-
Die Erfindung betrifft ein Gehäuse für ein Computersystem und ein Computersystem.
-
Kompakt gebaute Computersysteme wie Mini-PCs oder All-In-One Computer zeichnen sich durch ihre platzsparende Bauweise und dichte Anordnung ihrer Komponenten in deren Gehäuse aus. Diese kompakte Bauweise geht häufig zu Lasten der Wartbarkeit oder Auswechselbarkeit von bestimmten Komponenten der Computersysteme. Typischerweise sind diese Komponenten nicht ohne weiteres zugänglich. Insbesondere der Verbau und Ausbau von Laufwerken, Speicherlaufwerken oder optischen Laufwerken, gestaltet sich oftmals problematisch.
-
Aus der
EP 1 126 360 B1 ist ein Desktop-Personal-Computer-Gerät zur Verwendung mit externer Benutzereingabe- und Anzeigevorrichtungen bekannt. Das Gerät besteht aus einer Systemeinheit, die ein abgedichtetes Gehäuse und zumindest einen Gleichspannungswandler aufweist. Das Gehäuse ist zum Zweck einer Verbindung mit der externen Benutzereingabe- und Anzeigevorrichtungen mit externen Verbindern versehen. Das Gerät hat eine entfernbare Datenspeichervorrichtung zum Speichern von Benutzerdaten. Das Gehäuse weist einen zurückgesetzten Abschnitt zum Aufnehmen der entfernbaren Datenspeichervorrichtung und ein bewegliches Verschlussbauglied zum Einfassen des zurückgesetzten Abschnitts auf. Weiter hat das Gerät eine externe Leistungsversorgung, die eine fliegende Zuleitung aufweist, die mit einem externen Sockel verbindbar ist, der in dem Gehäuse vorgesehen ist, um den Gleichspannungswandler einen Gleichstrom zu liefern.
-
Die
DE 199 24 246 C2 beschreibt einen Rechnereinschubrahmen zur Aufnahme von steckbaren Speicherlaufwerkeinschüben im Formfaktor 1,6 Zoll und/oder im Formfaktor 1 Zoll. Der Rechnereinschubrahmen hat zwei Seitenwände, welche in gleichen Höhen mit horizontal verlaufenden Führungsschienen zur Aufnahme von an den Speicherlaufwerkeinschüben in beiden Seiten jeweils in gleicher Höhe angebrachten Aufnahmerippen versehen sind. Der Rechnereinschubrahmen hat des Weiteren Steckerbuchsen an der Rückwand zur Aufnahme von an den Speicherlaufwerkeinschüben hinten angebrachten Steckern. An beiden Seitenwänden ist in gleichartiger Weise eine oder mehrere Gruppen von Führungsschienen vorgesehen, wobei jede Gruppe insgesamt vier Führungsschienen in einem Abstandsraster aufweist. Das Abstandsraster ist so gewählt, dass drei Führungsschienen zueinander solche Vertikalabstände aufweisen, dass sich übereinander drei Speicherlaufwerke im Formfaktor 1 Zoll anordnen lassen. Hierbei ist die vierte Führungsschiene in solchem Abstand von der untersten angeordnet, dass in dem von drei Speicherlaufwerkeinschüben im Formfaktor 1 Zoll ausgeführten Bereich zwei Speicherlaufwerkeinschübe im Formfaktor 1,6 Zoll Platz haben. Das Abstandsraster an der Rückwand mit den Steckerbuchsen, wiederholt sich so, dass Stecker und Steckerbuchsen auch in umgekehrter Weise angebracht sein können.
-
Aus der
DE 20 2009 002 853 U1 ist ein Erweiterungsmodul zur Aufnahme von einem Modulschacht zur Aufnahme von Laufwerksmodulen in einem tragbaren Computer bekannt. Das Erweiterungsmodul hat wenigstens einen Einschubschacht und Haltemittel zur Aufnahme einer wechselbaren Erweiterungskarte für den tragbaren Computer. Das Erweiterungsmodul weist des Weiteren wenigstens einen ersten Steckverbinder im Bereich des Einschubschachts zur elektrischen Kopplung des Erweiterungsmoduls mit einem Kartenanschluss einer im Einschubschacht aufgenommenen Erweiterungskarte auf. Darüber hinaus hat das Erweiterungsmodul wenigstens einen elektrisch mit dem ersten Steckerverbinder gekoppelten zweiten Steckverbinder zur elektrischen Kopplung des Erweiterungsmoduls in dem Modulschacht des tragbaren Computers angeordneten Modulanschluss.
-
Eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ist es, ein Gehäuse für ein Computersystem und ein Computersystem anzugeben, welche einen einfachen Verbau und Ausbau von Laufwerken ermöglichen.
-
Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird ein Gehäuse für ein Computersystem, insbesondere für ein Desktop-Computersystem, beschrieben, welches eine Seitenwandung mit einer Seitenfläche aufweist. Bevorzugt handelt es sich bei der Seitenwandung um eine Bodenwandung oder Deckelwandung des Gehäuses. Die Seitenwandung weist eine Eintiefung mit einer zu der Seitenfläche parallelen Bodenfläche auf. Die Eintiefung ist zur Aufnahme eines ersten Laufwerks mit einem ersten Formfaktor ausgebildet. In der Bodenfläche der Eintiefung ist eine Ausnehmung zur Aufnahme eines zweiten Laufwerks mit einem zweiten Formfaktor ausgebildet.
-
Das Gehäuse ermöglicht eine kompakte Bauweise und einen platzsparenden Verbau zweier Laufwerke. Diese werden von einer Außenseite des Gehäuses in diesem aufgenommen. Somit kann die Montage der beiden Laufwerke auf einfache Art und Weise von außerhalb des Gehäuses erfolgen. Auch der Austausch der beiden Laufwerke ist auf einfache Art und Weise möglich. Hierzu sind lediglich eine Eintiefung und eine in die Eintiefung eingebrachte Ausnehmung vorzusehen, welche jeweils dazu ausgebildet sind, die beiden Laufwerke entsprechend ihrer Formfaktoren aufzunehmen. Somit ermöglicht das Gehäuse, dass zwei Laufwerke übereinander von außen in das Gehäuse eingebaut werden können. Bevorzugt sind die Ausnehmung und die Eintiefung dabei so ausgebildet, dass beim Einsatz von beiden Laufwerken das erste Laufwerk das zweite Laufwerk überdeckt. Weiter ist die Eintiefung derart ausgebildet, dass ein aufgenommenes erstes Laufwerk bündig mit der Seitenfläche der Seitenwandung abschließt.
-
Bei dem ersten Laufwerk handelt es sich bevorzugt um ein 5¼-Zoll-ODD-Slimline Laufwerk (englisch: optical disk drive). Die Ausnehmung ist bevorzugt ausgebildet, ein 2,5-Zoll Speicherlaufwerk aufzunehmen. Dementsprechend sind die Ausnehmung und die Eintiefung an die Formfaktoren der beiden Laufwerke angepasst.
-
Wie eingangs erwähnt benötigen alle Computer ein EMV-geschirmtes Gehäuse. Die Schirmung wird in der Regel durch ein Blechgehäuse erzielt oder durch ein Kunststoffgehäuse mit einer Schirmfolie. Da eine gute EMV-Schirmung größere Öffnungen oder Schlitze ausschließt, ist das Gehäuse in einer Ausgestaltung derart ausgebildet, dass ein EMV-Schutzdeckel zum Abschirmen der Ausnehmung an das Gehäuse anordenbar ist. Hierzu weist das Gehäuse beispielsweise Rastelemente, Befestigungslaschen oder dergleichen auf. Bei eingesetztem zweitem Laufwerk umgibt der EMV-Schutzdeckel das zweite Laufwerk zumindest teilweise, so dass das Gehäuse EMV-geschirmt ist. Bei Aufnahme eines ersten Laufwerks ist dieses somit außerhalb des EMV-Schutzbereichs des Gehäuses angeordnet.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist die Ausnehmung Befestigungsmittel auf, welche derart ausgebildet sind, dass zum einen bei Aufnahme eines zweiten Laufwerks mit einer ersten Bauhöhe das zweite Laufwerk nicht über die Bodenfläche hinausragt. Zum anderen sind die Befestigungsmittel derart ausgebildet, dass bei Aufnahme eines zweiten Laufwerks mit einer zweiten Bauhöhe das zweite Laufwerk nicht über die Seitenfläche hinausragt. Typischerweise bewegen sich die erste Bauhöhe und die zweite Bauhöhe in einem Bereich von 6 mm bis 15 mm, wobei die zweite Bauhöhe stets größer als die erste Bauhöhe ist. Das erste Laufwerk hat typischerweise eine Bauhöhe von 9 mm bis 12,5 mm. Beispielsweise betragen die erste Bauhöhe etwa 7,0 mm und die zweite Bauhöhe etwa 15,0 mm. Im Falle der Verwendung eines zweiten Laufwerks mit der ersten Bauhöhe kann auch das erste Laufwerk in der Eintiefung aufgenommen werden. Für den Fall, dass ein Laufwerk mit der zweiten Bauhöhe gewünscht ist, sind die Befestigungsmittel weiterhin so ausgebildet, dass eine Außenseite des Laufwerks zwar über die Bodenfläche der Eintiefung, nicht aber über die Seitenfläche des Gehäuses hinausragt. Dies hat zur Folge, dass kein erstes Laufwerk in der Eintiefung aufnehmbar ist. Das Gehäuse erlaubt somit einen modularen Einsatz von einem oder zwei Laufwerken mit dem ersten Formfaktor beziehungsweise dem zweiten Formfaktor, je nach Bedarf und Wunsch eines Benutzers.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung sind die Befestigungsmittel derart ausgebildet, dass das zweite Laufwerk schraubenlos in der Ausnehmung aufnehmbar ist. Somit wird eine einfache Montage des zweiten Laufwerks ermöglicht, wobei insbesondere keine Werkzeuge oder weiteren Elemente wie Schrauben, Nieten oder dergleichen vorgesehen werden müssen. Somit kann Montagezeit eingespart werden, was sich wiederum positiv auf die Gesamtkosten eines Computersystems mit einem solchen Gehäuse auswirkt.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung umfassen die Befestigungsmittel zwei gegenüberliegende Haltelaschen, welche entlang zweier gegenüberliegender Kanten der Ausnehmung angeordnet sind und ausgebildet sind, formschlüssig zwei Halteschienen aufzunehmen, welche an das zweite Laufwerk ansteckbar sind. Die Haltelaschen können aus der Bodenfläche der Seitenwandung selbst herausgeformt sein oder als separate Komponenten im Bereich der Kanten der Ausnehmung festgelegt sein.
-
Bevorzugt weisen die Haltelaschen jeweils eine erste kulissenartige Ausnehmung und eine zweite kulissenartige Ausnehmung auf, welche jeweils dazu eingerichtet sind, entsprechende Führungselemente der Halteschienen aufzunehmen. Somit ist eine einfache Möglichkeit gegeben, das zweite Laufwerk mittels der Halteschienen schraubenlos an dem Gehäuse festzulegen. Beispielsweise ist ein Führungselement als stiftartiger oder bolzenartiger Vorsprung ausgebildet.
-
In einer weiteren Ausgestaltung verlaufen die erste kulissenartige Ausnehmung einer Haltelasche zumindest teilweise nicht in einer Normalenrichtung der Seitenfläche und die zweite kulissenartige Ausnehmung der Haltelasche im Wesentlichen in der Normalenrichtung der Seitenfläche. Dadurch kann die Halteschiene mittels eines ersten Führungselements beispielsweise zunächst schräg in die erste kulissenartige Ausnehmung eingeführt werden und anschließend bezüglich der ersten kulissenartigen Ausnehmung um das erste Führungselement derart verschwenkt werden, dass die Halteschiene mittels eines zweiten Führungselements in die zweite kulissenartige Ausnehmung einführbar ist. Derartig ausgestaltete kulissenartige Ausnehmungen tragen zu einer einfachen und fehlerunanfälligen Montage des zweiten Laufwerks bei. Dabei ist dennoch ein mechanisch sicheres Festlegen des zweiten Laufwerks gewährleistet.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist die Seitenwandung des Gehäuses bezüglich weiterer Seitenwandungen des Gehäuses verschwenkbar ausgebildet. Somit lässt sich das Gehäuse durch Verschwenken der Seitenwandung leicht öffnen, um beispielsweise das zweite Laufwerk elektrisch mit weiteren Komponenten im Inneren des Gehäuses zu koppeln.
-
Gemäß einem zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Computersystem mit einem Gehäuse nach dem ersten Aspekt der Erfindung offenbart, welches ein zweites Laufwerk mit dem zweiten Formfaktor aufweist, das schraubenlos über die Befestigungsmittel in der Ausnehmung der Bodenfläche aufgenommen ist.
-
Gemäß einer Ausgestaltung weist das Computersystem zwei Halteschienen auf, welche an das Laufwerk angesteckt sind. Über die Halteschienen ist zweite Laufwerk formschlüssig an den Haltelaschen angeordnet und im Gehäuse aufgenommen.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist zum Abdecken der Ausnehmung ein EMV-Schutzdeckel zur EMV-Schirmung des Gehäuses zumindest teilweise um das zweite Laufwerk angeordnet.
-
Gemäß einer weiteren Ausgestaltung weist jede Halteschiene ein Rastmittel zum Verrasten der jeweiligen Halteschiene im Bereich der Ausnehmung mit dem Gehäuse auf. Somit sind die Halteschienen lagefixiert an dem Gehäuse verrastet festgelegt. Somit ist das zweite Laufwerk mechanisch sicher und stabil in dem Gehäuse angeordnet.
-
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen sowie in der nachfolgenden, ausführlichen Beschreibung von Ausführungsbeispielen offenbart. Die Ausführungsbeispiele sind unter Zuhilfenahme der angehängten Figuren nachfolgend beschrieben. In den Figuren sind gleichartige bzw. gleichwirkende Komponenten mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
In den Figuren zeigen:
-
1 eine Explosionsdarstellung eines oberen Teils eine Computersystems mit einem Speicherlaufwerk,
-
2 eine perspektivische Detailansicht des Computersystems in einem montierten Zustand,
-
3 eine weitere perspektivische Ansicht des Computersystems,
-
4 und 5 zwei weitere perspektivische Ansichten des Computersystems gemäß einer ersten Systemkonfiguration,
-
6 und 7 zwei perspektivische Ansichten des Computersystems gemäß einer zweiten Systemkonfiguration, und
-
8 ein Ablaufdiagramm eines Montageverfahrens des Computersystems.
-
1 zeigt eine Explosionsdarstellung eines oberen Teils eines Computersystems 1. Das Computersystem 1 ist ein sogenannter Mini-PC. Das Computersystem 1 ist äußerst kompakt gebaut und weist ein Gehäuse 2 (in 1 teilweise dargestellt) auf. Das Gehäuse 2 hat eine erste Seitenwandung 3, die eine ebene Seitenfläche 4 hat. Senkrecht zu der Seitenfläche 4 beziehungsweise der Seitenwandung 3 hat das Gehäuse 2 zwei weitere Seitenwandungen 5 (eine davon in 1 verdeckt), welche senkrecht zu der ersten Seitenwandung 3 angeordnet sind.
-
Die erste Seitenwandung 3 weist eine Eintiefung 6 auf, die eine zu der Seitenfläche 4 parallele Bodenfläche 7 hat. Die Eintiefung 6 ist derart ausgebildet, dass ein 5¼-Zoll-ODD-Slimline Laufwerk als erstes Laufwerk darin aufgenommen werden kann. Die Eintiefung 6 der Seitenwandung 3 kann ein separates Gehäuseelement oder einstückig mit der Seitenwandung 3 gebildet sein. Hierzu kann beispielsweise die Eintiefung 6 durch Umformprozesse wie Biegen, Prägen und/oder Stanzen hergestellt sein.
-
In der Bodenfläche 7 der Eintiefung 6 ist eine Ausnehmung 8 vorgesehen, welche ausgebildet ist ein Speicherlaufwerk 9 als zweites Laufwerk aufzunehmen. Bei dem Speicherlaufwerk 9 handelt es sich um ein 2,5-Zoll Festplattenlaufwerk. Die Ausnehmung 8 sowie die Eintiefung 6 sind dabei entsprechend der Formfaktoren des ersten Laufwerks und des zweiten Laufwerks angepasst. Die Ausnehmung ist zum Inneren des Gehäuses 2 hin geöffnet, insbesondere für eine EMV-Dichtung und zum Anschluss an weiteren Komponenten.
-
Zur Montage des Speicherlaufwerks 9 in dem Gehäuse 2 sind zwei Halteschienen 10 vorgesehen, welche seitlich an zwei gegenüberliegende Schmalseiten des Speicherlaufwerks 9 ansteckbar sind. Hierzu weisen die Halteschienen 10 jeweils zwei Haltestifte 11 auf, welche in seitliche Befestigungsöffnungen 12 des Speicherlaufwerks 9 geführt werden (teilweise verdeckt). Die Halteschienen 10 weisen jeweils an einer den Haltestiften 11 gegenüberliegende Seite ein erstes Führungselement 13 sowie ein zweites Führungselement 14 auf. Die beiden Führungselemente 13 und 14 sind gleichartig ausgestaltet und jeweils als zylinderförmiger Vorsprung ausgebildet.
-
Das Computersystem 1 beziehungsweise das Gehäuse 2 ermöglicht eine einfache, insbesondere schraubenlose Montage des Speicherlaufwerks 9. Zusätzlich kann in die Eintiefung 6 ein weiteres Laufwerk, nämlich das 5¼-Zoll-ODD-Slimline Laufwerk, aufgenommen werden. Diese beiden Laufwerke sind von außen leicht zugänglich und montierbar. Insbesondere kann auf weitere Werkzeuge und zusätzliche Komponenten verzichtet werden.
-
Im Folgenden wird unter Zuhilfenahme der 2 bis 7 und des in 8 schematisch dargestellten Ablaufdiagramms eines Montageverfahrens die Montage des Speicherlaufwerks 9 in dem Computersystem 1 und dessen weitere Details beschrieben.
-
In einem ersten Schritt S1 des Montageverfahrens (siehe 8) werden die in 1 gezeigten Halteschienen 10 seitlich an die Schmalseiten des Speicherlaufwerks 9 mittels der Haltestifte 11 gesteckt.
-
Zur Montage des Speicherlaufwerks 9 im Bereich der Ausnehmung 8 sind an zwei gegenüberliegenden Längskanten der Ausnehmung 8 zwei Haltelaschen 15 vorgesehen. Jede der beiden Haltelaschen 15 hat eine erste kulissenartige Ausnehmung 16 sowie eine zweite kulissenartige Ausnehmung 17. Die erste kulissenartige Ausnehmung 16 verläuft zumindest teilweise schräg bezüglich einer Normalenrichtung zu der Bodenfläche 7. Die beiden kulissenartigen Ausnehmungen 16 und 17 sind ausgebildet, die beiden Führungselemente 13 und 14 der Halteschienen 10 aufzunehmen.
-
In einem nächsten Schritt S2 werden die beiden ersten Führungselemente 13 in die entsprechenden ersten kulissenartigen Ausnehmungen 16 eingeführt. Dabei wird das Speicherlaufwerk 9 und die Halteschienen 10 schräg über die ersten Führungselemente 13 eingeführt, insbesondere aufgrund des zumindest schrägen Verlaufs der ersten kulissenartigen Ausnehmungen 16. Dabei werden die ersten Führungselemente 13 bis zu einem Anschlag der ersten kulissenartigen Ausnehmungen 16 geführt, welcher jeweils Teil eines parallel zu der Bodenfläche 7 verlaufenden Abschnitts der ersten kulissenartigen Ausnehmungen 16 ist.
-
Anschließend wird das Speicherlaufwerk 9 mitsamt den beiden Halteschienen 10 in einem nächsten Schritt S3 derart in Richtung der Ausnehmung 8 beziehungsweise der Bodenfläche 7 verschwenkt, dass die zweiten Führungselemente 14 in zweite kulissenartigen Ausnehmungen 17 eingreifen. Das Verschwenken ist insbesondere dadurch erleichtert und möglich, dass zumindest die ersten Führungselemente 13 zylindrisch ausgeführt sind und somit ein leichtes Verschwenken um diese Elemente ermöglichen.
-
Zur Lagefixierung der Halteschienen 10 mit dem Speicherlaufwerk 9 ist an ein freies Ende jeder Halteschiene 10 ein Rastelement 18 angeformt. Das Rastelement 18 ist als federnde Lasche ausgebildet und hat jeweils eine daran angeformte Rastnase 19.
-
In einem Schritt S4 wird das Speicherlaufwerk 9 mit den Halteschienen 10 derart in die eingebaute Position verschwenkt, dass die Rastelemente 18 mit den Rastnasen 19 im Bereich einer Kante der Ausnehmung 8 an dem Gehäuse 2 verrasten. Hierzu ist im Bereich der Ausnehmung 8 eine weitere zu den Haltelaschen 15 senkrecht angeordnete Befestigungslasche 20 angeordnet. Dies ist in dem perspektivischen Detailausschnitt der Anordnung 1 in 2 gezeigt. Die Befestigungslasche 20 weist den Rastnasen 19 entsprechend jeweils eine entsprechende Rastöffnung 21 auf, in welche eine jeweilige Rastnase 19 im verrasteten Zustand eingreift. Somit ist das Speicherlaufwerk 9 nunmehr mechanisch sicher und lagefixiert in der Ausnehmung 8 in dem Gehäuse 2 festgelegt.
-
Die Befestigungslasche 20 ist im Ausführungsbeispiel ein separates Gehäuseelement, welches an einer Unterseite der die Eintiefung 6 bildenden Gehäusewand festgelegt ist. Alternativ ist die Befestigungslasche 20 einstückig mit der die Eintiefung 6 bildenden Gehäusewand hergestellt.
-
Die beiden Haltelaschen 15 sind (wie in 3 gezeigt) über eine Bodenwandung verbunden. Optional kann auch die Befestigungslasche 20 mit der Bodenwandung verbunden sein. Alternativ sind die Haltelaschen 15 und/oder die Befestigungslasche 20 nicht verbunden, wie in 1 gezeigt.
-
In einem optionalen Schritt S5 (in 8 gestrichelt dargestellt) wird die Seitenwandung 3 bezüglich der weiteren Seitenwandungen 5 verschwenkt. Dieser Zustand ist in der 3 gezeigt. Hierzu ist die Seitenwandung 3 über Gelenke verschwenkbar mit den Seitenwandungen 5 gekoppelt. Das Verschwenken der Seitenwandung 3 dient dem Zweck, dass das Speicherlaufwerk 9 im Inneren des Gehäuses 2 mit weiteren Komponenten, wie beispielsweise mit einer Hauptplatine, elektrisch und signaltechnisch zu koppeln. Im Falle eines Verschwenkens gemäß Schritt S5 wird die Seitenwandung 3 wieder in den in 4 gezeigten Zustand zurückgeschwenkt.
-
Alternativ kann das Speicherlaufwerk 9 auch mittels Direktsteckung an einen Steckverbinder angeschlossen sein, der mit weiteren Komponenten, insbesondere der erwähnten Hauptplatine des Computersystems 1, elektrisch verbunden ist. In diesem Fall ist es nicht notwendig, die Seitenwandung 3 zu verschwenken oder die Seitenwandung 3 generell verschwenkbar anzuordnen.
-
Bei dem Speicherlaufwerk 9 handelt es sich gemäß einer ersten Systemkonfiguration um einen 2,5-Zoll Speicherlaufwerk, welches eine erste Bauhöhe von 7.0 mm aufweist. Wie in 4 gezeigt ist das Speicherlaufwerk 9 im eingebauten Zustand so in der Ausnehmung 8 mittels der Haltelaschen 15 beziehungsweise Halteschienen 10 aufgenommen, dass das Speicherlaufwerk 9 mit der Bodenfläche 7 bündig abschließt. Somit ist es möglich, in die Eintiefung 6 das 5¼ Zoll ODD-Slimline Laufwerk einzubauen, welches im Ausführungsbeispiel eine Bauhöhe von 10 mm hat.
-
Wie eingangs erwähnt, sollte jedes Gehäuse eines Computersystems EMV-geschirmt sein. Demzufolge wird in einem Schritt S6 zum Abdecken der Ausnehmung 8 ein EMV-Schutzdeckel 22 an dem Gehäuse 2 angebracht, welcher auf dem Speicherlaufwerk 9 gemäß der ersten Systemkonfiguration, wie in 5 gezeigt, angeordnet ist. Dabei ist der EMV-Schutzdeckel 22 im Bereich der Ausnehmung 8 angeordnet. Beispielsweise ist der EMV-Schutzdeckel 22 mit dem Gehäuse 2 im Bereich der Ausnehmung 8 verrastet.
-
Gemäß einer zweiten Systemkonfiguration entsprechend der 6 und 7 ist das Speicherlaufwerk 9 ein 2,5-Zoll Speicherlaufwerk 9 mit einer zweiten Bauhöhe von 15,0 mm. Bei einer derartigen Bauhöhe ragt das Speicherlaufwerk 9 über die Bodenfläche 7 in den von der Eintiefung 6 vorgesehenen Bauraum für das 5¼ Zoll ODD-Slimline Laufwerk hinein (siehe 6). Gemäß 7 wird im Schritt S6 ein EMV-Schutzdeckel 22 angebracht, der in seiner Formgebung dem Speicherlaufwerk 9 angepasst ist. Bei dem anhand der 6 und 7 beschriebenen zweiten Ausführungsbeispiel ist es jedoch nicht möglich, ein 5¼ Zoll ODD-Slimline Laufwerk in der Eintiefung 6 aufzunehmen.
-
Das anhand der 1 bis 7 beschriebene Gehäuse 2 ermöglicht gemäß einem ersten Aspekt eine modulare Verwendbarkeit von zwei Laufwerken. Wahlweise kann ein erstes Laufwerks mit einem ersten Formfaktor sowie eines Speicherlaufwerks 9 als zweites Laufwerk mit einem zweiten Formfaktor eingebaut werden. Somit ist das Gehäuse 2 mit der Eintiefung 6 und der Ausnehmung 8 modular verwendbar für verschiedene Anwendungszwecke. Gemäß einem zweiten Aspekt ermöglicht es eine einfache, schraubenlose Montage des Speicherlaufwerks 9 mittels der Halteschienen 10 bzw. Haltelaschen 15 ohne Zuhilfenahme weiterer Elemente wie Schrauben oder Werkzeuge.
-
Der zweite Aspekt ist auch losgelöst von dem ersten Aspekt sinnvoll. Dabei kann auf die Eintiefung 6 und/oder die Ausnehmung 8 verzichtet werden, wobei der Fokus auf die einfache Montage des Speicherlaufwerks 9 mittels der Haltschienen 10 in dem Gehäuse 2 gerichtet ist. Das Gehäuse 2 weist hierzu die Haltelaschen 15 auf, welche nicht zwingend notwendig im Bereich einer Ausnehmung des Gehäuses 2 angeordnet sein müssen.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Computersystem
- 2
- Gehäuse
- 3
- Seitenwandung
- 4
- Seitenfläche
- 5
- weitere Seitenwandung
- 6
- Eintiefung
- 7
- Bodenfläche
- 8
- Ausnehmung
- 9
- Speicherlaufwerk
- 10
- Halteschiene
- 11
- Haltestift
- 12
- seitliche Befestigungsöffnung
- 13
- erstes Führungselement
- 14
- zweites Führungselement
- 15
- Haltelasche
- 16
- erste kulissenartige Ausnehmung
- 17
- zweite kulissenartige Ausnehmung
- 18
- Rastelement
- 19
- Rastnase
- 20
- Befestigungslasche
- 21
- Rastöffnung
- 22
- EMV-Schutzdeckel
- S1 bis S6
- Schritte