-
Die Erfindung betrifft eine Massagematte für einen Sitz, insbesondere für einen Fahrzeugsitz nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie eine entsprechende Massageeinrichtung mit einer Massagematte nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 6. Weiterhin betrifft die Erfindung einen entsprechend ausgestatteten Massagesitz mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7 sowie ein Verfahren zur Ansteuerung einer Massagematte nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 8.
-
Es ist bekannt, mit dem menschlichen Körper in Kontakt kommende oder stehende Gegenstände mit einer Massagefunktion auszustatten. Liege- und/oder Sitzmöbel sind hierfür besonders geeignet, da der notwendige Anpressdruck bereits aus dem Eigengewicht des gleichzeitig entspannten Körpers resultiert. Neben der bedarfsweisen Ausstattung mit transportablen Einrichtungen haben sich zudem auflegbare und vor allem integrierte Massagematten besonders etabliert. Letztere weisen den Vorteil einer quasi unsichtbaren Anordnung auf. So werden Massagematten zur Erhöhung des Wohlbefindens insbesondere auch im Zusammenhang mit Fahrzeugsitzen eingesetzt.
-
Um die gewünschte Massagewirkung zu erzielen, ist eine mechanische Beeinflussung erforderlich. Diese kann zum Beispiel durch ein oder mehrere sich bewegende Elemente erfolgen, um lokale Zug- und Druck- sowie Dehnreize zu setzen. Eine weitere bevorzugte Möglichkeit besteht in der Verwendung von Expansionskörpern, in Kraftfahrzeugsitzen üblicherweise als Blasen ausgebildet, deren Form und/oder Volumen durch Ein- und Ablassen eines geeigneten Fluids verändert werden kann. Üblicherweise werden hierfür flüssige oder gasförmige Fluide wie etwa Luft, Wasser oder Öl verwendet.
-
Um gegen den notwendigen Anpressdruck des Körpers arbeiten zu können, muss das Fluid mit einem entsprechenden Druck beaufschlagt werden. Dieser kann beispielsweise über eine Pumpe erzeugt werden. Die Ansteuerung der einzelnen Expansionskörper erfolgt dabei über mit Ventilen ausgestattete fluidleitende Verbindungen. Hierzu ist es üblich, den einzelnen Expansionskörpern jeweils wenigstens ein Ventil zuzuordnen, über welches eine Befüllung sowie Entleerung erfolgen kann. Die Massagematte kann so in Kombination mit der Pumpe, den Fluidleitungen und den Ventilen in Form einer Massageeinrichtung in oder an einem Sitz angeordnet werden, um einen entsprechenden Massagesitz zu erhalten.
-
Die zuvor genannten Expansionskörper werden aber auch für andere Zwecke im Zusammenhang mit Fahrzeugsitzen eingesetzt.
-
So offenbart die
DE 10 2004 060 027 A1 einen Fahrzeugsitz mit einer variablen Lordosenstütze. In dessen Rückenlehnenpolster sind mindestens zwei Expansionskörper in Form von Formänderungselementen vorgesehen, welche mit einem Fluid befüllbar sind. Durch die Kopplung mit einem Steuergerät ist der Fluiddruck in jedem der Formänderungselemente unabhängig voneinander veränderbar. Das Steuergerät besitzt einen Speicher, in welchem ein Kennfeld in einer Matrixstruktur gespeichert ist. Mit Hilfe eines Mikroprozessors werden die jeweiligen Soll- und Ist-Werte in Bezug auf den Druck in den einzelnen Formänderungselementen verglichen, um die angewählte und als Kennfeld gespeicherte Kontur der Lordosenstütze zu erhalten. Der Aufbau sieht eine Pumpe vor, welche über mehrere Leitungen und Ventile mit den Formänderungselementen verbunden ist. Dabei ist jedem der Formänderungselemente ein separat steuerbares Ventil zugeordnet, so dass die Anzahl der Ventile der Anzahl der verwendeten Formänderungselemente entspricht.
-
In Bezug auf die allgemeine Ansteuerung von Ventilen zeigt die
DE 26 51 681 A1 eine dreidimensionale Anzeigevorrichtung, welche in Form eines mehrstrahligen Springbrunnens ausgebildet ist. Die einzelnen Wasserstrahlen treten dabei aus einer Vielzahl an über Ventile ansteuerbaren Düsen aus, welche als Matrix angeordnet sind. Innerhalb eines Winkelbereiches kann dann bei einem entsprechenden Abstand zu der Wasseroberfläche des Springbrunnens ein Muster in den einzelnen Wasserstrahlen erkannt werden. Die Darstellung des Musters ist in etwa vergleichbar mit der gepunkteten Darstellung auf einem groben Matrixdisplay. Die so erreichbare Auflösung wird durch die Anzahl der einzelnen Düsen bestimmt. Die Ansteuerung der Düsen erfolgt auch hier derart, dass jeder der Düsen wenigstens ein elektromagnetisches Ventil zugeordnet ist. Insofern entspricht auch hier die Anzahl der Ventile der Anzahl der verwendeten Düsen.
-
Wie zu erkennen, ist für die Ansteuerung der wie zuvor beschriebenen Anordnungen und Vorrichtungen mit Fluiden ein hoher Aufwand erforderlich. Dieser zeigt sich insbesondere in der Anzahl der einzusetzenden Ventile, welche wenigstens der Anzahl der anzusteuernden Bereiche entsprechen muss. Mit Blick auf die Anordnung einer Massagematte in oder an einem Sitz wird deutlich, dass mit steigender Anzahl der eingesetzten Expansionskörper auch die Anzahl der unterzubringenden Ventile linear ansteigt. Dies steht dem Trend nach immer aufwendigeren Massageergebnissen mit einer Vielzahl an Expansionskörpern und den insbesondere im Fahrzeugbereich immer kleiner und leichter werdenden Sitzstrukturen entgegen.
-
Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Massagematte und eine Massageeinrichtung mit einer Massagematte sowie einen entsprechend ausgestatteten Massagesitz dahingehend weiterzuentwickeln, dass diese trotz einer Vielzahl an Expansionskörpern mit einem Minimum an für deren Ansteuerung notwendigen Bauteilen auskommen, wodurch der erforderliche Raum zur Unterbringung und das Gewicht insgesamt reduziert ist. Auch liegt der Erfindung hierbei die Aufgabe zugrunde, ein entsprechendes Verfahren aufzuzeigen, mit welchem eine solche Massagematte auf einfache Weise angesteuert werden kann.
-
Die genannte Aufgabe wird durch eine Massagematte mit den Merkmalen von Patentanspruch 1, durch eine Massageeinrichtung für einen Sitz, insbesondere für einen Fahrzeugsitz, mit den Merkmalen von Patentanspruch 6 gelöst. Die Lösung des dritten gegenständlichen Teils dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in einem Massagesitz für ein Fahrzeug mit den Merkmalen des Patentanspruchs 7. Weiter wird die genannte Aufgabe durch ein Verfahren zur Ansteuerung einer Massagematte mit den Merkmalen des Patentanspruchs 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgedankens sind Gegenstand der jeweils abhängigen Patentansprüche.
-
Erfindungsgemäß wird nachfolgend eine Massagematte vorgeschlagen, welche für die Anordnung in oder an einem Sitz vorgesehen ist. Selbstverständlich kann die erfindungsgemäße Massagematte auch in, an oder auf weiteren Gegenständen angeordnet werden, wo eine entsprechende Massagewirkung erzielbar ist. Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Sitz zur Anordnung der Massagematte um einen Fahrzeugsitz, insbesondere Kraftfahrzeugsitz.
-
Die erfindungsgemäße Massagematte umfasst einzelne Expansionskörper, welche mit einem Fluid befüllbar sind. Bei den Expansionskörpern kann es sich beispielsweise um elastische Hohlkörper handeln, welche die Aufnahme des Fluids durch deren Formänderung ermöglichen. Denkbar wäre hierbei die Ausgestaltung als befüllbare Blase. Demgegenüber ist auch eine nicht elastische oder nur teilweise elastische Ausgestaltung denkbar, bei welcher der Expansionskörper ein festes oder nur teilweise vergrößerbares Volumen zur Aufnahme des Fluids bereitstellt. Durch eine zumindest bereichsweise weich ausgebildete Hülle des Expansionskörpers, durch welche dessen Volumen definiert wird, kann dieser bei Abwesenheit des Fluids entsprechend zusammenfallen.
-
In jedem Fall ist der jeweilige Expansionskörper dazu ausgebildet, seine Form und/oder sein Volumen durch Einlassen oder Ablassen des Fluids zu verändern. Mit anderen Worten kann der Expansionskörper beispielsweise bei Aufnahme des Fluids eine Erhebung ausbilden, welche bei vollständiger oder teilweiser Abwesenheit des Fluids entsprechend vollständig oder teilweise wieder verschwindet.
-
Bevorzugt umfasst die Massagematte wenigstens sieben solcher Expansionskörper. Diese Mindestgrößenordnung ist insofern zu bevorzugen, als dass sich hierdurch bereits ein Vorteil in der Reduzierung der notwendigen Ansteuerungsmittel erzielen lässt, wie im weiteren Verlauf noch näher erläutert wird. Dabei ist jedem der Expansionskörper ein UND-Glied zugeordnet. Das einzelne UND-Glied ist dabei über jeweils zwei voneinander unabhängige Fluidleitungen mit dem Fluid anströmbar. Hierzu weist das jeweilige UND-Glied eine fluidleitende Verbindung mit seinen beiden ihm zugehörigen Fluidleitungen auf.
-
Bei dem UND-Glied handelt es sich im Sinne der Erfindung um ein Bauteil für eine logische Verknüpfung. Hierzu besitzt das UND-Glied zwei Eingänge und einen Ausgang. Die beiden Eingänge sind vorliegend mit jeweils einer der beiden Fluidleitungen verbunden, welche dem UND-Glied zugeordnet sind. Weiterhin ist der Ausgang des UND-Gliedes derart mit dem Expansionskörper verbunden, dass ein den Ausgang passierendes Fluid in den Expansionskörper eingeleitet werden kann. Dies ist nur dann der Fall, wenn an beiden Eingängen des UND-Gliedes ein entsprechender Fluiddruck anliegt. Aufgrund der Ausgestaltung des UND-Gliedes ist somit sichergestellt, dass eine Befüllung des zugehörigen Expansionskörpers nur dann erfolgen kann, wenn das UND-Glied gleichzeitig über seine beiden Eingänge durch die damit verbundenen Fluidleitungen mit dem Fluid angeströmt wird.
-
Durch die erfindungsgemäße Zuordnung von UND-Gliedern zu jeweils einem der Expansionskörper ist es nun möglich, die Anzahl der zur Ansteuerung der Massagematte notwendigen Elemente zu reduzieren. Dabei benötigen die einzelnen Expansionskörper nun nicht mehr ein eigenes Ventil zum Absperren oder Durchleiten des Fluids, sondern können durch eine logische Verknüpfung der einzelnen UND-Glieder untereinander angesteuert werden. Auf diese Weise gelingt die Ersparnis an notwendigen Ventilen bereits ab einer Anzahl von sieben Expansionskörpern, welche nunmehr nur noch sechs Ventile zu deren jeweiligen Ansteuerung benötigen.
-
So kann beispielsweise der erste Eingang von drei UND-Gliedern über eine gemeinsame Fluidleitung mit einem ersten Ventil verbunden sein. Der erste Eingang von drei weiteren UND-Glieder ist dann über eine weitere gemeinsame Fluidleitung mit einem zweiten Ventil verbunden. Weiterhin können die jeweils zweiten Eingänge von jeweils zwei UND-Gliedern über eine weitere gemeinsame Fluidleitung mit Ventilen verbunden sein, wofür dann ein drittes, ein viertes und ein fünftes Ventil notwendig sind. Der erste Eingang des siebten und in diesem Beispiel letzten UND-Gliedes kann dann beispielsweise noch mit einer der Fluidleitungen verbunden sein, mit welcher bereits zwei der UND-Glieder verbunden sind. Hierfür ist folglich kein zusätzliches Ventil notwendig. Um auch den zweiten Eingang des letzten siebten UND-Gliedes anzuschließen, ist abschließend noch ein letztes, sechstes Ventil notwendig. Auf diese Weise sind nun insgesamt sieben UND-Glieder (in Kombination mit entsprechend sieben Expansionskörpern) mit insgesamt sechs Ventilen fluidleitend verbunden. Die Befüllung eines Expansionskörpers ist hiermit immer dann gegeben, wenn zwei der Ventile an beiden ihrer Eingänge gleichzeitig mit dem Fluid angeströmt werden.
-
Durch die erfindungsgemäße Anordnung der UND-Glieder ist es nunmehr möglich, die einzelnen Expansionskörper der Massagematte gezielt mit einem Minimum an notwendiger Steuerungshardware, wie etwa Ventilen, anzusteuern. Neben der so möglichen Kosteneinsparung durch die Verringerung der Anzahl an Ventilen wird folglich auch der erforderliche Raum für deren Unterbringung reduziert. In Bezug auf die notwendigen Fluidleitungen und Ventile kann daher das Gewicht insgesamt reduziert werden.
-
In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung kann das einzelne UND-Glied derart ausgebildet sein, dass der jeweils zugehörige Expansionskörper immer dann entleerbar ist, sobald nicht über beide der mit dem UND-Glied verbundenen Fluidleitungen ein Fluiddruck ansteht. Hieraus ergeben sich genau zwei Zustände, in denen eine Entleerung des jeweiligen Expansionskörpers möglich ist. Konkret kann eine Entleerung des einzelnen Expansionskörpers dann eintreten, sobald das ihm zugehörige UND-Glied nicht über beide seiner mit den Fluidleitungen verbundenen Anschlüsse (Eingänge) mit dem Fluid angeströmt wird. Alternativ hierzu erfolgt eine Entleerung des Expansionskörpers auch dann, wenn das ihm zugehörige UND-Glied nur über einen seiner beiden Eingänge mit dem Fluid angeströmt wird.
-
Auf diese Weise ist eine einfache Ansteuerung in Bezug auf die Befüllung und Entleerung der Expansionskörper ermöglicht. Fluiddruck an beiden Eingängen des dem einzelnen Expansionskörper zugehörigen UND-Glied bewirkt eine Befüllung des Expansionskörpers; Fluiddruck an nur einem oder keinem Eingang des UND-Gliedes führt zu einer entsprechenden Entleerung des Expansionskörpers.
-
Um eine möglichst effiziente Ansteuerung der erfindungsgemäßen Massagematte zu erreichen, können die einzelnen Fluidleitungen in besonders vorteilhafter Weise mit zwei oder mehr der UND-Glieder fluidleitend verbunden sein. Mit anderen Worten können so mittels eines Fluiddrucks bzw. eines Durchströmens einer einzelnen Fluidleitung wenigstens zwei UND-Glieder über einen. ihrer beiden Eingänge angeströmt werden. Hierdurch wird quasi eine Art Bereitschaft für die UND-Glieder hergestellt, welche nur noch eine zusätzliche Anströmung des jeweils anderen Eingangs der UND-Glieder mit Fluid erfordert, um den jeweils zugehörigen Expansionskörper zu befüllen.
-
In diesem Zusammenhang ist denkbar, dass die einzelnen UND-Glieder an ihren beiden Eingängen mit voneinander unterschiedlichen Fluiden beaufschlagt werden. Beispielsweise kann für die Befüllung eines Expansionskörpers eine Flüssigkeit vorgesehen sein, mit welcher der erste Eingang des zugehörigen UND-Gliedes angeströmt wird. Weiterhin kann dann der zweite Eingang des UND-Gliedes beispielsweise mit einem gasförmigen Fluid beaufschlagt werden. In diesem Fall würde durch den Gasdruck der entsprechende Steuerimpuls gesetzt, um eine Durchleitung der an dem ersten Eingang anliegenden Flüssigkeit durch das UND-Glied hindurch und über dessen Ausgang hinein in den zugehörigen Expansionskörper zu erreichen. Bei einer vorgesehenen Befüllung der Expansionskörper mit Gas würde sich dies gemäß dem zuvor aufgezeigten Beispiel entsprechend anders herum verhalten.
-
Bevorzugt wird für die Massagematte ein und dasselbe Fluid verwendet, so dass diese entweder mit einem gasförmigen oder flüssigen Fluid betrieben wird.
-
In einer bevorzugten Weiterbildung der erfindungsgemäßen Massagematte folgt die Anordnung der Fluidleitungen einem vorteilhaften Schema. So können die einzelnen Fluidleitungen die Form einer Matrixschaltung aufweisen. Diese besitzt dann – symbolisch ausgedrückt – eine Art Gitterstruktur, welche sich aus entsprechenden Zeilen und Spalten zusammensetzt. Die Zeilen und Spalten symbolisieren hierbei den jeweils parallelen Verlauf der einzelnen Fluidleitungen.
-
Dank dieser Anordnung ist es nun möglich, die einzelnen UND-Glieder in jeweils einem Schnittpunkt der Zeilen und Spalten anzuordnen. Hierbei sind die jeweiligen UND-Glieder selbstverständlich mit den sich dort schneidenden Fluidleitungen entsprechend fluidleitend verbunden. Folglich liegen die sich in jedem der Schnittpunkte treffenden Fluidleitungen an jeweils einem der beiden Eingänge eines UND-Gliedes an.
-
Durch die Anordnung in Form einer Matrix werden die Längen der einzelnen Fluidleitungen optimiert, wobei die UND-Glieder in einem Zeilen- und Spaltenraster zueinander angeordnet sind. Bevorzugt folgen auch die einzelnen Expansionskörper dieser Matrixanordnung, um ein entsprechend angeordnetes und somit einfach anzusteuerndes Massagefeld zu erhalten.
-
In diesem Zusammenhang sieht die Erfindung vor, dass die einzelnen UND-Glieder derart gegenüber den zugehörigen Expansionskörpern angelegt sind, dass die UND-Glieder jeweils entweder an oder in einem der Expansionskörper angeordnet sind. Durch diese direkte räumliche Zuordnung von UND-Glied und zugehörigem Expansionskörper kann die notwendige Verbindung zwischen diesen auf kürzestem Weg erfolgen. Zudem ergeben sich hieraus entsprechende Einsparungen in Bezug auf den notwendigen Bauraum zu deren Unterbringung. Letztlich wird hierdurch auch die Zuordnung der UND-Glieder zu den jeweiligen Expansionskörpern erheblich erleichtert.
-
So können die UND-Glieder beispielsweise auf einem Bodenbereich im Inneren der jeweiligen Expansionskörper angeordnet sein. Hierbei reichen die beiden Eingänge bevorzugt aus dem Expansionskörper heraus, so dass sie auf einfache Weise mit den entsprechenden Fluidleitungen verbunden werden können. Hieraus ergibt sich der zusätzliche Vorteil, dass der Ausgang des UND-Gliedes nicht beispielsweise durch eine zusätzliche Leitung mit dem zugehörigen Expansionskörper verbunden werden muss. Durch die Anordnung des UND-Gliedes im Inneren des Expansionskörpers kann der Ausgang vielmehr offen gestaltet werden, da beim Austritt des Fluids über eben diesen Ausgang selbiges direkt für eine Befüllung des Expansionskörpers sorgt.
-
Mit der zuvor aufgezeigten erfindungsgemäßen Massagematte ist es nunmehr möglich, diese mit einem Minimum an für die Ansteuerung notwendiger Peripherie wie etwa Ventilen anzusteuern. Dies liegt im Wesentlichen an der Anordnung der den einzelnen Expansionskörpern zugehörigen UND-Gliedern, welche insbesondere eine Verbindung einzelner Expansionskörper in Reihe ermöglicht. War zuvor noch eine parallele Ansteuerung jedes einzelnen Expansionskörpers notwendig, ergeben sich durch die vorgeschlagene Reihenschaltung Vorteile derart, dass ab einer Größenordnung von sieben Expansionskörpern die Anzahl der erforderlichen Ventile unter sieben liegt.
-
Dank der erfindungsgemäßen Ausgestaltung können nunmehr bis zu neun Expansionskörper mit nur sechs Ventilen betrieben werden. Die Anzahl der erforderlichen Ventile verändert sich bei bis zu zwölf Expansionskörpern auf sieben, während beispielsweise bei einer Anzahl von bis zu sechszehn Expansionskörpern nur die Hälfte, nämlich acht Ventile notwendig sind.
-
Mit zusätzlicher Komplexität der Massagematte durch eine steigende Zahl an Expansionskörpern wird das Verhältnis von Expansionskörpern und Ventilen daher immer wirtschaftlicher. Dies ist Grundlage für immer komfortabler arbeitende Massagematten, welche nur durch eine Vielzahl an Expansionskörpern realisierbar sind. Dies bei gleichzeitiger Reduzierung des Steuerungsaufwandes und entsprechender Verkleinerung des erforderlichen Raumes zur Unterbringung. Letztlich ist auf diese Weise zusätzlich das Gesamtgewicht mitunter deutlich reduziert.
-
Weiterhin ist die Erfindung auf eine erfindungsgemäße Massageeinrichtung gerichtet, welche sich insbesondere für die Verwendung an oder in einem Sitz, bevorzugt einem Fahrzeugsitz eignet. Die Massageeinrichtung beinhaltet dabei eine Massagematte. Bei der Massagematte kann es sich bevorzugt um eine solche wie zuvor beschriebene handeln.
-
Hierbei umfasst die Massageeinrichtung ferner eine Pumpe, welche über Fluidleitungen und Ventile mit der Massagematte fluidleitend verbunden ist. Dabei weist die Massagematte mit einem Fluid befüllbare Expansionskörper auf. Die Expansionskörper sind dazu ausgebildet, ihr Volumen durch Einlassen oder Ablassen des Fluids zu verändern. Das Ein- und Auslassen erfolgt dabei mittels einer entsprechenden Betätigung der Ventile. Bevorzugt sind auch hier wenigstens sieben Expansionskörper vorgesehen. Jedem dieser Expansionskörper ist ein über jeweils zwei der voneinander unabhängigen Fluidleitungen anströmbares UND-Glied derart zugeordnet, dass eine Befüllung nur bei gleichzeitiger Anströmung des UND-Gliedes über beide Fluidleitungen erfolgt.
-
Die sich hieraus ergebenden Vorteile wurden bereits im Zusammenhang mit der zuvor erläuterten Erfindung – die Massagematte betreffend – näher ausgeführt. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher an dieser Stelle auf die vorherigen Ausführungen hierzu verwiesen. Dies gilt auch für den nachfolgend beschriebenen Massagesitz. Überdies sind sämtliche vorherigen Ausführungen sowie Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen der Erfindung auch auf die erfindungsgemäße Massageeinrichtung sowie den nachfolgend noch aufzuzeigenden Massagesitz anwendbar, so dass die sich hieraus ergebende Weiterentwicklungen sowie Ausgestaltungen auch für die beanspruchte Massageeinrichtung sowie den Massagesitz gelten und umgekehrt.
-
Ferner betrifft die Erfindung einen Massagesitz, insbesondere einen Kraftfahrzeugsitz mit Massagefunktion, welcher eine wie zuvor beschriebene Massageeinrichtung mit einer wie zuvor aufgezeigten Massagematte umfasst.
-
Weiterhin ist die Erfindung auf ein Verfahren gerichtet, mit welchem die Ansteuerung einer Massagematte erfolgt. Dabei kann es sich bevorzugt um eine wie zuvor beschriebene Massagematte handeln. Weiterhin bevorzugt wird diese in oder an einem Sitz bzw. einem Fahrzeugsitz angeordnet, so dass das Verfahren sich selbstverständlich auch zur Ansteuerung einer Massagematte für einen Sitz eignet.
-
Dabei umfasst die Massagematte zunächst mit einem Fluid befüllbare Expansionskörper, deren jeweiliges Volumen durch entsprechendes Einlassen oder Ablassen des Fluids verändert wird. Bevorzugt sind hierfür wenigstens sieben Expansionskörper vorgesehen. Diesen Expansionskörpern ist jeweils ein über zwei voneinander unabhängige Fluidleitungen anströmbares UND-Glied zugeordnet. In diesem Zusammenhang sieht die Erfindung vor, dass die einzelnen Expansionskörper nur dann mit dem Fluid befüllt werden, wenn das jeweils zugehörige UND-Glied über beide seiner Eingänge mit Fluid angeströmt werden. Dabei sind die beiden Eingänge bevorzugt mit einem der jeweils zugehörigen beiden Fluidleitungen verbunden.
-
Die sich hieraus ergebenden Vorteile wurden bereits im Zusammenhang mit der zuvor erläuterten Erfindung – die Massagematte sowie die Massageeinrichtung und den Massagesitz betreffend – näher ausgeführt. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird daher an dieser Stelle auf die vorherigen Ausführungen hierzu verwiesen. Überdies sind sämtliche vorherigen Ausführungen sowie Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen der Erfindung auch auf die weiteren vorteilhaften erfindungsgemäßen Maßnahmen anwendbar, wie sie im weiteren Verlauf noch näher erläutert werden. Die sich hieraus ergebenden Weiterentwicklungen sowie Ausgestaltungen gelten folglich auch für das erfindungsgemäße Verfahren sowie die zuvor ausgeführten Vorrichtungen.
-
Weitere Ausgestaltungen der zuvor beschriebenen gegenständlichen sowie verfahrenstechnischen Teile der Erfindung können sich durch eine technisch sinnvolle Kombination einzelner oder mehrerer zuvor aufgezeigter Merkmale ergeben und werden ausdrücklich im Rahmen der Erfindung mit beansprucht. Weitere Charakterisierungen und Spezifizierungen der Erfindung können sich insbesondere im Zusammenhang mit der nachfolgend beschriebenen Figur ergeben, welche ebenfalls als Teil der Erfindung angesehen und beansprucht wird.
-
Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung anhand eines in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
-
1 zeigt einen schematischen Aufbau einer erfindungsgemäßen Massagematte als Teil einer Massageeinrichtung. Die Massageeinrichtung 1 ist vorzugsweise zumindest teilweise in oder an einem nicht näher gezeigten Sitz eines Fahrzeuges (Fahrzeugsitz) angeordnet. Die Massageeinrichtung 1 umfasst eine Massagematte 2, welche mit einem nicht näher gezeigten Fluid befüllbare Expansionskörper A–P besitzt. Vorliegend weist die Massagematte 2 insgesamt sechzehn Expansionskörper A–P auf, welche jeweils zu viert parallel zu einer horizontalen Richtung x in vier Zeilen x1–x4 angeordnet sind. Hierdurch ergeben sich parallel zu einer vertikalen Richtung y insgesamt vier Spalten y1–y4, so dass die Expansionskörper A–P insgesamt in Form einer Matrix angeordnet sind.
-
Durch eine Befüllung mit dem Fluid erheben sich die einzelnen Expansionskörper A–P in eine aus der Blattebene heraus gerichtete Hochrichtung z, um einen mechanischen Massagekontakt zu bewirken.
-
Weiterhin umfasst die Massageeinrichtung 1 insgesamt acht Ventile 3–10. Mit Blick auf die Darstellung von 1 sind hiervon vier Ventile 3–6 jeweils einer der vier Spalten y1–y4 zugeordnet, während die übrigen vier Ventile 7–10 jeweils einer der vier Zeilen x1–x4 zugeordnet ist. In horizontaler Richtung x und in vertikaler Richtung y sind die Ventile 3–10 und die Expansionskörper A–P über in Form eines Gitters verlaufende Fluidleitungen 11–18 miteinander verbunden. Dabei sind die sich in horizontaler Richtung x erstreckenden Fluidleitungen 15–18 mit den sich jeweils zu viert in den vier Zeilen x1–x4 befindlichen Expansionskörpern A–D; E–H; I–L; M–P fluidleitend verbunden. Demgegenüber sind die sich in vertikaler Richtung y erstreckenden Fluidleitungen 11–14 mit den sich jeweils zu viert in den vier Spalten y1–y4 befindlichen Expansionskörpern A, E, I, M; B, F, J, N; C, G, K, O; D, H, L, P fluidleitend verbunden.
-
Auch umfasst die Massageeinrichtung 1 eine Pumpe 19. Die Pumpe 19 ist ebenfalls über die Fluidleitungen 11–18 mit der Massagematte 2; näherhin mit den Expansionskörpern A–P der Massagematte 2 fluidleitend verbunden. Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde vorliegend auf die Darstellung der genannten Verbindung zwischen Massagematte 2 und Pumpe 19 verzichtet.
-
Den einzelnen Expansionskörpern A–P ist in nicht näher gezeigter Weise jeweils ein UND-Glied zugeordnet. Bevorzugt sind die einzelnen UND-Glieder in jeweils einem der Expansionskörper A–P angeordnet. Dabei weisen die UND-Glieder in ebenfalls nicht näher gezeigter Weise zwei Eingänge für das Fluid auf. Die Eingänge sind in den jeweiligen Schnittpunkten der Zeilen x1–x4 und Spalten y1–y4 mit jeweils einer der in horizontaler Richtung x verlaufenden Fluidleitungen 15–18 sowie in vertikaler Richtung y verlaufenden Fluidleitungen 11–14 fluidleitend verbunden. Mit anderen Worten ist beispielsweise das dem rechts oben gelegenen Expansionskörper D zugeordnete UND-Glied über seinen ersten Eingang mit der obersten sich in horizontaler Richtung x erstreckenden Fluidleitung 15 und über seinen zweiten Eingang mit der ganz rechts gelegenen und sich in vertikaler Richtung erstreckenden Fluidleitung 14 verbunden.
-
Dabei sind die einzelnen UND-Glieder derart ausgebildet, dass die damit korrespondierenden Expansionskörper A–P nur dann mit Fluid befüllt werden, wenn das jeweilige UND-Glied gleichzeitig über beide seiner Eingänge mit dem Fluid angeströmt wird. In Bezug auf den rechts oben gelegenen Expansionskörper D würde dieser folglich nur dann mit Fluid befüllt werden, wenn dessen zugehöriges UND-Glied gleichzeitig über die oberste, sich in horizontaler Richtung x erstreckende Fluidleitung 15 und die ganz rechte, sich in vertikaler Richtung y erstreckende Fluidleitung 14 mit Fluid angeströmt würde. Demgegenüber würde der genannte Expansionskörper D zumindest teilweise von dem Fluid entleert, sofern dessen UND-Glied nur über eine oder keine der genannten Fluidleitungen 14, 15 mit Fluid angeströmt wird.
-
Durch die in 1 ersichtliche, erfindungsgemäße Ausgestaltung der Massagematte 2 wird deutlich, wie effizient vorliegend die insgesamt sechszehn Expansionskörper A–P mit nur acht Ventilen 3–10 angesteuert werden können.
-
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die hier gezeigte Ausführungsform beschränkt. Vielmehr können die Expansionskörper A–P jegliche Anzahl ab sieben aufweisen, wobei die Anzahl der notwendigen Ventile 3–10 immer unterhalb der Anzahl der anzusteuernden Expansionskörper A–P bleibt. Auf diese Weise können beispielsweise zwölf Expansionskörper A–L mit nur sieben Ventilen 3–9 angesteuert werden. Zwanzig Expansionskörper A–P würden dabei lediglich neun Ventile benötigen, während vierundzwanzig Expansionskörper A–P nur zehn Ventile benötigten.
-
Eine entsprechende ausschnittsweise Gegenüberstellung von Expansionskörpern A–P und zu deren Ansteuerung notwendigen Ventilen
3–
10 im Vergleich zu herkömmlichen Steuerungen, bei denen jeder Expansionskörper A–P ein eigenes Ventil
3–
10 benötigt, ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen:
| Anzahl Ventile 3–10 | Maximal steuerbare Anzahl der Expansionskörper A–P mit bisheriger Ausgestaltung | Maximal steuerbare Anzahl der Expansionskörper A–P mit erfindungsgemäßer Ausgestaltung | Demnach zusätzlich mögliche Expansionskörper A–P im Gegensatz zur bisherigen Ausgestaltung |
| 6 | 6 | 9 | 3 |
| 8 | 8 | 16 | 8 |
| 10 | 10 | 25 | 15 |
| 12 | 12 | 36 | 24 |
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Massageeinrichtung
- 2
- Massagematte von 1
- 3
- Ventil von 1 an y1
- 4
- Ventil von 1 an y2
- 5
- Ventil von 1 an y2
- 6
- Ventil von 1 an y2
- 7
- Ventil von 1 an x1
- 8
- Ventil von 1 an x2
- 9
- Ventil von 1 an x3
- 10
- Ventil von 1 an x4
- 11
- Fluidleitung von 2 an y1
- 12
- Fluidleitung von 2 an y2
- 13
- Fluidleitung von 2 an y3
- 14
- Fluidleitung von 2 an y4
- 15
- Fluidleitung von 2 an x1
- 16
- Fluidleitung von 2 an x2
- 17
- Fluidleitung von 2 an x3
- 18
- Fluidleitung von 2 an x4
- 19
- Pumpe von 1
- A
- Expansionskörper von 2
- B
- Expansionskörper von 2
- C
- Expansionskörper von 2
- D
- Expansionskörper von 2
- E
- Expansionskörper von 2
- F
- Expansionskörper von 2
- G
- Expansionskörper von 2
- H
- Expansionskörper von 2
- I
- Expansionskörper von 2
- J
- Expansionskörper von 2
- K
- Expansionskörper von 2
- L
- Expansionskörper von 2
- M
- Expansionskörper von 2
- N
- Expansionskörper von 2
- O
- Expansionskörper von 2
- P
- Expansionskörper von 2
- x
- horizontale Richtung
- x1
- horizontale 1. Zeile von 2
- x2
- horizontale 2. Zeile von 2
- x3
- horizontale 3. Zeile von 2
- x4
- horizontale 4. Zeile von 2
- y
- vertikale Richtung
- y1
- vertikale 1. Spalte von 2
- y2
- vertikale 2. Spalte von 2
- y3
- vertikale 3. Spalte von 2
- y4
- vertikale 4. Spalte von 2
- z
- Hochrichtung
