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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Verriegelungsanordnung für ein Zweirad mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und ein Zweirad mit der Verriegelungsanordnung.
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Technischer Hintergrund
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Zweiräder mit Verriegelungseinrichtungen sind aus dem Stand der Technik bereits bekannt. Verriegelungseinrichtungen verriegeln das Zweirad gegen ein ungewolltes Entfernen durch Wegschieben oder Wegrollen, indem sie üblicherweise eines der Räder blockieren. Solche Verriegelungseinrichtungen sind beispielsweise als herkömmliche Fahrradschlösser bekannt, die durch zwei Radspeichen hindurch geführt, um einen Fahrradrahmen gelegt und manuell verschlossen werden. Es sind auch bereits elektromechanisch arbeitende Verriegelungseinrichtungen für Zweiräder bekannt geworden, die z.B. über eine Fernbedienung betätigbar sind.
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Beispielsweise beschreibt die Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2011 100 725 U1 , die wohl den nächstliegenden Stand der Technik bildet, eine Schließeinrichtung für Zweiräder oder Fahrräder. Die Schließeinrichtung umfasst einen Verschließbolzen, der zwischen einer nicht verschließenden Stellung und einer verschließenden Stellung bewegbar ist und der in der verschließenden Stellung ein Rad des Zweirades durchgreifend verriegelt. Der Verschließbolzen ist an einem ersten Ende an einem Lagerelement angeordnet, das an einem Zweiradrahmen angeordnet ist und an einem zweiten Ende in einem elektromechanischen Schloss verriegelt ist. Das elektromechanische Schloss ist über eine Fernbedienung zur Freigabe des Verschließbolzens betätigbar.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine alternative funktionale Lösung zur Verriegelung eines Zweirades bereitzustellen. Diese Aufgabe wird durch eine Verriegelungsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch ein Zweirad mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und/oder den beigefügten Figuren.
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Es wird eine Verriegelungsanordnung für ein Zweirad vorgeschlagen. Beispielsweise ist das Zweirad als ein Fahrrad, Pedelec, ATV oder als ein Kleinkraftrad ausgebildet. Das Zweirad weist eine Welle auf, die zur Übertragung eines Antriebsmoments des Zweirads ausgebildet ist. Insbesondere ist die Welle als eine Antriebswelle oder als eine Abtriebswelle des Zweirads ausgebildet. Beispielsweise ist die Antriebswelle im Bereich zwischen den Pedalen des Zweirads als eine Tretwelle ausgebildet. Die Abtriebswelle ist vorzugsweise im Nabenbereich mindestens eines der Räder angeordnet.
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Die Verriegelungsanordnung umfasst ein Verriegelungselement, das von einer Freigabeposition in eine Verriegelungsposition und zurück überführbar ist. Die Überführung des Verriegelungselements von der Verriegelungsposition in die Freigabeposition und zurück kann beispielsweise mechanisch oder elektromechanisch erfolgen. Das Verriegelungselement ist dazu ausgebildet, die Welle in der Verriegelungsposition mechanisch gegen eine Drehung und damit gegen die Übertragung des Antriebsmoments zu verriegeln. Insbesondere ist die Welle durch das Verriegelungselement mechanisch gegen eine Rotation blockiert, wenn sich das Verriegelungselement in der Verriegelungsposition befindet.
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Die Verriegelungsanordnung umfasst einen Verriegelungsabschnitt, in den das Verriegelungselement in der Verriegelungsposition eingreift, insbesondere einrastet, sodass die Welle gegen die Übertragung des Antriebsmoments verriegelt ist.
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Durch die erfindungsgemäße Verriegelungsanordnung kann eine alternative und besonders funktionale Verriegelungsanordnung für ein Zweirad bereitgestellt werden. Insbesondere wird durch die Verriegelungsanordnung eine Wegfahrsperre für das Zweirad geschaffen. Dadurch kann ein widerrechtliches Bewegen des Zweirads in der Verriegelungsposition des Verriegelungselements zumindest erschwert werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass für das Zweirad aufgrund der Verriegelung ein Versicherungsschutz gegen einen Diebstahl besteht.
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Bevorzugt ist das Verriegelungselement als ein Bolzen, insbesondere als ein Rastbolzen, ausgebildet. Der Verriegelungsabschnitt ist vorzugsweise drehfest an und/oder auf der Welle anordbar und/oder angeordnet. Zum Beispiel ist der Verriegelungsabschnitt als eine Rastmutter ausgebildet. Alternativ ist es bevorzugt, dass der Verriegelungsabschnitt in der Welle integriert ist. Hierbei kann der Verriegelungsabschnitt z.B. als eine oder mehrere Vertiefungen oder Aussparungen in einem Grundkörper der Welle ausgebildet sein.
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Vorzugsweise rastet das Verriegelungselement, insbesondere in der Ausbildung als Rastbolzen, in den Verriegelungsabschnitt ein, wenn es sich in der Verriegelungsposition befindet. Somit ist die Welle formschlüssig gegen die Übertragung des Antriebsmoments, insbesondere gegen die Rotation, verriegelt, wodurch das Zweirad gegen ein Wegschieben und/oder Wegfahren gesichert ist.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Verriegelungsanordnung eine Aktorik, die dazu ausgebildet ist, das Verriegelungselement von der Freigabeposition in die Verrieglungsposition und/oder umgekehrt zu überführen. Beispielsweise umfasst die Aktorik einen elektrisch ansteuerbareren Magnetmechanismus, durch den das Verriegelungselement von der Freigabeposition in die Verriegelungsposition und/oder in umgekehrter Richtung überführbar ist. Insbesondere wird das Verriegelungselement ausschließlich aufgrund magnetischer Kräfte von der Freigabeposition in die Verriegelungsposition und zurück bewegt. Alternativ kann die Aktorik einen Stellmotor umfassen.
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Optional ergänzend umfasst die Aktorik eine Federeinrichtung, die mit dem Magnetmechanismus zusammenwirkt. Beispielsweise kann die Federeinrichtung durch das Verriegelungselement vorgespannt sein, wobei es zur Überführung in die Verriegelungsposition von der Federeinrichtung freigegeben wird, um sich in Richtung des Verriegelungsabschnitts bewegen und in den Verriegelungsabschnitt eingreifen zu können. Zur Rückführung von der Verriegelungsposition in die Freigabeposition kommt in diesem Fall der Magnetmechanismus zum Einsatz. Alternativ ist es auch möglich, dass das Verriegelungselement durch den Magnetmechanismus in die Verriegelungsposition überführt wird und durch die Federeinrichtung zurück in die Freigabeposition gezogen und dort gehalten wird.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Verriegelungsanordnung eine Bedieneinrichtung umfasst. Vorzugsweise ist das Verriegelungselement von der Freigabeposition in die Verriegelungsposition und zurück überführbar, wenn ein Nutzer die Bedieneinrichtung betätigt. Möglich im Rahmen der Erfindung ist, dass die Bedieneinrichtung als eine mechanisch arbeitende Bedieneinrichtung ausgebildet ist. Beispielsweise kann die Bedieneinrichtung als ein Schloss mit einem mechanischen oder elektrischen Schlüssel, insbesondere mit einem manuell zu bedienenden Schlüssel, Zahlencode oder einer Magnetkarte, ausgebildet sein. Vorzugsweise wird der Schlüssel vom Nutzer an der Verriegelungsanordnung angesetzt und/oder betätigt wird.
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Besonders bevorzugt ist jedoch, dass die Bedieneinrichtung als eine mobile Fernbedienung ausgebildet ist. Insbesondere ist das Verriegelungselement durch die mobile Fernbedienung kabel- und/oder kontaktlos bewegbar. Hierbei ist das Verriegelungselement automatisch von der Verriegelungsposition in die Freigabeposition und/oder umgekehrt überführbar, wenn der Nutzer die mobile Fernbedienung betätigt. Die mobile Fernbedienung kann beispielsweise in einem Schlüsselanhänger integriert sein.
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Durch die Ausbildung der Bedieneinrichtung als mobile Fernbedienung kann das Zweirad auch im Weggehen und/oder aus einer Entfernung gegen das Wegfahren und/oder Wegschieben verriegelt werden. Insbesondere kann die Verriegelung besonderes zügig und ohne zusätzlichen Zeitaufwand erfolgen. Im Speziellen wird der Nutzer der mobilen Fernbedienung durch den Ver- oder Entriegelungsvorgang des Zweirads nicht aufgehalten. Besonders für Fahrradkuriere, deren Abstellzeiten des Zweirads vergleichsweise gering und gleichzeitig sehr häufig ausfallen, ist dies besonders von Vorteil. Diese werden bei der Verwendung der mobilen Fernbedienung zur Ver- und Entriegelung des Zweirads zeitlich nicht beeinträchtigt, da sie die Verriegelung beim Weggehen vom Zweirad und die Entriegelung beim Annähern an das Zweirad ausführen können. Insbesondere wird durch die Möglichkeit der ferngesteuerten Verriegelung des Zweirads der Aufwand des Ver- und Entriegelns auf ein Minimum reduziert. Zudem können durch die Zeitersparnis auch Kosten eingespart werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass durch die Verriegelungsanordnung sowohl eine Diebstahlsicherheit des Zweirads als auch ein Komfort für den Nutzer beim Ver- und Entriegeln des Zweirads erhöht werden kann.
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In einer bevorzugten Umsetzung der Erfindung umfasst die Verriegelungsanordnung eine Steuereinrichtung. Vorzugsweise ist die Steuereinrichtung signaltechnisch mit der Bedieneinrichtung und mit der Aktorik verbunden. Bei Betätigung der Bedieneinrichtung steuert die Steuereinrichtung die Aktorik zur Überführung des Verriegelungselements von der Freigabeposition in die Verriegelungsposition und/oder umgekehrt an.
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Zum Betrieb der Steuereinrichtung und/oder der Aktorik weist die Verriegelungsanordnung vorzugsweise eine Spannungsquelle auf. Diese ist beispielsweise durch mindestens eine Batterie und/oder durch mindestens einen Akku gebildet.
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Bevorzugt weist die Verriegelungsanordnung ein Aufnahmegehäuse auf. Zumindest ist das Verriegelungselement in dem Aufnahmegehäuse angeordnet. Beispielsweise ragt das Verriegelungselement in der Verriegelungsposition zumindest teil- und/oder abschnittsweise aus dem Aufnahmegehäuse heraus und kann so in den Verriegelungsabschnitt eingreifen. Bevorzugt ist das Verriegelungselement in der Freigabeposition vollständig in dem Aufnahmegehäuse angeordnet. In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung sind zusätzlich zum Verriegelungselement auch die Steuereinrichtung, die Spannungsquelle und/oder die Aktorik und ggf. weitere Bauteile, wie z.B. elektrische Leitungen etc. in dem Aufnahmegehäuse angeordnet. Durch die Integration der einzelnen vorgenannten Elemente der Verriegelungsanordnung ist diese zumindest teilweise, vorzugsweise größtenteils, modulartig am oder im Zweirad anordbar. Durch die modulartige Anordnung kann ein Aufwand für die Montage der Verriegelungsanordnung am Zweirad verringert werden.
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In einer besonders bevorzugten Umsetzung der Erfindung ist das Aufnahmegehäuse, insbesondere mit den darin vorgenannten Elementen der Verriegelungsanordnung, in einem Hohlraum eines Zweiradrahmens integrierbar. Somit ist das Aufnahmegehäuse mit den darin integrierten Elementen der Verriegelungsanordnung von außerhalb des Zweirads unsichtbar in diesem integriert. Dies bietet insbesondere optische Vorteile. Weiterhin ist die Verriegelungsanordnung Bauraum sparend im Zweirad integrierbar.
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Beispielsweise ist das Aufnahmegehäuse in einem Hohlraum eines Sattelrohrs des Zweirads integrierbar. Dies ist besonders vorteilhaft, da das Sattelrohr üblicherweise bereits funktionsbedingt, insbesondere zur späteren Montage eines Sattels, eine Öffnung aufweist, durch die das Aufnahmegehäuse in dieses einführbar ist. Ein weiterer Vorteil ist, dass sich das Sattelrohr im montierten Zustand des Zweirads vom Sattel direkt zur Antriebswelle erstreckt, wodurch die Verriegelungsanordnung unmittelbar auf die Antriebswelle, insbesondere auf die Tretwelle, wirken kann. Alternativ kann das Aufnahmegehäuse auch in einem Hohlraum eines weiteren Rohrs des Zweiradrahmens integriert werden, das zu der Antriebs- oder Abtriebswelle führt.
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In einer möglichen Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Verriegelungsanordnung ein Ortungs- und/oder Funkmodul, über das das Zweirad fernortbar ist. Insbesondere kann über das Ortungs- und/oder Funkmodul eine Position des Zweirads bestimmt werden. Optional ergänzend ermöglicht das Ortungs- und/oder Funkmodul auch aus der Ferne eine eindeutige Identifizierung und Zuordnung zu einem Besitzer oder Fahrer des Zweirads. Dies ist beispielsweise für Unternehmen, die Zweiräder verleihen, besonders von Vorteil, da sie die verliehenen Zweiräder jederzeit orten, identifizieren und bei Verlust wieder auffinden können. Weiterhin kann durch das Ortungsund/oder Funkmodul ein Diebstahl des Fahrrads schneller aufgeklärt werden.
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In einer optionalen Ausgestaltung der Erfindung umfasst das Ortungsund/oder Funkmodul ein RFID-System, (radio-frequency identification-System) mit einem Transponder und einem Lesegerät. Vorzugsweise ist der Transponder am Zweirad anordbar. Optional ist das Lesegerät beabstandet vom Zweirad angeordnet. Hierbei kann es z.B. in der mobilen Fernbedienung integriert sein. Bevorzugt ist, dass die Position des Zweirads auf das Lesegerät, insbesondere auf die mobile Fernbedienung mitgeteilt wird. Beispielsweise umfasst die mobile Fernbedienung hierfür eine Anzeigeeinrichtung in Ausbildung mindestens einer Leuchtdiode oder eines Displays.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft ein Zweirad mit der Welle zur Übertragung des Antriebsmoments und mit der Verriegelungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 9 und/oder nach der bisherigen Beschreibung. Bevorzugt ist die Verriegelungsanordnung an oder in dem Zweirad angeordnet. Optional ergänzend umfasst das Zweirad den Zweiradrahmen.
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Weitere Merkmale, Vorteile und Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung. Dabei zeigt:
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1 einen Zweiradrahmen eines Zweirads mit einer darin modulartig integrierten Verriegelungsanordnung;
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2 eine Detaildarstellung eines Verriegelungselements in Zusammenwirkung mit einem Verriegelungsabschnitt der Verriegelungsanordnung aus 1.
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Einander entsprechende oder gleiche Teile sind in den Figuren jeweils mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Verriegelungsanordnung 1, die in einem Zweiradrahmen 2 eines Zweirads integriert ist. Beispielsweise ist das Zweirad als ein Fahrrad, Pedelec, ATV oder als ein Kleinkraftrad ausgebildet.
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Der Zweiradrahmen 2 weist ein Unterrohr 3, ein Sattelrohr 4 und eine Kettenstrebe 7 auf. Das Unterrohr 3, das Sattelrohr 4 und die Kettenstrebe 7 sind über ein Tretlagergehäuse 5 miteinander verbunden. Das Sattelrohr 4 weist einen Hohlraum auf und mündet in dem Tretlagergehäuse 5. In dem Tretlagergehäuse 5 ist eine Welle 6 angeordnet. Diese ist als eine Antriebswelle, insbesondere Tretwelle, zum Antrieb der Räder des Zweirads ausgebildet und drehbar gelagert. Durch eine Tretbewegung eines Zweiradfahrers wird ein Antriebsmoment auf die Welle 6 und über diese wiederum auf eine Kette 17 des Zweirads übertragen, wodurch das Zweirad in Bewegung gesetzt wird.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die Welle 6 auch als eine Abtriebswelle des Zweirads ausgebildet sein, die in Wirkverbindung mit der Kette 17 steht und im Nabenbereich der Räder angeordnet ist.
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Die Verriegelungsanordnung 1 umfasst einen Verriegelungsabschnitt 8 und ein Verriegelungselement 9. Das Verriegelungselement 9 ist von einer Verriegelungsposition V in eine Freigabeposition F und/oder in umgehrter Richtung überführbar. Es ist als ein Rastbolzen ausgebildet.
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Der Verriegelungsabschnitt 8 ist als eine Rastmutter ausgebildet und drehfest auf der Welle 6 angeordnet. Insbesondere dreht sich der Verriegelungsabschnitt 8 mit der Welle 6 mit, wenn der Zweiradfahrer in die Pedale tritt. In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann der Verriegelungsabschnitt 8 in der Welle 6, insbesondere in einem Grundkörper der Welle 6, integriert sein. In diesem Fall ist der Verriegelungsabschnitt 8 z. B. als mehrere in die Welle 6 eingebrachte Vertiefungen und/oder Aussparungen ausgebildet, in die das Verriegelungselement 9 in der Verriegelungsposition V eingreift. In 2 ist die Überführung des Verriegelungselements 9 von der Freigabeposition F in die Verriegelungsposition V genauer gezeigt. Das Verriegelungselement 9 greift in der Verriegelungsposition V in den Verriegelungsabschnitt 8 ein. Insbesondere rastet das als Rastbolzen ausgebildete Verriegelungselement 9 in den als Rastmutter ausgebildeten Verriegelungsabschnitt 8 ein. Somit ist die Welle 6 in und entgegen einer Rotationsrichtung R formschlüssig gegen die Übertragung des Antriebsmoments verriegelt. Insbesondere bildet die Verriegelungsanordnung 1 in der Verriegelungsposition V eine Wegfahrsperre für das Zweirad, wobei dieses gegen ein Wegschieben und/oder Wegfahren gesichert ist. Dies ist von Vorteil, da die Möglichkeit einer Verriegelung die Voraussetzung für einen Versicherungsschutz des Zweirads gegen Diebstahl bildet. Außerdem müsste das Zweirad aufgrund der Wegfahrsperre bei einem Diebstahl weggetragen werden, was den Diebstahl an sich erheblich erschwert. In der Freigabeposition F gibt das Verriegelungselement 9 den Verriegelungsabschnitt 8 und damit die Welle 6 wieder zur Rotation und Übertragung des Antriebsmoments frei.
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Gemäß 1 umfasst die Verriegelungsanordnung 1 eine Steuereinrichtung 11 und eine Aktorik 12, die einen elektrisch betätigbaren Magnetmechanismus umfasst. Die Aktorik 12 ist zur Überführung des Verriegelungselements 9 von der Verriegelungsposition V in die Freigabeposition F und/oder umgekehrt ausgebildet. Es ist z.B. möglich, dass die Aktorik 12 eine Federeinrichtung umfasst, die mit dem Magnetmechanismus zusammenwirkt. Insbesondere kann das Verriegelungselement 9 z.B. durch die Federeinrichtung vorgespannt sein und zur Überführung die Verriegelungsposition V von der Federeinrichtung freigegeben werden, sodass sie sich in Richtung des Verriegelungsabschnitts 8 bewegt und in diesen eingreift. Der Magnetmechanismus bewirkt dann die Rückführung von der Verriegelungsposition V in die Freigabeposition F. Alternativ ist es auch möglich, dass das Verriegelungselement 9 magnetisch in die Verriegelungsposition V überführt wird und die Federeinrichtung diese wieder zurück in die Freigabeposition F holt und dort vorspannt. Auch eine rein magnetische Bewegung des Verriegelungselements 9 ist im Rahmen der Erfindung möglich.
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Die Verriegelungsanordnung 1 umfasst eine Bedieneinrichtung 10 zur Aktivierung der Aktorik 12 und zur Betätigung des Verriegelungselements 9. Insbesondere wird das Verriegelungselement 9 bei Betätigung der Bedieneinrichtung 10 von der Verriegelungsposition V in die Freigabeposition F und/oder in umgekehrter Richtung überführt. Die Bedieneinrichtung 10 ist als eine mobile Fernbedienung ausgebildet, die der Zweiradfahrer jederzeit mit sich führen kann. Durch die Ausbildung der Bedieneinrichtung 10 als mobile Fernbedienung kann ein Zeitaufwand für das Verriegeln oder Entriegeln des Zweirads erheblich reduziert werden. Insbesondere kann der Zweiradfahrer das Zweirad nach dem Abstellen per Knopfdruck verriegeln oder entriegeln, ohne sich dabei unmittelbar am Zweirad aufhalten zu müssen.
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Die Steuereinrichtung 11 ist signaltechnisch mit der Bedieneinrichtung 10 als die mobile Fernbedienung und mit der Aktorik 12 verbunden. Bei Betätigung der Bedieneinrichtung 10 steuert die Steuereinrichtung 11 die Aktorik 12 an, wodurch das Verriegelungselement 9 von der Freigabeposition F in die Verriegelungsposition V und/oder in umgekehrter Richtung überführt wird.
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Zum Betrieb der Steuereinrichtung 11 und/oder der Aktorik 12 umfasst die Verriegelungsanordnung 1 eine Spannungsquelle 13. Die Spannungsquelle 13 ist als mindestens eine Batterie oder als mindestens ein Akku ausgebildet. Sie ist über eine elektrische Leitung 14 mit der Steuereinrichtung 11 und/oder mit der Aktorik 12 verbunden.
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In einem alternativen Ausführungsbeispiel kann die Bedieneinrichtung 10 auch als eine mechanisch arbeitende Bedieneinrichtung, z.B. als ein Schlüssel, ausgebildet sein, der durch den Zweiradfahrer unmittelbar am Zweirad manuell betätigt wird.
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Die Verriegelungsanordnung 1 umfasst ein Ortungs- und/oder Funkmodul 16, über das das Zweirad insbesondere aus der Ferne geortet und optional ergänzend eindeutig identifiziert werden kann. Hierfür umfasst das Ortungsund/oder Funkmodul 16 ein RFID-System mit einem Transponder und einem Lesegerät. Der Transponder ist am Zweirad angeordnet und das Lesegerät in der als die mobile Fernbedienung ausgebildeten Bedieneinrichtung 10 integriert. Die Ortung und/oder Identifikation des Zweirads wird durch die mobile Fernbedienung angezeigt. Hierfür weist diese eine Anzeigeeinrichtung in Form von Leuchtdioden oder einem Display auf. Dies hat den Vorteil, dass der Zweiradfahrer das Zweirad jederzeit orten und wiederfinden kann, wenn er die mobile Fernbedienung bei sich trägt.
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Die Verriegelungsanordnung 1 weist ein Aufnahmegehäuse 15 auf, das auf einer Stützbuchse 18 der Verriegelungsanordnung 1 in dem Zweiradrahmen 2, insbesondere in dem Hohlraum des Sattelrohrs 4, gelagert ist. In dem Aufnahmegehäuse 15 sind das Verriegelungselement 9, die Steuereinrichtung 11, die Aktorik 12, die Spannungsquelle 13 und die elektrische Leitung 14 angeordnet. In der Freigabeposition F ist das Verriegelungselement 9 vollständig in dem Aufnahmegehäuse 15 angeordnet. Dagegen wird es zumindest teil- und/oder abschnittsweise aus dem Aufnahmegehäuse 15 herausbewegt, um es in die Verriegelungsposition V zu überführen.
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Dadurch dass das Aufnahmegehäuse 15 das Verriegelungselement 9, die Steuereinrichtung 11, die Aktorik 12, die Spannungsquelle 13 und die elektrische Leitung 14 aufnimmt, kann die Verriegelungsanordnung 1 größtenteils, insbesondere mit Ausnahme des Verriegelungsabschnitts 8, modulartig im Zweiradrahmen 2 integriert werden. Die modulartige Ausbildung gewährleistet eine schnelle und einfache Montage der Verriegelungsanordnung 1 am Zweirad und bietet zudem optische Vorteile.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Verriegelungsanordnung
- 2
- Zweiradrahmen
- 3
- Unterrohr
- 4
- Sattelrohr
- 5
- Tretlagergehäuse
- 6
- Antriebswelle
- 7
- Kettenstrebe
- 8
- Rastabschnitt
- 9
- Verriegelungselement
- 10
- Bedieneinrichtung
- 11
- Steuereinrichtung
- 12
- Magnetmechanismus
- 13
- Spannungsquelle
- 14
- Leitung
- 15
- Aufnahmegehäuse
- 16
- Ortungs- und/oder Funkmodul
- 17
- Kette
- 18
- Stützbuchse
- F
- Freigabeposition
- V
- Verriegelungsposition
- R
- Rotationsrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202011100725 U1 [0003]