausrücklager sieht vor, dass die Anlaufscheibe eine im Wesentlichen zylindrische Durchgriffsöffnung aufweist, deren Innenfläche ungefähr bündig an eine Innenfläche einer zylindrischen Durchgangsöffnung des radialen Flansches des Außenrings anschließt. Hierdurch ergibt sich ein reduzierter radialer Bauraum. Zudem bleibt die Selbstzentrierung des Ausrücklagers unbeeinflusst. Die Durchgriffsöffnung und die Durchgangsöffnung des Ausrücklagers sind jeweils zentrisch zur Längsachse des Ausrücklagers ausgebildet.
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Weiter ist bevorzugt vorgesehen, dass die axiale Länge der Zapfen der Anlaufscheibe gleich oder größer ist als die axiale Materialstärke des radialen Flansches des Außenrings. Hierdurch können neben dem Einpressen oder dem Einkleben der Zapfen der Anlaufscheibe weitere Verbindungstechniken zum Einsatz kommen. Infolge der Lagefixierung wird unter anderem ein unbeabsichtigtes Abfallen der Anlaufscheibe während des Transports oder beim Einbau des Ausrücklagers in eine Kupplung eines Kraftfahrzeugs vermieden.
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Gemäß einer anderen bevorzugten Ausgestaltung sind die Zapfen in die Bohrungen des radialen Flansches des Außenrings eingeklebt und/oder eingepresst. Hierdurch ist eine konstruktiv besonders einfache Befestigungsmöglichkeit der Anlaufscheibe am Flansch des Außenrings genutzt.
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Eine weitere Ausführungsform sieht vor, dass an dem freien axialen Ende der Zapfen jeweils Schnapphaken zur Verrastung mit dem radialen Flansch des Außenrings ausgebildet sind. Hierdurch ist eine fertigungstechnisch besonders einfache und schnelle Montage der Anlaufscheibe an dem Flansch des Außenrings des Ausrücklagers gegeben.
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Alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass die Zapfen an ihrem freien axialen Ende jeweils eine Verdickung aufweisen, die durch Aufschmelzen und/oder axiales Stauchen der freien axialen Enden der Zapfen ausgebildet sind. Hierdurch ist eine besonders verlässliche, insbesondere vibrationsfeste, formschlüssige Befestigung der Anlaufscheibe am Flansch des Außenrings des Ausrücklagers gegeben.
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Die Zapfen und die Anlaufscheibe sind bevorzugt einstückig aus einem Kunststoff gebildet. Hierdurch ist eine besonders rationelle Fertigung unter Nutzung eines Spritzgussverfahrens möglich. Darüber hinaus sind durch das Kunststoffmaterial verschleißarme und komfortable Ein- und Auskupplungsvorgänge der Kupplung gewährleistet. Bei dem Kunststoffmaterial handelt es sich bevorzugt um einen hochwärmebeständigen, thermoplastischen Kunststoff mit einer optionalen Faserarmierung.
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Zur weiteren Erläuterung der Erfindung ist der Beschreibung eine Zeichnung beigefügt. In dieser zeigt
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1 einen axialen Teilschnitt durch eine erste Ausführungsform eines Ausrücklagers für eine Kupplung mit einer Anlaufscheibe,
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2 einen axialen Teilschnitt durch eine zweite Ausführungsform eines Ausrücklagers für eine Kupplung mit einer Anlaufscheibe, und
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3 einen axialen Teilschnitt durch eine dritte Ausführungsform eines Ausrücklagers für eine Kupplung mit einer Anlaufscheibe.
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Demnach zeigt 1 einen Teilschnitt durch eine erste Ausführungsform eines Ausrücklagers für eine Kupplung mit einer Anlaufscheibe. Das Ausrücklager 10 weist einen Innenring 12 und Außenring 14 auf, wobei der Außenring 14 koaxial zum Innenring 12 sowie radial über diesem angeordnet ist. Der Innenring 12 und der Außenring 12, 14 sind dabei zentrisch zu einer gemeinsamen Längsachse 16 des Ausrücklagers 10 angeordnet. An dem Innenring 12 und an dem Außenring 14 sind einander zugewandte sowie leicht konkave Laufbahnen 18, 20 ausgebildet, auf denen eine Vielzahl von kugelförmigen Wälzkörpern 22 abrollen.
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An dem wälzkörperfernen axialen Ende 24 des Außenrings 14, welches einer Membranfeder 26 einer nicht dargestellten Kupplung zugewandt ist, ist ein radial einwärts gerichteter, umlaufender sowie in etwa kreisringförmiger Flansch 28 mit einer hier zylindrischen Durchgangsöffnung 30 ausgebildet. An einer der Membranfeder 26 zugewandten und demnach wälzkörperfernen kreisringförmigen Vorderseite 32 des Flansches 28 ist eine im Wesentlichen hohlzylindrische Anlaufscheibe 34 ebenfalls koaxial in Bezug zur Längsachse 16 angeordnet. Die Membranfeder 26 beziehungsweise deren radial einwärts gerichteten Schenkel liegen zur Optimierung des Betätigungsverhaltens der Kupplung an einer gleichfalls kreisringförmigen, wälzkörperfernen Vorderseite 36 der Anlaufscheibe 34 axial an.
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An einer kreisringförmigen und wälzkörpernahen Rückseite 38 der Anlaufscheibe 34 ist ein axialer Vorsprung 40 integral ausgebildet, der hier exemplarisch als ein zylindrischer Zapfen 42 ausgeführt ist, und dessen Längsachse 44 parallel zur Längsachse 16 des Ausrücklagers 10 verläuft. Das freie axiale Ende 56 des Zapfens 42 weist von der Membranfeder 26 weg. Zusätzlich zu dem als Zapfen 42 ausgeführten axialen Vorsprung 40 sind mindestens zwei weitere, hier jedoch nicht dargestellte axiale Vorsprünge beziehungsweise Zapfen mit einem identischen Aufbau zur axialen Lagefixierung der Anlaufscheibe 34 am Außenring 14 des Ausrücklagers 10 vorgesehen. Die mindestens drei Vorsprünge beziehungsweise Zapfen sind auf den Umfang des Ausrücklagers 10 bezogen bevorzugt gleichmäßig zueinander beabstandet verteilt an der wälzkörpernahen Rückseite 38 der Anlaufscheibe 34 ausgebildet.
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Die axialen Vorsprünge 40 sind in jeweils einer zugeordneten Öffnung 46 in dem radialen Flansch 28 des Außenrings 14 des Ausrücklagers 10 aufgenommen. Die Öffnungen 46 sind hier exemplarisch als zylindrische Bohrungen 48 realisiert, in welchen die jeweils zugeordneten Zapfen 42 aufgenommen sind. Hierbei besteht zwischen den Bohrungen 48 und den jeweiligen Zapfen 42 vorzugsweise zumindest eine geringfügige Presspassung.
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Die Anlaufscheibe 34 gemäß 1 weist eine zylindrische Durchgriffsöffnung 50 auf, deren Innenfläche 52 ungefähr bündig an eine Innenfläche 54 der Durchgangsöffnung 30 des Flansches 28 des Außenrings 14 anschließt. Die axiale Länge L des Zapfens 42 und die aller weiteren Zapfen ist gleich groß oder größer als die Materialstärke D des Flansches 28 des Außenrings 14 des Ausrücklagers 10.
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An dem freien axialen Ende 56 der Zapfen 42 sind hier lediglich exemplarisch zwei Schnapphaken 58, 60 zur rastenden Verbindung der Anlaufscheibe 34 mit dem Flansch 28 des Außenrings 14 ausgebildet. Es können auch drei oder mehr Schnapphaken am freien axialen Ende 56 der jeweiligen Zapfens 42 vorgesehen sein. Beim Einstecken der Zapfen 42 in die zugeordneten Bohrungen 48 liegen die Schnapphaken 58, 60 in radiale Vertiefungen am freien axialen Ende 56 der jeweiligen Zapfen 42 an und schließen mit dessen nicht bezeichneter Außenfläche bündig ab. Nach dem vollständigen Durchstecken der Zapfen 42 durch die zugeordneten Bohrungen 48 spreizen die Schnapphaken 58, 60 in einer radial auswärts gerichteten Schwenkbewegung auf und kommen so an der wälzkörpernahe Rückseite 62 des Flansches 28 des Außenrings 14 zur Anlage. Zusätzlich können die Zapfen 42 noch in die Bohrungen 48 eingeklebt oder eingepresst sein.
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Hierdurch ist eine dauerhaft haltbare und mechanisch hinreichend belastbare axiale Befestigung der Anlaufscheibe 34 am Außenring 14 des Ausrücklagers 10 unter allen Betriebsbedingungen der Kupplung, insbesondere bei hohen Umgebungstemperaturen und/oder Vibrationen, sichergestellt. Zugleich ist die Anlaufscheibe 34 bei der Lagerung und der Montage des Ausrücklagers 10 gegen ein Abfallen von demselben gesichert. Darüber hinaus ist aufgrund der formschlüssigen Schnappverbindung eine schnelle, werkzeuglose und daher kostengünstige Montage der Anlaufscheibe 34 am Außenring 14 des Ausrücklagers 10 möglich.
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Die Anlaufscheibe 34 ist bevorzugt mit einem thermoplastischen Hochleistungskunststoff, wie zum Beispiel einem hochwärmebeständigen Polyamid oder einem anderen hochwärmebeständigen thermoplastischen Kunststoff, wie zum Beispiel einem Polyacryletherketon, gefertigt. Zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit und Standzeit der Anlaufscheibe 34 kann der Kunststoff mit einer Faserarmierung verstärkt sein, zum Beispiel aus Kohlenstofffasern oder Aramid®-Fasern.
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2 zeigt einen axialen Teilschnitt durch eine zweite Ausführungsform eines Ausrücklagers 70 für eine Kupplung mit einer Anlaufscheibe 74. Bei dieser zweiten Ausführungsform eines Ausrücklagers 70 sind die Lagerringe 12, 14 mit ihren Laufbahnen 18, 20 für die Wälzkörper 22 identisch aufgebaut wie das Ausrücklager 10 gemäß 1. In den radial einwärts gerichteten Flansch 28 sind wiederum mindestens drei, als zylindrische Bohrungen ausgeführte Öffnungen eingebracht, von denen hier ebenfalls nur eine als Bohrung 48 ausgebildete Öffnung 46 dargestellt ist.
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Im Unterschied zu der ersten Ausführungsform gemäß 1 sind an der von der Membranfeder 26 abgewandte Rückseite 72 der Anlaufscheibe 74 wenigstens drei als Zapfen 76 ausgebildete axiale Vorsprünge 78 angeordnet, an deren jeweils freien axialen Ende 80 jedoch eine hier lediglich exemplarisch nietkopfartige beziehungsweise kugelabschnittförmige Verdickung 82 ausgebildet ist. Die Längsachse 84 des bevorzugt einstückig an der Anlaufscheibe 74 ausgebildeten Zapfens 76 verläuft ebenfalls parallel zur Längsachse 16 des Ausrücklagers 10 und steht damit senkrecht auf der wälzkörpernahen Rückseite 72 der Anlaufscheibe 74.
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Eine radial innen ausgebildete zylindrische Durchgriffsöffnung 86 an der Anlaufscheibe 74 schließt wiederum bündig an der Durchgangsöffnung 30 des radialen Flansches 28 des Außenringes 14 an. An der Anlaufscheibe 74 sind wiederum mindestens drei umfangsbezogen gleichmäßig zueinander beabstandete Zapfen ausgebildet, von denen hier nur ein als Zapfen 76 ausgebildeter Vorsprung 78 zu sehen ist. Diese Zapfen 76 sind in den zugeordneten, kongruent ausgebildeten Bohrungen 46, 48 im radialen Flansch 28 aufgenommen.
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Die nietkopfartige Verdickung 82 der Zapfen 76 kann zum Beispiel durch ein Plastifizieren des freien axialen Endes 80 der Zapfen 76 und dessen anschließende Umformung mittels eines geeigneten Werkzeugs erfolgen. Nach dem Abkühlen überdeckt die jeweilige nietkopfartige Verdickung 82 in radialer Richtung die zugeordnete zylindrische Bohrung 48 und liegt zugleich an der innenliegenden, wälzkörpernahen Rückseite 62 des Flansches 28 des Außenrings 14 des Ausrücklagers 70 an. Durch einen Abkühlprozesses nach dem Plastifizieren der Zapfen 76 wird eine axiale Schrumpfungsbewegung des freien axialen Endes 80 und der nietkopfartigen Verdickung 82 bewirkt, so dass die Anlaufscheibe 72 mit einer hohen mechanischen Kraftwirkung gegen den Flansch 28 gezogen wird und eine extrem belastbare Verbindung entsteht. Entsprechend wird mit allen übrigen nicht dargestellten Zapfen 76 verfahren.
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3 zeigt einen axialen Teilschnitt durch eine dritte Ausführungsform eines Ausrücklagers mit einer Anlaufscheibe 94. Bei dieser dritten Ausführungsform eines Ausrücklagers 90 sind fast alle Lagerbestanteile identisch aufgebaut wie bei den Ausrücklagern 10, 70 der 1 und 2. Lediglich die Anlaufscheibe 94 und deren Befestigung am radialen Flansch 28 des Außenrings 14 sind anders. So sind in dem radial einwärts gerichteten Flansch 28 des Außenrings 14 wiederum mindestens drei als zylindrische Bohrungen 48 ausgeführte Öffnungen 46 eingebracht. Anstelle von durchgehenden Bohrungen können diese in diesem Ausführungsbeispiel jedoch auch als Sackbohrungen ausgeführt sein.
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Im Gegensatz zu den beiden vorstehend erläuterten Ausführungsformen sind an der wälzkörpernahen Rückseite 92 der Anlaufscheibe 94 wenigstens drei als Zapfen 96 ausgebildete axiale Vorsprünge 98 ausgebildet, welche über ihre gesamte Länge L bis zu einem freien axialen Ende 100 einen konstanten kreisförmigen Querschnitt aufweisen, also durchgehend zylindrisch ausgebildet sind. Die Längsachse 102 der bevorzugt einstückig mit der Anlaufscheibe 94 ausgebildeten Zapfen 96 verläuft wiederum parallel zur Längsachse 16 des Ausrücklagers 90 und steht damit senkrecht auf der wälzkörpernahen Rückseite 92 der Anlaufscheibe 94. Die axiale Länge L der Zapfen 96 ist hier ungefähr gleich groß wie die Materialstärke D des radialen Flansches 28 des Außenrings 14, so dass das axiale Ende 100 der Zapfen 98 bündig mit der Rückseite 62 des Flansches 28 des Außenrings 14 des Ausrücklager 90 abschließt. Eine radial innen ausgebildete zylindrische Durchgriffsöffnung 104 der Anlaufscheibe 94 schließt auch in diesem Ausführungsbeispiel bündig an die Durchgangsöffnung 30 des Flansches 28 an.
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An der Anlaufscheibe 94 sind wiederum mindestens drei umfangsbezogen gleichmäßig zueinander beabstandete Zapfen ausgebildet, von denen hier nur der eine als Vorsprung 98 ausgestaltete Zapfen 96 dargestellt ist, die ebenfalls in korrespondierend zu den Zapfen 96 ausgebildeten und diesen zugeordneten Bohrungen 48 im Flansch 28 aufnehmbar sind. Die axiale Befestigung der Zapfen 96 in den zugeordneten Bohrungen 48 kann zum Beispiel durch Einkleben oder Kälteschrumpfen erfolgen, wobei die Zapfen 96 beim Kälteschrumpfen in Bezug zu der jeweils zugeordneten Bohrung 48 mit einem leichten Übermaß ausgebildet sind. Zum Einkleben der Zapfens 96 kann es erforderlich sein, diesen mit einem geringfügigen Untermaß auszuführen, um einen schmalen Ringspalt zur Aufnahme eines definierten Klebemittelvolumens zwischen der jeweiligen Bohrung 48 und dem zugeordneten Zapfen 96 zu schaffen.
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Alternativ dazu können die zylindrischen Zapfen 96 mit einem geringen Übermaß in Bezug zum Durchmesser der zugeordneten Bohrung 48 ausgeführt sein, so dass eine axiale Lagesicherung der Anlaufscheibe 94 an dem Außenring 14 durch das Einpressen der Zapfens 96 in die Bohrungen 48 unter Ausbildung von Presspassungen erfolgen kann. Hierdurch ist eine zuverlässige und insbesondere vibrationsresistente Befestigung der Anlaufscheibe 94 an dem Außenring 14 des Ausrücklagers 90 realisierbar, die allerdings mit einem erhöhten Montageaufwand bei der Fertigung verbunden ist.
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Aufgrund der erfindungsgemäß stets stirnseitig erfolgenden Anbindung der Anlaufscheibe an den Außenring ergibt sich bei allen Ausführungsformen des Ausrücklagers eine zuverlässige axiale Lagefixierung der Anlaufscheibe bei einer gleichzeitigen Reduzierung des notwendigen radialen Bauraums im Bereich der jeweiligen Durchgriffsöffnung der Anlaufscheibe und der Durchgangsöffnung des Flansches des Außenrings des Ausrücklagers, wodurch zugleich eine wirkungsvollere Selbstzentrierung des Ausrücklagers erreicht wird.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Ausrücklager (erste Variante)
- 12
- Innenring
- 14
- Außenring
- 16
- Längsachse des Ausrücklagers
- 18
- Laufbahn des Innenrings
- 20
- Laufbahn des Außenrings
- 22
- Wälzkörper
- 24
- Ende des Außenrings
- 26
- Membranfeder
- 28
- Flansch am Außenring
- 30
- Durchgangsöffnung im Flansch des Außenrings
- 32
- Vorderseite des Flansches am Außenring
- 34
- Anlaufscheibe
- 36
- Wälzkörperferne Vorderseite der Anlaufscheibe 34
- 38
- Wälzkörpernahe Rückseite der Anlaufscheibe 34
- 40
- Axialer Vorsprung an der Anlaufscheibe 34
- 42
- Zapfen an der Anlaufscheibe 34
- 44
- Längsachse des Zapfens 42
- 46
- Öffnung im Flansch des Außenrings
- 48
- Zylindrische Bohrung im Außenring
- 50
- Zylindrische Durchgriffsöffnung der Anlaufscheibe
- 52
- Radiale Innenfläche der Durchgriffsöffnung
- 54
- Radiale Innenfläche des Flansches
- 56
- Freies axiales Ende des Zapfens 42
- 58
- Schnapphaken des Zapfens 42
- 60
- Schnapphaken des Zapfens 42
- 62
- Wälzkörpernahe Rückseite des Flansches 28
- 70
- Ausrücklager (zweite Variante)
- 72
- Wälzkörpernahe Rückseite der Anlaufscheibe 72
- 74
- Anlaufscheibe
- 76
- Zapfen an der Anlaufscheibe 74
- 78
- Axialer Vorsprung an der Anlaufscheibe 74
- 80
- Freies axiales Ende des Zapfens 76
- 82
- Nietkopfartige Verdickung
- 84
- Längsachse des Zapfens 76
- 86
- Zylindrische Durchgriffsöffnung der Anlaufscheibe 74
- 90
- Ausrücklager (dritte Variante)
- 92
- Wälzkörpernahe Rückseite der Anlaufscheibe 94
- 94
- Anlaufscheibe
- 96
- Zapfen an der Anlaufscheibe 94
- 98
- Vorsprung an der Anlaufscheibe 94
- 100
- Freies axiales Ende des Zapfens 94
- 102
- Längsachse des Zapfens 94
- 104
- Zylindrische Durchgriffsöffnung der Anlaufscheibe 94
- L
- Länge des Zapfens
- D
- Materialstärke des Flansches
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006040463 A1 [0003]