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Die Erfindung betrifft einen Deckel für einen Behälter, insbesondere einen Behälter für Heißgetränke, und eine Anordnung.
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Hintergrund
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Bei dem Verzehr von Heißgetränken kann es immer wieder zu unangenehmen Zwischenfällen kommen. Für einen Nutzer ist es in der Regel schwierig, die Temperatur des Getränks einzuschätzen. Wird das Getränk zu heiß konsumiert, kann dies sehr schmerzhaft sein. Wenn andererseits das Getränk zu lange abkühlt bis es verzehrt wird, ist der Geschmack nicht mehr optimal.
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In dem Dokument
KR 10 2012 0021781 A ist ein Becher offenbart, der in zwei Bereiche aufgeteilt ist. Über einem unteren Bereich ist ein oberer Bereich angeordnet. Die beiden Bereiche sind mittels einer Pumpeinrichtung verbunden. Hiermit kann eine Flüssigkeit von dem unteren Bereich in den oberen Bereich gepumpt werden.
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Das Dokument
US 2011/0309093 A1 bezieht sich auf einen Becher mit einem Deckel, wobei in dem Deckel ein Aufnahmeraum für weitere Gegenstände gebildet ist.
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Zusammenfassung
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Aufgabe ist es, verbesserte Technologien für den Verzehr von Getränken, insbesondere Heißgetränken, anzugeben.
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Die Aufgabe wird durch den Deckel nach Anspruch 1 sowie die Anordnung nach Anspruch 10 gelöst. Weitere Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Es ist ein Deckel für einen Behälter, insbesondere einen Behälter für Heißgetränke, offenbart. Der Deckel weist folgende Komponenten auf: einen Raum zur Aufnahme einer Flüssigkeit, eine Trinköffnung zur Entnahme der Flüssigkeit aus dem Raum, ein Leitungselement, mit dem eine Verbindung zwischen dem Raum und dem Behälter gebildet ist, eine Beförderungseinrichtung, die konfiguriert ist, Flüssigkeit aus dem Behälter durch das Leitungselement in den Raum zu befördern, eine Messeinrichtung, die konfiguriert ist, die Temperatur der Flüssigkeit in dem Raum zu bestimmen, und eine Temperaturanzeige, die konfiguriert ist, in Abhängigkeit von der bestimmten Temperatur eine Anzeige darzustellen.
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Des Weiteren ist eine Anordnung mit einem Behälter und einem Deckel bereitgestellt.
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Die Flüssigkeit kann ein Heißgetränk sein, beispielsweise Kaffee, Tee oder ein Milchmixgetränk (z.B. Kakao). Üblicherweise ist die Temperatur eines Heißgetränks beim Einfüllen in einen Trinkbehälter deutlich höher als 40°C. Für einen Nutzer ist es schwierig, festzustellen, wann das Heißgetränk eine zum Verzehr geeignete Temperatur (z.B. im Bereich von 35°C bis 40°C) hat.
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Bei der Verwendung des Deckels ist dieser auf dem Behälter angeordnet. Mittels der Beförderungseinrichtung wird ein Teil der (heißen) Flüssigkeit von dem Behälter in den Raum des Deckels befördert. Die Temperatur der in den Raum eingebrachten Flüssigkeit wird bestimmt. In Abhängigkeit von der bestimmten Temperatur wird eine Anzeige dargestellt. Hiermit kann ein Nutzer beispielsweise informiert werden, ob die Temperatur der Flüssigkeit in dem Raum für einen Verzehr geeignet ist. Über die Trinköffnung kann der Nutzer die Flüssigkeit trinken. Bei Bedarf kann weitere Flüssigkeit von dem Behälter in den Raum transportiert werden. Mit dem Raum in dem Deckel ist eine Möglichkeit gegeben, einen Teil des Heißgetränks schneller abkühlen zu lassen, als den im Behälter befindlichen Anteil. Mit der Temperaturanzeige ist dem Nutzer eine Kontrolle der Temperatur ermöglicht, die einen angenehmen und ungestörten Verzehr ermöglicht.
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Die Temperaturanzeige kann ein thermochromatisches Material aufweisen. Als Thermochromie bezeichnet man die Eigenschaft bestimmter Materialien, bei einer Änderung der Temperatur, beispielsweise Erwärmung, ihre Farbe zu ändern. Der Vorgang ist in der Regel reversibel. Grund für diese Farbveränderungen sind Änderungen der Molekül- oder Kristallstruktur. Das thermochromatische Material kann in Form von Pigmenten in ein Trägermaterial eingebracht sein. Thermochromatische Pigmente sind mikrogekapselte Farbstoffe, die in Abhängigkeit von der Temperatur ihre Farbe ändern, beispielsweise von einer ursprünglichen Farbe hin zu farblos. Sie weisen gute Dispergiereigenschaften in wässrigen und lösemittelhaltigen Systemen auf. Als Trägermaterial für thermochromatische Pigmente können Lacke, Farben, Druckfarben und / oder Kunststoffe verwendet werden. Die thermochromatischen Pigmente können Umschlagstemperaturen von 10°C, 20°C, 30°C, 40°C, 50°C und 60°C haben. Eine maximale Temperaturstabilität der thermochromatischen Pigmente beträgt 200°C.
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In einer Ausführungsform ist die Temperaturanzeige mit einer Farbkodierung gebildet. Beispielsweise kann angezeigt werden:
- – „rot“, wenn die Flüssigkeit zu heiß ist (beispielsweise Temperatur größer als 50°C, größer als 45°C oder größer als 40°C),
- – „grün“, wenn die Temperatur der Flüssigkeit zum Verzehr geeignet ist (Temperatur zwischen 35°C und 40°C, zwischen 36°C und 39°C oder zwischen 37°C und 38°C (jeweils inklusive der Intervallgrenzen)) und
- – „blau“, wenn die Temperatur der Flüssigkeit zu niedrig ist, sodass beim Verzehr Einbußen beim Geschmack zu erwarten sind (beispielsweise Temperatur kleiner als 35°C, kleiner als 30°C oder kleiner als 25°C).
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Wenn die Flüssigkeit zu heiß ist, sollte der Nutzer noch etwas warten, bis die Temperatur in den „grünen“ Bereich sinkt. Falls die Flüssigkeit bereits zu kalt sein sollte, kann weitere (heiße) Flüssigkeit in den Raum befördert werden, welche sich mit der bereits hier befindlichen Flüssigkeit vermischt. Hierdurch kann die Temperatur auf einen geeigneten Wert eingestellt werden.
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Alternativ können andere Farben zur Darstellung verwendet werden. Es können ein oder mehrere thermochromatische Materialien eingesetzt werden, um die Farbkodierung zu realisieren.
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Die Messeinrichtung kann an einer Innenwand des Raums angeordnet sein, beispielsweise an einem Abschnitt einer Seitenwand des Raumes. Es kann vorgesehen sein, dass die Messeinrichtung ein Metall oder eine Metalllegierung enthält oder vollständig hieraus gebildet ist. Geeignete Materialien für die Messeinrichtung sind beispielsweise Kupfer, Aluminium und Messing. Die Messeinrichtung kann streifenförmig gebildet sein. In einer Ausführungsform kann die Messeinrichtung mit der Temperaturanzeige verbunden sein. Beispielsweise können ein oder mehrere thermochromatische Materialien direkt auf der Messeinrichtung angeordnet sein.
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Die Beförderungseinrichtung kann als eine Pumpeinrichtung gebildet sein. Die Pumpeinrichtung kann eine Faltenbalgpumpe mit einem Federelement aufweisen. Mittels Betätigen (z.B. Drücken) der Faltenbalgpumpe wird Flüssigkeit aus dem Behälter durch das Leitungselement in den Raum gepumpt. Das Federelement sorgt dafür, dass die Pumpe anschließend wieder in ihre Ausgangsposition zurückkehrt. Es kann dann ein weiterer Pumpvorgang initiiert werden.
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Das Leitungselement kann als Rohr oder als Schlauch gebildet sein. Ein Rohr ist ein länglicher Hohlkörper, dessen Länge größer als sein Durchmesser ist. Ein Rohr ist in der Regel aus einem relativ unflexiblen Material gebildet. Ein Schlauch bezeichnet eine flexible Leitung, beispielsweise zur Förderung flüssiger Stoffe. Das Leitungselement kann eine Länge haben, dass es sich von dem Raum in dem Deckel bis in den Behälter hinein erstreckt. Es kann vorgesehen sein, dass an einem oberen Ende des Leitungselements eine oder mehrere (z.B. zwei) seitliche Öffnungen gebildet sind. Eine Verbindung zwischen dem Leitungselement mit dem Deckel kann mit einer Dichtung versehen sein, beispielsweise einem Dichtungsring. Das Leitungselement kann aus Metall oder einer Metalllegierung bestehen, beispielsweise Edelstahl.
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In einer weiteren Ausführungsform kann die Beförderungseinrichtung als gekapseltes System gebildet sein, das lösbar mit dem Deckel verbunden ist. Hierdurch ist eine Reinigung des Deckels vereinfacht. Die Beförderungseinrichtung kann im Ganzen aus dem Deckel entnommen werden. Die verbleibenden Komponenten des Deckels können dann in einfacher Weise gereinigt werden. Es kann vorgesehen sein, dass die verbleibenden Komponenten des Deckels aus einem geschirrspülergeeigneten Material bestehen.
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Der Raum kann ringförmig um die Beförderungseinrichtung herum gebildet sein. Die Beförderungseinrichtung kann beispielsweise (bei einer Draufsicht auf den Deckel) im Wesentlichen rund sein und zentral in dem Deckel angeordnet sein. Der Raum zur Aufnahme der Flüssigkeit kann um die runde Beförderungseinrichtung herum gebildet sein, sodass er diese umgibt.
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In einer Oberseite des Deckels kann ein Durchbruch gebildet sein, unter welchem die Temperaturanzeige angeordnet ist. Der Durchbruch kann kreisbogenförmig gebildet sein. Der Durchbruch und die Trinköffnung können gegenüberliegend angeordnet sein.
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Der Deckel kann des Weiteren eine Verriegelungseinrichtung für die Trinköffnung aufweisen, wobei die Verriegelungseinrichtung zwischen mehreren Stellungen verlagerbar ist, beispielsweise drehbar. Die Verriegelungseinrichtung kann als auf einer Oberseite des Deckels angeordneter Ring gebildet sein, in dem eine Ringöffnung gebildet ist. In einer ersten (offenen) Stellung liegt die Ringöffnung über der Trinköffnung, sodass die Flüssigkeit aus dem Raum entnommen werden kann. In einer zweiten Stellung (Bereitschaftsstellung) liegt die Ringöffnung nicht über der Trinköffnung. Der Becher ist verschlossen. In der zweiten Stellung ist die Beförderungseinrichtung entriegelt, sodass Flüssigkeit von dem Behälter in den Raum gebracht werden kann. In einer dritten (geschlossenen) Stellung liegt die Ringöffnung nicht über der Trinköffnung, sodass die Flüssigkeit nicht aus dem Raum entweichen kann. Des Weiteren ist die Beförderungseinrichtung verriegelt.
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Der Deckel und der Behälter können mittels einer Schraubverbindung miteinander verbunden sein. An einem unteren Abschnitt des Deckels kann ein Außengewinde gebildet sein, das mit einem an einem oberen Abschnitt des Behälters gebildeten Innengewinde im Eingriff steht. Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass der untere Abschnitt des Deckels formschlüssig mit dem oberen Abschnitt des Behälters verbunden ist.
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Der Behälter kann als wärmeisolierter Behälter ausgeführt sein.
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Beschreibung einer beispielhaften Ausführungsform
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Im Folgenden wird eine Ausführungsform unter Bezugnahme auf Figuren einer Zeichnung näher erläutert. Hierbei zeigen:
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1 eine Explosionsdarstellung eines Deckels,
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2 verschiedene Ansichten des Deckels aus 1,
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3 einen Querschnitt durch den Deckel aus 1,
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4 und 5 weitere Darstellungen des Deckels aus 1 und
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6 eine Anordnung mit einem Behälter und einem Deckel.
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1 zeigt eine Explosionsdarstellung eines Deckels mit verschiedenen Komponenten. Der Deckel weist ein Hauptelement 1 auf, das im Wesentlichen die anderen Komponenten zusammenhält. In das Hauptelement 1 ist ein Basisteil 7 eingeführt. Zwischen dem Basisteil 7 und dem Hauptteil 1 ist eine Dichtungsring 5 angeordnet. Zwischen einer Außenwand 17 des Basisteils 7 und einer Innenwand des Hauptelements 1 ist im montierten Zustand ein Raum zur Aufnahme einer Flüssigkeit gebildet.
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In dem Basisteil 7 ist eine Öffnung 4 gebildet. Durch die Öffnung 4 ist ein Rohr 13 geführt. Das Rohr 13 ist an einem oberen Ende mit zwei seitlichen Öffnungen 16 gebildet. Der Übergang zwischen dem Rohr 13 und dem Basisteil 7 ist mit einer Rohrdichtung 14 abgedichtet.
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Das Hauptelement 1 kann aus einem Kunststoff gebildet sein. Auf das Hauptelement 1 ist ein Randelement 6 aufgesetzt, das aus Metall gebildet sein kann. Auf einer Oberseite des Hauptelements 1 sind ein Pumpdrücker 10 und ein Metallstreifen 2 angeordnet. Der Metallstreifen 2 ist derart geformt, dass ein Abschnitt des Metallstreifens 2 an einer Innenwand des Raums angeordnet ist. Der Metallstreifen 2 dient zum Erfassen der Temperatur einer in den Raum eingebrachten Flüssigkeit.
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Der Pumpdrücker 10 ist mit einer Feder 11 (hier nicht dargestellt) gekoppelt. Mittels Drücken des Pumpdrückers 10 wird die Feder 11, ein Pumpelement 9 sowie ein Pumpbalg 18 bewegt.
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Auf einer Oberseite des Deckels in ein Drehelement 12 mit einer Ringöffnung 19 angeordnet. Das Drehelement ist drehbar auf dem Hauptelement 1 angeordnet. Es ist in drei Stellungen verlagerbar. In einer ersten Stellung ist die Ringöffnung über einer Trinköffnung 20 angeordnet, sodass Flüssigkeit aus dem Raum entnommen werden kann. In einer zweiten und dritten Stellung ist die Ringöffnung 19 nicht über der Trinköffnung angeordnet und der Deckel ist verschlossen. In der zweiten Stellung ist der Pumpdrücker e10 ntriegelt, während er in der dritten Stellung gesperrt ist. An der Ringöffnung 19 ist eine Dichtung 3 vorgesehen.
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In dem Drehelement 12 ist ein Durchbruch 21 gebildet, der einen Blick auf den hierunter angeordneten Metallstreifen 2 ermöglicht. Auf den Metallstreifen 2 kann ein thermochromatisches Material aufgebracht sein.
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2 zeigt weitere Ansichten des Deckels aus 1. 2a zeigt eine Draufsicht auf die Oberseite des Deckels. 2b zeigt einen Schnitt entlang der Linie A-A aus 2a. In dieser Darstellung ist der Raum 22 zur Aufnahme der Flüssigkeit gut zu erkennen. Des Weiteren sind die Feder 11 und der Faltenbalg 18 dargestellt. An einem oberen Ende des Raums 22 ist eine weitere Dichtung 15 angeordnet. 2c zeigt eine Seitenansicht des Deckels. Zwischen der Unterseite 24 und dem Rohr 13 kann ein Winkel von 85° gebildet sein. An einer Außenseite des Hauptelements 1 ist ein Außengewinde 23 gebildet.
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3 zeigt einen Schnitt durch den Deckel in montiertem Zustand.
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In 4 ist eine Darstellung des Deckels ohne das Drehelement 12 gezeigt. In 5 ist das Drehelement 12 auf dem Deckel montiert.
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6 zeigt einen Behälter 30 mit einem aufgeschraubten Deckel.
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Die in der Beschreibung, den Ansprüchen und den Figuren offenbarten Elemente können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander für die Verwirklichung der Erfindung von Bedeutung sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- KR 1020120021781 A [0003]
- US 2011/0309093 A1 [0004]