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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Transportvorrichtung für den Transport eines Sackabschnitts zwischen einzelnen Stationen einer Sackfüllanlage sowie eine Sackfüllanlage für die Füllung von Sackabschnitten einer Folienbahn mit Schüttgut mit einer solchen Transportvorrichtung.
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Grundsätzlich ist es bekannt, dass mit Sackfüllanlagen Sackabschnitte von einer Folienbahn mit Schüttgut befüllt werden sollen. Hierfür sind in der Sackfüllanlage unterschiedliche Stationen, wie z. B. eine Bodennahtsiegelstation, eine Bodennahtkühlstation, eine Füllstation, eine Kopfnahtsiegelstation sowie eine Kopfnahtkühlstation vorhanden. Zwischen diesen einzelnen Stationen muss ein Transport des Sackabschnitts erfolgen. Dieser Transport wird bekanntermaßen durch Greifvorrichtungen durchgeführt, welche z. B. im Pendelantrieb ausgebildet sind. Die abschließende Transportbewegung, insbesondere zwischen der Kopfnahtstation und der Knopfnahtkühlstation erfolgt jedoch im gefüllten Zustand des Sackes üblicherweise auf einem Förderband.
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Nachteilhaft bei bekannten Transportvorrichtungen ist es, dass ausgehend von der Kopfnahtkühlstation eine unerwünschte Belastung der frisch gesiegelten Kopfnaht vermieten werden soll. So wird durch die Füllung mit Schüttgut innerhalb des Sackabschnitts eine Gewichtskraft nach außen erzeugt, welche entsprechende mechanische Belastung für die noch frische und warme Kopfnaht darstellt. Wird, wie dies bei diversen bekannten Sackfüllanlagen bereits der Fall ist, mit Hilfe einer vierten Greifvorrichtung ein pendelndes Anheben des finalen Bewegens des Sackabschnitts durchgeführt, so entsteht ein Zug auf die Kopfnaht, welcher ebenfalls eine unerwünschte mechanische Belastung darstellt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die voranstehend beschriebenen Nachteile zumindest teilweise zu beheben. Insbesondere ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, in kostengünstiger und einfacher Weise den Transport des gefüllten Sachabschnitts zur letzten Station in Form der Kopfnahtkühlstation zu gewährleisten.
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Voranstehende Aufgabe wird gelöst durch eine Transportvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie 2 und eine Sackfüllanlage des Anspruchs 11. Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen. Dabei gelten Merkmale und Details, die im Zusammenhang der erfindungsgemäßen Transportvorrichtung beschrieben sind, selbstverständlich auch im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Sackfüllanlage und jeweils umgekehrt, so dass bezüglich der Offenbarung zu den einzelnen Erfindungsaspekten stets wechselseitig Bezug genommen wird bzw. werden kann.
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Eine erfindungsgemäße Transportvorrichtung dient dem Transport eines Sackabschnitts zwischen einzelnen Stationen einer Sackfüllanlage. Hierfür weist die Transportvorrichtung eine erste Greifvorrichtung für den Transport von einer Bodennahtstation zu einer Bodennahtkühlstation auf. Weiter ist eine zweite Greifvorrichtung für den Transport von der Bodennahtkühlstation zu einer Füllstation vorgesehen. Für den Transport von der Füllstation zu einer Kopfnahtstation ist eine dritte Greifvorrichtung vorgesehen. Erfindungsgemäß zeichnet sich eine Transportvorrichtung dadurch aus, dass eine Zusatzgreifvorrichtung für den Transport des Sackabschnitts von der Kopfnahtstation zu einer Kopfnahtkühlstation angeordnet ist. Dabei sind die Greifposition der Kopfnahtstation und die Löseposition der Kopfnahtkühlstation auf gleicher Höhe angeordnet.
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Jede der Greifvorrichtungen, insbesondere die Zusatzgreifvorrichtung, weist eine Greifposition und eine Löseposition auf. Für den Transport zwischen zwei Positionen wird in der Position, in welcher das Greifen des Sackabschnitts erfolgt, die Greifposition definiert und in gleicher Weise in der Position, in der das Lösen des Sackabschnitts erfolgt, die Löseposition definiert. Greifposition und Löseposition sind dabei insbesondere hinsichtlich ihrer Höhe innerhalb der Sackfüllanlage von Relevanz. Dadurch, dass sich die einzelnen Greifvorrichtungen häufig im Pendelbetrieb bewegen, schwingen sie sozusagen zwischen der Greifposition und der Löseposition hin und her. Innerhalb dieses Pendelbetriebs bilden die Greifposition und die Löseposition nach den beiden Seiten gerichtet die Endpositionen mit der in der jeweiligen Richtung abschließenden Höhe.
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Durch eine erfindungsgemäße Ausbildung der Transportvorrichtung wird nun eine finale Transportmöglichkeit für den Sackabschnitt zur Kopfnahtkühlstation zur Verfügung gestellt. Diese ist jedoch so ausgebildet, dass Greifposition und Löseposition auf gleicher Höhe ausgebildet sind. Somit wird sichergestellt, dass kein Eintauchen der Zusatzgreifvorrichtung in das Schüttgutmaterial des Sackes folgt. Auch wird übermäßiger Zug durch unerwünschtes Anheben der Kopfnaht des Sackabschnitts vermieden. Durch ein Ausbilden der Greifposition und der Löseposition auf gleicher Höhe bzw. auf im Wesentlichen gleicher Höhe, wird sichergestellt, dass übermäßige mechanische Belastung der frischen und noch warmen erzeugten Kopfnaht vermieden wird. Dies führt zu höherer Sicherheit und insbesondere zu verbesserter Qualität des Sackabschnitts. Da die Kopfnaht erst in der Kopfnahtkühlstation final abgekühlt wird und das Material erst dort erstarrt, ist insbesondere der Transportweg zwischen Kopfnahtstation und Kopfnahtkühlstation hinsichtlich möglicher mechanischer Einflussfaktoren auf die Kopfnaht höchst relevant.
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Unter der gleichen Höhe der Greifposition und der Löseposition ist dabei die technische Relation dieser Höhengleichheit zu verstehen. Selbstverständlich können dabei toleranzbehaftete kleine Höhenunterschiede im Bereich von wenigen Zentimetern bzw. von wenigen Millimetern unerheblich sein. In gleicher Höhe sind Greifposition und Löseposition also, dann, wenn die erfindungsgemäßen Vorteile eintreten und ein unerwünschter Zug nach oben bzw. ein unerwünschtes Eintauchen der Zusatzgreifvorrichtung in das Schüttgut nach unten vermieden werden.
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Die Gleichheit der Höhe für Greifposition und Löseposition ist insbesondere zu unterscheiden von unterschiedlichen Höhen, welche bei der ersten und bis zur dritten Greifvorrichtung eingenommen werden können. So kann für andere Stationen der Sackfüllanlage ganz bewusst eine unterschiedliche Höhenpositionierung zwischen Greifposition und Löseposition von Vorteil sein. Dies wird später noch naher erläutert. Insbesondere korrelieren dabei Auf- und Abbewegung zwischen Greifposition und Löseposition über die einzelne Greifvorrichtung hinweg, so dass bevorzugt eine Pendelantriebsvorrichtung für sämtliche Greifvorrichtungen Verwendung finden kann. Dies würde jedoch grundsätzlich dazu führen, dass Auf- und Abbetrieb für sämtliche Transportwege notwendig ist. Erst durch die erfindungsgemäße Ausbildung einer Zusatzgreifvorrichtung wird eine sozusagen unabhängige Beförderung bzw. ein unabhängiger Transport zwischen Kopfnahtstation und Kopfnahtkühlstation möglich, welcher hier eine gleichbleibende Höhe zwischen Greifposition und Löseposition ermöglicht.
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Ein weiterer Vorteil ist es, dass bei einer Transportvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung eine definierte Positionierung der Kopfnaht für die abschließende Füllung erfolgt. Während bei bekannten Sackfüllanlagen häufig überhaupt keine Greifvorrichtung für den Transport zwischen Kopfnahtstation und Kopfnahtkühlstation vorhanden war, wird nun erfindungsgemäß eine definierte Position durch die Löseposition für die Kopfnaht vorgegeben. Die Löseposition korreliert also mit der entsprechenden Position der Kopfnaht in dieser Löseposition. So kann diese Löseposition exakt angefahren werden und damit die Kopfnaht exakt in gewünschter Position in der Kopfnahtkühlstation angeordnet werden. Die Kühlqualität, aber vor allem auch die Taktgeschwindigkeit, mit welcher die Kopfnahtkühlung durchgeführt werden kann, wird auf diese Weise entscheidend erhöht.
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Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung für die zweite Greifvorrichtung die Greifposition in der Bodennahtkühlstation unterhalb der Löseposition in der Füllstation angeordnet ist. Das bedeutet, dass der Sackabschnitt von der Bodennahtkühlstation zur Füllstation sozusagen von unten nach oben bewegt wird. Damit kann die Füllstation kostengünstiger und einfacher ausgebildet sein. So ist in der Füllstation z. B. ein Fülltrichter vorgesehen, über welchen das Schüttgut in das Innere des Sackabschnitts eingebracht werden kann. Führt nun eine zweite Greifvorrichtung eine Bewegung von der Bodennahtkühlstation zur Füllstation von unten nach oben aus, so wird sozusagen ein Einführen des Fülltrichters in den Sackabschnitt automatisch möglich. Durch Einstellen der Pendelstangenlängen im Pendelbetrieb für die Greifvorrichtung ist eine solche Bewegung von unten nach oben einfach und kostengünstig erzeugbar. Das Heranschwenken von unten nach oben erlaubt es also, die Füllstation, insbesondere den Fülltrichter stationär und damit kostengünstig und konstruktiv einfach auszubilden.
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Ebenfalls von Vorteil ist es, wenn bei einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung für die dritte Greifvorrichtung die Greifposition in der Füllstation oberhalb der Löseposition in der Kopfnahtsiegelstation angeordnet ist. Damit wird ausgehend von der Füllstation eine Nach-Unten-Bewegung des Sackabschnitts erzeugt. Wie bereits erläutert worden ist, kann in der Füllstation vorzugsweise ein Fülltrichter in stationärer Anordnung vorgesehen sein. Somit erfolgt durch die Bewegung von oben nach unten, ausgehend von der Füllstation ein Abziehen des gefüllten Sackabschnitts vom Fülltrichter. Darüber hinaus wird der obere Kopfbereich des Sackabschnitts entspannt, so dass sich ein bogenförmiger Verlauf des oberen Kopfendes des Sackes vermeiden lässt. Für die Anordnung des Kopfendes des Sackabschnitts in der nachfolgenden Kopfnahtsiegelstation ist dies von entscheidendem Vorteil. So wird das Kopfende des Sackabschnitts im Wesentlichen gerade vorliegen, so dass auch eine geradlinige Ausbildung einer Kopfnaht zur Verfügung gestellt werden kann. Auch wird das Material nach dem Befüllen entlastet, wenn das Schüttgut als Gewichtskraft innerhalb des Sackabschnitts auf das Material einwirkt.
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Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung die einzelnen Greifvorrichtungen, insbesondere auch die Zusatzgreifvorrichtung, als Pendelvorrichtung ausgebildet sind, die zwischen der jeweiligen Greifposition und der jeweiligen Löseposition entlang einer Kurvenbahn geführt sind. Die Pendelvorrichtung ist dabei dahingehend zu verstehen, dass eine Kurvenbahn als Pendelschwinge zwischen der jeweiligen Greifposition und der jeweiligen Löseposition ausgebildet ist. Die Greifposition auf die Löseposition bilden dabei die jeweiligen Endpunkte und damit die Umkehrpunkte der Pendelbewegung in dieser Kurvenbahn. Damit bilden diese Greifposition und die Löseposition die Extrempunkte, insbesondere hinsichtlich Höhe und/oder Tiefe der jeweiligen Greifvorrichtung, aus. Eine Pendelvorrichtung erlaubt es eine besonders kostengünstige und einfache Konstruktionsweise zur Verfügung zu stellen. Auch die Steuerung bzw. die Regelung eines Antriebs für eine solche Pendelvorrichtung ist besonders einfach möglich. Besonders bevorzugt ist es, wenn eine gemeinsame Antriebsvorrichtung für eine solche Pendelvorrichtung ausgebildet ist. Jede Greifvorrichtung ist also mit Greifbacken versehen, welche an einer Pendelstange, z. B. parallelogrammförmig, bewegbar sind. Durch einfache geometrische Korrelation der einzelnen Pendelstangen sind damit definierte Positionen der Greifposition und der Löseposition der jeweiligen Greifvorrichtung einstellbar. Auch eine mechanische Transportkopplung der einzelnen Greifvorrichtungen wird auf diese Weise besonders kostengünstig und einfach erzielbar.
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Vorteilhaft ist es darüber hinaus, wenn bei einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung die Zusatzgreifvorrichtung Klemmbacken aufweist, welche als Kontaktkühlelemente ausgebildet sind. Die Kontaktkühlelemente sind dabei hinsichtlich ihrer Oberflächenstruktur und ihres Materials dahingehend angepasst, dass sie eine Zwischenkühlung bzw. eine Erstkühlung des von der Kopfnahtsiegelstation noch warmen Materials des Sackabschnitts durchführen können. Damit wird die Temperatur zwischen der Kopfnahtsiegelstation und der Kopfnahtkühlstation für die Kopfnaht bereits reduziert, so dass die anschließende Kühlung in der Kopfnahtkühlstation von einer geringeren Starttemperatur ausgehen kann. Die nachfolgende Kühlzeit wird durch die Verwendung des Transportweges bereits zur Kühlung deutlich reduziert, so dass eine Reduktion der Taktzeit der Kopfnahtkühlstation auch eine positive Einwirkung auf die gesamte Produktionsgeschwindigkeit der Sackfüllanlage haben kann. Die Ergreifsituation der Zusatzgreifvorrichtung mit den Klemmbacken ist dabei bevorzugt im Bereich oder direkt an der Schweißnaht vorgesehen. Auch erstrecken sich diese Klemmbacken in einem solchen Fall als Kühlelemente vorzugsweise über die gesamte oder im Wesentlichen die gesamt Breite des Sackabschnitts.
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Ebenfalls von Vorteil ist, wenn bei einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung eine gemeinsame Antriebsvorrichtung mit allen Greifvorrichtungen und mit der Zusatzgreifvorrichtung für die Übertragung der Transportkräfte gekoppelt ist. Diese Kopplung kann in direkter oder in indirekter Weise geschehen. Die Transportkraft ist die notwendige Kraft, welche für die Bewegung des jeweiligen Sackabschnitts zwischen zwei benachbarten Stationen erforderlich ist. Wird eine gemeinsame Antriebsvorrichtung vorgesehen, so ist entscheidend für die notwendige Transportkraft insbesondere die Bewegung des gefüllten Sackabschnitts zwischen den letzten drei Stationen. Die Antriebsvorrichtung kann z. B. eine angetriebene Scheibe aufweisen, welche eine dezentrale Anbindung einer Koppelstange für die jeweilige Pendelvorrichtung der Greifvorrichtung aufweist. Die Kopplung mit Hilfe der Koppelstange kann direkt auf eine jeweilige Pendelstange erfolgen. Auch ist eine Kopplung einzelner Pendelstangen miteinander und damit indirekt zur Antriebsvorrichtung im Sinne der vorliegenden Erfindung denkbar. Die Reduktion auf eine gemeinsame Antriebsvorrichtung reduziert die Komplexität und damit auch die Kosten einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung.
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Ein weiterer Vorteil wird erzielbar, wenn bei einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung die Zusatzgreifvorrichtung über eine Zusatzkoppelvorrichtung mit einer der Greifvorrichtungen und damit indirekt mit der gemeinsamen Antriebsvorrichtung gekoppelt ist. So weisen die Zusatzgreifvorrichtung und die jeweilige Greifvorrichtung z. B. Pendelstäbe auf, die miteinander über die Zusatzkoppelvorrichtung als Koppelstange verbunden sein können. Auf diese Weise ist eine zusätzliche Reduktion der Konstruktionskomplexität erzielbar. Auch können bereits bestehende Pendelvorrichtungen in einer neuen Sackfüllanlage weiterverwendet werden, da die Zusatzkoppelvorrichtung ein einfaches Ankoppeln der Zusatzgreifvorrichtung an bestehende Antriebe ermöglicht. Dies reduziert den Kostenaufwand hinsichtlich Konstruktion und Herstellung.
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Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung die Greifvorrichtung und/oder die Zusatzgreifvorrichtung eine Viergelenkkonstruktion aufweisen.
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Mit anderen Worten sind zwei Pendelstangen vorgesehen, welche mit zwei Festgelenken an einem Rahmen der Sackfüllanlage befestigt sind. Mit zwei weiteren Gelenken wird die Viergelenkkonstruktion komplettiert, so dass ein paralleles Schwingen der Greifvorrichtung bzw. der Zusatzgreifvorrichtung zum Rahmen entlang einer Pendelbewegung durchgeführt werden kann. Die einzelnen Pendelstangen einer Greifvorrichtung bzw. der Zusatzgreifung sind innerhalb der Viergelenkkonstruktion insbesondere als Parallelogramm für die Erzeugung der gewünschten Bewegung ausgebildet. Eine Viergelenkkonstruktion wird hinsichtlich einer definierten Einstellung der Greifpositionen und der Lösepositionen bevorzugt sein. Auch ist eine definierte Bewegung entlang einer Führungsbahn leichter und kostengünstiger einstellbar.
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Vorteilhaft ist es ebenfalls, wenn bei einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung die Greifvorrichtung durch die Zusatzgreifvorrichtung eine Viergelenkkonstruktion aufweisen, welche als Parallelogramm ausgebildet sind, wobei die Winkel der beiden Parallelogramme sich voneinander unterscheiden. Die Viergelenkkonstruktion wurde bereits im voranstehenden Absatz näher erläutert. Greifvorrichtung und Zusatzgreifvorrichtung weisen hier beide eine Viergelenkkonstruktion auf. Durch eine Unterscheidung der Winkel im jeweiligen Parallelogramm wird eine bevorzugte Kurvenkorrelation erzielt. So wird auf diese Weise insbesondere eine unabhängige Höhendifferenz zwischen Greifposition und Löseposition für die Greifvorrichtungen und/oder die Zusatzgreifvorrichtung entkoppelt voneinander möglich. Unter einem Winkel innerhalb des Parallelogramms ist dabei insbesondere der Winkel zu verstehen, welcher sich als spitzer Winkel zwischen der Basis und dem seitlichen Schenkel des Parallelogramms ausbildet.
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Ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Sackfüllanlage für die Füllung von Sackabschnitten einer Folienbahn mit einem Schüttgut, aufweisend zumindest eine Transportvorrichtung für den Transport der Sackabschnitte zwischen einzelnen Stationen der Sackfüllanlage gemäß der vorliegenden Erfindung. Durch die Verwendung einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung bringt eine erfindungsgemäße Sackfüllanlage die gleichen Vorteile mit sich, wie sie ausführlich mit Bezug auf eine erfindungsgemäße Transportvorrichtung erläutert worden sind.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung im Einzelnen beschrieben sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich sein. Es zeigen schematisch:
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1 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Sackfüllanlage,
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2 eine Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung,
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3 eine Parallelogrammdarstellung der Ausführungsform der 2, und
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4 eine seitliche Höhendifferenzdarstellung einer erfindungsgemäßen Transportvorrichtung.
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In 1 ist schematisch eine erfindungsgemäße Sackfüllanlage 100 dargestellt. Ausgehend von einer Vorlagerolle rechts wird ein Folienbahn 200 kontinuierlich abgerollt. Über eine Puffervorrichtung, welche hier als Tänzervorrichtung ausgebildet ist, erfolgt eine Umwandlung in einen schubweisen Vorzug der Folienbahn 200. Von rechts nach links sind nun unterschiedliche Bearbeitungsstationen als Stationen 170 angeordnet. Dies sind zuerst eine Bodennahtstation 110, welche auch eine Schneidvorrichtung zum Ablängen einzelner Sackabschnitte 210 aufweist. Als nächste Station 170 ist eine Bodennahtkühlstation 120 angeordnet. Nachfolgend findet sich als Station 170 eine Füllstation 130. Der Füllstation 130 folgt eine Station 170 in Form einer Kopfnahtsiegelstation 140. Als letzte Station 170 ist eine Kopfnahtkühlstation 150 angeordnet. Zwischen den einzelnen Stationen 170 sind Greifvorrichtungen 20, 30 und 40 sowie eine Zusatzgreifvorrichtung 50 vorgesehen. Diese Greifvorrichtungen 20, 30 und 40 sowie die Zusatzgreifvorrichtung 50 übernehmen dann den Transport des jeweiligen Sackabschnitts 210 zwischen den benachbarten Stationen 170.
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2 zeigt schematisch, wie eine erfindungsgemäße Transportvorrichtung 10 mit einzelnen Greifvorrichtungen, hier 30 und 40, und einer Zusatzgreifvorrichtung 50, als Pendelvorrichtung ausgebildet sein können. So sind die Greifvorrichtungen 30 und 40 hier innerhalb eines Parallelogramms einer Pendelvorrichtung ausgebildet. Sie sind über eine Koppelvorrichtung 62 mit einer gemeinsamen Antriebsvorrichtung 60 gekoppelt, welche als Rotationsscheibe mit dezentraler Anbindung der Koppelvorrichtung 62 ausgebildet ist. Durch Rotation der Antriebsvorrichtung 60 erfolgt nun eine Pendelbewegung des Parallelogramms und damit der zweiten Greifvorrichtung 30 sowie der dritten Greifvorrichtung 40.
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Der 2 ist ebenfalls eine zusätzliche Greifvorrichtung in Form der Zusatzgreifvorrichtung 50 zu entnehmen, welche Klemmbacken 52 aufweist. Um die Zusatzgreifvorrichtung 50 ebenfalls im Pendelbetrieb bewegen zu können, ist eine Zusatzkoppelvorrichtung 54 als Koppelstange zum Parallelogramm der Pendelvorrichtung der zweiten Greifvorrichtung 30 und der dritten Greifvorrichtung 40 ausgebildet. Sämtliche Pendelantriebe sind gelenkig am oberen Rahmen 12 der Transportvorrichtung 10 angelenkt. Diese Ausführungsform beschreibt eine Möglichkeit einer Viergelenkkonstruktion der jeweiligen Pendelvorrichtung. Mit den gepunkteten Pfeilen sind sowohl in 1, wie auch in 2, die nachfolgende Bewegungsrichtung der Greifvorrichtungen 20, 30 und 40 sowie der Zusatzgreifvorrichtung 50 dargestellt.
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In 3 ist eine schematische Parallelogrammsituation der Ausführungsform der 2 zu erkennen. So weist das große Parallelogramm rechts die beiden Greifvorrichtungen 30 und 40 auf und einen Parallelogrammwinkel β. Auch ist hier schematisch die Zusatzkoppelvorrichtung 54 für die Zusatzgreifvorrichtung 50 zu erkennen. Auch die Zusatzgreifvorrichtung 50 ist mit einer Pendelvorrichtung als Viergelenksystem ausgebildet. Dieses Parallelogramm weist einen Winkel α auf, welcher hier sich von dem Winkel β unterscheidet. Durch die unterschiedlichen Winkel α und β wird es möglich, unterschiedliche Höhendifferenzen für die Pendelbewegung der einzelnen Greifvorrichtung 20, 30 und 40 und der Zusatzgreifvorrichtung 50 besonders einfach zu erzielen.
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4 zeigt eine mögliche Höhendarstellung in der seitlichen Ansicht der Transportvorrichtung 10. Ausgehend von der Bodennahtstation 110 schwingt der Sackabschnitt 210 durch die erste Greifvorrichtung 20 von oben nach unten. Die Greifposition G20 der ersten Greifvorrichtung 20 liegt also oberhalb der Löseposition L20 der ersten Greifvorrichtung 20. Damit liegt die Positionierung des Sackabschnitts 210 in der Bodennahtkühlstation 120 auch unterhalb der Position des Sackabschnitts 210 in der Bodennahtstation.
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Die zweite Greifvorrichtung 30 hebt nun den Sackabschnitt 210 von einer unteren Greifposition G30 in der Bodennahtkühlstation 120 zur Füllstation 130 und der entsprechenden Löseposition L30 wieder an. So kann ein Einführen des Sackabschnitts 210 in einen entsprechenden Fülltrichter der Füllstation 130 erfolgen.
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Um nach dem Füllen des Sackabschnitts 210 ein Abziehen desselben von dem Fülltrichter wieder zu ermöglichen, wird ausgehend von der Greifposition G40 der dritten Greifvorrichtung 40 wiederum ein Absenken des Sackabschnitts 210 zur Löseposition L40 in der Kopfnahtstation 140 erfolgen. Entscheidend in erfindungsgemäßer Weise ist das Gleichbleiben oder im Wesentlichen Gleichbleiben der Höhe zwischen der Greifposition G50 der Zusatzgreifvorrichtung 50 und dessen Löseposition L50.
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Wie ebenfalls in der 4 gut zu erkennen ist, stimmen Löseposition L20 der ersten Greifvorrichtung 20 und Greifposition G30 der zweiten Greifvorrichtung 30 miteinander überein. Gleiches gilt für Löseposition L30 und Greifposition G40 sowie Löseposition L40 und Greifposition G50.
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Durch die Beibehaltung der Höhe zwischen der Greifposition G50 und der Löseposition L50 der Zusatzgreifvorrichtung 50 wird vermieden, dass diese Zusatzgreifvorrichtung 50 in das Schüttgutmaterial innerhalb des Sackabschnitts 210 eintaucht. Gleichzeitig wird vermieden, dass eine übermäßige Belastung durch Zug nach oben auf die noch warme und dementsprechend beeinflussbare Kopfnaht des Sackabschnitts 210 erfolgt.
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Die voranstehende Erläuterung der Ausführungsformen beschreibt die vorliegende Erfindung ausschließlich im Rahmen von Beispielen. Selbstverständlich können einzelne Merkmale der Ausführungsformen, sofern technisch sinnvoll, frei miteinander kombiniert werden, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Transportvorrichtung
- 12
- Rahmen
- 20
- erste Greifvorrichtung
- 30
- zweite Greifvorrichtung
- 40
- dritte Greifvorrichtung
- 50
- Zusatzgreifvorrichtung
- 52
- Klemmbacken
- 54
- Zusatzkoppelvorrichtung
- 60
- gemeinsame Antriebsvorrichtung
- 62
- Koppelvorrichtung
- 100
- Sackfüllanlage
- 110
- Bodennahtstation
- 120
- Bodennahtkühlstation
- 130
- Füllstation
- 140
- Kopfnahtstation
- 150
- Kopfnahtkühlstation
- 170
- Station
- 200
- Folienbahn
- 210
- Sackabschnitt
- G20
- Greifposition der ersten Greifvorrichtung
- L20
- Löseposition der ersten Greifvorrichtung
- G30
- Greifposition der zweiten Greifvorrichtung
- L30
- Löseposition der zweiten Greifvorrichtung
- G40
- Greifposition der dritten Greifvorrichtung
- L40
- Löseposition der dritten Greifvorrichtung
- G50
- Greifposition der Zusatzgreifvorrichtung
- L50
- Löseposition der Zusatzgreifvorrichtung
- α
- Winkel im Parallelogramm
- β
- Winkel im Parallelogramm