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Die Erfindung betrifft eine zum Betätigen einer Reibungskupplung, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, vorgesehene Ausrückvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine gattungsgemäße Kupplungsausrücklagereinrichtung ist zum Beispiel aus der
DE 10 2007 020 109 A1 bekannt. Die bekannte Kupplungsausrückvorrichtung dient dazu, zwischen einer umlaufenden Kupplungsfederplatte und einem Aktuatorsystem eine Axialkraft zu übertragen und hierdurch den Kupplungszustand festzulegen. Ein Wälzlager der Kupplungsausrückvorrichtung ist in einer zur Wälzlagerachse radialen Richtung um ein zur Kompensation eines Fluchtungsversatzes ausreichendes Maß radial verlagerbar.
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Ein weiteres Ausrücksystem zum Betätigen einer Kupplung ist in der
DE 10 2016 220 922 A1 offenbart. Auch dieses Ausrücksystem umfasst ein Wälzlager, welches - ebenso wie in der Bauform nach der
DE 10 2007 020 109 A1 - als Schrägkugellager ausgebildet ist. Im Fall der
DE 10 2016 220 922 A1 ist einer der beiden Lagerringe des Schrägkugellagers über ein Zwischenelement in axial verstellbarer Position an einer Schiebehülse gehalten. Das Zwischenelement weist einen zylindrischen Abschnitt auf, an welchen sich ein Bodenabschnitt anschließt. An der Innenoberfläche des zylindrischen Abschnitts befindet sich ein Innengewinde, in welches der Außenring des Schrägkugellagers eingeschraubt ist. Der Bodenabschnitt des Zwischenelementes ist dagegen durch die Kraft einer als Ringfeder bezeichneten Tellerfeder in Axialrichtung der Ausrückvorrichtung belastet und hierbei beschränkt in Radialrichtung verschiebbar.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik weiterentwickelte Ausrückvorrichtung für eine Reibungskupplung anzugeben, welche sich durch eine besondere Langlebigkeit und Reparaturfreundlichkeit auszeichnet.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Ausrückvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Die für die Betätigung einer Reibungskupplung ausgebildete Ausrückvorrichtung umfasst in an sich bekannter Grundkonzeption ein auf einer Schiebehülse gehaltenes Wälzlager, insbesondere Schrägkugellager, welches gegenüber der Schiebehülse begrenzt in Radialrichtung verschiebbar ist, wobei ein Lagerring des Wälzlagers, insbesondere ein nicht rotierender Außenring, durch eine Tellerfeder gegen die Schiebehülse angefedert ist.
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Erfindungsgemäß ist die Tellerfeder, welche im genannten Stand der Technik (
DE 10 2016 220 922 A1 ) auch als Ringfeder bezeichnet wird, an einem Winkelring abgestützt, welcher einen zylindrischen Abschnitt, an dem sich die Tellerfeder abstützt, und einen hieran anschließenden Scheibenabschnitt aufweist, wobei der Lagerring am Scheibenabschnitt anliegt und der Winkelring an einem Gehäuse gehalten ist, welches mit der Schiebehülse verbunden ist.
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Bei dem Winkelring, an welchem sich die Tellerfeder abstützt, handelt es sich in bevorzugter Ausgestaltung um ein metallisches Bauteil, insbesondere aus Stahl. Zur Herstellung des Winkelrings sind insbesondere umformende Verfahren geeignet. Ebenso wie der Winkelring ist auch das als Gehäuse bezeichnete Teil, welches den Winkelring abstützt, vorzugsweise aus Metall, insbesondere Stahl, gefertigt. Zur Herstellung des Gehäuses kommen unter anderem spanabhebende Verfahren sowie urformende Verfahren, beispielsweise Sintern, in Betracht.
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Der Winkelring ist in nicht drehbarer Weise mit dem Gehäuse verbunden. Beispielsweise ist die Verbindung zwischen dem Winkelring und dem Gehäuse als Pressverbindung gestaltet. Ebenso ist eine Verschraubung zwischen dem Winkelring und dem Gehäuse möglich. Hierbei weist in bevorzugter Ausgestaltung ein zylindrischer Abschnitt des Winkelrings ein Innengewinde auf, welches auf ein Außengewinde des Gehäuses aufgeschraubt ist.
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An den zylindrischen, eine Mantelfläche des Gehäuses umgebenden Abschnitt des Winkelrings schließt sich der radial nach außen gerichtete Scheibenabschnitt an, welcher in vorteilhafter Ausgestaltung vollflächig an einer Stirnfläche des Gehäuses anliegt. Die dem Gehäuse abgewandte Oberfläche des Scheibenabschnitts dient als Auflagefläche für einen Lagerring, insbesondere Außenring, des Wälzlagers der Ausrückvorrichtung, wobei der Lagerring an dieser Auflagefläche in begrenztem Maße in Radialrichtung verschiebbar ist, um Fluchtungsfehler, welche innerhalb des Kupplungssystems, dem die Ausrückvorrichtung zuzurechnen ist, auftreten können, auszugleichen. Der Lagerring, welcher begrenzt gegenüber dem Winkelring und damit auch gegenüber dem Gehäuse sowie gegenüber der Schiebehülse in Radialrichtung verlagerbar ist, wird durch die Tellerfeder gegen die Auflagefläche gedrückt, welche durch den Winkelring bereitgestellt ist. Die Tellerfeder stützt sich hierbei einerseits am Lagerring und andererseits am zylindrischen Abschnitt des Winkelrings ab. Um eine formschlüssige Kraftübertragung am Winkelring zu ermöglichen, kann in diesen beispielsweise eine umlaufende Nut eingeformt sein, in welche ein Rand der Tellerfeder eingreift. Ebenso können sich im zylindrischen Abschnitt des Winkelrings einzelne Vertiefungen befinden, in die jeweils ein unmittelbar durch die Tellerfeder gebildeter Vorsprung, welcher einen Rastzahn darstellt, eingreift.
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In jedem Fall stützt sich die Tellerfeder ausschließlich an robusten, aus metallischen Werkstoffen gefertigten Teilen ab. Bewegungen dieser Teile gegenüber der Tellerfeder bewirken praktisch keinen Verschleiß innerhalb der Ausrückvorrichtung. Zudem sind einzelne Teile der Ausrückvorrichtung, beispielsweise die Tellerfeder, im Reparaturfall auf einfache Weise austauschbar.
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Nachfolgend werden zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Hierin zeigen:
- 1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Ausrückvorrichtung für eine Reibungskupplung eines Kraftfahrzeugs,
- 2 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Ausrückvorrichtung in einer Darstellung analog 1.
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Die folgenden Erläuterungen beziehen sich, soweit nicht anders angegeben, auf beide Ausführungsbeispiele. Einander entsprechende oder prinzipiell gleichwirkende Teile sind in beiden Figuren mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet.
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Eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 1 gekennzeichnete Ausrückvorrichtung ist zum Betätigen einer Reibungskupplung in einem Kraftfahrzeug, beispielsweise einem Personenkraftwagen, vorgesehen. Hinsichtlich der prinzipiellen Funktion der Ausrückvorrichtung 1 wird auf den eingangs zitierten Stand der Technik verwiesen.
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Die Ausrückvorrichtung 1 umfasst eine Schiebehülse 2, welche kurz auch als Hülse bezeichnet wird und aus Kunststoff gefertigt ist. Auf der Schiebehülse 2 ist ein Gehäuse 3 gehalten, welches im Gegensatz zur Hülse 2 aus Metall gefertigt ist. Das Gehäuse 3 stützt einen Winkelring 4 ab, bei welchem es sich um ein Blechteil handelt. Der Winkelring 4 beschreibt einen zylindrischen Abschnitt 5, welcher eine Mantelfläche des Gehäuses 3 umgibt. An den zylindrischen Abschnitt 5 schließt sich ein radial nach außen gerichteter Scheibenabschnitt 8 an, welcher an einer Anlagefläche 9 des Gehäuses 3 anliegt. Die Anlagefläche 9 liegt ebenso wie der Scheibenabschnitt 8 in einer Ebene, welche normal zur Mittelachse der Ausrückvorrichtung 1 ausgerichtet ist. Die Anlagefläche 9 schließt außen in Form eines konischen Bordes 10 ab. Der Bord 10 ragt in Radialrichtung, bezogen auf die Mittelachse der Ausrückvorrichtung 1, über die mit 11 bezeichnete Außenumfangsfläche des Gehäuses 3 hinaus. Der Scheibenabschnitt 8 liegt dagegen vollflächig auf der Anlagefläche 9 auf.
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An der Außenumfangsfläche der Schiebehülse 2 sind zwei ringförmig umlaufende Absätze 12, 13 gebildet, zwischen welchen das Gehäuse 3 aufgenommen ist. Hierbei grenzt ein zylindrischer Endbereich 14 des Gehäuses 3 an den Absatz 12. Der zylindrische Endbereich 14 ist unmittelbar vom zylindrischen Abschnitt 5 des Winkelrings 4 umgeben. Auf der gegenüberliegenden Stirnseite des Gehäuses 3 grenzt ein mit 15 bezeichneter zylindrischer Endbereich des Gehäuses 3 an den ringförmig umlaufenden Absatz 13. Der Bereich des Gehäuses 3 zwischen den Endbereichen 14, 15 ist als Mittelbereich 16 bezeichnet. Die Außenumfangsfläche 11, welche den Bereich maximalen Durchmessers des Gehäuses 3 darstellt, befindet sich zwischen den Endbereichen 14, 15, das heißt im Mittelbereich 16.
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Am Winkelring 4 ist ein als Schrägkugellager ausgebildetes Wälzlager 17 gehalten, wobei eine beschränkte radiale Verschiebbarkeit zwischen dem Winkelring 4 und dem Wälzlager 17 gegeben ist. Ein Außenring 18 des Wälzlagers 17 weist einen mit 19 bezeichneten Lagerungsabschnitt und einen hieran anschließenden, mit 20 bezeichneten Anlageabschnitt auf. Der Anlageabschnitt 20 kontaktiert den Scheibenabschnitt 8 des Winkelrings 4. Hierbei wird der Anlageabschnitt 20, welcher eine Ringscheibenform aufweist und in einer zur Mittelachse der Ausrückvorrichtung 1 normalen Ebene liegt, durch die Kraft einer Tellerfeder 21 beaufschlagt, welche kurz auch als Feder oder Ringfeder bezeichnet wird. Ein Rand der Feder 21 greift in einen Absatz 22 ein, welcher allgemein als Haltekontur bezeichnet wird und sich an der Außenumfangsfläche des zylindrischen Abschnitts 5 befindet. Der zweite, radial weiter außen liegende Rand der Tellerfeder 21 übt auf den Anlageabschnitt 20 eine Axialkraft aus, welche den Außenring 18 gegen den Scheibenabschnitt 8 drückt.
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Als zweiten Lagerring weist das Wälzlager 17 einen Innenring 23 auf. Beim Innenring 23 handelt es sich um den rotierenden Lagerring des Wälzlagers 17. Der Innenring 23 überträgt eine Axialkraft auf eine nicht dargestellte, im Vergleich zur Feder 21 wesentlich größere Tellerfeder einer Reibungskupplung. Ein Lagerungsabschnitt des Innenrings 23 ist mit 24 bezeichnet. Zwischen den Lagerungsabschnitten 19, 24 rollen Kugeln 26 als Wälzkörper ab. Der Lagerungsabschnitt 24 geht in einen Flansch 25 über, welcher der Kraftübertagung auf die genannte Tellerfeder der Reibungskupplung dient. Die Wälzkörper 26 des Wälzlagers 17 sind in einem Käfig 27 geführt, welcher in den Ausführungsbeispielen aus Kunststoff gefertigt ist. Dem Wälzlager 17 sind ferner zwei Dichtungen 28, 29 sowie ein Halteblech 30, an dem sich die Dichtung 28 befindet, zuzurechnen.
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Im Ausführungsbeispiel nach 1 weist der zylindrische Abschnitt 5 des Winkelrings 4 ein Innengewinde 6 auf. Das Innengewinde 6 ist auf ein Außengewinde 7 aufgeschraubt, welches sich an der Mantelfläche des zylindrischen Endbereichs 14 befindet. Im Unterschied hierzu weisen in der Ausgestaltung gemäß 2 der zylindrische Abschnitt 5 sowie der zylindrische Endbereich 14 glatte Innen- beziehungsweise Außenumfangsflächen auf. In diesem Fall ist der Winkelring 4 durch eine Pressverbindung mit dem metallischen Gehäuse 3 verbunden. Abgesehen vom Innengewinde 6 weist der Winkelring 4 in beiden Ausführungsbeispielen übereinstimmende Konturen auf. Nach Entfernung der Tellerfeder 21 ist der Außenring 18 des Wälzlagers 17 auf einfache Weise vom Winkelring 4 und damit auch vom Gehäuse 3 abnehmbar.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ausrückvorrichtung
- 2
- Hülse, Schiebehülse
- 3
- Gehäuse
- 4
- Winkelring
- 5
- zylindrischer Abschnitt
- 6
- Innengewinde
- 7
- Außengewinde
- 8
- Scheibenabschnitt
- 9
- Anlagefläche
- 10
- Bord
- 11
- Außenumfangsfläche
- 12
- Absatz
- 13
- Absatz
- 14
- zylindrischer Endbereich
- 15
- zylindrischer Endbereich
- 16
- Mittelbereich
- 17
- Wälzlager
- 18
- Außenring
- 19
- Lagerungsabschnitt
- 20
- Anlageabschnitt
- 21
- Feder, Tellerfeder
- 22
- Absatz, Haltekontur
- 23
- Innenring
- 24
- Lagerungsabschnitt
- 25
- Flansch
- 26
- Kugel
- 27
- Käfig
- 28
- Dichtung
- 29
- Dichtung
- 30
- Halteblech
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007020109 A1 [0002, 0003]
- DE 102016220922 A1 [0003, 0006]