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Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsgurt für ein Kraftfahrzeug, mit einem eine Gurtzunge aufweisenden Gurtband, dessen eines Ende an einer Welle einer Aufwickelvorrichtung befestigt und darauf aufwickelbar ist und mit einer im Innenraum des Kraftfahrzeugs anbringbaren oder angebrachten Halterung zum Aufbewahren der Gurtzunge während des Nichtgebrauchs.
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Herkömmliche Sicherheitsgurte sind so ausgebildet, dass die an einem Gurtband befestigte Gurtzunge lose am Gurtband hängt, wenn der Sicherheitsgurt nicht benutzt wird. Allerdings beeinträchtigen lose am Gurt hängende Gurtzungen die Optik des Fahrzeuginterieurs, zumal sich die Gurtzunge dann in irgendeiner zufälligen Position befindet. Ein weiterer Nachteil ist darin zu sehen, dass sich die üblicherweise aus Stahl hergestellten Gurtzungen unter Sonneneinstrahlung stark erhitzen, wodurch deren Benutzung beeinträchtigt ist. In einzelnen Fällen besteht auch die Möglichkeit eines Verhakens beim Beladen des Kraftfahrzeugs oder beim Einstieg. Daneben kann es durch unbenutzte Gurtzungen, die zumeist eine glänzende und spiegelnde Oberfläche aufweisen, zu Reflexionen und Blendungen kommen. In Abhängigkeit von der Position einer unbenutzten Gurtzunge können auch Klappergeräusche durch Anschlagen an anderen Gegenständen entstehen.
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Um diese Nachteile zu beseitigen, ist es bereits vorgeschlagen worden, eine spezielle Halterung vorzusehen, in der eine unbenutzte Gurtzunge aufbewahrt werden kann. Erst wenn der Sicherheitsgurt wieder benötigt wird, wird die Gurtzunge vom Benutzer aus der Halterung entnommen und in ein Gurtschloss eingesteckt.
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Das Dokument
DE 10 2010 035 732 A1 offenbart einen Sicherheitsgurt mit einer Gurtzunge, die in einer Aufnahme aufbewahrt werden kann, die sich oberhalb der Fahrzeugtür befindet.
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Aus der
DE 10 2010 035 733 A1 ist eine textile Halteeinrichtung für eine Gurtzunge bekannt, die auf dem Gurtband ausgebildet ist und in der die Gurtzunge aufbewahrt werden kann, wenn sie nicht benötigt wird. Die Gurtzunge kann vom Benutzer in die textile Halteeinrichtung eingesteckt und im Bedarfsfall wieder daraus entnommen werden.
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Die Druckschrift
DE 10 2013 113 568 A1 offenbart eine Haltevorrichtung für eine Gurtzunge eines Sicherheitsgurts eines Rücksitzes. Die Haltevorrichtung ist an einer Seite des Rücksitzes angeordnet.
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Aus der
DE 102 26 052 A1 ist ein Sicherheitsgurt bekannt, der in eine Haltetasche eingesetzt werden kann, die im Fahrzeuginnenraum angebracht ist.
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Aus der
DE 196 42 689 C1 ist ein Sicherheitsgurt bekannt, dessen Gurtband eine Tasche für die Gurtzunge aufweist, in der diese untergebracht werden kann, wenn sie nicht benötigt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Sicherheitsgurt für ein Kraftfahrzeug anzugeben, der besonders benutzerfreundlich ist.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Sicherheitsgurt der eingangs genannten Art erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Aufwickelvorrichtung einen Antrieb aufweist oder mit einem Antrieb gekoppelt ist, der von einer Steuerungseinrichtung ansteuerbar ist, um die Gurtzunge entlang einer Bewegungsrichtung in eine festgelegte Position zu bewegen.
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Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, dass die Benutzerfreundlichkeit erhöht werden kann, indem die Gurtzunge mittels des Antriebs automatisch in eine bestimmte Position bewegbar ist. Dadurch entfällt das Erfordernis, dass der Benutzer die Gurtzunge manuell in eine bestimmte Position bringen muss.
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Eine bevorzugte Weiterbildung des erfindungsgemäßen Sicherheitsgurts sieht vor, dass er zusätzlich zu der ersten Aufwickelvorrichtung eine zweite Aufwickelvorrichtung mit einer zweiten Welle und einem Antrieb aufweist, an der das andere Ende des auf der ersten Welle aufgewickelten Gurtbands befestigt ist, um die Gurtzunge entlang einer Bewegungsrichtung zu bewegen, die entgegengesetzt zu der der ersten Aufwickelvorrichtung zugeordneten Bewegungsrichtung ist. Dementsprechend weist der erfindungsgemäße Sicherheitsgurt vorzugsweise zwei Aufwickelvorrichtungen auf, wobei die erste Aufwickelvorrichtung das Gurtband in eine Richtung ziehen und dabei zumindest teilweise aufwicklen kann, die andere, zweite Aufwickelvorrichtung kann das Gurtband in die entgegengesetzte Richtung ziehen und zumindest teilweise aufwickeln. Es wird jeweils nur eine der beiden Aufwickelvorrichtungen betätigt, um das Gurtband mit der Gurtzunge in eine Längsrichtung des Gurtbands oder in die entgegengesetzte Richtung zu bewegen. Die Aufwickelvorrichtungen können in einem Kraftfahrzeug verdeckt angeordnet sein, beispielsweise hinter einer Verkleidung oder in einem Gehäuse. Dabei kann es auch vorgesehen sein, dass das Gurtband über eine oder mehrere Umlenkrollen, ein Umlenkprofil oder dergleichen geführt ist.
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Eine besonders komfortable Nutzung in einem Kraftfahrzeug ergibt sich bei dem erfindungsgemäßen Sicherheitsgurt, wenn die Steuerungseinrichtung dazu ausgebildet ist, den oder einen Antrieb in Abhängigkeit wenigstens eines Ereignisses zu betätigen, das aus der folgenden Gruppe ausgewählt ist: Öffnen einer Tür des Kraftfahrzeugs von außen, Öffnen einer Tür des Kraftfahrzeugs von innen, Einsteigen eines Benutzers in das Kraftfahrzeug, Verlassen des Kraftfahrzeugs durch einen Benutzer, Abstellen des Antriebsmotors durch den Benutzer, Entnehmen der Gurtzunge aus einem Gurtschloss. Jedes dieser Ereignisse kann herangezogen werden, um den Antrieb einer Aufwickelvorrichtung mittels der Steuerungseinrichtung zu betätigen, um die an dem Gurtband angebrachte Gurtzunge zu positionieren. Wenn eine Tür eines Kraftfahrzeugs von außen geöffnet wird, kann die Gurtzunge mittels des Antriebs aus der Halterung bewegt werden, so dass die Gurtzunge vom Benutzer wahrgenommen und in das Gurtschloss gesteckt werden kann. Wenn die Tür des Kraftfahrzeugs von innen geöffnet wird, kann das Gurtband, nachdem der Benutzer die Gurtzunge aus dem Gurtschloss gezogen hat, mittels des Antriebs aufgewickelt und in eine bestimmte Position bewegt werden. Beispielsweise kann die Gurtzunge in die für das Aufbewahren der Gurtzunge vorgesehene Halterung bewegt werden.
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Beim Einsteigen eines Benutzers in das Kraftfahrzeug kann der Antrieb durch die Steuerungseinrichtung so betätigt werden, dass die an dem Gurtband angebrachte Gurtzunge aus der Halterung gezogen wird, so dass sie den Benutzer an das Anschnallen erinnert.
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Beim Verlassen des Kraftfahrzeugs durch den Benutzer kann das Gurtband mit der Gurtzunge, die sich an irgendeiner zufälligen Position befindet, mittels des entsprechenden Antriebs aufgewickelt und in die Halterung verfahren werden.
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Auch das Abstellen des Antriebsmotors durch den Benutzer kann als Hinweis darauf interpretiert werden, dass der Sicherheitsgurt nicht mehr benötigt wird, so dass das Gurtband nach dem Lösen der Gurtzunge aus dem Gurtschloss mittels des Antriebs in die Nichtgebrauchsstellung bewegt werden kann.
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Schließlich kann auch das Entnehmen der Gurtzunge aus dem Gurtschloss mittels eines Sensors detektiert werden und als Hinweis darauf interpretiert werden, dass der Sicherheitsgurt nicht mehr benötigt wird. Auch in diesem Fall kann mittels des Antriebs das Gurtband so weit aufgewickelt werden, bis sich die Gurtzunge in der Halterung befindet.
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Um die unterschiedlichen Situationen zu detektieren und unterscheiden zu können, wird es bei dem erfindungsgemäßen Sicherheitsgurt bevorzugt, dass die Steuerungseinrichtung dazu ausgebildet ist, den Eintritt eines der beschriebenen Ereignisse anhand wenigstens eines Sensors zu detektieren, der aus der folgenden Gruppe ausgewählt ist: Gurtschlosssensor, Türöffnungssensor, Sitzbelegungssensor, Motorlaufsensor, Zündungssensor. Mittels der beschriebenen Sensoren kann erfasst werden, ob der Fahrer beispielsweise die Gurtzunge aus dem Gurtschloss gezogen hat. Ebenso kann durch Auswertung der Signale des Türöffnungssensors und des Sitzbelegungssensors festgestellt werden, ob eine Tür von außen oder von innen geöffnet wird. Daraus kann geschlossen werden, ob der Benutzer in das Kraftfahrzeug einsteigt oder aussteigt. Mittels des Motorlaufsensors und gegebenenfalls des Zündungssensors kann festgestellt werden, ob der Motor, insbesondere ein Verbrennungsmotor, betrieben wird oder ob er vom Benutzer abgeschaltet worden ist. Das Abschalten durch den Benutzer kann als Hinweis interpretiert werden, dass der Benutzer die Absicht hat, das Fahrzeug zu verlassen, woraufhin die Gurtzunge in die Halterung verfahren wird. In ähnlicher Weise kann durch einen Zündungssensor erfasst werden, ob der Benutzer die Zündung ein- oder ausgeschaltet hat. Das Einschalten der Zündung kann als Hinweis darauf verstanden werden, dass ein Anschnallvorgang bevorsteht oder erforderlich ist. In dieser Situation kann die Steuerungseinrichtung den Antrieb betätigen, so dass die Gurtzunge bewegt wird, so dass sie vom Fahrer gesehen wird. Im umgekehrten Fall, nach dem Ausschalten der Zündung, kann davon ausgegangen werden, dass der Fahrer die Gurtzunge aus dem Gurtschloss entnehmen wird, so dass die Gurtzunge während des Nichtgebrauchs in der Halterung aufbewahrt werden kann.
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Es liegt auch im Rahmen der Erfindung, dass die erste Aufwickelvorrichtung so angeordnet ist, dass die in der Halterung angeordnete Gurtzunge bei eingeschaltetem Antrieb aus der Halterung in eine erhöhte Position bewegbar ist. Dementsprechend wird die Gurtzunge durch die erste Aufwickelvorrichtung stets aus der Halterung nach oben bewegt.
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Erfindungsgemäß kann es auch vorgesehen sein, dass die zweite Aufwickelvorrichtung so angeordnet ist, dass die Gurtzunge bei eingeschaltetem Antrieb aus einer erhöhten Position in die Halterung bewegbar ist. Dementsprechend erfolgt das Bewegen der Gurtzunge in die Halterung durch die zweite Aufwickelvorrichtung stets durch eine nach unten gerichtete Bewegung.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen sein, dass die Halterung eine im Wesentlichen gegengleich zur Gurtzunge geformte Ausnehmung aufweist. Vorzugsweise kann die Gurtzunge form- und/oder kraftschlüssig in die Ausnehmung bewegt werden. Ein Kraftschluss wird dadurch erreicht, dass die zweite Aufwickelvorrichtung das Gurtband so weit aufwickelt, bis die Gurtzunge mit ihrem freien Ende an der Ausnehmung anliegt. Die Gurtzunge kann auch seitlich an entsprechenden Gegenflächen der Ausnehmung anliegen, wodurch unerwünschte Bewegungen, die Klappergeräusche verursachen könnten, ausgeschlossen werden. Allerdings muss ein bestimmter Toleranzbereich vorgesehen sein, so dass die Gurtzunge stets sicher in die Ausnehmung gezogen werden kann. Dementsprechend wird es bevorzugt, dass die Halterung eine im Wesentlichen gegengleich zur Gurtzunge geformte Ausnehmung aufweist. Die Halterung selbst kann unterschiedlich ausgebildet sein, beispielsweise kann sie so groß sein, dass die gesamte Gurtzunge in der Ausnehmung aufgenommen werden kann, so dass die Gurtzunge nicht sichtbar ist. Bei dieser Ausgestaltung wird die Gurtzunge dann mittels der ersten Aufwickelvorrichtung wieder aus der Halterung heraus nach oben bewegt, so dass sie vom Benutzer gegriffen und in ein Gurtschloss eingesteckt werden kann.
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Um die Bedienung des erfindungsgemäßen Sicherheitsgurts weiter zu erleichtern, kann es vorgesehen sein, dass die Ausnehmung an ihrer nach außen offenen Seite vergrößert ist. Demnach kann die Ausnehmung, die sich üblicherweise an der Oberseite der Halterung befindet, eine konusförmig vergrößerte Öffnung aufweisen. Diese vergrößerte Öffnung erleichtert das „Einfädeln” der Gurtzunge in die Ausnehmung, wenn das Gurtband aufgewickelt und gestrafft wird.
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Um einen sicheren Halt der Gurtzunge in der Ausnehmung zu gewährleisten, kann es vorgesehen sein, dass die Halterung ein Verriegelungselement oder ein Rastelement zum Halten der Gurtzunge in der Halterung aufweist. Dieses Verriegelungselement oder Rastelement kann beispielsweise federbelastet sein, so dass zum Entfernen der Gurtzunge zunächst die Federkraft überwunden werden muss. Beispielsweise kann das Verriegelungselement als federbelasteter Stift ausgebildet sein, der die Gurtzunge mit einer Haltekraft beaufschlagt, die senkrecht zur Gurtzunge wirkt.
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Daneben betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug, das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist wenigstens einen Sicherheitsgurt der beschriebenen Art auf. Vorzugsweise sind alle Sicherheitsgurte des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs in der beschriebenen Art ausgebildet.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen sind schematische Darstellungen und zeigen:
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1 Komponenten eines erfindungsgemäßen Sicherheitsgurts für ein Kraftfahrzeug;
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2 die in 1 gezeigten Komponenten des erfindungsgemäßen Sicherheitsgurts in einer anderen Position;
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3 eine geschnittene Ansicht durch die Halterung des erfindungsgemäßen Sicherheitsgurts;
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4 eine schematische Seitenansicht eines Gurtbands; und
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5 ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs.
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1 zeigt die wesentlichen Komponenten eines Sicherheitsgurts 1 mit einem eine Gurtzunge 2 aufweisenden Gurtband 3, sowie mit einer Halterung 4 zum Aufbewahren der Gurtzunge 2, wenn diese nicht benötigt wird.
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Der Sicherheitsgurt 1 ist im Inneren eines Kraftfahrzeugs angebracht, ein dem Fahrersitz zugeordneter Sicherheitsgurt ist im Bereich der B-Säule angeordnet, ein dem Beifahrer zugeordneter Sicherheitsgurt an der entgegengesetzten B-Säule.
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Die Gurtzunge 2 umfasst einen Befestigungsabschnitt 5, der das Gurtband 3 umgibt, daneben umfasst die Gurtzunge 2 einen Zungenabschnitt 6, der eine Ausnehmung 7 aufweist und in ein an einer Gurtpeitsche angebrachtes Gurtschloss einsetzbar ist.
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Die ortsfest im Bereich der B-Säule angebrachte Halterung 4 dienst dazu, die Gurtzunge 2 dann, wenn der Sicherheitsgurt 1 nicht benötigt wird, zu halten und aufzubewahren. Dadurch wird verhindert, dass die Gurtzunge 2 sich an irgendeiner zufälligen Position befindet, wodurch das optische Erscheinungsbild des Fahrzeuginterieurs beeinträchtigt werden könnte.
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Das Gurtband 3 ist mit einer Welle einer Aufwickelvorrichtung verbunden, wobei die Aufwickelvorrichtung einen Antrieb aufweist, der von einer Steuerungseinrichtung ansteuerbar ist. Bei eingeschaltetem Antrieb wird das Gurtband 3 auf die Welle aufgewickelt, so dass eine Zugkraft auf das Gurtband ausgeübt und dieses entlang einer Bewegungsrichtung gezogen wird. Wenn das Gurtband 3 in die durch den Pfeil 8 gekennzeichnete Richtung gezogen wird, bewegt sich die Gurtzunge 2, die fest mit dem Gurtband 3 verbunden ist, bis die Gurtzunge 2 die in 2 gezeigte Position erreicht hat. In 2 erkennt man, dass die Gurtzunge 2 sich in einer Ausnehmung 9 der Halterung 4 befindet. Der Befestigungsabschnitt 5 liegt dabei an der Oberseite 10 der Halterung 4 an. Wenn die Gurtzunge 2 die in 2 gezeigte Position erreicht hat, wird der Antrieb ausgeschaltet.
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3 ist eine geschnittene Ansicht und zeigt die Halterung 4, der sich der Zungenabschnitt 6 der Gurtzunge 2 nähert.
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Die Halterung 4 weist im Bereich der Ausnehmung 9 zwei gegenüberliegende schräge Flächen 11, 12 auf, die die Öffnung nach außen ähnlich wie bei einem Trichter erweitern. Da die Ausnehmung 9 eine vergrößerte Öffnung aufweist, wird das Einführen der Gurtzunge 2 in die Ausnehmung 9 erleichtert. Die Gurtzunge 2 hat ihre Endposition erreicht, wenn deren äußerer Zungenabschnitt 6 einen Grund 13 der Ausnehmung 9 berührt.
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Um einen sicheren Halt der Gurtzunge 2 in der Halterung 4 zu gewährleisten, weist diese ein Verriegelungselement 14 auf, das einen Stift 15 umfasst, der von einer Spiraldruckfeder 16 beaufschlagt wird. Wenn die Gurtzunge 2 mit ihrem Zungenabschnitt 6 vollständig in die Ausnehmung 9 gezogen worden ist, liegt das Verriegelungselement 14 seitlich an dem Zungenabschnitt 6 an, so dass dieses durch die von der Spiraldruckfeder 16 ausgeübte Kraft gesichert wird. Um die Gurtzunge 2 wieder aus der Halterung 4 herauszuziehen, ist eine erhöhte Kraft erforderlich, da zunächst die Federkraft des Verriegelungselements 14 überwunden werden muss.
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4 ist eine schematische Darstellung und zeigt den Sicherheitsgurt 1 mit einer ersten Aufwickelvorrichtung 17, die eine Welle 18 aufweist, auf die das Gurtband 3 aufgewickelt werden kann. Die Welle 18 der Aufwickelvorrichtung 17 ist mit einem als Elektromotor ausgebildeten Antrieb verbunden. Von der Aufwickelvorrichtung 17 erstreckt sich das Gurtband 3 durch die ortsfest im Inneren des Kraftfahrzeugs angeordnete Halterung 4 und von dort weiter bis zu einer zweiten Aufwickelvorrichtung 19, die eine Welle 20 aufweist. Die Aufwickelvorrichtung 19 ist im Wesentlichen analog zu der Aufwickelvorrichtung 17 aufgebaut. Bei einer Betätigung der Aufwickelvorrichtung 17 wird das Gurtband 3 auf die Welle 18 aufgewickelt, so dass die Gurtzunge 2 in der in 4 gezeigten Ansicht, die der Einbausituation in dem Kraftfahrzeug entspricht, nach unten gezogen wird, bis sie die ortsfeste Halterung 4 erreicht hat. Andererseits kann durch Einschalten des der zweiten Aufwickelvorrichtung 19 zugeordneten Antriebs die Welle 20 gedreht werden, so dass das Gurtband 3 auf die Welle 20 aufgewickelt und die Gurtzunge 2 aus der in 2 gezeigten Ruhestellung in eine gegenüber der Halterung 4 erhöhte Position bewegt werden kann. Die Antriebe der beiden Aufwickelvorrichtungen 17, 19 können jeweils bei Bedarf abwechselnd eingeschaltet werden, das heißt es ist jeweils ein Antrieb eingeschaltet und der zweite Antrieb ist währenddessen ausgeschaltet. Optional können die Aufwickelvorrichtungen 17, 19 jeweils einen Freilauf aufweisen, der ein Abwickeln des Gurtbands 3 erleichtert, wenn die jeweilige andere Aufwickelvorrichtung eingeschaltet ist. Optional können die Aufwickelvorrichtungen 17, 19 jeweils eine Torsionsfeder aufweisen, um zumindest eine geringe Spannung des Gurtbands 3 sicherzustellen. Zur Vereinfachung sind in 4 Elemente zum Umlenken des Gurtbands 3 nicht dargestellt, beispielsweise eine oder mehrere Umlenkrollen oder ein oder mehrere Umlenkprofile.
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5 zeigt schematisch ein Kraftfahrzeug 21 mit einer Steuerungseinrichtung 22, die mit dem schematisch dargestellten Sicherheitsgurt 1 über elektrische Leitungen (nicht dargestellt) verbunden ist.
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In dem Kraftfahrzeug 1 ist ein Türkontaktsensor 23 vorgesehen, der beim Öffnen oder Schließen einer Tür ein Schaltsignal erzeugt. Der Türkontaktsensor 23 ist mit der Steuerungseinrichtung 22 verbunden, so dass dieser das Schaltsignal zugeführt wird. Der Türkontaktsensor 23 steht stellvertretend für weitere Türkontaktsensoren, von denen jeder einer bestimmten Tür des Kraftfahrzeugs 21 zugeordnet ist. Daneben weist das Kraftfahrzeug 21 einen Sitzbelegungssensor 24 auf, der ein Schaltsignal erzeugt, wenn eine Person sich auf einen Fahrzeugsitz setzt oder sich von dem Fahrzeugsitz erhebt. Das von dem Sitzkontaktsensor 24 erzeugte Schaltsignal wird ebenfalls der Steuerungseinrichtung 22 zugeführt.
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Die Steuerungseinrichtung 22 ist dazu ausgebildet, die Antriebe der Aufwickelvorrichtungen 17, 19 in Abhängigkeit eines Ereignisses zu betätigen. Der Eintritt eines Ereignisses wird dabei durch Sensoren detektiert, in diesem Ausführungsbeispiel werden Sensordaten in Form von Schaltsignalen des Türkontaktsensors 23 und des Sitzkontaktsensors 24 berücksichtigt. Wenn die Steuerungseinrichtung 22 ein bestimmtes Signal des Türkontaktsensors 23 erhält, kann ein Öffnen der Tür von außen erfasst werden. Wenn auch der Sitzbelegungssensor 24 ein entsprechendes Schaltsignal erzeugt, kann daraus geschlossen werden, dass eine Person sich nach dem Öffnen der Tür in das Kraftfahrzeug 21 gesetzt hat. Anschließend steuert die Steuerungseinrichtung 22 den der Aufwickelvorrichtung 19 zugeordneten Antrieb so an, dass das Gurtband 3 auf die Welle 20 aufgewickelt wird. Dementsprechend wird die Gurtzunge 2 aus der in 2 gezeigten Aufbewahrungsstellung in eine erhöhte Position bewegt, diese Bewegung der Gurtzunge 2 wird vom Benutzer, beispielsweise vom Fahrer des Kraftfahrzeugs 21, bemerkt. Die in die erhöhte Position, die in 1 gezeigt ist, bewegte Gurtzunge 2 wird vom Fahrer als Hinweis verstanden, sich anzuschnallen. Zudem befindet sich die Gurtzunge 2 in einer Position, in der sie vom Fahrer leicht gegriffen und in das Gurtschloss an der entgegengesetzten Seite des Sitzes eingerastet werden kann.
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Auf diese Weise kann durch das gesteuerte Bewegen der Gurtzunge 2 eine „Begrüßung” des Fahrers oder eines anderen Fahrzeuginsassen vorgenommen werden, um auf das sicherheitsrelevante Anlegen des Sicherheitsgurts aufmerksam zu machen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010035732 A1 [0004]
- DE 102010035733 A1 [0005]
- DE 102013113568 A1 [0006]
- DE 10226052 A1 [0007]
- DE 19642689 C1 [0008]