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Die Erfindung betrifft ein Blindschraubmittel und ein Verfahren zur Anordnung eines Blindschraubmittels für die Befestigung von Beschlagseinheiten, wie beispielsweise Tür- oder Fensterscharniere, Scharnierbänder, Konsolen oder aber auch zur Befestigungen von Glasklemmleisten und/oder zur Anordnung von französischen Balkonen an/in den Wandungen von Hohlkammerprofilen, beispielsweise von Fenstern und/oder von Türrahmen.
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Im Stand der Technik sind zur Befestigung von Beschlagseinheiten, wie beispielsweise Tür- oder Fensterscharniere, Scharnierbänder, Konsolen oder aber auch zur Befestigungen von Glasklemmleisten und/oder zur Anordnung von französischen Balkonen an/in den Wandungen von Hohlkammerprofilen, beispielsweise von Fenstern und/oder von Türrahmen, die unterschiedlichsten Bauformen von Blindschraubmitteln vorbeschrieben.
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So ist beispielsweise aus der
DE 21 57 961 A1 ein Blindschraubmittel bekannt, welches aus einem mit einer Bohrung, einem Anlagebund und einem Spannkonus versehenen Spreizelement besteht. Dieses ist form- und/oder kraftschlüssig in einem Scharnierband angeordnet.
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Im montagebereiten Zustand ist in einer Bohrung des Spreizelementes eine Spannschraube eingesteckt, auf deren freien Spannschraubenende eine mit einem Innengewinde versehene Spreizhülse aufgeschraubt ist.
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Das form- und/oder kraftschlüssig im Scharnierband angeordnete Spreizelement wird zur Montage des Scharnierbandes dann bis zum Anlagebund mit dem Spannkonus und dem auf der Schraube angeordneten Spreizelement in eine im Hohlprofil anzuordnende Aufnahmebohrung eingesteckt.
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Durch Eindrehen der Spannschraube in die Spreizhülse wird dann die Spreizhülse gegen den Spannkonus des Spreizelementes verspannt, dabei aufgespreizt und der umlaufende Rand der Spreizhülse gegen die Innenwandung des Hohlkammerprofils gepresst. Dabei wird das Hohlkammerprofil im Bereich der Aufnahmebohrung zwischen dem Anlagebund des Spreizelementes und dem umlaufenden Rand der Spreizhülse verspannt und dadurch das Blindschraubmittel am Hohlkammerprofil „arretiert”. Bei dieser Ausführungsform ist nachteilig, daß die Verdrehsicherungen für das Spreizelement direkt am jeweiligen Scharnier angeordnet sind.
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Daher kann nicht jedes mit lediglich einer Befestigungsbohrung versehene Scharnier in Verbindung mit der vorgenannten Lösung eingesetzt, d. h. an einem Hohlkammerprofil befestigt werden.
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Diese zwangsläufig erforderliche Herstellung spezieller mit form- und/oder kraftschlüssigen Verdrehsicherungen bestückter Scharnierbauformen (welche dann in der Lage sind, die beim Verspannen auftretenden Kräfte auf die Scharnierbänder zu übertragen) ist mit erhöhten Kosten verbunden.
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Zudem hat jede Demontage eines gemäß der
DE 21 57 961 A1 befestigten Scharnierbandes zur Folge, dass beim Herausschrauben der Spannschraube das Spreizelement von der Spreizhülse herab und in das Hohlprofil hinein fällt, so dass nach einer Demontage des Scharnierbandes nach der
DE 21 57 961 A1 das Blindschraubmittel nicht mehr wiederverwendet werden kann.
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Aus der
DE 20 2006 008 327 U1 ist eine weitere sehr ähnliche Beschlagsbefestigung für Hohlkammerprofile bekannt geworden.
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Bei dieser Lösung wird in eine am Beschlag im Bereich der Befestigungsbohrung angeordnete Aufnahmebohrung ein separates, mit einem Konus versehenes Spreizelement form- und/oder reibschlüssig vormontiert. Durch eine im Spreizelement angeordnete Durchgangsbohrung wird die in der Befestigungsbohrung angeordnete Spannschraube durchgesteckt. Auf dem freien Ende der Spannschraube wird dann wiederum eine Spreizhülse (analog der vorgenannten Lösung) aufgeschraubt.
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Das Wirkprinzip dieser Anordnung entspricht der bereits erläuterten Lösung nach der
DE 21 57 961 A1 .
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Auch diese Lösung nach der
DE 20 2006 008 327 U1 erfordert wiederum spezielle Beschlagbauformen mit im Bereich der Befestigungsbohrungen angeordneten Spreizelementaufnahmen, welche stabil und festigkeitsmäßig in der Lage sind, die beim Verspannen auftretenden Kräfte und Momente als Gegenlager aufzunehmen.
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Dabei hat auch bei dieser Lösung jede Demontage eines nach der
DE 20 2006 008 327 U1 an einem Hohlprofil angeordneten Beschlages zur Folge, dass nach dem Herausschrauben der Spannschraube das Spreizelement wiederum von der Spreizhülse herab in das Hohlprofil hinein fällt, so dass auch nach der Demontage eines nach der
DE 20 2006 008 327 U1 befestigten Beschlages das jeweilige Spannmittel zwangsläufig nicht mehr wiederverwendet werden kann.
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Zudem ist beiden vorgenannten Lösungen gemeinsam, dass diese nur an den äußeren Wandungen von Hohlkammerprofilen befestigt werden können.
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An Kunststoffprofilen mit integrierten Metallrahmen können die vorgenannten Bauformen nicht eingesetzt werden, da die äußere Wandung in der Regel aus Kunststoff besteht und ein Verspannen des Beschlages gegen diese äußere Kunststoffwandung keinesfalls die erforderliche Stabilität für eine Beschlagsbefestigung gewährleistet.
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Weiterhin ist beiden vorgenannten Lösungen, bei denen die aufgeweitete Innenfläche der jeweiligen Spannhülse flächig am Kegelmantel des Spannkegels anliegt, und bei denen die gesamte Innenfläche mit Hilfe der Spannkraft der Spannschraube entlang des Kegelmantels verschoben wird und sich dabei langsam aufweitet, gemeinsam, dass neben dem einerseits für die Verformung des Spreizelementes erforderlichen Kraftaufwand zudem auch entlang der gesamten Berührungsfläche eine Flächenpressung aufgebracht und die aus dieser resultierende Reibkraft überwunden werden muss.
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Um nun selbst die Befestigung von handelsüblichen (d. h. nicht sonderangefertigten) Beschlagsteilen, insbesondere an Hohlkammerprofilen mit integrierten Metallrahmen, bei minimalem Kraft- und Montageaufwand zu ermöglichen, wobei die Befestigungseinheit nach dem Herausschrauben der Befestigungsschrauben aus dem Blindschraubmittel vollständig funktionsfähig im/am Hohlkammerprofil verbleibt, und diese jederzeit allein durch einfaches Hineinschrauben einer „neuen” Befestigungsschraube erneut zur Befestigung von Beschlagsbauteilen wiederverwendet werden kann, wurde von der Anmelderin in der
DE 10 2007 051 778 A1 vorgeschlagen, beschlagseitig am Spreizelement ein Distanzstück mit einem konusseitigen Anlagebund, sowie an der beschlagseitigen Stirnseite des Spreizelementes Halteelemente anzuordnen, und zwischen dem Anlagebund und dem Konus einen Positionierungszylinder anzuordnen, wobei am freien, dem Konus benachbarten Ende des Spreizelementes eine Zylinderführung mit einem Klemmbereich angeordnet ist, und in der Spreizhülse, zwischen den Spreizfüßen und der Gewindebohrung, ein Klemmzylinder angeordnet ist.
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Doch auch diese Lösung hat den Nachteil, dass sie wiederum nur dann eingesetzt werden kann, wenn die Hohlkammerprofile mittels Metallprofilen verstärkt sind, wobei jede geometrische Lageveränderung des metallischen Verstärkungsprofils im Hohlkammerprofil auch ein auf den jeweiligen Hersteller des Hohlkammerprofils abgestimmtes, d. h. in den Längenabmessungen bis zum Anlagebund reichendes, speziell dem jeweilige Hohlkammerprofil zugeordnetes Spreizelement erfordert.
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Im Stand der Technik sind zudem Schwerlast-Dübel für den Einsatz in Bohrlöchern in Beton oder Mauerwerk vorbeschrieben, mittels denen auch höhere Zuglasten in die Wände aus Beton oder Mauerwerk eingeleitet werden können.
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Ein derartiger Dübel mit einer geschlitzten, zylindrischen Hülse aus Blech, in die ein Spreizkörper mittels einer Befestigungsschraube eingezogen werden kann, wird in der
DE 75 07 019 U1 vorbeschrieben.
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An dem dem Spreizkörper gegenüberliegenden Endbereich ist die Hülse mit herausgebogenen Sperrzungen versehen, die beim Einsetzen des Ankers in das Bohrloch zur zusätzlichen Sicherung dienen sollen.
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Um beim Einziehen des Spreizkörpers in die Hülse dessen Mitdrehen zu verhindern, ist der Spreizkörper auf seiner Umfangsfläche außen mit einer Rändelung versehen.
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Eine ”Verliersicherung” zwischen dem Spreizkörper und der Hülse wird bei nicht eingedrehtem Spreizkörper dadurch bewirkt, dass die Hülse an ihrem, dem Spreizkörper zugewandten Endbereich innen eine umlaufende Ringschulter aufweist, die durch Einprägung des Blechmateriales gebildet ist, und die in eine im zylindrischen Endbereich des Spreizkörpers als Axialsicherung angeordnete Ringnut eingreift.
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Eine weitere Bauform eines solchen Schwerlast-Dübels mit einem Blechrohr ist aus der
DE 29 09 309 A1 bekannt. Dieser verfügt über einen Spreizkörper mit harter Randzone und Kunststoffkern zur Aufnahme einer Holzschraube und dient insbesondere zum Befestigen von Türzargen und dergleichen in Mauerwerk.
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Weitere Schwerlastdübel-Bauformen zur Einleitung von Zuglasten in Mauerwerk und Betonwände sind u. a. auch in der
DE 35 02 607 A1 , wie auch in der
DE 10 2009 019 111 A1 vorbeschrieben.
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All diese Befestigungslösungen sind jedoch nur zur Übertragung von Zuglasten in das Mauerwerk oder in den Beton geeignet.
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Auf Grund des Fehlens eines die Zugkraft aufnehmenden Widerlagers, ist mit dieser Lösung eine sichere und zuverlässige Übertragung von Zuglasten in ein Hohlkammerprofil nicht möglich.
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Daher sind derartige Dübel keinesfalls zur Befestigung von Glasklemmleisten und/oder zur Anordnung von französischen Balkonen an/in den Wandungen von Hohlkammerprofilen, beispielsweise von Fenstern und/oder von Türrahmen in Hohlkammerprofilen, d. h. für den Schwerlasteinsatz, geeignet.
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Keine der vorgenannten Bauformen vermag, sicher und zuverlässig mindestens Lasten von 6 kN pro Befestigungspunkt in Hohlkammerprofile einzuleiten, um dadurch beispielsweise eine absturzsichere Befestigung von französischen Balkonen an/in den Wandungen von Hohlkammerprofilen, beispielsweise von Fenstern und/oder von Türrahmen zu gewährleisten.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Blindschraubmittel und ein Verfahren zur Anordnung eines Blindschraubmittels für die Befestigung von Beschlagseinheiten, wie beispielsweise Tür- oder Fensterscharniere, Scharnierbänder, Konsolen oder aber auch zur Befestigungen von Glasklemmleisten und/oder zur Anordnung von französischen Balkonen an/in den Wandungen von Hohlkammerprofilen, beispielsweise von Fenstern und/oder von Türrahmen, zu entwickeln, welche die vorgenannten Nachteile des Standes der Technik beseitigt, dabei selbst die Befestigung von handelsüblichen (d. h. nicht sonderangefertigten) Beschlagsteilen, selbst an Hohlkammerprofilen mit unterschiedlichem Innenaufbau, ob Kunststoffprofil mit GFK Verstärkung, Kunststoffprofil mit Aluminiumverstärkung oder mit integriertem Metallrahmen, wie auch an Aluminiumprofil mit Kunststoffentkopplung und ähnlichem, kostengünstig und mit minimalem Kraft- und Montageaufwand einfach und kostengünstig ermöglicht, und dabei stets ein sicheres Verspannen des Beschlages und/oder des französischen Balkones, selbst bei Profilen aus Kunststoff, bis zu Zuglasten im Befestigungspunkt von mindestens 6 kN (600 kp) zur Gewährleistung der Absturz- und/oder Funktionssicherheit bei fertigungstechnisch einfacher und kostengünstiger Herstellbarkeit sowie einfacher und zuverlässiger Montierbarkeit gewährleistet, und die zudem selbst nach der Demontage einer bereits befestigten Baugruppe, d. h. nach dem Herausschrauben der Befestigungsmittel aus dem Befestigungspunkt im/am Hohlkammerprofil, die vollständiger Funktionsfähigkeit beibehält, so dass jederzeit allein durch einfaches Hineinschrauben eines „neuen” Befestigungsmittels erneut eine sichere und zuverlässige Befestigung von Beschlagseinheiten gewährleistet werden kann.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Blindschraubmittel und ein Verfahren zur Anordnung eines Blindschraubmittels für die Befestigung von Beschlagseinheiten 1 für Scharniere oder aber auch zur Befestigung von Glasklemmleisten und/oder zur Anordnung von französischen Balkonen an/in den Wandungen 2 von Hohlkammerprofilen 3 von Fenster- und/oder Türrahmen nach den Merkmalen der Hauptansprüche der Erfindung gelöst. Vorteilhafte Ausführungen, Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung der erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Zeichnungen zur erfindungsgemäßen Lösung.
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Nachfolgend soll nun die Erfindung an Hand eines Ausführungsbeispieles in Verbindung mit sechs Figuren näher erläutert werden.
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Es zeigen dabei:
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1: das erfindungsgemäße Blindschraubmittel mit am Hohlkammerprofil 3 mittels einer Befestigungsschraube 22 befestigter Beschlagseinheit 1 im Endmontagezustand in der Seitenansicht im Schnitt;
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2: das erfindungsgemäße Blindschraubmittel, bestehend aus Ankerstegdübel 7 und Spreizkörper 14, vor der Montage in einer Explosivdarstellung;
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3: das in einem Hohlkammerprofil 3 eingesetzte, erfindungsgemäße Blindschraubmittel unmittelbar vor der Befestigung im Hohlkammerprofil 3 mittels einer Montageschraube 25, in der Seitenansicht im Schnitt;
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4: das in einem Hohlkammerprofil 3 eingesetzte, erfindungsgemäße Blindschraubmittel während der Befestigung im Hohlkammerprofil 3 (während des ”Anziehens” der Montageschraube 25), in der Seitenansicht im Schnitt;
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5: das in einem Hohlkammerprofil 3 fest verankerte, erfindungsgemäße Blindschraubmittel (noch mit fest angezogener Montageschraube 25, d. h. fest montiert) in der Seitenansicht im Schnitt;
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6: das in einem Hohlkammerprofil 3 fest verankerte, erfindungsgemäße Blindschraubmittel nach der Montage (Montageschraube 25 wurde zur Befestigung der Beschlagseinheit 1 entfernt), in einer räumlichen Schnittdarstellung, unmittelbar vor der Befestigung einer Beschlagseinheit 1 mittels der Befestigungsschraube 22 (wie in 1 dargestellt).
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Das in den 1 bis 6 dargestellte erfindungsgemäße Blindschraubmittel zur Befestigung von Beschlagseinheiten 1 für Scharniere oder aber auch zur Befestigung von Glasklemmleisten und/oder zur Anordnung von französischen Balkonen an/in den Wandungen 2 von Hohlkammerprofilen 3 von Fenster- und/oder Türrahmen in einer bis mindestens in die Profilhauptkammer 4 hineinragenden, in der stirnseitigen Wandung 2 des Hohlkammerprofils 3 angeordneten, Befestigungsbohrung 5, zeichnet sich dadurch aus, dass in der Befestigungsbohrung 5 ein mit einer Mittenbohrung 6 versehener, Ankerstegdübel 7 mit einem Ankerstegzylindermantel 8 angeordnet ist, an dessen beschlagsseitigem Ende ein Positionierzylinder 9 mit Verdrehsicherungsaufnahme/n 10 und gegenüberliegend, d. h. profilhauptkammerseitig, am freien profilhauptkammerseitigen Bereich des Ankerstegdübels 7, mehrere bis nahe an den Positionierzylinder 9 reichende, durchgehende Mantelradialschlitze 11 angeordnet sind, wobei am freien profilhauptkammerseitigen Ende, im geschlitzten Bereich des Ankerstegdübels 7 in der Mittenbohrung 6, eine sich auf den Durchmesser der Mittenbohrung 6 verjüngende kegelstumpfförmigen Spreizkörperaufnahme 12 mit einem den Spreizkörper 14 aufnehmenden Fasenwinkel γ angeordnet ist, wobei im Ankerstegdübel 7 ein durchgängig mit einem Innengewinde 13 versehener, am Außenmantel einen Kegelwinkel α im Bereich von 35° bis 65° aufweisender, kegelstumpfförmiger Spreizkörper 14 mit dem kleinsten Kegeldurchmesser „voran” angeordnet ist, der mittels einer im Innengewinde 13 angeordneten Montageschraube 25 bzw. Befestigungsschraube 22 mit der Stirnfläche 15 des Positionierzylinders 9 des Ankerstegdübels 7 und/oder einem an die Stirnfläche 15 angepressten Montageschlüssel 24 bzw. den an der Stirnfläche 15 mittels der Befestigungsschraube 22 angepressten Beschlagseinheiten 1 in Wirkverbindung treten kann.
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In diesem, in den 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispiel ist am erfindungsgemäßen Ankerstegdübel 7 beispielsweise eine als stirnseitige Bohrungen ausgeführten Verdrehsicherungsaufnahme 10 angeordnet, die als Rastnasenaufnahme ausgeführt ist, und die mittels eines in den Bohrungen/Rastnasenaufnahmen eingesteckten Montageschlüssels 24, der mit den Rastnasenaufnahmen in Eingriff tretende Rastnasen, die Verdrehsicherungshalter, besitzt, lagepositioniert, d. h. in der Einstecktiefe positioniert, und zugleich gegen Verdrehen gesichert werden kann.
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Auf Grund der somit zugleich gewährleisteten Verdrehsicherung ist es bei der erfindungsgemäßen Anordnung in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Kegelwinkel α möglich, dass sich ohne weitere Positionierelemente zwischen Spreizkörper 14 und Spreizkörperaufnahme 12, wobei der Fasenwinkel γ im Bereich von α ± 15° liegt, allein durch das Verdrehen der Montageschraube 25 im Innengewinde 13 des Spreizkörpers 14, der im Hohlkammerprofil 3 lagepositionierte Ankerstegdübel 7 plastisch verformt, und dabei die Ankerstege 23 im Hohlkammerprofil 3 sicher verankert werden.
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Diese Verankerung wird verfahrensgemäß, wie in den 1, 3, 4, 5 und 6 dargestellt, wie folgt erreicht.
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Das Verfahren zur Befestigung des erfindungsgemäßen Blindschraubmittels, bestehend aus einem Ankerstegdübel 7 der mit einem Spreizkörper 14 und dem Hohlkammerprofil 3 in Wirkverbindung tritt, und zeichnet sich dadurch aus, dass zunächst eine als Sacklockbohrung ausgeführte Befestigungsbohrung 5 durch die Wandung 2 in das Hohlkammerprofil 3 zumindest bis in die Profilhauptkammer 4 eingebracht/gebohrt wird, und dass anschließend die Montageschraube 25, der Montageschlüssel 24, der Ankerstegdübel 7 und der Spreizkörper 14 durch Verschrauben der Montageschraube 25 mit dem Spreizkörpers 14 in dessen Innengewinde 13 zu einer locker verbundenen Einheit zusammengefügt/vormontiert werden, wobei die Verdrehsicherungshalter des Montageschlüssels 24 in die Verdrehsicherungsaufnahme 10 des Ankerstegdübels 7 eingreifen, und dass danach die so vormonierte Einheit, mit dem Spreizkörper 14 „voran”, mittels des Montageschlüssel 24 in der Befestigungsbohrung 5 derart positioniert wird, dass der Spreizkörper 14 und der Ankerstegdübel 7 in der Befestigungsbohrung 5 so angeordnet ist, dass der Positionierzylinder 9 in der Befestigungsbohrung 5 positioniert ist, und die Wandung 2 des Hohlkammerprofils 3 und die Stirnfläche 15 des Ankerstegdübels 7 eine Ebene bilden, und dass anschließend mittels der Montageschraube 25 der Spreizkörper 14 im Ankerstegdübel 7 derart verspannt/verschraubt wird, dass sich der Spreizkörper 14 im Ankerstegdübel 7 in Richtung Stirnfläche 15 des Ankerstegdübels 7 (zugleich in Richtung Wandung 2 des Holkammerprofils 3) bewegt, und dabei die Ankerstege 23 plastisch verformt und in das Holkammerprofil 3 gepresst und dort verankert werden, bis der Spreizkörper 14 lagesicher im Ankerstegdübel 7 positioniert ist (eine „Endstellung” erreicht hat), und dass die Montageschraube 25 nachfolgend wieder vollständig aus dem Innengewinde 13 des Spreizkörpers 14 herausgeschraubt wird, um die Montageschraube 25 und der Montageschlüssel 24 zu entfernen, sodass die Montageschraube 25 und der Montageschlüssel 24 zur Befestigung des nächsten Blindschraubmittels wiederverwendet werden können, und dass anschließend dann die Beschlagseinheit/en 1 im Endmontagezustand an der Wandung 2 des Holkammerprofils 3, durch Verschrauben der Befestigungsschraube 22 im Innengewinde 13 des Spreizkörpers 14, befestigt wird.
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Selbstverständlich kann für die Montage des erfindungsgemäßen Blindschraubmittels anstelle einer Montageschraube 25 auch eine Befestigungsschraube 22 verwendet werden, d. h. die Montageschraube 25 kann durch eine Befestigungsschraube 22 wirkungsgleich ersetzt werden. Zudem ist es auch möglich, dass durch das Anbringen von Verdrehsicherungshaltern direkt an der/den Beschlagseinheit/en 1 (z. B. durch mit den Rastnasenaufnahmen in Eingriff tretende Rastnasen, welche in die Verdrehsicherungsaufnahme/n 10 des Ankerstegdübels 7 eingreifen sodass der Einsatz eines Montageschlüssels 24 für die Montage nicht mehr erforderlich ist), und dem Ersetzen der Montageschraube 25 durch eine Befestigungsschraube 22, die die Funktion der Montageschraube 25 übernimmt, Arbeitsschritte/Montageschritte einzusparen.
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Aufgrund der erfindungsgemäßen Anordnung in Verbindung mit dem erfindungsgemäßen Kegelwinkel α, der im vorliegenden Ausführungsbeispiel α von 51° beträgt, ist gewährleistet, dass, wie in der 6 dargestellt, die Montageschraube 25 (oder beispielsweise auch zum Austausch der Beschlagseinheit 1 die Befestigungsschraube 22) aus dem Innengewinde 13 des Spreizkörpers 14 herausgeschraubt werden kann, und dennoch der Spreizkörper 14 fest lagepositioniert ist.
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Anschließend kann dann, wie in der 1 dargestellt, die Beschlagseinheit 1 an der Wandung 2 des Hohlkammerprofils 3 mittels der Befestigungsschraube 22 im Innengewinde 13 des Spreizkörpers 14 des fest im Hohlkammerprofil 3 verankerten Ankerstegdübels 7 befestigt werden.
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Erfindungswesentlich ist auch, dass auf der äußeren Umfangsfläche des Ankerstegzylindermantels 8 im geschlitzten Bereich des Ankerstegdübels 7, mehrere voneinander um einen Stegabstand A voneinander beabstandet angeordnete, biegesteif mit dem Ankerstegzylindermantel 8 verbundene und rippenförmig den Ankerstegzylindermantel 8 überragende Ankerstege 23 abgeordnet sind.
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Dadurch wird bewirkt, das vom jeweilige Hohlkammerprofilhersteller unabhängig, d. h. ob Hohlkammerkunststoffprofil ohne Verstärkung, ob Hohlkammerkunststoffprofil mit Stahl-, Aluminium- oder GFK-Verstärkung, ob Hohlkammeraluminiumprofil o. ä., stets eine sichere und zuverlässige Lasteinleitung von der Gewindeschraube 22 in jedes beliebige Hohlkammerprofil 3 derart gewährleistet werden kann, dass im Befestigungspunkt selbst ohne Verstärkungen im Hohlkammerprofil 3 mindestens 6 kN übertragen werden können.
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Selbstverständlich können in mit Stahl verstärkten Kunststoffhohlkammerprofile auch Lasten von mehr als 10 kN pro Befestigungspunkt übertragen werden.
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Kennzeichnend ist in diesem Zusammenhang, dass diese Ankerstege 23 im Anschlussbereich an den Ankerstegzylindermantel 8 beidseitig über Ringflanken verfügen, wobei die Ankerstege 23 beschlagsseitig über jeweils eine, rechtwinklig auf den Ankerstegzylindermantel 8 angeordnete, mit einem Außenring 16 versehene ebene Rastringflanke 17, und profilhauptkammerseitig über jeweils zwei Ringflanken, eine Stützringflanke 18 und eine Einzugsflanke 21, verfügen, die den Ankerstegzylindermantel 8 mit dem Außenring 16 der Rastringflanke 17 verbinden.
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Dadurch wird ein sicheres Verkrallen der Ankerstege 23 (in jeder nur erdenklichen Lageposition) im jeweiligen Hohlkammerprofil 3 bewirkt Erfindungsgemäß ist dabei, dass profilhauptkammerseitig im unteren Bereich des Ankersteges 23 eine rechtwinklig zum Ankerstegzylindermantel 8, d. h. parallel zur Rastringflanke 17, verlaufende, mit einem Stützring 19 versehene Stützringflanke 18 angeordnet ist, an deren Stützring 19 eine unter einem Einzugswinkel β im Bereich von 30° bis 60° gegenüber der Bohrungsmittenachse 20 geneigte, den Stützring 19 mit dem Außenring 16 verbindenden Einzugsflanke 21 angeordnet ist.
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Im vorliegenden, in den 1 bis 6 dargestellte Ausführungsbeispiel beträgt der Einzugswinkel β von 45°.
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Dadurch wird bewirkt, dass der erfindungsgemäße Ankerstegdübel 7 sich sicher im Hohlkammerprofil 3 verspannt und zudem während des ”Verspannens” im Hohlkammerprofil 3 nicht in Richtung Stirnfläche 15 herausgeschoben wird, sondern, im Gegenteil, beim Verspannen in Richtung Profilhauptkammer 4 (in das Hohlkammerprofil 3) hineingezogen wird, und am Ende des ”Verspannprozesses” eine Montage-Endposition von maximal 1 mm ”hinter”/unterhalb der Wandung 2 des Hohlkammerprofils 3 einnimmt.
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Erfindungsgemäß ist auch, dass am Positionierzylinder 9 profilhauptkammerseitig ebenfalls eine Einzugsflanke 21 angeordnet ist.
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Dadurch wird eine optimale Verformung der Ankerstege 23 während des ”Verspannen” des Spreizkörpers 14 im Ankerstegdübel 7 gewährleistet und zudem ein sicheres Verkrallen der Ankerstege 23 bewirkt.
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Kennzeichnend ist weiterhin, dass der Ankerstegzylindermantel 8 eine Wandstärke W aufweist, die das 0,15 bis 0,7 fache des Gewindekerndurchmessers D der Befestigungsschraube 22/Montageschraube 25 beträgt.
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Dadurch wird während der Montage eine optimale Verformung der Ankerstege 23 und nach der Befestigung der Beschlagseinheit 1 eine zuverlässige Krafteinleitung von der Befestigungsschraube 22 in das Hohlkammerprofil 3 gewährleistet.
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Kennzeichnend ist auch, dass die Höhe der Ankerstege 7, Ankersteghöhe H, das 0,25 bis 1,0 fache des Gewindekerndurchmessers D der Befestigungsschraube 22/Montageschraube 25 beträgt.
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Wesentlich ist auch, dass die Breite der Ankerstege 23, die Ankerstegbreite B, das 0,2 bis 0,7-fache des Gewindekerndurchmessers D der Befestigungsschraube 22/Montageschraube 25 beträgt.
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Dadurch wird während der Montage ein optimales, durch plastische Verformung erzieltes Verankern (Verkrallen) der Ankerstege 23 in den Wandungen des jeweiligen Hohlkammerprofiles 3 bewirkt, die nach der Befestigung der Beschlagseinheit 1 in Verbindung mit der Wandstärke W des Ankerstegzylindermantels 8 eine zuverlässige Krafteinleitung von der Befestigungsschraube 22 in das Hohlkammerprofil 3 gewährleistet.
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Erfindungswesentlich ist dabei auch, dass der Stegabstand A zwischen den Ankerstegen 23, das 0,2 bis 0,7-fache des Gewindekerndurchmessers D der Befestigungsschraube 22/Montageschraube 25 beträgt.
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Dadurch wird eine optimale, an die jeweilige Hohlkammerprofilinnengeometrie angepasste Verformung der Ankerstege 23 gewährleistet, die dann in Verbindung mit der erfindungsgemäßen Ankersteggeometrie, der erfindungsgemäßen Ankerstegbreite B und der erfindungsgemäßen der Wandstärke W des Ankerstegzylindermantels 8 eine zuverlässige Krafteinleitung von der Befestigungsschraube 22 in das Hohlkammerprofil 3 gewährleistet.
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Kennzeichnend ist weiterhin, dass der äußerste Durchmesser der Ankerstege 23, der Ankerstegdurchmesser AD, maximal so groß ausgeführt ist, dass dieser mit Bewegungsspiel in/durch den Durchmesser der Befestigungsbohrung 5 ein-/hindurchgesteckt werden kann. Selbstverständlich kann der Ankerstegdurchmesser AD auch kleiner als der Durchmesser der Befestigungsbohrung 5 sein.
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Wesendlich ist dabei, dass der äußerste Durchmesser des Spreizkörpers 14, der Kegeldurchmesser KD, maximal so groß ausgeführt ist, dass dieser mit Bewegungsspiel in/durch den Durchmesser der Befestigungsbohrung 5 ein-/hindurchgesteckt werden kann. Selbstverständlich kann der Kegeldurchmesser KD auch kleiner als der Durchmesser der Befestigungsbohrung 5 sein.
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Im vorliegenden, in den 1 bis 6 dargestellten, Ausführungsbeispiel ist die Befestigungsschraube 22 aus Edelstahl der Sorte A70 und die Montageschraube 25 aus Stahl verzinkt der Sorte 8.8 und beide besitzen ein metrisches Gewinde M8 mit einem Gewindekerndurchmessers D von 6,46 mm, und der Ankerstegdübel 7 besteht aus Edelstahl 1.4301 mit einem dem metrischen Gewinde M8 zugeordneten Durchmesser der Mittenbohrung 6 von 8,4 mm, einer Wandstärke W von 1,75 mm, einem Stegabstand A von 2,5 mm, mit einer Ankerstegbreite B von 3 mm, einer Ankersteghöhe H von 3,85 mm und einen Ankerstegdurchmesser AD von 19,7 mm, und der Spreizkörper 14 besitzt einen äußeren Kegeldurchmesser KD von 18,7 mm.
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Mittels der erfindungsgemäßen Lösung ist es somit gelungen, Blindschraubmittel und ein Verfahren zur Anordnung eines Blindschraubmittels für die Befestigung von Beschlagseinheiten, wie beispielsweise Tür- oder Fensterscharniere, Scharnierbänder, Konsolen oder aber auch zur Befestigungen von Glasklemmleisten und/oder zur Anordnung von französischen Balkonen an/in den Wandungen von Hohlkammerprofilen, beispielsweise von Fenstern und/oder von Türrahmen, zu entwickeln, welche selbst die Befestigung von handelsüblichen (d. h. nicht sonderangefertigten) Beschlagsteilen, auch an Hohlkammerprofilen mit unterschiedlichem Innenaufbau, ob Kunststoffprofil mit GFK Verstärkung, Kunststoffprofil mit Aluminiumverstärkung, oder mit integriertem Metallrahmen, wie auch an Aluminiumprofil mit Kunststoffentkopplung und ähnlichem, kostengünstig und mit minimalem Kraft- und Montageaufwand einfach und kostengünstig ermöglicht, und dabei stets ein sicheres Verspannen des Beschlages und/oder des französischen Balkones, selbst Profile aus Kunststoff, bis zu Zuglasten im Befestigungspunkt von mindestens 6 kN (600 kp) zur Gewährleistung der Absturz- und/oder Funktionssicherheit bei fertigungstechnisch einfacher und kostengünstiger Herstellbarkeit sowie einfacher und zuverlässiger Montierbarkeit gewährleistet, und die zudem selbst nach der Demontage einer bereits befestigten Baugruppe, d. h. nach dem Herausschrauben der Befestigungsmittel aus dem Befestigungspunkt im/am Hohlkammerprofil, die vollständige Funktionsfähigkeit beibehält, so dass jederzeit allein durch einfaches Hineinschrauben eines „neuen” Befestigungsmittels erneut eine sichere und zuverlässige Befestigung von Beschlagseinheiten gewährleistet werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Beschlagseinheit
- 2
- Wandung
- 3
- Hohlkammerprofil
- 4
- Profilhauptkammer
- 5
- Befestigungsbohrung
- 6
- Mittenbohrung
- 7
- Ankerstegdübel
- 8
- Ankerstegzylindermantel
- 9
- Positionierzylinder
- 10
- Verdrehsicherungsaufnahme
- 11
- Mantelradialschlitz
- 12
- Spreizkörperaufnahme
- 13
- Innengewinde
- 14
- Spreizkörper
- 15
- Stirnfläche
- 16
- Außenring
- 17
- Rastringflanke
- 18
- Stützringflanke
- 19
- Stützring
- 20
- Bohrungsmittenachse
- 21
- Einzugsflanke
- 22
- Befestigungsschraube
- 23
- Ankerstege
- 24
- Montageschlüssel
- 25
- Montageschraube
- α
- Kegelwinkel
- β
- Einzugswinkel
- γ
- Fasenwinkel
- A
- Stegabstand
- B
- Ankerstegbreite
- H
- Ankersteghöhe
- W
- Wandstärke
- D
- Gewindekerndurchmesser
- AD
- Ankerstegdurchmesser
- KD
- Kegeldurchmesser
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 2157961 A1 [0003, 0009, 0009, 0012]
- DE 202006008327 U1 [0010, 0013, 0014, 0014]
- DE 102007051778 A1 [0018]
- DE 7507019 U1 [0021]
- DE 2909309 A1 [0025]
- DE 3502607 A1 [0026]
- DE 102009019111 A1 [0026]