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Die vorliegende Erfindung betrifft einen Schalungsträger, umfassend einen sich entlang einer Trägerlängsrichtung erstreckenden Trägerkörper, der zumindest einen sich entlang der Trägerlängsrichtung erstreckenden Längssteg und zwei sich entlang der Trägerlängsrichtung erstreckende Trägerflansche aufweist, wobei entlang von jedem der beiden in einer Profilhöhenrichtung voneinander beabstandeten Längsränder des Trägerkörpers je einer der beiden Trägerflansche ausgebildet ist.
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Derartige Schalungsträger finden Anwendung zur Errichtung von an der Oberseite ebenen Tragwerken, um auf der Oberseite mittels Schalhaut, insbesondere in Gestalt von sog. Schaltafeln, eine Betonierschalung, bspw. zum Betonieren von Betondecken, zu errichten. In starker Verbreitung sind vollständig aus Holz hergestellte Schalungsträger bekannt. Diese besitzen einen Trägerkörper, der einen mittigen Längssteg und zwei dazu quer an den Längsrändern angesetzte Trägerflansche aufweist. In der weltweit am meisten verbreiteten Ausführung besitzt der bekannte Holzschalungsträger in seinem Profilquerschnitt eine Höhe von 200 Millimetern und eine Gesamtbreite an den Flanschen von 80 Millimetern. Abhängig von den gewählten Profilquerschnitts-Abmessungen ist den bekannten Holzträgern einerseits ein typisches (Trocken-)Gewicht je laufendem Meter und andererseits typische Belastbarkeitswerte zugeordnet. Zum Beispiel werden für den sog. H 20 Holzträger ein Trockengewicht von 5,0 kg/m, eine Biegesteifigkeit von 450 kNm2, ein zulässiges Biegemoment von 5 kNm angegeben und eine etwaige Querkraft von 11 kN. Derartige Holzschalungsträger sind vielseitig einsetzbar. Ihre Handhabung ist einfach, indem bei der Anwendung die auf dem oberen Flansch abgestützte Schalhaut unmittelbar auf dem oberen Holzflansch vernagelt oder verschraubt werden kann. Auch das Verhältnis von spezifischem Gewicht zu Belastbarkeitswerten wird als günstig bewertet. Allerdings wird die begrenzte Lebensdauer solcher Holzschalungsträger als Einschränkung empfunden.
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Im Stand der Technik sind Schalungsträger gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2009 043 967 A1 der Anmelderin bekannt. Aus der Offenlegungsschrift
DE 29 45 358 A1 sind Mehrzweckprofilträger bekannt. Aus einer Firmenschrift der Anmelderin ”Schalungs-/Verbausysteme” mit dem Vermerk W 02/06.13/06.13/2 br sind ein Alu-Schalungsträger TITAN 160H und ein Alu-Schalungsträger TITAN 225 bekannt.
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Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Schalungsträger vorteilhaft weiterzubilden. Insbesondere wird angestrebt, einen Schalungsträger bereitzustellen, der eine längere Lebensdauer als Holzschalungsträger ermöglicht. Insbesondere wird außerdem angestrebt, dass ein solcher, hinsichtlich der Lebensdauer verbesserter Schalungsträger zugleich hinsichtlich Abmessungen, Gewicht und Tragfähigkeit und insbesondere hinsichtlich seiner Recyclingfähigkeit mit den bekannten Holzschalungsträgern vergleichbar ist. Insbesondere wird also ein zu Holzschalungsträgern bezüglich Abmessungen, Gewicht und Tragfähigkeit kompatibler, in der Recyclingfähigkeit vergleichbarer oder besserer und in der Lebensdauer verbesserter Schalungsträger angestrebt.
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Die Aufgabe wird von der Erfindung in Verbindung mit den kennzeichnenden Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Die beiden parallel voneinander beabstandeten Längsstege bilden zwischen den an den Längsrändern verlaufenden Flanschen einen Doppelsteg. Die beiden Längsstege können vorteilhaft jeweils Zug- und Druckkräfte sowie Querkräfte und Biegemomente übertragen, auch wenn sie zur Gewichtseinsparung dünnwandig ausgeführt sind. Anders als bei einem Trägerkörper, der aus nur einem dünnwandigen Längssteg und zwei Trägerflanschen besteht, ermöglicht der hier vorgeschlagene Schalungsträger mit Doppelsteg daher bspw. im Zusammenhang mit sog. Gabellagerungen an den Längsenden des Schalungsträgers in Gabelköpfen eine seitlich unterschiedliche Halterung des oberen Flansches im Vergleich zum unteren Flansch, da die beiden Längsstege des Doppelsteges jeweils Zug- und Druckkräfte sowie Querkräfte und Momente übertragen können. Dies ermöglicht bspw., dass von dem vorgeschlagenen Schalungsträger nur der untere Flansch seitlich formschlüssig in der Gabel eines Gabelkopfes gehalten wird, während der obere Flansch nach oben über die Gabel überstehen kann, also keinen seitlichen Anschlag besitzt.
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Vorzugsweise sind der Boden, der Zwischenquersteg und der Deckensteg in Trägerlängsrichtung von einem Trägerlängsende zu dem anderen Trägerlängsende durchlaufend ausgebildet. Zur Gewichtseinsparung ist zwischen dem Boden und dem Deckensteg nur ein Zwischenquersteg, d. h. keine weiteren Zwischenquerstege, angeordnet. Bevorzugt ist weiter, dass der Boden zumindest abschnittsweise, der Zwischenquersteg und der Deckensteg sich in einem zu der Trägerlängsrichtung senkrechten Profilquerschnitt rechtwinklig zu den Längsstegen erstrecken. Die parallel beabstandeten Längsstege beranden mit dem Boden und dem Zwischenquersteg eine erste Hohlkammer. Zugleich berandet der besagte Zwischenquersteg mit den beiden Längsstegen und dem Deckensteg eine dazu benachbarte zweite Hohlkammer. Die erste und die zweite Hohlkammer sind im Profilquerschnitt am Umfang (ggf. mit Ausnahme einiger seitlich vorhandener Durchgangsbohrungen) geschlossen. Der Deckensteg berandet mit den beiden Längsstegen eine dritte Hohlkammer, die an der dem Deckensteg gegenüberliegenden Umfangsseite durch einen in Trägerlängsrichtung verlaufenden Längsschlitz zugänglich ist. Somit bilden die erste und die zweite Hohlkammer gemeinsam von außen ein am Umfang geschlossenes Kastenprofil, wobei eine von dem Boden, den Längsstegen und dem Deckensteg berandete große Kammer mittels des Zwischenquerstegs in zwei kleinere Kammern aufgeteilt wird. Dabei ist vorgesehen, dass in der Profilhöhenrichtung der maximale Zwischenabstand zwischen dem Boden und dem Zwischenquersteg etwa gleich groß oder gleich groß ist wie der maximale Zwischenabstand in der Profilhöhenrichtung zwischen dem Deckensteg und dem Zwischenquersteg. Dies bedeutet, dass sich der Zwischenquersteg in der vorgenannten großen Kammer auf halber Höhe erstreckt und die große Kammer in zwei kleinere Kammern von im Wesentlichen gleicher Höhe unterteilt. Überraschend wurde in Versuchen gefunden, dass eine solche, in Bezug auf die Höhe der genannten großen Kammer praktisch mittige Anordnung des Zwischenquerstegs zu einer höheren Belastbarkeit führt, als wenn der Zwischenquersteg, wie dies nach der Erfahrung nahe liegen würde, in vergleichsweise größerem Abstand von dem Deckensteg angeordnet wäre. Für eine Positionierung des Zwischenquersteges, bei der dessen Abstand von dem Boden deutlich geringer als der Abstand von dem Deckensteg ist, hätte gesprochen, dass sich, bei gleichem Gewicht eines Trägers, Biegewiderstandsmoment erhöht, wenn Querschnittsflächenbereiche bzw. Trägermasse in größerem Abstand von der sog. neutralen Biegefaser angeordnet wird. Insbesondere würde für einen Fachmann zunächst für eine zu dem Boden hin nähere Anordnung des Zwischenquerstegs auch sprechen, dass die dritte Hohlkammer zur Aufnahme eines Befestigungsprofils, bspw. einer Holz- oder Kunststoffleiste dient, an der die auf dem Schalungsträger abgelegte Schalhaut vernagelt oder verschraubt werden kann. Indem das Befestigungsprofil in der Aufnahmekammer des Schalungsträgers gehalten ist, wird der Schalungsträger im Bereich des dem Boden gegenüberliegenden oberen Längsrandes ausgesteift, so dass es nahe gelegen hätte, als Ausgleich den Zwischenquersteg näher am Boden zu platzieren. Entgegen diesen Erwartungen hat sich jedoch überraschend herausgestellt, dass sich bei gleichem auf die Länge bezogenem Gewicht des Schalungsträgers seine Belastbarkeit erhöhen lässt, wenn der Zwischenquersteg mittig oder etwa mittig zwischen dem Boden und dem Deckensteg angeordnet ist. Der in der Beschreibung gewählte Begriff Zwischenabstand drückt aus, dass es sich um den Abstand zwischen sich gegenüberliegenden Oberflächen handelt (zur Unterscheidung also von einem Mitten- oder Außenabstand). Die besagten Zwischenabstände könnten aber auch auf die bei jeweils halber Wandstärke liegende Mitte des Bodens, des Zwischenquersteges und des Deckensteges bezogen werden. Der Zwischenabstand zwischen dem Boden und dem Zwischenquersteg und der Zwischenabstand zwischen dem Zwischenquersteg und dem Deckensteg beziehen sich jeweils auf die Profilhöhenrichtung, d. h. sie werden in dem Profilquerschnitt in einer zu der Profilhöhenrichtung parallelen Richtung ermittelt. Mit dem sog. maximalen Zwischenabstand ist gemeint, dass im Fall eines bspw. unebenen Bodens (bspw. im Fall einer sich von dem Boden ausgehend in das Innere der Hohlkammer erstreckenden Wandung) der besagte Zwischenabstand der Abstand zwischen der Oberfläche des Zwischenquerstegs und der in Profilhöhenrichtung am weitesten von dem Zwischenquersteg beabstandeten Bodenoberfläche ist. Im Rahmen der Erfindung ist vorzugsweise daran gedacht, dass der Trägerkörper aus Aluminium oder aus Aluminiumlegierung hergestellt ist. In diesem Zusammenhang wurde gefunden, dass ein erfindungsgemäßer Schalungsträger bei im Vergleich zu einem Holzschalungsträger gleicher Höhe und Breite des Profilquerschnittes und bei etwa gleichem Gewicht je Längeneinheit auch eine vergleichbare oder sogar höhere Belastbarkeit besitzen kann. Ein solcher erfindungsgemäßer Schalungsträger ist also hinsichtlich seiner Abmessungen, seines Gewichts und seiner Belastbarkeit kompatibel zu einem herkömmlichen Holzschalungsträger. Ist der erfindungsgemäße Schalungsträger aus Aluminium oder Aluminiumlegierung hergestellt, resultiert als weiterer Vorteil eine im Vergleich zu einem Holzschalungsträger höhere Lebensdauer bzw. Haltbarkeit, da insbesondere durch Feuchtigkeit ausgelösten Verwitterungsprozesse keine Rolle spielen. Hinzu kommt der Vorteil, dass das in den Trägerkörper eingesetzte Befestigungsprofil ausgetauscht werden kann, wenn es nach mehrfachem Gebrauch, also nach mehrfachem Vernageln oder Verschrauben von Schalhaut, beschädigt ist. Bei einem solchen Verschleiß muss also nicht wie bei dem bekannten Holzschalungsträger der gesamte Träger ausgetauscht werden. Hinzu kommt, dass auch ein aus Aluminium oder Aluminiumlegierung hergestellter Trägerkörper selbst sehr gute Recyclingfähigkeit aufweist. Trotz dieser Vorteile schließ die Offenbarung dieser Anmeldung zusätzlich auch Schalungsträger gemäß Anspruch 1, jedoch ohne die Einschränkung durch dessen Merkmal, dass der Trägerkörper aus Aluminium oder Aluminiumlegierung hergestellt ist, mit ein, auch zu dem möglichen Zweck, einen solchen nicht auf Aluminium oder Aluminiumlegierung festgelegten Schalungsträger noch selbstständig zum Gegenstand eines unabhängigen Anspruches zu machen. Selbst wenn ein anderes Material zu einem höheren Gewicht pro Längeneinheit des Schalungsträgers führen würde, könnte ein solcher Schalungsträger von Interesse sein, wenn bei Anwendungen die Forderung nach zu Holzträgern vergleichbarem Gewicht keine Rolle spielen würde. Betreffend eine Ausbildung des Schalungsträgers aus Aluminium oder Aluminiumlegierung ist vorzugsweise an eine Herstellung im Extrusionsverfahren gedacht.
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In Profilhöhenrichtung betrachtet kann der besagte Zwischenabstand zwischen dem Boden und dem Zwischensteg bspw. genau gleich groß wie der Zwischenabstand zwischen dem Zwischenquersteg und dem Deckensteg sein. Eine ebenfalls sehr gute Belastbarkeit wird jedoch auch erreicht, wenn die beiden genannten Zwischenabstände im Wesentlichen bzw. etwa gleich groß sind. Dieses Merkmal kann insbesondere bedeuten bzw. bspw. dadurch ersetzt werden, dass die wertemäßige Differenz zwischen den beiden besagten maximalen Zwischenabständen kleiner als die Wandstärke des Zwischensteges und/oder kleiner als die Wandstärke der Längsstege ist. Vorzugsweise kann die besagte Wandstärke ein Mehrfaches, insbesondere das Vierfache, der vorgenannten Differenz betragen. Das Merkmal, dass der Zwischenabstand zwischen dem Boden und dem Zwischenquersteg etwa gleich groß ist wie der maximale Zwischenabstand zwischen dem Zwischenquersteg und dem Deckensteg kann alternativ oder kombinativ bedeuten bzw. bspw. dadurch ersetzt werden, dass die Differenz zwischen dem Zwischenabstand zwischen dem Boden und dem Zwischenquersteg und dem Zwischenquersteg und dem Deckensteg, bezogen auf den in Profilhöhenrichtung gegebenen maximalen Zwischenabstand zwischen dem Boden und dem Deckensteg, kleiner als 1% ist, und weiter insbesondere kleiner als nur 0,5% ist. Es wurde überraschend gefunden, dass die Aufteilung der großen Hohlkammer zwischen Boden und Deckensteg in zwei gleich hohe Kammern durch einen Zwischenquersteg die besten statischen Werte speziell für Durchbiegung, Querkraft und Auflagerkraft bringt bei geringstem Gewicht und Kosten. Die von der Erfindung vorgeschlagene Position des Zwischenquersteges ermöglicht besonders eine Steigerung der zulässigen Querkraft (bzw. der an den Endauflagern möglichen Auflagerkraft) bei Biegebeanspruchung.
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Auch besteht bspw. die Möglichkeit, dass die beiden Längsstege und/oder der Zwischenquersteg und/oder der Deckensteg und/oder zumindest abschnittsweise der Boden eine zueinander gleiche oder ähnliche Wandstärke besitzt. Von einer ähnlichen Wandstärke ist zu sprechen, solange die Unterschiede im einstelligen Prozentbereich liegen. Es kann bspw. vorgesehen sein, dass das Verhältnis von der in Trägerlängsrichtung gegebenen Länge des Schalungsträgers zu der in Profilhöhenrichtung gegebenen gesamten Höhe des Schalungsträgers in einem Wertebereich von 10 bis 15 liegt und vorzugsweise 12,5 oder etwa 12,5 beträgt. Der Begriff etwa schließt auch hier wieder Abweichungen im einstelligen Prozentbereich ein. Vorzugsweise kann das Verhältnis aus der in Profilquerrichtung gegebenen Gesamtbreite des Schalungsträgers zu dem in bzw. parallel zur Profilquerrichtung gegebenen Zwischenabstand der beiden Längsstege in einem Wertebereich von 1,5 bis 2,5 liegen und vorzugsweise 2 oder etwa 2 betragen.
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Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass der Boden einen ersten der beiden Trägerflansche ausbildet, indem er in Profilquerrichtung über beide Längsstege seitlich nach außen übersteht. Eine zweckmäßige Weiterbildung wird darin gesehen, dass in dem Boden eine sich entlang der Längsrichtung erstreckende, im Querschnitt insbesondere T-profilartig hinterschnittene Längsnut eingeformt ist. Diese kann mit dem bodenseitigen Flansch eine Multifunktionsleiste, insbesondere zum Anschrauben von Hilfselementen oder -einrichtungen bilden.
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Bevorzugt ist auch, dass der Deckensteg in Profilhöhenrichtung betrachtet zwischen dem zweiten Flansch, der sich entlang des dem bodenseitigen Flansch gegenüberliegenden Längsrandes erstreckt, und dem Zwischenquersteg angeordnet ist. Auch ist bevorzugt, dass der Trägerkörper einstückig ausgebildet ist. Bevorzugt ist auch an eine Herstellung im Strangpressverfahren gedacht. Eine zweckmäßige Weiterbildung wird auch darin gesehen, dass an den beiden bezüglich der Trägerlängsrichtung gegebenen Längsendbereichen des Schalungsträgers in den beiden Längsstegen jeweils paarweise zueinander fluchtende Durchgangsbohrungen ausgebildet sind. Insbesondere können in jedem Längsendbereich jeweils zwei Bohrungspaare ausgebildet sein, die in Trägerlängsrichtung voneinander beabstandet sind.
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Wie schon angesprochen, besteht die Möglichkeit, dass die dritte Hohlkammer als Aufnahmekammer für ein Befestigungsprofil dient. Insbesondere kann darin eine Holz- oder Kunststoffleiste eingesetzt sein. Weiter besteht die Möglichkeit, dass das Befestigungsprofil in der Aufnahmekammer in Profilhöhenrichtung und/oder in Trägerlängsrichtung gehalten, vorzugsweise formschlüssig festgelegt und/oder festgeschraubt, ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend mit Bezug auf die beigefügten Figuren, welche ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schalungsträgers zeigen, weiter beschrieben. Im Einzelnen zeigt:
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1 perspektivisch einen erfindungsgemäßen Schalungsträger gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel;
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2 den Profilquerschnitt des in 1 gezeigten Schalungsträgers entlang der dortigen Schnittebene II-II;
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3 perspektivisch den Trägerkörper des in 1 gezeigten Schalungsträgers;
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4 eine Stirnansicht des in 3 gezeigten Trägerkörpers in dortiger Blickrichtung N;
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5 eine Seitenansicht des in 3 gezeigten Trägerkörpers in Blickrichtung V von 1, jedoch in einer durch einen Aufbruch verkürzten Darstellung;
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6 ein Anwendungsbeispiel des in den 1 bis 5 gezeigten erfindungsgemäßen Schalungsträgers und
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7 einen Schalungsträger gemäß Stand der Technik.
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Mit Bezug auf die 1 bis 6 wird ein erfindungsgemäßer Schalungsträger 1 gemäß einem bevorzugten Ausführungsbeispiel vorgestellt. Dieser umfasst einen sich entlang einer Trägerlängsrichtung L erstreckenden Trägerkörper 2, der in dem Beispiel im Extrudierverfahren einstückig aus Aluminium oder Aluminiumlegierung hergestellt ist. Der Trägerkörper 2 umfasst zwei Längsstege 3, die sich entlang der Trägerlängsrichtung L und in dem in 2 gezeigten Profilquerschnitt des Trägerkörpers entlang der Profilhöhenrichtung H erstrecken und die parallel verlaufend in der Profilquerrichtung Q voneinander beabstandet sind. Die Trägerlängsrichtung L verläuft senkrecht zu dem in 2 gezeigten Profilquerschnitt. Innerhalb einer zu dem Profilquerschnitt parallelen Bezugsebene erstrecken sich die Profilhöhenrichtung H und die Profilquerrichtung Q zueinander rechtwinklig. Entlang von jedem der beiden in der Profilhöhenrichtung H voneinander beabstandeten, einheitlich mit dem Bezugszeichen 4 bezeichneten Längsränder des Trägerkörpers 2 erstreckt sich je ein Trägerflansch 5. Jeder Trägerflansch 5 umfasst zwei voneinander parallel beabstandete und parallel zur Trägerlängsrichtung L verlaufende Flanschschenkel 5'. Zwischen den beiden Längsstegen 3 erstrecken sich ein Boden 6, ein Zwischenquersteg 7 und ein Deckensteg 8, von denen jeder die beiden Längsstege 3 miteinander einstückig verbindet. Der Zwischenquersteg 7 und der Deckensteg 8 erstrecken sich parallel zu der Profilquerrichtung Q. Der Boden 6 umfasst zwei Bodenstege 9. In dem Profilquerschnitt erstreckt sich jeder Bodensteg 9 von einem einer Symmetriemittellinie S zugewandten Innenrand 10 parallel zu der Profilquerrichtung Q bis zu einem Außenrand 11. Zwischen dem Innenrand 10 und dem Außenrand 11 schließt an jeden der Bodenstege 9 je einer der beiden Längsstege 3 einstückig an. Mit den beiden Bereichen der Bodenstege 9, die in Profilquerrichtung Q nach außen über die Längsstege 3 überstehen, bildet der Boden 6 einen ersten der beiden Trägerflansche 5 aus. Der Boden 6 umfasst einen U-profilartigen Abschnitt 12, der die beiden Bodenstege 9 unter Belassung einer mittigen, in Trägerlängsrichtung L führenden Nutöffnung 13 verbindet und mit den beiden Bodenstegen 9 eine Längsnut 14 mit im Profilquerschnitt T-profilartigen Hohlquerschnitt berandet. Ausgehend von den Bodenstegen 9 erstreckt sich der U-profilartige Abschnitt 12 in Richtung zu dem Zwischenquersteg 7. 2 veranschaulicht, dass in Bezug auf die Profilhöhenrichtung H der maximale Zwischenabstand a zwischen dem Boden 6 und dem Zwischenquersteg 7, der dem in Profilhöhenrichtung H gemessenen Zwischenabstand zwischen den Bodenstegen 9 und dem Zwischenquersteg 7 entspricht, gleich groß ist wie der maximale, in Profilhöhenrichtung H gemessene Zwischenabstand b zwischen dem Zwischenquersteg 7 und dem Deckensteg 8.
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Durch den Begriff Zwischenabstand wird ausgedrückt, dass der Abstand zwischen den sich insoweit gegenüberliegenden Oberflächen gemessen wird. Durch den Begriff maximaler Zwischenabstand wird ausgedrückt, dass es sich um den in der Profilhöhenrichtung H größtmöglichen Abstand handelt. Bezogen auf den Boden 6 bedeutet dies, dass der Zwischenabstand zu dem Zwischenquersteg 7 nicht von dem U-Abschnitt ausgehend, sondern von dem bzw. einem der Bodenstege 9 ausgehend zu ermitteln ist.
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Die beiden Längsstege 3 beranden gemeinsam mit dem Boden 6 und dem Zwischenquersteg 7 eine sich entlang der Trägerlängsrichtung L erstreckende erste Hohlkammer 15. Gemeinsam mit dem Zwischenquersteg 7 und dem Deckensteg 8 beranden die beiden Längsstege 3 eine sich entlang der Trägerlängsrichtung L erstreckende zweite Hohlkammer 16. Der Deckensteg 8 ist in Profilhöhenrichtung H betrachtet zwischen dem Zwischenquersteg 7 und dem zweiten Flansch 5, also dem Flansch, der sich an dem anderen Längsrand 4 des Trägerkörpers 2 als der von dem Boden 6 gebildete Flansch 5 erstreckt, angeordnet, und zwar näher an dem besagten Flansch. Der Deckensteg 8 berandet gemeinsam mit den sich von ihm bis zu dem besagten zweiten Flansch erstreckenden Abschnitten der Längsstege 3 eine dritte Hohlkammer, die in 4 mit dem Bezugszeichen 17 bezeichnet ist. Die drei Hohlkammern 15, 16 und 17 sind an den beiden Längsenden 18 des Trägerkörpers, also an ihren Stirnseiten, offen. Zwischen den Längsenden 18 sind die erste und zweite Hohlkammer 15, 16 im Profilquerschnitt von dem Trägerkörper 2 (abgesehen von etwaigen einzelnen lokalen Durchgangsbohrungen 19) am Umfang geschlossen umrandet. Hingegen ist die dritte Hohlkammer 17 an ihrer dem Deckensteg 8 gegenüberliegenden Seite offen. Wie die 1 und 2 zeigen, dient die dritte Hohlkammer als Aufnahmekammer 17' für ein Befestigungsprofil 20. Während der Trägerkörper in den 3 und 4 mit einer noch leeren dritten Hohlkammer 17, d. h. Aufnahmekammer 17' gezeigt ist, wurde darin in den 1 und 2 als Befestigungsprofil 20 eine Holzleiste mit rechteckigem Querschnitt eingesetzt. Indem die Flanschschenkel 5' über die angrenzenden Ränder der Längsstege 3 geringfügig einwärts gerichtet (d. h. in Richtung zu der zu der Profilhöhenrichtung H parallelen Symmetriemittelebene S) überstehen, kann die Holzleiste in Längsrichtung L in die Aufnahmekammer 17' eingeschoben werden und ist darin auch in Profilhöhenrichtung H formschlüssig gehalten. Zusätzlich ist in den 1 und 2 die Holzleiste mittels durch jeweilige Bohrungen hindurch gesteckte Schrauben 21 festgeschraubt und dadurch auch in Trägerlängsrichtung L festgelegt.
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Die Wiedergabe in den Figuren ist nicht größengerecht. Im dem Beispiel (d. h. nicht notwendig) beträgt die Gesamtlänge des Schalungsträgers 1 in Trägerlängsrichtung L 2,5 Meter, die Höhe des Trägerkörpers 2 beträgt 200 Millimeter, und die im Profilquerschnitt ermittelte Breite d des Trägerkörpers 2 beträgt 80 Millimeter. Die Wandstärke e der Längsstege 3, des Zwischenquersteges 7 und des Deckensteges 8 beträgt übereinstimmend 2 Millimeter. Es wurde gefunden, dass die beschriebene einheitliche minimale Wandstärke von 2 Millimetern im Bereich der Stege bei einer Bauhöhe von 200 Millimetern, somit bei einem Verhältnis von 1 zu 100, zu besten statischen Werten bei geringstem Materialeinsatz führt. Der in Profilquerrichtung Q gegebene Zwischenabstand f zwischen den beiden Längsstegen 3 beträgt 40 Millimeter. Der in Profilhöhenrichtung H ermittelte maximale Zwischenabstand a zwischen dem Boden 6 und dem Zwischenquersteg 7 beträgt 76 Millimeter und der maximale Zwischenabstand b zwischen dem Zwischenquersteg 7 und dem Deckensteg 8 beträgt 75,5 Millimeter. Die Differenz zwischen diesen beiden Zwischenabständen ist so gering, dass die beiden Zwischenabstände a und b jedenfalls als etwa gleich bzw. als im Wesentlichen gleich zu bezeichnen sind. Dies bedeutet, dass eine von den beiden Längsstegen 3, dem Boden 6 und dem Deckensteg 8 berandete, im Profilquerschnitt am Umfang geschlossene Hohlkammer durch den Zwischenquersteg 7 in zwei Hohlkammern 15, 16 von praktisch zueinander gleicher Höhe unterteilt wird. Zufolge der zwischen dem Boden 6 und dem Deckensteg 8 mittigen Position des Zwischenquersteges 7 wird bzgl. der Belastungsbedingungen die sog. freie Krüppellänge auf zwei gleich große Kammern aufgeteilt. Die Differenz von nur 0,5 Millimetern zwischen den beiden besagten maximalen Zwischenabständen a und b ist kleiner als die Wandstärke von 2 Millimetern des Zwischenquersteges 7. Bezogen auf den in Profilhöhenrichtung H gegebenen maximalen Zwischenabstand g zwischen dem Boden 6 und dem Deckensteg 8 ist die Differenz zwischen den beiden Zwischenlängen a und b kleiner als 1%.
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Die 1 und 3 zeigen, dass an den beiden bezüglich der Trägerlängsrichtung L gegebenen Längsendbereichen des Schalungsträgers 1 in den beiden Längsstegen 3 jeweils paarweise zueinander fluchtende Durchgangsbohrungen 19 ausgebildet sind. Speziell sind an jedem der beiden Längsstege 3 an ihrem jeweiligen Längsendbereich zwei, in Trägerlängsrichtung L voneinander beabstandete Durchgangsbohrungen 19 ausgebildet.
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6 zeigt in einer Perspektive ausschnittsweise eine mögliche Abstützung eines Längsendes des mit Bezug auf die vorangehenden Figuren beschriebenen Schalungsträgers 1. In dem Ausschnitt ist das obere Ende einer Vertikalstütze 23 gezeigt, auf der ein Gabelkopf mit einer nach oben offenen, U-profilartigen Gabel 24 befestigt ist. Das in 6 gezeigte Längsende des erfindungsgemäßen Schalungsträgers 1 ist von oben in die Gabel 24 eingesetzt und stützt sich mit seinem bodenseitigen Flansch 5 auf dem Boden der Gabel 24 ab. Zusätzlich liegt der bodenseitige Flansch 5 des Schalungsträgers 1 seitlich an einer Wange der Gabel 24 an. In dem Beispiel von 6 ist, in Trägerlängsrichtung L mit dem Längsende seitlich überlappend, ein aus dem Stand der Technik bekannter, aus Holz hergestellter Schalungsträger 25 eingesetzt, der auch in 7 perspektivisch gezeigt ist. Der Schalungsträger 25 stimmt mit dem Schalungsträger 1 hinsichtlich der Gesamtbreite und Gesamthöhe des Profilquerschnitts überein. 6 verdeutlicht auch, dass sich an dem Schalungsträger 1 der obere Flansch, also der bezüglich des bodenseitigen Flansches 5 an dem entgegengesetzten Längsrand 4 liegende Flansch 5, in Profilhöhenrichtung H betrachtet oberhalb des oberen Randes 26 der Gabel 24 befindet, so dass er sich nicht seitlich an der Wange der Gabel 24 abstützen kann. In der in 6 gezeigten Gabellagerung wird aber dadurch ein seitlicher Formschluss erreicht, dass die Profilbreite der beiden Schalungsträger 1 und 25 gemeinsam der Öffnungsbreite der Gabel 24 entspricht. Obwohl der Schalungsträger 1 aus dünnwandigen, einstückig miteinander verbundenen Stegen gebildet ist, ermöglicht er Anwendungen, bei denen eine seitlich unterschiedliche Halterung des unteren und des oberen Flansches 5 gegeben ist. Dies wird dadurch ermöglicht, dass die beiden parallel voneinander beabstandeten Längsstege 3 einen Doppelsteg bilden und (anders als bspw. bei einem einfachen Doppel-T-Träger) jeweils Zug-, Druck- und Biegelasten aufnehmen. Das andere Längsende des in 6 gezeigten Schalungsträgers 1 könnte vergleichbar auf einer Vertikalstütze mit Gabel abgestützt sein, so dass sich bspw. eine horizontale Lage des Schalungsträgers ergibt. Auf der Oberseite der in 6 gezeigten Schalungsträger 1, 25 können Schalungsplatten abgelegt und fixiert werden, um eine Schalhaut bspw. zum Betonieren einer Betondecke zu erstellen. Die Schalhaut ist in 6 nicht mit dargestellt.
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Die in den Figuren gezeigten Durchgangsbohrungen 19 können bei einheitlichem Lochbild an beiden Trägerenden zum Verbinden von zwei Trägern über Stoßlaschen für eine zugfeste und biegesteife Verbindung dienen. Die in den Boden 6 eingeformte, T-profilartig hinterschnittene Längsnut 14 bildet mit dem unteren Flansch 5 eine Funktionsleiste, die zum Anschrauben weiterer Komponenten bspw. mit Steckschrauben oder Sechskantschrauben auf der gegenüberliegenden Seite dienen kann. Indem die äußeren Maximalmaße der Profilquerschnitte der Schalungsträger 1 und 25 übereinstimmen, sind die beiden Schalungsträger 1 und 25 in der Anwendung geometrisch kompatibel. Ausgehend von der in 6 gezeigten Anordnung kann darauf zur Herstellung einer Schalung, insbesondere einer Deckenschalung, zum Betonieren Schalhaut, insbesondere von sog. Schaltafeln aufgelegt und mit Nägeln, Stiften oder dergleichen befestigt werden. Eine solche Vernagelung kann an dem Schalungsträger 25 unmittelbar auf dessen Oberseite erfolgen. Bei dem erfindungsgemäßen Schalungsträger 1 kann die Vernagelung in das in den Trägerkörper 2 eingesetzte und darin verschraubte Befestigungsprofil 20 erfolgen. Anstelle einer Vernagelung kann eine Holzschalung in dem Befestigungsprofil 20 auch verschraubt werden.
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Aus der Beschreibung des bevorzugten Ausführungsbeispiels wird deutlich, dass der erfindungsgemäße Schalungsträger zu einem bekannten Holzschalungsträger hinsichtlich seiner Hauptabmessungen Profilbreite und -höhe sowie Trägerlänge kompatibel gestaltet werden kann. Versuche haben gezeigt, dass der erfindungsgemäße Schalungsträger dabei gleichzeitig auch hinsichtlich seiner Tragfähigkeit und seines Gewichts kompatibel zu bekannten Holzschalungsträgern gestaltet werden kann, wobei zugleich eine gute Recyclingfähigkeit und vergleichsweise höhere Haltbarkeit bzw. Lebensdauer ermöglicht wird.
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Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen. Die Unteransprüche charakterisieren in ihrer fakultativ nebengeordneten Fassung eigenständige erfinderische Weiterbildungen des Standes der Technik, insbesondere um auf Basis dieser Ansprüche Teilanmeldungen vorzunehmen.