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Die Erfindung betrifft eine entsprechend dem Oberbegriff des Anspruch 1 ausgestattete Querschneidwalze zum Querschneiden eines in einer Transportrichtung bewegten viskosen Lebensmittelproduktes, wie industriell gefertigtem Käse, wobei auf einer Trägerwelle ein Querschneidemesser gehalten ist, welches das zu schneidende Lebensmittelprodukt quer zur Transportrichtung überbrückt. Die Erfindung betrifft zudem ein Querschneidsystem und eine Querschneidevorrichtung umfassend jeweils eine solche Querschneidwalze.
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Querschneidwalzen dieser Art für den Einsatz zum Schneiden von Papier sind seit langem bekannt. Insbesondere wird hingewiesen auf die
BE 568 760 A , die
US 391 949 A , die
US 1 867 884 A und die
US 3 068 731 A Ähnliche Merkmale zeigt auch ein aus der
DE 33 29 914 A1 bekannter Schneidzylinder für eine Erntemaschine
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Auch Vorrichtungen zum Querschneiden von bandförmigen Lebensmittelprodukten sind seit langem in verschiedenen Ausführungsformen beispielsweise aus
DE 10 2012 001 837 A1 oder
DE 10 2008 061 330 A1 bekannt. Die
US 5 573 805 A zeigt eine komplette Anlage zur Herstellung eines in Stücke oder Stifte geschnittenen Lebensmittels, insbesondere eines Schmelzkäsebandes. Bei Vorrichtungen dieser Art wird ein zunächst breites Produktband parallel zur Transportrichtung zunächst in mehrere nebeneinander liegende Streifen geschnitten, bevor diese mittels eines Transportbandes wiederum in Transportrichtung der Querschneidevorrichtung zugeführt werden. Das Querschneiden der Streifen erfolgt dann mit einem Schnitt, der im Wesentlichen quer zur Transportrichtung durchgeführt wird.
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Üblicherweise umfassen solche Vorrichtungen zum Querschneiden eine Querschneidewalze, auf der ein Querschneidemesser befestigt ist, das weitgehend parallel zur Drehachse der Trägerwelle angeordnet ist. Dabei schließt der Ausdruck „weitgehend parallel“ eine leicht winkelige Ausrichtung des Querschneidemessers zur Drehachse ein.
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Gerade bei der Verarbeitung von Lebensmitteln, so auch von industriell gefertigtem Käse, werden besonders hohe Ansprüche an die Hygiene gestellt. Insbesondere müssen die mit dem Produkt in Berührung kommenden Maschinenteile grundsätzlich leicht und effektiv zu reinigen sein. Daher müssen bei solchen Vorrichtungen schwer zu erreichende Spalten oder Zwischenräume, in denen sich Produktreste ansammelt, vermieden werden. Zudem sollten die einzelnen Bauteile auch zu Reinigungszwecken leicht (de)montierbar sein.
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Bekanntermaßen werden daher Querschneidemesser und Querschneidewalze als getrennte Bauteile ausgebildet. So kann das als Verschleißteil ausgelegte Messer bequem ausgetauscht und/oder gereinigt werden. Zum Einbau des Querschneidemessers ist dann in der Querschneidewalze eine Ausnehmung vorgesehen, in der das Querschneidemesser gehalten wird. Zum definierten Halt weist diese Ausnehmung entsprechende Anlageflächen auf, wodurch die Lage und die Ausrichtung des Querschneidmessers fest vorgegeben werden. Die bekannten Querschneidevorrichtungen sind jedoch auf eine einzige Anwendung, insbesondere das Schneiden eines bestimmten Produktes von vorgegebener Stärke und Konsistenz, beschränkt. Ein Wechsel des Produktes geht mit erheblichen Umbaumaßnahmen einher.
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Es ist nunmehr die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Querschneidwalze, ein Querschneidesystem und eine Querschneidevorrichtung zum Schneiden von Lebensmittelbändern zu entwickeln, die eine möglichst geringe Anzahl von leicht zu montierenden und damit zu reinigenden Bauteilen umfasst und die ein hohes Maß an Flexibilität für ein breites Anwendungsgebiet, insbesondere für das Schneiden unterschiedlicher Produktqualitäten und -abmessungen, bietet.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Querschneidwalze nach Anspruch 1, ein Querschneidsystem nach Anspruch 5 und eine Querschneidevorrichtung nach Anspruch 6. Bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Entsprechend der Ansprüche liegt der wesentliche Kerngedanke der Erfindung in dem modularen Konzept der Querschneidwalze, bei dem auf der Trägerwelle mehrere beabstandete Messerträger lösbar gehalten sind, die ihrerseits das als bandförmige Klinge ausgebildete Querschneidemesser ebenfalls lösbar halten. Je nach Einsatzzweck können unterschiedliche Messerträger und Klingen vorgesehen sein. Die Begriffe „Klinge“ und „Querschneidemesser“ werden nachfolgend synonym verwendet. Dieses System aus drei Komponenten, der Trägerwelle, einem Satz von Messerträgern und einer Klinge gewährleistet nicht nur ein Höchstmaß an Flexibilität, sich durch einfachen Wechsel einer oder mehrere Komponenten an beliebige Gegebenheiten anpassen zu können; eine solche Querschneidwalze wird auch höchsten Hygienestandards gerecht und ist sehr reparaturfreundlich.
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Anspruchsgemäß umfasst die Querschneidewalze das solchermaßen als bandförmige Klinge ausgebildete Querschneidemesser, das mittels der axial beabstandeten und lösbar auf der Trägerwelle montierten Messerträger ebenfalls lösbar gehalten ist. Die Anzahl der Messerträger richtet sich nach den Anforderungen an die Stabilität des Querschneidemessers. Dabei hat jeder Messerträger zumindest ein Trägerelement, das sich bei montiertem Messerträger bezüglich der Drehachse der Trägerwelle im Wesentlichen radial nach Außen erstreckt. Wenn ein Messerträger mehrere Trägerelemente hat, sind diese vorteilhafterweise symmetrisch um den Umfang der Trägerwelle angeordnet, um Unwuchten zu vermeiden. Mit diesen abstehenden Trägerelementen ergibt sich ein sternförmiges Design der Messerträger. Am äußeren Ende jedes Trägerelementes ist ein Messerbefestigungsabschnitt vorgesehen, an dem die bandförmige Klinge radial beabstandet zur Trägerwelle lösbar gehalten ist. Über die Ausbildung der Messerbefestigungsabschnitte, insbesondere über den Auflagewinkel, lässt sich die Halterung des Querschneidemessers definieren.
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Das Wesen der Erfindung liegt somit in der Modularität, bedingt durch die konstruktive Trennung von Querschneidemesser und Trägerwelle und insbesondere den Messerträger, die als Verbindungsmittel gewissermaßen „Adapter“ zwischen Querschneidemesser und Trägerwelle bilden. Wegen der Verwendung der Messerträger können das Querschneidemesser und die Trägerwelle unabhängig voneinander gestaltet werden. Es können Standardbauteile als Trägerwelle und/oder Querschneidemesser verwendet werden, die kostengünstig sind und leicht austauschbar sind. Lediglich die Messerträger sind an geeignete Querschneidemesser und geeignete Trägerwellen anzupassen, wodurch sich selbst Querschneidevorrichtungen mit komplexer Geometrie zusammenstellen aus einfachen Bauteilen zusammenstellen lassen. Insbesondere lässt sich aber mittels der Messerträger die Zahl der Querschneidemesser auf der Querschneidewalze und der Eintauchwinkel der Klinge in das Produkt vorgeben. Über die Vorgabe dieser Parameter lässt sich die Vorrichtung flexibel und bequem an verschiedene Produktsorten, -abmessungen und Verarbeitungsgeschwindigkeiten einstellen.
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Vorteilhafterweise werden die Messerträger mit den Trägerelementen einstückig ausgebildet. Die Einstellung der Lage und Orientierung der Klinge erfolgt durch Auswahl eines geeigneten Satzes von Messerträgern aus einem vordefinierten Sortiment. Durch den erfindungsgemäßen Einsatz solcher Messerträger als Adapter zwischen Querschneidemesser und Trägerwelle werden eine zusätzliche Einstellbarkeit und damit die verbundene Reinigungsproblematik weitgehend obsolet.
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Um die komfortable Befestigung der Messerträger einerseits und der Klinge andererseits zu ermöglichen, haben die Messerträger vorteilhafterweise einen Messerbefestigungsabschnitt, an dem die Klinge befestigt ist, und einen Wellenbefestigungsabschnitt, an dem der Messerträger an der Trägerwelle befestigt ist. Vorzugsweise ist der Wellenbefestigungsabschnitt einstückig mit dem Messerbefestigungsabschnitt ausgebildet. Hierzu kann zwischen diesen beiden Abschnitten ein angeformtes Trägerelement vorgesehen sein, das den Messerbefestigungsabschnitt mit dem Wellenbefestigungsabschnitt verbindet. Durch diese Einstückigkeit lässt sich der Messerträger einfach und effektiv reinigen.
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In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform sind die Messerträger um die Drehachse der Trägerwelle herum verschwenkbar und lassen sich jeweils durch ein Feststellmittel, beispielsweise eine Feststellschraube, in definiertem Montagewinkel auf der Trägerwelle fixieren. Um das zu ermöglichen, ist es vorteilhaft, den Messerträger, insbesondere seinen Wellenbefestigungsabschnitt, als einen die Trägerwelle umgreifenden Ring auszubilden, so dass die Messerträger auf die Trägerwelle „aufgefädelt“ werden können. Die Trägerelemente sind dann in einer vorteilhaften Ausführungsform sternförmig an die Ringe angeformt. Wenn die Anordnung der Trägerelemente zu einer Unwucht bei Rotation der Querschneidwalze führen, können Elemente zum Auswuchten, beispielsweise in Form von Auswuchtringen, auf die Trägerwelle aufgebracht werden.
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Durch die Verschwenkbarkeit der Messerträger kann die Winkelausrichtung der Klinge gegenüber der Drehachse der Trägerwelle mit einer gewissen Abwicklung eingestellt werden. Über den Winkel wird es möglich, einen scherenden respektive ziehenden Schnitt am Gegenmesser durchzuführen und entsprechend einen hackenden, die Lager besonders belastenden Schnitt zu vermeiden. Zudem können mit dem modularen Konzept unter Verwendung gleichartiger Bauteile eine Vielzahl unterschiedlicher Querschneidevorrichtungen hergestellt werden, die sich in der Winkelausrichtung der Querschneidemessers, respektive der Klinge, gegenüber der Drehachse voneinander unterscheiden.
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Entsprechend der ringförmigen Befestigungsabschnitte ist die Trägerwelle zumindest abschnittsweise kreiszylindrisch gestaltet. Dies ermöglicht die Drehbarkeit des Wellenbefestigungsabschnitts gegenüber der Trägerwelle. Im einfachsten Fall ist die Trägerwelle komplett kreiszylindrisch ausgebildet, was eine axiale Verschiebbarkeit der Messerträger auf der Trägerwelle und damit das Auffädeln vereinfacht. Die Fixierung des Messerhalters auf der Trägerwelle in axialer Richtung und/oder in Umfangsrichtung kann über Feststellmittel, insbesondere Feststellschrauben, erfolgen.
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Besonders vorteilhaft ist es, einen oder mehrere definierte Winkel für die Montage des Querschneidemessers vorzugeben. Das geschieht dadurch, dass für jeden der Messerträger jeweils eine oder mehrere in axialem Abstand und Drehwinkel definierte Montageposition(en) auf der Trägerwelle vorgegeben werden, wobei in die Trägerwelle an jeder Montageposition eine entsprechende Aufnahme zum definierten Einbringen des Feststellmittels eingebracht sind. Vorzugsweise sind die Aufnahmen einfache Sackbohrungen, in denen entsprechende Feststellschrauben aufgenommen werden. So können die Feststellschrauben formschlüssig an der Trägerwelle positioniert und gehalten werden. Die Feststellschrauben werden am Messerbefestigungabschnitt in Gewindebohrungen gehalten, so dass der Messerträger leicht an der Trägerwelle in einer vorgegebenen Ausrichtung montiert werden kann.
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Um Winkel für verschiedene Abwinklungen vorzugeben, in denen die Klinge auf der Trägerwelle montiert werden kann, ist es vorteilhaft, entsprechend mehrere Gruppen von Aufnahmen in der Oberfläche der Trägerwelle vorzusehen und mit jeder Gruppe eine bestimmte Abwicklung einzustellen. Die Aufnahmen einer jeden Gruppe sind dann auf einer Geraden angeordnet, wobei die Geraden jeweils einen Drallwinkel ausbilden. Mittels der gruppierten Montagepunkte werden die Verdrehposition des Messerträgers und damit die Verdrehung der Querschneidemesser gegenüber der Drehachse eingestellt. So kann das Querschneidemesser einfach und präzise mit dem gewünschten Winkelversatz auf der Trägerwelle montiert werden.
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Dem Monteur werden durch die Gruppen von Montagepunkten mehrere Sollpositionen angeboten, die jeweils einem unterschiedlichen Verdrehwinkel zugeordnet sind. Durch die Auswahl der zu verwendenden „Montagegruppengerade“ legt er automatisch den Verdrehwinkel fest, ohne ein Messinstrument benutzen zu müssen. Die Ausrichtung der Trägerwelle kann somit deutlich vereinfacht werden. Vorzugsweise werden die Gruppen von Aufnahmen in einem Verdrehwinkel oder Drallwinkel zwischen 0 und 5 Grad angeordnet, den die an den Trägerelementen montierte Klinge entsprechend nachvollzieht.
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Ein ganz wesentlicher Gesichtspunkt ist, dass die Messerträger konzipiert sind, dass der Neigungswinkel, mit dem die Schneide der Klinge in das Produkt eintaucht, optimiert ist. Dazu weist der Messerbefestigungsabschnitt eine Auflagefläche zur definierten Auflage der Klinge auf, wobei die Auflagefläche in einem gegen den Umfang geneigten Neigungswinkel angestellt ist. Unterschiedliche Sätze von Messerträgern können unterschiedlich geneigte Auflageflächen haben, die jeweils zum Schneiden eines bestimmten Produktes optimiert sind. Mit den unterschiedlich geneigten Auflageflächen und den entsprechend unterschiedlichen Eintauchwinkeln lässt sich auch das Abwurfverhalten der Querschneidmesser je nach Produkt einstellen. Hinzu kommt, dass für unterschiedliche Produkte auch unterschiedliche Klingen vorgesehen sein können. Um den Schneidspalt über die gesamte Länge des Messers definiert einzustellen und damit einen sauberen Schnitt der Klinge an dem Gegenmesser zu erhalten, kann es vorteilhaft sein, den Abstand durch flache Abstimmscheiben einzustellen, die zwischen Klinge und Auflagefläche angeordnet werden. Zum Zwecke des einfachen und effektiven Reinigens werden diese mit Dichtringen umgeben, um die entstehenden Spalte zu verschießen.
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Die erfindungsgemäße Querschneidwalze ist besonders zum Abschneiden eines weichen Lebensmittelbandes definierter Dicke geeignet. Damit sichergestellt ist, dass das Lebensmittelband bereits geschnitten und abgeführt ist, bevor der Messerträger in das Materialband hineinfahren kann, wird die Schneide der Klinge so angeordnet, dass sie in Umfangsrichtung über den Messerträger um ein bestimmtes Maß hervorragt, das größer als die Materialdicke ist.
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Dabei sind unter einem weichen Lebensmittelband solche Lebensmittel zu verstehen, die beim Schneiden ohne weiteres mit einer elastischen oder plastischen Formveränderung nachgeben. Die Formstabilität des zu schneidenden Lebensmittels ist zum Zeitpunkt des Schneidens noch so gering, dass die Beibehaltung der Form eine erhöhte Aufmerksamkeit erfordert. So kann insbesondere das Schneiden mit falsch eingestellten Schneidspalten zu einem Ausfransen der Schnittkanten führen, was unerwünscht sein kann. Die Schneidspalte müssen gerade beim Schneiden von Bändern aus Schmelzkäse oder Mozzarella auf eine Genauigkeit von bis zu 0,05 mm einstellbar sein. Die Anforderungen, die an ein Schneidwerkzeug zum Schneiden eines anderen Lebensmittels, beispielsweise von harter Schokolade, gestellt werden, weichen hiervon vollkommen ab.
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Mit der erfindungsgemäßen Querschneidwalze können selbst höchste Anforderungen an die Hygiene, wie sie beispielsweise von den US Behörden vorgegeben werden, problemlos erfüllt werden. Zudem erlaubt der modulare Aufbau eine einfache und optimierte Anpassung der Querschneidwalze an Produkte mit unterschiedlichsten Eigenschaften und/oder an Herstellungsprozesse unterschiedlicher Geschwindigkeit.
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Dementsprechend ist ein wesentlicher Teil der Erfindung ein Querschneidesystem zur modularen Ausbildung einer Querschneidwalze umfassend eine Trägerwelle, eine oder mehrere bandförmige Klingen und mindestens zwei Sätze von Messerträgern zur Befestigung einer Klinge auf der Trägerwelle. Dabei unterscheiden sich die Messerträger der jeweiligen Sätze in der Anzahl der Trägerelemente und/oder in dem Neigungswinkel der Auflageflächen.
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Ein solches Querschneidsystem kann eingebaut werden in eine Querschneidevorrichtung zum Querschneiden eines in Transportrichtung zugeführten viskosen Lebensmittelbandes, insbesondere eines Bandes aus industriell gefertigtem Käse, aufweisend ein in Transportrichtung bewegtes Transportband zum Transport des Lebensmittelbandes, eine erfindungsgemäße Querschneidwalze und ein Gegenmesser, an dem das Produkt anliegt und gegen welches das Querschneidemesser einen scherenden Schnitt vollzieht. Eine solche Querschneidevorrichtung kann eine in Transportrichtung vor der Querschneidwalze angeordnete Messerwalze aufweisen, die ein in Transportrichtung zugeführtes breites Lebensmittelband zunächst in mehrere schmale Lebensmittelstreifen in Längsrichtung schneidet. Die Querschneidwalze ist dann vorteilhafterweise so auszubilden, dass sie alle Lebensmittelstreifen überbrückt und dann mit einem Schnitt gemeinsam quer schneidet. Die entstehenden Lebensmittel-Stifte bzw. Würfel werden dann mittels eines unterhalb angeordneten Transportbandes abgeführt.
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Die Erfindung wird anhand der Figuren nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
- 1 eine Querschneidwalze mit zwei Querschneidemessern (Klingen) in perspektivischer Darstellung;
- 2 Schnittdarstellungen durch die Querschneidwalze nach 1 im Bereich eines Messerträgers;
- 3 eine Querschneidwalze mit spiralförmig aufgezogenen Messern;
- 4 den Ausschnitt einer Abwicklung der Oberfläche der Trägerwelle;
- 5 alternative Messerträger zum Befestigen von vier respektive drei Querschneidemessern.
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Die 1 und 2 offenbaren eine erfindungsgemäße Querschneidwalze 1 als Teil einer Querschneidevorrichtung 1. Diese umfasst eine Trägerwelle 2 mit einem über deren Drehachse A betrachtet konstanten kreiszylindrischen Querschnitt. In diesem Fall sind zwei bandförmige Querschneidemesser 3 (Klingen) lösbar auf der Trägerwelle 2 montiert, wobei die Querschneidemesser 3 ersichtlich eine Abwicklung mit geringem Winkel ß um die Drehachse A herum ausbilden. Mit einer solchen Querschneidwalze 1 können Lebensmittelbänder 14 (2a), die in einer Transportrichtung T gefördert und zunächst längs geschnitten wurden, in Lebensmittel-Stifte 15 geschnitten werden.
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Lösbar befestigt sind die Querschneidemesser 3 auf der Trägerwelle 2 vermittels einer Zahl - hier von zehn - einstückig ausgebildeten Messerträgern 4, die axial benachbart auf die Trägerwelle 2 aufgefädelt und gleichfalls lösbar befestigt sind. Die Messerträger 4 haben einen Wellenbefestigungsabschnitt 6, der einen Ring mit entsprechender Bohrung 10 ausbildet, wobei der Durchmesser der Bohrung 10 dem Außendurchmesser der Trägerwelle 2 entspricht. Mittels der Bohrung ist der Wellenbefestigungsabschnitt 6 und damit der Messerträger 4 drehbar auf der Trägerwelle 2 gehalten. Die Messerträger 4 haben zudem jeweils in diesem Fall zwei Trägerelemente 7, die sich bei montiertem Messerträger 4 bezüglich der Drehachse (A) radial nach Außen erstrecken. Am äußeren Ende jedes Trägerelementes 7 ist ein Messerbefestigungsabschnitt 5 vorgesehen, an dem die bandförmige Klinge 3 radial beabstandet zur Trägerwelle 2 lösbar befestigt ist.
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Durch eine Feststellschraube 8, die sich durch eine Gewindebohrung des Messerträgers 4 hindurch in radialer Richtung auf die Trägerwelle 2 hinzu erstreckt, wird der Wellenbefestigungsabschnitt 6 und damit der Messerträger 4 auf der Trägerwelle 2 in seiner axialen Position und seiner Drehausrichtung fixiert. Über ein Trägerelement 7 ist jeweils ein Messerbefestigungsabschnitt 5 mit dem Wellenbefestigungsabschnitt 6 einstückig verbunden. In der Oberfläche der Trägerwelle 2 sind Sacklöcher 13 vorgesehen, in welche die Feststellschrauben 8 eingreifen. Damit wird eine Soll-Position der Feststellschraube 8 gegenüber der Trägerwelle 4 vorgegeben, was dem Monteur die korrekte Montage der Messerhalter erleichtert. Die Gewinde der Schraubverbindungen 9 sowie der Feststellschrauben 8 sind jeweils durch Kappen 11 abgedeckt. Diese verhindern eine Ansammlung von Verunreinigungen am Gewinde.
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Der Messerbefestigungsabschnitt 5 umfasst eine Bohrung oder ein Langloch, welche für eine Schraubverbindung 9 zur Befestigung des Querschneidemessers 3 am Messerbefestigungsabschnitt 5 verwendet werden. Die Ausbildung von Langlöchern an dieser Stelle stellt sicher, dass die Querschneidemesser ohne axiale Verspannung auf den Messerträgern ausgerichtet werden können. Die lange Seite des Langlochs ist insbesondere parallel zur Drehachse A der Trägerwelle ausgerichtet.
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Bei der Befestigung des Querschneidemessers 3 auf der Trägerwelle 2 kann das Querschneidemesser 3 gezielt mit einem vorgegebenen Winkelversatz gegenüber der Drehachse A auf der Trägerwelle 2 montiert werden. Eine entsprechende Anordnung mit verdreht auf der Trägerwelle angeordneten Querschneidemessern 3 ist in 3 gezeigt. Dafür werden die einzelnen Messerträger 4 mit definiert vorgegebenen, unterschiedlichen Winkelstellungen zueinander auf der Trägerwelle 2 montiert. Dies wird durch die Verschwenkbarkeit des Wellenbefestigungsabschnitts 6 gegenüber dem dazu komplementären kreiszylindrischen Querschnitts der Trägerwelle 2 ermöglicht. Mittels der Feststellschraube 9 wird die eingestellte Verdrehstellung des Messerträgers 4 auf der Trägerwelle 2 festgestellt.
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Um das Querschneidemesser mit einem vorgegebenen Verdrehwinkel auf der Trägerwelle 2 zu montieren, ist die Oberfläche der Trägerwelle 2 mit definierten Montagepunkten versehen, die hier durch die Aufnahmebohrungen 13 gebildet werden. 4 zeigt schematisch einen Ausschnitt einer Abwicklung der Oberfläche der Trägerwelle 2. Es ist eine Vielzahl von Montagepunkten 13 gezeigt, die auf jeweils gemeinsamen Geraden 17 angeordnet sind. Jede der Gerade 17 steht für einen vorgegebenen Drallwinkel gegenüber der Trägerwelle 2. Soll nun das Querschneidemesser 3 mit einem Verdrehwinkel von 2° gegenüber der Drehachse A auf der Trägerwelle montiert werden, so sind sämtliche der Feststellschraube 8 in diejenigen Aufnahmebohrungen 13 einzuschrauben, die sich auf einer gemeinsamen „2°“-Gerade befinden. Entsprechendes gilt für jeden anderen Wert des Winkelversatzes.
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In der 4 sind beispielhaft nur vier Montagepunkte 14 pro Gerade 17 gezeichnet. Bei einer Anzahl von zehn montierten Messerträgern umfasst eine Gerade folglich auch zehn Montagepunkte.
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In den 5a und 5b sind weitere Ausgestaltungen eines Messerträgers 4 dargestellt. Während in 2 der Messerträger 4 zwei Messerbefestigungsabschnitte 5 und entsprechend zwei Trägerelemente 7 aufweist, ist die Anzahl der Messerbefestigungsabschnitte variierbar. So weist der in 5a dargestellte Messerträger 4 vier Messerbefestigungsabschnitte 5 auf. Damit können vier Querschneidemesser 3 auf der Trägerwelle 4 montiert werden. Es bedarf keiner speziellen Anpassung der Trägerwelle 2. Eine Standard-Trägerwelle 2 kann folglich für eine beliebige Anzahl von Querschneidemessern 3 verwendet werden. Der in 5b dargestellte Messerträger 4 hat drei Messerbefestigungsabschnitte 5 und kann entsprechend drei Querschneidemesser 3 halten.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind die Querschneidemesser eher tangential zur Drehachse A ausgerichtet. Der Anstellwinkel α des Querschneidemesser, mithin der im Querschnitt längs zur Drehachse A betrachtete Winkel zwischen dem Querschneidemesser 3 und der radialen Richtung R (2a), liegt zwischen 62° und 68°. Sollte ein anderer Anstellwinkel gewünscht sein, so sind Messerträger einzusetzen, bei denen die Ausrichtung des Messerbefestigungsabschnitts 5 gegenüber dem Verbindungsabschnitt 7 entsprechend abweichend ausgeführt ist.
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In 2 ist der radiale Abstand R des Messerbefestigungsabschnitts 5 von der Drehachse A eingezeichnet. Auf einer Trägerwelle 2 werden nur solche Messerträger 4 zur Befestigung desselben Querschneidemessers 3 verwendet, deren Messerbefestigungsabschnitte 5 identische radiale Abstände R von der Drehachse A aufweisen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Querschneidwalze
- 2
- Trägerwelle
- 3
- Querschneidemesser (Klinge)
- 4
- Messerträger
- 5
- Messerbefestigungsabschnitt
- 6
- Wellenbefestigungsabschnitt
- 7
- Trägerelement
- 8
- Feststellschraube
- 9
- Schraubverbindung
- 10
- Bohrung
- 11
- Abdeckkappe
- 12
- Langloch
- 13
- Aufnahmebohrung
- 14
- Lebensmittelband
- 15
- Lebensmittelstücke
- 16
- Abwicklung eines Teils der Oberfläche der Trägerwelle
- 17
- Gerade
- T
- Transportrichtung
- A
- Drehachse
- R
- Radiale Richtung
- U
- Umfangsrichtung
- α
- Anstellwinkel
- ß
- Verdrehwinkel/Drallwinkel