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Die hier offenbarten Ausführungsformen betreffen im Allgemeinen eine Plattform, ein System und ein Verfahren zum Umgestalten von Medien unter Verwendung einer digitalen Zuschneide- und Falzvorrichtung. Die aktuellen Medienschneidgeräte auf Plotter-Basis sind in der Lage einen Medienbogen zuzuschneiden und/oder zu markieren. Falls ein Bediener jedoch einen Medienbogen falzen möchte, um das Falten zu ermöglichen, das benötigt wird, um eine Medienstruktur zu bilden, wird ein teurerer X-Y-Zuschneidetisch benötigt. Es wäre nützlich, ein System nach Art eines Plotters zu entwickeln, das in der Lage ist, Medien sowohl zuzuschneiden als auch zu falzen.
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Eine hier beschriebene Ausführungsform ist ein Gerät zum Zuschneiden und Falzen von Medienbögen. Das Gerät umfasst ein Zuschneide- und Falzwerkzeug, eine Zuschneide- und Falzplattform, einen Positionierer und einen Computerprozessor. Das Zuschneide- und Falzwerkzeug, das konfiguriert ist, um sich im Gebrauch nur in einer X-Richtung zu bewegen, umfasst eine Schneidklinge und eine Falzspitze, die von der Schneidklinge beabstandet ist. Die Zuschneide- und Falzplattform verfügt über einen elastisch verformbaren Falzabschnitt, der konfiguriert ist, um einen Medienbogen während des Kontakts mit der Falzspitze zu tragen, und über einen nicht verformbaren Zuschneideabschnitt, der konfiguriert ist, um den Bogen während des Kontakts mit der Schneidklinge zu tragen. Der Zuschneideabschnitt weist eine längliche Furche auf, die darin gebildet ist, um die Schneidklinge während des Zuschneidens aufzunehmen. Der Positionierer ist konfiguriert, um den Medienbogen entlang der Zuschneide- und Falzplattform in einer Y-Richtung zu ziehen, während er den Bogen als Reaktion auf mindestens entweder einen Zuschneidebefehl oder einen Falzbefehl in der Y-Richtung hin- und herschiebt. Der Computerprozessor ist konfiguriert, um das Zuschneide- und Falzwerkzeug und den Positionierer zu betätigen. Ein Verfahren zum Zuschneiden und Falzen eines Medienbogens unter Verwendung des Geräts wird ebenfalls beschrieben.
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Eine andere Ausführungsform ist ein System zum Zuschneiden und Falzen von Medienbögen, das eine automatische Zuführung und Abführung umfasst. Das System umfasst ein Zuschneide- und Falzwerkzeug, eine Zuschneide- und Falzplattform, einen Positionierer, einen Computerprozessor und eine erste Zuführeinrichtung und eine zweite Zuführeinrichtung. Die erste Zuführeinrichtung ist neben der Zuschneide- und Falzplattform angeordnet oder daran angeschlossen und ist konfiguriert, um einzelne Medienbögen automatisch von einem Zuführbehälter in Richtung auf die Zuschneide- und Falzplattform unter Verwendung einer ersten Zuführvorrichtung zu transportieren. Die zweite Zuführeinrichtung ist neben der Zuschneide- und Falzplattform angeordnet und konfiguriert, um nach mindestens entweder dem Zuschneiden oder dem Falzen einzelne Medienbögen automatisch von der Zuschneide- und Falzplattform zu einem Abführbehälter zu transportieren.
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Noch eine andere hier beschriebene Ausführungsform ist ein Verfahren zum Herstellen eines Medienumgestalters, welches das Bilden eines Zuschneide- und Falzwerkzeugs und einer Zuschneide- und Falzplattform, und das Einbauen des Werkzeugs über der Plattform umfasst. Es wird ein Positionierer gebildet, der konfiguriert ist, um den Medienbogen entlang der Zuschneide- und Falzplattform in einer Y-Richtung zu ziehen, während er als Reaktion auf mindestens entweder einen Zuschneidebefehl oder einen Falzbefehl den Bogen in der Y-Richtung hin- und herschiebt, und es wird ein Computerprozessor gebildet, um das Zuschneide- und Falzwerkzeug und den Positionierer zu betätigen.
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Es zeigen:
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1 eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts einer Vorrichtung zum Zuschneiden und Falzen von Medien gemäß einer Ausführungsform.
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2A bis 2D schematische Schnittansichten von diversen Ausführungsformen der Arbeitsplattform, die in der Vorrichtung aus 1 verwendet wird.
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3A eine schematische Draufsicht einer Ausführungsform der Vorrichtung zum Zuschneiden und Falzen von Medien, die in 1 gezeigt wird, wobei die Abdeckung des Zuschneide- und Falzkopfes abgenommen ist.
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3B eine schematische Draufsicht einer anderen Ausführungsform der Vorrichtung zum Zuschneiden und Falzen von Medien, die in 1 gezeigt wird, wobei die Abdeckung des Zuschneide- und Falzkopfes abgenommen ist.
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4A eine perspektivische Ansicht der Elektromagnetausführungsform aus 3A, wobei die Abdeckung abgenommen ist.
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4B eine perspektivische Ansicht der Elektromagnetausführungsform aus 3B, wobei die Abdeckung abgenommen ist.
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5 eine perspektivische Ansicht eines Systems zum Zuschneiden, Falzen und Zuführen von Medien gemäß einer Ausführungsform.
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6 eine vereinfachte schematische Ansicht eines Systems zum Zuschneiden, Falzen und Zuführen von Medien gemäß einer Ausführungsform.
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7 eine vereinfachte schematische Ansicht eines Systems zum Zuschneiden, Falzen und Zuführen von Medien gemäß einer anderen Ausführungsform.
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8 eine vereinfachte, schematische Seitenansicht einer anderen Ausführungsform eines Systems zum Zuschneiden, Falzen und Zuführen von Medien, das eine automatische Zuführung zu und eine automatische Abführung von der Zuschneide- und Falzvorrichtung umfasst.
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9 ein Ablaufschema, das den Betrieb der Systeme zum Zuschneiden, Falzen und Zuführen von Medien aus 7 und 8 in einer Betriebsart beschreibt, bei der ein digitales Zuschneide- und Falzprogramm automatisch ausgewählt wird.
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10 ein Ablaufschema, das den Betrieb der Systeme zum Zuschneiden, Falzen und Zuführen von Medien aus 7 und 8 beschreibt, bei dem ein Bediener ein digitales Zuschneide- und Falzprogramm manuell auswählt.
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11 ein Blockdiagramm eines beispielhaften Systems, das verwendet werden kann, um Programmanweisungen für die Ausführungsform aus 6 zu enthalten oder umzusetzen.
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12 ein Blockdiagramm eines beispielhaften Systems, das mit der Ausführungsform aus 7 verwendet werden kann.
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Wie er hier verwendet wird, bezieht sich der Begriff „Zuschneideplattform” auf die waagerechte, geneigte, flache oder nicht flache Oberfläche in der Zuschneide- und Falzvorrichtung, auf der die Medien während des Zuschneidens positioniert sind. Der Begriff „Falzplattform” bezieht sich auf die waagerechte, geneigte, flache oder nicht flache Oberfläche in der Zuschneide- und Falzvorrichtung, auf der die Medien während des Falzens positioniert sind. Der Begriff „Zuschneide- und Falzplattform” bezieht sich auf eine Arbeitsfläche zweifacher Härte zum Ausführen des Zuschneidens und des Falzens in der Vorrichtung. Der Begriff „nicht verformbarer Abschnitt” bezieht sich auf einen Abschnitt der Plattform, der durch den Druck, der von einem Werkzeug in einer Vorrichtung zum Zuschneiden und Falzen von Medien ausgeübt wird, nicht elastisch oder unelastisch verformt werden kann. Der Begriff „elastisch verformbarer Abschnitt” bezieht sich auf einen Abschnitt der Plattform, der von dem Druck, der von einem Falzwerkzeug in einer Vorrichtung zum Zuschneiden und Falzen von Medien ausgeübt wird, elastisch verformt werden kann. Der Begriff „Medienumgestalter”, wie er hier verwendet wird, ist eine Vorrichtung, die zum Zuschneiden und Falzen von Medien verwendet werden kann.
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Der Begriff „räumliches Dokument” bezieht sich auf ein dreidimensionales Objekt, das durch Zuschneiden und Falten eines flachen Medienbogens gebildet wird. In den meisten Fällen verfügt das räumliche Dokument über Druckmaterial, wie etwa Text und Bilder, das auf seiner Oberfläche angeordnet ist (oder weist in manchen Fällen eine einheitlich pigmentierte oder gefärbte Farbe auf). Der Begriff „Medien” bezieht sich auf einen beliebigen bogenförmigen Papierstoff, wie etwa Papier, Vollpappe, Pappe, Vinyl, Etiketten, Polyester usw., der zu einem räumliches Dokument geformt werden kann. Der Begriff „zuschneiden” bedeutet schneiden und/oder einkerben. Eine „Zuschneide- und Falzvorrichtung” ist eine Vorrichtung, die verwendet wird, um Medien digital zuzuschneiden und zu falzen. Der Begriff „falzen” bedeutet das Anbringen eines Knicks ohne Zuschneiden der Medien. Der Begriff „Zuführeinrichtung”, wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf ein Gerät, das Medien zuführt. Der Begriff „Zuführvorrichtung”, wie er hier verwendet wird, bezieht sich auf eine oder mehrere Zuführwalzen oder auf eine Vakuum-Zuführvorrichtung. Der Begriff „Verzögerungszuführtechnologie" bezieht sich auf diverse Techniken zum genauen Trennen und Zuführen von Bögen unter Verwendung einer Zuführwalze und einer Verzögerungswalze oder eines Verzögerungsblocks. Der Begriff „Vakuum-Zuführtechnologie” bezieht sich auf diverse Techniken zum Bewegen eines Bogens auf einem Zuführweg unter Verwendung eines Vakuums.
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Die hier beschriebenen Ausführungsformen umfassen eine Vorrichtung zum Zuschneiden und Falzen von Medien mit automatischer Zuführung, die eine rentable Produktion kleiner Mengen von Medienstrukturen ermöglicht, wozu räumliche Dokumente, wie etwa Schachteln, gehören. Typischerweise werden Schachteln unter Verwendung einer relativ kostspieligen Stanzeinrichtung aus Bögen ausgeschnitten. Diese Kosten hindern die Möglichkeit, kleine Bestellungen anzunehmen. Dagegen verwendet das hier beschriebene System eine Zuschneide- und Falzvorrichtung, die ein Modell aufweist, das ähnlich wie die Stift-Plotter ist, die in den 80er Jahren weitgehend verwendet wurden, außer dass die Zuschneide- und Falz-Plotter Schneidklingen und Falzspitzen anstelle von Stiften verwenden. Diese Art von Zuschneide- und Falz-Plotter verwendet typischerweise eine gerändelte oder teilweise gerändelte Welle und Leerlaufrollen, um die Steuerung des Bogens zu bewahren und den Bogen in der Prozessrichtung, die hier als Y-Richtung bezeichnet wird, während eines Zuschneide- und Falzauftrags hin und her zu bewegen. Die andere Achse wird über einen Schlitten mit Riemen- oder Kabelantrieb aufgenommen, auf dem eine Klingen- und Spitzenbaugruppe eingebaut ist. Bei bestimmten Ausführungsformen umfasst die Klingen- und Spitzenbaugruppe einen Mechanismus auf Elektromagnetbasis, der die Schneidklinge oder Falzspitze auf den Bogen absenkt, wenn ein Schnitt oder Knick auszuführen ist. Bei bestimmten Ausführungsformen hebt eine Rückholfeder die Klinge von dem Bogen ab, sobald der Elektromagnet aberregt ist. Die Steuerung der beiden Achsen und des Elektromagneten kann durch eine Schneid- und Falzdatei vorgeschrieben werden, die von einer Computeranwendung generiert wird und auf die Zuschneide- und Falzvorrichtung heruntergeladen wird.
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Eine hier beschriebene Ausführungsform ist ein Medienumgestalter, der eine Schneidfläche oder Plattform umfasst, die eine harte, gefurchte Partie zum Schneiden und eine elastisch verformbare Falzfläche oder Plattform, die zum Falzen ausreichend biegsam ist, kombiniert. Diese Anordnung stellt sowohl das Schneiden als auch das Falzen auf einer X-Theta-Schneidvorrichtung zu erheblich geringeren Kosten bereit, als wenn ein X-Y-Zuschneidetisch verwendet würde.
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Mit Bezug auf 1 bis 3 wird ein zweiköpfiges Falzgerät/Schneidgerät mit X-Theta-Schneidearchitektur gezeigt. Bei einigen Ausführungsformen werden Falten ermöglicht, indem die Medien entlang der Linie der gewünschten Falte gefalzt werden, ohne die Medien zu zerschneiden. Bei einer Ausführungsform nimmt ein Schneidkopf zwei verschiedene Werkzeuge auf, die von zwei verschiedenen Elektromagnetsystemen betätigt werden. Die Elektromagnete können unabhängig voneinander betätigt werden. Für einen Umgestaltungsauftrag, der sowohl das Schneiden als auch das Falzen umfasst, wird das Schneidwerkzeug in eine erste Station gebracht, die in 1 als stromabwärtige Station gezeigt ist, und das Falzwerkzeug wird in eine zweite Station gebracht, die in 1 als stromaufwärtige Station gezeigt ist. Bei einigen Ausführungsformen wird die zweite Station durch zwei Elektromagnete betätigt, wohingegen die erste Station durch einen einzigen Elektromagneten betätigt wird. Diese Anordnung verdoppelt die verfügbare Werkzeugkraft an der zweiten Station, die notwendig ist, um schwere Medien zu falzen.
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1 zeigt schematisch eine perspektivische Ansicht eines Abschnitts der Zuschneide- und Falzvorrichtung 10 gemäß einer ersten Ausführungsform, die Einzelheiten der Zuschneide- und Falzwerkzeuge zeigt. Die Zuschneide- und Falzvorrichtung 10 umfasst einen Zuschneide- und Falzmechanismus 12, der einen Zuschneide- und Falzkopf 14 mit einer Abdeckung 18 aufweist. Der Zuschneide- und Falzkopf 14 auf einer Winde 16 eingebaut, die den Zuschneide- und Falzkopf 14 in die Querrichtung bewegt. Der Zuschneide- und Falzkopf 14 umfasst ein Schneidwerkzeug 20, das eine Schneidklinge 22 aufweist, und ein Falzwerkzeug 24, das eine Falzspitze 26 aufweist. Das Schneidwerkzeug 20 wird innerhalb des Zuschneide- und Falzkopfes 14 von einem Schneidwerkzeugarm 28 getragen, und das Falzwerkzeug 24 wird innerhalb des Zuschneide- und Falzkopfes 14 von einem Falzwerkzeugarm 30 getragen. Das Falzwerkzeug 24 ist geringfügig von dem Schneidwerkzeug sowohl in Y-Richtung (Ablaufrichtung) als auch in X-Richtung beabstandet. Bei einigen Ausführungsformen ist die senkrechte Achse des Schneidwerkzeugs von der senkrechten Achse des Falzwerkzeugs um ungefähr 5 bis 20 mm (breiter Bereich) oder 8 bis 15 (schmaler Bereich) in Y-Richtung (Prozessrichtung) und ungefähr 25 bis 40 mm (breiter Bereich) oder 30 bis 35 (schmaler Bereich) in X-Richtung beabstandet, wobei sich das Schneidwerkzeug geringfügig stromabwärts von dem Falzwerkzeug befindet. Bei einigen Ausführungsformen werden das Schneidwerkzeug und das Falzwerkzeug durch Elektromagneten betätigt, es können jedoch auch andere Betätigungsmittel verwendet werden, die eine senkrechte Bewegung der Schneidklinge 22 und der Falzspitze 26 bereitstellen.
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Eine Zuschneide- und Falzplattform 34 mit zweifacher Oberfläche, die in 1 bis 3 gezeigt wird, ist unterhalb des Zuschneide- und Falzmechanismus 12 angeordnet. Während die Plattform bei der gezeigten Ausführungsform waagerecht angeordnet ist, können andere Konfigurationen, einschließlich einer Schräge, verwendet werden. Die Zuschneide- und Falzplattform 34 umfasst einen unbiegsamen Abschnitt 36, der eine Schneidefurche 38 aufweist, die darin gebildet ist und durch gegenüberliegende Seitenwände 43 und 45 und eine untere Wand 47 definiert ist. Die Furche 38 erstreckt sich in einer X-Richtung, die zur Medienablaufrichtung (Y-Richtung) rechtwinklig ist. Die Zuschneide- und Falzplattform umfasst auch einen elastisch verformbaren Abschnitt 40, der neben und stromaufwärts von dem unbiegsamen Abschnitt 36 angeordnet ist. Der elastisch verformbare Abschnitt weist eine ausreichende Biegsamkeit auf, so dass das Falzwerkzeug die Medien plastisch verformen und falzen kann, wenn es eine Faltlinie generiert, ohne die Medien zu zerschneiden. Bei einigen Ausführungsformen ist die obere Oberfläche der Falzpartie im Allgemeinen koplanar zu der oberen Oberfläche der Schneidepartie. Die Falzfläche der Falzpartie (oder einfach die Falzpartie) weist typischerweise eine Shore-Härte A in dem Bereich von 40 bis 90 (breit) oder 50 bis 75 (mittel) oder 60 bis 70 (schmal) auf.
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Die Furche 38 in dem unbiegsamen Abschnitt 36 der Plattform 34 ist dimensioniert und konfiguriert, um einen Abschnitt der Schneidklinge 22 aufzunehmen, wenn die Schneidklinge 22 einen Medienbogen in Eingriff bringt und wenn sich die Klinge 22 entlang der Länge der Wände 43, 45 und 47 der Furche 38 verschiebt. Die Zuschneide- und Falzplattform ist ortsfest, und die Schneidklinge 22 und die Falzspitze 26 bewegen sich mit Bezug auf die Furche 38 in der Ebene des Medienbogens. Der unbiegsame Abschnitt 36 kann mehrere Schneidfurchen umfassen, die entweder nebeneinander in einer im Allgemeinen parallelen Anordnung ausgerichtet sind oder in einer abwechselnden Konfiguration ausgerichtet sind, wobei elastisch verformbare Abschnitte zwischen angrenzenden Rillen angeordnet sind. Die Furche kann eine beliebige geeignete Form aufweisen und weist typischerweise einen rechteckigen, V-förmigen oder gemischten V-förmigen und rechteckigen Querschnitt auf.
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Bei der in 2A gezeigten Ausführungsform ist der elastisch verformbare Abschnitt 40 in einer Öffnung in dem unbiegsamen Abschnitt 36 eingebaut, wobei die Öffnung von der unteren Wand 41, der Seitenwand 42 und einer gegenüberliegenden Seitenwand (nicht gezeigt) definiert ist. In manchen Fällen ist der elastisch verformbare Abschnitt 40 abnehmbar eingebaut und ermöglicht den Austausch mit elastisch verformbaren Abschnitten 40, die eine unterschiedliche Verformbarkeit aufweisen. In anderen Fällen ist der elastisch verformbare Abschnitt 40 an dem unbiegsamen Abschnitt 36 befestigt.
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Bei der Ausführungsform aus 2B, welche die Plattform 34', den unbiegsamen Abschnitt 36' und den elastisch verformbaren Abschnitt 40' abbildet, bildet ein unbiegsamer, abnehmbarer Einschub 37 die Wände 43’, 45’ und 47’ der Furche 38’. Der Einschub 37 ist abnehmbar in einer Öffnung in dem unbiegsamen Abschnitt 36' eingebaut, die von den Seitenwänden 49 und 51 und der unteren Wand 53 definiert ist. Die Verwendung eines Einschubs 37 ermöglicht eine Änderung der Geometrie der Furche, einschließlich der Größe und/oder der Form, indem man diverse Einschübe 37 auswählt.
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Bei der Ausführungsform aus 2C, welche die Plattform 34” abbildet, ist der unbiegsame Abschnitt 36” abnehmbar oder fest in einer Öffnung in dem elastisch verformbaren Abschnitt 40” eingebaut, die durch die Seitenwände 55 und 57 und die untere Wand 59 definiert ist. Diese Konfiguration ist bei Ausführungsformen machbar, bei denen der elastisch verformbare Abschnitt nicht zu weich ist.
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Bei der Ausführungsform aus 2D, welche die Plattform 34”’ abbildet, sind der elastisch verformbare Abschnitt 40”’ und der unbiegsame Abschnitt 36”’ abnehmbar oder fest nebeneinander auf einer Basis 39 eingebaut.
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Bei einigen Ausführungsformen befindet sich der elastisch verformbare Abschnitt stromabwärts von dem unbiegsamen Abschnitt. Diese Konfiguration kann verwendet werden, wenn die Bögen steif genug sind, um ein Verziehen des Bogens aus der Ebene zu vermeiden.
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Der unbiegsame Abschnitt 36 der Zuschneide- und Falzplattform 34 wird typischerweise aus einem harten Material hergestellt, wie etwa aus Metall, einschließlich ohne Einschränkung aus Aluminium und Stahl, das mit einem Antihaftmaterial beschichtet sein kann, wie etwa mit PTFE oder dergleichen, oder wird aus einem harten thermoplastischen oder duroplastischen Material oder aus einem Verbundwerkstoff aus einem Metall und einem thermoplastischen oder duroplastischen Material hergestellt. Bei einigen Ausführungsformen betragen die Dimensionen des Zuschneideabschnitts der Zuschneideplattform 0,5 cm bis 2 cm oder ungefähr 1 cm in der Breite und 40 bis 55 cm oder ungefähr 48 cm in der Länge.
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Der elastisch verformbare Abschnitt 40 der Plattform 34 wird typischerweise aus einem elastisch verformbaren thermoplastischen oder duroplastischen Material hergestellt, wie etwa aus Polyurethan, Polyolefin, Gummi oder Epoxid oder dergleichen. Die Art der zuzuschneidenden Medien kann Papier, Kunststoff, Stoff oder Gummi sein, ist jedoch gewöhnlich Papier oder Kunststoff.
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Eine geeignete Art der Konfiguration zum Betätigen der Zuschneide- und Falzwerkzeuge wird in 3A, 3B, 4A und 4B gezeigt. Bei diesen Ausführungsformen werden die Werkzeuge unter Verwendung von Elektromagneten senkrecht nach oben und nach unten bewegt. Die Elektromagnete umfassen metallische Windungen (gewöhnlich jedoch nicht unbedingt aus Kupfer). Genauer gesagt sind bei der Ausführungsform aus 3A und 4A ein erster Elektromagnet 44a und eine erste Feder 46a in dem Zuschneide- und Falzkopf 14a eingebaut und sind mit dem Schneidwerkzeug 20a über einen Schneidwerkzeugarm 28a verbunden. Ein zweiter Elektromagnet 48a und eine zweite Feder (nicht gezeigt) sind in dem Zuschneide- und Falzkopf 14a eingebaut und sind mit dem Falzwerkzeug 24a über den Falzwerkzeugarm 30a verbunden. Ähnlich wie die in 1 gezeigte Ausführungsform weist das Schneidwerkzeug 20a eine Klinge an der Spitze auf, wohingegen das Falzwerkzeug 24a eine Kugel an der Spitze aufweist. Sowohl das Schneidwerkzeug als auch das Falzwerkzeug sind zwischen einer Position in Eingriff und einer Position außer Eingriff bewegbar. Die Schneidklinge 22 (siehe 1) bringt den Medienbogen in Eingriff und erstreckt sich in die Furche 38a, wenn der erste Elektromagnet 44a erregt wird, um die Schneidklinge (22) auszufahren. Die Schneidklinge (22) wird außer Eingriff gebracht, wenn der erste Elektromagnet 44a aberregt wird, und die erste Feder 46a zieht die Schneidklinge (22) von dem Medienbogen auf die Zuschneide- und Falzplattform 34a zurück. Die Falzspitze (26) (siehe 1) bringt den Medienbogen zum Falzen aber nicht zum Schneiden in Eingriff, wenn der zweite Elektromagnet 48a erregt wird, um die Falzspitze (22) in Richtung auf den Falzabschnitt 40a der Zuschneide- und Falzplattform 34a auszufahren. Die Falzspitze (26) wird außer Eingriff gebracht, wenn der zweite Elektromagnet 48a abgeregt wird, und die zweite Feder zieht die Falzspitze (26) von dem Medienbogen auf die Zuschneide- und Falzplattform 34a zurück. Bei der Ausführungsform, die in 3A und 4A gezeigt wird, werden die Elektromagnete unabhängig voneinander betätigt.
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Bei einer alternativen Ausführungsform, die in 3B und 4B gezeigt wird, wird ein Elektromagnet zum Schneiden aktiviert, doch zwei Elektromagnete werden zum Falzen aktiviert, da zusätzliche Werkzeugkraft zum Falzen von schweren Medien benötigt wird. Bei dieser Ausführungsform wird die Schneidklinge 22 (siehe 1) im Allgemeinen auf die gleiche Art und Weise aktiviert wie zuvor in Verbindung mit 3A beschrieben, d.h. unter Verwendung des ersten Elektromagnets 44b und der ersten Feder 46b. Der Zuschneide- und Falzkopf 14b umfasst das Schneidwerkzeug 20b und das Falzwerkzeug 24b, die nebeneinander liegen. Das Schneidwerkzeug 20b ist mit dem ersten Elektromagnet 44b über den Schneidwerkzeugarm 28b verbunden. Das Falzwerkzeug 24b ist mit dem zweiten Elektromagnet 48b und dem dritten Elektromagnet 49b über den Falzwerkzeugarm 30b verbunden. Die Schneidklinge 22 (siehe 1) erstreckt sich während des Schneidens in die Furche 38b. Die Falzspitze 26 (siehe 1) bringt den zu falzenden doch nicht zu zerschneidenden Medienbogen in Eingriff, wenn sowohl der zweite Elektromagnet 48b als auch ein dritter Elektromagnet 49b erregt werden, um die Falzspitze 26 in Richtung auf den Falzabschnitt 40b der Zuschneide- und Falzplattform 34b auszufahren. Die Falzspitze 26 wird außer Eingriff gebracht, wenn der zweite Elektromagnet 48b und der dritte Elektromagnet 49b aberregt werden, und die zweite Feder und die dritte Feder 50b ziehen die Falzspitze 26 von dem Medienbogen auf die Zuschneide- und Falzplattform 34b zurück.
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Bei einigen Ausführungsformen ist die Zuschneide- und Falzvorrichtung in eine X-Theta-Zuschneide- und Falzvorrichtung mit automatischer Zuführung und Abführung integriert. Die Zuschneide- und Falzvorrichtung 10 umfasst ein Gestell, einen Motor und den Schlitten, der betriebsmäßig an dem Gestell befestigt ist und von dem Motor für eine Hin- und Herbewegung mit Bezug auf das Gestell angetrieben wird. Wie zuvor angegeben, verschiebt sich der Zuschneide- und Falzkopf 14 in einer X-Richtung anhand eines Windenantriebs. Die Bewegung eines Medienbogens in der Prozessrichtung, d.h. der Y-Richtung, wird durch Bewegen der Medien über eine Antriebswalze ermöglicht. Die Schneidplatte weist mindestens eine Furche auf, die einen Spielraum für die Klinge bereitstellt, wenn sie abgesenkt wird, um die Medien zuzuschneiden.
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Um die Zuschneide- und Falzvorrichtung zu betätigen, wenn ein Schnitt auszuführen ist, arbeiten die Winde und der Medienantrieb zusammen, um das Schneidwerkzeug an dem Startpunkt zu positionieren, wobei der Schneidwerkzeug-Elektromagnet dann erregt wird und das Schneidwerkzeug nach unten auf die Medien gedrückt wird (gewöhnlich in eine Furche 38). Die Medien werden dann gemäß dem zuvor programmierten Weg zugeschnitten. Der Medienbogen wird während des Schneidens unter Verwendung der Antriebswalze in der Y-Richtung hin und her bewegt. Am Ende des Schneidvorgangs wird der Elektromagnet aberregt und eine (nicht gezeigte) Rückstellfeder zieht das Werkzeug von den Medien zurück.
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Wenn ein Knick auszubilden ist, wie zuvor angegeben, ist der Prozess ähnlich, außer dass es das Falzwerkzeug ist, das auf die Medien gedrückt wird, indem der Elektromagnet erregt wird, der an dem Falzwerkzeug angebracht ist. Die Medien verformen sich in der biegsamen Partie, und ein Knick wird ausgebildet, wenn sich sowohl der Falzkopf als auch die Medien auf einem zuvor programmierten Weg bewegen. Am Ende des Knicks wird der Elektromagnet aberregt und eine (nicht gezeigte) Rückstellfeder zieht das Werkzeug von den Medien zurück.
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Der Hauptunterschied zwischen der Schneidklinge 22 und der Falzspitze 26 ist die Schärfe. Bei einigen Ausführungsformen weist die Schneidklinge einen scharfen Rand auf, während das Falzwerkzeug eine Kugelspitze aufweist. Die Falzspitze benötigt gewöhnlich, dass eine wesentlich höhere Kraft als bei der Schneidklinge ausgeübt wird, um den Bogen plastisch zu verformen (d.h. zu falzen).
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5 bildet schematisch ein Zuschneide- und Falzsystem mit automatischer Zuführung zum Erzeugen von räumlichen Dokumenten ab und kann eine Zuschneide- und Falzvorrichtung von der Art umfassen, die in 1 bis 3 gezeigt wird. Das Zuschneide- und Falzsystem, das im Allgemeinen mit 80 bezeichnet ist, umfasst einen Zuführbehälter 82, eine automatische Zuführeinrichtung 84, eine Zuschneide- und Falzvorrichtung 10’, eine automatische Abführeinrichtung 86, die bei der Ausführungsform aus 5 innerhalb der Zuschneide- und Falzvorrichtung angeordnet ist, und einen Ausgabebehälter 88. Der Zuführbehälter 82 ist konfiguriert, um einen Medienstapel zu enthalten, der eine Vielzahl von Bögen umfasst. Die Zuführeinrichtung 84 ist gewöhnlich konfiguriert, um Bögen einzeln zu der Zuschneide- und Falzvorrichtung 10 zu transportieren. Bei der in 5 gezeigten Ausführungsform ist das Zuschneide- und Falzsystem 80 auf einem Wagen 90 eingebaut, man kann jedoch auch einen Tisch oder eine andere Montagefläche verwenden.
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Die in 5 gezeigte Ausführungsform umfasst einen Sensor 92, der in der Lage ist, Daten auf den Medien zu lesen, um zu bestimmen, welche Art von digitaler Schneidedatei zu verwenden ist. Bei einigen Ausführungsformen sind die Daten ein Informationscode, wie etwa ein 1D- oder 2D-Strichcode, ein 2D-QR-Code oder dergleichen. Bei einigen Ausführungsformen befinden sich die Zuschneide- und Falzanweisungen auf der Zuschneide- und Falzvorrichtung, und der Sensor tastet die Daten ab, welche die Anweisungen angeben, die zu verwenden sind. Bei einigen Ausführungsformen ist der Sensor ein optisches Lesegerät, wie etwa ein optischer Scanner.
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6 bis 7 zeigen Beziehungen zwischen der Zuschneide- und Falzvorrichtung und dem Medienzuführsystem in diversen Ausführungsformen. Bei der Ausführungsform aus 6 umfasst das gesamte Medienumgestaltungssystem 60 ein Zuschneide- und Falzsystem 66, das eine Schneidklinge und eine Falzspitze und einen Controller 70 umfasst. Die automatische Zuführeinrichtung umfasst ein Medienzuführsystem 62 und einen Controller 68. Das Medienabführsystem 64, das Teil der automatischen Abführeinrichtung ist, kann durch den Medienzuführ-Controller, den Controller für die Zuschneide- und Falzvorrichtung oder einen (nicht gezeigten) separaten Controller gesteuert werden. Bei der Ausführungsform aus 7 weist ein integriertes System zum Zuführen, Zuschneiden und Falzen von Medien 72 einen einzigen Controller 74 auf.
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8 bildet schematisch eine Ausführungsform ab, in der das Zuschneide- und Falzsystem, das im Allgemeinen mit 110 bezeichnet ist, einen Zuführbehälter 182, eine automatische Zuführeinrichtung 184 und eine Zuschneide- und Falzplattform mit zweifacher Oberfläche 134 umfasst. Das System 110 umfasst auch einen Zuschneide- und Falzkopf 114 mit einer Schneidklinge 122 und einer Falzspitze 126, einen Medienpositionierer, der auch als automatische Abführeinrichtung 187 dient, und einen Ausgabebehälter 188. Bestimmte Abschnitte des Zuführbehälters 182 und des Ausgabebehälters 188 sind in dem Gehäuse 116 des Zuschneidesystems 110 angeordnet. Der Zuführbehälter 182 und der Ausgabebehälter 188 sind jeweils konfiguriert, um einen Medienstapel zu enthalten, der als nicht zugeschnittener Stapel 192 und als zugeschnittener Stapel 196 von Medienbögen 193 gezeigt wird. Die automatische Zuführeinrichtung 184 umfasst eine Verzögerungszuführbaugruppe 135 und eine Anstoßwalze 133 stromaufwärts von der Verzögerungszuführbaugruppe 135. Die Verzögerungszuführbaugruppe 135 umfasst eine Antriebswalze 131 und eine Verzögerungswalze 151, die zusammen einen Walzenspalt 137 bilden, um die Bögen auf die Zuschneide- und Falzplattform 134 weiterzuleiten. Während des Betriebs berührt die Anstoßwalze 133 den obersten Bogen des Stapels 192 aus dem Zuführbehälter 182 und dreht sich, um den obersten Bogen von dem Stapel 192 in die Verzögerungszuführbaugruppe 135 vorzurücken.
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Die Verzögerungswalze
151 umfasst eine zylindrische Partie
152, die zur Drehung auf einer Welle
153 getragen wird. Die Verzögerungswalze ermöglicht die Trennung von doppelt zugeführten Bögen. Die Einzelheiten der Technologie der „Rutschkupplung”, die verwendet wird, um doppelt zugeführte Bögen zu trennen, werden in dem
US-Patent Nr. 5,435,538 beschrieben.
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Die Antriebswalze 131 und die Verzögerungswalze 151 drehen sich, um einen Medienbogen nach vorne durch die Zuschneide- und Falzvorrichtung 110 und auf die Zuschneide- und Falzplattform 134 zu bewegen. Das Zuschneide- und Falzsystem 110 umfasst ein Paar Schneidwalzen 139, 141, die einen Walzenspalt 186 definieren, der konfiguriert ist, um einen Medienbogen 193 auf der Zuschneide- und Falzplattform 134 hin und her zu bewegen. Genauer gesagt wird bei den Ausführungsformen der Bogen 193 von der Antriebswalze 131 und der Verzögerungswalze 151 durch das Schneidgerät 116 bewegt, bis der vordere Randabschnitt des Bogens von dem Schneidwalzenspalt 186 erfasst wird. Nachdem der vordere Randabschnitt 195 des Bogens 193 zwischen den Schneidwalzen 139, 141 angeordnet wurde, verlässt der hintere Rand 194 des Bogens 193 die Verzögerungszuführbaugruppe 135. In diesem Moment fällt der hintere Rand 194 des Bogens 193 nach unten auf die Verlängerungsplattform 143, die sich stromaufwärts von der Zuschneide- und Falzplattform 134 aus erstreckt. Der Bogen 193 wird unter Verwendung der Schneidwalzen 139, 141 weiter entlang der Innenseite der Zuschneide- und Falzvorrichtung 110 bewegt. Sobald er waagerecht auf der Zuschneide- und Falzplattform 134 angeordnet ist, wird der Bogen 193 in Deckung gebracht, mit einer digitalen Zuschneide- und Falzvorrichtung 114 zugeschnitten und/oder gefalzt und ausgeworfen.
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Bei der in 8 gezeigten Ausführungsform ist die Verzögerungszuführbaugruppe 135 in der Zuschneide- und Falzvorrichtung 110 senkrecht oberhalb des stromaufwärtigen Abschnitts der Zuschneide- und Falzplattform 134 angeordnet. Bei dieser Ausführungsform erstreckt sich eine Verlängerungsplattform 143 waagerecht in einer stromaufwärtigen Richtung von der Stromaufwärtsseite der Zuschneide- und Falzplattform im Innern der Zuschneide- und Falzvorrichtung 110. Der hintere Randabschnitt 194 des Bogens 193 ist nicht koplanar zu dem vorderen Randabschnitt 195, bis sich der Bogen 193 auf der Zuschneide- und Falzplattform 134 befindet.
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Die Ausführungsformen aus 5 und 8 können Datensensoren umfassen, wie etwa Scanner für Identifizierungscodes, die Daten auf dem oberen Medienbogen in einem bestimmten Zuschneide- und/oder Falzauftrag scannen. Dieser zusätzliche Automatisierungsschritt beschleunigt weiter die Verarbeitung von mehreren unterschiedlichen Druckaufträgen in der Sequenz, die Medien aus demselben Zuführbehälter verwenden. Die Ausführungsformen aus 5 und 8 ermöglichen sowohl das Zuschneiden als auch das Falzen von automatisch zugeführten Medienbögen unter Verwendung eines Schneidegeräts vom Typ X-Theta, wodurch es möglich wird, kleinere Aufträge zum Umgestalten von Medien auszuführen, und zwar zu geringeren Kosten als sie anfallen würden, wenn entweder das Schneidgerät oder das X-Y-Medienschneidgerät verwendet würde.
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Die Ablaufschemata, die in 9 und 10 gezeigt werden, beschreiben den Betrieb des Systems zum automatischen Zuführen, Zuschneiden und Falzen von Medien. Die automatische Betriebsart wird in 9 gezeigt, und die zum Teil automatische und zum Teil manuelle Betriebsart wird in 10 beschrieben. Kurz gefasst weist bei dem automatischen Verfahren, das in 9 beschrieben wird, jeder einzelne Medienbogen (oder der erste Bogen in einer Bogenladung) einen Identifizierungscode auf, der darauf gedruckt ist und vorgibt, welche Programmdatei für das digitale Zuschneiden und Falzen zu verwenden ist. Nachdem das System eingeschaltet wurde, liest der Identifizierungscode-Scanner 92 den Identifizierungscode, wie etwa einen Strichcode, auf dem Medienbogen oben auf dem Stapel und sendet ein Signal an die digitale Zuschneide- und Falzvorrichtung über die Datei, die zum Zuschneiden und Falzen zu verwenden ist. Die geeignete Datei wird ausgewählt, und die Datei wird verwendet, um die Zuschneide- und Falzwerkzeuge zu betätigen. Wenn das System in der teilweise manuellen Betriebsart betätigt wird, wird kein Identifizierungscode-Scanner verwendet. Ein Bediener identifiziert das zu verwendende Zuschneide- und Falzprogramm und lädt die Zuschneide- und Falzdatei, die sich auf einem Host-PC befindet (siehe 8 und 9). Diese Datei mit Zuschneide- und Falzanweisungen wird dann an die Zuschneide- und Falzvorrichtung gesendet, die den Bogen gemäß den Anweisungen, die in der Zuschneide- und Falzdatei enthalten sind, zuschneidet und/oder falzt.
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Genauer gesagt, und wie in 9 gezeigt, ist der automatische Prozess im Allgemeinen mit 300 bezeichnet. Ein Bediener wählt in Schritt 310 optional die Anzahl der Dokumente aus, die zuzuschneiden und/oder zu falzen sind. (Statt dass die Anzahl von zu verarbeitenden Dokumenten ausgewählt wird, funktionieren bei einigen Ausführungsformen die Zuführeinrichtung und die Zuschneide- und Falzvorrichtung, bis auf den zugeführten Medien keine Identifizierungscodes mehr zum Lesen zur Verfügung stehen, oder bis keine Medien mehr in dem Zuführbehälter vorliegen.) Der Auftrag beginnt in Schritt 312 durch das Drücken einer „Starttaste” oder auf eine andere Art und Weise. Die Zuführeinrichtung wird in Schritt 314 eingeschaltet, was zum automatischen Zuführen eines ersten Medienbogens in Schritt 316 führt. Die Zuführeinrichtung umfasst häufig eine Anstoßwalze und eine Verzögerungszuführbaugruppe. Abnahmewalzen (soweit vorhanden, siehe US-Anmeldung Nr. 13/439,369, eingereicht am 4. April 2012) werden entweder mit dem Verzögerungszuführsystem eingeschaltet oder werden aktiviert, wenn das Vorliegen von Medien abgetastet wird. Die Medien werden Bogen für Bogen unter Verwendung der Zuführeinrichtung automatisch zugeführt. Während sich ein Bogen in Richtung auf die Zuschneide- und Falzvorrichtung bewegt, liest der Sensor 92 (der beispielsweise ein optischer Scanner sein kann) die Daten auf dem Bogen und sendet die entsprechenden Informationen an den Controller. Der Medienbogen bewegt sich in dem System nach vorne, bis sein vorderer Rand von einem ersten Sensor in Schritt 318 abgetastet wird. Der Medienbogen rückt weiter vor, bis er in den Schneidwalzenspalt gegangen ist und sein vorderer Rand von einem zweiten Sensor innerhalb der Zuschneide- und Falzvorrichtung in Schritt 320 abgetastet wird. Nach dem Abtasten durch den zweiten Sensor wird in Schritt 322 die Bewegungsrichtung der Bögen häufig umgekehrt. Falls der zweite Sensor den Bogen nicht abtastet, geht man davon aus, dass ein Zuführungsfehler aufgetreten ist, und der Bogenzuführungsfehler wird in Schritt 324 korrigiert. Der Prozess beginnt wieder mit einer Rückkehr zu Schritt 312, 314 oder 316.
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Falls die Bewegungsrichtung des Bogens in Schritt 322 umgekehrt wurde, bewegt sich der Bogen in die umgekehrte Richtung, bis er gemäß der Bogenranderkennung über den zweiten Sensor richtig ausgerichtet ist. In diesem Moment hält der Schneidwalzenspalt in Schritt 326 an. Falls das Vorliegen eines Identifizierungscodes festgestellt wurde, in Schritt 328 gezeigt, werden die (zuvor gelesenen) Informationen des Identifizierungscodes aus den Medien von dem Controller verwendet, um das zu verwendende richtige Schneidprogramm zu bestimmen. (Falls kein Identifizierungscode gefunden wurde, wird der nicht zugeschnittene Bogen in Schritt 338 durch eine Drehung des Schneidwalzenspaltes in einer Vorwärtsrichtung in den Ausgabebehälter ausgeworfen.) Der Controller sendet ein Signal an das Schneidgerät über das Zuschneide- und Falzprogramm, das zu verwenden ist, um die Medien zuzuschneiden und/oder zu falzen, und der geeignete Bogenausrichtungsalgorithmus wird in Schritt 330 aktiviert. Nachdem die Deckungsmarkierungen in Schritt 332 ausfindig gemacht wurden, werden die Medien in Schritt 334 digital zugeschnitten. (Falls es beim Auffinden der Deckungsmarkierungen zu einem Problem kommt, gab es wahrscheinlich ein Fehlausrichtungsproblem und der Bogen wird in Schritt 338 ausgeworfen.) Nachdem das Zuschneiden beendet ist, wird das Schneidwerkzeug zurückgezogen, und wenn ein Falzen notwendig ist, wird das Falzwerkzeug aktiviert und die Medien werden in Schritt 335 digital gefalzt. Das Falzwerkzeug wird zurückgezogen, wenn das Falzen beendet ist.
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Sobald das Zuschneiden und Falzen beendet ist, werden in Schritt 338 die Schneidwalzenspalte aktiviert, um den zugeschnittenen Bogen auszuwerfen. Diese Aktion durch die Schneidwalzenspalte kann beispielsweise durch Programmieren des Schneidgerät-Controllers ausgeführt werden, damit er den Schneidwalzenspalt verwendet, um die zugeschnittenen und/oder gefalzten Medien dem Abführbehälter zuzuführen. Nach dem Auswurf kann der Schneidwalzenspalt in Schritt 340 ausgeschaltet werden. In Schritt 342 wird eine Bestimmung vorgenommen, ob es in dem Auftrag weitere Bögen gibt. Wenn ja, kehrt der Prozess zu Schritt 316 zurück. Wenn nein, endet der Auftrag in Schritt 344.
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Bei einer Variante des Prozesses, die in 9 gezeigt wird, kann das Positionieren des Bogens in der Zuschneide- und Falzvorrichtung erfolgen, ohne eine Rückwärtsbewegung zu benötigen. In diesem Fall wird die Bewegung des Bogens gewöhnlich angehalten, indem die Drehung des Schneidwalzenspalts in Schritt 326 angehalten wird. Bei einer anderen Variante wird eine andere Art von Zuführmechanismus in dem Prozess verwendet, beispielsweise eine Vakuum-Zuführtechnologie. Bei noch einer anderen Variante erfolgt das Falzen vor dem Zuschneiden.
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Für den teilweise manuellen Betrieb des Systems, wie in 10 gezeigt und mit 400 bezeichnet, wählt ein Bediener das Zuschneide- und Falzprogramm aus und wählt in Schritt 411 optional die Anzahl der Dokumente aus, die zuzuschneiden und/oder zu falzen sind (es sei denn, dass beispielsweise die Anzahl von Medienbögen in dem Zuführbehälter gleich der Anzahl von zuzuschneidenden und/oder zu falzenden Bögen ist). Der Auftrag wird in Schritt 412 gestartet, indem eine „Starttaste” gedrückt wird, oder auf eine andere Art und Weise. In Schritt 414 wird die Zuführeinrichtung eingeschaltet (häufig eine Anstoßwalze und eine Verzögerungszuführbaugruppe), was zum automatischen Zuführen eines ersten Medienbogens in Schritt 416 führt. Die Abnahmewalzen (soweit vorhanden) werden entweder zusammen mit dem Verzögerungszuführsystem eingeschaltet oder werden aktiviert, wenn das Vorliegen von Medien abgetastet wird. Die Medien werden automatisch Bogen für Bogen unter Verwendung der Walzenspalte der Verzögerungszuführeinrichtung und der Abnahmewalzen zugeführt. Der Medienbogen rückt in dem System vor, bis sein vorderer Rand von einem ersten Sensor in Schritt 418 abgetastet wird. Der Medienbogen rückt weiter vor, bis er an dem Schneidwalzenspalt vorbeigegangen ist, und sein vorderer Rand von einem zweiten Sensor im Innern der Zuschneide- und Falzvorrichtung in Schritt 420 abgetastet wird. Nach dem Abtasten durch den zweiten Sensor wird in Schritt 422 die Bewegungsrichtung der Bögen häufig umgekehrt. Falls der zweite Sensor den Bogen nicht abtastet, geht man davon aus, dass ein Zuführfehler erfolgt ist, und der Bogenzuführfehler wird in Schritt 424 korrigiert. Der Prozess beginnt wieder mit einer Rückkehr zu Schritt 412, 414 oder 416.
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Nachdem die Bewegungsrichtung des Bogens in Schritt 422 umgekehrt wurde, bewegt sich Bogen in der umgekehrten Richtung, bis er richtig ausgerichtet ist, gemäß der Bogenranderkennung über den zweiten Sensor. In diesem Moment hält der Schneidwalzenspalt in Schritt 426 an. Der geeignete Algorithmus für die Bogendeckung wird in Schritt 430 basierend auf dem Schneidprogramm aktiviert, das in Schritt 411 ausgewählt wurde. Nachdem in Schritt 432 die Deckungsmarkierungen ausfindig gemacht wurden, werden die Medien in Schritt 434 digital zugeschnitten. Falls es beim Auffinden der Deckungsmarkierungen zu einem Problem kommt, ist wahrscheinlich ein Fehlausrichtungsproblem aufgetreten, und der Bogen wird in Schritt 438 ausgeworfen.
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Sobald das Zuschneiden beendet ist, wird die Schneidklinge zurückgezogen und die Medien werden in Schritt 435 digital gefalzt, wenn ein Falzen notwendig ist. Nachdem das Falzen beendet ist, wird das Falzwerkzeug zurückgezogen und die Schneidwalzenspalte werden in Schritt 438 aktiviert, um den zugeschnittenen Bogen auszuwerfen. Nach dem Auswurf kann der Schneidwalzenspalt in Schritt 440 ausgeschaltet werden. In Schritt 442 wird eine Bestimmung vorgenommen, ob es in dem Auftrag weitere Bögen gibt. Wenn ja, kehrt der Prozess zu Schritt 416 zurück. Wenn nein, endet der Auftrag in Schritt 444.
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Bei einer Variante wird eine andere Art von Zuführmechanismus in dem Prozess verwendet, beispielsweise eine Vakuum-Zuführtechnologie, insbesondere zum Zuführen der Medienbögen in das Schneidgerät, und optional auch, um die Bögen in die und aus der Zuschneide- und Falzvorrichtung zu bewegen. Bei noch einer anderen Variante erfolgt das Falzen vor dem Zuschneiden.
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11 und 12 bilden nicht einschränkende Beispiele von Computersystemen ab, die man verwenden kann, um Programmanweisungen zur Verwendung mit den Systemen zum Zuführen, Zuschneiden und Falzen, die in 1 bis 10 gezeigt werden, umzusetzen. In 11 sind ein PC-Prozessor 500, ein Zuschneide- und Falzprozessor 502 und ein Zuführeinrichtungs-Prozessor 501 über einen Bus oder ein anderes Datenübertragungs-Teilsystem 504 zusammengeschaltet. Ein Bus oder ein anderes Datenübertragungs-Teilsystem 506 schaltet den PC-Prozessor 500 mit den anderen Systemkomponenten, einschließlich einer Tastatur 508, einer Maus 510, eines Speichers 512, eines Displays 514 und eines oder mehrerer verschiedenartiger Laufwerke 516, zusammen. Ein Bus oder ein anderes Datenübertragungs-Teilsystem 518 schaltet den Zuschneide- und Falzprozessor 502 mit den anderen Systemkomponenten, einschließlich einer Tastatur 520, die als physisches Tastenfeld und/oder als Berührungsbildschirm vorliegen kann, eines Displays 522, eines Speichers 524 und eines oder mehrerer verschiedenartiger Laufwerke 526, zusammen. Ein Bus oder ein anderes Datenübertragungs-Teilsystem 503 schaltet den Zuführeinrichtungs-Prozessor 501 mit dem Speicher 530 zusammen. Die Medien können unter Verwendung des Zuschneide- und Falzprozessors 502 oder des Zuführeinrichtungs-Prozessors 501 aus der Zuschneide- und Falzvorrichtung entfernt werden. In 12, die dem System aus 7 entspricht, wird ein Prozessor zum integrierten Zuführen, Zuschneiden und Falzen 542 von einem Bus oder einem anderen Datenübertragungs-Teilsystem 543 mit den anderen Systemkomponenten, einschließlich eines Tastenfeldes 544, das in Form eines physischen Tastenfeldes und/oder eines Berührungsbildschirms vorliegen kann, eines Displays 546, eines Speichers 548 und eines oder mehrerer verschiedenartiger Laufwerke 550, zusammengeschaltet. Der Prozessor 542 ist auch über einen Datenbus 541 an ein Netzwerk 540 angeschlossen.
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Typische Systeme haben eine Standfläche im Bereich von 8 bis 25 Quadratfuß oder 10 bis 18 Quadratfuß oder 10 bis 15 Quadratfuß, so dass es möglich ist, das System in kleinen Druckereien zu verwenden. Das Volumen, das von dem System eingenommen wird, liegt typischerweise im Bereich von 20 bis 100 Kubikfuß oder 20 bis 60 Kubikfuß oder 20 bis 40 Kubikfuß.
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Das System und das Verfahren sind insbesondere zur Verwendung bei Verpackungsanwendungen in kleinen Mengen und mit geringer Auflage, die von 2 bis 500 Stück reichen, gut geeignet. Druckaufträge im Bereich von 1 bis 500 oder 1 bis 250 oder 1 bis 100 sind zum Zuschneiden unter Verwendung des beschriebenen Systems und Verfahrens gut geeignet. Die in 1 bis 12 gezeigten Ausführungsformen sind besonders gut geeignet, um je nach der Komplexität des ausgeführten Schnitts mit Verarbeitungsraten im Bereich von 5 bis 60 Medienbögen pro Stunde oder 10 bis 45 Bögen pro Stunde oder 15 bis 30 Bögen pro Stunde zu schneiden und zu falzen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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