DE4121797A1 - Verfahren und vorrichtung zum zerkleinern von heissen, koernigen schuettguetern - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum zerkleinern von heissen, koernigen schuettgueternInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zerkleinern von
heißen, körnigen Schüttgütern im noch glühendem Zustand,
insbesondere von in einem Drehrohrofen gebrannten
Zementklinker, sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Brenngut, wie Zementklinker, Kalk und dgl., wird nach
Verlassen des Brennaggregates, z. B. ein Drehrohrofen, gekühlt
und an geeigneter Stelle zerkleinert. Das glühende
Brenngut ist ein Haufwerk unterschiedlicher Körnung. Es
fallen Korngrößen bis 200 mm und größer an, wodurch
dieses Haufwerk eine geringe spezifische Oberfläche hat und
somit eine große Kühlluftmenge zur Kühlung notwendig ist,
die nur zum Teil vom Ofen verwertet werden kann. Die in der
übrigen Kühlluft enthaltene Wärme geht dem Ofen verloren.
Zur effektiven Gestaltung des Kühlprozesses ist es bereits
bekannt, am Auslauf des Drehrohrofens eine Zerkleinerungsstufe
anzufügen, weil der den Drehrohrofen verlassende
Klinker nur 1/100 der Druckfestigkeit des kalten Klinkers
besitzt.
Eine Lösung nach DD-PS 1 37 578 sieht unmittelbar am Auslauf
des Drehrohrofens einen schnellaufenden Brecher vor,
wie insbesondere einen Prall- oder Hammerbrecher, der mit
Kühlluft beaufschlagt den heißen Klinker bei gleichzeitiger
Kühlung vorzerkleinert. Die Kühlung auf Endtemperatur
übernehmen Kühler bekannter Bauart, wie Rost-, Drehrohr-
oder Wirbelrinnenkühler.
Andere Lösungen beinhalten Vorrichtungen, die darauf basieren,
daß im Auslaufbereich des Drehrohrofens durch die
Drehbewegung des Ofens bewegte Keramikkörper (DD-PS 1 45 628)
oder ein an der Ofenauslaufkante befestigter Brechring
mit feststehendem Gegenstück (DD-PS 2 00 738) die Vorzerkleinerung
des Klinkers bewirken.
Weitere Lösungen sehen eine mehrstufige Zerkleinerung vor,
z. B. in der Schaltung Prallbrecher-Walzenmühle (DD-PS 2 00 283)
oder Prallbrecher-Strahlmühle (DD-PS 1 50 597), die
darauf zielt, auf die Nachschaltung bekannter Kühler zu
verzichten und bereits einen hohen Anteil an Fertiggut zu
erzeugen.
Ein besonderes Problem stellt die hohe thermische Belastung
der Zerkleinerer dar. Die notwendige Kühlung der rotierenden
Teile der Brecher und der weiteren Elemente im Zerkleinerungsraum
erfordern eine große Kühlluftmenge, die
primär anfällt und die Gesamtkühlluftmenge erhöht. Der
spezielle Kühlluftbedarf reduziert sich nicht auf das
Maß, das den Verbrennungsluftbedarf des Ofens deckt. Es
fällt vermehrt Abluft an.
Ein weiterer Nachteil entsteht aus der Beanspruchungsart.
Die Prall- und Schlagbeanspruchung führt zu einem hohen
Anteil an feinen Partikeln, die durch die Kühlluft in den
Ofen getragen werden, die Ofenatmosphäre verdunkeln und
einen verlustreichen Material- und Wärmekreislauf ergeben.
Eine große Anfälligkeit besteht, wenn große Klinkerstücke
anfallen. Die Zerkleinerungseinrichtungen sind nicht in
der Lage, diese Stücke aufzunehmen und zu zerkleinern, so
daß Sondermaßnahmen erforderlich sind (DD-PS 1 50 599).
Hinzu kommt, daß mit Ausnahme der Blechringvariante
(DD-PS 2 00 738) keine Oberkornbegrenzung für das Fertiggut
gewährleistet werden kann. Der Blechringvariante, die eine
Art Backenbrecher darstellt, lastet der Nachteil an, daß
sie große Durchsätze nur mit großem Austrittsspalt erreicht
und nicht die angestrebte Feinheit sichert.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu entwickeln,
mit dem das aus dem Drehrohrofen austretende und noch im
glühenden Zustand befindliche Brenngut, insbesondere
Zementklinker, so auf eine definierte Endkorngröße vorzerkleinert
werden kann, daß die anfallende Kühlluft
staubarm ist und maximal für den Brennprozeß im Ofen
genutzt werden kann, sowie die zur Durchführung des
Verfahrens erforderliche Vorrichtung zu schaffen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst, indem die Zerkleinerung
des heißen und noch glühenden Klinkers auf
eine Korngröße von z. B. kleiner 10 mm nacheinander durch
Druck- und Scherbeanspruchung erfolgt. Die Druckbeanspruchung
kann dabei zur Vermeidung von Anbackungen des Gutes
bei Anwesenheit eines Kühlmediums erfolgen.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht
erfindungsgemäß aus einem Zerkleinerer, der nach dem
Prinzip des Backenbrechers arbeitet, d. h. weit geöffnete
Brechbacken hat, von denen mindestens eine beweglich ist.
Am Austrittsspalt ist eine Walze angeordnet, die dem verlängerten
Ende einer der beiden Brechbacken gegenüberliegt
und somit vom Wirkprinzip her eine Art Einwalzbrecher
entsteht. Die Walze übernimmt neben der Zerkleinerung auch
die Funktion eines Abzugsorgans. Sie erlaubt einerseits
die Verbreiterung des Austrittsspaltes des Backenbrechers
und andererseits bei Einhaltung der gewünschten Endkorngröße
die gezielte, über die Drehzahl einstellbare Abförderung
des Gutes. Mit dieser veränderten Ausführung
des Backenbrechers sind hohe Durchsätze bei kleinen Endkorngrößen
möglich.
Die erhöhte Scherbeanspruchung im Bereich der Walze kommt
insbesondere der Zerkleinerung des heißen Brenngutes zugute,
das gerade den plastischen Zustand verlassen hat,
äußerlich sich verfestigt, wobei besondere große Körner
im Innern durchaus noch plastische Konsistenz besitzen. Weiterhin
können problemlos große Aufgabegutstücke aufgegeben,
eingezogen und zerkleinert werden.
Die Beanspruchung auf Druck und Scherung erlaubt, die
Zerkleinerungselemente mit hochverschleiß- und hochdruckfester
Keramik zu verkleiden, die sowohl der mechanischen
Beanspruchung als auch der thermischen Belastung genügt.
Sie ist auch geeignet, kurzzeitig bei erhöhtem Verschleiß
nicht mehr heißen und abrasiven Klinker zu zerkleinern,
der bei An- und Abfahrvorgängen des Drehrohrofens anfällt
und verarbeitet werden muß.
Die Beanspruchungsart Druck/Scherung sichert ein Minimum an
Feinkorn und Staubanfall.
Die Anordnung der Walze bringt für alle Funktionsprinzipien
der Backenbrecher, wie Pendel-, Kurbel- und Pendelkurbelschwingenbrecher,
gleichgünstige Veränderungen.
Die notwendige Kühlluft zur Begrenzung der Temperatur der
Maschinenteile belastet nicht den nachfolgenden
Kühlprozeß, der in bekannten Bauarten, wie Drehrohr-,
Rost- oder Wirbelrinnenkühler, erfolgt.
Die Erfindung wird am Beispiel einiger Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Vorrichtung näher erläutert. Die
zugehörigen schematischen Zeichnungen zeigt
Fig. 1 Schnitt durch einen Zerkleinerer mit Pendelschwinge
oberhalb der Walze,
Fig. 2 Schnitt durch einen Zerkleinerer mit Kurbelschwinge
oberhalb der Walze,
Fig. 3 Schnitt durch einen Zerkleinerer mit verlängerter
Kurbelschwinge.
Die Fig. 1 bis 3 zeigen den Backenbrecher 1, der aus der
festen Brechbacke 2, der losen Brechbacke 3 und einer am
Austrittsspalt 4 angeordneten Walze 5 besteht. Über den
großen Einlaufbereich 6, der die Aufgabe von Gutstücken
mit großer Kantenlänge erlaubt, wird der heiße und zum
Teil noch glühende Klinker aufgegeben und zwischen den
Brechbacken 2, 3 durch Druck zerkleinert. Mit fortschreitender
Zerkleinerung wandert das Gut zum Austrittsspalt 4. Hier
übernimmt die Walze 5 das Gut und fördert es bei
gleichzeitig weiterer Zerkleinerung durch den Austragsspalt
7, dessen Größe die Endkörnung bestimmt. Der Austrittsspalt
4 wird durch die feste und lose Brechbacke 2, 3 und
der Austragsspalt 7 durch das verlängerte Ende der Brechbacke
2 oder 3 und die Walze 5 gebildet. Der Austragsspalt
7 verändert während des Zerkleinerungsvorganges nur unbedeutend
seine Größe.
Die Walze 5 kann drehzahlverstellbar sein und besitzt immer
ein größeres Fördervolumen als benötigt wird, so daß
kein Rückstau entsteht.
Der Walze 5 kann anstelle des verlängerten Endes einer der
Brechbacken 2, 3 eine zweite Walze zugeordnet sein, die aber
mit unterschiedlicher Umfangsgeschwindigkeit zur ersten
Walze 5 arbeitet.
Bei Gefahr der Anbackung sehr weichen Gutes besteht die
Möglichkeit, Kühlluft durch den Spalt 8 zwischen Walze 4
und Brechbacke 2 oder 3 sowie über den Einlaufbereich 6
in den Brechraum zu leiten.
Die Vorteile der Erfindung bestehen darin, daß bei einem
sehr breiten Kornband des Aufgabegutes ein feines
Endprodukt mit definierter Oberkornbegrenzung und minimalem
Staub- und Feingutanteil entsteht. Dieses Endprodukt bildet
die Voraussetzung für eine sehr effektive Kühlung in der
nachfolgenden Prozeßstufe und führt einerseits zu einer
Verringerung des Energiebedarfs im Brennprozeß und andererseits
zur Energieeinsparung im Mahlprozeß bei der Herstellung
des Fertigproduktes.
Aufstellung
der verwendeten Bezugszeichen
1 Backenbrecher
2 feste Brechbacke
3 lose Brechbacke
4 Austrittsspalt
5 Walze
6 Einlaufbereich
7 Austragsspalt
8 Spalt zwischen Walze 5 und einer Brechbacke
2 feste Brechbacke
3 lose Brechbacke
4 Austrittsspalt
5 Walze
6 Einlaufbereich
7 Austragsspalt
8 Spalt zwischen Walze 5 und einer Brechbacke
Claims (6)
1. Verfahren zum Zerkleinern von heißen, körnigen Schüttgütern,
insbesondere von in einem Drehrohrofen gebrannten
Zementklinker, der nach dem Verlassen des Drehrohrofens
im noch glühendem Zustand durch Schlag-, Prall- oder
Druckbeanspruchung zerkleinert wird, gekennzeichnet dadurch,
daß das noch glühende Haufwerk mit seiner
breiten Kornverteilung in lockerer Füllung vorrangig auf
Druck und im Anschluß, zur Erreichung einer definierten
Endkorngröße, vorwiegend auf Scherung beansprucht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch,
daß die Druckbeanspruchung bei Anwesenheit eines Kühlmediums
erfolgt.
3. Vorrichtung zum Zerkleinern von heißen, körnigen
Schüttgütern, insbesondere von noch glühendem Zementklinker,
bestehend aus einem dem Brennaggregat, insbesondere
Drehrohrofen, unmittelbar nachgeschalteten Zerkleinerer,
gekennzeichnet dadurch, daß der Zerkleinerer ein
nach dem Prinzip des Backenbrechers arbeitender Zerkleinerer
mit mindestens einer beweglichen Brechbacke (2 oder 3)
und erweitertem Austrittsspalt (4) ist und an diesen Austrittsspalt
(4) eine Walze angeordnet ist, die mit dem
verlängerten Ende einer der beiden Brechbacken (2, 3) einen
einstellbaren Austrittsspalt (7) bildet.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch,
daß der Austrittsspalt (7) durch zwei mit unterschiedlicher
Drehzahl arbeitende Walzen gebildet wird.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 3 und 4, gekennzeichnet
dadurch, daß Brechbacken- und Walzenoberfläche
durch verschleißfestes und hitzebeständiges Material, wie
z. B. Keramik, geschützt werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch,
daß oberhalb der Walzen (5) und im Einlaufbereich
(6) Anschlußstutzen für ein Kühlmedium vorhanden
sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4121797A DE4121797A1 (de) | 1991-07-02 | 1991-07-02 | Verfahren und vorrichtung zum zerkleinern von heissen, koernigen schuettguetern |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4121797A DE4121797A1 (de) | 1991-07-02 | 1991-07-02 | Verfahren und vorrichtung zum zerkleinern von heissen, koernigen schuettguetern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4121797A1 true DE4121797A1 (de) | 1993-01-07 |
Family
ID=6435204
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE4121797A Withdrawn DE4121797A1 (de) | 1991-07-02 | 1991-07-02 | Verfahren und vorrichtung zum zerkleinern von heissen, koernigen schuettguetern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4121797A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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-
1991
- 1991-07-02 DE DE4121797A patent/DE4121797A1/de not_active Withdrawn
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CN102179271B (zh) * | 2011-04-09 | 2014-03-19 | 原平市晋鑫矿山机械设备有限公司 | 颚击擦式超细破碎机 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |