-
Die Erfindung betrifft eine Befestigungsvorrichtung und ein Verfahren zur Befestigung von Beschlagseinheiten, wie beispielsweise Tür- oder Fensterscharniere, Scharnierbänder, Konsolen oder aber auch zur Befestigungen von Glasklemmleisten und/oder zur Anordnung von französischen Balkonen an/in den Wandungen von Hohlkammerprofilen, beispielsweise von Fenstern und/oder von Türrahmen.
-
Im Stand der Technik sind zur Befestigung von Beschlagseinheiten, wie beispielsweise Tür- oder Fensterscharniere, Scharnierbänder, Konsolen oder aber auch zur Befestigungen von Glasklemmleisten und/oder zur Anordnung von französischen Balkonen an/in den Wandungen von Hohlkammerprofilen, beispielsweise von Fenstern und/oder von Türrahmen, die unterschiedlichsten Bauformen von Blindschraubmitteln vorbeschrieben, die jedoch nur in mittels Metallprofilen verstärkten Hohlkammerprofilen von Fenstern und/oder von Türrahmen verankert werden können.
-
So ist beispielsweise aus der
DE 21 57 961 A1 ein Blindschraubmittel bekannt, welches aus einem mit einer Bohrung, einem Anlagebund und einem Spannkonus versehenen Spreizelement besteht. Dieses ist form- und/oder kraftschlüssig in einem Scharnierband angeordnet. Im montagebereiten Zustand ist in einer Bohrung des Spreizelementes eine Spannschraube eingesteckt, auf deren freien Spannschraubenende eine mit einem Innengewinde versehene Spreizhülse aufgeschraubt ist. Das form- und/oder kraftschlüssig im Scharnierband angeordnete Spreizelement wird zur Montage des Scharnierbandes dann bis zum Anlagebund mit dem Spannkonus und dem auf der Schraube angeordneten Spreizelement in eine im Hohlprofil anzuordnende Aufnahmebohrung eingesteckt. Durch Eindrehen der Spannschraube in die Spreizhülse wird dann die Spreizhülse gegen den Spannkonus des Spreizelementes verspannt, dabei aufgespreizt und der umlaufende Rand der Spreizhülse gegen die Innenwandung des Hohlkammerprofils gepresst. Dabei wird das Hohlkammerprofil im Bereich der Aufnahmebohrung zwischen dem Anlagebund des Spreizelementes und dem umlaufenden Rand der Spreizhülse verspannt und dadurch das Blindschraubmittel am Hohlkammerprofil „arretiert”. Bei dieser Ausführungsform ist nachteilig, daß die Verdrehsicherungen für das Spreizelement direkt am jeweiligen Scharnier angeordnet sind. Daher kann nicht jedes mit lediglich einer Befestigungsbohrung versehene Scharnier in Verbindung mit der vorgenannten Lösung eingesetzt, d. h. an einem Hohlkammerprofil befestigt werden. Diese zwangsläufig erforderliche Herstellung spezieller mit form- und/oder kraftschlüssigen Verdrehsicherungen bestückter Scharnierbauformen (welche dann in der Lage sind die beim Verspannen auftretenden Kräfte auf die Scharnierbänder zu übertragen) ist mit erhöhten Kosten verbunden. Zudem hat jede Demontage eines gemäß der
DE 21 57 961 A1 befestigten Scharnierbandes zur Folge, dass beim Herausschrauben der Spannschraube das Spreizelement von der Spreizhülse herab und in das Hohlprofil hinein fällt, so dass nach einer Demontage des Scharnierbandes nach der
DE 21 57 961 A1 das Blindschraubmittel nicht mehr wiederverwendet werden kann. Aus der
DE 20 2006 008 327 U1 ist eine weitere sehr ähnliche Beschlagsbefestigung für Hohlkammerprofile bekannt geworden. Bei dieser Lösung wird in eine am Beschlag im Bereich der Befestigungsbohrung angeordnete Aufnahmebohrung ein separates, mit einem Konus versehenes Spreizelement form- und/oder reibschlüssig vormontiert. Durch eine im Spreizelement angeordnete Durchgangsbohrung wird die in der Befestigungsbohrung angeordnete Spannschraube durchgesteckt. Auf dem freien Ende der Spannschraube wird dann wiederum eine Spreizhülse (analog der vorgenannten Lösung) aufgeschraubt. Das Wirkprinzip dieser Anordnung entspricht der bereits erläuterten Lösung nach der
DE 21 57 961 A1 . Auch diese Lösung nach der
DE 20 2006 008 327 U1 erfordert wiederum spezielle Beschlagbauformen mit im Bereich der Befestigungsbohrungen angeordneten Spreizelementaufnahmen, welche stabil, und festigkeitsmäßig in der Lage sind, die beim Verspannen auftretenden Kräfte und Momente als Gegenlager aufzunehmen. Dabei hat auch bei dieser Lösung jede Demontage eines nach der
DE 20 2006 008 327 U1 an einem Hohlprofil angeordneten Beschlages zur Folge, dass nach dem Herausschrauben der Spannschraube das Spreizelement wiederum von der Spreizhülse herab in das Hohlprofil hinein fällt, so dass auch nach der Demontage eines nach der
DE 20 2006 008 327 U1 befestigten Beschlages das jeweilige Spannmittel zwangsläufig nicht mehr wiederverwendet werden kann. Zudem ist beiden vorgenannten Lösungen gemeinsam, dass diese nur an den äußeren Wandungen von Hohlkammerprofilen befestigt werden können. An Kunststoffprofilen mit integrierten Metallrahmen können die vorgenannten Bauformen nicht eingesetzt werden, da die äußere Wandung in der Regel aus Kunststoff besteht und ein Verspannen des Beschlages gegen diese äußere Kunststoffwandung keinesfalls die erforderliche Stabilität für eine Beschlagsbefestigung gewährleistet. Weiterhin ist beiden vorgenannten Lösungen, bei denen die aufgeweitete Innenfläche der jeweiligen Spannhülse flächig am Kegelmantel des Spannkegels anliegt, und bei denen die gesamte Innenfläche mit Hilfe der Spannkraft der Spannschraube entlang des Kegelmantels verschoben wird und sich dabei langsam aufweitet, gemeinsam, dass neben dem einerseits für die Verformung des Spreizelementes erforderlichen Kraftaufwand zudem auch entlang der gesamten Berührungsfläche eine Flächenpressung aufgebracht und die aus dieser resultierende Reibkraft überwunden werden muss. Um nun selbst die Befestigung von handelsüblichen (d. h. nicht sonderangefertigten) Beschlagsteilen, insbesondere an Hohlkammerprofilen mit integrierten Metallrahmen, bei minimalem Kraft- und Montageaufwand zu ermöglichen, wobei die Befestigungseinheit nach dem Herausschrauben der Befestigungsschrauben aus dem Blindschraubmittel vollständig funktionsfähig im/am Hohlkammerprofil verbleibt, und diese jederzeit allein durch einfaches Hineinschrauben einer „neuen” Befestigungsschraube erneut zur Befestigung von Beschlagsbauteilen wiederverwendet werden kann, wurde von der Anmelderin in der
DE 10 2007 051 778 A1 vorgeschlagen, beschlagseitig am Spreizelement ein Distanzstück mit einem konusseitigen Anlagebund, sowie an der beschlagseitigen Stirnseite des Spreizelementes Halteelemente anzuordnen, und zwischen dem Anlagebund und dem Konus einen Positionierungszylinder anzuordnen, wobei am freien, dem Konus benachbarten Ende des Spreizelementes eine Zylinderführung mit einem Klemmbereich angeordnet ist, und in der Spreizhülse zwischen den Spreizfüßen und der Gewindebohrung ein Klemmzylinder angeordnet ist. Doch auch diese Lösung hat neben einem sehr hohen Fertigungsaufwand zudem den Nachteil, dass sie wiederum nur dann eingesetzt werden kann, wenn die Hohlkammerprofile mittels Metallprofilen verstärkt sind. Im Stand der Technik sind zudem Befestigungen für Hohlmauerwerk und ähnliche Untergrundmaterialien vorbeschrieben, bei denen in eine vorher im Hohlmauerwerk eingebrachte Bohrung eine Siebhülse mittels Injektionsbefestigung eingebracht wird. Eine derartige Lösung wird beispielsweise in der
WO 02/077464 A1 vorbeschrieben. Diese in der
WO 02/077464 A1 vorbeschriebene Anker(sieb)hülse ist mit nach innen stehenden, tangential ausgerichteten Stützerippen ausgestattet. Diese bewirken, dass eine in der Siebhülse angeordnete Ankerstange die Stützrippen zur Seite drückt und so neben der Injektionsbefestigung eine Durchmesseranpassung bewirkt. Eine derart in einem Bohrloch befestigte Ankerstange kann jedoch nur bedingt Zuglasten aufnehmen, und keinesfalls die für die Befestigungspunkte von französischen Balkonen erforderlichen Zuglasten von ca. 600 kp in ein beliebiges Hohlmauerwerk übertragen. Eine fachgemäße Übertragung dieser Injektionsdübellösungen aus dem Gebiet der Befestigung im Hohlmauerwerk auf das Gebiet der Kunststoffhohlkammerprofile bei Fenster- und Türrahmen hätte zur Folge, dass sich die aus Kunststoff bestehende äußere Wandung des Kunststoffhohlprofiles beim Verspannen des Beschlages gegen diese Kunststoffwandung elastisch verformt und dabei beschädigt wird, wobei mittels dieser Lösung auch keinesfalls die bei der Befestigung von französischen Balkonen an Hohlkammerprofilen geforderten Lasten in das Hohlkammerprofil übertragen werden können. Darüber hinaus würden die Ankerstangen, die bei Einsatz dieser Befestigungslösung den Tür- oder Fensterrahmen überragen, während des Transportes Transportbeschädigungen an den benachbart transportierten Rahmen bewirken. Eine andere Lösung eines in einem Bohrloch eines Hohlmauerwerkes mittels einer Siebhülse und Injektionsbefestigung eingebrachten Befestigungspunktes wird der
EP 0287505 A1 vorbeschrieben. Dort wird in eine Kunststoffsiebhülse bei der Injektionsbefestigung ein Kunststoffdübel eingeklebt, in den dann später eine, der Befestigung des am Befestigungspunkt anzuordnenden Bauteiles dienende, Holzschraube eingeschraubt werden kann.
-
Diese Lösung vermeidet zwar überstehende Bauteile, wie eingeklebte Ankerstangen, kann jedoch bei fachgemäßer Übertragung auf das Gebiet der Hohlkammerprofile keinesfalls einer sicheren Befestigung von französischen Balkonen an/in den Wandungen von unterschiedlichen Hohlkammerprofilen bei Fenstern und/oder von Türrahmen dienen, da bei dieser Lösung weder der Dübel noch die in den Dübel eingeschraubte Holzschraube den erforderlichen Belastungen Stand halten würden. Daher ist diesen Lösungen mit Injektionssiebhülsen gemeinsam, dass in deren Befestigungspunkte keinesfalls Zuglasten von mindestens 600 kg pro Befestigungspunkt übertragen können, so dass eine sichere und zuverlässige Befestigung von Beschlagseinheiten, zur Befestigungen von Glasklemmleisten und/oder zur Anordnung von französischen Balkonen an den Wandungen von Hohlkammerprofilen von Fenstern und/oder von Türrahmen mit derartigen Injektionssiebhülsen-Lösungen nicht möglich ist.
-
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung von Beschlagseinheiten, wie beispielsweise Tür- oder Fensterscharniere, Scharnierbänder, Konsolen oder aber auch zur Befestigungen von Glasklemmleisten und/oder zur Anordnung von französischen Balkonen an/in den Wandungen von Hohlkammerprofilen, beispielsweise von Fenstern und/oder von Türrahmen, zu entwickeln, welche die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik beseitigt, dabei zudem selbst die Befestigung von handelsüblichen (d. h. nicht sonderangefertigten) Beschlagsteilen, selbst an Hohlkammerprofilen mit unterschiedlichem Innenaufbau, ob Kunststoffprofil mit GFK Verstärkung, Kunststoffprofil mit Aluminiumverstärkung, oder mit integriertem Metallrahmen, wie auch an Aluminiumprofil mit Kunststoffentkopplung und ähnlichem, kostengünstig und mit minimalem Kraft- und Montageaufwand derart ermöglicht, dass selbst bei vormontierten Befestigungspunkten keine Transportschäden durch überstehende Bauteile, wie beispielsweise überstehende Gewindestangen, verursacht werden können, und zudem stets ein sicheres Verspannen des Beschlages und/oder des französischen Balkones, selbst bei äußeren Wandungen der jeweiligen Profile aus Kunststoff, bis zu Zuglasten im Befestigungspunkt von über 600 kp zur Gewährleistung der Absturz- und/oder Funktionssicherheit bei fertigungstechnisch einfacher und kostengünstiger Herstellbarkeit, einfache und zuverlässiger Montierbarkeit und vollständiger Funktionsfähigkeit selbst nach der Demontage einer bereits befestigten Baugruppe, d. h. nach dem Herausschrauben der Befestigungsmittel aus dem Befestigungspunkt im/am Hohlkammerprofil, so dass jederzeit allein durch einfaches Hineinschrauben eines „neuen” Befestigungsmittels erneut eine sichere und zur zuverlässige Befestigung von Beschlagseinheiten gewährleistet werden kann.
-
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch eine Befestigungsvorrichtung und ein Verfahren zur Befestigung von Beschlagseinheiten 1 für Scharniere oder aber auch zur Befestigung von Glasklemmleisten und/oder zur Anordnung von französischen Balkonen an/in den Wandungen 2 von Hohlkammerprofilen 3 von Fenster- und/oder Türrahmen nach den Merkmalen der beiden Hauptansprüche der Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausführungen, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung der erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Zeichnungen zur erfindungsgemäßen Lösung.
-
Nachfolgend soll nun die Erfindung an Hand mehrerer Ausführungsbeispiele in Verbindung mit 10 Figuren näher erläutert werden.
-
Es zeigen dabei:
-
1: den erfindungsgemäßen Gewindebolzen 10 mit integrierter Stellschraube 20 in der Seitenansicht im Schnitt;
-
2: die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung vor der Montage in einem Hohlkammerprofil, aus Kunststoff mit einer Aluminiumverstärkung 26, in einer Explosivdarstellung;
-
3: die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung mit einer an einem Hohlkammerprofil, aus Kunststoff mit einer Aluminiumverstärkung 26, montierten erfindungsgemäßen Anordnung vor der Endmontage der Beschlagseinheit in der Seitenansicht im Schnitt;
-
4: die Einzelheit ”Z” gemäß 3;
-
5: die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung vor der Montage in einem Hohlkammerprofil, aus Kunststoff mit einer Stahlarmierung 27, in einer Explosivdarstellung;
-
6: die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung mit einer an einem Hohlkammerprofil, aus Kunststoff mit einer Stahlarmierung 27, montierten Glasabsturzsicherung 28, im Endmontagezustand in der Seitenansicht im Schnitt;
-
7: die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung vor der Montage in einem Hohlkammerprofil, aus Aluminium mit einer Kunststoffentkopplung 29, in einer Explosivdarstellung;
-
8: die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung mit einer an einem Hohlkammerprofil, aus Aluminium mit einer Kunststoffentkopplung 29, mittels Distanzhülse 31 montierten Absturzstange 30 eines französischen Balkones im Endmontagezustand in der Seitenansicht im Schnitt;
-
9: die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung vor der Montage in einem Hohlkammerprofil, aus Kunststoff mit einer GFK-Verstärkung 32, in einer Explosivdarstellung;
-
10: die erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung mit einer an einem Hohlkammerprofil, aus Kunststoff mit einer GFK-Verstärkung 32, mittels Stahlwinkel 33 mit Langloch 34 montierten Absturzstange 30 eines französischen Balkones, im Endmontagezustand in der Seitenansicht im Schnitt;
-
Die in den 1 bis 10 in den Einzelheiten wie auch im Endmontagezustand in unterschiedlichen Einsatzfällen dargestellte erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung zur Befestigung von Beschlagseinheiten 1 für Scharniere oder aber auch zur Befestigung von Glasklemmleisten und/oder zur Anordnung von französischen Balkonen an/in den Wandungen 2 von Hohlkammerprofilen 3 von Fenster- und/oder Türrahmen mittels einer in einem Befestigungspunkt 4 in der stirnseitigen Wandung 2 des Hohlkammerprofils 3 angeordneten, bis in die Profilhauptkammer 5 reichenden Sacklochbohrung 6, zeichnet sich dadurch aus, dass in der Sacklochbohrung 6 eine, in den von der Sacklochbohrung 6 angeschnittenen Profilkammern 7 und der Profilhauptkammer 5 mittels aushärtbaren Massen 8 eine Siebhülse 9 verankert ist, und dass in der Siebhülse 9 ein metallischer Gewindebolzen 10 mittels aushärtbaren Massen 8 verankert ist, wobei am Gewindebolzen 10 außen, ein in Einführungsrichtung am vorderen Ende angeordneter kegelstumpfförmiger Montagekonus 11, und am rückwärtigen Ende des Gewindebolzens 10 eine Spannfläche 12 angeordnet ist, und dass dieser Spannfläche 12 benachbart ein Dichtzylinder 13 angeordnet ist, dem in Richtung des Montagekonuses 11 benachbart, der Spannfläche 12 gegenüberliegend, eine Kleberringnut 14 angeordnet ist. Der Dichtzylinder 13 bewirkt dabei, dass die in der Siebhülse 9 angeordnete aushärtende Masse 8 beim Eindrehen des Gewindebolzens 10 möglichst vollständig durch die Siebhülse hindurchgepresst wird. Dabei bildet sich in der Kleberringnut 14, nach dem Aushärten der aushärtbaren Masse (Klebstoff) ein in der Siebhülse 9 verankerter Sicherungsring, der eine hohe Lastaufnahme durch den Gewindebolzen 10 gewährleistet. Erfindungsgemäß ist auch, dass zwischen der Kleberringnut 14 und dem Montagekonus 11, ein am Außenmantel des Gewindebolzens 10 umlaufendes Klebegewinde 15 mit einem großen Aufnahmevolumen für die zwischen der Siebhülse 9 und dem Gewindebolzen 10 befindliche aushärtbare Masse 8 angeordnet ist. Dieses umlaufende Klebegewinde 15 bietet entlang der Mantelfläche des Gewindebolzens 10 für die zwischen der Siebhülse 9 und dem Gewindebolzen 10 befindliche aushärtbare Masse 8 ein großes Aufnahmevolumens, und gewährleistet, nach dem Aushärten der Masse 8, eine gute ”Verankerung des Gewindebolzens 10 in der Siebhülse 9, so dass der Gewindebolzen 10 sehr hohen Zugbelastungen sicher Stand halten kann. Wesentlich ist weiterhin, dass im Gewindebolzen 10 innen, in Achsrichtung hintereinander, ein in der Spannfläche 12 angeordneter Aufnahmeimbus 16, an den sich in Richtung des vorderen Endes des Gewindebolzens 10 ein Befestigungsinnengewinde 17 derart anschließt, dass in der Gewindebohrung 18 des Befestigungsinnengewindes 17 ein sich über den Bereich des kegelstumpfförmigen Montagekonuses 11 erstreckendes, am Kegelstumpf austretendes, Stellschraubeninnengewinde 19 angeordnet ist, wobei im Stellschraubeninnengewinde 19 eine Stellschraube 20, in der Bauform einer Madenschraube, mit einem an einem Ende der Stellschraube 20 angeordneten Justierkegel 21 und einem am gegenüberliegenden Ende der Stellschraube 20 angeordneten Stellschraubenimbus 22 angeordnet ist, wobei die Stellschraube 20 im Stellschraubeninnengewinde 19 des Gewindebolzen 10 derart angeordnet ist, dass der Justierkegel 21 der Stellschraube 20 mittig aus dem kegelstumpfförmigen Montagekonus 11 herausragt. Dadurch kann der Gewindebolzen 10 in seiner Gesamtlänge beliebig variiert, und den speziellen Bedürfnissen der erfindungsgemäßen Lösung angepasst werden, so dass der Gewindebolzen 10 in seiner Länge den unterschiedlich langen, an die Tiefen der jeweiligen Sacklochbohrungen 6 angepassten Längen der Siebhülsen 9 exakt angepasst werden kann. Auf Grund der erfindungsgemäßen Betätigung der Stellschraube, von ”Innen”, kann selbst nach dem Einbringen der aushärtbare Masse 8, auf Grund des speziellen Aufbaues des erfindungsgemäßen Gewindebolzens 10, dessen Längenabmessung auch noch innerhalb der Topfzeit nachkorrigiert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Befestigung von Beschlagseinheiten 1 für Scharniere, oder aber auch zur Befestigung von Glasklemmleisten und/oder zur Anordnung von französischen Balkonen an den Wandungen 2 von Hohlkammerprofilen 3 von Fenster- und/oder Türrahmen, zeichnet sich dadurch aus, dass im Befestigungspunkt 4 in der stirnseitigen Wandung 2 des Hohlkammerprofils 3 eine bis in die Profilhauptkammer 5 reichende Sacklochbohrung 6 angeordnet wird. Im Ausführungsbeispiel gemäß den 5 und 6 hat die Sacklochbohrung 6 eine Durchmesser von 16,1 mm. Wesentlich ist auch, dass in diese Sacklochbohrung 6, eine im Außendurchmesser der Sacklochbohrung 6 mit Schiebesitz zugeordnete und mit einem Siebhülsenboden 23 versehene Siebhülse 9 soweit eingesteckt/eingeschoben wird, bis diese mit ihrem Siebhülsenboden 23 im Inneren des Hohlkammerprofils 3 anliegt. Im Ausführungsbeispiel gemäß den 5 und 6 hat die Siebhülse 9 einen Außendurchmesser von 16 mm.
-
Durch diese erfindungsgemäße Schiebesitzpaarung, infolge der die Siebhülse 9 von der Hand gerade noch (oder mittels eines Gummihammers) ”saugenden” in die Sacklochbohrung 6 eingefügt werden kann, wird gewährleist, dass sich die Siebhülse 9 bei den nachfolgenden Arbeitsschritten des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht in der Sacklochbohrung 6 mit dreht. Wesentlich ist weiterhin, dass anschließend der über die Wandlung 2 über stehende Bereich der Siebhülse bündig zur Oberläche der Wandlung 2 des Hohlkammerprofils 3 abgeschnitten wird. Dadurch wird gewährleistet, dass die Siebhülse 9 optimal bis zur Außenkante der Wandung 2 im Hohlkammerprofil anliegt, wodurch ein Austreten der später eingebrachten aushärtbaren Masse 8 aus den benachbarten Profilkammern 7 verhindert wird. Nachfolgend wird erfindungsgemäß, der im Außendurchmesser des Klebegewindes 15 und des Dichtzylinders 13 dem freien Innendurchmesser der Siebhülse 9 zugeordnete Gewindebolzen 10 in die Siebhülse 9 mit einem Bewegungsspiel von 0,5 mm bis 1 mm eingesteckt. Im Ausführungsbeispiel gemäß den 5 und 6 hat die Siebhülse einen freien Innendurchmesser von 13,2 mm und der Gewindebolzen 10 einen Außendurchmesser von 12,5 mm. Dadurch wird einerseits eine einfache und hochpräzise Montage gewährleistet, die weder Spezialwerkzeuge noch Spezialkenntnisse erfordert, und die bei Einhaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens stets zu einer hochfesten Verbindung führt, die in der Lage ist, Zuglasten von mindestens 600 kp im Befestigungspunkt zu übertragen. Erfindungswesentlich ist, dass nachfolgend die Stellschraube 20 mittels eines in den Stellschraubenimbus 22 eingesteckten Imbusschlüssels soweit gegenüber dem Siebhülsenboden 23 verstellt wird, dass die Spannfläche 12 des Gewindebolzens 10 eben/flächenbündig mit der Oberfläche der Wandlung 2 abschließt. Dadurch wird gewährleistet, dass der Gewindebolzen 10 während der nachfolgenden Arbeitsschritte des Einbringens der aushärtbaren Masse 8 in die Siebhülse 9 und von dort in das Hohlkammerprofil 3 optimal eingesetzt werden kann. Im Ausführungsbeispiel gemäß den 5 und 6 hat die Stellschraube 20 ein Außengewinde M 5 und der Stellschraubenimbus 22 eine Schlüsselweite von 4 mm. Wesentlich ist auch, dass der Gewindebolzen 10 nachfolgend wieder aus der Siebhülse 9 entnommen, und anschließend die Siebhülse 9 bis zum Rand mit einer aushärtbaren Masse 8 befüllt und anschließend der Gewindebolzen 10 mit seinem Aufnahmeimbus 16 auf einen Imbusschlüssel aufgesteckt, und unter leichtem Druck und permanentem Drehen in die Siebhülse 9 eingeführt wird. Dadurch wird bewirkt, dass sich die aushärtbare Masse 8 über die gesamte Mantelfläche des Gewindebolzens 10, auch im Klebegewinde 15, gleichmäßig verteilt, und gleichzeitig durch die Siebhülse 9 hindurch in die benachbarten Kammern des Hohlkammerprofiles 3 gepresst wird. Erfindungsgemäß ist weiterhin, dass bei Bedarf der Gewindebolzen 10 mittels des in seinem Aufnahmeimbus 16 angeordneten Imbusschlüssels auch wieder aus der Siebhülse 9 entnommen, und Siebhülse 9 anschließend erneut bis zum Rand mit einer aushärtbaren Masse 8 befüllt wird, und der Gewindebolzen 10 dann erneut unter leichtem Druck und permanentem Drehen mittels des im Aufnahmeimbus 16 angeordneten Imbusschlüssels in die Siebhülse 9 eingeführt wird. Im Ausführungsbeispiel gemäß den 5 und 6 hat der Aufnahmeimbus 16 eine Schlüsselweite von 8 mm. Mittels eines in den Aufnahmeimbus 16 eingesteckten Steckschlüssels ist es dabei möglich den vollständig bereits mehrfach in die Siebhülse 9 eingepressten Gewindebolzen 10 erneut aus der Siebhülse herauszuziehen und die Siebhülse wiederholt mit aushärtbarer Masse 8 (Klebstoff) zu befüllen, um nachfolgend unter Druck und mittels drehen des Gewindebolzens, wie mittels der Förderschnecke eines Fleischwolfes, die in der Siebhülse befindliche aushärtbare Masse 8 erneut durch die Siebhülse 9 hindurch in die benachbarten Kammern des Hohlkammerprofiles 3 zu pressen. Wesentlich ist dabei, dass dieser Vorgang in Abhängigkeit vom jeweils verwendeten Hohlkammerprofil mehrfach wiederholt werden kann. Im Ausführungsbeispiel gemäß den 5 und 6 wird dieser Vorgang 3 mal wiederholt, und dabei eine Gesamtfüllmenge von ca. 30 ml aushärtbarer Masse 8 (Klebstoff) eingebracht. Dadurch wird bei dem in den 5 und 6 dargestellten Hohlkammerprofil 3 gewährleistet, dass die der Siebhülse 9 benachbarten Profilkammern 7, wie auch die Profilhauptkammer 5 ausreichend mit aushärtbarer Masse 8 (Klebstoff) befüllt sind, um den erforderlichen Zuglasten im Befestigungspunkt Stand zu halten. Erfindungswesentlich ist dabei, dass nach dem letzten Befüllen der Siebhülse 9 der Gewindebolzen flächenbündig in die Siebhülse 9 eingedreht wird, wobei hierfür auf Grund der erfindungsgemäßen Anordnung die Stellschraube 20 selbst im Endmontagezustand nochmals mittels eines im Stellschraubenimbus 22 anzuordnenden Imbusschlüssels nachjustiert werden kann. Dadurch wird gewährleistet, dass die am Hohlkammerprofil 3 anzuordnende Beschlagseinheit 1 flächenbündig mit der Oberfläche der Wandung 2 des Hohlkammerprofiles 3 an der Spannfläche 12 des Gewindebolzens 10 verspannt werden kann. Nachfolgend wird erfindungsgemäß die eventuell überstehende/ausgetretene aushärtbare Masse 8 von der Oberfläche der Wandung 2 und/oder der Spannfläche 12 entfernt wird, so dass eine saubere ebene Anlage der zu befestigten Beschlagseinheit 1 an der Spannfläche 12 gewährleistet ist, und keine Klebstoffreste die Wandung 2 des Hohlkammerprofiles 3 beim Verspannen der Beschlagseinheit beschädigen, so dass die Beschlagseinheit 1 flächenbündig mit der Wandung 2 des Hohlkammerprofiles 3 an der Spannfläche 12 des Gewindebolzens 10 sicher verspannt werden kann. Wesentlich ist auch, dass nach dem Aushärten der Masse 8 die Beschlagseinheit 1 mittels des Schraubenkopfes 24 einer im Befestigungsinnengewinde 17 des Gewindebolzen 10, welches im Ausführungsbeispiel gemäß den 5 und 6 ein metrisches Gewinde M 8 ist, eine Befestigungsschraube 25 angeordnet wird, die die Beschlagseinheit 1 fest gegen die Spannfläche 12 des Gewindebolzen 10 verspannt. Dadurch wird eine zuverlässige, sichere und hohe Kraftübertragung ohne den Einsatz von Sonderbauteilen oder teuren Spezialwerkzeugen gewährleistet. Erfindungswesentlich ist auch, dass das Klebegewinde 15 ein Rechteck- oder Trapetzgewinde ist. Dadurch ist gewährleistet, dass große Mengen an aushärtbarer Masse 8 (Klebstoffmengen) zwischen den einzelnen Gewindegängen aufgenommen, transportiert und in der Siebhülse 9 verpresst werden können. Kennzeichnend ist aber auch, dass am Innenmantel der Siebhülse 9 nach innen zur Mittenachse hin gerichtete in Längsrichtung parallel zur Mittenachse verlaufende Positionierstege angeordnet sein können. Diese bewirken neben einer zusätzlichen Führung eine optimale Spaltgeometrie zwischen der Siebhülse 9 und dem Gewindebolzen 10. Diese erfindungsgemäße Befestigungsvorrichtung mit dem zugehörigen Befestigungsverfahren kann somit beispielsweise für die Montage von Befestigungspunkten in einem Hohlkammerprofil, aus Kunststoff mit einer Aluminiumverstärkung 26 (siehe 2 und 3), für die Montage in einem Hohlkammerprofil, aus Kunststoff mit einer Stahlarmierung 27 (siehe 5 und 6), für die Montage in einem Hohlkammerprofil, aus Aluminium mit einer Kunststoffentkopplung 29 (siehe 7 und 8) aber auch für Montage in einem Hohlkammerprofil, aus Kunststoff mit einer GFK-Verstärkung 32 (siehe 9 und 10), Verwendung finden. Dabei können mit dieser erfindungsgemäße Lösung beispielsweise Glasabsturzsicherungen 28 (siehe 6), mittels Distanzhülse 31 montierte Absturzstangen 30 von französischen Balkonen (siehe 8) oder auch mittels Stahlwinkel 33 mit Langloch 34 montierten Absturzstange 30 von französischen Balkones (siehe 10) sicher und zuverlässig befestigt werden.
-
Mittels der erfindungsgemäßen Lösung ist es somit gelungen, eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung von Beschlagseinheiten, wie beispielsweise Tür- oder Fensterscharniere, Scharnierbänder, Konsolen oder aber auch zur Befestigungen von Glasklemmleisten und/oder zur Anordnung von französischen Balkonen an/in den Wandungen von Hohlkammerprofilen, beispielsweise von Fenstern und/oder von Türrahmen, zu entwickeln, selbst die Befestigung von handelsüblichen (d. h. nicht sonderangefertigten) Beschlagsteilen, selbst an Hohlkammerprofilen mit unterschiedlichem Innenaufbau, ob Kunststoffprofil mit GFK Verstärkung, Kunststoffprofil mit Aluminiumverstärkung, oder mit integriertem Metallrahmen, wie auch an Aluminiumprofil mit Kunststoffentkopplung und ähnlichem, kostengünstig und mit minimalem Kraft- und Montageaufwand derart ermöglicht, dass selbst bei vormontierten Befestigungspunkten keine Transportschäden durch überstehenden Bauteile, wie beispielsweise überstehende Gewindestangen, verursacht werden können, und zudem stets ein sicheres Verspannen des Beschlages und oder des französischen Balkones, selbst bei äußeren Wandungen der jeweiligen Profile aus Kunststoff, bis zu im Befestigungspunkt zu übertragenden Zuglasten von über 600 kp zur Gewährleistung der Absturz- und/oder Funktionssicherheit bei fertigungstechnisch einfacher und kostengünstiger Herstellbarkeit, einfache und zuverlässiger Montierbarkeit und vollständiger Funktionsfähigkeit selbst nach der Demontage einer bereits befestigten Baugruppe, d. h. nach dem Herausschrauben der Befestigungsmittel aus dem Befestigungspunkt im Hohlkammerprofil, so dass allein durch einfaches Hineinschrauben eines „neuen” Befestigungsmittels jederzeit erneut eine sichere und zur zuverlässige Befestigung von Beschlagseinheiten gewährleistet werden kann.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Beschlagseinheit
- 2
- Wandung
- 3
- Hohlkammerprofil
- 4
- Befestigungspunkt
- 5
- Profilhauptkammer
- 6
- Sacklochbohrung
- 7
- Profilkammer
- 8
- Masse (aushärtbar)
- 9
- Siebhülse
- 10
- Gewindebolzen
- 11
- Montagekonus
- 12
- Spannfläche
- 13
- Dichtzylinder
- 14
- Kleberringnut
- 15
- Klebegewinde
- 16
- Aufnahmeimbus
- 17
- Befestigungsinnengewinde
- 18
- Gewindebohrung
- 19
- Stellschraubeninnengewinde
- 20
- Stellschraube
- 21
- Justierkegel
- 22
- Stellschraubenimbus
- 23
- Siebhülsenboden
- 24
- Schraubenkopf
- 25
- Befestigungsschraube
- 26
- Aluminiumverstärkung
- 27
- Stahlarmierung
- 28
- Glasabsturzsicherung
- 29
- Kunststoffentkopplung
- 30
- Absturzstange
- 31
- Distanzhülse
- 32
- GFK-Verstärkung
- 33
- Stahlwinkel
- 34
- Langloch
- 35
- Baukörper
- 36
- Dichtband
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 2157961 A1 [0003, 0003, 0003, 0003]
- DE 202006008327 U1 [0003, 0003, 0003, 0003]
- DE 102007051778 A1 [0003]
- WO 02/077464 A1 [0003, 0003]
- EP 0287505 A1 [0003]