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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen und Zerkleinern von heißem Zementklinker in einem Kühler, wobei der Kühler mindestens einen Einlaufbereich zur Aufnahme des heißen Zementklinkers, einen Rekuperationsbereich zur wärmerückgewinnenden Kühlung des heißen Zementklinkers, einen Endkühlungsbereich mit mindestens einer Vorrichtung zur weiteren Kühlung des Zementklinkers, mindestens eine Öffnung zum Einblasen von Kühlluft in den Rekuperationsbereich, eine Tertiärluftleitung zum Ableiten erwärmter Kühlluft, einen Auslaufbereich zum Sammeln und Austragen von abgekühltem Zementklinker und mindestens ein durchströmbares Fördermittel zum Transport des Zementklinkers durch den Kühler aufweist, und wobei der heiße Zementklinker in den Kühler von oben durch mindestens eine Eintragsöffnung in dem mindestens einen Einlaufbereich abgeworfen wird, der heiße Zementklinker von dem mindestens einen Fördermittel aus dem mindestens einen Einlaufbereich durch den Rekuperationsbereich und den Endkühlungsbereich zum Auslaufbereich transportiert wird, durch die mindestens eine Öffnung Umgebungsluft als Kühlluft in den Rekuperationsbereich eingeblasen wird, und ein Teil der im Rekuperationsbereich erwärmten Kühlluft (Tertiärluft) durch die Tertiärluftleitung oberhalb des Rekuperationsbereiches und ein weiterer Teil der im Rekuperationsbereich erwärmten Kühlluft (Sekundärluft) durch die Eintragsöffnung aus dem Kühler abgeleitet wird. Die Erfindung betrifft ferner eine dazu korrespondierende Vorrichtung zum Kühlen und Zerkleinern von heißem Zementklinker aufweisend einen Kühler mit mindestens einer Eintragsöffnung zur Aufnahme des heißen Zementklinkers in mindestens einen Einlaufbereich, mindestens einer Öffnung zum Einblasen von Kühlluft in einen an den Einlaufbereich anschließenden Rekuperationsbereich, einer oberhalb des Rekuperationsbereiches angeordneten Tertiärluftöffnung zur Ableitung eines Teils der erwärmten Kühlluft durch eine Tertiärluftleitung und mit einer Vorrichtung zur weiteren Kühlung des Zementklinkers in einem Endkühlungsbereich, und mindestens ein durchströmbares Fördermittel zum Transport des Zementklinkers vom Einlaufbereich durch den Rekuperationsbereich und den an den Rekuperationsbereich grenzenden Endkühlungsbereich in einen an den Endkühlungsbereich anschließenden Auslaufbereich zum Sammeln und Austragen von abgekühltem Zementklinker.
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Im Verfahren der Zementherstellung kommt es zum Brennen von calciniertem Zementrohmehl zu Zementklinker in einem Drehrohrofen. Der heiße Zementklinker fällt danach aus dem Drehrohrofen durch eine Eintragsöffnung in den Einlaufbereich eines Klinkerkühlers, der für die Kühlung des Zementklinkers verwendet wird. Im häufigsten Fall fällt der Zementklinker auf eine schiefe Ebene und gelangt von dort auf ein Fördermittel, zum Beispiel auf einen beweglichen Rost. Von dem Fördermittel wird er durch den sich in eine Längsrichtung erstreckenden Kühler transportiert, bis der abgekühlte Zementklinker im Auslaufbereich des Kühlers ausgetragen wird. In einer ersten, sich unmittelbar an den Einlaufbereich anschließenden Zone erfolgt das Kühlen des heißen Zementklinkers üblicherweise durch Kühlluft, die mithilfe von Ventilatoren von unten in den Kühler eingeblasen wird. Die Kühlluft strömt dann von unten nach oben durch Zwischenräume zwischen den Zementklinkerstücken im Gutbett auf dem Rost. In dieser ersten Zone, dem Rekuperationsbereich, erwärmt sich die Kühlluft beim Abkühlungsvorgang auf über 1000°C, da der Zementklinker im Ofen bei Temperaturen von mindestens 1400°C gebrannt wird. Es gehört zu den wesentlichen Elementen des Verfahrens, dass die dem Gutbett entzogene Wärme wieder genutzt bzw. rekuperiert werden kann, indem sie in den Prozess zurückgeführt wird. Die heiße Luft wird zu einem Teil aus dem Rekuperationsbereich als Verbrennungs- bzw. Sekundärluft in den Drehrohrofen geleitet, wo die rückgewonnene Wärme für den Brennprozess wiederverwendet wird. Der andere Teil der erwärmten Kühlluft aus dem Rekuperationsbereich wird als Tertiärluft insbesondere in den Calcinator geleitet, in welchem der Sinterung des Rohmehls im Drehrohrofen ein Entsäuern des Rohmehls vorangeht. Es gehört zu den zentralen Anforderungen an die Prozessgestaltung, eine möglichst effektive Rekuperation zu realisieren, da die Nutzung der Wärmeenergie insbesondere zu einer wirtschaftlich günstigen Reduzierung des Brennstoffbedarfs des Klinkerbrennprozesses führt. An den Rekuperationsbereich schließt sich im Kühler in Längsrichtung als zweite Kühlungszone der Endkühlungsbereich an. Die Kühlung kann hier durch Abstrahlung oder durch indirekte Kühlung erfolgen. Häufig wird jedoch auch hier ein Luft-Kühlungssystem eingesetzt. Aufgrund des bereits erheblich abgekühlten Zementklinkers erwärmt sich dabei die Kühlluft im Endkühlungsbereich lediglich niederkalorig (typischerweise auf Temperaturen zwischen 200°C und 350°C). Es hat sich gezeigt, dass eine rasche, effektive und gleichmäßige Kühlung des Zementklinkers von besonderer Bedeutung für die Qualität des Zements ist. Einer schnellen und gleichmäßigen Kühlung wirkt jedoch entgegen, dass im Zementklinker, der aus dem Drehrohofen in den Kühler gelangt, teils auch vergleichsweise große Stücke enthalten sind, die den Luftstrom ungünstig umlenken bzw. blockieren. Darüber hinaus entstehen in Abhängigkeit von der Größe bzw. Oberfläche der Zementklinkerbrocken verschiedene Abkühlzeiten.
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Zum Erreichen einer möglichst schnellen Kühlung heißen Zementklinkers wurde der Einsatz von Vorrichtungen zum Zerkleinern des Zementklinkers im oder direkt vor dem Kühler vorgeschlagen. Häufig wird ein Brecher zur Verbesserung der Endkühlung vorgesehen, wobei der Brecher zwischen Rekuperationsbereich und Endkühlungsbereich angeordnet ist und das Kühlungssystem im Endkühlungsbereich unterschiedlich sein kann (Strahlungskühler, Luftkühler, indirekte Kühler etc.). Beispiele für solche Anordnungen und korrespondierenden Verfahren sind insbesondere in
DE 10 2011 055 658 B3 ,
DE 2404086C3 und
DE 1941345B2 offenbart. Von Nachteil ist bei einer Anordnung des Brechers zwischen den beiden Kühlbereichen bzw. am Ende des Rekuperationsbereichs, dass die Kühlung dadurch nur für den Endkühlungsbereich, nicht aber für den von hohen Temperaturen gekennzeichneten Beginn des Kühlungsprozesses verbessert, also beschleunigt und vergleichmäßigt wird. Darüber hinaus kommt es nicht zu einer Verbesserung der Rekuperation, d. h. die zum Drehrohrofen zurückgeführte Wärmeenergie wird nicht erhöht.
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In der Gebrauchsmusterschrift
DE 20 2013 005 996 U1 wird für einen gattungsgemäßen Klinkerkühler zum Kühlen von heißem Zementklinker zur Vergleichmäßigung der Qualität des Zementklinkers eine fraktionierte Kühlung vorgeschlagen. Dabei werden die groben Zementbrocken auf einem als Sieb wirkenden Gitterrost zurückgehalten und über den abfallend angeordneten Gitterrost bis hinter den Rekuperationsbereich geleitet. Am Ende dieses Gitterostes, hinter dem Rekuperationsbereich, wird das Grobgut beispielsweise mit einem Hammerbrecher zerkleinert und zusammen mit dem Feingut durch den Endkühlungs- bzw. Auslaufbereich geleitet. Auch hier tritt der oben bereits genannte Nachteil auf, dass durch die Anordnung der Zerkleinerungsvorrichtung zwischen Rekuperations- und Endkühlungsbereich bzw. sogar erst hinter dem Rekuperationsbereich die Kühlung nicht optimal vergleichmäßigt wird und es zumindest in Bezug auf den Beitrag des Grobguts nicht zu einer verbesserten Rekuperation kommt.
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Beispiele für die Anordnung von Brechern, insbesondere von Walzen- oder Backenbrechern, im Einlaufbereich zwischen Drehrohrofen und Kühlerbereich sind insbesondere mit
DE 69605209T2 ,
DE 9304122U1 und
DE 4124878A1 gegeben. Zu bedenken ist jedoch, dass solche Vorrichtungen zum Zerkleinern, die dem Kühler noch vorgelagert sind, besonders hohen Temperaturen ausgesetzt sind, da der heiße Zementklinker direkt und daher ungekühlt nach Austritt aus dem Drehrohrofen auf die Brecher fällt. Dies führt zu einem unwirtschaftlichen hohen Materialverschleiß der Brecher und/oder zur Notwendigkeit einer ständigen Kühlung des Brechers. Eine solche Kühlung lässt sich zwar durchführen, jedoch führt sie im Einlaufbereich auch zu einen Temperaturabfall bei der hier durchströmenden Sekundär- und Tertiärluft. Zusätzliche Kühlungssysteme für die Brecher, z. B. Flüssigkeitskühlungen im Inneren von Walzen, bedeuten mithin als verfahrenstechnischen und wirtschaftlichen Nachteil nicht nur einen höheren Aufwand in der Anlage, sondern auch ein Herabsetzen der Rekuperation.
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Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Kühlen und Zerkleinern von heißem Zementklinker mit hoher Kühlleistung vorzuschlagen, das die Nachteile des Stands der Technik überwindet. Ferner gehört es zur Aufgabe der Erfindung, eine zu diesem Verfahren korrespondierende Vorrichtung zum Kühlen und Zerkleinern von heißem Zementklinker vorzuschlagen.
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Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Kühlen und Zerkleinern von heißem Zementklinker in einem Kühler mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Vorrichtung zum Kühlen und Zerkleinern von heißem Zementklinker mit den Merkmalen des Anspruchs 6 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen zu Anspruch 1 und in den Unteransprüchen zu Anspruch 6 angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es vorgesehen, den heißen Zementklinker im Rekuperationsbereich zu zerkleinern. Hierzu ist im, an den Einlaufbereich des Kühlers anschließenden, Anfangsbereich des Rekuperationsbereichs mindestens eine Vorrichtung zum Zerkleinern des Zementklinkers anzuordnen. Nachdem der heiße Zementklinker aus dem Drehrohrofen in den Einlaufbereich und von dort in den Rekuperationsbereich gelangt ist, wird er mit dem Fördermittel, etwa einem beweglichen Rost, der Vorrichtung zum Zerkleinern zugeführt. Die Zerkleinerung besteht in der Regel aus einem durch Druck bewirkten Brechen der größeren Stücke im Gutbett des heißen Zementklinkers. Nach Durchlauf durch die Vorrichtung zum Zerkleinern wird der Zementklinker mit dem Fördermittel durch den weiteren Rekuperationsbereich transportiert und gelangt dann nach Abkühlung auf einige Hundert Grad Celsius in den Endkühlungsbereich.
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Das Verfahren, die Vorrichtung zum Zerkleinern des Zementklinkers in dem Rekuperationsbereich anzuordnen, besitzt gegenüber der Anordnung eines Brechers zwischen Rekuperationsbereich und Endkühlungsbereich den Vorteil, dass bereits im Rekuperationsbereich, bevorzugt an dessen Anfang, die großen Brocken im Zementklinkergutbett zerkleinert werden. Damit ist ein Gutbett gegeben, in dem aufgrund hinreichend vieler Zwischenräume und Kanäle zwischen den verkleinerten Zementklinkerstücken die Kühlluft leicht von unten nach oben durch das Gutbett strömen kann. Der Wärmeaustausch wird durch die vergrößerte Oberfläche des Zementklinkergutbetts erhöht. Insgesamt kann so eine erhöhte Kühlleistung, eine gleichmäßigere und schnellere Abkühlung schon im Rekuperationsbereich erreicht werden. Dies trägt nicht nur zu einer hohen Zementqualität bei. Auch ist eine hohe Rekuperationsleistung gegeben, da die dem Wärmebett entzogene Wärmeenergie mit der entsprechend erwärmten Kühlluft als Sekundär- und Territärluft ohne nennenswerte Abkühlung direkt zu den Prozessen des Brennens und Calcinierens zurückgeleitet werden kann. Damit ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber Anordnungen gegeben, die einen Brecher im Einlaufbereich dem Kühler noch vorschalten und damit entweder einem starken Materialverschleiß des Brechers unterliegen oder zusätzlicher Kühlung bedürfen, welche die Rekuperationsleistung herabsetzt.
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Die erforderliche Kühlung der Vorrichtung zum Zerkleinern des heißen Zementklinkers im Rekuperationsbereich des Kühlers erfolgt mittels des Kühlluftstroms, der auch für die Kühlung des Zementklinkers eingesetzt wird. Die Kühlung der Zerkleinerungsvorrichtung wirkt demnach nicht der Rekuperation entgegen, sondern trägt zur Erwärmung der Kühlluft im Rekuperationsbereich bei. Sollte im Einzelfall die Kühlung durch den Kühlluftstrom nicht ausreichen, könnte eine zusätzliche interne Kühlung des Brechers, also etwa eine Kühlung eines Walzenbrechers mit einem flüssigen Kühlmedium im Inneren der Walzen, vorgenommen werden. Die Stärke dieser zusätzlichen Kühlung kann jedoch bei Verwendung hitzebeständiger Materialien (Stahl) für den Brecher stets so klein gehalten werden, dass es nicht zu einer signifikanten Abkühlung der Sekundär- bzw. Tertiärluft kommt.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, den heißen Zementklinker im Rekuperationsbereich in einem Walzenbrecher als Vorrichtung zur Zerkleinerung zu zerkleinern. Die bekannte Technik des Zerkleinerns von brüchigem Gut unter hohem Druck im Spalt zwischen zwei gegenläufig rotierenden Walzen kann hier eingesetzt werden, um große Stücke im Zementklinker zu zerkleinern. Die Größe des Walzenspalts kann nach Bedarf eingestellt bzw. für Testreihen durch den Fachmann variiert werden. Da der Walzenspalt im Rekuperationsbereich vom Fördermittel aus, in häufigsten Falle von oben, mit weniger Material beschickt wird, als es bei Hochdruckrollenpressen der Fall ist, findet die Gutbettzerkleinerung als Vorgang des Brechens statt. Der Walzenbrecher entlässt auf der anderen Seite aus dem Walzenspalt zerkleinerten Zementklinker auf einen weiteren Abschnitt des Fördermittelsystems. Walzenbrecher bieten den Vorteil eines zuverlässigen und wirtschaftlichen Betriebs.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, den heißen Zementklinker im Kühler mittels mindestens eines beweglichen Rosts zu transportieren. Im typischen Fall handelt es sich dabei um ein Fördersystem aus einem ersten beweglichen Rost, der den Zementklinker aus dem Einlaufbereich bis zur Vorrichtung zur Zerkleinerung des Zementklinkers, also etwa bis zu einem Walzenbrecher im Rekuperationsbereich transportiert. Nach Passieren des Walzenspalts fällt der Zementklinker auf einen weiteren beweglichen Rost, auf dem der weitere Transport durch den Rekuperationsbereich und durch den Endkühlungsbereich bis hin zum Auslaufbereich stattfindet. Es ist bekannt, dass die Ausgestaltung des Fördermittels als System beweglicher Roste zwischen dem Einlaufbereich und dem Auslaufbereich des Kühlers eine Reihe von Vorteilen bietet. Dazu gehören neben der einfachen, zweckdienlichen und beständigen Konstruktion eines jeden solchen Rosts die Steuerbarkeit der Transportgeschwindigkeit und die gleichmäßige Verteilung, mit der sich der Zementklinker als Schüttgut auf dem Rost anordnet. Insbesondere ist ein Rost durch seine Form durchlässig für die von unten anströmende Kühlluft.
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Die Kühlung des Zementklinkers im Endkühlungsbereich kann durch verschiedene Verfahren erfolgen, beispielsweise durch Abstrahlung oder durch indirekte Kühlung. Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, auch hier Kühlluft zur Kühlung einzusetzen. Diese wird von unten in den Kühler von ein oder mehreren Ventilatoren aus der kühlen Umgebungsluft des Kühlers durch je eine Kühlluftöffnung eingeblasen und hat den Vorteil einer effektiven und gleichmäßigen Kühlung des Zementklinkers. Im typischen Fall durchströmt sie den Zementklinker auf einem Rost von unten nach oben. Aufgrund der schon erfolgten erheblichen Abkühlung des Zementklinkers erwärmt sich die Kühlluft im Endkühlungsbereich typischerweise auf Temperaturen zwischen 200°C und 350°C. Durch eine oberhalb des Endkühlungsbereiches angeordnete Abzugsöffnung wird die erwärmte Kühlluft aus dem Endkühlungsbereich abgeleitet.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht für den Fall einer Luft-Kühlung im Endkühlungsbereich vor, den Rekuperationsbereich und den Endkühlungsbereich im Kühler durch ein geeignetes Trennmittel so weitreichend wie möglich voneinander zu trennen. Beispielsweise kann zwischen den Bereichen eine Trennwand angeordnet werden, die lediglich einen Durchlass für das Schüttgutbett auf dem Fördermittel, etwa auf einem beweglichen Rost, aufweist. Damit wird im Verfahren weitgehend eine Durchmischung der Kühlluftströme der beiden Bereiche verhindert. Eine solche Durchmischung würde mit Zustrom sehr heißer Luft in den Endkühlungsbereich die Effektivität des dortigen Kühlprozesses herabsetzen. Umgekehrt würde die Temperatur der Tertiärluft im Rekuperationsbereich sinken, was nachteilig für die weitere Verwendung der Tertiärluft im Calcinator wäre.
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Korrespondierend zum erfindungsgemäßen Verfahren wird eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Kühlen und Zerkleinern von heißem Zementklinker vorgeschlagen, bei der mindestens eine Vorrichtung zum Zerkleinern des heißen Zementklinkers im Rekuperationsbereich des Kühlers so angeordnet ist, dass eine Entlassung des zerkleinerten Zementklinkers aus der Vorrichtung zum Zerkleinern noch innerhalb des Rekuperationsbereiches erfolgt.
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Typischerweise wird ein Brecher am Beginn des Rekuperationsbereichs, also direkt hinter dem Einlaufbereich, angeordnet. Er zerkleinert die großen Stücke im Gutbett des heißen Zementklinkers und beschleunigt und vergleichmäßigt so dessen Abkühlung.
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Die Erfindung wird anhand der folgenden Figur näher erläutert. Es zeigt:
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1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Kühlen und Zerkleinern von heißem Zementklinker im schematischen Querschnitt im Ausführungsbeispiel mit einem Walzenbrecher, Luft-Kühlung im Endkühlungsbereich, einer Trennwand und beweglichen Rosten.
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In 1 ist schematisch der Weg des Zementklinkers 1 in einem Ausschnitt aus einer Anlage zur Herstellung von Zement dargestellt. Aus dem vorangehenden Verfahrensschritt gelangt heißer Zementklinker 1 aus einem Drehrohrofen 2 in den Kühler 3, indem der heiße Zementklinker 1 durch die Eintragsöffnung 4 nach unten in den Einlaufbereich 5 des Kühlers 3 abgeworfen wird. (Der Drehrohrofen 2 ist in Relation zum Kühler 3 verkleinert dargestellt.) Mit einem Fördermittel 6a, 6b, im dargestellten Ausführungsbeispiel bewegliche Roste 6b, wird der heiße Zementklinker 1 (in der Abbildung von links nach rechts) durch den Kühler 3 transportiert.
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Der heiße Zementklinker 1 gelangt durch Rutschen auf einer schiefen Ebene (nicht dargestellt) vom Einlaufbereich 5 in den Rekuperationsbereich 7. Das Ausführungsbeispiel zeigt für den Rekuperationsbereich 7 zwei Ventilatoren 8, die kühle Umgebungsluft 9 ansaugen und durch je eine Öffnung 10 von unten in den Kühler 3 blasen. Durch Zwischenräume im beweglichen Rost 6b strömt die Kühlluft 11 von unten nach oben und dringt durch Zwischenräume des als Schüttgut vorliegenden Zementklinkers 1 weiter nach oben. Dabei wird der Zementklinker 1 gekühlt und die Kühlluft 11 entsprechend stark erwärmt. Die dem Zementklinkerbett entzogene Wärme wird zur Rekuperation im Gesamtprozess genutzt, indem die erwärmte Kühlluft 11 zum Teil durch die Tertiärluftöffnung 12 in die Tertiärluftleitung 13 geleitet wird. Als heiße Tertiärluft 14 strömt sie zurück in den (nicht eingezeichneten) Calcinator, der noch vor dem Drehrohrofen 2 angeordnet ist. Ein weiterer Teil der erwärmten Kühlluft 11 strömt durch den Einlaufbereich 5 als Sekundärluft 15 direkt in den Drehrohrofen 2.
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Im Rekuperationsbereich 7 ist eine Vorrichtung 16a, 16b zum Zerkleinern von Zementklinker 1 angeordnet. Im dargestellten Ausführungsbeispiel handelt es sich um einen aus zwei gegenläufig rotierenden Walzen bestehenden Walzenbrecher 16b. Durch Transport auf dem beweglichen Rost 6b gelangt das aus heißem Zementklinker 1 bestehende Gutbett in den Walzenspalt zwischen die beiden Walzen, wobei der Walzenspalt mit seiner Längserstreckung quer zur Transportrichtung und parallel zum Rost 6b angeordnet ist. Durch den hohen Druck im Walzenspalt wird der Zementklinker 1 in Bruchstücke von einer solchen Größe gebrochen, dass diese den Walzenspalt passieren können. Sie fallen in Materialstromrichtung hinter dem Walzenbrecher 16b auf einen weiteren Rost 6b, der sie weiter durch den Rekuperationsbereich 7 des Kühlers 3 transportiert. Sowohl das zerkleinerte Gutbett als auch der Walzenbrecher 16b werden ebenfalls von der Kühlluft 11 angeströmt, die ihnen Wärme entzieht und als Sekundär- 15 bzw. Tertiärluft 14 den Rekuperationsbereich 7 verlässt. Der Walzenbrecher 16b ist bezüglich des Materialstroms im vorderen Teil des Rekuperationsbereichs 7 angeordnet (nicht maßstabsgerecht in der Abbildung). Auf diese Weise kommt es auf einer hinreichend langen Strecke im Rekuperationsbereich 7 zu einer effektiven und sehr gleichmäßigen Kühlung des heißen und nach dem Walzenbrecher 16b in kleineren Stücken vorliegenden Zementklinkers 1. Ferner erwärmen sich die Walzen dadurch nicht so stark, dass sie Schäden erleiden würden. Entsprechend stark erhitzt sich die Kühlluft 11 in diesem Bereich.
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Auf einem Rost 6b wird der Zementklinker 1 nach der Kühlungsphase im Rekuperationsbereich 7 in den anschließenden Endkühlungsbereich 17 transportiert. Als Vorrichtung 18a, 18b zur weiteren Kühlung des Zementklinkers 1 im Endkühlungsbereich 17 ist im Ausführungsbeispiel ebenfalls ein Luft-Kühlungssystem vorgesehen. Von dem im Ausführungsbeispiel einen Ventilator 8 im Endkühlungsbereich 17 wird Umgebungsluft 9 angesogen und als Kühlluft 11 durch die Kühlluftöffnung 18b in den Endkühlungsbereich 17 eingeblasen. Auf diese Weise findet eine gleichmäßige Kühlung des Zementklinkers 1 auf seinem Transport durch den Endkühlungsbereich 17 statt.
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Um eine Durchmischung der Ströme von Kühlluft 11 aus dem Rekuperationsbereich 7 und dem Endkühlungsbereich 17 soweit wie möglich zu verhindern, ist im dargestellten Ausführungsbeispiel als Trennmittel 19a, 19b zwischen Rekuperationsbereich 7 und Endkühlungsbereich 17 eine Trennwand 19b angeordnet, die beidseitig bis zum Schüttgut auf dem Rost 6b reicht. Der Zementklinker 1 erreicht nach der zweiten Abkühlungsphase im Endkühlungsbereich 17 den Auslaufbereich 20, wo er ausgetragen und in den weiteren Prozessverlauf der Zementherstellung gegeben wird. Die erwärmte Kühlluft 11 aus dem Endkühlungsbereich 17 wird durch eine Abzugsöffnung 21 abgeleitet und kann aufgrund ihrer Wärme gegebenenfalls für weitere Prozesse verwendet werden (nicht abgebildet).
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Zementklinker
- 2
- Drehrohrofen
- 3
- Kühler
- 4
- Eintragsöffnung
- 5
- Einlaufbereich
- 6a
- Fördermittel
- 6b
- Rost
- 7
- Rekuperationsbereich
- 8
- Ventilator
- 9
- Umgebungsluft
- 10
- Öffnung
- 11
- Kühlluft
- 12
- Tertiärluftöffnung
- 13
- Tertiärluftleitung
- 14
- Tertiärluft
- 15
- Sekundärluft
- 16a
- Vorrichtung zum Zerkleinern
- 16b
- Walzenbrecher
- 17
- Endkühlungsbereich
- 18a
- Vorrichtung zum Kühlen
- 18b
- Kühlluftöffnung
- 19a
- Trennmittel
- 19b
- Trennwand
- 20
- Auslaufbereich
- 21
- Abzugsöffnung