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Die Erfindung betrifft ein zum Betätigen einer Reibungskupplung im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs geeignetes Ausrücklager nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Ein gattungsgemäßes Ausrücklager ist aus der
DE 10 2015 214 016 A1 bekannt. Dieses Ausrücklager umfasst eine Dichtstruktur, wobei Turbinenschaufeln am drehenden Lagerring vorgesehen sind. Die Turbinenschaufeln befinden sich hierbei an einem Flansch des drehenden Lagerrings. Der Flansch des drehenden Lagerrings kontaktiert im eingebauten Zustand des Ausrücklagers Federzungen einer Tellerfeder einer Reibungskupplung. Auf der dem Flansch gegenüberliegenden Stirnseite des Ausrücklagers befindet sich eine berührende Dichtung zwischen den beiden Lagerringen.
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Ein weiteres Ausrücklager ist beispielsweise aus der
WO 2016/086926 A1 bekannt. Auch dieses Ausrücklager umfasst einen Innenring und einen koaxial zu diesem angeordneten Außenring, welcher einen radial einwärts gerichteten kreisringförmigen Flansch aufweist. Am Flansch des Außenrings, welcher den rotierenden Lagerring des Ausrücklagers darstellt, ist in diesem Fall eine Anlaufscheibe zur Kontaktierung von Federzungen einer Tellerfeder gehalten.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kupplungsausrücklager mit Dichtung gegenüber dem genannten Stand der Technik insbesondere unter fertigungstechnischen Aspekten weiterzuentwickeln.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Ausrücklager mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Das Ausrücklager umfasst in an sich bekannter Grundkonzeption zwei Lagerringe, nämlich einen stehenden und einen rotierenden Lagerring, zwischen welchen Wälzkörper, insbesondere Kugeln, abrollen, wobei zumindest der rotierende Lagerring einen scheibenförmigen Abschnitt, das heißt Flansch, aufweist, welcher in einer zur Mittelachse der Lagerringe normalen Ebene liegt und zur Kraftbeaufschlagung einer Tellerfeder zur Kupplungsbetätigung vorgesehen ist, wobei an der dem scheibenförmigen Abschnitt des rotierenden Lagerrings gegenüberliegenden Stirnseite der Lagerringe zwischen diesen eine Dichtung angeordnet ist, welche mittels eines Blechteils an einem der Lagerringe gehalten ist. Erfindungsgemäß ist das Blechteil als Winkelring ausgebildet, welcher eine Rastkontur aufweist, die an einem zylindrischen Abschnitt des Lagerrings eingerastet ist.
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Im Vergleich zu bei herkömmlichen Ausrücklagern, wie beispielsweise aus der
DE 10 2015 214 016 A1 bekannt, vorhandenen Blechteilen, welche eine zwischen den Lagerringen angeordnete Dichtung an einem der Lagerringe halten, ist der Winkelring des erfindungsgemäßen Ausrücklagers besonders schmal, bezogen auf die Axialrichtung des Ausrücklagers, ausgeführt. Die rastende Verbindung zwischen dem Winkelring und dem rotierenden Lagerring ist bei der Montage des Ausrücklagers besonders einfach und zugleich mit hoher Zuverlässigkeit und exakt reproduzierbaren Eigenschaften herstellbar. Vorzugsweise ist die Rastkontur in Form einzelner federnder Haltenasen des Winkelrings ausgebildet, welche in eine Ringnut oder in einzelne Vertiefungen im Lagerring einschnappen.
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Bei dem rotierenden Lagerring, an welchem die Dichtung gehalten ist, handelt es sich in typischen Ausgestaltungen um den Außenring des Ausrücklagers. Alternativ kann der Innenring als rotierender Lagerring des Ausrücklagers vorgesehen sein.
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An der Außenumfangsfläche des Außenrings sind in an sich bekannter Weise Abschnitte unterschiedlichen Durchmessers gegeben, wobei ein verengter Abschnitt, das heißt ein Abschnitt kleineren Durchmessers, an den Flansch des Außenrings grenzt und der Abschnitt größeren Durchmessers die Dichtung des Ausrücklagers trägt. Hierbei ragt der Winkelring von der Stirnseite der Lagerringe aus vorzugsweise nicht über den äußeren zylindrischen Abschnitt des Außenrings hinaus. Insbesondere existiert keine Überlappung in axialer Richtung des Ausrücklagers zwischen dem Winkelring und den Wälzkörpern des Ausrücklagers.
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Das gesamte Ausrücklager ist vorzugsweise, wie prinzipiell aus dem Stand der Technik bekannt, als Schrägkugellager gestaltet. Grundsätzlich ist auch die Verwendung von Rollen als Wälzkörper des Ausrücklagers möglich.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
- 1 ein Ausrücklager für eine Reibungskupplung in einer Schnittdarstellung,
- 2 ein Detail der Anordnung nach 1,
- 3 das Ausrücklager in perspektivischer Ansicht.
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Ein insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnetes Ausrücklager zur Betätigung einer Reibungskupplung in einem Kraftfahrzeug umfasst zwei Lagerringe 2, 3, nämlich einen Innenring 2 und einen Außenring 3. In an sich bekannter Grundkonzeption ist das Ausrücklager 1 als Schrägkugellager ausgebildet. Hinsichtlich der prinzipiellen Funktion des Ausrücklagers 1 wird auf den eingangs zitierten Stand der Technik verwiesen.
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Zwischen den Lagerringen 2, 3 rollen Kugeln 4 als Wälzkörper ab, die in einem Käfig 5 geführt sind. Im vorliegenden Fall handelt es sich beim Außenring 3 um den beim Betrieb des Ausrücklagers 1 rotierenden Lagerring. Der Innenring 2 ist als nicht rotierender Lagerring auf einer Hülse 7 beschränkt in Radialrichtung verlagerbar. Die Hülse 7 wird beim Betätigen des Ausrücklagers 1 verschoben und ist mit Hilfe von Rastkonturen mit weiteren Komponenten der Ausrückvorrichtung verbunden.
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An der Hülse 7 befindet sich ein im Querschnitt U-förmiger Halteabschnitt 9, in welchen ein scheibenförmiger Abschnitt 10 des Innenrings 2 eingreift. Hierbei wird der scheibenförmige Abschnitt 10 durch eine Tellerfeder 11 kontaktiert. Ein scheibenförmiger Abschnitt 12 des Außenrings 3 ist vom scheibenförmigen Abschnitt 10 parallel beabstandet. Jeder scheibenförmige Abschnitt 10, 12 wird auch als Flansch des betreffenden Lagerrings 2, 3 bezeichnet und befindet sich jeweils in einer zur Mittelachse des Ausrücklagers 1 normalen Ebene. Eine am Außenring 3 gehaltene Scheibe 13 kontaktiert den Flansch 12 und befindet sich im Raum zwischen den Lagerringen 2, 3. Ferner ist in 1 ein Ring 19 erkennbar, welcher im Raum radial außerhalb der Scheibe 13 an der Innenseite des Flansches 12 gehalten ist.
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Die nicht dargestellte Tellerfeder, mit welcher die Reibungskupplung betätigt wird, liegt an einer Stirnfläche 14 des Flansches 12 an. Auf der gegenüberliegenden Stirnseite der Lagerringe 2, 3 laufen diese in Form eines zylindrischen Abschnitts 15 des Innenrings 2 beziehungsweise eines zylindrischen Abschnitts 16 des Außenrings 3 aus. Der zylindrische Abschnitt 16 ist mit einem im Querschnitt abgewinkeltem Anschlussteil 17 verbunden. Am zylindrischen Abschnitt 16 des Außenrings 3 ist ein Winkelring 18 als Teil einer Dichtung 6 befestigt, welche auch als Dichtungskappe bezeichnet wird. Der Winkelring 18, bei welchem es sich um ein Blechteil handelt, weist eine Rastkontur 8 auf, mit der er am Außenring 3 gehalten ist. Der Dichtung 6 ist weiter ein Dichtungsring 20 aus einem elastischen Material zuzurechnen, welcher eine Dichtlippe 21 umfasst, die den Innenring 2 kontaktiert. Die Dichtung 6 ist somit als berührende Dichtung ausgebildet.
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Der Dichtungsring 20 ist mit einem Scheibenabschnitt 22 des Winkelrings 18 verbunden. An den Scheibenabschnitt 22 schließt ein zylindrischer Abschnitt 23 des Winkelrings 18 an. Die in axialer Richtung gemessene Ausdehnung des zylindrischen Abschnitts 23 ist geringer als die in radialer Richtung gemessene Ausdehnung des Scheibenabschnitts 22. Innerhalb des zylindrischen Abschnitts 23 befinden sich mehrere aus diesen heraus gebogene Haltenasen 25, welche zusammen die Rastkontur 8 bilden. Die Haltenasen 25 rasten in eine Ringnut 24 an der Außenumfangsfläche des Außenrings 3 ein. Die Ringnut 24 befindet sich in einem mit 26 bezeichneten äußeren zylindrischen Abschnitt des Außenrings 3. An den äußeren zylindrischen Abschnitt 26 schließt ein verengter zylindrischer Abschnitt 27 des Außenrings 3, das heißt ein Abschnitt geringeren Durchmessers, an. Zwischen den Abschnitten 26, 27 ist an der Außenumfangsfläche des Außenrings 3 eine ringförmig umlaufende Stufe 28 erkennbar. Die mit 29 bezeichnete Wälzkörperlaufbahn des Außenrings 3 befindet sich gegenüber der Stufe 28 im Übergangsbereich zwischen den Abschnitten 26, 27. Die auf der Wälzkörperlaufbahn 29 abrollenden Kugeln 4, das heißt Wälzkörper, sind in Axialrichtung von dem Winkelring 18 beabstandet. Das heißt, es existiert keine zur Rotationsachse des Ausrücklagers 1 normale Ebene, welche sowohl die Wälzkörper 4 als auch den Winkelring 18 schneidet. Der Winkelring 18 ist ausschließlich am äußeren zylindrischen Abschnitt 26 gehalten und ragt nicht über die Stufe 28 hinaus.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ausrücklager
- 2
- Innenring
- 3
- Außenring
- 4
- Kugel, Wälzkörper
- 5
- Käfig
- 6
- Dichtung, Dichtungskappe
- 7
- Hülse
- 8
- Rastkontur des Winkelrings
- 9
- Halteabschnitt
- 10
- scheibenförmiger Abschnitt des Innenrings, Flansch
- 11
- Tellerfeder
- 12
- scheibenförmiger Abschnitt des Außenrings, Flansch
- 13
- Scheibe
- 14
- Stirnfläche
- 15
- zylindrischer Abschnitt des Innenrings
- 16
- zylindrischer Abschnitt des Außenrings
- 17
- Anschlussteil
- 18
- Winkelring, Blechteil
- 19
- Ring
- 20
- Dichtungsring
- 21
- Dichtlippe
- 22
- Scheibenabschnitt des Winkelrings
- 23
- zylindrischer Abschnitt des Winkelrings
- 24
- Ringnut
- 25
- Haltenase
- 26
- äußerer zylindrischer Abschnitt des Außenrings
- 27
- verengter zylindrischer Abschnitt des Außenrings
- 28
- Stufe
- 29
- Wälzkörperlaufbahn des Außenrings
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015214016 A1 [0002, 0006]
- WO 2016/086926 A1 [0003]