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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Abschlagvorrichtung zum Abschlagen eines Randstreifens einer laufenden, flächigen Materialbahn, ein Verfahren zum Abschlagen eines Randstreifens der Materialbahn und die Verwendung der Abschlagvorrichtung und des Verfahrens.
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STAND DER TECHNIK
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Bei der Herstellung von flächigen Materialbahnen wird zumeist beidseitig der Materialbahn ein Randstreifen abgetrennt. Diese Abtrennung erfolgt beispielsweise, um eine exakte Breite der Materialbahn zu erhalten, um genau definierte Ränder der Materialbahn herzustellen, um einheitliche Eigenschaften und Bedingungen über die Breite der Materialbahn bzw. des Querprofils zu erzielen und, um aus produktionstechnischen Gründen einen ruhigen Maschinenlauf zu gewährleisten. Damit die von der laufenden, flächigen Materialbahn abgetrennten Randstreifen nicht mit der fertigen Materialbahn mitlaufen und/oder aufgewickelt werden, kann beispielsweise beginnend vom äußeren Rand der Materialbahn über die Randstreifenbreite ein Schneidwerkzeug, insbesondere eine mit einem Wasserstrahl beaufschlagte Schneiddüse in die Materialbahn beziehungsweise den Randstreifen hineingefahren werden. Hierdurch wird der Randstreifen durchtrennt und kann dann beispielsweise abgeführt werden. Diese Methode kann nicht für alle Herstellungsverfahren von flächigen Materialbahnen angewendet werden und funktioniert beispielsweise nicht in Fällen, in welchen der Randbereich beim Hineinfahren eines Schneidwerkzeuges empfindlich reagiert, insbesondere umschlägt, umrollt, einreißt und beispielsweise einen Abriss der Materialbahn und somit eine Produktionsstörung herbeiführt. Somit wird in den vorgenannten Fällen das Schneidwerkzeug innerhalb der Materialbahn aktiviert, der Randstreifen erzeugt und der erzeugte Randstreifen dann abgeschlagen bzw. durchtrennt. Abschlagvorrichtungen zum Abschlagen eines Randstreifens einer laufenden, flächigen Materialbahn, insbesondere aus Tissue, Papier, Pappe oder Karton sind im Stand der Technik bekannt. Für die Durchtrennung von Randstreifen, welche durch Aktivierung eines Schneidwerkzeug innerhalb der Materialbahn hergestellt wurden, werden als Abschlagvorrichtungen im Stand der Technik zumeist Druckluftvorrichtungen eingesetzt.
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Die
WO 2013/127008 beschreibt ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Handhabung von Randstreifen einer Papierbahn. Ein von der restlichen Papierbahn abgetrennter Randstreifen wird mit einer Luftdüse in eine Abführeinrichtung geführt, wobei der Randstreifen gegebenenfalls von der Luftdüse abgeschlagen, insbesondere durchtrennt und weiter in eine Stofflösevorrichtung, insbesondere einen Pulper abgeführt wird.
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Bekannte Abschlagvorrichtungen und Verfahren zum Abschlagen eines Randstreifens einer laufenden, flächigen Materialbahn, insbesondere bei welchen zur Erzeugung des Randstreifens ein Schneidwerkzeug innerhalb der Materialbahn aktiviert wird, sind noch verbesserungswürdig und haben oft den Nachteil, dass diese nicht bei allen Flächengewichten und Produktionsgeschwindigkeiten der Materialbahnen zuverlässig funktionieren. Des Weiteren sind die bekannten Abschlagvorrichtungen und Verfahren nicht einfach, schnell und reproduzierbar einstellbar. Zudem ist die Funktion beim Einsatz von Blasluft in bekannten Abschlagvorrichtungen und Verfahren abhängig von den die Blasluft bereitstellenden Vorrichtungen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Abschlagvorrichtung und ein verbessertes Verfahren zum Abschlagen einer laufenden, flächigen Materialbahn, insbesondere aus Tissue, Papier, Pappe, Karton, Folie oder Textil bereitzustellen, bei dem die zuvor genannten Nachteile vermieden werden. Insbesondere soll mit dieser Abschlagvorrichtung und dem Verfahren zum Abschlagen einer Materialbahn ein Abschlagen des Randstreifens bei allen Flächengewichten und Produktionsgeschwindigkeiten der Materialbahn ermöglicht werden. Insbesondere soll das Abschlagen zuverlässig funktionieren. Des Weiteren soll die Abschlagvorrichtung einfach, schnell und reproduzierbar einstellbar sein. Zudem soll die Funktionsfähigkeit der Abschlagvorrichtung weitestgehend unabhängig von der Funktionsfähigkeit anderer Vorrichtungen betrieben werden können. Des Weiteren soll der abgeschlagene Randstreifen besser abgeführt werden können. Insbesondere sollen Produktionsausfälle oder Qualitätsschwankungen der hergestellten Materialbahn, welche auf diese Abschlagvorrichtung und das Verfahren zurückgeführt werden können, weitestgehend vermieden werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Überraschender Weise wurde nun gefunden, dass die Aufgabe mit einer Abschlagvorrichtung nach Anspruch 1 und einem Verfahren gelöst wird.
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Das erfindungsgemäße Abschlagvorrichtung zum Abschlagen eines Randstreifens einer laufenden, flächigen Materialbahn insbesondere aus Tissue, Papier, Pappe, Karton, Folie oder Textil weist gegenüber bekannten Abschlagvorrichtung ein mechanisches Abschlagelement auf, und ist derart angeordnet, dass beim Abschlagen das Abschlagelement in die Randstreifenfläche eintaucht und den Randstreifen der Materialbahn durchtrennt.
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Gegenstand der Erfindung ist daher eine Abschlagvorrichtung zum Abschlagen eines Randstreifens einer laufenden, flächigen Materialbahn, insbesondere aus Tissue, Papier, Pappe, Karton, Folie oder Textil mit einer Randstreifenfläche aufweisend eine Randstreifenlänge in Maschinenlängsrichtung und eine Randstreifenbreite in Maschinenquerrichtung, einem Randstreifen-Außenrand, welcher in Maschinenquerrichtung einen Seitenrand der Materialbahn nach außen hin abschließt und einem Randstreifen-Innenrand, welcher in Richtung der Mitte der Materialbahn angeordnet ist, umfassend wenigstens ein Abschlagelement und wenigstens eine Auslenkvorrichtung zum Auslenken des wenigstens einen Abschlagelements, wobei das wenigstens eine Abschlagelement an der wenigstens einen Auslenkvorrichtung angeordnet ist, wobei das wenigstens eine Abschlagelement ein mechanisches Abschlagelement ist und das wenigstens eine Abschlagelement derart angeordnet ist, dass beim Abschlagen das wenigstens eine Abschlagelement in die Randstreifenfläche eintaucht und den Randstreifen der Materialbahn durchtrennt.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Abschlagen eines Randstreifens einer laufenden, flächigen Materialbahn umfassend die folgenden Schritte:
- a) Bereitstellen wenigstens eines Randstreifens einer Materialbahn, insbesondere aus Tissue, Papier, Pappe, Karton, Folie oder Textil mit einer Randstreifenfläche aufweisend eine Randstreifenlänge in Maschinenlängsrichtung und eine Randstreifenbreite in Maschinenquerrichtung, einem Randstreifen-Außenrand, welcher in Maschinenquerrichtung einen Seitenrand der Materialbahn nach außen hin abschließt und einem Randstreifen-Innenrand, welcher in Richtung der Mitte der Materialbahn angeordnet ist,
- b) Bereitstellen wenigstens einer Abschlagvorrichtung zum Abschlagen des in Schritt a) bereitgestellten Randstreifens, umfassend wenigstens ein Abschlagelement und wenigstens eine Auslenkvorrichtung zum Auslenken des wenigstens einen Abschlagelements, wobei das wenigstens eine Abschlagelement an der wenigstens einen Auslenkvorrichtung angeordnet ist,
- c) Auslenken des in Schritt b) bereitgestellten wenigstens einen Abschlagelements mindestens bis zum Eintauchen des in Schritt b) bereitgestellten wenigstens einen Abschlagelements in den in Schritt a) bereitgestellten Randstreifen der Materialbahn in dem nachfolgenden Schritt d),
- d) Eintauchen und weiteres Auslenken des in Schritt c) ausgelenkten wenigstens einen Abschlagelements mindestens bis zum Durchtrennen des in Schritt a) bereitgestellten Randstreifens der Materialbahn in dem nachfolgenden Schritt e),
- e) Durchtrennen des in Schritt a) bereitgestellten Randstreifens mit dem in Schritt c) ausgelenkten und in Schritt d) eingetauchten und weiter ausgelenkten wenigstens einen Abschlagelements.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der Abschlagvorrichtung in einer Maschine zur Herstellung von flächigen Materialbahnen, insbesondere ausgewählt unter einer Tissuemaschine, einer Papiermaschine, einer Kartonmaschine, einer Wellpappenrohpapiermaschine, einer Streichmaschine, einer Kaschiermaschine, einer Beschichtungsmaschine, einer Folienmaschine, einer Textilmaschine, einer Faserbandmaschine und Kombinationen hiervon.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des Verfahrens zum Abschlagen eines Randstreifens einer laufenden, flächigen Materialbahn bei der Herstellung einer flächigen Materialbahn insbesondere ausgewählt unter der Herstellung von Papier, Pappe, Wellpappe, Karton, Folie, Textil, grafischen Papieren, Verpackungspapieren, Hygienepapieren, insbesondere Tissue, kaschiertem Papier, Folien und Kombinationen hiervon.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter laufenden die Fortbewegung in Herstellungsgeschwindigkeit, insbesondere einer hergestellten Bahn aus Tissue, Papier, Pappe, Karton, kaschiertem Papier, Folien und Kombinationen hiervon, verstanden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter flächig eine ebene Fläche verstanden, welche im Verhältnis zur Ihrer Länge in Maschinenlängsrichtung und zu Ihrer Breite in Maschinenquerrichtung jeweils bezogen auf die Herstellungsmaschine, eine minimale Dicke aufweist. Beispielsweise liegen die Dicken bestimmt nach EN ISO 12625-3:2014 im Bereich von 50 µm bis 1000 µm.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter Materialbahn eine auf einer Bahnherstellungsmaschine produzierte flächige Bahn verstanden. Insbesondere wird unter Materialbahn eine hergestellte flächige Bahn aus Tissue, Papier, Pappe, Karton, kaschiertem Papier, Folie und Kombinationen hiervon, verstanden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter Auslenken das Bewegen insbesondere des wenigstens einen Abschlagelements aus einer Anfangsposition in wenigstens eine Bewegungsrichtung verstanden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter mechanisch die Bewegung eines Elements, insbesondere des wenigstens einen Abschlagelements, unter Einwirkung wenigstens einer auf das Element wirkenden Kraft verstanden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter Durchtrennen die Zerteilung einer Bahn eines Randstreifens in Richtung der Randstreifenbreite in Maschinenquerrichtung, verstanden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter Eintauchen das Hineinbewegen eines Elements, insbesondere des wenigstens einen Abschlagelements, in die Randstreifenfläche, wobei eine Dehnung des Randstreifens erfolgt und ohne dass der Randstreifen zerteilt, insbesondere durchtrennt wird, verstanden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlagvorrichtung ist das wenigstens eine Abschlagelement derart angeordnet, dass beim Abschlagen das wenigstens eine Abschlagelement eine Auslenkungsrichtung in Wirkrichtung einer Flächennormalen der Randstreifenfläche mindestens bis zum Durchtrennen des Randstreifens der Materialbahn aufweist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlagvorrichtung weist das wenigstens eine Abschlagelement eine Länge, gemessen von dem Randstreifen-Außenrand in Richtung der Mitte der Materialbahn von vorzugsweise im Bereich von 10 bis 500 mm auf und überdeckt wenigstens einen Teilbereich der Randstreifenfläche und ist zur Mitte der Materialbahn nicht über den Randstreifen-Innenrand hinaus angeordnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlagvorrichtung ist das wenigstens eine Abschlagelement parallel zu der Randstreifenbreite des Randstreifens in Maschinenquerrichtung angeordnet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlagvorrichtung weist das wenigstens eine Abschlagelement eine oder mehrere Öffnung(en) zur Beaufschlagung des Randstreifens mit mindestens einer fluiden Strömung, insbesondere einer Druckluftströmung auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlagvorrichtung weist das wenigstens eine Abschlagelement zum Durchtrennen des Randstreifens der Materialbahn ein oder mehrere Messerelement(e), ausgewählt unter einer Kante, einer Spitze, einer Klinge, einer Schneide, einer Zacke, einer Perforation, einer Wellung und Kombinationen hiervon, auf.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlagvorrichtung weist die Abschlagvorrichtung ein oder mehrere Gegenmesser zu dem einen oder den mehreren Messerelement(en) auf, wobei das eine oder die mehreren Gegenmesser derart angeordnet sind, dass das eine oder die mehreren Gegenmesser mit dem einen oder den mehreren Messerelement(en) eine Schervorrichtung zur Durchtrennung des Randstreifens der Materialbahn ausbilden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlagvorrichtung ist das wenigstens eine Abschlagelement ein balkenförmiges Abschlagelement mit einer Längserstreckungsachse, ausgewählt unter einem Dreikantbalken, einem Vierkantbalken, einem Mehrkantbalken, einem Blech, einer Leiste, einer Latte, einer Stange, einem Stab, einem Rundstab, einem Profilstab, einem Winkel, einem Rohr, einem Sacklochrohr und Kombinationen hiervon.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlagvorrichtung weist das wenigstens eine Abschlagelement einen oder mehrere Bereich(e) mit Oberflächenstrukturen auf, ausgewählt unter einer glatten Oberfläche mit einer mittleren Rauheit Ra nach DIN EN ISO 4288 im Bereich von 0,8 bis 6,3 µm, einer Riffelung, einer Rasterung, einer Perforation, einer Einfräsung, einer Wellung und Kombinationen hiervon. Insbesondere unterstützen die einen oder mehrere Bereich(e) mit Oberflächenstrukturen das Abschlagen und/oder das Einleiten eines abgeschlagenen Randstreifens in eine Abführvorrichtung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlagvorrichtung ist die Auslenkvorrichtung derart ausgewählt, dass das wenigstens eine Abschlagelement beim Abschlagen in einer Bewegungsrichtung ausgelenkt wird, ausgewählt unter einer kreisförmigen Bahn, einer elliptischen Bahn, einer Schwenkbewegung, einer Linearbewegung und Kombinationen hiervon. Insbesondere unterstützt das Abschlagen in einer Bewegungsrichtung das Abschlagen und/oder das Einleiten eines abgeschlagenen Randstreifens in eine Abführvorrichtung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlagvorrichtung ist die Auslenkvorrichtung ausgewählt unter einer elektrischen Auslenkvorrichtung, einer pneumatischen Auslenkvorrichtung, einer hydraulischen Auslenkvorrichtung und Kombinationen hiervon, welche beim Abschlagen das wenigstens eine Abschlagelement auslenkt.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter einer elektrischen Auslenkvorrichtung eine elektrisch betriebene Auslenkvorrichtung verstanden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter einer pneumatischen Auslenkvorrichtung eine pneumatisch betriebene Auslenkvorrichtung verstanden.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter einer hydraulischen Auslenkvorrichtung eine hydraulisch betriebene Auslenkvorrichtung verstanden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlagvorrichtung ist die Auslenkvorrichtung nicht oberhalb oder unterhalb der laufenden Materiabahn angeordnet und die Materialbahn wird nicht überdeckt oder von der Materialbahn abgedeckt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Abschlagen eines Randstreifens einer laufenden, flächigen Materialbahn wird der in Schritt e) durchtrennte Randstreifen in einem weiteren Schritt f) in mindestens eine Abführvorrichtung, insbesondere einen Abführtrichter, eingeleitet.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Abschlagen eines Randstreifens einer laufenden, flächigen Materialbahn wird der in Schritt e) durchtrennte Randstreifen und in dem weiteren Schritt f) in mindestens eine Abführvorrichtung eingeleitete Randstreifen in einem weiteren Schritt e) in mindestens eine Stofflösevorrichtung, insbesondere einen Pulper abgeführt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Abschlagen eines Randstreifens einer laufenden, flächigen Materialbahn wird wenigstens einer der Schritte c) bis f) mit einer Bewegungsrichtung des wenigstens einen Abschlagelements, ausgewählt unter einer kreisförmigen Bahn, einer elliptischen Bahn, einer Schwenkbewegung, einer Linearbewegung und Kombinationen hiervon durchgeführt. Insbesondere unterstützt das Abschlagen in einer Bewegungsrichtung das Abschlagen und/oder das Einleiten eines abgeschlagenen Randstreifens in eine Abführvorrichtung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Abschlagen eines Randstreifens einer laufenden, flächigen Materialbahn wird wenigstens einer der weiteren Schritte e) bis f) zusätzlich mit mindestens einer fluiden Strömung, insbesondere einer Druckluftströmung durchgeführt wird, wobei die fluide Strömung durch eine oder mehrere Öffnung(en) des wenigstens einen Abschlagelements bereitgestellt.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Abschlagen eines Randstreifens einer laufenden, flächigen Materialbahn wird das Einleiten in Schritt f) des durchtrennten Randstreifens mit dem in Schritt c) ausgelenkten und in Schritt d) eingetauchten und weiter ausgelenkten wenigstens einen Abschlagelement durchgeführt wird, wobei das wenigstens eine Abschlagelement zur Unterstützung des Einleitens einen oder mehrere Bereich(e) mit Oberflächenstrukturen aufweist, ausgewählt unter einer glatten Oberfläche mit einer mittleren Rauheit Ra nach DIN EN ISO 4288 im Bereich von 0,8 bis 6,3 µm, einer Riffelung, einer Rasterung, einer Perforation, einer Einfräsung, einer Wellung und Kombinationen hiervon. Insbesondere unterstützen die einen oder mehrere Bereich(e) mit Oberflächenstrukturen das Abschlagen und/oder das Einleiten eines abgeschlagenen Randstreifens in eine Abführvorrichtung.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Abschlagen eines Randstreifens einer laufenden, flächigen Materialbahn wird das Einleiten in dem weiteren Schritt f) des durchtrennten Randstreifens in Kombination mit einem Luftleitblech durchgeführt.
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FIGURENBESCHREIBUNG UND BEISPIELE
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Die Erfindung wird nun anhand der 1 bis 3 und des Ausführungsbeispiels 1 nachfolgend erläutert.
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1 zeigt schematisch eine Aufsicht der Abschlagvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung mit einem Rundstab als Abschlagelement,
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2 zeigt schematisch einen Querschnitt der Seitenansicht der Abschlagvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung nach 1,
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3 zeigt schematisch einen Querschnitt der Seitenansicht der Abschlagvorrichtung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung nach 1 mit einem Blech als Abschlagelement.
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In der 1 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlagvorrichtung 1 schematisch als eine Aufsicht der Abschlagvorrichtung 1 dargestellt. Eine flächige Materialbahn 3, welche in einer Fortbewegungsrichtung V hergestellt wird ist abgebildet. Die flächige Materialbahn 3 erstreckt sich in Richtung der Fortbewegungsrichtung V in eine Maschinenlängsrichtung MD und quer zu der Maschinenlängsrichtung MD in eine Maschinenquerrichtung CD. Mit einer Randschneiddüse 8 wird ein Randschneidstrahl 9 erzeugt, welcher die flächige Materialbahn 3 durchdringt und von der flächigen Materialbahn 3 einen Randstreifen 2 abtrennt. Der Randstreifen 2 ist auf einer Seite der flächigen Materialbahn 3 durch einen Randstreifen-Außenrand 4 begrenzt und zur Mitte der flächigen Materialbahn 3 durch einen Randstreifen-Innenrand 5 begrenzt. Der von der flächigen Materialbahn 3 abgetrennte Randstreifen 2 weist eine Randstreifenbreite B auf, welche durch die seitlich durch den Randstreifen-Außenrand 4 und den Randstreifen-Innenrand 5 begrenzt wird. In Maschinenquerrichtung CD ist über dem Randstreifen 2 ein Abschlagelement 6 angeordnet, welches von einer Auslenkvorrichtung 7 ausgelenkt werden kann. Die Auslenkvorrichtung 7 kann beim Auslenken in einer Bewegungsrichtung A ausgelenkt werden. Für ein Abschlagen des Randstreifens 6 muss das Abschlagelement 6 den Randstreifen 2 durchtrennen. Beim Abschlagen wird die Auslenkvorrichtung 7 in der Bewegungsrichtung A ausgelenkt und die Auslenkung auf das an der Auslenkvorrichtung 7 angeordnete Abschlagelement 6 übertragen, wobei das Abschlagelement 6 in den Randstreifen 2 eintaucht und den Randstreifen 2 durchtrennt.
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In der 2 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlagvorrichtung 1 schematisch als ein Querschnitt der Seitenansicht der Abschlagvorrichtung 1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung nach 1 dargestellt. Von der in der Fortbewegungsrichtung V hergestellten flächigen Materialbahn 3 wird entlang der Maschinenlängsrichtung MD mit der Randschneiddüse 8 ein Randschneidstrahl 9 erzeugt, welcher die flächige Materialbahn 3 durchdringt und von der flächigen Materialbahn 3 einen Randstreifen 2 abtrennt. Durch Auslenkung der Abschlagvorrichtung 7 entlang der Bewegungsrichtung A taucht das Abschlagelement 6 in den Randstreifen 2 ein und durchtrennt den Randstreifen 2. Die Bewegungsrichtung A ist beispielhaft als eine kreisförmige Bahn dargestellt. Zum Abschlagen des Randstreifens 2 sind unterschiedliche Positionen des an der Abschlagvorrichtung 7 angeordneten Abschlagelements 6 bei der Bewegungsrichtung A beispielhaft als gestrichelte Linien dargestellt. Beim Abschlagen des Randstreifens 2 leitet das Abschlagelement 6 den abgeschlagenen Randstreifen 2 in eine Abführvorrichtung 10 ein. An der Abführvorrichtung 10 ist eine Stofflösevorrichtung 11 angeordnet, in welcher der abgeschlagene Randstreifen 2 aufgelöst werden kann. Die Stofflösevorrichtung 11 kann als ein Stofflösepulper ausgeführt sein.
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In der 3 ist eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Abschlagvorrichtung 1 schematisch als ein Querschnitt der Seitenansicht der Abschlagvorrichtung 1 gemäß einer Ausführungsform der Erfindung nach 1 mit einem Blech als Abschlagelement 6 dargestellt. Zum Abschlagen des Randstreifens 2 wird das als Abschlagelement 6 eingesetzte Blech in einer linearen Bewegungsrichtung A ausgelenkt und taucht in den abgetrennten Randstreifen 2 bis zur Durchtrennung des Randstreifens 2 ein. Das als Abschlagelement 6 eingesetzte Blech leitet den abgeschlagenen Randstreifen 2 zudem in die Abführvorrichtung 10 ein.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Abschlagvorrichtung
- 2
- Randstreifen
- 3
- flächige Materialbahn
- 4
- Randstreifen-Außenrand
- 5
- Randstreifen-Innenrand
- 6
- Abschlagelement
- 7
- Auslenkvorrichtung
- 8
- Randschneiddüse
- 9
- Randschneidstrahl
- 10
- Abführvorrichtung
- 11
- Stofflösevorrichtung
- 12
- Messerelement(e)
- 13
- Gegenmesser
- A
- Bewegungsrichtung
- B
- Randstreifenbreite
- CD
- Maschinenquerrichtung
- MD
- Maschinenlängsrichtung
- V
- Fortbewegungsrichtung der flächigen Materialbahn
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Beispiel 1
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Die erfindungsgemäße Auslenkvorrichtung wurde an einer Tissuemaschine bei Produktionsgeschwindigkeiten von mehr als 800 m/min getestet. Die Flächengewichte der Tissuebahn waren größer als 12 g/m2. Die Auslenkvorrichtung der Abschlagvorrichtung konnte elektrisch, hydraulisch und/oder pneumatisch betrieben werden. Die Auslenkvorrichtung war außerhalb der laufenden Materialbahn angeordnet und mit einem Abschlagelement verbunden. Das Abschlagelement war oberhalb der Tissuebahn angeordnet und überdeckte die Randstreifenbreite. Als Abschlagelement kamen ein Rundstab, ein Zackenblech und ein gerades Blech zum Einsatz. Beim Auslenken der Auslenkvorrichtung führte das Abschlagelement eine lineare oder eine Schwenkbewegung durch, tauchte in den Randstreifen ein und schlug diesen ab. Bei dem Einsatz des Zackenblechs wurde auf der, dem Zackenblech gegenüber liegenden Seite ein Gegenmesser, insbesondere ein weiteres Zackenblech angeordnet, so dass es beim Auslenken des Zackenblechs zur Scherung der Randstreifenbahn zwischen dem Zackenblech und dem Gegenmesser kam, was spätestens dann zur Durchtrennung des Randstreifens führte. Der durchtrennte Randstreifen wurde in einen Trichter als eine Abführvorrichtung eingeleitet, wobei zur Unterstützung der Einleitung das Abschlagelement mit unterschiedlichen Oberflächen ausgestattet wurde. Als eine weitere Möglichkeit wurde die Einleitung des durchtrennten Randstreifens in den Abführtrichter mit einem Luftleitblech unterstützt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- EN ISO 12625-3:2014 [0013]
- DIN EN ISO 4288 [0026]
- DIN EN ISO 4288 [0037]