DE102013114318B4 - Mehrteiliges Kurbelgehäuse und Montageverfahren - Google Patents
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Abstract
Verfahren zur Assemblierung eines mehrteiligen Kurbelgehäuses, das Verfahren umfasst: Bereitstellen eines Zylinderblocks (4) mit mehreren Gewindebohrungen, in die jeweils eine Stiftschraube (5) eingeschraubt ist, wobei die Stiftschrauben (5) aus dem Zylinderblock (4) herausragen; Bereitstellen eines Lagergassenoberteils (1) mit mehreren Durchgangsbohrungen (7), wobei jede der Durchgangsbohrungen (7) koaxial zu einer korrespondierenden Stiftschraube (5) angeordnet ist, und wobei jede der Durchgangsbohrungen an einer dem Zylinderblock (4) zugewandten Seite ein Innengewinde (71) mit einer ersten Drehrichtung aufweist; Bereitstellen mehrerer Gewindehülsen (2) mit einem Innengewinde (21), das eine zweite Drehrichtung aufweist, mit einem Mitnahmeprofil (23) zum formschlüssigen Einsetzen eines Schraubendreherwerkzeugs, und mit einem Außengewinde (22) mit einer ersten Drehrichtung; Positionieren von Lagergassenoberteil (1), Zylinderblock (4) und Gewindehülsen (2) derart, dass die Gewindehülsen (2) zwischen den Stiftschrauben (5) und den Durchgangsbohrungen (7) sowie koaxial zu diesen angeordnet sind; Einsetzen des Schraubendreherwerkzeugs in mindestens ein Mitnahmeprofil (23) einer der Gewindehülsen (2) und Drehen der Gewindehülse (2), wodurch die Gewindehülse (1) in das Innengewinde (71) der Durchgangsbohrung (7) geschraubt und gleichzeitig auf die Stiftschraube (5) geschraubt wird.
Description
- TECHNISCHES GEBIET
- Die vorliegende Erfindung liegt auf dem Gebiet des Motorenbaus und betrifft insbesondere ein mehrteiliges, verschraubbares Kurbelgehäuse beispielsweise für einen V-Motor.
- HINTERGRUND
- Im Bereich der Hubkolben-Verbrennungskraftmaschinen ist es bekannt, das Kurbelgehäuse aus mehreren Bauteilen zusammenzusetzen. Mehrteilige Kurbelgehäuse werden beispielsweise verwendet, wenn aus Gründen der Festigkeit oder der Gewichtsersparnis einzelne Teile aus anderen Werkstoffen (z.B. Aluminium) gefertigt sind als andere. Beispielsweise ist in der Publikation
EP 1 843 029 A2 (Titel: „Gebautes Kurbelgehäuse“) ein Kurbelgehäuse beschrieben, bei dem ein Zylinderblock mit einem als „Kurbelraumeinheit“ bezeichneten Gussteil verschraubt. In dem Gussteil ist ein Verstärkungselement eingegossen, welches den Oberteil der Lagergasse für die Kurbelwelle bildet. Ein mit dem Verstärkungselement verschraubter Lagerdeckel bildet den Unterteil der Lagergasse. Die PublikationUS 1,836,189 zeigt eine Verschraubung von Zylinderkopf und Kurbelgehäuse mit zwei Stiftschrauben, die über eine Mutter verbunden sind. Die PublikationDE 195 45 610 A1 betrifft ein Verfahren zum Verschrauben eines Zylinderkopfes mit einem Kurbelgehäuse mithilfe von Schraubenbolzen. Die PublikationDE 10 2012 011 322 A1 beschreibt eine Verschraubung eines Zylinderkopfes mit einem Kurbelgehäuse mit Schraubenbolzen, die über eine Mutter verbunden sind. Schließlich beschreibt die PublikationDE 297 19 892 U1 einen Gewindesatz mit einem Außengewinde mit einer ersten Drehrichtung und einem Innengewinde mit einer zweiten Drehrichtung. - In der Produktion können Kurbelgehäuse, die aus mehreren Bauteilen bestehen, die verschraubt werden müssen, einen erhöhten Montageaufwand zur Folge haben. Eine der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht also darin, ein mehrteiliges Kurbelgehäuse zu schaffen, welches einen vergleichbar geringen Montageaufwand verursacht.
- ZUSAMMENFASSUNG
- Die oben genannte Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Kurbelgehäuse gemäß Anspruch 6 gelöst. Beispielhafte Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
- Es wird im Folgenden ein Verfahren zur Assemblierung eines mehrteiligen Kurbelgehäuses offenbart. Gemäß einem Beispiel der Erfindung umfasst das Verfahren das Bereitstellen eines Zylinderblocks und eines Lagergassenoberteils. Der Zylinderblock weist mehrere Gewindebohrungen auf, in die jeweils eine Stiftschraube eingeschraubt ist, wobei die Stiftschrauben aus dem Zylinderblock herausragen. Das Lagergassenoberteil weist mehreren Durchgangsbohrungen auf, wobei jede der Durchgangsbohrungen koaxial zu einer korrespondierenden Stiftschraube angeordnet ist. Jede der Durchgangsbohrungen hat an einer dem Zylinderblock zugewandten Seite ein Innengewinde mit einer ersten Drehrichtung. Des Weiteren werden mehrere Gewindehülsen bereitgestellt. Jede Gewindehülsen hat ein Innengewinde, das eine zweite Drehrichtung aufweist, ein Außengewinde, das eine einer erste Drehrichtung aufweist, und ein Mitnahmeprofil zum formschlüssigen Einsetzen eines Schraubendreherwerkzeugs. Lagergassenoberteil, Zylinderblock und Gewindehülsen werden derart relativ zueinander positioniert, dass die Gewindehülsen zwischen den Stiftschrauben und den Durchgangsbohrungen sowie koaxial zu diesen angeordnet sind. Ein Schraubendreherwerkzeug wird in mindestens ein Mitnahmeprofil einer der Gewindehülsen durch eine der Durchgangsbohrungen hindurch eingesetzt. Durch Drehen der Gewindehülse wird diese in das Innengewinde der Durchgangsbohrung eingeschraubt und gleichzeitig auf die Stiftschraube aufgeschraubt.
- Des Weiteren wird ein Kurbelgehäuse beschrieben, das sich insbesondere für einen V-Motor eignet. Gemäß einem weiteren Beispiel der Erfindung umfasst das Kurbelgehäuse mindestens einen Zylinderblock mit mehreren Gewindebohrungen, in die jeweils eine Stiftschraube eingeschraubt ist, wobei die Stiftschrauben aus dem Zylinderblock herausragen. Das Kurbelgehäuse umfasst des Weiteren ein Lagergassenoberteil mit mindestens zwei entlang einer Längsachse angeordneten Lagerstühlen und mit mehreren Durchgangsbohrungen. Jede der Durchgangsbohrungen ist koaxial zu einer korrespondierenden Stiftschraube angeordnet, und jede der Durchgangsbohrungen weist an einer dem Zylinderblock zugewandten Seite ein Innengewinde mit einer ersten Drehrichtung auf. Des Weiteren sind mehrere Gewindehülsen vorgesehen mit jeweils einem Außengewinde, das die erste Drehrichtung aufweist, mit einem Innengewinde, das eine zweite Drehrichtung aufweist, und mit einem Mitnahmeprofil zum formschlüssigen Einsetzen eines Schraubendreherwerkzeugs. Das Außengewinde jeder Gewindehülse ist mit dem Innengewinde der korrespondierenden Durchgangsbohrung verschraubt, und das Innengewinde jeder Gewindehülse ist mit einer korrespondierenden Stiftschraube verschraubt ist.
- Mit dem Lagergassenoberteil kann ein weiterer Zylinderblock in gleicher Weise verschraubt sein, wie der erste Zylinderblock. Gemäß dem hier beschriebenen Beispiel ist ein Lagergassenunterteil mit dem Lagergassenoberteil so verschraubt, dass die in dem Lagergassenoberteil angeordnete Lagerstühle und in dem Lagergassenunterteil angeordnete Lagerdeckel entsprechende Lagerstellen für die Kurbelwelle bilden.
- KURZE BESCHREIBUNG DER ABBILDUNGEN
- Die Erfindung wird nachfolgend anhand von den in den Abbildungen dargestellten Beispielen näher erläutert. Die Darstellungen sind nicht zwangsläufig maßstabsgetreu und die Erfindung beschränkt sich nicht nur auf die dargestellten Aspekte. Vielmehr wird Wert darauf gelegt, die der Erfindung zugrunde liegenden Prinzipien darzustellen. In den Abbildungen zeigt:
-
1 ein Beispiel eines Kurbelgehäuses in isometrischer Darstellung mit zwei Zylinderblöcken, und einem Lagergassenoberteil bei der Montage (Lagergassenunterteil nicht dargestellt); -
2 das Beispiel aus1 in einer Ansicht von unten; -
3 das Beispiel aus1 in einer Querschnittsdarstellung mit noch nicht vollständig montiertem Zylinderblock; -
4 eine der Ansicht aus3 entsprechende Querschnittsdarstellung des Kurbelgehäuses mit montiertem Zylinderblock; -
5 das Kurbelgehäuse aus1 nach der Montage inklusive einem Lagergassenunterteil in isometrischer Darstellung; -
6 das Kurbelgehäuse aus5 in einer Ansicht von rechts; -
7 das Beispiel aus5 in einer Querschnittsdarstellung, in der die Verschraubung der Lagergasse und der Zylinderblöcke sichtbar ist; und -
8 zeigt ein Detail aus3 in vergrößertem Maßstab. - In den Abbildungen bezeichnen gleiche Bezugszeichen gleiche oder ähnliche Komponenten mit jeweils gleicher oder ähnlicher Bedeutung.
- DETAILIERTE BESCHREIBUNG
-
1 ist eine isometrische Darstellung eines Kurbelgehäuses eines V-Motors. Die hier erläuterten Prinzipien sind jedoch auch auf andere Bauformen von Hubkolben-Verbrennungskraftmaschinen anwendbar. Das dargestellte Beispiel umfasst einen ersten Gussteil, der einen Lagergassenoberteil1 darstellt, und zwei Zylinderblöcke3 und4 . Der erste Zylinderblock3 ist bereits in montiertem Zustand dargestellt, in dem der Zylinderblock3 mit dem Lagergassenoberteil1 verschraubt ist. Der zweite Zylinderblock4 ist in dem in1 dargestellten Beispiel noch in einem Zwischenzustand während der Montage gezeigt. Die (am Zylinderblock vormontierten) Stiftschrauben (z.B. nach DIN 938), mit denen der zweite Zylinderblock4 an dem Lagergassenoberteil1 verschraubt wird, sind mit der Ziffer5 bezeichnet. Der konkrete Aufbau des Lagergassenoberteils3 und des Zylinderblocks4 , sowie der Montagevorgang wird anhand den folgenden -
2 ist eine Ansicht des Kurbelgehäuses auf1 in einer durch den mit „I“ bezeichneten Pfeil (siehe1 ) bezeichneten Richtung.2 zeigt also eine Ansicht von unten in Richtung der Längsachsen40 (siehe auch3 ) der Zylinderbohrungen im Zylinderblock4 . Man sieht in2 die einzelnen Lagerstellen, welche die Lagergasse bilden. In dem Lagergassenoberteil1 sind die Lagerstühle11 ,12 ,13 ,14 , und15 angeordnet, die zusammen mit den im Lagergassenunterteil8 (auch Bed-Plate genannt, in1 –4 nicht dargestellt) die Lagerstellen für die Kurbelwelle (z.B. Gleitlager) bilden. - Links und rechts der Längsachse
10 des Lagergassenoberteils1 und (in einer Richtung normal zur Längsachse) neben den Lagerstühlen11 –15 sind Durchgangsbohrungen7 durch den Lagergassenoberteil1 in Richtung des Zylinderblocks4 angeordnet. Im vorliegenden Beispiel ist eine Durchgangsbohrung7 auf beiden Seiten des Lagerstuhls an jeder Lagerstelle des Lagergassenoberteils1 vorgesehen. Die Längsachsen der Durchgangsbohrungen7 sind koaxial zu den im zugehörigen Zylinderblock4 eingeschraubten Stiftschrauben5 (siehe1 ) und im Wesentlichen parallel zu den Längsachsen40 der Zylinder. Besser zu sehen sind die Durchgangsbohrungen7 und die Stiftschrauben5 in der Querschnittsdarstellung aus3 . Die dazugehörige Schnittebene A-A ist in2 eingezeichnet. - Das Verschrauben des Zylinderblocks
4 an dem Lagergassenunterteil wird anhand der Querschnittsdarstellungen in3 und4 erläutert. Der Einfachheit halber sind in3 und4 nur die Durchgangsbohrungen7 für den Zylinderblock4 dargestellt. Jedoch sind auch die Längsachsen (mit7‘ bezeichnet) der Durchgangsbohrungen für den Zylinderblock3 eingezeichnet. An der Außenseite des Lagergassenoberteils1 befinden sich die Montageeben16 (für Zylinderblock4 ) und16‘ (für Zylinderblock3 ). In diesen Montageebenen16 und16‘ ist die Oberfläche des Lagergassenoberteils1 im Wesentlichen plan, sodass die Zylinderblöcke3 und4 im montiertem Zustand dicht an dem Lagergassenoberteil1 (in den Montageebenen16 und16‘ ) anliegen. Im vorliegenden Beispiel sind an jeder Lagerstelle für jeden Zylinderblock zwei Durchgangsbohrungen7 vorgesehen. Im vorliegenden Beispiel umfasst jeder der beiden Zylinderblöcke3 und4 vier Zylinder. Die Lagergasse weist deshalb fünf Lagerstellen auf. Folglich sind pro Zylinderblock zehn Durchgangsbohrungen7 vorgesehen (für jeweils zehn Schraubverbindungen). - Die Durchgangsbohrungen
7 weisen an ihrem oberen Ende (d.h. an den Montageebenen16 bzw.16‘ ) jeweils ein Innengewinde71 auf, welches im vorliegenden Beispiel als Rechtsgewinde ausgebildet ist. In jedes Innengewinde71 ist eine Gewindehülse2 eingeschraubt. Dazu weist jede Gewindehülse2 ein Außengewinde22 auf, welches im vorliegenden Beispiel ein zum Innengewinde71 passendes Rechtsgewinde ist. Das Außengewinde22 erstreckt sich entlang der gesamten Außenseite der Gewindehülse. Die Innenseite der Gewindehülsen2 weist an einem Ende (den Zylinderblöcken3 ,4 zugewandt) jeweils eine Innengewinde21 auf, das im vorliegenden Fall als Linksgewinde ausgebildet ist. Am anderen Ende der Gewindehülsen2 (dem Lagergassenoberteil1 zugewandt) ist innen jeweils ein Innensechsrund23 angeordnet. Andere Schrauben-Mitnahmeprofile wie z.B. Innensechskant sind jedoch ebenso einsetzbar. Die Gewindehülsen2 sind derart gestaltet, dass sie auf sie aus den Zylinderblöcken3 ,4 herausragenden Enden der Stiftschrauben5 aufgeschraubt werden können. Das heißt, die aus den Zylinderblöcken3 ,4 herausragenden Enden der Stiftschrauben5 weisen ein zum Innengewinde21 passendes Linksgewinde51 auf. Die Anordnung der Gewindehülse2 an dem Lagergassenoberteil1 und dem Zylinderblock4 ist in8 detaillierter gezeigt (8 zeigt das Detail II aus3 ). - Für die Montage des Zylinderblocks
4 an dem Lagergassenoberteil1 sind die Stiftschrauben5 bereits in entsprechende, im Zylinderblock4 vorhandene Innengewinde eingeschraubt. Im vorliegenden Beispiel sind zehn Stiftschrauben5 vorgesehen. Die Gewindehülsen2 werden in die Gewinde71 der Durchgangsbohrungen7 zunächst nur so weit eingeschraubt (ca. eine Viertelumdrehung), dass sie in den Durchgangsbohrungen7 fixiert sind. Die Mitnahmeprofile (Innensechsrund23 ) der Gewindehülsen sind dabei zur Lagergasse hin orientiert. Danach wird der Zylinderblock4 mit den Stiftschrauben5 so an dem Lagergassenoberteil1 angeordnet, dass jede der Stiftschrauben5 koaxial zu der zugehörigen Durchgangsbohrung7 ausgerichtet ist und an dem Innengewinde21 der jeweiligen Gewindehülse2 anliegt. Durch die Durchgangsbohrungen7 können (von der dem Zylinderblock4 abgewandten Seite her) Schraubendreherwerkzeuge (z.B. mit einem Außensechsrund) eingeführt werden, die in die Mitnahmeprofile (Innensechsrund23 ) der Gewindehülsen2 formschlüssig eingreifen. Die Richtung, aus der bei der Montage des Zylinderblocks4 die Schraubendreherwerkzeuge in die Durchgangsbohrungen7 eingeführt werden, ist in4 durch den Pfeil24 angegeben. Durch Drehen der Schraubendreherwerkzeuge (im vorliegenden Beispiel erfolgt eine Linksdrehung) werden die Gewindehülsen2 – gleichzeitig in einem Arbeitsschritt – einerseits in das Lagergassenoberteil1 eingeschraubt (Rechtsgewindepaarung mit Innengewinde71 und Außengewinde22 ) und andererseits auf die Gewindestifte5 (Linksgewindepaarung mit Innengewinde21 und Außengewinde51 ) aufgeschraubt. Bei richtiger Dimensionierung der Gewindelängen kann auf diese Weise der Zylinderblock4 in einem Schritt mit dem Lagergassenoberteil1 verschraubt werden, wobei die Stiftschrauben5 (am Zylinderblock) und die Gewindehülsen2 (am Lagergassenoberteil1 oder alternativ an den Stiftschrauben5 ) vormontiert werden können. Im vorliegenden Beispiel erfolgt dieser Montagevorgang zwei Mal, einmal für den ersten Zylinderblock3 und einmal für den zweiten Zylinderblock4 . -
4 zeigt im Wesentlichen die gleiche Querschnittsdarstellung wie3 , wobei jedoch die Gewindehülsen2 vollständig eingeschraubt sind, sodass der Zylinderblock4 fest an dem Lagergassenoberteil2 anliegt. In4 sind auch die Bohrungsverschneidungen6a zwischen den Durchgangsbohrungen7 (zum Zylinderblock4 ) und den Durchgangsbohrungen7‘ (zum Zylinderblock3 ) zu sehen. Diese Bohrungsverschneidungen6a ergeben sich aufgrund des begrenzten Platzes zwischen den einzelnen Zylindern (neben den Lagerstühlen11 –15 , siehe2 ) sowie aus der Tatsache, dass die Zylinderblöcke3 und4 im Wesentlichen identisch aufgebaut sind. -
5 ist eine isometrische Darstellung des zusammengebauten Kurbelgehäuses mit den Zylinderblöcken3 und4 , die mit dem Lagergassenoberteil1 auf die oben beschriebene Weise verschraubt sind, sowie mit einem mit dem Lagergassenoberteil1 verschraubten Lagergassenunterteil8 (Bed-Plate). Das Lagergassenunterteil8 weist unter anderem Lagerdeckel für die Lagerstühle11 –15 auf. Im zusammengebauten Zustand bildet jeder Lagerstuhl im Lagergassenoberteil1 mit dem dazugehörigen Lagerdeckel im Lagergassenunterteil8 ein (geteiltes) Lager zur Aufnahme der Kurbelwelle. -
6 ist eine mit Seitenansicht des in5 dargestellten Beispiels aus der in5 mit „II“ bezeichneten Richtung (von rechts). Zu sehen sind die Hauptlagerschrauben10 und die Schrauben der Querverschraubung82 . Beide dienen der Verschraubung von Lagergassenoberteil1 und Lagergassenunterteil8 und werden weiter unten unter Bezugnahme auf7 noch näher erläutert. -
7 zeigt eine Querschnittsdarstellung (ähnlich zu4 ), in der die Verschraubung zwischen den beiden Lagergassenteilen1 und8 zu sehen ist. Die zugehörige, mit B-B bezeichnete Schnittebene ist in6 eingezeichnet. Zur Befestigung der beiden Lagergassenteile1 ,8 aneinander sind in dem Lagergassenoberteil1 Gewindebohrungen9 und in dem Lagergassenunterteil8 zugehörige (d.h. koaxiale) Durchgangsbohrungen9‘ vorgesehen. Als Hauptlagerschrauben bezeichnete Schrauben10 sind durch die Durchgangsbohrungen9‘ des Lagergassenunterteils8 hindurchgeführt und in die Gewindebohrungen9 des Lagergassenoberteils1 eingeschraubt, wodurch die beiden Lagergassenteile aneinander fixiert werden. Pro Lagerstelle sind im vorliegenden Beispiel jeweils zwei Schrauben10 vorgesehen, sodass insgesamt zehn Schrauben10 benötigt werden. Die Gewindebohrungen9 im Lagergassenoberteil schneiden ebenfalls die oben erwähnten Durchgangslöcher7 und7‘ . Die entsprechenden Bohrungsverschneidungen sind mit6b bezeichnet (siehe3 und4 ). - Zusätzlich zur Hauptlagerverschraubung kann noch eine Querverschraubung vorgesehen sein, die annähernd rechtwinklig zur Hauptlagerverschraubung liegt. Zu diesem Zweck weist der Lagergassenunterteil
8 Gewindebohrungen81 auf. Im Lagergassenoberteil1 sind zugehörige Durchgangsbohrungen81‘ vorgesehen (koaxial zu den Gewindebohrungen81 ). Die Längsachse der Gewindebohrungen81 bzw. der Durchgangsbohrungen81‘ verläuft in Querrichtung, d.h. annähernd rechtwinklig zu den Längsachsen der Hauptlagerverschraubung. Für die Querverschraubung sind Schrauben82 durch die Durchgangsbohrungen81‘ im Lagergassenoberteil1 geführt und in die Gewindebohrungen81 im Lagergassenunterteil8 eingeschraubt. Je Lagerstelle sind für die Querverschraubung zwei Schrauben82 vorgesehen, sodass im vorliegenden Beispiel zehn Schrauben82 benötigt werden. Die Hauptlagerschrauben10 und die Schrauben82 für die Querverschraubung82 können jeweils in einem Schritt eingedreht und angezogen werden. - Die hier beschriebene Methode der Verschraubung der Zylinderblöcke
3 ,4 mit dem Lagergassenoberteil1 ermöglicht bei der Montage eine Verschraubung von der Unterseite des Lagergassenoberteils1 und vermeidet gleichzeitig Platzprobleme, die bei einer herkömmlichen Verschraubung entstehen würden. Neben den Lagerstühlen11 bis15 (siehe2 ) schneiden sich (aus Platzgründen können die Bohrungen nicht nebeneinander angeordnet werden) die Bohrlöcher7 und7‘ sowie die Gewindebohrung9 (siehe4 und7 , Verschneidungen6b ). Die um die Schrauben10 der Hauptlagerverschraubung in die Gewindebohrung9 eindrehen zu können, müssen die Durchgangsbohrungen7 und7‘ frei sein. Durch die Verwendung der oben beschriebenen Gewindehülsen2 sind die Durchgangsbohrungen7 und7‘ nur während der Montage durch die Schraubendreherwerkzeuge (vgl.4 , Pfeil24 ) belegt. Danach werden die Schraubendreherwerkzeuge entfernt und die Schrauben10 können ungehindert eingeschraubt werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Lagergassenoberteil
- 2
- Gewindehülse
- 21
- Innengewinde der Gewindehülse
- 22
- Außengewinde der Gewindehülse
- 23
- Innensechsrund der Gewindehülse
- 24
- Schraubendreherwerkzeuge
- 3
- Zylinderblock (montiert)
- 4
- Zylinderblock (noch nicht montiert)
- 5
- Stiftschrauben
- 51
- Außengewinde der Stiftschrauben
- 6a
- Verschneidung Durchgangsbohrungen
7 ,7‘ - 6b
- Verschneidung Durchgangsbohrungen
7 ,7‘ mit Hauptlagerverschaubung - 7
- Durchgangsbohrungen (hin zum Zylinderblock
4 ) - 7‘
- Durchgangsbohrungen (hin zum Zylinderblock
3 ) - 71
- Innengewinde in Durchgangsbohrungen
7 - 8
- Lagergassenunterteil
- 81
- Gewindebohrung im Lagergassenunterteil zur Querverschraubung
- 81‘
- Durchgangsbohrung im Lagergassenoberteil zur Querverschraubung
- 82
- Schrauben für Querverschraubung
- 9
- Gewindebohrung im Lagergassenoberteil zur Hauptlagerverschraubung
- 9‘
- Durchgangsbohrung im Lagergassenunterteil zur Hauptlagerverschraubung
- 10
- Hauptlagerschrauben
- 11–15
- Lagerstühle
- 16
- Montageebene des Zylinderblocks
4 - 16
- Montageebene des Zylinderblocks
3
Claims (10)
- Verfahren zur Assemblierung eines mehrteiligen Kurbelgehäuses, das Verfahren umfasst: Bereitstellen eines Zylinderblocks (
4 ) mit mehreren Gewindebohrungen, in die jeweils eine Stiftschraube (5 ) eingeschraubt ist, wobei die Stiftschrauben (5 ) aus dem Zylinderblock (4 ) herausragen; Bereitstellen eines Lagergassenoberteils (1 ) mit mehreren Durchgangsbohrungen (7 ), wobei jede der Durchgangsbohrungen (7 ) koaxial zu einer korrespondierenden Stiftschraube (5 ) angeordnet ist, und wobei jede der Durchgangsbohrungen an einer dem Zylinderblock (4 ) zugewandten Seite ein Innengewinde (71 ) mit einer ersten Drehrichtung aufweist; Bereitstellen mehrerer Gewindehülsen (2 ) mit einem Innengewinde (21 ), das eine zweite Drehrichtung aufweist, mit einem Mitnahmeprofil (23 ) zum formschlüssigen Einsetzen eines Schraubendreherwerkzeugs, und mit einem Außengewinde (22 ) mit einer ersten Drehrichtung; Positionieren von Lagergassenoberteil (1 ), Zylinderblock (4 ) und Gewindehülsen (2 ) derart, dass die Gewindehülsen (2 ) zwischen den Stiftschrauben (5 ) und den Durchgangsbohrungen (7 ) sowie koaxial zu diesen angeordnet sind; Einsetzen des Schraubendreherwerkzeugs in mindestens ein Mitnahmeprofil (23 ) einer der Gewindehülsen (2 ) und Drehen der Gewindehülse (2 ), wodurch die Gewindehülse (1 ) in das Innengewinde (71 ) der Durchgangsbohrung (7 ) geschraubt und gleichzeitig auf die Stiftschraube (5 ) geschraubt wird. - Verfahren gemäß Anspruch 1, das weiter aufweist: Bereitstellen eines weiteren Zylinderblocks (
3 ) mit mehreren Gewindebohrungen, in die jeweils eine Stiftschraube (5 ) eingeschraubt ist, wobei die Stiftschrauben (5 ) aus dem Zylinderblock (3 ) herausragen; Bereitstellen weiterer Gewindehülsen (2 ) mit einem Innengewinde (21 ), das eine zweite Drehrichtung aufweist, und mit einem Mitnahmeprofil (23 ) zum formschlüssigen Einsetzen eines Schraubendreherwerkzeugs; Positionieren des weiteren Zylinderblocks (3 ) und der weiteren Gewindehülsen (2 ) derart, dass die weiteren Gewindehülsen (2 ) zwischen den Stiftschrauben (5 ) und im Lagergassenoberteil (1 ) vorgesehenen weiteren Durchgangsbohrungen (7‘ ) sowie koaxial zu diesen angeordnet sind; Einsetzen des Schraubendreherwerkzeugs in mindestens ein Mitnahmeprofil (23 ) einer der weiteren Gewindehülsen (2 ) und Drehen der Gewindehülse (2 ), wodurch die Gewindehülse (1 ) in das Innengewinde (71 ) der weiteren Durchgangsbohrung (7‘ ) geschraubt und gleichzeitig auf die Stiftschraube (5 ) geschraubt wird. - Verfahren gemäß Anspruch 1 oder 2, das weiter aufweist: Bereitstellen eines Lagergassenunterteils (
8 ) und Zusammenfügen von Lagergassenunterteil (8 ) und Lagergassenoberteil (1 ), sodass in dem Lagergassenoberteil angeordnete Lagerstühle (11 –15 ) und in dem Lagergassenunterteil angeordnete Lagerdeckel entsprechende Lagerstellen für eine Kurbelwelle bilden; und Verschrauben von Lagergassenunterteil (8 ) und Lagergassenoberteil (1 ). - Verfahren gemäß Anspruch 3, bei dem das Verschrauben von Lagergassenunterteil (
8 ) und Lagergassenoberteil (1 ) folgendes umfasst: Einschrauben von Hauptlagerschrauben (10 ) in Gewindebohrungen (9 ) des Lagergassenoberteils (1 ) durch entsprechende Durchgangsbohrungen (9‘ ) im Lagergassenunterteil (8 ). - Verfahren gemäß Anspruch 3 oder 4, bei dem das Verschrauben von Lagergassenunterteil (
8 ) und Lagergassenoberteil (1 ) folgendes umfasst: Einschrauben von weiteren Schrauben (82 ) in Gewindebohrungen (81 ) des Lagergassenunterteils (8 ) durch entsprechende Durchgangsbohrungen (81‘ ) im Lagergassenoberteil (81 ). - Kurbelgehäuse, das folgendes aufweist: mindestens einen Zylinderblock (
4 ) mit mehreren Gewindebohrungen, in die jeweils eine Stiftschraube (5 ) eingeschraubt ist, wobei die Stiftschrauben (5 ) aus dem Zylinderblock (4 ) herausragen; ein Lagergassenoberteil (1 ) mit mindestens zwei entlang einer Längsachse (90 ) angeordneten Lagerstühlen (11 ,12 , ...) und mehreren Durchgangsbohrungen (7 ), wobei jede der Durchgangsbohrungen (7 ) koaxial zu einer korrespondierenden Stiftschraube (5 ) angeordnet ist, und wobei jede der Durchgangsbohrungen an einer dem Zylinderblock (4 ) zugewandten Seite ein Innengewinde (71 ) mit einer ersten Drehrichtung aufweist; mehrere Gewindehülsen (2 ) mit einem Außengewinde (22 ), das die erste Drehrichtung aufweist, mit einem Innengewinde (21 ), das eine zweite Drehrichtung aufweist, und mit einem Mitnahmeprofil (23 ) zum formschlüssigen Einsetzen eines Schraubendreherwerkzeugs; wobei das Außengewinde (22 ) jeder Gewindehülse (2 ) mit dem Innengewinde (71 ) der korrespondierenden Durchgangsbohrung (7 ) verschraubt ist und das Innengewinde (21 ) jeder Gewindehülse (2 ) mit einer korrespondierenden Stiftschraube (5 ) verschraubt ist. - Kurbelgehäuse für einen V-Motor, das folgendes aufweist: mindestens einen ersten Zylinderblock (
4 ) und einen zweiten Zylinderblock (3 ) mit jeweils mehreren Gewindebohrungen, in welche jeweils eine Stiftschraube (5 ) eingeschraubt ist, wobei die Stiftschrauben (5 ) aus den Zylinderblöcken (3 ,4 ) herausragen; ein Lagergassenoberteil (1 ) mit mindestens zwei entlang einer Längsachse (90 ) angeordneten Lagerstühlen (11 ,12 , ...), mehreren zum ersten Zylinderblock (4 ) hin orientierten Durchgangsbohrungen (7 ) und mehreren zum zweiten Zylinderblock (3 ) hin orientierten Durchgangsbohrungen (7‘ ), wobei jede der Durchgangsbohrungen (7 ,7‘ ) koaxial zu einer korrespondierenden Stiftschraube (5 ) angeordnet ist, und wobei jede der Durchgangsbohrungen an einer dem Zylinderblock (4 ) zugewandten Seite ein Innengewinde (71 ) mit einer ersten Drehrichtung aufweist; mehrere Gewindehülsen (2 ) mit einem Außengewinde (22 ), das die erste Drehrichtung aufweist, mit einem Innengewinde (21 ), das eine zweite Drehrichtung aufweist, und mit einem Mitnahmeprofil (23 ) zum formschlüssigen Einsetzen eines Schraubendreherwerkzeugs; wobei das Außengewinde (22 ) jeder Gewindehülse (2 ) mit dem Innengewinde (71 ) der korrespondierenden Durchgangsbohrung (7 ,7‘ ) verschraubt ist und das Innengewinde (21 ) jeder Gewindehülse (2 ) mit einer korrespondierenden Stiftschraube (5 ) verschraubt ist. - Kurbelgehäuse gemäß Anspruch 6 oder 7, wobei die zum ersten Zylinderblock (
4 ) hin orientierten Durchgangsbohrungen (7 ) und die zum zweiten Zylinderblock (3 ) hin orientierten Durchgangsbohrungen (7‘ ) im Lagergassenoberteil (1 ) Bohrlochverschneidungen (6a ) bilden. - Kurbelgehäuse gemäß einem der Ansprüche 6 bis 8, das weiter aufweist: ein Lagergassenunterteil (
8 ), das mit dem Lagergassenoberteil (1 ) derart verschraubt ist, dass die in dem Lagergassenoberteil (1 ) angeordnete Lagerstühle (11 –15 ) und mit in dem Lagergassenunterteil (8 ) angeordneten Lagerdeckeln entsprechende Lagerstellen für eine Kurbelwelle bilden. - Kurbelgehäuse gemäß Anspruch 9, bei dem das Lagergassenoberteil (
1 ) Gewindebohrungen (9 ) aufweist, in die Hauptlagerschrauben (10 ) zur Befestigung des Lagergassenunterteils (8 ) eingeschraubt sind, wobei die jede der Gewindebohrungen (9 ) mit den zum ersten Zylinderblock (4 ) hin orientierten Durchgangsbohrungen (7 ) und/oder den zum zweiten Zylinderblock (3 ) hin orientierten Durchgangsbohrungen (7‘ ) weitere Bohrlochverschneidungen (6b ) bilden.
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