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Die
Erfindung betrifft ein Möbel
mit wenigstens einer elektromotorischen Verstelleinrichtung, die direkt
oder über
Bewegungsbeschläge
mit mindestens einem verstellbaren Bauteil des Möbels antriebstechnisch gekoppelt
ist, wobei jeder elektromotorischen Verstelleinrichtung eine Steuereinheit
und zur Einleitung von Signalen in die Steuereinheit mit einem Bedienelemente
aufweisenden Handschalter zugeordnet ist.
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Das
in Rede stehende Möbel
ist in bevorzugter Ausführung
ein elektromotorisch verstellbares Bett oder ein Sessel. Es ist
wenigstens eine elektromotorische Verstelleinrichtungen notwendig,
um bei einem Bett das Kopfteil und das Fußteil separat oder gemeinsam
zu verstellen. Sofern das Möbel
ein Sessel ist, muss eine Fußstütze und
die Rücklehne
verstellt werden. Zur Verstellung von wenigstens zwei Bauteilen
werden auch sogenannte Doppelantriebe verwendet, bei denen zwei
elektromotorische Verstelleinrichtungen oder Antriebszüge in einem
gemeinsamen Gehäuse
angeordnet sind. Es können
jedoch auch zwei sogenannte Einzelantriebe eingesetzt werden, die
steuerungstechnisch mit einem Doppelantrieb gleichzusetzen sind.
Es ist jedoch auch möglich,
dass ein Bauteil, beispielsweise das Fußteil eines Lattenrostes oder
Bettes von Hand verstellbar ist, dass das andere Bauteil, beispielsweise, die
Rückenlehne
eines Lattenrostes oder Bettes mittels der elektromotorischen Verstelleinrichtung
verstellbar ist. Die Verstelleinrichtungen können Linearantriebe sein, das
heißt
das Abtriebsglied der Verstelleinrichtung bewegt sich ausschließlich linear
in beiden Richtungen. In anderer Ausgestaltung können die Verstelleinrichtungen
jedoch auch Rotationsantriebe sein, bei denen das Abtriebsglied
eine rotierende Bewegung ausführt.
Je nach Ausbildung des Möbels
bzw. des Bauteils des Möbels
kann die antriebstechnische Verbindung zwischen der Verstelleinrichtung
und dem zu verstellenden Bauteil direkt erfolgen, in dem beispielsweise
das Abtriebsglied der Verstelleinrichtung mit einem Schwenkhebel
zusammenwirkt, der fest mit dem zu verstellenden Bauteil verbunden
ist. Es ist jedoch auch möglich,
dass das Abtriebsglied der Verstelleinrichtung mit dem Eingangsglied
eines Bewegungsbeschlages gekoppelt ist, und dass das Ausgangsglied
des Bewegungsbeschlages mit dem verstellbaren Bauteil gekoppelt
ist.
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Der
Benutzer des Möbels
betätigt
zur Verstellung des jeweiligen Bauteils das entsprechende Bedienelement
des Handschalters. Es wird dann ein elektrisches Signal oder ein
elektrischer Impuls in die Steuereinheit eingespeist, der bewirkt,
dass die mit dem zu verstellenden Bauteil in Wirkverbindung stehende
Verstelleinrichtung in Betrieb gesetzt wird. Da die Verstellwege
relativ groß sind
kann es passieren, dass beim Verstellen von einem Bauteil oder von mehreren
Bauteilen für
den Benutzer sich äußerst ungünstige Sitz-
oder Liegepositionen ergeben, zum Beispiel das er beim Verfahren
des Kopfteils eines Lattenrostes oder eines Bettes vollständig hoch
gefahren wird, während
das Fußteil
sich noch in der unteren Stellung befindet, wodurch der Benutzer
entlang des Sitzteils in Richtung des Fußteils rutscht. Ferner wird
der Benutzer in äußerst unangenehmer Weise
eingeengt, wenn beispielsweise bei einem Bett oder bei einem Lattenrost
das Kopf- und Fußteil in
die oberen Endstellungen gefahren werden.
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Zur
Vermeidung dieser für
den Benutzer ungünstigen
Stellungen der zu verstellenden Bauteile sind bereits verschiedene
Maßnahmen
bekannt. So sind Mikroprozessorsteuerungen in Kombination mit den
elektromotorischen Verstelleinrichtungen bekannt, wobei jede Verstelleinrichtung
mit einem absoluten oder inkrementalen Positonserkennungssystem
ausgestattet ist. Der Mikroprozessor erkennt die jeweilige Position
des zu verstellenden Bauteils und steuert den zugehörigen Motor.
Derartige Lösungen haben
sich jedoch bei den in Rede stehenden Möbeln aufgrund der entstehenden
Kosten nicht durchgesetzt, da man davon ausgehen muss, dass die Verstelleinrichtungen
einschließlich
der notwendigen Steuerungen einfach und kostengünstig hergestellt werden müssen.
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Es
sind deshalb Steuerungen bekannt, die mit Hilfe mindestes eines
zusätzlichen
Schalters die Position des jeweiligen Antriebes erfassen. Die Auswertung
und die zusätzlichen
Schalter sind dann mit der Steuerung in den Verstelleinrichtungen
integriert. Nachteilig bei diesen Ausführungen ist, dass keine Nachrüstung möglich ist,
sondern das zumindest die Steuerung ausgetauscht werden muss, teilweise
jedoch auch noch die elektromotorische Verstelleinrichtung.
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Es
sind deshalb schon rein mechanische Lösungen vorgeschlagen, die jedoch
nicht in jedem Falle einzusetzen sind, wobei sie darüber hinaus
noch sehr kostenintensiv sind.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Möbel der Eingangs näher beschriebenen
Art so auszubilden, dass mittels einer kostengünstigen elektrischen Lösung die
Antriebsfunktion der elektromotorischen Verstelleinrichtungen so
steuerbar sind, dass als unangenehm anzusehende Positionen der verstellbaren
Bauteile vermieden werden. Dabei soll unter Verwendung von kostengünstigen
Bauteilen wie Schalter, Relais und dergleichen die Lösung realisierbar
sein. Darüber
hinaus muss sichergestellt sein, dass für die verfahrbaren Bauteile
ein Nachrüstsatz
geschaffen wird, so dass jeder Zeit bereits in Benutzung befindende
Möbel kostengünstig damit
ausgestattet werden können.
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Unter
den Bauteilen sind diejenigen zu sehen, die so zueinander positioniert
werden können, dass
die benutzende Person sich eingeengt fühlt.
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Die
gestellte Aufgabe wird gelöst,
in dem das Möbel
mit wenigstens zwei den verstellbaren Bauteilen direkt oder indirekt
zugeordneten Sensoren zur Erfassung der jeweiligen Stellungen ausgestattet
ist, dass die stellungsabhängigen
Signale in eine Auswerteeinheit eingespeist und ausgewertet werden, und
das über
die Steuereinheit in die Antriebsfunktionen der elektromotorischen
Verstelleinrichtungen regelnd eingreifbar ist, wenn definierte Stellungen
der Bauteile zu einander ermittelt sind.
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Die
notwendige Steuerung für
die elektromotorischen Verstelleinrichtungen sind nunmehr so ausgelegt,
dass jeder Antriebsmotor stillgesetzt oder umgesteuert werden kann,
wenn eine für
den Benutzer oder für
die Benutzerin ungünstige
Positionen erreicht wird. Dabei kann auf den technisch aufwendigen
und kostenintensiven Mikroprozessor verzichtet werden. Darüber hinaus
ist es möglich,
dass eine sich in Betrieb befindende Steuerung nachträglich mit
den entsprechenden elektrischen Bauteilen oder elektronischen Bauteilen
erweitert wird.
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Die
Nachrüstbarkeit
ist besonders einfach, wenn die Auswerteeinheit innerhalb der Steuersignalleitung
zwischen dem Handschalter und der Steuereinheit installiert ist.
Die Bauteile der Auswerteeinheit sind dann zweckmäßiger Weise
in einem Gehäuse
installiert. Wie bereits aufgeführt,
können
die Sensoren vielfältig
ausgelegt sein. In einer ersten Ausführungsform ist vorgesehen,
dass jeder Sensor als Neigungsschalter oder Neigungssensor ausgebildet ist,
und der derart am zu verstellenden Bauteil angeordnet oder mit dem
zu verstellenden Bauteil gekoppelt ist, dass während der Verstellbewegung
des Bauteils eine entsprechende Bewegung des Neigungssensors durchführbar ist.
Ab einer gewissen Schrägstellung
des Neigungssensors oder des Neigungsschalters wird dann ein Signal
zum Abschalten des jeweiligen Antriebsmotors oder zum Umsteuern dieses
Motors gegeben. Die Schaltpunkte in einer bestimmten Winkelstellung
des Neigungsschalters oder des Neigungssensors können fest vorgegeben oder auch
variabel einstellbar sein. Die Festlegung des Schaltpunktes kann
auch durch Messung des zwischen dem Neigungssensor oder dem Neigungsschalter
zur Vertikalen eingeschlossenen Winkels mittels eines Messgerätes erfolgen.
Die Erkennung des Verstellwinkels kann auch durch Messung zur Vertikalen
mittels eines Pendels, eines Flüssigkeitsspiegels
oder eines Gravitatonssensors erfolgen.
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In
einer anderen Ausführung
ist es auch möglich,
dass der Sensor ortsfest angeordnet und schaltbar ist. Die Wahl
und die Anbringung des Sensors ist u. a. von der Gestaltung des
Möbels
abhängig.
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Alternativ
ist die Erkennung des Verstellwinkels auch durch Messung dieses
Winkels gegenüber einem
ortsfesten Bauteil des Möbels
oder der räumlichen
Umgebung möglich.
Das ortsfeste Bauteil des Möbels
könnte
beispielsweise ein Holm des Gestells sein und ein Bauteil der räumlichen
Umgebung, z. B. der Fußboden
oder eine Wand.
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Es
gibt eine Vielzahl von Varianten, um die Antriebsmotore in bestimmten
Stellungen der Bauteile abzuschalten. So könnten beispielsweise rotierend antreibbare
oder mitlaufende Kurvenscheiben zum Einsatz kommen, die in bestimmten
Stellungen einen Schalter betätigen.
Alternativ könnten
auch an sich bekannte Winkelgeber zum Einsatz kommen. Die Schalter
könnten
auch durch Zwischengetriebe, wie Hebel, Zugmittel oder Rädergetriebe
geschaltet werden.
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In
weiterer Ausgestaltung ist noch vorgesehen, dass bei Einsatz eines
Neigungssensors dieser mit einem integrierten Schalter oder einem
integrierten Steuerkreis mit einem Schaltausgang ausgestattet ist,
so dass der Neigungssensor direkt die Antriebsmotore oder deren
Steuerrelais schalten. Außerdem
sollte die Steuerung so ausgelegt sein, dass sie für Wartungsarbeiten
deaktivbar ist. Als Sensor kann außerdem ein magnetischer Schalter,
wie z. B. ein Hallsensor, ein Reedkontakt und ähnliche Bauelemente verwendet
werden. Als Sensoren können weiterhin
auch alle bekannten Schalterausführungen,
wie z. B. mechanische, magnetische, induktive oder kapazitive verwendet
werden. Ein an einem beweglichen Möbelbauteil festgelegtes Sendeelement bewegt
sich dann auf den Sensor zu oder entfernt sich von ihm, so dass
eine berühungslose
Schaltung erfolgt. Alternativ könnten
jedoch dann auch Lichtschranken eingesetzt werden, die nach dem Hell-Dunkel-Prinzip
arbeiten. Die magnetischen Schalter könnten jedoch auch von einer
Schaltnocke betätigbar
sein.
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Unabhängig von
der Art der Sensoren oder der Schalter sollte die Schaltanordnung
so getroffen werden, dass die zuerst eingeschaltete elektromotorische Verstelleinrichtung
Vorrang hat, das heißt, ausgeschaltet
oder umgesteuert wird die danach eingeschaltete elektromotorische
Verstelleinrichtung. Sofern es sich bei dem Möbel um ein Bett oder um ein
Lattenrost mit einer elektromotorischen Verstelleinrichtung für das Kopf-
und für
das Fußteil
handelt wird die dem Fußteil
zugeordnete elektromotorische Verstelleinrichtung in einer vorbestimmten
Winkelstellung abgeschaltet oder umgesteuert, so dass sich durch
das hochgefahrene Kopfteil eine Abstützung zum Sitzen einer das
Bett benutzenden Person ergibt.
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In
einer weiteren Ausführung
ist vorgesehen, dass mindestens ein zu verstellendes Bauteil mittels der
elektromotorischen Verstelleinrichtung und die restlichen Bauteile
von Hand verstellbar sind.
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Anhand
der beiliegenden Zeichnungen wird die Erfindung noch näher erläutert.
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Es
zeigen:
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1 die
Antriebskonfiguration für
das erfindungsgemäße Möbel in Form
eines Bettes stark schematisiert.
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2 und 3 zwei
Möglichkeiten
zur Betätigung
eines Schalters.
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Aus
Gründen
der vereinfachten Darstellung ist in der 1 nur das
verstellbare Kopfteil 10, das feste Mittelteil 11 und
das zweiteilige Fußteil 12 eines Bettes
andeutungsweise dargestellt. Die genanten Teile sind in einer Mittelstellung
dargestellt. Dem Kopfteil 10 ist eine elektromotorische
Verstelleinrichtung 13 in Form eines Linearantriebes und
dem Fußteil 12 eine
elektromotorische Verstelleinrichtung 14 ebenfalls in Form
eines Linearantriebes zugeordnet. Das Kopfteil 10 und das
Fußteil 12 sind
mit den einander abgewandt liegenden Rändern in nicht näher dargestellter
Weise gelenkig verbunden. Die elektromotorischen Verstelleinrichtungen 13, 14 sind
in vielen Ausführungen
bekannt und werden deshalb nicht näher erläutert. An der Unterseite des
Kopfteiles 10 und an der Unterseite des dem Mittelteil 11 zugewandten
Teiles des Fußteils 12 ist
jeweils ein Neigungssender oder ein Neigungsschalter 15, 16 fest installiert.
Diese Neigungsschalter oder Neigungssensoren sind über ein
Kabel mit einer Auswerteeinheit 17 elektrisch leitend verbunden.
Die Auswerteeinheit 17, liegt in der Verbindung durch ein
Kabel zwischen einem Handschalter 18 und einer Steuereinheit 19.
Der Handschalter 18 ist mit Bedienelementen in Form von
Drucktastern versehen, die von einer das Bett nutzenden Person betätigt werden,
so dass ein Kontakt geschaltet wird. Je nach der gewünschten
Funktion werden entweder beide elektromotorische Verstelleinheiten 13, 14 betätigt, wobei die
Bewegungsrichtungen durch die Wahl eines entsprechenden Drucktasters
gewählt
wird. Die Neigungsschalter oder die Neigungssensoren 15, 16 sind
in der bereits Eingangs beschriebenen Weise so geschaltet bzw. ausgelegt,
dass das dem Mittelteil 11 zugewandte Teil des Fußteiles 12 in
einer bestimmten Schräglage
zum Kopfteil 10 gebracht werden kann. Dadurch wird verhindert,
dass die das Bett nutzende Person sinngemäß eingeengt oder zusammengedrückt wird.
Das dem Mittelteil 11 zugewandte Teil des Fußteiles 12 bildet
auch sinngemäß eine Abstützung des
Gesäßteiles
einer Person, wenn das Kopfteil 10 in eine noch steilere
Lage bis hin zur Senkrechtstellung gebracht wird. Die Neigungsschalter
oder Neigungssensoren 15, 16 könnten auf die bereits beschriebene
Weise aktiviert werden.
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In
der 2 wird ein magnetischer Schalter 25,
beispielsweise ein Hallsensor oder ein Reedkontakt verwendet, der
ortsfest am Möbel
befestigt ist. Ein Sendeelement 20 bewegt sich auf den
magnetischen Schalter 25 und schaltet in einer ganz bestimmten
Stellung so das eine elektromotorische Verstelleinrichtung 13 bzw. 14 stillgesetzt
oder umgesteuert wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Sendeelement 20 ein
segmentförmig
gestalteter Dauermagnet 21, der auf die ortsfest, jedoch
drehbar gelagerte Welle 22 eines Bettes oder eines Lattenrostes
aufgesetzt ist. In einer bestimmten Stellung des Dauermagneten 21 erfolgt
dann das Auslösen
eines Signals durch den magnetischen Schalter 25. Die Ausführung nach
der 3 unterscheidet sich von der Ausführung nach
der 2 dadurch, dass auf die Welle 22 des
Lattenrostes oder des Bettes ein Schaltsegment 23 aufgesetzt
ist, welches den Stössel 24 eines
elektromechanischen Schalters 25 betätigt.
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Die
Erfindung ist nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, denn
wesentlichen ist, dass bei einem Möbel mit mindestens zwei elektromotorischen
Verstelleinrichtungen 13, 14 die damit zu verstellenden
Bauteile 10, 12 nur bis in eine bestimmte Winkellage
gebracht werden können,
damit eine das Möbel
nutzende Person nicht sinngemäß eingeengt
oder eingezwängt
wird. Ferner ist von Bedeutung, dass für den Fall, dass alle elektromotorische
Verstelleinrichtungen 13, 14 aktiviert sind und eine
bestimmte elektrische Verstelleinrichtung 13 oder 14 deaktiviert
wird, wenn eine vorgegebene Lage der angeschlossenen Bauteile erreicht
ist. Beispielsweise sollte die elektromotorische Verstelleinrichtung 14 für das Fußteil 12 eines
Lattenrostes oder eines Bettes abgeschaltet oder umgesteuert werden, wenn
das Kopfteil 10 eine bestimmte Schräglage erreicht hat. Ferner
sollte alternativ die elektromotorische Verstelleinrichtung 13 oder 14 Vorrang
haben, die zuerst eingeschaltet wurde.