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Technisches Gebiet
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Die vorliegende Offenbarung betrifft allgemein das technische Gebiet elektromagnetischer Abschirmungen. Sie betrifft insbesondere eine Greifanordnung für einen Rahmen einer elektromagnetischen Abschirmungsvorrichtung, eine Abnahmevorrichtung zum Abnehmen der Greifanordnung von dem Rahmen sowie ein System und ein Verfahren zum Anbringen des Rahmens auf einem Substrat.
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Hintergrund
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Der Markt für elektronische Geräte wächst stetig. Derzeit ist vor allem im Kraftfahrzeugbau ein vermehrter Einsatz von elektronischen Geräten zu beobachten. Die elektronischen Geräte werden dabei mit Prozessorsystemen mit immer höheren Taktfrequenzen ausgestattet, um die wachsenden Leistungsanforderungen an die Geräte zu erfüllen. Mit der Taktfrequenz steigen jedoch auch die Probleme der elektromagnetischen Interferenz (EMI).
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EMI bezeichnet Funktionsstörungen einer elektronischen Komponente eines Produkts, welche durch die von einer anderen elektronischen Komponente abgestrahlte Energie in Form elektromagnetischer Strahlung verursacht wird. In vielen Bereichen, wie beispielsweise in Kraftfahrzeugen, können solche Funktionsstörungen zu sicherheitskritischen Situationen führen. Um derartige Störungen zu vermeiden, werden die Komponenten durch elektromagnetische Abschirmungen voneinander abgetrennt.
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Eine elektromanetische Abschirmung wird häufig als mehrteilige Vorrichtung realisiert. Eine solche Vorrichtung umfasst beispielsweise einen Rahmen, welcher die auf einer als Substrat fungierenden Leiterplatte angebrachte Komponente seitlich umgibt, sowie eine Abdeckung, welche die von der Leiterplatte abgewandte Oberseite der Komponente abdeckt. Aus dem Stand der Technik ist bekannt, den Rahmen mittels einer daran angreifenden Greifanordnung auf der Leiterplatte zu platzieren. Nachdem sowohl der Rahmen als auch die Komponente an der Leiterplatte angelötet sind, wird die Greifanordnung vom Rahmen abgenommen, um die Abdeckung auf dem Rahmen anzubringen.
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Eine solche Greifanordnung wird beispielsweise in der
EP 2 566 312 A2 beschrieben. Gegenüberliegende Seiten des Rahmens sind dabei mit der die Oberseite des Rahmens überspannenden Greifanordnung einstückig ausgebildet. Die Greifanordnung ist mittels Sperrelementen ablösbar am Rahmen angebracht. Zum Abnehmen der Greifanordnung wird eine auf die Sperrelemente wirkende, von der Leiterplatte nach oben weg gerichtete Kraft auf die Greifanordnung ausgeübt.
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Aus der
JP 2008-034713 A ist eine weitere Greifanordnung bekannt, welche Fortsätze zum Einrasten in an Seitenflächen des Rahmens angeordneten Aussparungen aufweist. Zum Abnehmen der Greifanordnung muss eine seitlich vom Rahmen weg gerichtete Kraft auf die eingerasteten Komponenten der Greifanordnung ausgeübt werden.
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Kurzer Abriss
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Es ist eine verbesserte Lösung für die Montage des Rahmens einer elektromagnetischen Abschirmungsvorrichtung mit einer Greifanordnung sowie für das Abnehmen der Greifanordnung vom Rahmen bereitzustellen.
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Gemäß einem ersten Aspekt wird eine Greifanordnung für einen Rahmen einer elektromagnetischen Abschirmungsvorrichtung bereitgestellt. Die Greifanordnung umfasst Greifabschnitte, um den Rahmen zu greifen, und Löseabschnitte, welche jeweils mit zumindest einem der Greifabschnitte derart gekoppelt sind, dass eine an den Löseabschnitten angreifende Kraft eine Auslenkung der Greifabschnitte bewirkt, um die Greifabschnitte vom Rahmen zu lösen.
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Die Greifanordnung kann beispielsweise zwischen zwei und sechs Greifabschnitten, insbesondere vier Greifabschnitte, umfassen. Für jeden Greifabschnitt kann ein separater Löseabschnitt vorgesehen werden. Es kann jedoch auch ein einziger Löseabschnitt das gleichzeitige Auslenken mehrerer Greifabschnitte gestatten.
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Es kann weiter vorgesehen sein, dass sich die Löseabschnitte von einer durch die Greifabschnitte aufgespannten Ebene weg erstrecken. Dabei kann die Ebene beispielsweise durch Oberkanten der Greifabschnitte aufgespannt werden. Die aufgespannte Ebene kann parallel zu einer Rahmenoberseite des von den Greifabschnitten gegriffenen Rahmens und/oder parallel zu einem den Rahmen aufnehmenden Substrat (z. B. einer Leiterplatte) orientiert sein.
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Weiter können sich die Löseabschnitte von der aufgespannten Ebene weg in einer Abnahmerichtung erstrecken. Die Abnahmerichtung kann dabei eine Richtung kennzeichnen, welche die Bewegung der Greifanordnung beschreibt, wenn die Greifabschnitte vom Rahmen gelöst sind und die Greifanordnung vom Rahmen abgenommen wird. Die Abnahmerichtung kann im Wesentlichen senkrecht zu der durch die Greifabschnitte aufgespannten Ebene orientiert sein. Ein Winkel zwischen der Abnahmerichtung und der aufgespannten Ebene kann beispielsweise Werte zwischen 60° und 90°, insbesondere zwischen 80° und 90°, annehmen.
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Es kann ferner ein (von der Greifanordnung typischerweise nicht umfasstes) Betätigungselement zum Ausüben der an den Löseabschnitten angreifenden Kraft vorgesehen sein. Dabei können die Löseabschnitte jeweils einen (z. B. vordefinierten) Kraftangriffsbereich aufweisen, welcher das Angreifen des Betätigungselements gestattet. Die Kraftangriffsbereiche können jeweils eine Aussparung in einem der Löseabschnitte bilden oder umfassen, welche das Aufnehmen des Betätigungselements gestattet. Dabei können die Aussparungen in ihrer geometrischen Ausgestaltung an das Betätigungselement angepasst sein. Alternativ hierzu können die Kraftangriffsbereiche beispielsweise einen entgegen einer Angriffsrichtung der Kraft vorstehenden Abschnitt, an, über oder unter welchem das Betätigungselement angreifen kann, oder eine davon verschiedene Ausgestaltung aufweisen. Die Angriffsrichtung der Kraft kann im Wesentlichen parallel zur aufgespannten Ebene orientiert sein.
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Die Löseabschnitte können von einer daran angreifenden Kraft in Angriffsrichtung der Kraft auslenkbar sein. Ferner können die Greifabschnitte derart mit den Löseabschnitten (z. B. hebelartig) gekoppelt sein, dass sie im Wesentlichen parallel zur Angriffsrichtung auslenkbar sind. Die Richtung der Auslenkung der Greifabschnitte kann sich von der Richtung der Auslenkung der Löseabschnitte um einen Winkel zwischen 40° und 0°, insbesondere zwischen 20° und 0°, unterscheiden.
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Es kann weiter vorgesehen sein, dass die Greifabschnitte angeordnet sind, um den Rahmen an Rahmenseitenflächen zu greifen. Dabei können die Greifabschnitte angeordnet sein, um den Rahmen in Eckbereichen aneinander angrenzender Rahmenseitenflächen zu greifen und/oder um den Rahmen beabstandet von Eckbereichen aneinander angrenzender Rahmenseitenflächen zu greifen. Es kann beispielsweise vorgesehen sein, dass ein Löseabschnitt mit zwei Greifabschnitten gekoppelt ist, welche jeweils in den Eckbereichen oder beabstandet von den Eckbereichen aneinander angrenzender Rahmenseiten angeordnet sind. Alternativ hierzu kann vorgesehen sein, dass ein Löseabschnitt mit zumindest einem, jeweils in etwa in der Mitte der Rahmenseitenflächen angeordneten Greifabschnitt gekoppelt ist. Die Greifabschnitte können bei einer an den Löseabschnitten angreifenden Kraft in einer Richtung weg von den Rahmenseitenflächen auslenkbar sein.
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Die Greifanordnung kann ferner Strebenabschnitte aufweisen, welche sich ausgehend von einem gemeinsamen Verbindungsabschnitt nach außen zu den Greifabschnitten erstrecken. Die Greifabschnitte und/oder die Löseabschnitte können an den Strebenabschnitten befestigt sein (z. B. als einteilige Ausgestaltung).
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Eine Oberfläche des Verbindungsabschnitts der Strebenabschnitte kann derart ausgebildet sein, dass eine Ansaugdüse oder eine andere Einrichtung daran angebracht werden kann oder daran angebracht ist, um die Greifanordnung mitsamt dem von den Greifabschnitten gegriffenen Rahmen zu halten. Der Verbindungsabschnitt kann beispielsweise in der Form eines Ovals (einschließlich eines Kreises) oder eines Mehrecks ausgebildet sein.
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Die sich nach außen zu den Greifabschnitten erstreckenden Strebenabschnitte können ausgebildet sein, eine Oberseite des Rahmens zu überspannen. Dabei können sich die Strebenabschnitte ausgehend von dem Verbindungsabschnitt in Richtung der Eckbereiche des Rahmens und/oder in Richtung der Mitten der Rahmenseitenflächen erstrecken. Es kann vorgesehen sein, dass die Strebenabschnitte und/oder der Verbindungsabschnitt in der durch die Greifabschnitte aufgespannten Ebene oder parallel zu dieser liegen. Der Verbindungsabschnitt kann ferner im Schnittpunkt gedachter, Eckbereiche des Rahmens verbindender Diagonalen angeordnet sein.
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Die Strebenabschnitte können im Bereich des zu überspannenden Rahmens sich in Richtung des Rahmens erstreckende Abstandshalter aufweisen. Die Abstandhalter können eine derartige Form aufweisen, dass die Strebenabschnitte der Greifanordnung im am Rahmen angebrachten Zustand durch die Abstandshalter vom Rahmen beabstandet angeordnet sind. Es kann vorgesehen sein, dass zumindest eine Mehrzahl der Strebenabschnitte jeweils einen oder zwei Abstandhalter aufweist.
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Die Löseabschnitte können jeweils über einen der Strebenabschnitte mit dem zumindest einen Greifabschnitt gekoppelt sein. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Strebenabschnitte ausgebildet sind, sich bei der an den Löseabschnitten angreifenden Kraft zu verbiegen (z. B. von der aufgespannten Ebene weg nach oben), wodurch die Auslenkung der Greifabschnitte verursacht wird. Auch kann vorgesehen sein, dass die Strebenabschnitte als Federmittel ausgebildet sind, welche sich durch die an den Löseabschnitten angreifende Kraft (z. B. elastisch rückstellend) verformen.
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Gemäß einem zweiten Aspekt wird eine Abnahmevorrichtung zum Abnehmen einer Greifanordnung, welche an dem Rahmen der elektromagnetischen Abschirmungsvorrichtung angebracht ist, bereitgestellt. Die Abnahmevorrichtung umfasst relativ zueinander beweglich ausgebildete Betätigungselemente, welche zum Angreifen an Kraftangriffsbereichen der abzunehmenden Greifanordnung und zum Ausüben einer in Bewegungsrichtung der Betätigungselemente gerichteten Kraft auf die Kraftangriffsbereiche ausgebildet sind.
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Es kann vorgesehen sein, dass jeweils ein Betätigungselement einem der Löseabschnitte oder alternativ hierzu mehreren der Löseabschnitte der abzunehmenden Greifanordnung zugeordnet ist.
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Zumindest eine Mehrzahl der Betätigungselemente kann ausgebildet sein, sich aufeinander zu und voneinander weg zu bewegen. Dabei kann zumindest eine Mehrzahl der Betätigungselemente über einen Federabschnitt verbunden und zum Ausüben der Kraft auf die abzunehmende Greifanordnung entgegen einer Rückstellkraft des Federabschnitts bewegbar sein. Der Federabschnitt kann derart ausgebildet sein, dass er zum Ausüben der Kraft aus einer Ausgangsstellung heraus bewegt wird und nach Beendigung des Kraftausübens wieder in die Ausgangsstellung zurückkehrt. Alternativ hierzu können die Betätigungselemente durch einen anderen Mechanismus (z. B. durch elektromechanische Komponenten) bewegbar sein.
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Gemäß einem dritten Aspekt wird ein System zum Anbringen des Rahmens der elektromagnetischen Abschirmungsvorrichtung auf einem Substrat bereitgestellt. Das System umfasst die hier vorgestellte Greifanordnung, welche zum Greifen des Rahmens ausgebildet ist und mittels welcher der Rahmen auf dem Substrat platzierbar ist. Das System umfasst ferner die hier vorgestellte Abnahmevorrichtung, welche zum Abnehmen der Greifanordnung vom Rahmen ausgebildet ist.
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Gemäß einem vierten Aspekt wird ein Verfahren zum Anbringen des Rahmens der elektromagnetischen Abschirmungsvorrichtung auf einem Substrat angegeben. Das Verfahren umfasst die Schritte des Greifens des Rahmens mittels Greifabschnitten einer Greifanordnung, um den Rahmen auf dem Substrat zu platzieren, und des Ausübens einer Kraft auf Löseabschnitte der Greifanordnung, wobei die Löseabschnitte jeweils mit zumindest einem der Greifabschnitte derart gekoppelt sind, dass durch die ausgeübte Kraft eine Auslenkung der Greifabschnitte bewirkt wird, um die Greifabschnitte vom Rahmen zu lösen. Es kann vorgesehen sein, dass das Verfahren zumindest teilweise automatisiert ausführbar ist.
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Das Verfahren kann zum Bestücken des Substrats eines Kraftfahrzeug-Steuergeräts durchgeführt werden. Dabei kann zum Bestücken einer Mehrzahl der Kraftfahrzeug-Steuergeräte vorgesehen sein, das Verfahren mittels derselben Greifanordnung zu wiederholen.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Weitere Vorteile, Einzelheiten und Merkmale der hier beschriebenen Lösung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen sowie aus den Figuren. Es zeigen:
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1A bis 1C schematische Darstellungen eines Ausführungsbeispiels einer Greifanordnung für einen Rahmen einer elektromagnetischen Abschirmungsvorrichtung;
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2A bis 2C schematische Darstellungen der einen Rahmen einer elektromagnetischen Abschirmungsvorrichtung greifenden Greifanordnung der 1A bis 1C; und
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3A bis 3C schematische Darstellungen der den Rahmen der 2A bis 2C greifenden Greifanordnung der 1A bis 1C mit einer Abnahmevorrichtung zum Abnehmen der Greifanordnung vom Rahmen.
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Detaillierte Beschreibung
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Die 1A bis 1C zeigen schematische Darstellungen eines Ausführungsbeispiels einer Greifanordnung, allgemein mit 10 bezeichnet, für einen (nicht dargestellten) Rahmen einer elektromagnetischen Abschirmungsvorrichtung. Dabei zeigen die 1A, 1B und 1C jeweils eine perspektivische Ansicht von unten, eine Aufsicht von unten und eine Seitenansicht der Greifanordnung 10.
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Die Greifanordnung 10 umfasst Löseabschnitte 12, Greifabschnitte 14, Abstandshalter 15, Strebenabschnitte 16 und einen die Strebenabschnitte 16 verbindenden Verbindungsabschnitt 18. Die Abschnitte 12, 14, 15, 16 und 18 sind im gezeigten Ausführungsbeispiel einstückig ausgebildet. Dabei kann beispielsweise vorgesehen sein, die Abschnitte 12, 14, 15, 16 und 18 aus einem (z. B. gestanzten und abgekanteten) Blechteil auszubilden.
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Der Verbindungsabschnitt 18 ist planar ausgebildet, sodass an dessen Oberfläche eine (nicht dargestellte) Ansaugdüse zum Halten und Positionieren der Greifanordnung 10 angebracht werden kann. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist der Verbindungsabschnitt 18 kreisförmig ausgebildet. In einem anderen Ausführungsbeispiel kann der Verbindungsabschnitt 18 beispielsweise in der Form eines von einem Kreis verschiedenen Ovals oder eines Rechtecks ausgebildet sein. Des Weiteren kann der Verbindungsabschnitt 18 eine nicht-planare Oberfläche aufweisen.
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Ausgehend vom Verbindungsabschnitt 18 erstrecken sich die Strebenabschnitte 16 nach außen und spannen eine Transversalebene (auch als x-y-Ebene bezeichnet) auf. Jeder der Strebenabschnitte 16 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel innerhalb der Transversalebene jeweils senkrecht zum benachbart abgeordneten Strebenabschnitt 16 orientiert. Alternativ hierzu kann ein Winkel zwischen benachbart abgeordneten Strebenabschnitten 16 beispielsweise einen Wert zwischen 60° und 120° annehmen. Die Strebenabschnitte 16 weisen vom Verbindungsabschnitt 18 ausgehende und sich entlang ihrer transversalen Ausdehnung erstreckende Längen L auf, wie in den 1B und 1C verdeutlicht. Dabei können die Strebenabschnitte 16 mit unterschiedlichen Längen L1, L2 oder alternativ hierzu mit derselben Länge L ausgebildet sein.
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In dem in den 1A bis 1C gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt sich ausgehend von den Strebenabschnitten 16 (z. B. ausgehend von sich in y-Richtung gegenüberliegenden Seitenkanten der Strebenabschnitte 16) jeweils ein Löseabschnitt 12 weg nach oben (als positive z-Richtung gekennzeichnet). Die Erstreckungsrichtung der Löseabschnitte 12 entspricht dabei im Wesentlichen einer senkrecht zur Transversalebene orientierten Abnahmerichtung der Greifanordnung 10. Alternativ hierzu kann ein Winkel zwischen der Erstreckungsrichtung der Löseabschnitte 12 und der Transversalebene einen Wert zwischen 45° und 90°, insbesondere zwischen 70° und 90°, annehmen.
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Ferner sind die Löseabschnitte 12 innerhalb eines äußeren Drittels der Länge L der Strebenabschnitte 16 angeordnet. In einem anderen Ausführungsbeispiel kann vorgesehen sein, dass zumindest zwei Löseabschnitte 12 an jedem der Strebenabschnitte 16 angeordnet sind und/oder dass die Löseabschnitte 12 bei zumindest einem der Strebenabschnitte 16 näher am Verbindungsabschnitt 18 angeordnet sind.
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Wie in 1A am Beispiel eines der Löseabschnitte 12 verdeutlicht, umfasst jeder der Löseabschnitte 12 eine in Erstreckungsrichtung des jeweiligen Strebenabschnitts 16 orientierte Außenkante 22, welche einen Kraftangriffsbereich 24 aufweist. Der Kraftangriffsbereich 24 ist dazu ausgebildet, ein Angreifen eines (nicht dargestellten) Betätigungselements zum Ausüben einer Kraft auf den Kraftangriffsbereich 24 zu gestatten. Dabei ist der Kraftangriffsbereich 24 im gezeigten Ausführungsbeispiel als Aussparung 26 in Form eines Teilsegments eines Kreises ausgebildet. In einem anderen Ausführungsbeispiel kann der Kraftangriffsbereich 24 beispielsweise eine anderweitig geformte Aussparung 26 sein oder umfassen. Ferner kann der Kraftangriffsbereich 24 in Form eines in Erstreckungsrichtung der Strebenabschnitte 16 vorstehenden Abschnitts der Löseabschnitte 12 ausgebildet sein, an, über oder unter welchem das Betätigungselement angreifen kann.
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Die Greifabschnitte 14 erstrecken sich ausgehend von den Strebenabschnitten 16 in negative z-Richtung. Dabei sind in dem in den 1A bis 1C gezeigten Ausführungsbeispiel jedem der Strebenabschnitte 16 zwei Greifabschnitte 14 zugeordnet, welche im Wesentlichen senkreckt (z. B. in einem Winkel zwischen 80° und 90°) zueinander orientiert sind. Im gezeigten Ausführungsbeispiel grenzen die Greifabschnitte 14 an jeweils einer ihrer Seitenkanten nahezu aneinander an. In einem anderen Ausführungsbeispiel kann eine von zwei verschiedene Anzahl der Greifabschnitte 14 jedem der Strebenabschnitte 16 zugeordnet sein (z. B. nur ein Greifabschnitt 14). Ferner kann vorgesehen sein, dass die Greifabschnitte 14 parallel zueinander orientiert und/oder in größerem Abstand zueinander angeordnet sind.
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In dem in den 1A bis 1C gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt sich ausgehend von den Strebenabschnitten 16 (z. B. innerhalb eines äußeren Viertels der Länge L der Strebenabschnitte 16) jeweils ein Abstandshalter 15 weg nach unten. Dabei erstrecken sich die Abstandshalter 15 beispielweise ausgehend von einer den Löseabschnitten 12 gegenüberliegenden Seitenkante der Strebenabschnitte 16. Die jedem der Strebenabschnitte 16 zugeordneten Abstandshalter 15 und Löseabschnitte 12 können im Wesentlichen parallel (z. B. in einem Winkel zwischen 0° und 10°) zueinander orientiert sein. In einem anderen Ausführungsbeispiel kann zumindest bei einer Mehrzahl der Strebenabschnitte 16 eine andere Anzahl (z. B. keine oder zwei) Abstandshalter 15 angeordnet sein. Auch ist es möglich, auf die Abstandshalter 15 vollständig zu verzichten.
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Die 2A bis 2C zeigen schematische Darstellungen eines Ausführungsbeispiels einer Anordnung, allgemein mit 30 bezeichnet, welche einen Rahmen 32 einer elektromagnetischen Abschirmungsvorrichtung und die den Rahmen 32 greifende Greifanordnung 10 umfasst. Dabei handelt es sich um die mit Bezug zu den 1A bis 1C erläuterte Greifanordnung 10. Die 2A, 2B und 2C zeigen jeweils eine perspektivische Ansicht von oben, eine Aufsicht von oben und eine Seitenansicht der Anordnung 30.
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Der Rahmen 32 umfasst eine Rahmenoberseite 34, welche parallel zu der mit Bezug zu dem in den 1A bis 1C gezeigten Ausführungsbeispiel beschriebenen Transversalebene angeordnet ist. Der Rahmen 32 umfasst ferner Rahmenseitenflächen 36, welche sich ausgehend von der Außenkante der Rahmenoberseite 34 in negative z-Richtung erstrecken. In dem in den 2A bis 2C gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Greifanordnung 10 derart lösbar auf dem Rahmen 32 angebracht, dass die Strebenabschnitte 16 auf der Rahmenoberseite 34 aufliegen. In einem anderen Ausführungsbeispiel kann die Greifanordnung 10 die mit Bezug zu den 1A bis 1C erläuterten Abstandshalter 15 umfassen und derart lösbar auf dem Rahmen 32 angebracht sein, dass die Abstandshalter 15 auf der Rahmenoberseite 34 aufliegen. Bei beiden Ausführungsbeispielen greifen die Greifabschnitte 14 den Rahmen 32 an den Rahmenseitenflächen 36.
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In dem in den 2A bis 2C gezeigten Ausführungsbeispiel überspannen die Strebenabschnitte 16 eine von der Rahmenoberseite 34 umrahmte Öffnung 38 des Rahmens 32 diagonal. Die den Strebenabschnitten 16 zugeordneten Greifabschnitte 14 liegen (z. B. kraft- und/oder formschlüssig) an Eckbereichen aneinander angrenzender Rahmenseitenflächen 36 an. Dabei sind die Greifabschnitte 14 derart angeordnet, dass die Ausrichtung der Greifanordnung 10 beim Vorgang des Positionierens auf dem Rahmen 32 durch ein Zusammenwirken der Greifabschnitte 14 mit den Rahmenseitenflächen 36 selbstständig justiert wird.
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In einem anderen Ausführungsbeispiel können die Strebenabschnitte 16 beispielsweise derart angeordnet sein, dass sie sich innerhalb der Transversalebene ausgehend vom Verbindungsabschnitt 18 nach außen zu den Mitten der Rahmenseitenflächen 36 erstrecken. Dabei kann zumindest ein Greifabschnitt 14 den Rahmen 32 beabstandet von den Eckbereichen aneinander angrenzender Rahmenseitenflächen 36 greifen (z. B. in der Mitte der Rahmenseitenflächen 36). Die Strebenabschnitte können eine planare oder eine (sich in positive z-Richtung ausdehnende) nicht-planare Oberfläche aufweisen.
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In den 3A bis 3C sind schematische Darstellungen von Ausführungsbeispielen einer Abnahmevorrichtung 40 zum Abnehmen einer Greifanordnung 10 von einem Rahmen 32 der elektromagnetischen Abschirmungsvorrichtung gezeigt. Dabei kann es sich um die Greifanordnung 10, wie mit Bezug zu den 1A bis 2C erläutert, und um den Rahmen 32, wie mit Bezug zu den 2A bis 2C erläutert, handeln.
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Die Greifanordnung 10 ist ausgebildet, den Rahmen 32 zu greifen und auf einem Substrat 42 zu platzieren, wie in 3A dargestellt. Bei dem Substrat 42 kann es sich um eine Leiterplatte (z. B. eines Kraftfahrzeug-Steuergeräts) handeln. Der Rahmen 32 umrahmt eine (nicht dargestellte) abzuschirmende elektronische Komponente (z. B. einen Prozessor).
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In dem in 3A gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst die Abnahmevorrichtung 40 zwei Betätigungselemente 44. Die Betätigungselemente 44 sind als zylinderförmige Stangen ausgebildet, welche einen Durchmesser derart aufweisen, dass sie von den (mit Bezug zum in 1A gezeigten Ausführungsbeispiel beschriebenen) Aussparungen 26 der Löseabschnitte 12 aufgenommen werden können. Die Betätigungselemente 44 greifen jeweils in den Aussparungen 26 zweier in x-Richtung aufeinander folgender Löseabschnitte 12 an. In einem anderen Ausführungsbeispiel können die Betätigungselemente 44 eine von einer Stange verschiedene Gestaltung aufweisen. Weiterhin kann beispielsweise vorgesehen sein, dass jeweils ein Betätigungselement 44 an einem der Löseabschnitte 12 angreift.
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Die Betätigungselemente 44 sind ferner derart ausgebildet, dass sie sich aufeinander zu und voneinander weg bewegen können. Die Bewegung kann parallel zu der mit Bezug zu den 1A bis 1C beschriebenen Transversalebene verlaufen. Alternativ hierzu kann die Bewegung einer Schwenkbewegung entsprechen. Bei der Bewegung der Betätigungselemente 44 aufeinander zu üben diese eine in Bewegungsrichtung (durch die in 3A mit durchgezogenen Linien dargestellten Pfeile gekennzeichnet) gerichtete Kraft auf die Löseabschnitte 12 (vgl. die in den 1A bis 2C gezeigten Ausführungsbeispiele) aus. Die Löseabschnitte 12 sind derart ausgebildet, dass sie bei der durch die Betätigungselemente 44 angreifenden Kraft in Angriffsrichtung auslenkbar sind. Ferner sind die Greifabschnitte 14 mit den Löseabschnitten 12 gekoppelt, sodass sie sich bei der an den Löseabschnitten 12 angreifenden Kraft vom Rahmen 32 lösen. Dazu sind die Greifabschnitte 14 in Richtung weg von den Rahmenseitenflächen 36 auslenkbar.
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In den in den 1A bis 2C gezeigten Ausführungsbeispielen sind die Löseabschnitte 12 über die Strebenabschnitte 16 mit den Greifabschnitten 14 gekoppelt. Die Strebenabschnitte 16 sind ausgebildet, sich bei einer Auslenkung der Löseabschnitte 12 zu verbiegen. Dabei können sich die Strebenabschnitte 16 beispielweise ausgehend von der Transversalebene nach oben verbiegen. Die Verbiegung der Strebenabschnitte 16 kann dabei in Abhängigkeit der an den Löseabschnitten 12 angreifenden Kraft unterschiedlich stark ausgebildet sein. Durch die Verbiegung 16 der Strebenabschnitte werden die Greifabschnitte 14 hebelartig ausgelenkt, um vom Rahmen 32 gelöst zu werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass die ausgelenkten Greifabschnitte 14 im Wesentlichen parallel zur Angriffsrichtung der Kraft orientiert sind. Ein Winkel zwischen der Angriffsrichtung der Kraft und der Orientierung der Greifabschnitte 14 kann beispielsweise Werte zwischen 0° und 30°, insbesondere zwischen 0° und 15°, annehmen. In einem anderen Ausführungsbeispiel kann die Greifanordnung 10 eine von der Verbiegung der Strebenabschnitte 16 verschiedene Kopplung zwischen den Löseabschnitten 12 und den Greifabschnitten 14 aufweisen.
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Die in 3A gezeigten Betätigungselemente 44 sind weiter dazu ausgebildet, die Greifanordnung 10 mit von den Rahmenseitenflächen 36 gelösten Greifabschnitten 14 in der mit Bezug zu den 1A bis 1C beschriebenen Abnahmerichtung (durch die in 3A mit gestrichelten Linien dargestellen Pfeile gekennzeichnet) vom Rahmen 32 abzunehmen. Die Greifanordnung 10 kann nach Abnahme vom Rahmen 32 zur Platzierung weiterer Rahmen 32 am Substrat 42 verwendet werden.
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Die in den 3B und 3C gezeigte Abnahmevorrichtung 40 umfasst zwei Betätigungselemente 44 und einen Federabschnitt 46. Die Betätigungselemente 44 können den in Bezug zu 3A erläuterten Betätigungselementen 44 entsprechen. Es kann eine andere Anzahl von Betätigungselementen 44 (z. B. vier Betätigungselemente) vorgesehen sein.
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Die Betätigungselemente 44 sind über den Federabschnitt 46 verbunden. Zum Ausüben der Kraft auf die Löseabschnitte 12 der Greifanordnung 10 (vgl. die in den 1A bis 2C gezeigten Ausführungsbeispiele) werden die Betätigungselemente 44 entgegen einer Rückstellkraft des Federabschnitts 46 aus einer Ausgangsstellung heraus bewegt und aufeinander zu vorgespannt. Dabei ist der Federabschnitt 46 derart (elastisch rückstellend) ausgebildet, dass die Betätigungselemente 44 ohne Ausüben einer Kraft wieder in Ausgangsstellung zurückkehren. In einem anderen Ausführungsbeispiel können die Betätigungselemente 44 durch einen anderen Mechanismus bewegt werden. Es kann beispielsweise ein elektromechanischer Antrieb zur Bewegung der Betätigungselemente 44 vorgesehen sein. Ergänzend kann vorgesehen sein, zumindest eine Mehrzahl der Betätigungselemente 44 unabhängig voneinander zu bewegen.
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Zum Lösen der mit Bezug zu den vorangehenden Figuren beschriebenen Greifanordnung 10 vom Rahmen 32 wird eine Kraft ausgeübt, welche im Wesentlichen parallel zur Rahmenoberfläche 34 ausgerichtet ist. Am Rahmen 32 selbst greift keine Kraft an. Somit besteht bei einem Ablösevorgang der Greifanordnung 10 vom Rahmen 32 keine Gefahr, die Befestigung des Rahmens 32 am Substrat 42 zu beschädigen, wie es beispielsweise durch eine in Abnahmerichtung der Greifanordnung 10 gerichtete und/oder eine am Rahmen 32 angreifende Ablösekraft der Fall wäre.
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Die beschriebenen Ausführungsbeispiele stellen unterschiedliche Merkmale und Verwendungen einer Lösung hinsichtlich der Anbringung eines Rahmens einer elektromagnetischen Abschirmungsvorrichtung mit einer Greifanordnung sowie hinsichtlich des Abnehmens der Greifanordnung vom Rahmen bereit. In einem abweichenden Ausführungsbeispiel können diese Merkmale natürlich auch beliebig kombiniert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2566312 A2 [0005]
- JP 2008-034713 A [0006]