-
Die Erfindung betrifft ein Handbedienteil für ein elektrisch verstellbares Möbel, insbesondere für ein Sitzmöbel, sowie ein elektrisch verstellbares Sitzmöbel mit einem solchen Handbedienteil.
-
Möbel werden heutzutage vielfach mit elektrischer Verstellung ausgestattet. Die Bedienung erfolgt dabei oftmals über Handbedienteile, die mit den entsprechenden Steuerungen oder Antrieben des Möbels gekoppelt sind. Dazu sind bei herkömmlichen Handbedienteilen üblicherweise zwei oder mehr Taster angebracht, welche eine Verstellung des Möbels ermöglichen.
-
Die
DE 20 2004 002 924 U1 zeigt ein elektrisch verstellbares Bett mit einem solchen herkömmlichen Handbedienteil.
-
In der
DE 75 05 782 U ist ein Installationsschalter mit einem verschwenkbaren Schaltnocken gezeigt, der je nach Verschwenkung eine Verbindung mit einem von zwei elektrischen Kontakten oder eine neutrale Stellung ohne elektrischen Kontakt bewirken kann.
-
Eine zu lösende Aufgabe besteht darin, ein flexibleres Konzept für die Bedienung von elektrisch verstellbaren Möbeln anzugeben.
-
Diese Aufgabe wird mit dem Gegenstand der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weiterbildungen und Ausgestaltungen des flexibleren Konzepts sind in den abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet.
-
Dem flexiblen Konzept liegt die Idee zugrunde, dass ein Handbedienteil für ein elektrisch verstellbares Möbel mit einem speziellen Schalterelement ausgestattet wird, welches eine Bedienung über unterschiedliche Betätigungsvorgänge eines Benutzers ermöglicht. Dabei wird das Schalterelement so vorgesehen, dass einerseits eine Bedienung des Schalterelements auf einer Oberseite des Handbedienteils möglich ist, beispielsweise durch Betätigen oder Drücken entsprechender Bedienflächen, und andererseits eine Betätigung auf der Unterseite durch Betätigen beziehungsweise Bewegen eines Hebels oder hebelartigen Elements des Schalterelements.
-
Dabei sind ein oberes Teil des Schalterelements, auf dem sich die Bedienflächen befinden, und ein unteres Teil des Schalterelements, an dem sich der Bedienhebel befindet, starr oder im Wesentlichen starr miteinander verbunden. Das Schalterelement ist insbesondere schwenkbar in dem Gehäuse gelagert, sodass eine Auswertung der jeweiligen Verschwenkung mit einfachen Mitteln, insbesondere mit einer gemeinsamen Auswertung für das gesamte Schalterelement erfolgen kann.
-
Vorzugsweise ist die Konstruktion aus Gehäuse des Handbedienteils und Schalterelement so ausgebildet, dass der Bedienhebel aus dem Gehäuse herausragt, insbesondere aus einer Kontur des Gehäuses herausragt, sodass eine Bedienung des Bedienhebels auch möglich ist, indem das Gehäuse an der Position des Bedienhebels auf einen mehr oder weniger festen Untergrund gedrückt wird, um so den Bedienhebel auszulenken. Die Position beziehungsweise die Verschwenkung des Schalterelements wird beispielsweise über eine Schaltungsanordnung ausgewertet, die dann entsprechende Signale zur Ansteuerung eines Antriebs des Möbels erzeugen kann. Ein solches Handbedienteil ist insbesondere für Sitzmöbel wie zum Beispiel Sessel oder verstellbare Liegen geeignet. Das Handbedienteil gemäß dem flexiblen Konzept lässt sich auch einfach von Personen mit schlechten oder verringerten motorischen Fähigkeiten bedienen. Das Handbedienteil eignet sich somit beispielsweise auch für Möbel im Pflegebereich.
-
Eine beispielhafte Ausführungsform eines Handbedienteils gemäß dem flexiblen Konzept umfasst ein Gehäuse und ein Schalterelement mit einem oberen Teil, das ein flächiges, nach oben gerichtetes Bedienfeld mit einer ersten oder einer zweiten Bedienfläche aufweist, und mit einem unteren Teil, das einen nach unten gerichteten Bedienhebel aufweist und das mit dem oberen Teil im Wesentlichen starr gekoppelt ist. Das Schalterelement ist dabei schwenkbar in dem Gehäuse gelagert. Ferner ist in dem Gehäuse eine Schaltungsanordnung vorgesehen, die eingerichtet ist zum Ermitteln einer Verschwenkung des Schalterelements und zum Erzeugen eines Signals zur Ansteuerung eines Antriebs eines Möbels in Abhängigkeit der ermittelten Verschwenkung.
-
Beispielsweise kann bei der Ermittlung der Verschwenkung ein Drehwinkel des Schalterelements bestimmt werden, um so in Abhängigkeit des Drehwinkels die entsprechenden Signale in der Schaltungsanordnung zu erzeugen. Alternativ kann die Ermittlung der Verschwenkung auch auf die Ermittlung von drei möglichen Positionen beschränkt sein, nämlich einer neutralen Position, welche einem unbetätigten Zustand entspricht, und zwei Richtungspositionen, die jeweils einer der zwei möglichen Betätigungsrichtungen entsprechen.
-
Beispielsweise umfasst das Handbedienteil einen ersten und einen zweiten Schalter, die insbesondere als Mikroschalter ausgeführt sein können. Der erste und zweite Schalter sind mit der Schaltungsanordnung elektrisch gekoppelt. Der erste Schalter ist durch die Betätigung der ersten Bedienfläche beziehungsweise der Betätigung des Bedienhebels in einer ersten Richtung betätigbar. In ähnlicher Weise ist der zweite Schalter durch Betätigung der zweiten Bedienfläche beziehungsweise durch Betätigung des Bedienhebels in einer zweiten Richtung betätigbar. Die Auswertung der Position des Schalterelements beziehungsweise das Ermitteln der Verschwenkung kann somit mit geringem Aufwand durch das Vorsehen von lediglich zwei Schaltern, insbesondere Mikroschaltern, erreicht werden.
-
Grundsätzlich kann die Auswertung aber auch über andere Mittel erfolgen, die dem Fachmann im Allgemeinen geläufig sind.
-
In einer Ausgestaltung des Handbedienteils ist die Schaltungsanordnung zumindest teilweise auf einer Platine im Inneren des Gehäuses angeordnet. Dabei sind der erste und der zweite Schalter auf der Platine befestigt und elektrisch kontaktiert. Vorzugsweise erstreckt sich die Platine dabei in einem Bereich des Gehäuses, in dem das Schalterelement gelagert ist.
-
Bei den möglichen Ausführungsformen des Handbedienteils ist das Schalterelement derart in dem Gehäuse gelagert, dass eine Betätigung des Bedienfelds am oberen Teil ausschließlich an einer Oberseite des Gehäuses möglich ist. Eine Betätigung des Bedienhebels hingegen ist ausschließlich an einer Unterseite des Gehäuses möglich. Dementsprechend ist beispielsweise das Schalterelement vollständig vom Gehäuse umschlossen, insbesondere derart, dass nur das Bedienfeld und ein Teil des Bedienhebels von außen sichtbar und damit betätigbar sind. Die Definition der Oberseite beziehungsweise Unterseite des Gehäuses erfolgt beispielsweise durch die genannte Positionierung des Schalterelements. Insbesondere sind die Oberseite und die Unterseite zwei gegenüberliegende Seiten des Gehäuses.
-
Vorzugsweise ist das Schalterelement in dem Handbedienteil um eine im Wesentlichen parallel zu einer Oberseite des Gehäuses angeordnete Achse schwenkbar gelagert. Damit weist das Schalterelement in seiner Bewegung lediglich einen Freiheitsgrad, nämlich die Drehung um diese Achse auf. Selbst wenn das Gehäuse keine vollständig plane Oberfläche an der Oberseite aufweist, ist üblicherweise dennoch eine Hauptebene erkennbar, welche die Grundlage für die Ausrichtung der Achse bildet.
-
Beispielsweise ist die Achse durch einen im Gehäuse gelagerten Stift, insbesondere aus Metall oder einem belastungsfähigen Kunststoff, gebildet. Zum Beispiel weist das Schalterelement im Bereich der vorgesehenen Drehachse eine Durchführung oder ein Loch auf, welche den Stift aufnehmen können.
-
In verschiedenen Ausführungsformen weist das Schalterelement Mittel zum Rückstellen des Schalterelements in eine neutrale Position auf. Dadurch kann gewährleistet werden, dass keine weiteren Signale an den Antrieb des Möbels abgegeben werden, wenn keine gewollte Verschwenkung des Schalterelements mehr vorliegt. Beispielsweise umfassen die Mittel zum Rückstellen wenigstens eine Feder, vorzugsweise jedoch wenigstens zwei Federn. Beim Vorsehen einer einzigen Feder müsste diese Zug- und Druckspannungen aufnehmen können. Bei zwei Federn könnte für jede der möglichen Auslenkungsrichtungen beziehungsweise Verschwenkungsrichtungen eine Feder vorgesehen werden.
-
In verschiedenen Ausführungsformen sind das obere und/oder das untere Teil des Schalterelements aus einem Kunststoff, insbesondere aus ABS-Kunststoff gebildet. ABS steht hierbei kurz für Acrylnitril-Butadien-Styrol. Die Ausführung des Schalterelements mit Kunststoff ermöglicht zum einen eine stabile Konstruktion und zum anderen ein geringes Gewicht für das Handbedienteil.
-
Das obere und das untere Teil können in verschiedenen Ausführungsformen Einzelteile sein, welche zu dem Schalterelement zusammengefügt werden. Dabei entsteht vorzugsweise ein starrer oder im Wesentlichen starrer Gesamtkörper. In anderen Ausführungsformen können das obere und das untere Teil des Schalterelements gemeinsam als einstückiges Teil ausgebildet sein. Beispielsweise können das obere und untere Teil als gemeinsames einstückiges Kunststoffteil hergestellt werden.
-
In verschiedenen Ausführungsformen weist das Gehäuse auf der Unterseite im Bereich des Schalterelements beziehungsweise im Bereich des Bedienhebels eine Ausnehmung auf, in die durch einen Benutzer des Handbedienteils zur Betätigung des Bedienhebels eingegriffen werden kann. Dies ermöglicht neben dem ohnehin vorgesehenen Bereich zur Verschwenkung des Bedienhebels auf der Unterseite des Gehäuses eine größere Angriffsfläche des Bedienhebels für den Benutzer, sodass eine Bedienung auf der Seite des Bedienhebels noch einfacher erfolgen kann.
-
Das flexible Konzept lässt sich auch in einem elektrisch verstellbaren Sitzmöbel verwirklichen, welches ein Handbedienteil gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen aufweist.
-
Das Sitzmöbel kann beispielsweise ein Stuhl, ein Sessel, insbesondere Polstersessel, ein Sofa, eine Couch, eine Liege oder ein Bett sein. Das Sitzmöbel kann auch weitere Verstellfunktionen aufweisen, welche sich durch weitere Bedienelemente herkömmlicher Art auf dem Handbedienteil bedienen lassen. Zusätzlich kann das Sitzmöbel auch andere Komfortfunktionen aufweisen, wie zum Beispiel eine Massagefunktion, eine Heizung oder dergleichen. Auch hierfür sind entsprechende Bedienelemente auf dem Handbedienteil zusätzlich vorzusehen.
-
Die Erfindung wird nachfolgend an mehreren Ausführungsbeispielen anhand der Figuren näher erläutert. Funktions- beziehungsweise wirkungsgleiche Elemente tragen hierbei gleiche Bezugszeichen. Soweit einzelne Elemente in einer der Figuren beschrieben sind, wird deren Beschreibung in den folgenden Figuren nicht zwingend wiederholt.
-
Es zeigen:
-
1 eine Ausführungsform eines Handbedienteils,
-
2 eine weitere Ausführungsform eines Handbedienteils,
-
3A und 3B verschiedene Ansichten eines Schalterelements,
-
4 eine schematische Ansicht eines Details einer Ausführungsform eines Handbedienteils, und
-
5 eine Ausführungsform eines Sitzmöbels mit einem Handbedienteil.
-
Die 1 zeigt ein Handbedienteil 100 für ein elektrisch verstellbares Möbel mit einem Gehäuse 110 und einem darin angeordneten Schalterelement 120. Bei der Darstellung der 1 handelt es sich im Wesentlichen um eine Querschnittsdarstellung. Das Schalterelement 120 weist ein oberes Teil 130 sowie ein unteres Teil 140 auf, die starr oder im Wesentlichen starr miteinander gekoppelt beziehungsweise verbunden sind. Das obere Teil 130 weist ein nach oben gerichtetes Bedienfeld 132 auf, welches eine erste Bedienfläche 134 und eine zweite Bedienfläche 136 umfasst, die ebenfalls nach oben gerichtet sind. Das untere Teil 140 weist einen nach unten gerichteten Bedienhebel 142 auf. Dieser ragt bei der dargestellten Ausführungsform aus dem Gehäuse 110 heraus, insbesondere aus einer Kontur des Gehäuses 110. Das Schalterelement 120 ist schwenkbar in dem Gehäuse 110 gelagert, wobei die Verschwenkung um eine Achse 170 erfolgt.
-
In dem Gehäuse 110 ist ferner eine Schaltungsanordnung 150 vorgesehen, welche auf einer Platine 151 angeordnet ist. Die Schaltungsanordnung 150 ist über eine symbolisch dargestellte Leitung 152 mit Auswertemitteln im Bereich des Schalterelements 120 verbunden, welche es ermöglichen, den Grad einer Verschwenkung des Schalterelements 120 zu ermitteln. Die Auswertemittel sind aus Übersichtsgründen hier nicht dargestellt. Beispielsweise könnten diese durch Schalter, insbesondere Mikroschalter, gebildet sein. Jedoch könnten auch andere Verfahren zur Bestimmung des Grades der Verschwenkung eingesetzt werden. Die Schaltungsanordnung 150 ist ferner über eine symbolisch dargestellte Leitung 154 nach außen verbunden, insbesondere für einen Anschluss an das elektrisch verstellbare Möbel beziehungsweise eine Steuereinrichtung oder einen Antrieb des Möbels.
-
Auf der Oberseite des Gehäuses 110 sind zusätzlich Bedienelemente 160 vorgesehen, deren Betätigung ebenfalls von der Schaltungsanordnung 150 ausgewertet werden kann.
-
Bei der in 1 dargestellten Anordnung ist eine Bedienung des Schalterelements 120 sowohl auf der Oberseite des Gehäuses 110 als auch an der Unterseite möglich. Insbesondere können die Bedienflächen 134, 136 lediglich von der Oberseite her betätigt werden, während der Bedienhebel 142 ausschließlich von der Unterseite her bedienbar ist. Bei der Bedienung des Schalterelements 120 ergibt sich, dass die Betätigung auf der Oberseite auch zu einer Bewegung des Bedienhebels 142 auf der Unterseite führt, und umgekehrt. Dementsprechend ist es für die Auswertung der Verschwenkung und somit einer Schalterstellung des Schalterelements 120 ausreichend, nur einen Satz von Auswertemitteln vorzusehen.
-
Beispielsweise können über die zwei Bedienflächen 134, 136 zwei Bewegungsrichtungen des angeschlossenen Möbels gesteuert werden, wie zum Beispiel das Aufrichten oder Absenken einer Lehne eines Sessels oder dergleichen. Dementsprechend ist es ausreichend, beispielsweise für jede der Bewegungsrichtungen einen Mikroschalter vorzusehen, der bei entsprechender Betätigung des Schalterelements durch Drücken der Bedienflächen 134, 136 oder Bewegen des Bedienhebels 142 ausgelöst wird.
-
Die Schaltungsanordnung 150, die so die Verschwenkung des Schalterelements ermitteln kann, ist eingerichtet, ein Signal zur Ansteuerung eines Antriebs des Möbels in Abhängigkeit der ermittelten Verschwenkung zu erzeugen. Beispielsweise werden bei entsprechender Betätigung beziehungsweise entsprechender Verschwenkung jeweils notwendige Steuersignale an eine über die Verbindung 154 angeschlossene Steuerung abgegeben. Alternativ ist es auch möglich, dass in dem Handbedienteil 100 durch die Schaltungsanordnung 150 unmittelbar eine Antriebsspannung an die Motoren des Antriebs gegeben wird. Weitere Funktionen, wie zum Beispiel weitere Bewegungssteuerungen, Komfortfunktionen, wie Massage, Heizung oder dergleichen, können über die Betätigung der Bedienelemente 160 durch die Schaltungsanordnung gesteuert werden.
-
Die Achse 170 ist beispielsweise durch einen im Gehäuse 110 gelagerten Stift (nicht sichtbar) gebildet, welcher beispielsweise aus Metall oder einem stabilen Kunststoff gebildet ist. Die Achse 170 verläuft vorzugsweise im Wesentlichen parallel zu einer Oberseite des Gehäuses und vorzugsweise senkrecht zu einer Hauptlängsrichtung des Handbedienteils.
-
In dem Gehäuse 110 ist im Bereich des Bedienhebels 142 eine Ausnehmung 112 vorgesehen, welche einen Eingriff eines Benutzers des Handbedienteils 100 zur Betätigung des Bedienhebels 142 ermöglicht. Die Ausnehmung 112 ist dabei insbesondere größer als für den ordnungsgemäßen Betrieb des Bedienhebels 142 an sich notwendig. Dies ermöglicht eine leichtere haptische Bedienung des Bedienhebels und eine Vergrößerung der Angriffsfläche, an der ein Benutzer den Bedienhebel 142 betätigen kann.
-
Eine weitere Eigenschaft des dargestellten Schalterelements 120 ist es, dass auf der Oberseite eine Bedienung über die Bedienflächen 134, 136 durch gezieltes Drücken beziehungsweise Antippen der Bedienflächen erreicht wird. Dies erfordert üblicherweise höhere motorische Fähigkeiten für einen Benutzer als die Bedienung des Bedienhebels 142. Jedoch entspricht das obere Bedienfeld 132 optisch eher den bekannten Bedienmechanismen. Die Bedienung des Bedienhebels 142 ermöglicht auch Benutzern mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten, bestimmte Grundfunktionen des angeschlossenen verstellbaren Möbels zu steuern, beispielsweise das Senken oder Aufstellen einer Rückenlehne eines Sessels. Dazu reicht ein einfaches Verschwenken des Bedienhebels 142 mit den Fingern.
-
Andererseits ist es aber auch möglich, das gesamte Handbedienteil 100 im Bereich des Bedienhebels 142 auf eine mehr oder weniger feste Oberfläche, etwa auf eine Armlehne eines Sessels aufzusetzen und durch entsprechendes Drücken den Bedienhebel 142 zu betätigen. Bei einem solchen Aufsetzen des Bedienhebels 142 auf die feste Fläche kann somit durch Bewegung des Handbedienteils 100 nach oben, in der Darstellung der 1 nach rechts, der Hebel 142 nach hinten gedrückt werden, was einer Betätigung der ersten Bedienfläche 134 entspricht. In ähnlicher Weise kann durch Bewegung des gesamten Handbedienteils 100 nach hinten, in der Darstellung der 1 nach links, der Bedienhebel 142 nach vorne gedrückt werden, was einer Betätigung der zweiten Bedienfläche 136 entspricht. Somit ist es für einen motorisch eingeschränkten Benutzer ausreichend, das gesamte Bedienteil 100 auf der festen Oberfläche zu bewegen, um eine entsprechende Steuerung auszulösen. Eine direkte Betätigung des Bedienhebels 142 mit einem Finger ist in diesem Fall nicht notwendig.
-
Das Handbedienteil 100 gemäß 1 kann somit flexibler bedient werden. Insbesondere sind durch die direkte Bedienung des Bedienfelds 132, die direkte Bedienung des Bedienhebels 142 und die indirekte Bedienung des Bedienhebels 142 drei verschiedene Bedienmöglichkeiten mit dem Handbedienteil 100 vorgesehen.
-
2 zeigt eine weitere Ausführungsform eines Handbedienteils 100, welche im Wesentlichen auf der in 1 beschriebenen Ausführungsform basiert. Abweichend davon sind bei der Ausführungsform der 2 eine größere Anzahl an zusätzlichen Bedienelementen 160 vorgesehen. Damit lassen sich weitere Verstellfunktionen oder Komfortfunktionen des angeschlossenen Möbels steuern.
-
Bei beiden beschriebenen Ausführungsformen wird durch das Vorsehen des Schalterelements 120 und der Bedienelemente 160 zwischen einer Primärfunktion mit dem angeschlossenen Möbel und Sekundärfunktionen unterschieden. Wiederum am Beispiel von Personen mit eingeschränkten motorischen Fähigkeiten können die Primärfunktionen über die zuvor beschriebenen Betätigungsmöglichkeiten des Schalterelements 120 ausgelöst werden. Die Sekundärfunktionen und auch die Primärfunktion können beispielsweise dann von einer weiteren Person, welche geeignete motorische Fähigkeiten aufweist, zum Beispiel Pflegepersonal, mit dem gleichen Handbedienteil ausgelöst werden. Somit kann effizient auf das Vorsehen eines eigenen Bedienteils für den motorischen eingeschränkten Benutzer und eines weiteren Bedienteils für beispielsweise Pflegepersonal verzichtet werden.
-
In 3A und 3B sind verschiedene Ansichten einer Ausführungsform eines Schalterelements 120 dargestellt. Dabei zeigt 3A eine Draufsicht auf das Schalterelement 120, bei der das Bedienfeld 132 mit der ersten und zweiten Bedienfläche 134, 136 sichtbar sind. Beispielsweise ist das Bedienfeld 132 mit einer runden Form, insbesondere einer kreisrunden Form, ausgebildet. Die obere Hälfte, die mit einem Aufwärtspfeil gekennzeichnet ist, bildet dabei die erste Bedienfläche, während die untere Hälfte, die mit einem Abwärtspfeil gekennzeichnet ist, bildet die zweite Bedienfläche 136.
-
3B zeigt eine Querschnittsansicht des Schalterelements 120 mit dem oberen Teil 130 und dem unteren Teil 140, welche in der dargestellten Ausführungsform gemeinsam einstückig ausgebildet sind. Somit sind das obere und untere Teil 130, 140 starr gekoppelt. Die Ausführung des Schalterelements 120 ist beispielsweise aus Kunststoff, insbesondere aus ABS-Kunststoff. Das Schalterelement 120 weist eine Durchführung beziehungsweise ein Loch für die Achse 170 auf, um die eine Verschwenkung des Schalterelements möglich ist.
-
4 zeigt ein Detail einer Ausführungsform eines Handbedienteils, insbesondere mit der Platine 151, der darauf angeordneten Schaltungsanordnung 150 sowie zusätzlich auf der Platine angeordneten Elementen. Insbesondere sind auf der Platine 151 ein erster und ein zweiter Mikroschalter 181, 183 vorgesehen, welche elektrisch mit der Schaltungsanordnung 150 verbunden sind. Bei einer Betätigung auf dem schematisch dargestellten Bedienfeld 132 wird jeweils einer der Mikroschalter 181, 183 betätigt. Um nach einer Betätigung, das heißt bei losgelassenem Bedienfeld 132, eine Rückstellung in eine neutrale Lage zu ermöglichen, sind entsprechende Federn 191, 193 vorgesehen. Anstelle der Federn 191, 193 können auch andere Mittel zum Rückstellen vorgesehen werden. Die Mikroschalter 181, 183 und die Federn 191, 193 sind links und rechts der Verschwenkungsachse 170 angeordnet.
-
5 zeigt eine Ausführungsform eines elektrisch verstellbaren Sitzmöbels 200, welches beispielhaft als Sessel mit verstellbarer Rückenlehne 210 dargestellt ist. Ferner weist das Sitzmöbel 200 ein feststehendes Element 220 auf. Nicht sichtbar sind intern angeordnete Motoren, welche die Verstellfunktion ausführen. Zudem kann der Sessel 200 wenigstens eine gesteuerte Komfortfunktion, beispielsweise eine Massagefunktion, aufweisen, bei der zusätzlich einer oder mehrere Massagemotoren integriert sind. Auch diese sind aus Übersichtsgründen nicht dargestellt.
-
Andere Komfortfunktionen umfassen beispielsweise die Verstellung einer Kopfstütze, eine Sitzheizung, Audiofunktionen, die Steuerung einer externen Spannungsversorgung oder dergleichen. An das Sitzmöbel 200 ist ein Handbedienteil 100 gemäß einer der zuvor beschriebenen Ausführungsformen angeschlossen. Insbesondere kann über die Betätigung der Primärfunktion in Form des Schalterelements 120 eine Verstellung der Rückenlehne 210 erfolgen.
-
Es ist zu beachten, dass die Darstellung des Sessels 200 lediglich als Beispiel für ein elektrisch verstellbares Sitzmöbel dient, solche Sitzmöbel aber auch Stühle, Sofas, Sitzlandschaften, Betten oder dergleichen umfassen.
-
Insbesondere kann ein solcher Sessel auch als Lehnstuhl oder Liegesessel, englisch Recliner, ausgebildet sein. Die Funktion des Schalterelements 120 umfasst dabei das Bewegen des Lehnstuhls von einer Liegeposition in eine Sitzposition und umgekehrt.
-
Bezugszeichenliste
-
- 100
- Handbedienteil
- 110
- Gehäuse
- 112
- Ausnehmung
- 120
- Schalterelement
- 130
- oberes Teil
- 132
- Bedienfeld
- 134, 136
- Bedienfläche
- 140
- unteres Teil
- 142
- Bedienhebel
- 150
- Schaltungsanordnung
- 151
- Platine
- 152, 154
- Anschlussleitungen
- 160
- Bedienelemente
- 170
- Achse
- 181, 183
- Schalter
- 191, 193
- Feder
- 200
- Sitzmöbel
- 210
- Rückenlehne
- 220
- feststehendes Teil