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Die Erfindung betrifft eine Drehmomentübertragungseinrichtung mit mindestens einem Wuchtelement.
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Aus der in der deutschen Offenlegungsschrift
DE 10 2010 042 639 A1 gewürdigten japanischen Veröffentlichung
JP-A-6-42551 ist ein Kupplungsmechanismus mit einer Vielzahl von Hebelwellen bekannt, die an einem Umfang eines Vertikalseitenflächenabschnitts einer Kupplung angeordnet sind. Jede Hebelwelle hat ein Wuchtelement, das von einer Seite des Vertikalseitenflächenabschnitts der Kupplungsabdeckung vorragt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Drehmomentübertragungseinrichtung mit mindestens einem Wuchtelement zu schaffen, die einfach aufgebaut und/oder kostengünstig herstellbar ist.
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Die Aufgabe ist bei einer Drehmomentübertragungseinrichtung mit mindestens einem Wuchtelement dadurch gelöst, dass das Wuchtelement einem Ringspalt der Drehmomentübertragungseinrichtung zugeordnet ist. Das Wuchtelement oder Auswuchtelement kann auf einfache Art und Weise nach dem Zusammenbau der Drehmomentübertragungseinrichtung an einer geeigneten Stelle in dem Ringspalt positioniert werden, um eine Unwucht der Drehmomentübertragungseinrichtung auszugleichen. Bei der Drehmomentübertragungseinrichtung handelt es sich vorzugsweise um eine Kupplungseinrichtung, insbesondere um eine Doppelkupplungseinrichtung, im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs. Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Wuchtelements in dem Ringspalt wird das Auswuchten der zusammengebauten Drehmomentübertragungseinrichtung erheblich vereinfacht, indem der Montageaufwand für das Wuchtelement minimiert wird.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Drehmomentübertragungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Wuchtelement in dem Ringspalt eingeklemmt ist. Durch das Einklemmen des Wuchtelements in dem Ringspalt kann eine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Wuchtelement und der Drehmomentübertragungseinrichtung entfallen. Durch das Einklemmen, vorzugsweise in radialer Richtung, des Wuchtelements werden unerwünschte Bewegungen des Wuchtelements in dem Ringspalt sicher verhindert.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Drehmomentübertragungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Wuchtelement elastisch verformbar beziehungsweise federnd ausgeführt ist. Das Wuchtelement ist vorzugsweise in mindestens einem Bereich, insbesondere in einem Verbindungsbereich zwischen einem Grundkörper und einer Sicherungslasche, elastisch verformbar beziehungsweise federnd ausgeführt. Dadurch wird die Montage des Wuchtelements in dem Ringspalt vereinfacht.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Drehmomentübertragungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Wuchtelement in einer, bezogen auf eine Drehachse der Drehmomentübertragungseinrichtung, radialen Richtung elastisch verformbar beziehungsweise federnd ausgeführt ist. Besonders vorteilhaft ist ein Bereich, insbesondere der Verbindungsbereich zwischen dem Grundkörper und der Sicherungslasche, in radialer Richtung von einem Außenlamellenträger der Drehmomentübertragungseinrichtung beabstandet. Durch eine gezielte Verformung des Wuchtelements bei der Montage in dem Ringspalt wird auf einfache Art und Weise eine stabile Befestigung des Wuchtelements in dem Ringspalt ermöglicht.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Drehmomentübertragungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Wuchtelement in dem Ringspalt in axialer Richtung fixiert ist. Dadurch wird ein unerwünschtes Lösen oder Herausfallen des Wuchtelements aus dem Ringspalt sicher verhindert.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Drehmomentübertragungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Ringspalt radial innen von einem Außenlamellenträger der als Doppelkupplung in Lamellenbauweise ausgeführten Drehmomentübertragungseinrichtung begrenzt wird. Der Außenlamellenträger gehört vorzugsweise zu einer radial äußeren Teilkupplung der Doppelkupplung. Die Anbringung des Wuchtelements an dem Außenlamellenträger ermöglicht auf einfache Art und Weise die Darstellung eines großen Wirkradius für das Wuchtelement.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Drehmomentübertragungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass der Ringspalt radial außen von einem Kragen eines topfartigen Verbindungselements begrenzt wird, das zwei Außenlamellenträger der Doppelkupplung drehfest miteinander verbindet. Der so ausgeführte Ringspalt ermöglicht es auf einfache Art und Weise das Wuchtelement radial möglichst weit außen anzuordnen. Der Kragen stellt vorteilhaft das radial am weitesten außen angeordnete Gehäuseteil der Drehmomentübertragungseinrichtung dar.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Drehmomentübertragungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Wuchtelement als Blechteil ausgeführt ist. Dadurch können die Herstellkosten für das Wuchtelement gering gehalten werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Drehmomentübertragungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass das Wuchtelement einen im Wesentlichen U-förmigen Grundkörper mit einer Basis aufweist, von der zwei Montageschenkel abgewinkelt sind. Die Basis des Grundkörpers des Wuchtelements erstreckt sich im Wesentlichen in einer axialen Richtung beziehungsweise leicht schräg zu der axialen Richtung. Der Begriff axial bedeutet in Richtung oder parallel zu einer Drehachse der Drehmomentübertragungseinrichtung. Die Montageschenkel erstrecken sich vorzugsweise im Wesentlichen senkrecht zu der Basis des Grundkörpers des Wuchtelements.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Drehmomentübertragungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass von der Basis des Grundkörpers zwei Masseschenkel so abgewinkelt sind, dass sie zwischen den Montageschenkeln an der Basis anliegen. Durch Verändern der Größe beziehungsweise Dicke und der Gestalt der Masseschenkel kann die Masse des Wuchtelements auf einfache Art und Weise variiert werden.
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Ein weiteres bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Drehmomentübertragungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass von einem der Montageschenkel eine Sicherungslasche ausgeht. Die Sicherungslasche kann an ihrem freien Ende abgewinkelt werden, um das Wuchtelement auf einfache Art und Weise, zum Beispiel an einer Stützeinrichtung, festzulegen. Dadurch wird die Montage des Wuchtelements weiter vereinfacht.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Wuchtelement für eine vorab beschriebene Drehmomentübertragungseinrichtung.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele im Einzelnen beschrieben sind. Es zeigen:
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1 eine vereinfachte Darstellung einer erfindungsgemäßen Drehmomentübertragungseinrichtung mit einem Wuchtelement;
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2 eine vergrößerte, perspektivische Darstellung des Wuchtelements aus 1 und
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3 das Wuchtelement aus 2 im eingebauten Zustand im Querschnitt durch einen Ringspalt der Drehmomentübertragungseinrichtung aus 1.
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In 1 ist eine Drehmomentübertragungseinrichtung 1 vereinfacht dargestellt. Die Drehmomentübertragungseinrichtung 1 ist als nasslaufende Doppelkupplung in Lamellenbauweise ausgeführt. Die Doppelkupplung 1 umfasst ein Eingangsteil 4, das um eine Drehachse 5 drehbar ist. Die Drehmomentübertragungseinrichtung 1 ist in einem Gehäuse 8 drehbar angeordnet.
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Die Drehmomentübertragungseinrichtung 1 ist als nasslaufende Doppelkupplung in Lamellenbauweise ausgeführt. Ein Außenlamellenträger 10 einer ersten Teilkupplung 11 der Doppelkupplung ist drehfest mit dem Eingangsteil 4 verbunden. Das Eingangsteil 4 wiederum ist im (nicht dargestellten) Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, zum Beispiel einer Kurbelwelle einer Brennkraftmaschine, zugeordnet. Über die erste Teilkupplung 11 und eine zweite Teilkupplung 12 der Doppelkupplung kann im Antriebsstrang des Kraftfahrzeugs Drehmoment von der Kurbelwelle über das Eingangsteil 4 übertragen werden.
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Ein Innenlamellenträger 14 der ersten Teilkupplung 11 ist drehfest mit einer ersten Getriebewelle 15 verbunden. Die erste Getriebewelle 15 ist drehbar innerhalb einer als Hohlwelle ausgeführten zweiten Getriebewelle 16 angeordnet. Die zweite Getriebewelle 16 ist drehfest mit einem Innenlamellenträger 18 der zweiten Teilkupplung 12 verbunden.
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Ein Außenlamellenträger 20 der zweiten Teilkupplung 12 ist radial außerhalb des Innenlamellenträgers 18 der zweiten Teilkupplung 12 und radial innerhalb des Innenlamellenträgers 14 der ersten Teilkupplung 11 angeordnet. Um Bauraum zu sparen, sind die beiden Teilkupplungen 11, 12 mit ihren Lamellen in axialer Richtung überlappend angeordnet.
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Die beiden Außenlamellenträger 10, 20 sind durch ein topfartiges Verbindungselement 25 drehfest miteinander verbunden. Das topfartige Verbindungselement 25 umfasst ein Flanschteil 26, das sich in radialer Richtung von dem Außenlamellenträger 20 zu dem Außenlamellenträger 10 erstreckt. Radial außen ist von dem Flanschteil 26 ein Kragen 28 abgewinkelt.
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Der Kragen 28 ist in radialer Richtung so von dem Außenlamellenträger 10 beabstandet, dass sich ein Ringspalt ergibt. Der Ringspalt wird radial innen von dem Außenlamellenträger 10 begrenzt. Radial außen wird der Ringspalt von dem Kragen 28 des topfartigen Verbindungselements 25 begrenzt. In axialer Richtung wird der Ringspalt auf einer Seite, in 1 rechts, von dem Flanschteil 26 des topfartigen Verbindungselements 25 begrenzt. Auf der anderen Seite, in 1 links, ist der Ringspalt offen.
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Gemäß einem wesentlichen Aspekt der Erfindung wird der Ringspalt zur Montage eines Wuchtelements oder Auswuchtelements 30 genutzt. Bei der Montage wird das Wuchtelement 30 in Richtung eines Pfeils 31 in den Ringspalt eingeschoben. Das Wuchtelement 30 ist als mehrfach abgekanteter Blechklipp ausgeführt. Zur axialen Fixierung des Wuchtelements 30 dient ein abgewinkeltes Ende 34 des Wuchtelements 30. Das Wuchtelement 30 ist mit dem abgewinkelten Ende 34 an einer Stützeinrichtung 35 gesichert.
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Zur Lagerung der Drehmomentübertragungseinrichtung 1 dienen insgesamt sechs Lagereinrichtungen 41 bis 46. Die Lagereinrichtung 41 ist in radialer Richtung zwischen dem Eingangsteil 4 der Drehmomentübertragungseinrichtung 1 und dem Gehäuse 8 angeordnet. Die Lagereinrichtung 42 dient zur Lagerung der Stützeinrichtung 35.
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Die Lagereinrichtung 43 ist in axialer Richtung zwischen dem Außenlamellenträger 10 und dem Innenlamellenträger 14 der ersten Teilkupplung 11 angeordnet. Die Lagereinrichtung 44 ist in axialer Richtung zwischen dem Innenlamellenträger 14 der ersten Teilkupplung 11 und dem Innenlamellenträger 18 der zweiten Teilkupplung 12 angeordnet.
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Die Lagereinrichtungen 45 und 46 dienen zur Lagerung und/oder axialen Abstützung von Betätigungselementen 47, 48, mit denen die beiden Teilkupplungen 11, 12 betätigt werden.
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In 2 ist das Wuchtelement 30 allein perspektivisch dargestellt. Das Wuchtelement 30 umfasst einen im Wesentlichen U-förmigen Grundkörper 50 mit einer Basis 55, von der zwei Montageschenkel 51, 52 abgewinkelt sind. Die beiden Montageschenkel 51, 52 erstrecken sich senkrecht zu der Basis 55.
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Der Montageschenkel 51 ist etwas länger als der Montageschenkel 52 ausgeführt. Von dem Montageschenkel 52 geht eine Sicherungslasche 58 aus, deren abgewinkeltes Ende 34 in 1 an der Stützeinrichtung 35 anliegt. Von der Basis 55 des Grundkörpers 50 sind seitlich zwei Masseschenkel 53, 54 so abgewinkelt, dass sie zwischen den beiden Montageschenkeln 51, 52 an der Basis 55 anliegen.
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In 3 ist im Schnitt dargestellt, wie das Wuchtelement 30 in dem Ringspalt 60 zwischen dem Außenlamellenträger 10 und dem Kragen 28 des topfartigen Verbindungselements angeordnet ist. Durch einen Pfeil 65 ist die Montagerichtung bei der Montage des Wuchtelements 30 angedeutet. Durch einen Doppelpfeil 70 ist die Ausdehnung des Ringspalts 60 in radialer Richtung angedeutet. Die Ausdehnung des Ringspalts 60 in radialer Richtung wird auch als Spaltbreite bezeichnet.
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Durch Pfeile 75 ist angedeutet, dass das als Blechklipp ausgeführte Wuchtelement 30 federnd ausgeführt ist. Durch die federnde Auslegung können durch Toleranzen entstehende Schwankungen der Spaltbreite 70 auf einfache Art und Weise ausgeglichen werden. Dadurch kann eine spielfreie Positionierung des Wuchtelements 30 im Ringspalt 60 sichergestellt werden.
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Durch das Anbringen von einem Wuchtelement 30 oder mehreren derartiger Wuchtelemente kann eine fertigungsbedingte Unwucht beziehungsweise Restunwucht von grenzwertigen Nassdoppelkupplungen reduziert werden. Dadurch können die Anforderungen bezüglich der Restunwucht leichter erfüllt werden. Darüber hinaus wird durch das Auswuchten von grenzwertigen Exemplaren der Ausschuss an Kupplungen verringert.
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Das Wuchtelement 30 ermöglicht eine Serienanwendung ohne Schweißen. Die axiale Fixierung des Wuchtelements erfolgt nach dem Einschieben des Wuchtelements 30 einfach durch Umbiegen der Sicherungslasche 58. Bei der Montage wird die Sicherungslasche 58 zunächst durch eine entsprechende Öffnung der Stützeinrichtung 35 hindurch geführt und dann, wie man in 1 sieht, mit ihrem Ende 34 umgebogen beziehungsweise abgewinkelt.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Drehmomentübertragungseinrichtung
- 4
- Eingangsteil
- 5
- Drehachse
- 8
- Gehäuse
- 10
- Außenlamellenträger
- 11
- Teilkupplung
- 12
- Teilkupplung
- 14
- Innenlamellenträger
- 15
- Getriebewelle
- 16
- Getriebewelle
- 18
- Innenlamellenträger
- 20
- Außenlamellenträger
- 25
- topfartiges Verbindungselement
- 26
- Flanschteil
- 28
- Kragen
- 30
- Wuchtelement
- 31
- Pfeil
- 34
- abgewinkeltes Ende
- 35
- Stützeinrichtung
- 41
- Lagereinrichtung
- 42
- Lagereinrichtung
- 43
- Lagereinrichtung
- 44
- Lagereinrichtung
- 45
- Lagereinrichtung
- 46
- Lagereinrichtung
- 47
- Betätigungselement
- 48
- Betätigungselement
- 50
- Grundkörper
- 51
- Montageschenkel
- 52
- Montageschenkel
- 53
- Masseschenkel
- 54
- Masseschenkel
- 55
- Basis
- 58
- Sicherungslasche
- 60
- Ringspalt
- 65
- Pfeil
- 70
- Doppelpfeil
- 75
- Pfeile
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010042639 A1 [0002]
- JP 642551 [0002]