DE19541673A1 - Verfahren zum Herstellen von pneumatisch förderbaren und einblasfähigen Kohlenstaub-Kunststoff-Gemischen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von pneumatisch förderbaren und einblasfähigen Kohlenstaub-Kunststoff-GemischenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von
Reduktionsmitteln/Energieträgern in fester Form zum Einsatz
im Hochofen und in anderen metallurgischen wie nicht-metall
urgischen Öfen, die vorher auf eine dem Düsenquerschnitt so
wie den verbrennungstechnischen Anforderungen angepaßte Korn
größe zerkleinert in Staubform in den Ofen eingeblasen wer
den. Die Erfindung betrifft außerdem ein Reduktions
mittel/Energieträger für den Einsatz im Hochofen und in an
deren Öfen, bestehend aus einem gemahlenem Altkunststoff.
Bei einem zur Gewinnung von Roheisen aus Eisenerzen die
nenden Hochofen wird Koks und Möller schichtweise in den
Schacht eingefüllt. Aus dem Winderhitzer wird erhitzte Luft
zugeführt, der Koks verbrennt, das dabei entstehende Kohlen
monoxid verbindet sich mit dem Sauerstoff der Erze, so daß
sich allmählich metallisches Eisen bildet, das flüssig abge
stochen werden kann. Es ist bekannt, über Brennerlanzen fein
gemahlenen Steinkohlenstaub zusätzlich in den Hochofen ein
zublasen, um so den Einsatz an Koks als Energieträger und
Reduktionsmittel zu verringern. Weiter sind Überlegungen an
gestellt worden, Altkunststoffe im Hochofen miteinzusetzen,
um unter Ausnutzung des Reduktionseffektes durch die freige
setzten Kohlenwasserstoffe neben der thermischen Verwertung
als Brennstoff gleichzeitig eine rohstoffliche Verwertung
dieses Materials zu ermöglichen. Dabei hat sich her
ausgestellt, daß der Einsatz solcher Recycling-Kunststoffe,
sowohl aus der Sammlung des Dualen Systems als auch aus der
Industrie erhebliche Probleme beim Einsatz im Hochofen und
auch in vergleichbaren Öfen hervorruft. Dies ist sowohl dar
auf zurückzuführen, daß diese Kunststoffe in der Regel aus
einer Vielzahl verschiedener Kunststoffsorten bestehen als
auch darauf, daß beim Zerkleinern der Kunststoffe ein teils
fasriges, teils knäuelartiges Material entsteht, das insbe
sondere pneumatisch schlecht zu fördern ist.
Da die Kunststoffe mittels einer Lanze in den Heißwind
strom des Hochofens im Bereich der Windformen eingeblasen
werden sollen, werden besondere Anforderungen an die Parti
kelgröße des Kunststoffes gestellt. Es ist bekannt, daß der
Innendurchmesser einer Einblaslanze mindestens 3 mal größer
sein muß als der Durchmesser des größten einzublasenden Par
tikels. Es ist weiterhin bekannt, Kunststoffe im Bereich von
1-10 mm, insbesondere 5 mm, als Reduktionsmittel in den
Hochofen einzusetzen (EP 0 622 465 A1). Dieses Verfahren
stellt jedoch sehr hohe Qualitätsanforderungen an die gleich
mäßige Kornstruktur des Kunststoffmaterials und setzt spe
zielle Einblassysteme voraus. Untersuchungen haben gezeigt,
daß bei mangelnder Qualität, insbesondere bei der Gegenwart
von Material kleiner 1 mm sowie bei Vorliegen einer fasrigen
Struktur des Kunststoffgutes eine geregelte kontinuierliche
pneumatische Förderung nach dem Dichtstromprinzip nicht mög
lich ist. Die pneumatische Förderung nach dem Dichtstromprin
zip wurde mit steigendem Druck im Einblasgefäß sogar unmög
lich.
Die Einstellung eines Druckes im Einblasgefäß ist not
wendig, da das Material nur durch den Differenzdruck zwischen
Einblasgefäß und Hochofen transportiert wird. Der Hochofen
ist ein Aggregat, das typischerweise mit einem Druck von 3,5-5,5 bar
abs. Mischwinddruck betrieben wird. Zur Überwindung
der Reibungsverluste innerhalb der Transportleitungen, Dros
selstrecken etc. ist deshalb ein Druck im Einblasgefäß not
wendig, der wesentlich größer ist als der Mischwinddruck. Das
Einblasen von Stoffen nach dem Dichtstromprinzip in den Hoch
ofen ist gegenüber anderen Verfahren von wesentlichem Vor
teil, da nur geringe Mengen an Transportgas benötigt werden.
Typischerweise wird ein Hochofen mit einer Mischwindtempera
tur von 1000 bis 1300°C betrieben; das Transportgas ist
aus sicherheitstechnischen Gründen kalt. Das Einblasen von
großen Mengen von kaltem Gas würde zu einer drastischen unge
wollten Absenkung der Mischwindtemperatur und somit zu einem
uneffektiven Gesamtenergieausnutzungsgrad führen.
Die bekannten Einblasverfahren für Kunststoffe erfordern
ein Material ohne Unterkorn. Dieses Unterkorn entsteht jedoch
bei der Produktion von Kunststoffagglomerat verfahrensbedingt
und in unterschiedlichen Mengen. Das Unterkorn muß deshalb
ausgesiebt werden. Der Anteil des Unterkorns kann einen Ge
wichtsanteil von bis zu 25 Gew.-% der Produktion erreichen.
Das verwerfen dieses Unterkorns bewirkt eine drastische Ver
schlechterung des Wirkungsgrades des zur rohstofflichen Ver
wertung nutzbaren Altkunststoffes und muß deshalb als unwirt
schaftlich eingestuft werden.
Untersuchungen haben auch gezeigt, daß ein Kunststoff
material, welches einen Kornaufbau von 100% kleiner 2-3 mm
besitzt, pneumatisch sehr schlecht förderbar ist.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen
für Hochöfen und andere metallurgische und nicht-metallurgi
sche Öfen geeignetes Reduktionsmittel/Energieträger auf Basis
Altkunststoff zu schaffen, der an geeigneter Stelle gleich
mäßig pneumatisch zugegeben werden kann und so die Möglich
keit schafft, Altkunststoffe mit Unterkorn einer sinnvollen
rohstofflichen und/oder thermischen Verwertung zuzuführen.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein
Kohlenstoffträger auf Staubfeinheit gemahlen und vorher und/
oder gleichzeitig getrocknet wird und daß geeignete Kunst
stoffsorten zerkleinert und dann mit dem Kunststoffanteil
zusammen in den Ofen eingeblasen werden.
Ein derartiges Verfahren gibt die Möglichkeit, die durch
die Zerkleinerung entstandenen, sich unterschiedlich verhal
tenden und eine unterschiedliche Krongröße aufweisenden
Kunststoffpartikel quasi eingebettet in den Kohlenstaub als
Kohlenstoffträger pneumatisch zu fördern und in den Hochofen
und andere metallurgische wie nicht-metallurgische Öfen ein
zublasen. Die pneumatische Förderbarkeit dieses Gemisches
ermöglicht damit eine zweckmäßige und vorteilhafte Förderung
über vorhandene Einblas- bzw. Staubbrennersysteme, die nach
dem Dichtstromsystem arbeiten und gleichzeitig ein gleich
mäßiges Einbringen in den Ofen, so daß dieses Material als
vollwertiger Ersatz für Schweröl im metallurgischen und
nicht-metallurgischen Bereich wirksam eingesetzt werden kann.
Dieses Gemisch wirkt somit gleichzeitig als Reduktionsmittel
und/oder Energieträger. Besonders vorteilhaft dabei ist wei
ter, daß erhebliche Mengen von Altkunststoffen in der Regel
ohne aufwendige Vorarbeiten vollständig verwertet werden kön
nen, d. h. daß auch das bei der Zerkleinerung des Altkunst
stoffes anfallende Unterkorn vorteilhaft einer Verwertung
zugeführt werden kann.
Nach einer zweckmäßigen Ausbildung der Erfindung ist
vorgesehen, daß der Kohlenstoffträger und der Kunststoff in
tensiv gemischt werden, um dann als vorgefertigtes Gemisch
dem Brenner oder der Einblaslanze zugeführt zu werden. Ein
derartiges Verfahren hat den Vorteil, daß ein gleichmäßig
durchmischtes Material, das dementsprechend auch gut zu för
dern und einzublasen ist, zur Verfügung gestellt werden kann.
Ein derartiges Gemisch kann in geeigneten Silo-Fahrzeugen zum
Hochofen oder zu andern metallurgischen Öfen gebracht und
dort entsprechend verarbeitet werden. Eine gleichmäßige Mi
schung ist entsprechend zu gewährleisten.
Eine weitere Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
sieht vor, daß der Kohlenstoffträger und der Kunststoff in
Staubform bzw. als Zerkleinerungsgut getrennt in ein Einblas
gefäß dosiert, dort vermischt und anschließend dem Brenner
oder der Einblaslanze zugeführt werden. Das so entstandene
Kohlenstaub-Kunststoff-Gemisch wird pneumatisch zur Einblas
lanze transportiert und in den Ofen eingeblasen. Ein entspre
chendes Verfahrens ist insbesondere auch für die Beschickung
eines Staubbrenners beim Zementdrehrohrofen denkbar. Dement
sprechend werden beide Bestandteile des Gemisches zunächst
einmal getrennt vorgehalten und erst im Bedarfsfall gemischt.
Der pneumatische Transport vom Vorratsgefäß zum Einblasgefäß
wird dabei so ausgelegt, daß kein großer Transportgasdruck
benötigt wird und somit auch ein Gemisch mit hohem Kunst
stoffanteil pneumatisch förderbar bleibt.
Die erfindungsgemäß vorgesehene pneumatische Förderbar
keit des zerkleinerten Kunststoffes wird gemäß Erfindung er
reicht, wenn als Kohlenstoffträger Steinkohlen, Gemische aus
Steinkohlen und Petrolkoks, Steinkohlenkoksen oder ähnlichen
staubförmigen kohlenstoffhaltigen Produkten eingesetzt wer
den. Insbesondere der Steinkohlenstaub gewährleistet dabei
eine einwandfreie Förderung des Gemisches auch über größere
Entfernungen, wobei er aufgrund seiner Zusammensetzung die
Beanspruchung der Innenwand der Rohrleitung weitgehend ver
meidet.
Die Förderbarkeit des Gemisches von Kohlenstaub und zer
kleinertem Kunststoff ist insbesondere gegeben, wenn der Koh
lenstoffträger auf eine Korngröße kleiner 2 mm gemahlen und
auf eine Restfeuchte von kleiner 2-1% getrocknet wird. Da
bei kann sich der Kohlenstaub insbesondere bei extremer
Trocknung an die Kunststoffteile anlegen, um hier vorhandene
Restfeuchte aufzunehmen und damit die Förderbarkeit immer zu
garantieren. Aus diesem Grunde sollte der Kohlenstoffträger
sogar möglichst auf kleiner 1% Restfeuchte getrocknet wer
den, wobei dies vor der Zugabe oder Zumischung zum Kunststoff
erfolgt sein muß.
Der Kunststoffanteil am Kohlenstoffträger-Kunststoff-
Gemisch wird auf kleiner 0,1 bis kleiner 10 mm, vorzugsweise
kleiner 3 mm, zerkleinert und dann mit dem staubförmigen Koh
lenstoffträgergemisch transportiert. Für die Zerkleinerung
der Altkunststoffe, die überwiegend aus thermoplastischen
Anteilen bestehen, eignet sich insbesondere eine Zerkleine
rung in Luftstrom-Mühlen. Diese Art der Zerkleinerung von
Kunststoffen ist an sich bekannt; neu hingegen ist die Her
stellung eines spezifischen Gemisches aus Kohlenstaub, gemah
lenem Kunststoff auf Basis dieses Konzeptes.
Das erfindungsgemäße Verfahren sieht vor, daß der in
dieser Weise feinstvermahlene Kunststoffanteil am Kohlen
stoffträger-Kunststoffstaub-Gemisch auf 1-95% eingestellt
wird. Je nach Art und Zusammensetzung des Kunststoffanteils
kann so eine erhebliche Menge an Altkunststoff zweckmäßig und
umweltfreundlich wieder verwendet werden, wobei dieses Ge
misch, wie schon weiter vorne erwähnt, gleichzeitig als Re
duktionsmittel und/oder Energieträger dient.
Gemäß vorliegender Erfindung soll das Kohlenstaub-Kunst
stoff-Gemisch als Reduktionsmittel/Energieträger pneumatisch
zugeführt und beispielsweise über Brennerlanzen in den Hoch
ofen eingeblasen werden, wobei der Kunststoffanteil optimal
groß sein kann, wenn der Kunststoffanteil am Kohlenstoffträ
ger-Kunststoff-Gemisch in Abhängigkeit von den jeweiligen
Korngrößen eingestellt ist, da dann die Transportfähigkeit
bzw. die Blasfähigkeit gewährleistet ist. Dies bedeutet, daß
der Anteil an Kunststoff um so größer sein kann, je weiter
dieses Material aufgemahlen ist. Voraussetzung für eine ef
fektive Aufmahlung von thermoplastischen Kunststoffen ist
eine geeignete, die Eingenschaften des Materials berücksich
tigende Mühle.
Ein für den Einsatz als Substitution für Schweröl ge
eignetes Reduktionsmittel/Energieträger ist erfindungsgemäß
ein Gemisch aus auf Blasfähigkeit gemahlenem Altkunststoff
und einem auf Staubfeinheit gemahlenen und auf Blasfähigkeit
getrockneten Steinkohlen-, Petrolkoks-, Steinkohlenkoks- oder
ähnlichen Kohlenstoffträgerstaub oder einem Gemisch aus ent
sprechenden Stäuben. Dieser Ersatzbrennstoff kann dann in den
verschiedenen Öfen je nach Zweckmäßigkeit gezielt in die
Brennerzone eingeblasen werden, wo er die vorteilhafteste
Wirkung erzielt. Er ist darüber hinaus lagerfähig und kann
dabei sowohl im Gemisch wie auch in Form von Einzelkomponen
ten vorgehalten und dann entsprechend dem Ofen zugeführt wer
den.
Zweckmäßigerweise beträgt der Anteil des Kunststoffes am
blasfähigen Kohlenstaub-Kunststoff-Gemisch 1-95%, wobei
sich der Anteil des Kunststoffes letztlich danach richtet,
wie weit es möglich ist, die zum Einsatz kommenden Kunststof
fe wirksam aufzumahlen. Liegen fasrige oder insbesondere
knäuelartige Strukturen vor, so ist es zweckmäßig, den Koh
lenstoffträgeranteil entsprechend zu erhöhen.
Als besonders zweckmäßig hat sich ein Gemisch erwiesen,
bei dem der Kohlenstoffträger eine Korngröße von kleiner 2 mm
und eine Restfeuchte von kleiner 1% und der Kunststoff eine
Korngröße von kleiner 0,1 bis kleiner 10 mm, vorzugsweise
kleiner 3 mm aufweist. Dieses Material ist optimal förderbar
und insbesondere im Hochofen über die Brennerlanzen gezielt
einsetzbar. Weiterhin haben erste Versuche gezeigt, daß ein
ähnliches Kohlenstaub-Kunststoff-Gemisch auch für den Zement
drehrohrofen hervorragend geeignet ist.
Die Erfindung zeichnet sich insbesondere dadurch aus,
daß ein Verfahren und ein Gemenge geschaffen ist, das sowohl
im Hochofen wie auch in anderen metallurgischen Öfen einge
setzt werden kann, um gleichzeitig als Reduktionsmittel
und/oder Energieträger zu wirken, wobei der Kohlenstoffträger
überraschend eine zuverlässige pneumatische Förderbarkeit er
gibt. Während der Altkunststoff allein nach der Zerkleinerung
pneumatisch nicht oder nur so unregelmäßig gefördert werden
kann, daß er für das Einblasen über Brennerlanzen oder Staub
brenner, insbesondere nach dem Dichtstromprinzip ungeeignet
ist, wird der gleiche Kunststoff im Gemisch mit dem Kohlen
stoffträger problemlos förderbar und einsetzbar. Dies führt
beim Hochofen dazu, daß der Koksanteil reduziert werden kann
und zwar unter gleichzeitiger Entsorgung von Problemstoffen,
insbesondere Kunststoffen. Die Kunststoffe brauchen dazu in
der Regel nur entsprechend zerkleinert zu werden, um dann im
Gemisch mit dem Kohlenstoffträger, d. h. also insbesondere
dem Steinkohlenstaub transportiert und dann später verarbei
tet zu werden. Denkbar ist es allerdings auch, die beiden
Bestandteile getrennt vorzubereiten, vorzuhalten und dann
erst praktisch vor dem Einblasen im Einblasgefäß zu vermi
schen und so in den Hochofen oder sonstigen Ofen einzugeben;
dies gilt insbesondere auch für den Zementdrehrohrofen und
ein entsprechendes Staubrenner-System.
Weitere Einzelheiten und Vorteile des Erfindungsgegen
standes ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung der
dazugehörigen Zeichnung, in der bevorzugte Ausführungsbei
spiele mit den dazu notwendigen Einzelheiten und Einzelteilen
dargestellt sind. Es zeigen:
Fig. 1 einen Hochofen mit Installationen für die Zu
fuhr von Kohlenstaub-Kunststoff-Gemischen und
Fig. 2 einen Zementdrehrohrofen mit Installationen
für die Zufuhr von Kohlenstaub-Kunststoff-Ge
mischen.
Fig. 1 zeigt einen Hochofen 1 mit dem den Möller vorhal
tenden Bunker 2. Der Möller wird über den Aufzug 3 dem
Schacht 4 zugeführt. Das geschmolzene Eisen wird dann über
den Roheisenauslauf 5 abgezogen, während die mitanfallende
Schlacke über den Schlackenauslauf 6 abgezogen wird. Das beim
Prozeß anfallende Gichtgas verläßt den Hochofen 1 über den
Gichtgasauslaß 7, wobei die benötigte erhitzte Luft über die
Heißluftzufuhrleitung 8 aus dem Winderhitzer 9 zugeführt
wird.
Dem Hochofen 1 zugeordnet ist ein Kohlenstaubsilo 10 und
ein Kunststoffsilo 11, die im vorliegenden Fall auch als ge
meinsames Vorratssilo für das fertige Kohlenstoffstaub-Kunst
stoff-Gemisch ausgeführt sein können. Von dort wird das Ge
misch den Brennerlanzen 12 in den Blasformen des Hochofens 1
pneumatisch zugeführt.
Das Kohlenstoffstaub-Kunststoff-Gemisch wird in Silo
fahrzeugen 13 angeliefert, wobei als Transportmedium für die
Entleerung der Silofahrzeuge bzw. Befüllung des Vorratssilos
10 im Gebläse 14 erzeugte Druckluft und/oder ein Inertgas (z. B.
Stickstoff) dient.
Für den Fall einer getrennten Vorratshaltung der beiden
Komponenten Kohlenstoffträger und Kunststoff muß das zusätz
liche Altkunststoffsilo 11 installiert werden. Aus den beiden
Silos 10 und 11 werden in diesem Fall die einzelnen Komponen
ten dosiert in das Einblasgefäß abgezogen, dort vermischt und
anschließend der Einblaslanze zugeführt.
Das Kohlenstaubsilo 10 und das Kunststoffsilo 11 verfü
gen über eine gemeinsame, hier nur vereinfacht wiedergegebene
Stützkonstruktion 15. Diese Stützkonstruktion 15 sorgt dafür,
daß die Leitung 16 möglichst kurz gehalten werden kann.
Fig. 2 zeigt einen Zementdrehrohrofen 18, dessen Dreh
rohr über den Antrieb 19 kontinuierlich bewegt wird. Durch
über die Länge des Drehrohres 21 verteilt angeordnete Lauf
ringe 20 ist ein gleichmäßiges Drehen gesichert.
An der der Rohmehlaufgabe gegenüberliegenden Seite des
Drehrohres 21 ist der Kohlenstaubbunker 22 angeordnet, aus
dem über das Gebläse 23 der Kohlenstaubbrenner beschickt
wird. Die Kohlenstaubeinspeisung erfolgt dabei entgegenge
setzt zur Rohmehlaufgabe.
Das Drehrohr ist über die Länge gesehen in die Vorwärm
zone 27, die Kalzinierzone 26 und die Sinterzone 25 unter
teilt, wobei die Übergänge fließend sind.
Auch im vorliegenden Fall dient der Kohlenstaubbunker 22
für das fertige Kohlenstaub-Kunststoff-Gemisch als Vorrats
silo, aus dem über das Gebläse 23 der Staubbrenner beschickt
wird.
Darüber hinaus ist auch der Fall vorgesehen, daß die
beiden Komponenten Kohlenstaub und feinvermahlener Kunststoff
erst vor Ort vermischt und anschließend dem Kohlenstaubbren
ner zugeführt werden oder aber auch getrennt einem Zweikanal
brenner aufgegeben werden können.
Zusätzlich zum Kohlenstaubbunker 22 ist ein Bunker 29
für den Kunststoff vorgesehen, wobei nach einer ersten Aus
bildung der aus dem Bunker 29 kommende Kunststoff mit dem
Kohlenstaub zusammen dem Kohlenstaubspeiser 24 zugeführt
wird. Weiter besteht die Möglichkeit, entweder mit dem glei
chen Gebläse 23 oder einem zusätzlichen Gebläse den Kunst
stoff aus dem Bunker 29 und den entsprechend genau einge
stellten Kohlenstaub aus dem Bunker 30 über die Staubförder
leitung 31 dem Drehrohr 21 zuzuführen. Dabei sind gemäß der
Darstellung nach Fig. 2 Einblasdüsen 32 und 33 vorgesehen,
die entweder gleichzeitig oder je nach Einsatzweise auch ein
zeln mit dem Gemisch aus Kunststoff und Kohlenstaub beschickt
werden.
Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein
zu entnehmenden, werden allein und in Kombination als erfin
dungswesentlich angesehen.
Claims (11)
1. Verfahren zum Herstellen von festen Reduktions
mitteln/Energieträgern zum Einsatz im Hochofen und in anderen
metallurgischen wie nicht-metallurgischen Öfen, die vorher
auf eine dem Düsenquerschnitt sowie den verbrennungstechnisch
en Anforderungen angepaßte Korngröße zerkleinert in Staub
form in den Ofen eingeblasen werden,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kohlenstoffträger auf Staubfeinheit gemahlen und vor
her und/oder gleichzeitig getrocknet wird und daß geeignete
Kunststoffsorten zerkleinert und dann mit dem Kohlen
stoffträger zusammen als Reduktionsmittel und/oder Energie
träger in den Ofen eingeblasen werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kohlenstoffträger und der Kunststoff intensiv ge
mischt werden, um dann als vorgefertigtes Gemisch dem Brenner
zugeführt zu werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kohlenstoffträger und der Kunststoff in Staubform
getrennt in ein Einblasgefäß dosiert, dort vermischt und an
schließend dem Brenner oder der Einblaslanze zugeführt wer
den.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Kohlenstoffträger Steinkohlen, Gemische aus Steinkoh
len und Petrolkoks, Steinkohlenkoksen oder ähnlichen staub
förmigen kohlenstoffhaltigen Produkten eingesetzt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 und Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kohlenstoffträger auf eine Korngröße kleiner 2 mm ge
mahlen und auf eine Restfeuchte von kleiner 2-1% getrock
net wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoffanteil am Kohlenstoffträger-Kunststoff-
Gemisch auf kleiner 0,1 bis kleiner 10 mm, vorzugsweise klei
ner 3 mm zerkleinert wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoffanteil am Kohlenstoffträger-Kunststoff-
Gemisch auf 1-95% eingestellt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kunststoffanteil am Kohlenstoffträger-Kunststoff-
Gemisch in Abhängigkeit von den jeweiligen Korngrößen einge
stellt wird.
9. Reduktionsmittel/Energieträger für den Einsatz
im Hochofen und in anderen metallurgischen wie nicht-metall
urgischen Öfen, bestehend aus einem gemahlenen Altkunststoff,
gekennzeichnet
durch ein Gemisch aus auf Blasfähigkeit gemahlenem Altkunst
stoff und einem auf Staubfeinheit gemahlenen und auf Blas
fähigkeit getrockneten Steinkohlen-, Petrolkoks-, Steinkoh
lenkoks- oder ähnlichen Kohlenstoffträgerstaub oder einem
Gemisch aus entsprechenden Stäuben.
10. Brennstoff nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil des Altkunststoffes am blasfähigen Gemenge 1-
95% beträgt.
11. Reduktionsmittel/Energieträger nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kohlenstoffträger eine Korngröße von kleiner als 2 mm
und eine Restfeuchte von kleiner 1% und der Altkunststoff
eine Korngröße von kleiner 0,1 bis kleiner 10 mm, vorzugs
weise kleiner 3 mm aufweist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19541673A DE19541673A1 (de) | 1994-11-14 | 1995-11-09 | Verfahren zum Herstellen von pneumatisch förderbaren und einblasfähigen Kohlenstaub-Kunststoff-Gemischen |
Applications Claiming Priority (2)
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DE4440463 | 1994-11-14 | ||
DE19541673A DE19541673A1 (de) | 1994-11-14 | 1995-11-09 | Verfahren zum Herstellen von pneumatisch förderbaren und einblasfähigen Kohlenstaub-Kunststoff-Gemischen |
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DE19541673A1 true DE19541673A1 (de) | 1996-08-29 |
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ID=6533157
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19541673A Withdrawn DE19541673A1 (de) | 1994-11-14 | 1995-11-09 | Verfahren zum Herstellen von pneumatisch förderbaren und einblasfähigen Kohlenstaub-Kunststoff-Gemischen |
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