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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Tragplatte für eine Heizvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 und/oder des Oberbegriffs des Anspruchs 12 sowie eine Heizvorrichtung mit wenigstens zwei derartigen Tragplatten.
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Gattungsgemäße Tragplatten sind vor allem als Schamottplatten bekannt geworden. Bei der Ausbildung der Heizvorrichtung als Kachelofen werden Kacheln an Befestigungsflächen der Tragplatten befestigt (z. B. verklebt). Die Tragplatten dienen häufig zur Ausbildung einer Lehnfläche der Heizvorrichtung, welche das Anlehnen von Personen gestattet.
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Gattungsgemäße Tragplatten werden entweder mit ihren in Längsrichtung verlaufenden Außenkanten nebeneinander stehend (vertikal oder schräg zur Aufstandsfläche) an einer Unterkonstruktion angeordnet oder es kommen – bei einer alternativen Konstruktionsweise – die Tragplatten liegend zum Einsatz, d. h. die in Längsrichtung verlaufenden Außenkanten verlaufen im Wesentlichen horizontal.
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Herkömmliche Tragplatten weisen eine Reihe von Nachteilen auf. Sie müssen von vornherein auf eine bestimmte Längserstreckung ausgelegt werden. Will man eine eigens abgesetzte Anordnung der Tragplatte zur Herstellung einer Lehnneigung der Lehnfläche der Heizvorrichtung vermeiden, so muss auch der Sockel der Heizvorrichtung bereits mit dieser Neigung ausgeführt sein.
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Gattungsgemäße Tragplatten können auch dann zum Einsatz kommen, wenn die Heizvorrichtung nicht einen hinter den Tragplatten angeordneten Brennraum aufweist, wie bei klassischen Kachelöfen, sondern wenn die die benötigte Wärme über Medienleitungen zu den Tragplatten transportiert wird. Gerade in diesem Fall wäre es erwünscht, die über die Medienleitungen transportierte Wärme hauptsächlich an die Tragplatten bzw. ggf. an den Tragplatten angeordnete Kacheln abzugeben.
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Aufgabe der Erfindung ist es Tragplatten sowie eine mit solchen Tragplatten versehene Heizvorrichtung bereitzustellen, welche hinsichtlich der Möglichkeit die Lehnfläche der Heizvorrichtung mit einer Lehnneigung zu versehen, verbessert sind und/oder Tragplatten bereitzustellen, die sich dazu eignen, über Medienleitungen zur Verfügung gestellte Wärme hauptsächlich an Kacheln weiter zu geben.
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Diese Aufgabe wird durch eine Tragplatte mit den Merkmalen des Anspruchs 1 oder 12 und eine Heizvorrichtung mit wenigstens zwei derartigen Tragplatten gelöst.
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Durch die sich in Längserstreckung vom Mittelteil weg zeigend verjüngende Ausbildung des Grundkörpers (d. h. der Endstücke des Grundkörpers) der erfindungsgemäßen Tragplatte ergibt sich der Vorteil, dass eine Lehnneigung der Tragplatten unter Vermeidung einer abgesetzten Anordnung derselben leicht realisiert werden kann. Will man von dieser Möglichkeit keinen Gebrauch machen, kann man natürlich nachträglich Fußteil und Schulter auf ein mit dem Mittelteil planes Maß auffüllen.
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Durch die Anordnung eines Isolierkörpers an einer der Befestigungsfläche entgegen gesetzten Seite des Grundkörpers können Wärmeverluste minimiert werden.
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Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Wie eingangs beschrieben, gibt es bei Tragplatten aufweisenden Heizvorrichtungen sowohl eine Konstruktionsweise mit vertikal oder schräg stehenden Tragplatten als auch eine Konstruktionsweise mit liegenden Tragplatten. Sind der Fußteil und die Schulter vom Mittelteil durch quer zur Längsrichtung verlaufende Schneidelinien vom Mittelteil abgegrenzt, können diese mit einer exakten Schnittführung vom Mittelteil abgetrennt werden, sodass der dann nur mehr aus dem Mittelteil bestehende Grundkörper für die liegende Konstruktionsweise eingesetzt werden kann.
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Weist die Tragplatte eine Befestigungsfläche zur Befestigung (z. B. Ankleben) von Kacheln auf, so können auf dieser Befestigungsfläche Setzhilfen für die Befestigung der Kacheln in Form von Setzlinien angeordnet sein. Dies erleichtert die richtige Positionierung und Ausrichtung der Kacheln auf der Befestigungsfläche.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher am Grundkörper in Längsrichtung und/oder in einer Richtung quer zur Längsrichtung Ablänghilfen in Form einer Vielzahl von Ablänglinien angeordnet sind. Diese gestatten ein genaues Ablängen der Tragplatten und damit deren Anpassung hinsichtlich ihrer Länge und/oder Breite. Es kann genügen, wenn nur der Mittelteil derartige Ablänglinien aufweist.
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Zum leichten Verbinden zweier benachbarter Tragplatten miteinander ist bei einer Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass der Grundkörper an wenigstens zwei seiner Außenkanten (vorzugsweise jene Außenkanten, die in Längsrichtung verlaufen) je wenigstens eine Sacköffnung aufweisen, in welche Verbindungselemente zum Verbinden der Tragplatte mit einer benachbarten Tragplatte einsetzbar sind. Die Verbindungselemente können beispielsweise in Form von Hanteln ausgebildet sein, wobei je ein Ende der Hantel in einer der Sacköffnungen aufgenommen ist. Die Sacköffnungen können sich mit zunehmender Tiefe verjüngen um einen Klemmeffekt zu erzeugen.
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Zur leichteren Befestigung einer Tragkonstruktion für ein Anbauteil der Heizvorrichtung, z. B. einer Sitzbank, kann der Grundkörper der Tragplatte an wenigstens einer (vorzugsweise an beiden) seiner in Längsrichtung verlaufenden Außenkanten eine in Längsrichtung verlaufende Fuge aufweisen. Sind zwei derartige Tragplatten an der Heizvorrichtung nebeneinander angeordnet, so bilden die beiden Fugen eine Klemmfuge, in welcher ein Fortsatz des an der Heizvorrichtung zu befestigenden Anbauteils zu Montagezwecken klemmend gehalten werden kann.
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Der Grundkörper kann – gegebenenfalls an der Befestigungsfläche für die Kacheln – mit einer Vielzahl von hinterschnittenen Noppen versehen sein, um die herum Fluidleitungen (z. B. zur Temperierung der Kacheln) angeordnet werden können. Durch die Hinterschneidungen werden die Fluidleitungen sicher gehalten.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper im Bereich der Schulter an seiner Außenkante eine Ausnehmung zum Einführung einer Abstandsmessvorrichtung aufweist. So kann zum Beispiel das Maß der Schrägstellung einer Tragplatte genau eingestellt werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Grundkörper Positionsmarker für die Kacheln aufweist.
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Die Tragplatte kann als Schamottplatte – vorzugsweise als Gussschamottplatte – ausgebildet sein. Die Ausbildung als Gussschamottplatte bietet die Möglichkeit einzelne oder alle der oben beschriebenen Strukturen (z. B. Schneidelinien, Setzlinien, Ablänglinien, Sacköffnungen, Fugen, Noppen, Ausnehmung, Positionsmarker) des Grundkörpers bereits in die Gussform einzuarbeiten und so in einem Schritt eine erfindungsgemäße Tragplatte herzustellen.
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Generell gilt natürlich, dass man die oben beschriebenen Strukturen auch (z. B. durch Verspachtelung) neutralisieren kann.
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Die Tragplatten können je nach geometrischer Anforderung plan oder gekrümmt (konvex oder konkav) ausgebildet sein.
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Weist der Grundkörper einen Isolierkörper auf, kann vorgesehen sein, dass im Isolierkörper wenigstens eine Kammer ausgebildet ist. Sie kann zur Aufnahme von Medienleitungen dienen oder mechanische Halterungen zur Montage einer Sitzbank oder zur Wandmontage aufnehmen.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich anhand der Figuren und der dazugehörigen Figurenbeschreibung. Der besseren Übersichtlichkeit halber sind nicht in allen Figuren alle Strukturen des Grundkörpers mit Bezugszeichen versehen.
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Die 1a bis 1d zeigen jeweils eine Draufsicht auf die Befestigungsfläche eines Grundkörpers 2 einer erfindungsgemäßen Tragplatte 1, wobei jeweils nur einzelne Strukturen des Grundkörpers 2 dargestellt sind.
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Erfindungsgemäß können beliebige Kombinationen der dargestellten Strukturen (z. B. Schneidelinien 6, 7; Setzlinien 8, Ablänglinien 9, Sacköffnungen 10, Fugen 12, Noppen, Ausnehmung 14, Positionsmarker 15) bei ein und derselben Tragplatte 1 (siehe z. B. 1e) verwirklicht sein.
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In diesen Ausführungsbeispielen sind jeweils die Schneidelinien 6, 7 gezeigt, die aber nicht zwingend vorgesehen sein müssen. Auf die Darstellung der hinterschnittenen Noppen wurde verzichtet.
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Alle beschriebenen Strukturen sind vorzugsweise als Ausnehmungen im Material des Grundkörpers 2 ausgebildet. In diesem Fall sind sie leicht in einer Gussform abbildbar.
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Zu den 1a bis 1e im Detail:
1a zeigt die Anordnung von Sacköffnungen 10 zum bereits beschriebenen Verbinden benachbarter Tragplatten 1. Es sind auch im Innenbereich des Mittelteils 5 Sacköffnungen 10 erkennbar, da man die Tragplatte 1 so ablängen kann, dass diese ursprünglich im Innenbereich angeordneten Sacköffnungen 10 dann an einer Außenkante liegen. Der Fußteil 3 weist im Vergleich zum Mittelteil 5 eine viel größere Anzahl an in Längsrichtung L und quer zu dieser verlaufenden Ablänglinien 9 auf (vgl. 1c) um ein feineres Raster zu erzeugen.
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1b zeigt beispielhaft den Verlauf von Ablänglinien 9 in Form von Gehrungsschnitten. Im Bereich der Schulter 4 ist für den Fall einer konischen Verjüngung des Grundkörpers 2 der mit dem Bezugszeichen 9a versehene Verlauf vorgesehen, im Fall einer planen Ausbildung des Grundkörpers der mit dem Bezugszeichen 9b versehene Verlauf.
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1c zeigt die Anordnung von in Längsrichtung L und quer zur Längsrichtung L verlaufenden Ablänglinien 9.
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1d zeigt die Anordnung von Positionsmarkern 15 zur Erleichterung der Positionierung nicht dargestellter Kacheln, welche als sogenannte Stabkacheln ausgebildet sind. In Längsrichtung L des Grundkörpers 2 aufeinander folgende Positionsmarker 15 markieren Anfangs- bzw. Endposition für den Stab der zu positionierenden Stabkacheln.
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1e zeigt beispielhaft eine Tragplatte 1, bei der alle oben beschriebenen Strukturen gemeinsam verwirklicht sind. Dazu sind noch im Vergleich zur 1d zusätzliche Setzlinien 8 verwirklicht, die der Positionierung oder Ausrichtung von nicht mit Stäben versehenen Kacheln (sogenannte Schindelkacheln) dienen.
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2 bis 7 zeigen weitere Ausführungsformen der Erfindung, wobei der Übersichtlichkeit halber bis auf die Sacköffnungen 10 keine Strukturen des Grundkörpers 2 dargestellt sind. Im Einzelnen:
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2a bis 2c zeigt einen Grundkörper 2 mit einem plan bzw. eben ausgebildeten Mittelteil.
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3a bis 3c zeigt einen Grundkörper 2 mit einer konkav ausgebildeten Befestigungsfläche für die Kacheln, wobei hier Fußteil 2 und Schulter 3 abgeschnitten wurden.
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4a bis 4c zeigt eine Ausbildung analog zur 3, jedoch in konvexer Form.
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5a bis 5c zeigt wie 4 eine konvexe Ausbildung der Befestigungsfläche des Grundkörpers 2, jedoch in Ausbildung der Tragplatte 1 als Kegelsegment, d. h., dass die Breite des Grundkörpers 2 mit zunehmender Entfernung vom Fußteil 3 zunimmt. In den 2 bis 4 war diese Breite konstant, da dort die Tragplatte 1 als Zylindersegment ausgebildet ist.
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6a bis 6c zeigt analog zur 5 die Ausbildung der Tragplatte 1 als Kegelsegment, jedoch mit konkav verlaufender Befestigungsfläche.
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7a bis 7d zeigt eine Anordnung mehrerer Tragplatten 1, von denen zwei Tragplatten 1 vertikal positioniert sind (in 7d links angeordnet) und zwei Tragplatten 1 mit Lehnneigung (beispielsweise 100/20) positioniert sind (in 7d rechts angeordnet), wobei eine als Übergangselement ausgebildete Tragplatte 1 für einen kontinuierlichen Übergang sorgt.
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Diese Übergangselement beginnt (in 7d links) mit der Geometrie eines Zylinders und geht kontinuierlich in die Geometrie eines Kegelsegments über.
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8 zeigt eine Heizvorrichtung mit mehreren erfindungsgemäßen Tragplatten 1, die in 8 allerdings durch die an ihnen befestigten Kacheln verdeckt werden.
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9a bis 9d zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung. Auch bei dieser Tragplatte 1 weist der Grundkörper 2 einen Fußteil 3, eine Schulter 4 und einen Mittelteil 5 auf. Es ist eine Vielzahl von hinterschnittenen Noppen vorgesehen, wie oben erklärt.
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Im Unterschied zu den bisherigen Ausführungsbeispielen weist die Tragplatte 1 einen Isolierkörper 16 auf, welche an einem Teilkörper 18 des Grundkörpers 2 befestigt ist. Der Teilkörper 18 trägt die Vielzahl an Noppen und dient der Befestigung von Kacheln und dergleichen. Zwischen den Noppen können Medien- bzw. Fluidleitungen verlaufen (nicht eingezeichnet) zum Temperieren der Kacheln. Wärmeverluste werden durch den Isolierkörper 16 verhindert, sodass die Wärme nur in Richtung der Kacheln entweichen kann. Es sind mehrere Kammern 17 vorgesehen, die zum Beispiel Medienleitungen oder mechanische Halterungen 19 zur Montage einer Sitzbank oder zur Wandmontage aufnehmen können.
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9a zeigt eine perspektivische Ansicht einer Tragplatte 1. 9b zeigt die Tragplatte 1 der 9a mit montierter mechanischer Halterung 19 für eine Sitzbank. 9c zeigt eine Schnittdarstellung zur 9a. 9d zeigt die entsprechende Schnittdarstellung zur 9b.