DE102014002173A1 - Verfahren zur Signal- und Datenauswertung zur Bestimmung von Hinweissignalen für pathologische Zustände sowie entsprechende Vorrichtungen und Systeme - Google Patents

Verfahren zur Signal- und Datenauswertung zur Bestimmung von Hinweissignalen für pathologische Zustände sowie entsprechende Vorrichtungen und Systeme Download PDF

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Abstract

Die Erfindung betrifft Verfahren zur Signal- und Datenauswertung zur Bestimmung von Hinweissignalen für pathologische Zustände mittels einer Auswertevorrichtung, umfassend die Schritte: – Erfassen von Messdaten eines Patientendatenmanagementsystems mittels einer Datenschnittstelle der Auswertevorrichtung, – Darstellen von zumindest einem Teil der Messdaten mittels einer an die Auswertevorrichtung koppelbaren Anzeige eines Benutzerendgeräts, – Auswerten eines ersten Datensatzes der Messdaten, wobei der erste Datensatz für einen ersten pathologischen Zustand relevant ist, – Bestimmen eines ersten Hilfssignals für den ersten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des ersten Datensatzes positiv ist, – Auswertung eines Sensorsignals des Benutzerendgeräts, wenn das erste Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, wobei das Sensorsignal für einen zweiten pathologischen Zustand relevant ist, – Bestimmen eines zweiten Hilfssignals für den zweiten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des Sensorsignals positiv ist, – Auswerten eines zweiten Datensatzes der Messdaten, wenn das zweite Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, wobei der zweite Datensatz für einen dritten pathologischen Zustand relevant und unterschiedlich zu dem ersten Datensatz ist, – Bestimmen eines dritten Hilfssignals für einen dritten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des zweiten Datensatzes positiv ist, – Darstellen des jeweils zuletzt bestimmten Hilfssignals mittels der an die Auswertevorrichtung koppelbaren Anzeige eines Benutzerendgeräts, – Auswerten von einem dritten Datensatz der Messdaten, wenn das erste Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, wobei der dritte Datensatz für einen vierten pathologischen Zustand relevant und unterschiedlich zu dem ersten Datensatz ist, – Bestimmen eines vierten Hilfssignals für den vierten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des dritten Datensatzes positiv ist, – Auswerten des Sensorsignals des Benutzerendgeräts, wenn das vierte Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, und – Bestimmen des dritten Hilfssignals für den dritten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des Sensorsignals positiv ist und das vierte Hilfssignal zuvor bestimmt wurde.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Signal- und Datenauswertung zur Bestimmung von Hinweissignalen für pathologische Zustände mittels einer Auswertevorrichtung, umfassend die Schritte:
    • – Erfassen von Messdaten eines Patientendatenmanagementsystems mittels einer Datenschnittstelle der Auswertevorrichtung,
    • – Darstellen von zumindest einem Teil der Messdaten mittels einer an die Auswertevorrichtung koppelbaren Anzeige eines Benutzerendgeräts,
    • – Auswerten eines ersten Datensatzes der Messdaten, wobei der erste Datensatz für einen ersten pathologischen Zustand relevant ist,
    • – Bestimmen eines ersten Hilfssignals für den ersten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des ersten Datensatzes positiv ist,
    • – Auswertung eines Sensorsignals des Benutzerendgeräts, wenn das erste Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, wobei das Sensorsignal für einen zweiten pathologischen Zustand relevant ist,
    • – Bestimmen eines zweiten Hilfssignals für den zweiten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des Sensorsignals positiv ist,
    • – Auswerten eines zweiten Datensatzes der Messdaten, wenn das zweite Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, wobei der zweite Datensatz für einen dritten pathologischen Zustand relevant und unterschiedlich zu dem ersten Datensatz ist,
    • – Bestimmen eines dritten Hilfssignals für einen dritten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des zweiten Datensatzes positiv ist, und
    • – Darstellen des jeweils zuletzt bestimmten Hilfssignals mittels der an die Auswertevorrichtung koppelbaren Anzeige eines Benutzerendgeräts.
  • Analog zu dem Verfahren betrifft die Erfindung eine Auswertevorrichtung und ein System zur Signal- und Datenauswertung zur Bestimmung von Hinweissignalen für pathologische Zustände. Ein derart bestimmtes Hilfssignal für einen zugehörigen Zustand dient zur Entscheidungsunterstützung bei der Früherkennung einer akuten Erkrankung, beispielsweise einer septischen Erkrankung. Außerdem betrifft die Erfindung ein entsprechendes ein Computerprogramm und ein Computerprogrammprodukt.
  • Zur Unterstützung von klinischem Personal (Ärzten und Pflegekräften) und auch Patienten bei Entscheidungen über eine angemessene Gesundheitsversorgung für spezifische klinische Fragestellungen, wie der Früherkennung einer septischen Erkrankung, bestehen medizinische Richtlinien und Leitlinien, die auf systematisch entwickelten Feststellungen beruhen und das aktuelle medizinische Wissen darstellen. Während die Richtlinien bindend sind, müssen die Leitlinien jeweils an den Einzelfall angepasst werden.
  • Folgende Sepsisstadie sind bekannt:
    • 1. SIRS (Systemic Inflammatory Response Syndrome). Dieser Zustand wird definiert durch zumindest zwei der folgenden Kriterien:
    • – Fieber oder Hypothermie, bestätigt durch eine rektale, intravasale oder introvesikale Messung,
    • – Tachykardie mit einer Herzfrequenz über 90/pro Minute,
    • – Tachypnoe mit einer Frequenz über 20 Schlägen pro Minute oder Hyperventilation (arterieller Partialdruck des CO2, PaCO2 ≤ 4,3 kPa ≤ 33 mm Hg), und
    • – Leukozystose (≥ 1200 pro/mm3) oder Leukopenie (≤ 4000 pro/mm3 oder ≥ 10% unreife Neutrophile im Differenzialblutbild;
    • 2. Sepsis, definiert als SIRS als Antwort auf einen Entzündungsprozess (Infektion);
    • 3. schwere Sepsis, definiert als Sepsis mit einer Organdysfunktion oder einer Gewebe Hypoperfusion,
    • 4. septischer Schock, als schwere Sepsis sowie für wenigstens 1 Stunde ein systolischer arterieller Blutdruck von ≤ 90 mmHg.
  • Das Erkennen septischen Stadiums ist ein sehr komplexer Prozess, der auf einer Vielzahl von unterschiedlichen Sensordaten basiert. Es existieren Richtlinien zur Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge einer septischen Erkrankung (beispielsweise von der Deutschen Sepsisgesellschaft e. V., im Folgenden auch als DSG bezeichnet bzw. einem amerikanischen Pendant, der SSC).
  • Das medizinische Wissen wird immer umfangreicher und komplexer, und die Leitlinien bilden dieses Wissen in Textform ab. Während der medizinischen Behandlung, insbesondere der akutmedizinischen Behandlung, stehen dem klinischen Personal die Leitlinien bei ihrer Entscheidungsfindung praktisch so gut wie nicht zur Verfügung. Denn im klinischen Alltag werden zunehmend schnelle Entscheidungen erforderlich.
  • Zur Entscheidungsunterstützung stehen dem klinischen Personal bereits computerimplementierte Systeme, die auf Empfehlungen aus den Leitlinien und/oder der klinischen Praxis zurückgreifen, zur Verfügung.
  • Ein Softwareimplementiertes System zur Entscheidungsunterstützung umfasst beispielsweise eine Regelmaschine, die Parameter in Form von elektronisch verfügbaren Daten anhand von gespeichertem klinischen Wissen verarbeitet und ein Ergebnis nach vollständigem Durchlauf durch einen Entscheidungsbaum ausgibt. Das System kann beispielsweise in einem akutmedizinischen Bereich eines Klinikums eingesetzt werden. Hier ist beispielsweise das System „Clinical Advisories”, „IntelliVue” der Firma Philips zu nennen. Nachteilig an diesen Systemen ist, dass der Anwender keine Zwischenergebnisse erhält, die den Verlauf der Erkrankung und dessen Schweregrad verdeutlichen. Solange der Entscheidungsbaum nicht vollständig durchlaufen werden konnte, beispielsweise weil Messwerte oder Bestätigungen für eine Zustandsbestimmung fehlen, erhält das klinische Personal keinen Hinweis auf eine Tendenz der Entwicklung der septischen Erkrankung. Dies erfolgt erst dann, wenn der zu einem Stadium entsprechende Zustand der septischen Erkrankung tatsächlich bestimmbar ist.
  • Gemäß dem Prüfungsschema der genannten Richtlinie und Leitlinie ist zunächst zu prüfen, ob das Sepsisstadium „SIRS” vorliegt. Dazu sind die bereits als zugehörig genannten Kriterien auszuwerten. Sofern eine „SIRS” vorliegt, wäre als nächstes zu prüfen, ob das Sepsisstadium „SEPSIS” vorliegt. Dies ist dann der Fall, wenn zu der SIRS eine Infektion hinzukommt. Die Infektion wird ggf. von dem klinischen Personal auf einem Benutzerendgerät bestätigt, wodurch ein entsprechendes Sensorsignal von dem Benutzerendgerät generiert wird. Mit der Bestätigung der Infektion erfolgt dann ein Zustandsübergang von dem septischen Stadium „SIRS” zu dem septischen Stadium „SEPSIS”. Erst mit dem Erreichen des septischen Stadiums „SEPSIS” werden die Voraussetzungen für einen septischen Schock oder eine schwere Sepsis geprüft.
  • In der Praxis wurde jedoch festgestellt, dass sich eine Infektion eines Patienten häufig unbemerkt entwickeln. Zeitgleich oder anschließend kann sich der Gesundheitszustand eines Patienten soweit verschlechtern, dass die Voraussetzungen für einen Zustandsübergang von einem septischen Stadium „SEPSIS” zu einem septischen Schock oder einer schwere Sepsis vorliegen. Der septische Schock oder die schwere Sepsis werden jedoch nicht erkannt, da die Sepsis als solches noch nicht bestätigt ist. Nunmehr hängen zwei aufeinander folgende Zustände von einer Infektionsbestätigung ab.
  • Ein wesentlicher Nachteil bekannter Systeme ist somit, dass zunächst auf eine Bestätigung der Infektion gewartet wird, ohne einen Hinweis auf Anzeichen für einen septischen Schock oder eine schwere Sepsis zu geben. Somit wird dem Anwender die erhöhte Dringlichkeit einer Prüfung auf eine Infektion nicht verdeutlicht. Aufgrund dessen kann der Patient beispielsweise eine schwere Sepsis entwickeln, während das System auf weitere Parameter oder Eingaben zur Bestätigung der Infektion wartet. Wenn das System eine Meldung für eine potentiell vorliegende Infektion ausgibt, muss diese Meldung zunächst vom Anwender durch Prüfung auf Infektion bestätigt werden, bevor das System die Anzeichen einer Organdysfunktion und somit das Vorliegen einer schweren Sepsis oder eines septischen Schocks erkennen und dem Anwender anzeigen kann. Obwohl sich das Krankheitsbild während des Wartens auf die Bestätigung der Infektion also schon gewandelt haben kann, wird der Anwender nicht auf den möglicherweise bereits vorliegenden verschlechterten Zustand der schweren Sepsis oder des septischen Schocks aufmerksam gemacht.
  • Deshalb sind Unterstützungsmittel wünschenswert, die auch bei einer unbeobachteten oder bislang noch nicht bestätigten Infektion automatisch auf eine weitere Verschlechterung des Patientengesundheitszustandes hinweisen.
  • Es ist eine Aufgabe der Erfindung ein Verfahren, eine Vorrichtung und ein System bereitzustellen, die die Früherkennung einer akuten Erkrankung, beispielsweise einer septischen Erkrankung, verbessern insbesondere beschleunigen. Des Weiteren sollen die vorstehend beschriebenen Nachteile bei Systemen aus dem Stand der Technik überwunden werden.
  • Die Aufgabe der Erfindung wird jeweils durch die unabhängigen Patentansprüche gelöst.
  • Gemäß einem ersten Aspekt wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Signal- und Datenauswertung zur Bestimmung von Hinweissignalen für pathologische Zustände mittels einer Auswertevorrichtung, umfassend die Schritte:
    • – Erfassen von Messdaten eines Patientendatenmanagementsystems mittels einer Datenschnittstelle der Auswertevorrichtung,
    • – Darstellen von zumindest einem Teil der Messdaten mittels einer an die Auswertevorrichtung koppelbaren Anzeige eines Benutzerendgeräts,
    • – Auswerten eines ersten Datensatzes der Messdaten, wobei der erste Datensatz für einen ersten pathologischen Zustand relevant ist,
    • – Bestimmen eines ersten Hilfssignals für den ersten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des ersten Datensatzes positiv ist,
    • – Auswertung eines Sensorsignals des Benutzerendgeräts, wenn das erste Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, wobei das Sensorsignal für einen zweiten pathologischen Zustand relevant ist,
    • – Bestimmen eines zweiten Hilfssignals für den zweiten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des Sensorsignals positiv ist,
    • – Auswerten eines zweiten Datensatzes der Messdaten, wenn das zweite Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, wobei der zweite Datensatz für einen dritten pathologischen Zustand relevant und unterschiedlich zu dem ersten Datensatz ist,
    • – Bestimmen eines dritten Hilfssignals für einen dritten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des zweiten Datensatzes positiv ist, und
    • – Darstellen des jeweils zuletzt bestimmten Hilfssignals mittels der an die Auswertevorrichtung koppelbaren Anzeige eines Benutzerendgeräts,
    • – Auswerten von einem dritten Datensatz der Messdaten, wenn das erste Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, wobei der dritte Datensatz für einen vierten pathologischen Zustand relevant und unterschiedlich zu dem ersten Datensatz ist,
    • – Bestimmen eines vierten Hilfssignals für den vierten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des dritten Datensatzes positiv ist,
    • – Auswerten des Sensorsignals des Benutzerendgeräts, wenn das vierte Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, und
    • – Bestimmen des dritten Hilfssignals für den dritten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des Sensorsignals positiv ist und das vierte Hilfssignal zuvor bestimmt wurde.
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand des Verfahrens beschrieben. Hierbei erwähnte Ausführungsformen, alternative Lösungen mit weiteren Merkmalen und Vorteilen sind ebenso auch auf die anderen Anspruchsformen, also auf die Auswertevorrichtung, das System, das Computerprogramm und das Computerprogrammprodukt zu übertragen und umgekehrt. Demnach können auch die Unteransprüche, die zu dem Verfahren formuliert und/oder beschrieben sind, auf die übrigen Anspruchskategorien übertragen werden und umgekehrt. Dabei sind die jeweiligen funktionalen Merkmale des Verfahrens für die Auswertevorrichtung und/oder das System durch entsprechende Schaltkreismodule oder Mikroprozessorblöcke implementiert, die dazu ausgebildet sind, die jeweilige Funktionalität zu übernehmen.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es nunmehr möglich, ohne auf eine Bestätigung einer Infektion bzw. eines bestimmten Zustands warten zu müssen, einen Hinweis auf Anzeichen für einen nachfolgenden, wichtigen Zustand, wie einen septischen Schock oder eine schwere Sepsis, zu geben. Dem Anwender wird mit der Einführung des vierten Zustands die erhöhte Dringlichkeit einer Prüfung auf einen bestimmten, nachfolgenden Zustand, vorzugsweise eine Infektion, verdeutlicht. Damit kann effektiv verhindert werden, dass ein Patient beispielsweise eine schwere Sepsis entwickelt, während auf einen weiteren Parameter oder eine Eingabe zur Bestätigung der Infektion gewartet wird. Mit Hilfe des vierten Zustands kann der Anwender also über problematische Konstellation so früh wie möglich unterrichtet werden, um ggf. weitere Messungen und/oder Maßnahmen einleiten zu können.
  • Im Sinne der Erfindung ist ein pathologischer Zustand ein automatisch berechenbarer und damit bestimmbarer Zustand, der auf Messdaten und/oder mindestens einem Sensorsignal basiert.
  • Bei den Messdaten handelt es sich um die Ergebniswerte von Messungen physiologischer Messgrößen eines Patienten. Außerdem können die Messdaten Ergebniswerte von physikalischen, chemischen oder biologischen Messgrößen umfassen, die an oder bei dem Patienten gemessen wurden. Die Messdaten können beispielsweise Ergebniswerte umfassen, die eine Körpertemperatur, eine Herzfrequenz, eine Atemfrequenz, ein Blutdruck und/oder einen Leukozyten-Wert eines Patienten darstellen. Somit können die Messdaten die Vitaldaten eines Patienten darstellen.
  • Die Messdaten können wertdiskret und/oder zeitdiskret sein. Die Messdaten können automatisch erfasst werden. Die Messdaten können von einem Medizingerät oder mehreren Medizingeräten stammten. Medizingeräte sind beispielsweise Beatmungsgeräte, Anästhesiegeräte, Patientenmonitore, hämodynamische Monitore, Laborgeräte (beispielsweise zur Blutanalyse), Körpertemperaturmessgeräte, Atemfrequenzmessgeräte, Blutzuckermessgeräte, Elektrokardiographen, Elektroimpendanztomographen, Elektroenzephalographen und/oder Elektromyographen. Die Messdaten können beispielsweise Körpertemperatur (Body Temperature, T), Herzfrequenz (Heart Rate, HR), Blutdruck (Blood Pressure) und/oder einen Leukozyten-Wert umfassen. Die Messdaten können wertdiskret und/oder zeitdiskret sein. Die Messdaten können automatisch erfasst und/oder manuell eingegeben werden.
  • Für die Ausführung des Verfahrens ist es vorgesehen, dass dem Benutzer oder dem Anwender ein Benutzerendgerät zur Verfügung steht. Dieses Benutzerendgerät ist eine Anzeige an ankoppelbar. Die Anzeige kann also unmittelbar physisch an das Benutzerendgerät angeschlossen werden oder in das Benutzerendgerät integriert sein. Alternativ oder ergänzend kann eine Anzeige über eine Datenverbindung mit dem Benutzerendgerät verbunden und somit entsprechend gekoppelt sein. Ein Sensorsignal des Benutzerendgeräts entsteht somit unmittelbar an dem Benutzerendgerät oder an der daran gekoppelten Anzeige. Dies kann beispielsweise durch Betätigung eines Schalters erfolgen. Alternativ oder ergänzend kann das Sensorsignal mittels manueller Berührung eines Touch-Displays und/oder durch Betätigung einer anderen Eingabeeinheit des Benutzerendgeräts generiert werden. Besonders bevorzugt entsteht das Sensorsignal, indem zunächst ein Bestätigungssymbol auf einer Anzeige des Benutzerendgeräts ausgegeben wird, und der Anwender oder Benutzer das Bestätigungssymbol auf der Anzeige berührt. Somit handelt es sich bei dem Sensorsignal bevorzugt nicht um Messdaten. Denn diese werden mittels einer Datenschnittstelle von einem Patientendatenmanagementsystem erfasst.
  • Ein Patientendatenmanagementsystem ist ein System zur rechnergestützten Speicherung und Zurverfügungstellung von Messdaten die einen Patienten charakterisieren. Das Patientendatenmanagementsystem dient also dazu, die oftmals unterschiedlichen Messdaten eines Patienten zu konsolidier, sammeln, einzulesen und/oder zu akquirieren.
  • Die Datenschnittstelle kann nach dem PUSH- oder PULL-Prinzip ausgebildet sein. In einer bevorzugten ersten Ausführungsform der Erfindung (PULL-Betrieb) fordert die Datenschnittstelle aktiv das Erfassen der Messdaten an. Alternativ kann das Erfassen der Messdaten gemäß einer ebenfalls vorteilhaften zweiten Ausführungsform von dem Patientendatenmanagementsystem getriggert und/oder ausgelöst werden, vorzugsweise sobald dieses neue bzw. aktualisierte Messdaten abgibt (PUSH-Betrieb). Das Erfassen der Messdaten kann kontinuierlich, quasikontinuierlich und/oder wiederholt oder durch Anfrage des Benutzers aktiviert werden.
  • Die Auswertevorrichtung ist bevorzugt eine physikalische, gegenständliche Vorrichtung zum Einsatz im klinischen Umfeld, die bevorzugt im intensivmedizinischen Bereich zur Anwendung kommt. Alternativ kann es vorgesehen sein, dass die Auswertevorrichtung als logische Einheit oder Instanz einer elektronischen Datenverarbeitungsvorrichtung ausgestaltet ist. Die Auswertevorrichtung kann mit Schnittstellen, insbesondere Datenschnittstellen oder Ausgabeschnittstellen, ausgebildet sein, um an andere Medizingeräte angeschlossen zu sein. So kann die Auswertevorrichtung an eine Anzeige, insbesondere ein Display, eines Benutzerendgeräts gekoppelt sein, um zumindest einen Teil, insbesondere eine vorbestimmte oder auswahlbare Auswahl, der Messdaten optisch darzustellen. Außerdem kann es vorgesehen sein, dass die Auswertevorrichtung in ein anderes elektronisches Gerät, z. B. ein Telekommunikationsendgerät (Smartphone, Tablet-PC etc.), oder gemeinsam mit dem Patientendatenmanagementsystem in einem elektronischen Gerät integriert.
  • Die Auswertevorrichtung kann als Prozessor oder Mikroprozessor ausgebildet sein. In einer weiteren Ausbildung kann die Auswertevorrichtung als Hardwareimplementierung (z. B. als ASIC: (ASIC: Application Specific Integrated Circuit) oder als FPGA (FPGA: Field Programmable Gate Array) implementiert sein. In einer weiteren ebenfalls bevorzugten Ausführungsform kann die Auswertevorrichtung vollständig oder teilweise als Softwareapplikation implementiert sein, die auf unterschiedlichen Systemen bereitgestellt werden kann. So ist es zum einen möglich, die softwareimplementierte Auswertevorrichtung oder die softwareimplementierten Abschnitte derselben auf einem eigenständigen Computer (Personal Computer, Computernetzwerk, mobiles Endgerät, Laptop etc.) bereitzustellen oder in ein Patientendatenmanagementsystem zu integrieren bzw. zu implementieren. Andernfalls kann die Auswertevorrichtung als physikalischbauliche Einheit auch in ein elektronisches Gerät integriert sein. Eine besonders bevorzugte Ausführungsform bezieht sich auf die Implementierung der Auswertevorrichtung auf einem mobilen Endgerät (z. B. Tablet-PC). Das mobile Endgerät kann ein Touch-Screen (als berührungssensitives Display) umfassen. Eine Ausführungsform bezieht sich auf ein oberflächenkapazitives Touch-Screen. Alternative Ausbildungen beziehen Sie auf induktive oder projiziert-kapazitive Touch-Screens.
  • Das Benutzerendgerät mit der Anzeige kann ein beliebiges Endgerät sein, das im klinischen Umfeld zum Einsatz kommen kann. So kann das Benutzerendgerät ein Medizingerät mit einer Anzeige sein. Eine Auswahl an bekannten Medizingeräten wurde bereits benannt, auf die hier Bezug genommen wird. Ein Benutzerendgerät kann aber auch ein mobiles Handgerät mit einer Funkdatenschnittstelle und einem Display sein. Die Anzeige kann als ein elektronischer Baustein zur Ausgabe eines Signals ausgebildet sein. Vorzugsweise umfasst das Benutzerendgerät ein berührungssensitives Display oder es ist als solches ausgebildet.
  • Bevorzugt ist es vorgesehen, dass zumindest alle für den jeweils bestimmten Zustand relevanten Messdaten dargestellt werden. Besonders bevorzugt kann es vorgesehen sein, dass auch die verfügbaren Messdaten dargestellt werden, die für einen noch nicht bestimmten Zustand relevant sind. Die für einen noch nicht bestimmten Zustand noch nicht verfügbaren Messdaten können jeweils durch einen entsprechenden Platzhalter oder Symbol dargestellt werden. Damit entsteht der Vorteil, dass der Benutzer unmittelbar auf ggf. erforderliche Maßnahmen (z. B. zur Datenermittlung) hingewiesen wird.
  • Wie zuvor erwähnt, dient das Patientenmanagementsystem zumeist dazu, die oftmals unterschiedlichen Messdaten eines Patienten zu konsolidieren, zu sammeln, einzulesen und/oder zu akquirieren. Diese Messdaten können einen Patienten charakterisieren. Außerdem können die Messdaten zumeist unterschiedliche Parameter kategorisiert werden. So kann beispielsweise jeweils ein Parameter für die Herzfrequenz, den Blutdruck, die Atemfrequenz und/oder dergleichen vorgesehen sein. Jeder der Parameter oder eine bestimmte Auswahl der Parameter kann für einen bestimmten Zustand relevant sein. Um die Auswertung der Messdaten möglichst effizient zu halten, ist es vorgesehen, jeweils einen Datensatz der Messdaten auszuwählen. Ein derartiger Datensatz kann deshalb eine Untermenge der Messdaten und/oder eine bestimmte Auswahl der Parameter der Messdaten umfassen.
  • Bestimmte Messwerte oder eine Auswahl von Messwerten – vorzugsweise jeweils auch als ein Datensatz der Messwerte bezeichnet – sind zustandsrelevant. Sie repräsentieren also zugehörige Messgrößen wie physikalische, chemische oder biologische Messgrößen, die bei einem Sepsismonitoring relevant sind und können Rückschlüsse auf einen septischen Zustand ermöglichen, der mit den jeweiligen Messgrößen korreliert, die an oder bei dem Patienten gemessen wurden. Analog zu den Messwerten können wie zuvor genannten Zusammenhänge auch für einen Sensorsignal gelten.
  • Zustände können in mehreren Klassen einer septischen Erkrankung unterteilt werden, insbesondere umfassend eine SIRS (systemic inflammatory response syndrom), eine Organdysfunktion (entspricht einer Fehlfunktionen eines Organs), eine Sepsis, eine schwere Sepsis und/oder einen septischen Schock. Diese Klassifikation entspricht den aktuellen Richtlinien der DSG e. V. (deutsche Gesellschaft für Sepsis). Besonders bevorzugt korrespondiert der erste Zustand zu einer SIRS, der zweite Zustand zu einer Sepsis, der vierte Zustand zu einer Organdysfunktion und/oder der dritte Zustand zu einer schweren Sepsis oder einem septischen Schock. Die Klassifikation kann in einer Vorbereitungsphase definiert werden. Darüber hinaus können die Zustände auch die Klassen „keine Infektion” oder einen „undefinierter Zustand” umfassen. Des Weiteren kann es für jeden Zustand zwei Stati geben: einen unbestätigten und einen bestätigten. Der unbestätigte Status kann durch eine Bestätigungseingabe auf einer bereitgestellten Schaltfläche auf der Anzeige, insbesondere das Benutzerendgerät, in einen bestätigten Status transformiert werden. Dies kann automatisch im System vermerkt werden. Insbesondere sind die Zustände mit ihrem Status in einem grafischen Symbol auf einer Benutzeroberfläche mittels der Anzeige repräsentiert.
  • Nicht jeder der Parameter der Messdaten hat Einfluss auf einen der Zustände. Darüber hinaus kann es vorkommen, dass einer der Parameter zwar Einfluss auf einen der Zustände, jedoch der gleiche Parameter keinen oder zumindest so gut wie keinen Einfluss auf einen anderen Zustand hat. Für die Bestimmung eines Hilfssignals für einen Zustand sind deshalb vorzugsweise nur bestimmte Messwerte und/oder Sensorsignale relevant, nämlich jene mit dem entsprechenden Einfluss. Um auch hier die Auswertung möglichst einfach und effizient halten zu können, kann die Auswahl der zu berücksichtigenden Messwerte oder Hilfssignale auf jene mit einem besonderen hohen Einfluss auf den jeweiligen Zustand reduziert sein. Deshalb ist es vorgesehen, dass ein erster Datensatz der Messdaten ausgewertet wird, um ein erstes Hilfssignal für einen ersten Zustand zu bestimmen. Für die übrigen Zustände beziehungsweise Hilfssignale gilt entsprechendes. Ein Datensatz kann deshalb auf die Teilmenge der Messdaten und/oder auf die Parameter der Messdaten reduziert sein, die einen bestimmten Einfluss auf den jeweiligen Zustand hat bzw. haben. Die Messdaten bzw. Sensorsignale können beispielsweise dann für einen Zustand relevant sein, wenn sie bzw. ihre Werte mit physikalischen, chemischen und/oder biologischen Messgrößen korrelieren, die Rückschlüsse auf einen septischen Zustand ermöglichen.
  • Der Begriff „Auswerten” bezieht sich auf eine automatische und computerimplementierte Analyse der Messdaten, die für einen septischen Zustand relevant sind. Mit der Analyse kann berechnet werden, ob die Messdaten einen Wert und/oder eine Tendenz aufweisen, die einem septischen Zustand zugeordnet werden können. Die Analyse umfasst beispielsweise einen Vergleich von Messgrößen der Messdaten mit zugehörigen Schwellwerten. Alternativ oder ergänzend kann ein Vergleich von Gradienten der Messgrößen mit zugehörigen Schwellwerten erfolgen. Ein Ergebnis der Analyse kann sodann angeben, ob die Messdaten Werte und/oder Tendenzen aufweisen, die einem septischen Zustand zugeordnet werden können. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn zumindest eine Messgröße der Messdaten größer als ein zugehöriger Schwellwert und/oder wenn zumindest ein Gradient einer Messgröße der Messdaten größer als ein zugehöriger Schwellwert ist. Mit anderen Worten können die Messwerte und/oder das Sensorsignal zur Auswertung auf Nichteinhaltung eines vorbestimmten Normalbereichs oder mindestens eines Schwellwert geprüft werden, um bei fehlender Einhaltung ein positives Ergebnis auszugeben. Die Auswertung ist bevorzugt patientenbezogen und/oder patientenspezifisch. Außerdem können für die jeweilige Auswertung die für den jeweiligen Zustand relevanten Messdaten verwendet werden. Dies sind beispielsweise Messgrößen von Sensorsignalen und/oder Sensordaten und/oder Messwerte von Messdaten. Die Auswertung von Messdaten und Sensorsignalen kann also analog ausgestaltet sein.
  • Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass verschiedene Hilfssignale für die Zustände bestimmt werden können. Das jeweilige Hilfssignal für den zugehörigen Zustand wird aktiviert, wenn ein Ergebnis einer entsprechenden Auswertung positiv ist. Gegebenenfalls wird darüber hinaus vorausgesetzt, dass zuvor ein Hilfssignal für einen anderen Zustand bestimmt wurde. Durch die Bestimmung eines Hilfssignals für einen neuen Zustand und anschließender, manueller Bestätigung durch den Benutzer erfolgte deshalb ein Zustandsübergang von dem vorherigen Zustand zu dem jeweils neuen Zustand. Mit Erreichen eines neuen Zustands kann somit der vorherige Zustand aufgehoben werden. Sofern die Voraussetzungen für den aktuellen Zustand nicht mehr vorliegen, kann ein Zustandsübergang auch in umgekehrter Richtung, also von dem aktuellen Zustand zu dem vorherigen Zustand, erfolgen, wobei eine entsprechende Rücknahmebestätigung durch den Benutzer erfolgen muss.
  • Das jeweils zuletzt bestimmte Hilfssignal eines Zustands kann visuell auf der Anzeige des Benutzerendgeräts dargestellt werden. Dazu kann es vorgesehen sein, dass das zuletzt bestimmte Hilfssignal für einen Zustand als visuell wahrnehmbares Signal (z. B. in Form eines Symbols) oder als komplexes optisches Signal in Form einer tabellarischen Darstellung dargestellt wird. In einer Übersichtsdarstellung können mehrere Attribute für einen Patient in einer Zeile oder Spalte visualisiert werden. Die Attribute umfassen vorzugsweise eine Identifikation des Patienten (z. B. über den Namen oder über eine Identifikationsnummer), eine Klassifikation des Zustands (Sepsisstatus), ein Positionssignal (z. B. durch Kennzeichnung des jeweiligen Bettes oder der Abteilung) und/oder weitere, konfigurierbare zustandsrelevante Parameter. Darüber hinaus kann noch ein weiteres Konfirmationsfeld vorgesehen sein. In dem Konfirmationsfeld kann gekennzeichnet werden, ob der zu dem Hilfssignal zugehörige Zustand bereits bestätigt ist oder nicht (unbestätigt). Die Bestätigung kann über die Anzeige, die hierzu interaktiv ausgestaltet sein kann, durch ein Eingabesignal seitens des ärztlichen Personals (gegebenenfalls Benutzer) erfolgen. Ergänzend kann das zuletzt bestimmte Hilfssignal für den Zustand als ein akustisches Signal ausgegeben werden. Hierzu kann das Benutzerendgerät eine entsprechende akustische Ausgabeeinheit vorweisen. Üblicherweise wird das Hilfssignal jedoch als Ausgabe (output) auf einem Monitor visualisiert. Die Visualisierung des Hilfssignals ist vorzugsweise interaktiv, so dass auf der Oberfläche der Anzeige beziehungsweise des Monitors Schaltflächen vorgesehen sind, mit denen ein Benutzer weitere Maßnahmen und/oder Prozesse einleiten kann (insbesondere die Anzeige einer patientenspezifischen Detaildarstellung oder von Befehlen zur Anforderung von noch fehlenden Daten). Gemäß der Erfindung ist es vorgesehen, das jeweils zuletzt bestimmte Hilfssignal für einen Zustand mittels einer Anzeige darzustellen.
  • Die Auswertevorrichtung kann noch eine weitere Schnittstelle umfassen, nämlich eine Regelwerkschnittstelle, die vorzugsweise eine Schnittstelle zu einer Datenbank ist, in der ein Ablaufplan (Workflow) zur Verarbeitung und/oder Auswertung der erfassten Messdaten und/oder des mindestens einen Sensorsignals abgelegt ist. Die Datenbank kann als Wissensbasis implementiert sein. In der Wissensbasis können auch die Richtlinien zur Beurteilung von Sepsiserkrankungen vorgehalten werden. Die Datenbank und/oder die Wissensbasis können vorteilhafterweise körperlich unabhängig von der Auswertevorrichtung ausgestaltet sein. Vorzugsweise ist die Datenbank als separate Instanz der Auswertevorrichtung zugeschaltet. In der Datenbank kann auch ein Regelwerk (rule engine) implementiert sein, um festzulegen, wie die jeweiligen Messdaten und des mindesten einen Sensorsignals zu verarbeiten und/oder auszuwerten sind.
  • Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass die Auswertungen nach einem Ablaufplan ausgeführt werden. Der Ablaufplan ist vorzugsweise eine elektronische Repräsentation eines Workflows mit einer Folge von Befehlen zur Daten- und/oder Signalverarbeitung. Dabei kann es um eine Verarbeitung mit zeitlichen Vorgaben, wann welche Berechnungen auszuführen sind, handeln. Alternativ kann es sich um eine Verarbeitung mit Ereignisvorgaben handeln. In dem Ablaufplan kann ein Entscheidungsbaum implementiert sein, der üblicherweise hierarchisch ist und mehrere Zweige umfasst. Üblicherweise ist eine sequentielle Struktur vorgegeben, die darauf basiert, dass bestimmte Daten und/oder Signale zu einem bestimmten Zeitpunkt verarbeitet werden. Der Ablaufplan kann dynamisch und insbesondere in Abhängigkeit davon ermittelt werden, welche Daten und Sensorsignale erfasst worden sind und welche (noch) nicht.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird mittels der Anzeige ein bestimmtes Hilfssignal für einen Zustand ausgegeben, der eine grafische Repräsentation einer Klassifikation der Messdaten und/oder des mindestens einen Sensorsignals in Sepsisklassen gemäß den in der Datenbank vorgehaltenen Sepsisrichtlinien umfasst. In einer Konfigurationsphase können hier noch weitere Klassen in Bezug auf die Sepsis hinzugefügt werden. So ist es beispielsweise möglich, neben den vorstehend erwähnten vier Klassen noch mindestens eine Klasse zu umfassen. Den unterschiedlichen Sepsisklassen werden vorzugsweise unterschiedliche Symbole und/oder unterschiedliche Kennzeichnungen zugeordnet. So kann beispielsweise ein Hilfssignal für einen septischen Schock mit roter Farbe und einem eckigen Symbol gekennzeichnet sein, während ein Hilfssignal für eine Sepsis in gelber Farbe (mit einem abgerundeten Symbol) repräsentiert wird. Dies hat den Vorteil, dass ein Anwender noch mehr Informationen erhält und unmittelbar auf einen Blick sehen kann, welche Sepsisklassifikation und damit welches Hilfssignal für den jeweiligen Sepsiszustand berechnet wurde. Bevorzugt erfolgt die Kennzeichnung der Grenzwertüberschreitungen oder -unterschreitungen der betroffenen Messdaten beziehungsweise des mindestens einen Sensorsignals korrespondierend zu der jeweiligen Sepsisklassifikation. Falls also beispielsweise die Überschreitung der „Herzfrequenz” verursachend für die Klassifikation „schwere Sepsis” ist, wird der verursachende Messwert beispielsweise in derselben Farbe oder in einer anderen übereinstimmenden Hervorhebung dargestellt wie die Sepsis-Klasse „schwere Sepsis”. Für unterschiedliche Sepsiszustände werden also bevorzugt unterschiedliche Kennzeichnungen verwendet. Ebenso werden vorzugsweise unterschiedliche Kennzeichnungen für die unterschiedlichen Grenzwertüber- bzw. -unterschreitungen der Messwerte beziehungsweise Sensorsignale verwendet. Die Klassifikation wird bevorzugt durch ein jeweiliges Klassifikationssymbol repräsentiert und kennzeichnet also, ob die erfassten Daten und Signale auf ein SIRS, eine Sepsis, eine schwere Sepsis oder ein septischer Schock hinweisen. Die Auswertung ist somit keine Diagnose, da es sich nur um eine Berechnung von Daten und/oder Signalen handelt, die eine medizinische Vermutung oder einen Verdacht nahelegen. Dieser Verdacht muss dann immer noch durch einen Arzt bestätigt werden. Die bestimmten Hilfssignale der Zustände werden deshalb vorzugsweise jeweils als Hilfssignal eines unbestätigten Zustands in ihrer jeweiligen Darstellung auf der Anzeige gekennzeichnet.
  • In den Regeln kann definiert sein, dass diejenigen Messdaten und/oder Sensorsignale, die eine Änderung eines Hilfssignals bewirken, korrespondierend zur Kennzeichnung des Hilfssignals auf der Anzeige dargestellt werden. Wenn beispielsweise in einer Ausführungsvariante ein Hilfssignal für einen septische Schock in der Farbe „orange” gekennzeichnet ist, so könne automatisch alle grenzüberschreitenden Messdaten und/oder Sensorsignale ebenfalls in orange gekennzeichnet sein, die die Änderung des Hilfssignals bewirken. Dies sind vorzugsweise die Messdaten und/oder Sensorsignale, die ursächlich für die Klassifikation eines septischen Schocks sind. Diese automatische Korrespondenz bringt wichtige Zeit- und Performancevorteile in der praktischen Anwendung. Der Benutzer sieht unmittelbar, welche Messdaten und/oder Sensorsignale für welches bestimmte Hilfssignal eines Zustands herangezogen worden sind. Wobei zu beachten ist, dass es sich bei diesen Zuständen bevorzugt nicht um Patientenzustände handelt, sondern um Messwertzustände, denen rein rechnerisch ein Hilfssignal zugeordnet wird, das auf eine mögliche Bewertung hinweist. Diese mögliche Bewertung sollte noch in einem nachfolgenden Schritt manuell durch den Benutzer bewertet und bestätigt werden.
  • Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass das jeweils zuletzt bestimmte Hilfssignal mittels der an die Auswertevorrichtung koppelbaren Anzeige eines Benutzerendgeräts dargestellt wird und dass mit der Ausgabe des Hilfssignals ein jeweils zugehöriges Aufforderungssignal mittels der an die Auswertevorrichtung koppelbaren Anzeige eines Benutzerendgeräts dargestellt wird, um den zugehörigen Zustand mittels einer manuellen Eingabe zu bestätigen oder abzulehnen. Der Benutzer erhält also durch das angezeigte Hilfssignal einen Hinweis darauf, dass es zu einer Zustandsänderung gekommen sein kann. Dies bedarf jedoch der manuelle Überprüfung durch den Benutzer. Hat der Benutzer dem Zustand erkannt, kann er das auf der Anzeige ausgegebene Hinweissignal bestätigen. Der Benutzer den Zustand nicht erkannt beziehungsweise ist er der Auffassung, dass der Zustand nicht vorhanden ist, so kann der Benutzer das Hilfssignal ablehnen. Die Bestimmung des Zustands obliegt also dem Benutzer.
  • Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass jede der Auswertungen von einem Datensatz durch Vergleich von Werten des Datensatzes mit einem jeweils zugehörigen Normalwertbereichen erfolgt, wobei die Auswertung positiv ist, wenn mindestens ein Wert einen zugehörigen Normalwertbereich übersteigt oder wenn eine vorbestimmte Gruppe der Werte des Datensatzes oder alle Werte des Datensatzes die zugehörigen Normalwertebereiche übersteigen. Bevorzugt kann mit dem Überschreiten alternativ oder ergänzend auch ein Unterschreiten gemeint sein. Der jeweilige Datensatz kann somit besonders einfach und kontinuierlich überwacht und ausgewertet werden. Die Auswertung kann auch durch Veränderungen der Werte des Datensatzes getriggert sein, um jeweils unmittelbar nach einer Werteveränderung einen neue Bewertung auszuführen.
  • Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass die Auswertung des Sensorsignals positiv ist, wenn ein Sensorsignalwert des Sensorsignals oder dessen Gradient einen jeweils zugehörigen Schwellwert übersteigt. Bevorzugt kann mit dem Überschreiten alternativ oder ergänzend auch ein Unterschreiten gemeint sein. Die Auswertung des Sensorsignals und des zuvor genannten Datensatzes erfolgt vorzugsweise analog. Das Sensorsignal kann also kontinuierlich ausgewertet werden. Dazu kann der Vergleich mit einem Grenzwert erfolgen, wobei ein positives Ergebnis bestimmt wird, wenn das Sensorsignal den Grenzwert erreicht oder diesen schneidet.
  • Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass das Sensorsignal des Benutzerendgeräts mittels einer Benutzereingabeeinheit des Benutzerendgeräts erfasst wird. Die Benutzereingabeeinheit ist vorzugsweise ein Touchsensor einer Anzeige oder eines Displays des Benutzerendgeräts. Der Anwender kann also das Benutzerendgerät verwenden, um das Sensorsignal zu erzeugen und ggf. eine Änderung des Hilfssignals des zugehörigen Zustands herbeizuführen. In diesem Fall kann das Sensorsignal diskrete Werte annehmen. Eine Auswertung des Sensorsignals kann somit auf den Signalwert des Sensorsignals gerichtet sein. Überschreitet beziehungsweise unterschreitet der Signalwert den zugehörigen Schwellwert, kann die Auswertung positiv sein.
  • Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass das Sensorsignal durch eine Benutzerabfrage generiert wird, die erfolgt, wenn das zu dem ersten oder dem vierten Zustand korrespondierende Hilfssignal bestimmt ist. Durch die Benutzerabfrage ist die Generierung eines Sensorsignals nicht zu jedem Zeitpunkt möglich. Vielmehr werden die Zeiträume durch die Hilfssignale bestimmt. Liegen das erste oder das vierte Hilfssignal vor, so kann eine Benutzerabfrage erfolgen. Mit dieser Benutzerabfrage entsteht ein Sensorsignal, das sodann ausgewertet wird. Ergibt die Benutzerabfrage beziehungsweise das damit entstandene Sensorsignal, dass ein zugehöriger Schwellenwert nicht überschritten wird, ist das Ergebnis der zugehörigen Auswertung nicht positiv. Wird hingegen der zugehörige Schwellwert überschritten beziehungsweise unterschritten, so ist es bevorzugt vorgesehen, dass die zugehörige Auswertung positiv ist. Damit erfolgt sodann eine Änderung des Hilfssignals.
  • Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass zur Benutzerabfrage eine Liste mit Einträgen auf der Anzeige des Benutzerendgeräts visualisiert wird, wobei jedem Eintrag ein entsprechendes Sensorsignal zugeordnet ist. Mit der Auswahl eines Eintrags aus der Liste kann ein zugehöriges der Auswertung zugeführt werden. Dabei ist es bevorzugt vorgesehen, dass nicht jeder Eintrag aus der Liste ein zugehöriges Sensorsignals aufweist, dass einen Schwellwert bei der Auswertung überschreitet beziehungsweise unterschreitet. Somit führt die Auswahl nicht jedes Eintrages aus der Liste zu einer Änderung des Hilfssignals.
  • Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass der dritte Datensatz dem zweiten Datensatz gleicht. Ausgehend von dem ersten Hilfssignal für den ersten Zustand beziehungsweise einen SIRS-Zustand können zwei Änderungen der Hilfssignale erfolgen. Einerseits kann ein Übergang zu dem zweiten Hilfssignal für den zweiten Zustand beziehungsweise zu einem Sepsis-Zustand erfolgen. Dazu wäre zu prüfen, ob das Sensorsignal einen bestimmten Schwellwert überschreitet beziehungsweise unterschreitet. Andererseits könnte ein Übergang zu dem vierten Hilfssignal für den vierten Zustand beziehungsweise für einen OrganDys-Zustand erfolgen. Hierbei wäre ein dritter Datensatz auszuwerten. Sofern das zweite Signal für den zweiten Zustand beziehungsweise den Sepsis-Zustand bestimmt wurde, kann ein Übergang zu dem dritten Hilfssignal für den dritten Zustand beziehungsweise für den Schwere-Sepsis-Zustand erfolgen. Dazu wäre ein zweiter Datensatz auszuwerten. Für den entsprechenden Übergang ist es bevorzugt vorgesehen, dass die gleichen Daten ausgewertet werden, wie sie für einen Übergang von dem ersten Hilfssignal für den ersten Zustand zu dem vierten Hilfssignal für den vierten Zustand ausgewertet werden. Es handelt sich hierbei bevorzugt um die Auswertung der Daten hinsichtlich Indikationen für eine Fehlfunktion eines Organs. Deshalb können der zweite Datensatz und der dritte Datensatz übereinstimmen. Hierbei sind nicht zwingend die zugehörigen Werte gemeint, da sich diese mit der Zeit ändern können. Vielmehr sind damit bevorzugt die zugehörigen Parameter gemeint.
  • Eine bevorzugte Ausgestaltung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, dass das zweite Signal für zweiten Zustand bestimmt wird, wenn gleichzeitig ein positives Ergebnis der Auswertung des Sensorsignals und ein positives Ergebnis der Auswertung des dritten Datensatzes erzeugt werden. Wie zuvor erwähnt, können ausgehend von dem ersten Hilfssignal für den ersten Zustand zwei unterschiedliche Zustandsübergänge erfolgen. Für den Fall das die Voraussetzungen für beide zuvor genannten Übergänge gleichzeitig vorliegen, ist es bevorzugt vorgesehen, dass ein Übergang zu dem zweiten Hilfssignal für den zweiten Zustand erfolgt. Alternativ kann es auch vorgesehen sein, dass anstatt dessen der Übergang zu dem vierten Hilfssignal für den vierten Zustand erfolgt.
  • Gemäß einer weiteren, vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Kennzeichnung von Normal- oder Grenzwertüberschreitungen (bzw. -unterschreitungen) interaktiv. Damit wird es möglich, ein Anforderungssignal auf der Anzeige zu erfassen, das die Ausgabe bzw. Visualisierung von Normal- oder Grenzwertüberschreitungsinformationen bewirkt. Die Normal- oder Grenzwertüberschreitungsinformationen können detailliertere Informationen für die jeweilige Normal- bzw. Grenzwertüberschreitung des jeweiligen Messdaten bzw. des Sensorsignals enthalten. Diese umfassen vorzugsweise den jeweiliges konkreten Wert, den Zeitpunkt und/oder eine Dauer der Normal- bzw. Grenzwertüberschreitung.
  • Bevorzugt werden die Messdaten, das mindestens eine Sensorsignal, Parameter und/oder Regeln unabhängig von dem aktuellen Zustand ausgewertet. Somit können alle Normal- oder Grenzwertüberschreitungen visualisiert werden, die für andere als das aktuelle Hilfssignal relevant sind. Damit kann der behandelnde Arzt weitere sepsisrelevanten Informationen für seine Diagnose und den Gesundheitszustand seines Patienten gewinnen.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform wird mit jeder Bestimmung eines Signals für einen Zustand auf der Anzeige eine Aufforderung generiert, um das jeweils bestimmte Hilfssignal für den zugehörigen Zustand zu bestätigen (Confirmation) – vorzugsweise durch eine Klick auf eine bereitgestellte Schaltfläche – oder zu verwerfen. Letzteres kann entweder explizit durch eine entsprechende Eingabe oder durch Nichthandlung (keine Confirmation) ausgeführt werden.
  • Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Vorrichtung weiterhin eine Aktualisierungseinrichtung zum Aktualisieren einer Einsprung- bzw. Verarbeitungs-Position in dem Ablaufplan. Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform umfasst die Vorrichtung weiterhin eine Fortsetzungseinrichtung zum Fortsetzen des Ablaufplans an der aktualisierten Position.
  • Die Aktualisierungseinrichtung und die Fortsetzungseinrichtung können dazu bestimmt sein, bei vordefinierbaren Stellen im Ablaufplan ein Zwischenergebnis zu erzeugen, die jeweils als Zwischensignal ausgegeben werden können. Das Zwischensignal kann somit auf einen vorläufig bestimmbaren Zustand hinweisen, der noch durch weitere Messdaten und/oder ein weiteres Sensorsignal und/oder durch eine Benutzereingabe validiert werden muss. Mit Hilfe des ausgegebenen Zwischensignals kann der Anwender über problematische Konstellation so früh wie möglich unterrichtet werden, um ggf. weitere Messungen und/oder Maßnahmen einleiten zu können. Vorzugsweise setzt die Fortsetzungseinrichtung den Ablaufplan nach Ausgabe des Hinweissignals fort.
  • Darüber hinaus können aus der Bestimmung eines Hilfssignals auch weitere Steuergrößen, Eigenschaften und/oder Befehle in Zusammenhang mit der Steuerung von weiteren Geräten oder Komponente abgeleitet werden.
  • Darüber hinaus ist es möglich, dass einzelne Abschnitte des vorstehend beschriebenen Verfahrens als einzelne verkaufsfähige Einheiten und restliche Abschnitte des Verfahrens als andere verkaufsfähige Einheiten ausgebildet werden können. Damit kann das erfindungsgemäße Verfahren als verteiltes System auf unterschiedlichen computer-basierten Instanzen (z. B. Client-Server-Instanzen) zur Ausführung kommen. So ist es beispielsweise möglich, dass die Auswerteeinheit ihrerseits unterschiedliche Sub-Module umfasst, die teilweise auf einem zentralen System (z. B. einem Patientendatenmanagementsystem) und teilweise auf einem Browser eines mobilen Touchpadgerätes und/oder teilweise auf anderen computer-basierten Instanzen implementiert sind.
  • Eine weitere Lösung der vorstehenden Aufgabe bezieht sich auf ein Computerprogrammprodukt gemäß dem beiliegenden Anspruch. Eine weitere Aufgabenlösung sieht ein Computerprogramm vor, das Computerinstruktionen umfasst. Die Computerinstruktionen sind auf einem Speicher eines Computers gespeichert und umfassen von dem Computer lesbare Befehle, die zur Ausführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens bestimmt sind, wenn die Befehle auf dem Computer ausgeführt werden. Das Computerprogramm kann auch auf einem Speichermedium gespeichert sein oder es kann über ein entsprechendes Netzwerk von einem Server heruntergeladen werden.
  • Kurze Beschreibung der Figuren
  • Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen mit weiteren Merkmalen, bevorzugten und alternativen Ausführungsformen und damit verbundenen Vorteilen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen näher beschrieben. Dabei zeigen:
  • 1 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung zur Sensorsignalverarbeitung und Entscheidungsunterstützung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung,
  • 2 eine schematische Ansicht eines Systems zur Sensorsignalverarbeitung und Entscheidungsunterstützung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
  • 3 eine schematische Ansicht eines anderen Systems zur Sensorsignalverarbeitung und Entscheidungsunterstützung gemäß einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
  • 4 eine schematische Ansicht eines weiteren Systems zur Sensorsignalverarbeitung und Entscheidungsunterstützung gemäß einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
  • 5 eine schematische Ansicht eines Verfahrens zur Sensorsignalverarbeitung und Entscheidungsunterstützung gemäß einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung,
  • 6 eine schematische Ansicht eines vereinfachten Ablaufplans zur Sensorsignalverarbeitung und Entscheidungsunterstützung zur Früherkennung einer Sepsis gemäß einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, und
  • 7 eine schematische Ansicht eines weiteren Systems zur Sensorsignalverarbeitung und Entscheidungsunterstützung gemäß einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Vorrichtung 100 zur Signal- und Datenauswertung gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
  • Die Vorrichtung 100 kann ein Rechenwerk 110, einen Speicher 120 und eine Schnittstelle oder Datenschnittstelle 130 umfassen. Die Vorrichtung 100 kann beispielsweise als Rechengerät (Computer), wie einem Desktop-Computer oder einem Server (Hardware) oder als Endgerät, wie einem Smartphone oder einem Tablet-Computer ausgebildet sein. Das Rechenwerk 110 kann als Prozessor, beispielsweise als ein Mikroprozessor, ausgebildet sein. Der Speicher 120 kann als flüchtiger und/oder nichtflüchtiger Speicher ausgebildet sein. Der Speicher 120 dient zum Speichern von Instruktionen (Befehlen), beispielsweise Instruktionen von einem Programm (Software), wie einem Betriebssystem (Operating System) 140 und/oder einem Anwendungsprogramm (Application Program) 150, und/oder Daten 160, beispielsweise Messwerten, wie Sensorsignalen, Parametern, Bereichswerten, Verarbeitungswerten, Tabellen und/oder Regeln, umfassend Bewertungsregeln und Verarbeitungsregeln.
  • Die Schnittstelle 130 dient zur Übertragung von Daten. Die Schnittstelle 130 kann beispielsweise mit einem (übergeordneten) Rechengerät zur Verarbeitung und/oder Speicherung von Daten, beispielsweise einem Patientendatenmanagementsystem (PDMS) zur Erfassung und Darstellung von patientenbezogenen Informationen in einem Krankenhaus, einem Medizingerät, beispielsweise einem Überwachungsmonitor und/oder einer Sensoreinrichtung zur Erfassung von Sensorsignalen verbunden sein. Die Schnittstelle 130 kann zur Verbindung mit einem Netzwerk, beispielsweise dem Internet, einem krankenhausinternen Netzwerk (Local Area Network, LAN) oder einem WAN-Netzwerk (Wide Area Network) und/oder dem Mobilfunknetz ausgebildet sein.
  • Das Rechenwerk 110 verarbeitet die Daten 160 anhand der gespeicherten Instruktionen und ermittelt Ergebnisse und/oder Teilergebnisse (auch als Zwischenergebnis bezeichnet), sodass die Auswertung von Daten und/oder einem Sensorsignal implementiert wird. Darüber hinaus kann es zur Unterscheidungsunterstützung verwendet werden. Das Rechenwerk 110 kann die Daten eines Patienten oder die Daten einer Vielzahl von Patienten verarbeiten. Entsprechendes gilt für das Sensorsignal.
  • Die Vorrichtung 100 kann weiterhin eine Anzeige (Display) 170 beispielsweise zur Anzeige von Messdaten und/oder der Ergebnisse und/oder von Interaktion mit einem Anwender umfassen. Alternativ kann die Anzeige 170 der von der Vorrichtung mechanisch getrennt sein. In diesem Fall erweist die Vorrichtung 100 eine weitere Schnittstelle, also eine Ausgabeschnittstelle zum Übertragen von Daten zur Anzeige 170 auf. Somit kann der Anwender beispielsweise patientenbezogene Messdaten, Ergebnisse abrufen und/oder bestätigen bzw. ablehnen. Weiterhin kann der Anwender einen Patienten aus der Vielzahl von Patienten zur Anzeige und/oder Interaktion auswählen. Alternativ kann der Patient, beispielsweise aufgrund von Positionsdaten der Vorrichtung 100 und des Patienten, automatisch ausgewählt werden.
  • 2 zeigt eine schematische Ansicht eines Systems 10 zur Signal- und Datenauswertung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
  • Das System 10 kann eine Vorrichtung 100, ein PDMS 200 und ein Netzwerk 300 umfassen. Die Vorrichtung 100 kann im Wesentlichen der bereits mit Bezug auf 1 beschriebenen Vorrichtung 100 entsprechen. Das PDMS 200 kann als Rechengerät (Computer, wie Desktop-Computer oder Server (Hardware)) mit einer Schnittstelle 230 ausgebildet sein. Die Vorrichtung 100 und das PDMS 200 sind über ihre Schnittstellen 130 bzw. 230 mit dem Netzwerk 300 (beispielsweise dem Internet und/oder dem Mobilfunknetz) verbunden, sodass sie Daten, beispielsweise Messwerte, Parameter und Ergebnisse, und/oder Signale über das Netzwerk 300 austauschen können. Das System 10 kann weiterhin eine Datenbank 400, die mit dem Netzwerk 300 verbunden ist, zur Speicherung und/oder Archivierung von Daten umfassen.
  • 3 zeigt eine schematische Ansicht eines anderen Systems 20 zur Sensorsignalverarbeitung und Entscheidungsunterstützung gemäß einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
  • Das System 20 kann eine Vorrichtung 100 zur Signal- und Datenauswertung, ein PDMS 200, ein Netzwerk 300 und ein Endgerät 500 umfassen. Die Vorrichtung 100 kann im Wesentlichen der bereits mit Bezug auf 1 und 2 beschriebenen Vorrichtung 100 entsprechen. Das PDMS 200 kann im Wesentlichen dem bereits mit Bezug auf 2 beschriebenen PDMS 200 entsprechen. Das Endgerät 500 kann beispielsweise als Smartphone oder einen Tablet-Computer mit einer Schnittstelle 530 ausgebildet sein. Die Vorrichtung 100, das PDMS 200 und das Endgerät 500 können, wie bereits mit Bezug auf 2 beschrieben, Daten über das Netzwerk 300 austauschen. Die Vorrichtung 100 kann als Server (Software) ausgebildet sein. Das Endgerät 500 umfasst eine Anzeige (Display) beispielsweise zur Anzeige der Ergebnisse und/oder Interaktion mit einem Anwender. Das Endgerät 500 kann ein webbasiertes Anwendungsprogramm beispielsweise einen Webbrowser umfassen. Das Endgerät 500 kann als Client, der mit der Vorrichtung 100 als Server in Verbindung steht, ausgebildet sein. Das System 20 kann weiterhin, wie bereits mit Bezug auf 2 beschrieben, eine Datenbank 400 umfassen.
  • 4 zeigt eine schematische Ansicht eines weiteren Systems 30 gemäß einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
  • Das System 30 kann ein PDMS 200, ein Netzwerk 300 und ein Endgerät 500 umfassen. Das PDMS 200 kann im Wesentlichen dem bereits mit Bezug auf 2 und beschriebenen PDMS 200 entsprechen und die Vorrichtung 100 umfassen. Das Endgerät 500 kann im Wesentlichen dem bereits mit Bezug auf 3 beschriebenen Endgerät 500 entsprechen. Das PDMS 200 und das Endgerät 500 können, wie bereits mit Bezug auf 2 und 3 beschrieben, Daten durch das Netzwerk 300 austauschen. Das PDMS 200 kann als Server (Software) ausgebildet sein. Das Endgerät 500 umfasst eine Anzeige (Display) beispielsweise zur Anzeige der Ergebnisse und/oder Interaktion mit einem Anwender. Das Endgerät 500 kann ein webbasiertes Anwendungsprogramm beispielsweise einen Webbrowser umfassen. Das Endgerät 500 kann als Client, der mit dem PDMS 200 als Server in Verbindung steht, ausgebildet sein. Das System 30 kann weiterhin, wie bereits mit Bezug auf 2 und 3 beschrieben, eine Datenbank 400 umfassen.
  • 7 zeigt eine schematische Ansicht eines weiteren Systems 60 gemäß einer ebenfalls bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
  • In einer Implementierung umfasst das System 60 eine als Steuerungsvorrichtung (Controller) ausgestaltete Vorrichtung 100, ein PDMS 200, ein Netzwerk 300, eine Datenbank 400, ein Endgerät 500 und eine Regelauswertungsvorrichtung 600 mit einer Schnittstelle 630 zur Übertragung von Signalen zur Regelauswertung und Ergebnisabfrage. Die Vorrichtung 100 kann im Wesentlichen der bereits mit Bezug auf 1 und 2 beschriebenen Vorrichtung 100 entsprechen und umfasst weiterhin eine Schnittstelle 180 zum Austausch von Signalen und/oder Daten mit der Schnittstelle 630 der Regelauswertungsvorrichtung 600 und eine Schnittstelle 190, die als (Web-)Serverschnittstelle ausgebildet ist, zum Austausch von Signalen und/oder Daten mit der Schnittstelle 530 des Endgeräts 500. Die Regelauswertungsvorrichtung 600 umfasst die Regeln, die in einem Speicher, der als Datenbank ausgebildet ist, abgelegt sind, und eine Verarbeitungseinrichtung zur Auswertung der Regeln in Abhängigkeit von Parametern und/oder Daten und/oder Signalen und zur Bestimmung von Ergebnissen, die auf Anfrage an die Vorrichtung 100 übermittelt werden, so dass die Regelanwendung in die Regelauswertungsvorrichtung 600 ausgelagert ist. Die gespeicherten Regeln sind veränderbar, z. B. konfigurierbar oder aktualisierbar. Alternativ kann der Speicher als Festwertspeicher, z. B. Nur-Lese-Speicher (Read-only Memory, ROM), ausgebildet sein, und die Regeln sind dann „festverdrahtet bzw. „fest codiert”. Die Steuerungsvorrichtung 100 steuert die gesamte Signal- und/oder Datenverarbeitung und Entscheidungsunterstützung. Sie vermittelt zwischen den Vorrichtungen des Systems 60, z. B. vermittelt sie Parameter und/oder Daten und/oder Signale für Berechnungen und Auswertungen, und delegiert Aufgaben an die Vorrichtungen, z. B. tiggert, d. h. startet, sie die Regelauswertungen und fragt die Ergebnisse der Regelauswertungen ab. Weiterhin bereitet sie die Daten, Signale, Parameter und/oder Ergebnisse für eine Visualisierung auf dem Endgerät 500 auf und stellt einen (Web-)Server für einen Client des Endgeräts 500 zur Übertragung von Signalen zur Visualisierung der Parameter und Ergebnisse und zur Steuerung, d. h. Beeinflussung, des Systems 60 über Eingaben am Endgerät 500 bereit.
  • 5 zeigt eine schematische Ansicht eines Verfahrens 40 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
  • Das computer-implementierte Verfahren 40 beruht auf Empfehlungen aus einer Leitlinie und/oder der klinischen Praxis zur Früherkennung einer Erkrankung, beispielsweise der Sepsis. Dabei kann das klinische Wissen in Form von Regeln als Wissensbasis gespeichert und verarbeitet werden. Die Regeln können jeweils einen oder mehrere Parameter umfassen und ein Ergebnis, das von mindestens einem aktuellen Datenwert und/oder Signalwert abhängig ist, definieren, sodass bei der Verarbeitung bzw. Abarbeitung der jeweiligen Regel ein Ergebniswert ermittelt werden kann. Das Verfahren 40 kann auf einen regelbasierten Ablaufplan, der die Regeln in Beziehung zueinander setzt, basieren, sodass das Verfahren 40 in Anhängigkeit der Ergebniswerte durchlaufen werden kann, um Signal- und Datenauswertung bereitzustellen.
  • Das Verfahren 40 umfasst ein Erfassen 410 von verfügbaren zustandsrelevanten Messdaten eines Patienten und/oder Sensorsignale sowie ein elektronisches Verarbeiten 420 der erfassten verfügbaren zustandsrelevanten Messdaten und/oder Sensorsignale mit vordefinierten zustandsrelevanten Schwellwerten und ein Bestimmen 430 eines zustandsrelevanten Hinweissignals, wenn einer oder mehrere der zustandsrelevanten Messdaten bzw. das zustandsrelevante Sensorsignal die jeweils zugehörigen, vordefinierten zustandsrelevanten Schwellwerte erreichen oder überschreiten. Die Zustände sind vorzugsweise eine Sepsis, ein SIRS-Syndrom „systemisches inflammatorisches Response-Syndrom (SIRS)”, eine „schweren Sepsis” oder ein „septischen Schock”. Darüber hinaus wird als Zustand vorzugsweise auch eine „Organdysfunktion” berücksichtigt. Somit können, auch bei unvollständigen Messdaten und/oder Sensorsignalen, diagnoserelevante Auffälligkeiten der Messdaten und/oder des Sensorsignals festgestellt werden, da alle verfügbaren Informationen berücksichtigt werden. Somit kann eine bestmögliche Signal- und Datenauswertung bereitgestellt werden.
  • Das Verfahren 40 kann das Erfassen 410 und/oder elektronischen Verarbeiten 420 einmalig, kontinuierlich, quasikontinuierlich, wiederholt oder auf Anfrage ausführen. Des Weiteren ist es auch möglich die Schritte 410 und 420 nur bei Überprüfung einer konfigurierbaren Bedingung und damit in Abhängigkeit vom situativen Kontext auszuführen. Das elektronische Verarbeiten 420 kann auf Regeln der Wissensbasis basieren. Das Bestimmen 430 des Hinweissignals kann ein Vorschlagen eines berechneten Zustands in Bezug auf die Sepsis und/oder ein Auffordern des Anwenders zur Bestätigung oder Ablehnung umfassen. Das Verfahren 40 kann ein Durchlaufen 450 des Ablaufplans umfassen, wobei das Erfassen 410 und elektronischen Verarbeiten 420 unabhängig beispielsweise parallel oder quasiparallel von dem Durchlaufen 450 des Ablaufplans erfolgen kann. Somit können, auch bei unvollständigen Messdaten und/oder unvollständigem Sensorsignal, zustandsrelevante Auffälligkeiten festgestellt werden, da nicht, beispielsweise beim Durchlaufen 450 des Ablaufplans, auf zusätzliche, noch fehlende Sensorsignale gewartet werden muss. Das Verfahren 40 kann weiterhin ein Aktualisieren 460 einer Position im Ablaufplan und ein Fortsetzen des Ablaufplans an der aktualisierten Position umfassen.
  • Mit dem Hinweissignal zu dem Zustand „Organdysfunktion” kann das Verfahren 40 den Anwender auf eine mögliche Infektion und die erhöhte Dringlichkeit zur Prüfung und Bestätigung der Infektion hinweisen. Dadurch kann die Sensitivität des Verfahrens 40 weiter erhöht werden, sodass ein frühzeitiger Hinweis zur Erkennung eines „septischen Schocks” oder einer „schweren Sepsis” auch ohne eine anfänglich bereits bestätigte Infektion bestimmt und/oder ausgegeben werden kann. In einer bevorzugten Ausführungsform wird somit ein neuer Zustand „Organdysfunktion” eingeführt, wobei ein zugehöriges Signal gemäß dem Ablaufplan so frühzeitig wie möglich visualisiert wird. Wenn man also auf der Anzeige das Signal für die OrganDys-Funktion ausgegeben wird, sinkt das das Signal die Aufmerksamkeit des Benutzers einerseits auf die Aufforderung zur Bestätigung und andererseits auf das potentielle Risiko einer „schweren Sepsis” oder eines „septischen Schocks” des Patienten. Damit wird die hohe Dringlichkeit der Überprüfung auf eine Infektion verdeutlicht und die Erkennung einer „schweren Sepsis” oder eines „septischen Schocks” kann beschleunigt werden. Die Sensitivität des Verfahrens 40 ist somit erhöht.
  • 6 zeigt eine schematische Ansicht eines vereinfachten Ablaufplans 60 zur Früherkennung eines septischen Zustands gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung.
  • Der vereinfachte Ablaufplan 50 umfasst die Signale zu dem Sepsis-Zuständen „kein SIRS” 610, „SIRS” 620, „Organdysfunktion” 630, „Sepsis” 640, „schwere Sepsis” 650 und „septischer Schock” 660 sowie die von einem Anwender durch manuelle Bestätigung 605 bestätigten Zustände mit dem Hilfssignale zu den Sepsis-Zuständen „bestätigte Sepsis” 645, „bestätigte schwere Sepsis” 655 und „bestätigter septischer Schock” 665. Der Ablaufplan umfasst weiterhin die Transitionen „Organdysfunktionen” 670, mittels der zugehörige Messdaten automatisch auswertbar sind, „Infektionen” 680 mit „Infektionsgrund” 685, deren Sensorsignale bzw. Daten von dem Anwender manuell erzeugbar bzw. eingebbar und sodann automatisch auswertbar sind, sowie „SIRS Daten” 690, mittels der zugehörige Messdaten automatisch auswertbar sind. Wenn Messdaten zu der Transition „SIRS Daten” 690 unauffällige Normalwerte erreichen, bleibt das Hilfssignal zum Zustand „bestätigte Sepsis” 645 bestehen, bis der Anwender diesen Zustand aufhebt. Durch die gegenüber der Leitlinie hinzugefügten Zustände „Organdysfunktion” sowie „bestätigte Sepsis”, „bestätigte schwere Sepsis” und „bestätigter septischer Schock” mit den entsprechenden Hilfssignale sowie den zugehörigen Bestätigungen „Organdysfunktionen”, „Infektionen” und „Infektionsgründen, kann das Verfahren den Anwender auf eine mögliche Infektion und die erhöhte Dringlichkeit zur Prüfung und Bestätigung der Infektion hinweisen. Dadurch kann die Sensitivität des Verfahrens weiter erhöht werden, sodass eine frühzeitige Erkennung einer „schweren Sepsis” oder eines „septischen Schocks” auch ohne eine anfänglich bereits bestätigte Infektion zumindest indiziell erkannt werden kann.
  • Die folgende Tabelle veranschaulicht die Funktion eines Systems gemäß des Stands der Technik und die Funktion eines Systems gemäß einer Ausführungsform der Erfindung in einem beispielhaften Verlauf einer klinischen Situation im Vergleich.
    Klinische Situation System gemäß des Stands der Technik System gemäß einer Ausführungsform der Erfindung
    Patient mit Polytrauma wird postoperativ auf Intensivstation verlegt
    Patient wird überwacht und beatmet
    Herzfrequenz steigt „Test/Daten unvollständig” „SIRS positiv/Infektion prüfen”
    Zusätzlicher Temperaturanstieg „Test/Daten unvollständig” „SIRS positiv/Infektion prüfen”
    Blutdruck sinkt „Test/Daten unvollständig” „SIRS & Organdysfunktion positiv/Infektion prüfen”
    „Test/Daten unvollständig” Anwender: Infektion positiv
    „Test/Daten unvollständig” „schwere Sepsis”
    „Test/Daten unvollständig” Anwender: Therapie eingeleitet
    „Test/Daten unvollständig”
  • Das System gemäß des Stands der Technik kann die Verschlechterung des Zustands des Patienten nicht erkennen und somit keine entsprechenden Hinweise darauf anzeigen. Im Extremfall bleibt das System bei der Frage hängen, ob eine Infektion vorliegt.
  • Das System gemäß einer Ausführungsform der Erfindung kann den Anwender auf die akute Verschlechterung des Zustands des Patienten hinweisen, wenn eine Organdysfunktion vorliegt, ohne dass dafür anfänglich die Prüfung der Infektion erfolgt sein muss.
  • Abschließend sei darauf hingewiesen, dass die vorstehende Beschreibung der Erfindung mit den Ausführungsbeispielen grundsätzlich nicht einschränkend im Hinblick auf eine bestimmte physikalische Realisierung der Erfindung zu verstehen ist. So ist es für einen Fachmann insbesondere offensichtlich, dass die Erfindung grundsätzlich nicht auf die Implementierung von spezifischen Sepsis Richtlinien oder bestimmten Monitortypen beschränkt ist, sondern ebenso auch für andere Richtlinien oder Monitore in Standgeräten verwendet werden kann. So ist es auch möglich, auf eine RPC- und/oder Webservicebasierte Kommunikationstechnologie zurückzugreifen. Beispielsweise können hier auch proprietäre Protokolle zur Prozesskommunikation verwendet werden. Des Weiteren ist die vorstehende Aufzählung von in Datenaustausch stehenden Medizingeräten (Blutdruckmessgerät, Anästhesiegerät, Körpertemperaturmessgerät etc.) nicht beschränkend zu verstehen und kann auch auf andere oder weitere Geräte ausgedehnt werden. Darüber hinaus kann die Erfindung teilweise oder vollständig in Software und/oder in Hardware implementiert sein. Darüber hinaus kann der Überwachungsmonitor bzw. dessen Steuereinheit auch auf mehrere physikalische Produkte, umfassend Computerprogrammprodukte, verteilt realisiert werden. Somit ist es möglich, einen Teil der Überwachung und/oder Steuerung auf einem (z. B. mobilen) Endgerät zu implementieren und einen restlichen Teil der auf einem Server (z. B. auf dem ein Patientendatenmanagementsystem) läuft.
  • Bezugszeichenliste
  • 10
    System
    20
    System
    30
    System
    40
    Verfahren
    50
    Ablaufplan
    60
    System
    100
    Vorrichtung
    110
    Rechenwerk
    120
    Speicher
    130
    Schnittstelle
    140
    Betriebssystem
    150
    Anwendungsprogramm
    160
    Daten/Messwerte, Sensorsignale
    170
    Anzeige
    200
    PDMS
    230
    Schnittstelle
    300
    Netzwerk
    400
    Datenbank
    410
    Erfassen
    420
    Verarbeiten
    430
    Bestimmen
    450
    Durchlaufen
    460
    Aktualisieren
    500
    Endgerät
    530
    Schnittstelle
    610
    keine SIRS
    620
    SIRS
    630
    Organdysfunktion
    640
    Sepsis
    645
    bestätigte Sepsis
    650
    schwere Sepsis
    655
    bestätigte schwere Sepsis
    660
    septischer Schock
    665
    bestätigter Schock
    670
    Translation Organdysfunktion
    680
    Translation Infektion
    685
    Infektionsgrund
    690
    Translation SIRS

Claims (17)

  1. Verfahren zur Signal- und Datenauswertung zur Bestimmung von Hinweissignalen für pathologische Zustände mittels einer Auswertevorrichtung, umfassend die Schritte: – Erfassen von Messdaten eines Patientendatenmanagementsystems mittels einer Datenschnittstelle der Auswertevorrichtung, – Darstellen von zumindest einem Teil der Messdaten mittels einer an die Auswertevorrichtung koppelbaren Anzeige eines Benutzerendgeräts, – Auswerten eines ersten Datensatzes der Messdaten, wobei der erste Datensatz für einen ersten pathologischen Zustand relevant ist, – Bestimmen eines ersten Hilfssignals für den ersten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des ersten Datensatzes positiv ist, – Auswertung eines Sensorsignals des Benutzerendgeräts, wenn das erste Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, wobei das Sensorsignal für einen zweiten pathologischen Zustand relevant ist, – Bestimmen eines zweiten Hilfssignals für den zweiten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des Sensorsignals positiv ist, – Auswerten eines zweiten Datensatzes der Messdaten, wenn das zweite Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, wobei der zweite Datensatz für einen dritten pathologischen Zustand relevant und unterschiedlich zu dem ersten Datensatz ist, – Bestimmen eines dritten Hilfssignals für einen dritten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des zweiten Datensatzes positiv ist, und – Darstellen des jeweils zuletzt bestimmten Hilfssignals mittels der an die Auswertevorrichtung koppelbaren Anzeige eines Benutzerendgeräts, gekennzeichnet durch die Schritte – Auswerten von einem dritten Datensatz der Messdaten, wenn das erste Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, wobei der dritte Datensatz für einen vierten pathologischen Zustand relevant und unterschiedlich zu dem ersten Datensatz ist, – Bestimmen eines vierten Hilfssignals für den vierten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des dritten Datensatzes positiv ist, – Auswerten des Sensorsignals des Benutzerendgeräts, wenn das vierte Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, und – Bestimmen des dritten Hilfssignals für den dritten Zustand, wenn ein Ergebnis der Auswertung des Sensorsignals positiv ist und das vierte Hilfssignal zuvor bestimmt wurde.
  2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertungen nach einem Ablaufplan ausgeführt werden.
  3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils zuletzt bestimmte Hilfssignal mittels der an die Auswertevorrichtung koppelbaren Anzeige eines Benutzerendgeräts dargestellt wird und dass mit der Ausgabe des Hilfssignals ein jeweils zugehöriges Aufforderungssignal mittels der an die Auswertevorrichtung koppelbaren Anzeige eines Benutzerendgeräts dargestellt wird, um den zugehörigen Zustand mittels einer manuellen Eingabe zu bestätigen oder abzulehnen.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Auswertung von einem Datensatz durch Vergleich von Werten des Datensatzes mit einem jeweils zugehörigen Normalwertbereichen erfolgt, wobei die Auswertung positiv ist, wenn mindestens ein Wert einen zugehörigen Normalwertbereich übersteigt oder wenn eine vorbestimmte Gruppe der Werte des Datensatzes oder alle Werte des Datensatzes die zugehörigen Normalwertebereiche übersteigen.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Auswertung des Sensorsignals positiv ist, wenn ein Sensorsignalwert des Sensorsignals oder dessen Gradient einen jeweils zugehörigen Schwellwert übersteigt.
  6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorsignal des Benutzerendgeräts mittels einer Benutzereingabeeinheit (Sensor/Touch/Button) des Benutzerendgeräts erfasst wird.
  7. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Sensorsignal durch eine Benutzerabfrage generiert wird, die erfolgt, wenn das zu dem ersten oder dem vierten Zustand korrespondierende Hilfssignal bestimmt ist.
  8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Benutzerabfrage eine Liste mit Einträgen auf der Anzeige des Benutzerendgeräts visualisiert wird, wobei jedem Eintrag ein entsprechendes Sensorsignal zugeordnet ist.
  9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der dritte Datensatz dem zweiten Datensatz gleicht.
  10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite Hilfssignal für den zweiten Zustand bestimmt wird, wenn gleichzeitig ein positives Ergebnis der Auswertung des Sensorsignals und ein positives Ergebnis der Auswertung des dritten Datensatzes erzeugt werden.
  11. Computerprogramm, das auf einem Datenträger oder in einem Speicher eines Computers oder eine elektronischen Gerätes gespeichert ist und das von dem Computer oder von dem Gerät lesbare Befehle umfasst, die zur Ausführung des Verfahrens nach einem der vorstehenden Verfahrensansprüche bestimmt sind, wenn die Befehle auf dem Computer oder dem Gerät ausgeführt werden.
  12. Auswertevorrichtung zur Signal- und Datenauswertung zur Bestimmung von Hinweissignalen für pathologische Zustände, umfassend – eine Datenschnittstelle zu einem Medizingerät und/oder zu einem Patientendatenmanagementsystem zum Erfassen von Messdaten, – eine Ausgabeschnittstelle zu einer Anzeige eines Benutzerendgeräts zur Darstellung von zumindest einem Teil der Messdaten, – eine Sensorsignalschnittstelle zu einer Benutzereingabeeinheit des Benutzerendgeräts zur Erfassung eines zugehörigen Sensorsignals, und – eine Verarbeitungseinrichtung zur Verarbeitung zumindest eines Teils der Messdaten und des Sensorsignals, – wobei die Verarbeitungseinrichtung zu einer Auswertung eines ersten Datensatzes der Messdaten eingerichtet ist, wobei der erste Datensatz für einen ersten Zustand relevant ist, und wobei die Verarbeitungseinrichtung zu einer Bestimmung eines ersten Hilfssignals für den ersten Zustand eingerichtet ist, wenn ein Ergebnis der Auswertung des ersten Datensatzes positiv ist, und – wobei die Verarbeitungseinrichtung zu einer Auswertung eines Sensorsignals des Benutzerendgeräts eingerichtet ist, wenn das erste Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, wobei das Sensorsignal für einen zweiten Zustand relevant ist, und wobei die Verarbeitungseinrichtung zu einer Bestimmung eines zweiten Hilfssignals für den zweiten Zustand eingerichtet ist, wenn ein Ergebnis der Auswertung des Sensorsignals positiv ist, und – wobei die Verarbeitungseinrichtung zu einer Auswertung eines zweiten Datensatzes der Messdaten eingerichtet ist, wenn das zweite Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, wobei der zweite Datensatz für einen dritten Zustand relevant und unterschiedlich zu dem ersten Datensatz ist, und wobei die Verarbeitungseinrichtung zu einer Bestimmung eines dritten Hilfssignals für den dritten Zustand eingerichtet ist, wenn ein Ergebnis der Auswertung des zweiten Datensatzes positiv ist und, dadurch gekennzeichnet, dass – die Verarbeitungseinrichtung zu einer Auswertung von einem dritten Datensatz der Messdaten eingerichtet ist, wenn das erste Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, wobei der dritte Datensatz für einen vierten Zustand relevant und unterschiedlich zu dem ersten Datensatz ist, wobei die Verarbeitungseinrichtung zu einer Bestimmung eines vierten Hilfssignals für den vierten Zustand eingerichtet ist, wenn ein Ergebnis der Auswertung des dritten Datensatzes positiv ist, und dass – die Verarbeitungseinrichtung zu einer Auswertung des Sensorsignals des Benutzerendgeräts eingerichtet ist, wenn das vierte Hilfssignal zuvor bestimmt wurde, und wobei die Verarbeitungseinrichtung zu einer Bestimmung des dritten Hilfssignals eingerichtet ist, wenn ein Ergebnis der Auswertung des Sensorsignals positiv ist und das vierte Hilfssignal zuvor bestimmt wurde.
  13. Auswertevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verarbeitungseinheit dazu ausgebildet ist, die Auswertungen nach einem Ablaufplan auszuführen.
  14. Auswertevorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Ablaufplan auf Regeln basiert, die in einem Regelspeicher der Vorrichtung gespeichert sind.
  15. System zur Signal- und Datenauswertung zur Bestimmung von Hinweissignalen für pathologische Zustände, umfassend – eine Auswertevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 12 bis 14, – ein Benutzerendgerät mit einer Anzeige und einer Benutzereingabeeinheit, – ein Medizingerät und – ein Patientendatenmanagementsystem zur Bereitstellung von Messdaten.
  16. System nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Benutzerendgerät ein mobiles Endgerät, insbesondere ein Telekommunikationsendgerät, ist.
  17. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche 15 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Benutzereingabeeinheit in die Anzeige als berührungssensitives Display integriert ist.
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