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Die Erfindung betrifft einen Federantrieb für ein Verschlusselement eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine Antriebsanordnung für ein Verschlusselement eines Kraftfahrzeugs gemäß Anspruch 12.
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Der Begriff „Verschlusselement” ist vorliegend umfassend zu verstehen. Hierunter fallen Heckklappen, Heckdeckel, Motorhauben, Seitentüren, Schiebetüren, Hubdächer, Schiebefenster etc..
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In erster Linie findet der in Rede stehende Federantrieb allerdings Anwendung bei Heckklappen und Heckdeckeln in Kraftfahrzeugen. Er dient regelmäßig einer manuellen oder motorischen Verstellung des Verschlusselements gegen dessen Gewichtskraft.
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Der bekannte Federantrieb (
DE 20 2004 015 535 U1 ), von dem die Erfindung ausgeht, weist in einer Variante eine Schraubendruckfeder zur Vorspannung des Federantriebs in einen ausgefahrenen Zustand auf. Der Federantrieb weist zwei Antriebsanschlüsse auf, die relativ zueinander entlang einer geometrischen Längsachse des Federantriebs verstellbar sind. Die beiden Antriebsanschlüsse des Federantriebs werden mittels der Druckkraft der Schraubendruckfeder auseinander in den ausgefahrenen Zustand gedrückt.
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Zwar zeigt der bekannte Federantrieb einen vergleichsweise einfachen Aufbau. Allerdings ist die Montage eines solchen Federantriebs mit erheblichen Risiken verbunden. Das liegt daran, dass die Schraubendruckfeder bei der Montage vorgespannt werden muss. Im Falle einer unsachgemäßen Montage kann es zu einem schlagartigen Entspannen der Schraubendruckfeder kommen, was angesichts der bei Heckklappen hohen erforderlichen Antriebskraft mit einer beträchtlichen Verletzungsgefahr einhergeht. Die Vorspannung der Schraubendruckfeder kann auch im Crashfall zu einem unkontrollierten Entspannen der Schraubendruckfeder führen.
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In einer anderen Variante zeigt die
DE 20 2004 015 535 U1 die Verwendung einer Schraubenzugfeder, wodurch der Federantrieb allerdings in den eingefahrenen Zustand federvorgespannt ist. Ein solcher Federantrieb ist nur bei ganz speziellen konstruktiven Gegebenheiten anwendbar. Einen ähnlichen Federantrieb mit Schraubenzugfeder zeigt die
EP 2 664 816 A2 .
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, den bekannten Federantrieb derart auszugestalten und weiterzubilden, dass eine große Federvorspannung in den ausgefahrenen Zustand bei erhöhter Montage- und Betriebssicherheit realisierbar ist.
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Das obige Problem wird bei einem Federantrieb gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils von Anspruch 1 gelöst.
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Wesentlich ist die grundsätzliche Überlegung, dass die Verwendung einer als Zugfederanordnung ausgestalteten Federanordnung zu einer besonders hohen Montage- und Betriebssicherheit führt. Der Grund hierfür besteht darin, dass selbst im Falle eines unkontrollierten Entspannens der Federanordnung keine Expansion der Federanordnung stattfindet, was die oben genannten Risiken mit sich bringt. Vielmehr ist ein Entspannen der Federanordnung lediglich mit einer Kontraktion, also mit einem Zusammenziehen der Federanordnung verbunden, was regelmäßig nicht zu einer irgendwie gearteten Gefährdung der Umgebung des Federantriebs führt.
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Im Einzelnen wird vorgeschlagen, dass die Federanordnung als Zugfederanordnung ausgestaltet ist, deren Zugkraft entlang der geometrischen Längsachse des Federantriebs verläuft. Der Begriff „entlang der geometrischen Längsachse” ist hier weit zu verstehen und bedeutet, dass die Richtung der Zugkraft sich neben der geometrischen Längsachse erstreckt. Eine exakt parallele Erstreckung ist hiermit nicht zwingend.
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Besonders kompakt gestaltet sich der vorschlagsgemäße Federantrieb gemäß Anspruch 2, indem die Federanordnung zwischen den beiden Antriebsanschlüssen positioniert ist. Hierfür ist es erforderlich, dass die beiden Antriebsanschlüsse jeweils mit dem entgegengesetzten Federanschluss der Federanordnung gekoppelt sind. Hierfür können entsprechende Koppelelemente durch die Federanordnung hindurchgeführt sein (Anspruch 5) oder außen an der Federanordnung vorbeigeführt sein (Anspruch 6).
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Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 7 ist die Federanordnung als Schraubenzugfederanordnung mit mindestens einer Schraubenzugfeder ausgestaltet. Die Schraubenzugfeder kann dabei in einer bevorzugten Variante mit ihren Schraubenwindungen ein Schraubgewinde für ein obiges Koppelelement bereitstellen.
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Der vorschlagsgemäße Federantrieb kann neben der Erzeugung von Antriebskräften auch eine Dämpfungsfunktion übernehmen. Entsprechend wird gemäß Anspruch 9 vorgeschlagen, dass antriebstechnisch zwischen den beiden Antriebsanschlüssen eine Dämpfungsanordnung vorgesehen ist. Dabei kann es sich in einer besonders bevorzugten Variante um eine Fluid-Dämpfungsanordnung handeln, die sich in besonders eleganter Weise an die obigen Koppelelemente anschließen lässt.
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Eine andere zusätzliche Funktion kann auf eine Ausstattung des Federantriebs mit einer weiteren Federanordnung gerichtet sein, die im eingefahrenen Zustand oder im ausgefahrenen Zustand eine weitere Federvorspannung zwischen den beiden Antriebsanschlüssen bewirkt. Eine solche weitere Federanordnung kann beispielsweise zu einer zusätzlichen Federvorspannung im vollständig eingefahrenen Zustand führen. Dies kann beispielsweise genutzt werden, um im ersten Abschnitt einer Öffnungsbewegung des Verschlusselements eine besonders hohe Federunterstützung bereitzustellen. Das kann in Abhängigkeit von der Kinematik und der Gewichtsverteilung des Verschlusselements vorteilhaft sein.
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Nach einer weiteren Lehre gemäß Anspruch 12, der eigenständige Bedeutung zukommt, wird eine Antriebsanordnung für ein Verschlusselement eines Kraftfahrzeugs beansprucht.
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Wesentlich nach der weiteren Lehre ist die Überlegung, einen motorischen Antrieb mit einem oben erläuterten, vorschlagsgemäßen Federantrieb zu kombinieren. Dabei kommt dem Federantrieb vorzugsweise die Funktion der Unterstützung des motorischen Antriebs gegen die Gewichtskraft des Verschlusselements zu. Damit ist eine leistungsreduzierte und im Ergebnis kostengünstige Auslegung des motorischen Antriebs möglich, ohne dass die Montage- und Betriebssicherheit der Antriebsanordnung insgesamt reduziert wird.
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Bei der besonders bevorzugten Ausgestaltung gemäß Anspruch 13 sind der motorische Antrieb und der Federantrieb an gegenüberliegenden Seiten einer dem Verschlusselement zugeordneten Verschlusselementöffnung angeordnet, wodurch sich eine symmetrische Krafteinleitung in das Verschlusselement erreichen lässt. Bei geeigneter Auslegung lässt sich dadurch der strukturelle Aufbau des Verschlusselements vereinfachen, ohne einen auf die Antriebskraft des Federantriebs zurückgehenden Verzug des Verschlusselements in Kauf nehmen zu müssen.
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In besonders bevorzugter Ausgestaltung gemäß Anspruch 15 ist die Anordnung der beiden Antriebe derart symmetrisch getroffen, dass die Ausdehnungen der jeweiligen Antriebsbewegungen während der Verstellung des Verschlusselements identisch sind. In einer optisch besonders ansprechenden und herstellungstechnisch vorteilhaften Variante sind auch die Gehäuse der beiden Antriebe mit identischen Außenabmessungen versehen, so dass die beiden Antriebe zumindest auf den ersten Blick nicht unterscheidbar sind.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich Ausführungsbeispiele darstellenden Zeichnung näher erläutert. In der Zeichnung zeigt
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1 den Heckbereich eines Kraftfahrzeugs mit einer der Heckklappe zugeordneten Antriebsanordnung, die einen motorischen Antrieb und einen vorschlagsgemäßen Federantrieb aufweist,
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2 einen vorschlagsgemäßern Federantrieb in einer ersten Ausführungsform a) im eingefahrenen Zustand und b) im ausgefahrenen Zustand, jeweils im Längsschnitt,
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3 einen vorschlagsgemäßen Federantrieb in einer zweiten Ausführungsform a) im eingefahrenen Zustand und b) im ausgefahrenen Zustand, jeweils im Längsschnitt,
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4 einen vorschlaggemäßen Federantrieb in einer dritten Ausführungsform a) im eingefahrenen Zustand und b) im ausgefahrenen Zustand, jeweils im Längsschnitt und
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5 einen vorschlagsgemäßen Federantrieb in einer weiteren Ausführungsform a) im eingefahrenen Zustand und b) im ausgefahrenen Zustand, jeweils im Längsschnitt.
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Die in 1 dargestellte Antriebsanordnung 1 weist einen links dargestellten motorischen Antrieb 1a und einen rechts dargestellten Federantrieb 1b auf. Die Antriebsanordnung 1 dient der motorischen Verstellung einer Heckklappe 2 eines Kraftfahrzeugs. Es sind aber auch alle anderen im einleitenden Teil der Beschreibung angesprochenen Verschlusselemente vorteilhaft anwendbar. Alle folgenden Ausführungen zu einer Heckklappe gelten entsprechend gleichermaßen für alle anderen denkbaren Verschlusselemente.
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Der Federantrieb 1b stellt hier eine Abstützung des Verschlusselements 2 im Hinblick auf dessen Gewichtskraft bereit. Er ist mit einer Federanordnung 3 ausgestattet, die die Antriebskraft für den Federantrieb 1b bereitstellt.
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Der Federantrieb 1b weist einen ersten Antriebsanschluss 4 und einen zweiten Antriebsanschluss 5 auf, die relativ zueinander entlang einer geometrischen Längsachse 6 des Federantriebs 1b verstellbar sind und die hier und vorzugsweise auf der geometrischen Längsachse 6 angeordnet sind. Dies lässt sich einer Zusammenschau der verschiedenen in den 2 bis 5 dargestellten Zustände des Federantriebs 1b entnehmen.
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1 zeigt, dass die beiden Antriebsanschlüsse 4, 5 zur Unterstützung des Verschlusselements 2 gegen seine Gewichtskraft in den ausgefahrenen Zustand gedrückt werden müssen. Entsprechend wird vorgeschlagen, dass die beiden Antriebsanschlüsse 4, 5 durch die Federanordnung 3 auseinander in den ausgefahrenen Zustand federvorgespannt sind. Damit unterstützt der Federantrieb 1b eine Öffnungsbewegung der Heckklappe 2 gegen dessen Gewichtskraft.
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Umgekehrt sind die Antriebsanschlüsse 4, 5 im Rahmen einer Schließbewegung der Heckklappe 2 gegen die Federvorspannung der Federanordnung 3 aufeinander zu in einen eingefahrenen Zustand verstellbar, der in den 2 bis 5 jeweils in Ansicht a) gezeigt ist. Die Federvorspannung in den ausgefahrenen Zustand ist in der Zeichnung mit dem Bezugszeichen 7 angedeutet.
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Die 2 bis 5 zeigen, dass die Federvorspannung in den ausgefahrenen Zustand mittels der Federanordnung 3 dadurch realisiert ist, dass die Federanordnung 3 als Zugfederanordnung ausgestaltet ist, deren Zug-Federkraft 8 entlang der geometrischen Längsachse 6 des Federantriebs 1b verläuft. Entsprechend handelt es sich bei den Ansichten a) in den 2 bis 5 jeweils um die ausgelenkte Stellung der Federanordnung 3, während es sich bei den Ansichten b) in den 2 bis 5 um die entspannte oder nur geringfügig gespannte Stellung der Federanordnung 3 handelt. Ein Einfahren des Federantriebs 1b geht also mit einem Spannen der Federanordnung 3 einher. Das Spannen entspricht bei der dargestellten, als Schraubenzugfederanordnung ausgestalteten Federanordnung 3 einem Expandieren der Federanordnung 3. Hier wird deutlich, dass ein ungewolltes und damit unkontrolliertes Entspannen der Federanordnung 3 allenfalls zu einem sprunghaften Zusammenziehen der Federanordnung 3 führen kann, was die Montage- und Betriebssicherheit nicht negativ beeinflusst.
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Im Sinne einer besonders kompakten Ausgestaltung ist die Federanordnung 3 zwischen den beiden Antriebsanschlüssen 4, 5 positioniert, wie in den 2 bis 5 gezeigt ist. Die Federanordnung 3 weist zwei Federanschlüsse 9, 10 zum Ausleiten von Zug-Federkraft 8 auf, die in obigem Sinne entlang der geometrischen Längsachse 6 des Federantriebs 1b verläuft.
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Um zu erreichen, dass der Federantrieb 1b in seinen ausgefahrenen Zustand federvorgespannt ist, ist der erste Antriebsanschluss 4 mit dem dem zweiten Antriebsanschluss 5 zugewandten Federanschluss 10 gekoppelt, während der zweite Antriebsanschluss 5 mit dem dem ersten Antriebsanschluss 4 zugewandten Federanschluss 9 gekoppelt ist. Die Antriebsanschlüsse 4, 5 sind also gewissermaßen über Kreuz mit den Federanschlüssen 9, 10 gekoppelt, so dass die Zugfederanordnung im Ergebnis die Wirkung einer Druckfederanordnung zeigt.
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Eine besonders robuste Anordnung ergibt sich dadurch, dass zwei Gehäuseteile 11, 12 vorgesehen sind, die jeweils mit einem der Antriebsanschlüsse 4, 5 gekoppelt sind und die teleskopartig ineinanderlaufen. Die Gehäuseteile 11, 12 sind hier und vorzugsweise rohrartig ausgestaltet und entlang der geometrischen Längsachse 6 des Federantriebs 1b ausgerichtet.
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Zu seiner antriebstechnischen Kopplung mit der Federanordnung 3 ist dem ersten Antriebsanschluss 4 ein erstes Koppelelement 13 zugeordnet. Entsprechend ist dem zweiten Antriebsanschluss 5 zu seiner antriebstechnischen Kopplung mit der Federanordnung 3 ein zweites Koppelelement 14 zugeordnet. Die Koppelelemente 13, 14 dienen der obigen über-Kreuz-weisen Kopplung der Antriebsanschlüsse 4, 5 mit den Federanschlüssen 9, 10.
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Bei allen dargestellten Ausführungsbeispielen laufen die beiden Koppelelemente 13, 14 teleskopartig ineinander. Dadurch lässt sich eine insgesamt besonders kompakte Ausgestaltung erreichen.
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Für die Ausgestaltung der Koppelelemente 13, 14 sind zahlreiche konstruktive Varianten denkbar. Grundsätzlich kann zumindest eines der Koppelelement 13, 14 geschlossen, insbesondere massiv ausgestaltet sein, wie beispielsweise in 2 gezeigt ist. 3 zeigt aber, dass das erste Koppelelement 13 und/oder das zweite Koppelelement 14 rohrförmig ausgestaltet sein kann bzw. können. In besonders bevorzugter Ausgestaltung sind dort beide Koppelelemente 13, 14 rohrförmig ausgestaltet. Mit der Ausgestaltung beider Koppelelemente 13, 14 als rohrförmige Koppelelemente 13, 14 lässt sich verglichen mit einer Anordnung gemäß 2 ein zusätzlicher Bauraum, nämlich ein zusätzlicher Bauraum innerhalb der Koppelelemente 13, 14, erzeugen, der beispielsweise im Rahmen der Realisierung eines integrierten Gasdruckdämpfers, Elektromotors o. dgl. vorteilhaft sein kann. Dies ist insbesondere der Fall, wenn das erste Koppelelement 13 zum Inneren des zweiten Koppelelements 14 hin offen ist, wie ebenfalls der Darstellung gemäß 3 zu entnehmen ist. Ein solcher Gasdruckdämpfer kann nach Art eines noch zu erläuternden Fluid-Gasdruckdämpfers ausgestaltet sein.
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Es lässt sich den Darstellungen gemäß den 2 bis 5 entnehmen, dass das dem ersten Antriebsanschluss 4 zugeordnete Koppelelement 13 durch die Federanordnung 3 hindurchgeführt ist. Das Koppelelement 9 ist hier und vorzugsweise nach Art einer Kolbenstange ausgestaltet. Weiter vorzugsweise ist es vorgesehen, dass das als Kolbenstange ausgestaltete Koppelelement 13 wie oben angesprochen rohrförmig ausgestaltet ist. Dadurch, dass das rohrförmige Koppelelement 13 zum Inneren des anderen Koppelelements 14 offen ausgestaltet ist, ergibt sich wie ebenfalls oben angesprochen zusätzlicher Bauraum, der für Zusatzfunktionen, insbesondere für die Integration eines Gasdruckdämpfers, genutzt werden kann.
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Es lässt sich den Darstellungen gemäß den 2 bis 5 weiter entnehmen, dass das dem zweiten Antriebsanschluss 5 zugeordnete Koppelelement 14 außen an der Federanordnung 3 vorbeigeführt ist. Hierfür ist das Koppelelement 14 vorzugsweise rohrförmig ausgestaltet und bildet in besonders bevorzugter Ausgestaltung ein oben angesprochenes Gehäuseteil 12 des Federantriebs 1b.
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Grundsätzlich kann es auch vorgesehen sein, dass beide Koppelelemente 13, 14 durch die Federanordnung 3 hindurchgeführt sind oder dass beide Koppelelemente 13, 14 außen an der Federanordnung 3 vorbeigeführt sind. Die Ausgestaltung, bei der ein Koppelelement 13 durch die Federanordnung 3 hindurchgeführt ist und das andere Koppelelement 14 außen an der Federanordnung 3 vorbeigeführt ist, führt allerdings zu einem konstruktiv besonders einfachen Aufbau.
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Für die konstruktive Ausgestaltung der Federanordnung 3 sind verschiedene vorteilhafte Varianten denkbar. Beispielsweise lässt sich die Federanordnung 3 als federelastisches Band o. dgl. ausgestalten. Hier und vorzugsweise ist die Federanordnung 3 allerdings als Schraubenzugfederanordnung mit mindestens einer Schraubenzugfeder 15 ausgestaltet. Die Federanordnung 3 kann auch mehr als eine Schraubenzugfeder 15 aufweisen, wobei die Schraubenzugfedern dann parallel und/oder in Serie angeordnet sind.
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Neben einer hohen Robustheit ist die Ausgestaltung der Federanordnung 3 als Schraubenzugfederanordnung vorteilhaft, da deren Schraubenwindungen zur einfachen Befestigung der Koppelelemente 13, 14 dienen können. Im Einzelnen wird hierfür vorgeschlagen, dass mindestens ein Koppelelement 13, 14, hier und vorzugsweise beide Koppelelemente 13, 14, mit der Schraubenzugfederanordnung 3 verschraubt ist bzw. sind, wobei die Schraubenwindungen der Schraubenzugfederanordnung 3 mindestens ein Schraubgewinde, hier und vorzugsweise zwei Schraubgewinde 18, 19, für die Verschraubung bereitstellen. Entsprechend sind die Koppelelemente 13, 14 mit Gegenschraubgewinden 16, 17 ausgestattet.
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Sofern, wie oben angesprochen, ein Koppelelement 13 durch die Federanordnung 3 hindurchgeführt ist und das andere Koppelelement 14 außen an der Federanordnung 3 vorbeigeführt ist, lässt sich die vorschlagsgemäße Verschraubung besonders einfach realisieren, indem die Schraubenzugfederanordnung 3 für das eine Koppelelement 13 ein Innen-Schraubgewinde 19 bildet und für das andere Koppelelement 14 ein Außen-Schraubgewinde 18 bildet.
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Eine weitere Steigerung der Kompaktheit des Federantriebs 1b ergibt sich dadurch, dass, wie in den 2 bis 5 gezeigt, die Schraubenzugfederanordnung 3 im Bereich ihrer beiden Federanschlüsse 9, 10 unterschiedliche Federdurchmesser d, D aufweist. Dabei ist es vorzugsweise so, dass die Schraubenzugfederanordnung 3 an einem der beiden Federanschlüsse 9, 10, hier und vorzugsweise an dem dem ersten Antriebsanschluss 4 zugewandten Federanschluss 9 den größten Federdurchmesser D aufweist und dass die Schraubenzugfederanordnung 3 im Übrigen kleinere Federdurchmesser aufweist. Damit ist in kompakter Bauweise gewährleistet, dass das erste Koppelelement 13 durch die Federanordnung 3 hindurch mit dem Federanschluss 10 und das zweite Koppelelement 14 außen an der Federanordnung 3 vorbei mit dem Federanschluss 9 verschraubt werden kann.
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Es sind unterschiedliche Varianten für die Veränderung des Federdurchmessers der Schraubenzugfederanordnung 3 entlang der geometrischen Längsachse 6 des Federantriebs 1b denkbar. Hier und vorzugsweise verringert sich der Federdurchmesser vom ersten Federanschluss 9 zum zweiten Federanschluss 10 hin kontinuierlich.
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Bei der in 4 dargestellten und insoweit bevorzugten Ausgestaltung ist antriebstechnisch zwischen den beiden Antriebsanschlüssen 4, 5 eine Dämpfungsanordnung 20 zur geschwindigkeitsabhängigen Bremsung von Relativbewegungen zwischen den Antriebsanschlüssen 4, 5 vorgesehen. In besonders bevorzugter Ausgestaltung dient die Dämpfungsanordnung der Bremsung von Relativbewegungen mit besonders hoher Geschwindigkeit, insbesondere um Anschlagbelastungen und -geräusche beim Erreichen einer der Endstellungen des Verschlusselements 2 zu vermeiden.
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Für die Ausgestaltung der Dämpfungsanordnung 20 sind eine Reihe vorteilhafter Varianten denkbar. Bei den in den 4 und 5 dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Dämpfungsanordnung 20 als Fluid-Dämpfungsanordnung ausgestaltet, die einen in einem Fluid-Zylinder 21 laufenden Verdrängerkolben 22 aufweist. Dabei ist zwischen dem Fluid-Zylinder 21 und dem Verdrängerkolben 22 ein lediglich angedeuteter Strömungsdurchlass S vorgesehen, durch den ein im Fluid-Zylinder 21 befindliches Fluid von einer Seite des Verdrängerkolbens 22 auf die andere Seite des Verdrängerkolbens 22 strömen kann. Die Dämpfungswirkung geht dabei auf die Drosselwirkung des Strömungsdurchlasses S zurück. Bei dem Fluid kann es sich um eine Flüssigkeit oder um ein Gasgemisch, insbesondere um Luft, handeln.
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Die Dämpfungsanordnung 20 ist bei den in den 4 und 5 gezeigten Ausführungsbeispielen in besonders kompakter Bauweise in den Federantrieb 1b integriert. Im Einzelnen ist der Verdrängerkolben 22 mit dem ersten Koppelelement 13 verbunden, während der Fluidzylinder 21 von dem zweiten, rohrartigen Koppelelement 14 bereitgestellt wird. Dabei ist der Fluidzylinder 21 in der Zeichnung nach unten offen, so dass lediglich der oberhalb des Verdrängerkolbens 22 befindliche Teil des Fluid-Zylinders 21 an der Dämpfung beteiligt ist. Bei einer solchen Ausgestaltung handelt es sich bei dem Fluid selbstredend um Luft.
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Der Federantrieb 1b weist noch eine weitere Funktion auf, nämlich die Funktion der Begrenzung der Relativbewegung der beiden Antriebsanschlüsse 4, 5 zueinander, hier der Begrenzung der Einfahrbewegung. Für diese Begrenzung ist eine Anschlaganordnung 23 mit einem Anschlag 24 und einem Gegenanschlag 25 vorgesehen. Bei Erreichen der eingefahrenen Stellung (4b, 5b) kommt der Anschlag 24 in Eingriff mit dem Gegenanschlag 25 und blockiert die weitere Verstellung der Einfahrbewegung. Besonders vorteilhaft im Sinne einer kompakten Bauweise ist die Tatsache, dass der Anschlag 24 an dem Verdrängerkolben 22 und der Gegenanschlag 25 am zweiten, den Fluidzylinder 21 bereitstellenden Koppelelement 14 angeordnet ist. Diese Doppelnutzung von Komponenten, nämlich einerseits für die Dämpfungsanordnung 20 und andererseits für die Anschlaganordnung 23 ist unter Kostengesichtspunkten vorteilhaft.
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5 zeigt schließlich eine Ausgestaltung für einen vorschlagsgemäßen Federantrieb 1b, dem eine weitere Funktion zugeordnet ist. Hierfür ist dem Federantrieb 1b eine weitere Federanordnung 26 zugeordnet, die im eingefahrenen Zustand oder im ausgefahrenen Zustand eine weitere Federvorspannung zwischen den beiden Antriebsanschlüssen 4, 5 bewirkt. Dabei kann die weitere Federvorspannung je nach Auslegung schon vor Erreichen des vollständig eingefahrenen oder ausgefahrenen Zustands wirken.
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Hier und vorzugsweise ist es so, dass die weitere Federanordnung 26 ausschließlich im eingefahrenen Zustand eine weitere Federvorspannung zwischen den beiden Antriebsanschlüssen 4, 5 bewirkt. Vorzugsweise ist es so, dass die weitere Federanordnung 26 als Druckfederanordnung ausgestaltet ist. Die Druckfederanordnung weist hier und vorzugsweise zwei Druckfedern 27, 28 auf, die ausschließlich im eingefahrenen Zustand zwischen den beiden Antriebsanschlüssen 4, 5 wirken. Im Einzelnen ist es vorgesehen, dass die Druckfederanordnung 26 im ausgefahrenen Zustand des Federantriebs 1b entspannt ist und erst bei Erreichen des eingefahrenen Zustands des Federantriebs 1b komprimiert wird. Bei den Druckfedern 27, 28 handelt es sich hier und vorzugsweise um Schraubendruckfedern 27, 28.
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Grundsätzlich kann es vorgesehen sein, dass in den Federantrieb 1b ein nicht dargestellter Antriebsmotor integriert ist, durch den eine Relativbewegung der beiden Antriebsanschlüsse 4, 5 vorzugsweise in beiden Verstellrichtungen bewirkbar ist. Bei dem dargestellten und insoweit bevorzugten Ausführungsbeispiel ist es allerdings so, dass zusätzlich zu dem Federantrieb 1b ein separater motorischer Antrieb 1a zur motorischen Verstellung des Verschlusselements 2 vorgesehen ist. Dabei dient der vorschlagsgemäße Federantrieb 1b zur Unterstützung zumindest eines Teils der motorischen Verstellung des Verschlusselements 2. Die Kombination des motorischen Antriebs 1a mit dem vorschlagsgemäßen Federantrieb 1b kann durch die reduzierten Leistungsanforderungen an den motorischen Antrieb 1a zu einer besonders kostengünstigen Antriebsanordnung 1 führen.
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1 zeigt, dass das Verschlusselement 2 dem Verschließen einer Verschlusselementöffnung 2a dient, wobei im montierten Zustand der motorische Antrieb 1a und der Federantrieb 1b an gegenüberliegenden Seiten der Verschlusselementöffnung 2a angeordnet sind. Damit lässt sich eine symmetrische Kraftwirkung der Antriebsanordnung 1 auf das Verschlusselement 2 erreichen, so dass einem Verziehen des Verschlusselements 2 entgegengewirkt wird.
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Der motorische Antrieb
1a und der Federantrieb
1b sind jeweils bei geschlossenem Verschlusselement
2 in einer Art Regenrinne
29 angeordnet, so dass der schlanken Bauform der beiden Antriebe
1a,
1b besondere Bedeutung zukommt. Entsprechend ist der motorische Antrieb
1a vorzugsweise als Spindelantrieb ausgestaltet und weist einen nicht dargestellten Antriebsmotor sowie ein dem Antriebsmotor antriebstechnisch nachgeschaltetes, nicht dargestelltes Spindel-Spindelmuttergetriebe zur Erzeugung von Antriebsbewegungen auf. Hinsichtlich des grundsätzlichen Aufbaus des als Spindelantriebs ausgestalteten motorischen Antriebs
1a darf auf die
DE 10 2008 062 391 A1 verwiesen werden, die auf die Anmelderin zurückgeht und deren Inhalt in vollem Umfange zum Gegenstand der vorliegenden Anmeldung gemacht wird.
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Durch die oben angesprochene Symmetrie der Antriebsanordnung 1 ist es vorzugsweise so, dass die Ausdehnungen der Antriebsbewegungen des motorischen Antriebs 1a und des Federantriebs 1b während der Verstellung des Verschlusselements 2 identisch sind. Weiter vorzugsweise sind die Antriebsbewegungen der beiden Antriebe 1a, 1b während der Verstellung des Verschlusselements 2 zueinander parallel ausgerichtet. Interessant dabei ist allerdings die Tatsache, dass die Antriebskräfte der beiden Antriebe 1a, 1b vorzugsweises unterschiedlich sind. Insbesondere wirkt der motorische Antrieb 1a vorzugsweise bidirektional, während der Federantrieb 1b lediglich in Ausfahrrichtung wirkt.
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Eine optisch besonders ansprechende Ausgestaltung ergibt sich dadurch, dass der motorische Antrieb 1a und der Federantrieb 1b jeweils ein Gehäuse mit zwei Gehäuseteilen 11, 12 aufweisen, die teleskopartig ineinander laufen, wobei die Gehäuse im Wesentlichen identische Außenabmessungen aufweisen. Grundsätzlich ist auch eine Verwendbarkeit ein und desselben Gehäuseteils 11, 12 für beide Antriebe 1a, 1b denkbar, was wie die Herstellkosten der beiden Antriebe 1a, 1b reduziert.
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Schließlich darf darauf hingewiesen werden, dass der vorschlagsgemäße Federantrieb 1b auch ohne motorischen Antrieb 1a, also als passiver Stützantrieb eingesetzt werden kann. Schließlich ist es denkbar, dass zwei vorschlagsgemäße Federantriebe 1b vorgesehen sein können, die, wie in 1 grundsätzlich dargestellt, im montierten Zustand an gegenüberliegenden Seiten der Verschlusselementöffnung 2a angeordnet sind.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 202004015535 U1 [0004, 0006]
- EP 2664816 A2 [0006]
- DE 102008062391 A1 [0053]