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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Teleskopschiebetüranlage mit mindestens einem ersten und einem zweiten Türflügel, wobei der zweite Türflügel mit dem ersten Türflügel zum Ausführen einer gleichgerichteten Bewegung gekoppelt ist und über den ersten Türflügel antreibbar ist.
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Aus der
EP 2 241 709 B1 ist eine Teleskopschiebetüranlage bekannt, die eine Laufschienenvorrichtung mit jeweils mindestens einer Laufschiene für jeden Türflügel aufweist, wobei die Türflügel jeweils über mindestens ein Laufwerk in der Laufschiene geführt sind. Die vorbekannte Teleskopschiebetüranlage weist einen Zahnriementrieb auf, wobei über den Zahnriementrieb der erste und der zweite Türflügel verbunden sind.
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Der Zahnriementrieb der vorbekannten Teleskopschiebetüranlage ist oberhalb der Laufschiene und horizontal liegend angeordnet (d.h. die Zahnscheiben des Zahnriementriebs besitzen vertikale Drehachsen), wodurch die Laufschienenanordnung sehr hoch und sehr breit gebaut ist. Ferner weist die vorbekannte Teleskopschiebetüranlage Laufschienen auf, die zwei gegenüberliegende Laufbahnen für die Laufwerke der Türflügel aufweisen. Daher ist die Montage der vorbekannten Teleskopschiebetüranlage relativ kompliziert und es ist sehr aufwändig, zu Wartungszwecken an das Innere der Laufschiene zu gelangen.
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Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Teleskopschiebetüranlage der eingangs genannten Art zu schaffen, die einen kompakten Aufbau aufweist. Ferner soll die Teleskopschiebetüranlage möglichst einfach zu montieren sein.
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Die Erfindung ist definiert durch die Merkmale des Anspruchs 1.
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Die erfindungsgemäße Teleskopschiebetüranlage weist mindestens einen ersten und einen zweiten Türflügel auf, wobei der zweite Türflügel mit dem ersten Türflügel zum Ausführen einer gleichgerichteten Bewegung gekoppelt ist und über den ersten Türflügel antreibbar ist. Die Teleskopschiebetüranlage weist eine Laufschienenvorrichtung mit jeweils mindestens einer Laufschiene für jeden Türflügel auf, wobei die Türflügel jeweils über mindestens ein Laufwerk in der Laufschiene geführt sind. Ein Zugmitteltrieb mit einem ersten Trum und einem zweiten Trum verbindet den ersten und den zweiten Türflügel. Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der erste Trum oberhalb des zweiten Trums verläuft und der Zugmitteltrieb über eine an dem zweiten Türflügel angeordnete Umlenkvorrichtung geführt ist. Der erste Trum kann ortsfest gegenüber dem ersten und dem zweiten Türflügel befestigt und der zweite Trum mit dem ersten Türflügel verbunden sein. Alternativ kann der zweite Trum ortsfest gegenüber dem ersten und dem zweiten Türflügel befestigt und der erste Trum mit dem ersten Türflügel verbunden sein.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird die Teleskopschiebetüranlage anhand von den Richtungsangaben „Längsrichtung“, „Breitenrichtung“ und „Höhenrichtung“ beschrieben. Die Längsrichtung entspricht dabei der Richtung, die die Türflügel bei der Öffnungs- bzw. Schließbewegung vorgeben. Die Länge der Teleskopschiebetüranlage ist ferner die Erstreckung in Längsrichtung. Die Breitenrichtung ist die Richtung orthogonal zur Längsrichtung in der gleichen horizontalen Ebene. Die Breite ist die Erstreckung der Teleskopschiebetüranlage in Breitenrichtung. Die Höhenrichtung verläuft orthogonal zu der Längsrichtung in der gleichen vertikalen Ebene, wobei die Höhe eine Erstreckung der Teleskopschiebetüranlage in die Höhenrichtung ist.
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Durch die Anordnung des Zugmitteltriebes derart, dass der erste Trum oberhalb des zweiten Trums verläuft, ist eine in Breitenrichtung sehr schmale Anordnung des Zugmitteltriebes möglich. Dadurch kann die Laufschienenvorrichtung mit relativ geringer Breite ausgebildet sein, wodurch eine kompakte Ausgestaltung der Laufschienenvorrichtung möglich ist. Die erfindungsgemäße Teleskopschiebetüranlage kann in ästhetisch ansprechender Weise ausgebildet sein, da die Laufschienenvorrichtung durch eine kompakte Ausgestaltung für den Betrachter unauffällig wirkt. Die Breite der Laufschienenvorrichtung wird somit im Wesentlichen durch den Abstand zwischen dem ersten und zweiten Türflügel in Breitenrichtung und somit dem Platzbedarf der Laufwerke in dieser Richtung bestimmt und nicht durch die Breite des Zugmitteltriebs.
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Durch die erfindungsgemäße Ausführung des Zugmitteltriebs wird gewährleistet, dass der zweite Türflügel durch den ersten Türflügel antreibbar ist. Mit anderen Worten: Der Nutzer muss lediglich den ersten Türflügel bewegen und der zweite Türflügel wird automatisch in die gleiche Richtung mitgeführt. Dabei wird die von dem ersten Türflügel auf den zweiten Türflügel übertragene Bewegung mittels des Zugmitteltriebs untersetzt, so dass der zweite Türflügel mit einer von dem ersten Türflügel unterschiedlichen Geschwindigkeit bewegt wird. Dadurch wird erreicht, dass der erste und der zweite Türflügel gleichzeitig in ihre Endstellung gelangen, obwohl der erste Türflügel einen längeren Laufweg zurückgelegt hat. Vorzugsweise bewegt sich der zweite Türflügel mit der halben Geschwindigkeit des ersten Türflügels.
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Dadurch, dass der erste Trum oberhalb des zweiten Trums verläuft, ist darüber hinaus eine einfache Montage der erfindungsgemäßen Teleskopschiebetüranlage möglich, da der Zugmitteltrieb von der Seite der Laufschienenvorrichtung aus zugänglich ist, so dass die ortsfeste Befestigung des ersten Trums und die Verbindung des zweiten Trums mit dem ersten Türflügel bzw. die ortsfeste Befestigung des zweiten Trums und die Verbindung des ersten Trums mit dem ersten Türflügel auf einfache Art und Weise von der Längsseite der Laufschienenvorrichtung aus erfolgen kann. Als Längsseite der Laufschienenvorrichtung wird die Seite verstanden, die bei Draufsicht auf die Türflügel sichtbar ist.
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Durch das Anordnen des ersten Trums oberhalb des zweiten Trums wird ferner eine leichte Höhenverstellbarkeit des ersten und/oder des zweiten Türflügels erreicht, ohne dass das Zugmittel des Zugmitteltriebs aus den Umlenkvorrichtungen zu rutschen droht. Eine besonders vorteilhafte Höhenverstellmöglichkeit ist bei einer Umlenkvorrichtung gegeben, die vertikal verlaufende Umlenkrollen, d.h. mit horizontal verlaufenden Drehachsen, aufweist, über die das Zugmittel des Zugmitteltriebs geführt ist.
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Die Türflügel können beispielsweise Glastürflügel sein.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der erste und der zweite Trum in einer sich in Längsrichtung erstreckenden vertikalen Ebene angeordnet sind. Dadurch ist eine in Breitenrichtung besonders schmale Ausgestaltung des Zugmitteltriebs möglich. Insbesondere kann durch die Anordnung des ersten und des zweiten Trums in einer vertikalen Ebene die Umlenkvorrichtung, beispielsweise Umlenkrollen, ebenfalls in dieser Ebene und somit in Bezug auf die Breitenrichtung der Laufschienenvorrichtung sehr kompakt angeordnet werden.
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Der Zugmitteltrieb kann insbesondere einen Seilzug aufweisen.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass der zweite Trum in horizontaler Richtung (Breitenrichtung) neben dem zweiten Türflügel angeordnet ist. Mit anderen Worten: Der zweite Trum verläuft vor dem zweiten Türflügel und somit zwischen dem ersten und dem zweiten Türflügel. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Ebene, in der der erste und der zweite Trum verläuft, vor dem zweiten Türflügel und somit zwischen dem ersten und dem zweiten Türflügel angeordnet ist. Dadurch, dass der zweite Trum vor dem Türflügel angeordnet ist, kann die Laufschienenvorrichtung, in der üblicherweise der Zugmitteltrieb angeordnet wird, um diesen zu verdecken, auch in ihrer Höhe relativ kompakt ausgestaltet sein. Da sich die Türflügel üblicherweise teilweise in die Laufschienenvorrichtung erstrecken, kann der zweite Trum neben dem sich in die Laufschienenvorrichtung erstreckenden Teil des zweiten Türflügels angeordnet werden. Dadurch muss die Laufschienenvorrichtung, verglichen zu herkömmlichen Laufschienenvorrichtungen, die für Schiebetüranlagen ohne Zugmitteltrieb verwendet werden, nicht oder nur geringfügig höher ausgestaltet werden. Somit kann eine Teleskopschiebetüranlage mit einer ästhetisch besonders ansprechenden Laufschienenvorrichtung geschaffen werden.
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Durch den Verlauf des zweiten Trums vor dem zweiten Türflügel, insbesondere zwischen dem ersten und dem zweiten Türflügel, ist der zweite Trum im eingehängten Zustand des zweiten Türflügels in vorteilhafter Weise von der Längsseite her zugänglich, so dass der zweite Trum beispielsweise für eine Verbindung mit dem ersten Türflügel in vorteilhafter Weise erreichbar ist.
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In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die Umlenkvorrichtung aus zwei Umlenkeinrichtungen besteht, die vorzugsweise jeweils an einem Laufwerk des zweiten Türflügels angeordnet sind. Dadurch wird erreicht, dass die Umlenkeinrichtungen bei der Bewegung der zweiten Tür in vorteilhafter Weise mitgeführt werden und die gewünschte Bewegung des zweiten Türflügels im Verhältnis zum ersten Türflügel erreicht wird.
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In einem Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die Umlenkvorrichtung einen Arm aufweist, an dem eine der Umlenkeinrichtungen angeordnet ist, wobei der Arm in Längsrichtung der Laufschienenvorrichtung über den zweiten Türflügel in Richtung der Schließstellung der Türflügel übersteht. Dadurch wird erreicht, dass in der Schließstellung der Teleskopschiebetüranlage keine oder nur eine geringfügige Überdeckung des ersten und zweiten Türflügels notwendig ist, wobei dennoch eine Verbindung zwischen dem ersten Türflügel und dem ersten bzw. zweiten Trum möglich ist.
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Selbstverständlich ist es auch möglich, dass an dem ersten Türflügel ein Arm angeordnet ist, der in Längsrichtung über den ersten Türflügel in Öffnungsrichtung übersteht, wobei über den Arm der erste Türflügel mit dem ersten bzw. zweiten Trum verbunden ist. Auch dadurch kann erreicht werden, dass keine oder nur eine geringfügige Überdeckung des ersten und des zweiten Türflügels in der Schließstellung notwendig ist.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass der ortsfest gegenüber dem ersten und dem zweiten Türflügel befestigte Trum des Zugmitteltriebs über eine Befestigungsvorrichtung in der Laufschienenvorrichtung befestigt ist. Dadurch lässt sich auf besonders einfache Art und Weise der Trum ortsfest gegenüber dem ersten und dem zweiten Türflügel befestigen.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass die Befestigungsvorrichtung eine Zugmittelspannvorrichtung aufweist, worüber die gewünschte Spannung des Zugmittels des Zugmitteltriebs eingestellt werden kann. Die Zugmittelspannvorrichtung kann ein Federmittel aufweisen, wodurch, beispielsweise bei der Höhenjustierung der Türflügel, eine geringe Längung des Zugmittels ermöglicht wird.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass die Befestigungsvorrichtung in Längsrichtung der Laufschienenvorrichtung verschiebbar befestigt ist und/oder an der Laufschiene des zweiten Türflügels befestigt ist. Durch die verschiebbare Anordnung der Befestigungsvorrichtung in der Laufschienenvorrichtung kann diese bei der Montage vor der endgültigen Befestigung verschoben werden, so dass eine Justierung des Zugmitteltriebs bei der Montage auf einfache Art und Weise möglich ist.
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In einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Teleskopschiebetüranlage kann der erste Türflügel ein Türblatt aufweisen, das in vertikaler Richtung (Höhenrichtung) kleinere Abmaße aufweist als das Türblatt des zweiten Türflügels. Dadurch kann erreicht werden, dass die Oberkante des ersten Türflügels unterhalb des zweiten Trums verläuft, so dass der zweite Trum in besonders vorteilhafter Weise von der Längsseite der Laufschiene her erreichbar ist. Dadurch kann beispielsweise eine Verbindung des zweiten Trums mit dem ersten Türflügel bei der Montage auf einfache Art und Weise erfolgen. Beispielsweise kann dafür ein Seilkoppler auf der Oberkante des Türblattes des ersten Türflügels befestigt werden. Der Seilkoppler kann auch Teil eines Laufwerks des ersten Türflügels sein.
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In einem besonders bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist vorgesehen, dass die Laufschienenvorrichtung eine erste Laufschiene für den ersten Türflügel und eine zweite Laufschiene für den zweiten Türflügel aufweist, wobei die erste und die zweite Laufschiene getrennt montierbar sind. Dadurch kann die erfindungsgemäße Teleskopschiebetüranlage auf sehr einfache Art und Weise montiert werden, indem beispielsweise zunächst die zweite Laufschiene für den zweiten Türflügel an dem gewünschten Ort befestigt wird. Danach kann der zweite Türflügel in die zweite Laufschiene eingehängt werden und der Zugmitteltrieb kann montiert werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass der Zugmitteltrieb bereits über die Umlenkvorrichtung an dem zweiten Türflügel befestigt ist. Dadurch, dass die zweite Laufschiene zunächst ohne die erste Laufschiene montiert ist, ist die zweite Laufschiene von der Längsseite frei zugänglich, so dass nicht nur das Einhängen des zweiten Türflügels möglich ist, sondern auch beispielsweise die Montage der Befestigungsvorrichtung für einen Trum des Zugmitteltriebs. Anschließend kann die erste Laufschiene montiert werden und der erste Türflügel eingehängt werden.
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Bei einer derartigen Ausgestaltung der Teleskopschiebetüranlage ist von besonderem Vorteil, wenn der zweite Trum vor dem zweiten Türflügel angeordnet ist, so dass dieser auch bei befestigter erster Laufschiene von der Längsseite her zugänglich ist. Dadurch ist der zweite Trum zur Verbindung mit dem ersten Türflügel in vorteilhafter Weise zugänglich, so dass nach dem Einhängen des ersten Türflügels eine Verbindung zwischen dem ersten Türflügel und dem zweiten Trum auf einfache Art und Weise verwirklichbar ist.
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Eine Verbindung des ersten Türflügels mit dem zweiten Trum kann beispielsweise über einen Zugmittelkoppler erfolgen.
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Die Ausgestaltung der Laufschienenvorrichtung bestehend aus einer ersten und einer zweiten Laufschiene, die getrennt montierbar ist, kann auch unabhängig von der Ausgestaltung des Zugmitteltriebs verwirklicht werden.
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Die Erfindung betrifft somit auch eine Teleskopschiebetüranlage mit mindestens einem ersten und einem zweiten Türflügel und mit einer Laufschienenvorrichtung mit jeweils mindestens einer Laufschiene für jeden Türflügel, wobei die Türflügel jeweils über mindestens ein Laufwerk in der Laufschiene geführt sind, bei der die Laufschienenvorrichtung eine erste Laufschiene für den ersten Türflügel und eine zweite Laufschiene für den zweiten Türflügel aufweist, wobei die erste und die zweite Laufschiene getrennt montierbar sind. Dabei kann vorgesehen sein, dass der zweite Türflügel mit dem ersten Türflügel zum Ausführen einer gleichgerichteten Bewegung gekoppelt ist und über den ersten Türflügel antreibbar ist.
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Bei einer erfindungsgemäßen Teleskopschiebetüranlage mit oder ohne Zugmitteltrieb kann vorgesehen sein, dass die erste und die zweite Laufschiene jeweils eine Führungsbahn zur Führung der Laufwerke der Türflügel aufweisen, wobei die erste Laufschiene eine Zugriffsöffnung zu der Führungsbahn aufweist, die gleichgerichtet zu einer Zugriffsöffnung zu der Führungsbahn der zweiten Laufschiene ist. Mit anderen Worten: Die Zugriffsöffnung zu der Führungsbahn der ersten Laufschiene ist auf der von der zweiten Laufschiene abgewandten Seite der ersten Laufschiene. Dadurch wird ermöglicht, dass der erste und der zweite Türflügel jeweils von der Längsseite der Laufschienenvorrichtung aus in ihre jeweilige Führungsbahn eingehängt werden können. Ferner wird durch die erste Laufschiene die zweite Laufschiene verdeckt, so dass lediglich eine Blende notwendig ist, um die komplette Laufschienenvorrichtung für einen Betrachter der Längsseite aus in ästhetisch vorteilhafter Weise zu verblenden.
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In einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Teleskopschiebetüranlage ist eine Dämpfereinheit mit Einzugsfunktion vorgesehen, die den ersten Türflügel beim Verfahren in Richtung einer Endstellung zunächst abbremst und anschließend in die Endstellung treibt. Dadurch wird ein sanftes Einfahren des ersten Türflügels in die Endstellung gewährleistet.
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Ferner kann die Teleskopschiebetüranlage eine Dämpfereinheit mit Einzugsfunktion aufweisen, die den zweiten Türflügel beim Verfahren in Richtung einer Endstellung zunächst abbremst und anschließend in die Endstellung treibt. Dadurch wird verhindert, dass eine etwaige kinetische Energie beim Verfahren des zweiten Türflügels in seine Endstellung vorhanden bleibt, die von dem zweiten Türflügel auf den Zugmitteltrieb übertragen wird und diesen belastet oder beschädigen kann. Ferner wird verhindert, dass der zweite Türflügel beim Verfahren in seine Endstellung aufgrund von einer kinetischen Energie über diese Endstellung hinaus fährt und durch das Anstoßen gegen ein Hindernis beschädigt wird.
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In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind jeweils zwei Dämpfereinheiten mit Einzugsfunktion für jeden Türflügel vorgesehen. Eine Dämpfereinheit ist jeweils an der die Öffnungsstellung darstellenden Endstellung des jeweiligen Türflügels angeordnet und eine Dämpfereinheit an der die Schließstellung darstellenden Endstellung des jeweiligen Türflügels. Dadurch wird sichergestellt, dass sowohl bei der Öffnungs- als auch bei der Schließbewegung keiner der Türflügel über die jeweilige Endstellung hinaus fährt und beschädigt wird. Darüber hinaus erfolgt ein langsames Einfahren in die Endstellung.
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Es kann vorgesehen sein, dass an jeder Dämpfereinheit eine den Laufweg des jeweiligen Türflügels begrenzende Begrenzungsvorrichtung angeordnet ist. Dadurch wird der Laufweg jedes Türflügels in einer Endstellung begrenzt und es wird sichergestellt, dass der jeweilige Türflügel allenfalls an der Begrenzungsvorrichtung anschlagen kann, wodurch Beschädigungen der Türflügel vermieden werden. Ferner kann durch die Begrenzungsvorrichtung verwirklicht werden, dass bei dem Verfahren eines Türflügels in eine Endstellung ein definiertes Anschlagen an der Begrenzungsvorrichtung stattfindet, so dass ein Anschlagen innerhalb der Dämpfereinheiten vermieden wird, wodurch Beschädigungen der Dämpfereinheiten verhindert werden.
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Das Vorsehen einer Dämpfereinheit mit Einzugsfunktion für den zweiten Türflügel, die beim Verfahren in Richtung einer Endstellung den zweiten Türflügel zunächst abbremst und anschließend in die Endstellung treibt, ist auch unabhängig von der konkreten Ausgestaltung des Zugmitteltriebs verwirklichbar.
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Die Erfindung betrifft daher auch eine Teleskopschiebetüranlage mit mindestens einem ersten und einem zweiten Türflügel, wobei der zweite Türflügel mit dem ersten Türflügel zum Ausführen einer gleichgerichteten Bewegung gekoppelt ist und über den ersten Türflügel antreibbar ist, bei der eine Dämpfereinheit mit Einzugsfunktion vorgesehen ist, die den zweiten Türflügel beim Verfahren in Richtung einer Endstellung zunächst abbremst und anschließend in die Endstellung treibt. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass eine oder mehrere Dämpfereinheiten mit Einzugsfunktion für den ersten Türflügel vorgesehen ist bzw. sind.
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Bei einer derartigen Teleskopschiebetüranlage sind vorzugsweise vier Dämpfereinheiten mit Einzugsfunktion vorgesehen, wobei jeweils zwei Dämpfereinheiten für jeweils einen Türflügel vorgesehen sind und jeweils eine Dämpfereinheit an der die Schließstellung darstellenden Endstellung des jeweiligen Türflügels und eine Dämpfereinheit an der die Öffnungsstellung darstellenden Endstellung des jeweiligen Türflügels wirkt.
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Eine Teleskopschiebetüranlage mit einer Dämpfereinheit mit Einzugsfunktion, die den zweiten Türflügel beim Verfahren in Richtung einer Endstellung zunächst abbremst und anschließend in die Endstellung treibt, kann auch eine Laufschienenvorrichtung mit jeweils einer Laufschiene für jeden Türflügel aufweisen, wobei die Türflügel jeweils über mindestens ein Laufwerk in der Laufschiene geführt sind. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Laufschienenvorrichtung eine erste Laufschiene für den ersten Türflügel und eine zweite Laufschiene für den zweiten Türflügel aufweist, wobei die erste und die zweite Laufschiene getrennt montierbar sind.
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Die erste und die zweite Laufschiene können dabei jeweils eine Führungsbahn zur Führung der Laufwerke der Türflügel aufweisen, wobei die erste Laufschiene eine Zugriffsöffnung zu der Führungsbahn aufweist, die gleichgerichtet zu einer Zugriffsöffnung zu der Führungsbahn der zweiten Laufschiene ist.
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Im Folgenden wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die nachfolgenden Figuren näher erläutert.
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Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Gesamtansicht einer erfindungsgemäßen Teleskopschiebetüranlage,
- 2 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Teleskopschiebetüranlage mit abgenommener Blende,
- 3 eine Seitenansicht des zweiten Türflügels einer erfindungsgemäßen Teleskopschiebetüranlage mit Zugmitteltrieb und
- 4 eine Schnittdarstellung einer Laufschienenvorrichtung einer erfindungsgemäßen Teleskopschiebetüranlage.
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In 1 ist eine erfindungsgemäße Teleskopschiebetüranlage 1 schematisch in einer perspektivischen Darstellung gezeigt. Die Teleskopschiebetüranlage 1 weist einen ersten Türflügel 3 und einen zweiten Türflügel 5 auf. Die Türflügel sind in einer Laufschienenvorrichtung 7 geführt.
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Wie am besten aus 2, in der eine Ansicht auf die Längsseite einer erfindungsgemäßen Teleskopschiebetür 1 dargestellt ist, ersichtlich ist, ist der zweite Türflügel 5 mit dem ersten Türflügel 3 gekoppelt, so dass beide Türflügel eine gleichgerichtete Bewegung ausführen können. Der zweite Türflügel 5 ist über den ersten Türflügel 3 antreibbar.
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Der zweite Türflügel 5 ist über einen Zugmitteltrieb 9 mit dem ersten Türflügel 3 verbunden. Der Zugmitteltrieb weist einen ersten Trum 9a und einen zweiten Trum 9b auf, wobei der erste Trum 9a oberhalb des zweiten Trums 9b verläuft. Der erste Trum 9a und der zweite Trum 9b werden durch ein Zugmittel 9c des Zugmitteltriebs 9 gebildet. Der Zugmitteltrieb 9 kann beispielsweise als Seilzug ausgebildet sein, so dass das Zugmittel 9c ein Seil ist.
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Der obere Trum 9a ist über eine Befestigungsvorrichtung 11 an der Laufschienenvorrichtung 7 und somit ortsfest gegenüber dem ersten und dem zweiten Türflügel befestigt. Über einen Zugmittelkoppler 13 ist der erste Türflügel 3 mit dem zweiten Trum 9b verbunden.
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An dem zweiten Türflügel ist eine Umlenkvorrichtung 15 angeordnet, die aus zwei Umlenkeinrichtungen 15a und 15b besteht. Die Umlenkeinrichtungen lenken das Zugmittel 9c des Zugmitteltriebs 9 um, so dass ein geschlossener Umlauf des Zugmittels 9c entsteht. Dafür weisen die Umlenkeinrichtungen 15a und 15b jeweils zwei Umlenkrollen 17 auf. Die Umlenkrollen sind vertikal angeordnet und weisen eine Drehachse in horizontaler Richtung auf, so dass der erste und der zweite Trum 9a und 9b in einer gemeinsamen vertikalen Ebene verlaufen.
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Wie am besten aus 3 ersichtlich ist, weist der zweite Türflügel 5 zwei Laufwerke 19 auf, über die der Türflügel 5 in der Laufschienenvorrichtung 7 geführt wird. Die Umlenkeinrichtungen 15a und 15b sind jeweils an einem der Laufwerke 19 angeordnet.
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Die Umlenkeinrichtung 15a ist an einem Arm 21 angeordnet, der in Längsrichtung der Laufschienenvorrichtung 7 und in Richtung zu der Schließstellung des Türflügels 5 hin über den Türflügel 5 hinaus absteht. Dadurch wird erreicht, dass in der in 2 gezeigten Schließstellung die Umlenkeinrichtung 15a und Teile des Seilzugs 9c sich oberhalb des ersten Türflügels 3 befinden bzw. von dem Laufwerk 19, über das der Türflügel 3 in der Laufschienenvorrichtung 7 geführt ist, überdeckt wird. Dadurch wird gewährleistet, dass eine Ankopplung über den Seilkoppler 13 an den zweiten Trum 9b auch in der vollständig geschlossenen Stellung der Teleskopschiebetüranlage gewährleistet ist.
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Wie aus 4 ersichtlich ist, weisen die Umlenkeinrichtungen 15a bzw. 15b den Umlenkrollen 17 zugeordnete Halter 17a, die ein Herausgleiten des Zugmittels 9c aus den Umlenkrollen 17 verhindern, auf.
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Die Befestigungsvorrichtung 11, die auch eine Zugmittelspannvorrichtung umfassen kann, über die das Zugmittel 9c auf die gewünschte Spannung gebracht werden kann, ist in der Laufschienenvorrichtung in Längsrichtung verschiebbar befestigt. Dadurch lässt sich die Befestigungsvorrichtung bei der Montage des zweiten Türflügels 5 und des Zugmitteltriebs 9 auf einfache Art und Weise justieren.
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Die Laufschienenvorrichtung 7 besteht aus einer ersten Laufschiene 21 für den ersten Türflügel 3, einer zweiten Laufschiene 23 für den zweiten Türflügel 5 sowie einer Blende 25, die an der ersten Laufschiene 21 befestigt ist, und die erste und die zweite Laufschiene 21,23 verdeckt.
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Wie am besten aus 4 ersichtlich ist, weisen die erste und die zweite Laufschiene 21,23 jeweils eine Führungsbahn 27 zur Führung der Laufwerke 19 des ersten und des zweiten Türflügels 3,5 auf. Die erste Laufschiene 21 hat dabei eine Zugriffsöffnung 21a, die gleichgerichtet zu einer Zugriffsöffnung 23a zu der Führungsbahn 27 der zweiten Laufschiene 23 angeordnet ist. Die Zugriffsöffnung 21a befindet sich somit auf der von der zweiten Laufschiene 23 abgewandten Seite der ersten Laufschiene 21. Mit anderen Worten: Der erste und der zweite Türflügel 3,5 lassen sich bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel jeweils von der rechten Seite, der Längsseite, in die Laufschienenvorrichtung 7 einhängen.
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Die erste und die zweite Laufschiene 21,23 sind getrennt voneinander montierbar. Auf diese Weise kann zunächst die zweite Laufschiene 23 an dem Wunschort befestigt werden. Anschließend wird der zweite Türflügel 5 zusammen mit dem an dem zweiten Türflügel 5 befestigten Zugmitteltrieb 9 in die zweite Laufschiene 23 eingehängt, indem das Laufwerk 19 in die Führungsbahn 27 eingreift. Anschließend wird die erste Laufschiene 21 an der zweiten Laufschiene 23 befestigt. Der erste Türflügel 3 kann nun über ein Laufwerk 19 in die erste Laufschiene 21 eingehängt werden, wobei das Laufwerk 19 in die Führungsbahn 27 eingreift.
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Bei den in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen ist das Türblatt des Türflügels 3 über eine Haltevorrichtung 29 mit dem Laufwerk 19 verbunden. Über die Haltevorrichtung 29 kann das Türblatt des Türflügels 3 derart gehaltert werden, dass in Breitenrichtung ein sehr geringer Abstand zwischen dem Türblatt des zweiten Türflügels 5 und dem Türblatt des ersten Türflügels 3 vorliegt. Darüber hinaus kann das in vertikaler Richtung kürzer ausgebildete Türblatt des ersten Türflügels 3 über die Haltevorrichtung 29 in vorteilhafter Weise mit dem Laufwerk 19 verbunden werden. Bei dem in 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Zugmittelkoppler 13 mit der Haltevorrichtung 29 verbunden und greift an den unteren Trum 9b des Zugmittels 9c an. Selbstverständlich ist es auch möglich, dass der Zugmittelkoppler 13 an der Oberkante des Türblatts des Türflügels 3 befestigt wird.
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Die erfindungsgemäße Teleskopschiebetüranlage 1 weist ferner mehrere Dämpfereinheiten 31 mit Einzugsfunktion auf, die jeweils in den Endstellungen des ersten und zweiten Türflügels 3,5 in der Laufschienenvorrichtung 7 befestigt sind. Über die Dämpfereinheit 31 mit Einzugsfunktion kann der jeweilige Türflügel 3,5 beim Verfahren in Richtung einer Endstellung zunächst abgebremst und anschließend in die Endstellung getrieben werden. Die Dämpfereinheiten 31 mit Einzugsfunktion können dabei nicht dargestellte, den Laufweg des jeweiligen Türflügels 3,5 begrenzende Begrenzungsvorrichtungen aufweisen. Dadurch wird verhindert, dass einer der Türflügel 3,5 unkontrolliert anschlägt, oder dass ein Anschlagen innerhalb der Dämpfereinheit 31 erfolgt.
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Das Vorsehen von Dämpfereinheiten 31 für den zweiten Türflügel 5 hat den Vorteil, dass beim Erreichen einer Endstellung des ersten und des zweiten Türflügels 3,5 die von dem ersten Türflügel 3 während der Bewegung auf den Türflügel 5 übertragene kinetische Energie durch die dem zweiten Türflügel 5 zugeordneten Dämpfereinheiten 31 aufgenommen wird. Dadurch wird verhindert, dass beim Stoppen des ersten Türflügels 3 der zweite Türflügel 5 noch kinetische Energie besitzt, die auf den Zugmitteltrieb übertragen wird. Auch wird verhindert, dass der zweite Türflügel 5 unkontrolliert an der Umgebung anschlägt.
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Die Laufwerke 19 weisen jeweils eine Koppelvorrichtung 33 auf, über die eine Ankopplung an eine Dämpfereinheit 31 erfolgen kann. Dabei sind die Koppeleinrichtungen 33 bei dem in Fahrtrichtung eines Türflügels 3,5 jeweils vorderen Laufwerk 19 an dem in Fahrtrichtung hinteren Ende des Laufwerks 19 angeordnet.
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Der erste und der zweite Türflügel 3,5 können insbesondere als Glastüren ausgebildet sein.
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Die erfindungsgemäßen Teleskopschiebetüranlage 1 ermöglicht einen sehr kompakten Aufbau der Laufschienenvorrichtung 7, wodurch eine in ästhetischer Hinsicht ansprechende Teleskopschiebetüranlage 1 geschaffen werden kann. Ferner ermöglicht die Anordnung des Zugmitteltriebs mit einem ersten Trum 9a, der oberhalb des zweiten Trums 9b verläuft, eine Höhenverstellung der einzelnen Türflügel 3,5, ohne dass das Zugmittel 9c aus der Umlenkvorrichtung 15 zu rutschen droht. Die erfindungsgemäße Teleskopschiebetüranlage ist auf einfache Art und Weise montierbar, da die einzelnen Türflügel 3,5 einzeln und nacheinander montierbar sind, wobei während der Montage die für eine Justage notwendigen Teile in vorteilhafter Weise zugänglich sind.