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Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Sitzeinrichtung, insbesondere für den Führerstand eines Fahrzeugs,
mit einer Sitzflächeneinheit,
deren Sitzfläche
zur Ausbildung einer Sitzgelegenheit in einer ersten Funktionsstellung
eine von der Horizontalen höchstens
um einen geringen Winkel abweichende Ausrichtung aufweist. Weiterhin
ist die Sitzflächeneinheit
zur Ausbildung einer Stehunterstützung
in einer zweiten Funktionsstellung ausgebildet.
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Es gibt eine Reihe von beruflichen
Tätigkeiten,
die ein längeres
Verweilen einer Person an einem bestimmten Ort erfordern. Insbesondere
Führer von
Fahrzeugen, wie beispielsweise im Linienverkehr eingesetzten Schienenfahrzeugen,
sind in der Regel gezwungen, sich mehr oder weniger über die gesamte
Fahrzeit in einem eng begrenzten Umkreis des Steuerpults aufzuhalten.
Um diesen Personen den Aufenthalt in diesem eng begrenzten Bereich
so komfortabel wie möglich
zu machen, wurden Sitzeinrichtungen erdacht, die es ihnen ermöglichen,
die besagte Tätigkeit
sowohl im Sitzen als auch im Stehen auszuüben, indem sie dem Körper in
beiden Positionen Unterstützung
bieten. Derartige Sitzeinrichtungen sind auch unter Sicherheitsaspekten
von Vorteil, da der Wechsel zwischen Sitzen und Stehen auf den Kreislauf
anregend wirkt und so Ermüdungserscheinungen
vorbeugt.
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Aus der
DE 100 46 186 A1 ist beispielsweise eine
gattungsgemäße Sitzeinrichtung
für den
Führerstand
eines Fahrzeugs bekannt, bei der auf der Unterseite eines nach oben
klappbaren Sitzes eine gewölbte,
so genannte Stehsitzfläche
vorgesehen ist. Im hochgeklappten Zustand des Sitzes kann sich der stehende
Fahrer mit seinem Gesäß auf der
Stehsitzfläche
abstützen,
sodass er auch über
längere
Zeiträume
ohne Ermüdungserscheinungen
stehen kann. Nachteilig bei dieser Sitzeinrichtung ist, dass der Fahrer
zum Wechsel zwischen Sitzen und Stehen bzw. umgekehrt zunächst den
Schwenkbereich für den
Sitz freigeben muss, damit dieser von der einen in die andere Funktionsstellung
verschwenkt werden kann. Um dies zu ermöglichen, muss entweder genügend Platz
zwischen dem Sitz und dem Schaltpult vorhanden sein, oder der Fahrer
muss in irgendeiner Form dem Sitz ausweichen. Neben einer gewissen Komforteinbuße kann
dies gerade im Betrieb des Fahrzeugs zu, wenn auch kurzen, jedoch
nicht zu unterschätzenden
Momenten der Unaufmerksamkeit des Fahrers führen.
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Eine weitere gattungsgemäße Sitzeinrichtung
für ein
Fahrzeug ist aus der
DE
195 32 025 A1 bekannt. Bei dieser wird der Sitz durch eine
Parallelogrammführung
von der Sitzposition in eine Stehsitzposition nach oben und hinten
parallelverschoben, sodass sich der Fahrer im Stehen an der vorderen
Kante des Sitzes mit seinem Gesäß abstützen kann.
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Obwohl der Sitz gepolstert ist und
die vordere Kante entsprechend abgerundet ist, besteht bei diesem
Sitz das Problem, dass aufgrund der geringen Stützfläche nur für vergleichsweise kurze Zeit
ein bequemes Abstützen
möglich
ist. Hierbei kommt es relativ bald aufgrund des hohen lokalen Drucks
auf das Gewebe zu Taubheitserscheinungen etc.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
daher die Aufgabe zu Grunde, eine Sitzeinrichtung der eingangs genannten
Art zur Verfügung
zu stellen, welche die oben genannten Nachteile nicht oder zumindest
in geringerem Maße
aufweist und insbesondere bei guter Abstützung im Stehen einen einfachen Wechsel
zwischen Sitz- und Stehposition ermöglicht.
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Die vorliegende Erfindung löst diese
Aufgabe ausgehend von einer Sitzeinrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
1 durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die technische Lehre zu Grunde, dass man eine Sitzeinrichtung erhält, die
eine gute Abstützung
im Stehen und einen einfachen Wechsel zwischen Sitz- und Stehposition
ermöglicht,
wenn die Sitzflächeneinrichtung
einen hinteren Sitzflächenabschnitt
sowie einen schwenkbar daran angeordneten vorderen Sitzflächenabschnitt
aufweist und der vordere Sitzflächenabschnitt
in der zweiten Funktionsstellung zur Ausbildung der Stehunterstützung bezüglich des
hinteren Sitzflächenabschnitts
nach unten verschwenkt ist.
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Das Verschwenken des vorderen Sitzflächenabschnitts
nach unten bringt zwei Vorteile mit sich. Zum einen wird entsprechender
Stehraum für den
Benutzer freigegeben, sodass dieser bequem zwischen der Steh- und
Sitzposition hin und her wechseln kann, ohne beispielsweise seinen
Abstand zu einem Schaltpult oder dergleichen wesentlich verändern zu
müssen.
Zum anderen kann durch eine entsprechende Neigung des vorderen Sitzflächenabschnitts
in der zweiten Funktionsstellung eine vergleichsweise große Stützfläche für den Benutzer
zur Verfügung
gestellt werden, welche ein langfristig bequemes Abstützen ermöglicht.
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Der Wechsel zwischen der ersten Funktionsstellung,
also der Sitzposition für
den Benutzer, und der zweiten Funktionsstellung, also der Stehposition für den Benutzer,
kann sich in beliebiger Weise vollziehen. So kann beispielsweise
vorgesehen sein, dass der Oberkörper
des Benutzers stets im wesentlichen auf derselben Höhe bleibt
und er in der Sitzposition seine Füße auf einer gegenüber dem
Fahrzeugboden erhöhten
Fußstütze oder
dergleichen abstellen kann.
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Bevorzugt ist jedoch eine erste Verstelleinrichtung
zum Verstellen des hinteren Sitzflächenabschnitts zwischen einer
ersten Höhenposition
in der ersten Funktionsstellung und einer demgegenüber erhöhten zweiten
Höhenposition
in der zweiten Funktionsstellung vorgesehen. Der hintere Sitzflächenabschnitt
wird dann mit anderen Worten zum Wechsel in die Stehposition durch
eine geeignete Verstelleinrichtung nach oben verfahren. Hierbei
kann die Verstelleinrichtung in vorteilhafter weise besonders einfach
gestaltet sein, da gegebenenfalls sie aufgrund der Freigabe des
Stehraumes für
den Benutzer durch das Verschwenken des vorderen Sitzflächenabschnitts
gegebenenfalls nur eine einfache lineare Verfahrbewegung realisieren
muss.
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Eine unter ergonomischen Gesichtspunkten besonders
vorteilhafte Abstützung
des stehenden Benutzers ergibt sich bei bevorzugten Ausgestaltungen
der Erfindungsgemäßen Sitzeinrichtung,
bei denen der hintere Sitzflächenabschnitt
in der zweiten Funktionsstellung nach vorne geneigt ist. Der hintere Sitzflächenabschnitt
stellt dann bevorzugt die Stützfläche für das Gesäß zur Verfügung, während der vordere
Sitzflächenabschnitt
als Abstützung
für den Bereich
der Oberschenkel des Benutzers dienen kann.
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Die Neigung der Sitzfläche des
hinteren Sitzflächenabschnitts
kann in der zweiten Funktionsstellung grundsätzlich in beliebigen, ergonomisch
sinnvollen Grenzen oder nach den Vorlieben des Benutzers eingestellt
sein. Bevorzugt weist die Sitzfläche des
hinteren Sitzflächenabschnitts
in der zweiten Funktionsstellung eine von der Horizontalen um einen
Winkel von 10° bis
40° abweichende
Ausrichtung auf. Vorzugsweise weicht die Ausrichtung um 20° bis 30° von der
Horizontalen ab.
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Dasselbe gilt für die Neigung der Sitzfläche des
vorderen Sitzflächenabschnitts
in der zweiten Funktionsstellung. Auch diese kann grundsätzlich in beliebigen,
ergonomisch sinnvollen Grenzen oder nach den Vorlieben des Benutzers
eingestellt sein. Bevorzugt weist die Sitzfläche des vorderen Sitzflächenabschnitts
in der zweiten Funktionsstellung eine von der Vertikalen höchstens
um einen geringen Winkel abweichende Ausrichtung auf. Vorzugsweise
beträgt
dieser Winkel weniger als 10°,
weiter vorzugsweise weniger als 5°,
um ein bequemes Anlehnen bzw. Abstützen des Benutzers zu ermöglichen.
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Um eine für eine bequeme Abstützung ausreichend
dimensionierte Stützfläche für das Gesäß des Benutzers
in der zweiten Funktionsstellung zu gewährleisten, ist bei bevorzugten
Varianten der erfindungsgemäßen Sitzeinrichtung
vorgesehen, dass der Anteil der Sitzfläche des vorderen Sitzflächenabschnitts
etwa 35% bis 65% der gesamten Sitzfläche in der ersten Funktionsstellung
beträgt.
Vorzugs weise beträgt
dieser Anteil etwa 45% bis 55% der gesamten Sitzfläche in der
ersten Funktionsstellung.
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Die Erfindung kann grundsätzlich im
Zusammenhang mit Sitzeinrichtungen mit oder ohne Rückenlehne
eingesetzt werden. Gerade für
den Einsatz in Fahrzeugen ist jedoch bevorzugt eine im Bereich des
hinteren Sitzflächenabschnitts
anschließende
Rückenlehneneinheit
vorgesehen.
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Die Verstellung des vorderen und
hinteren Sitzflächenabschnitts
kann in beliebiger Weise erfolgen. Insbesondere kann sie unabhängig voneinander erfolgen.
Bei bevorzugten, weil einfach zu bedienenden Varianten der erfindungsgemäßen Sitzeinrichtung
ist jedoch eine zweite Verstelleinrichtung zum Verschwenken des
vorderen Sitzflächenabschnitts und
eine dritte Verstelleinrichtung zum Verschwenken des hinteren Sitzflächenabschnitts
vorgesehen, die zur Erzeugung zumindest abschnittsweise simultaner
Stellbewegungen ausgebildet sind. Hierdurch ist nicht nur eine einfache
Bedienung sichergestellt, durch einen entsprechenden Verlauf der
Stellbewegungen kann das Aufstehen beziehungsweise Hinsetzen des
Benutzers in bequemer Weise unterstützt werden.
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Diese Unterstützung des Benutzers lässt sich
besonders bequem gestalten, wenn das Verschwenken des vorderen und/oder
hinteren Sitzflächenabschnitts
zumindest abschnittsweise simultan mit dem Heben bzw. Senken des
hinteren Sitzflächenabschnitts
vonstatten geht. Hierzu ist bevorzugt eine zweite Verstelleinrichtung
zum Verschwenken des vorderen Sitzflächenabschnitts und/oder eine dritte
Verstelleinrichtung zum Verschwenken des hinteren Sitzflächenabschnitts
vorgesehen. Die zweite Verstelleinrichtung und/oder die dritte Verstelleinrichtung
sind dann zur Erzeugung von Stellbewegungen ausgebildet, die im
wesentlichen simultan zu den Stellbewegungen der ersten Verstelleinrichtung
sind.
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Bei vorteilhaften Varianten der erfindungsgemäßen Sitzeinrichtung
ist zur Erzeugung simultaner Stellbewegungen eine mechanische Kopplung
zwischen den Verstelleinrichtungen vorgesehen. Zusätzlich oder
alternativ kann zur Erzeugung simultaner Stellbewegungen eine mit
den Verstelleinrichtungen verbundene Steuereinrichtung vorgesehen
sein, welche dann deren Stellantriebe oder dergleichen entsprechend
ansteuert.
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Bei besonders vielseitigen Weiterbildungen der
erfindungsgemäßen Sitzeinrichtung
ist vorgesehen, dass die Neigung des vorderen Sitzflächenabschnitts
und/oder des hinteren Sitzflächenabschnitts in
der ersten Funktionsstellung und/oder der. zweiten Funktionsstellung
durch einen Benutzer verstellbar sind. Weiter vorzugsweise ist die
Höhenposition
des hinteren Sitzflächenabschnitts
in der ersten Funktionsstellung und/oder in der zweiten Funktionsstellung
durch einen Benutzer verstellbar.
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Besonders vorteilhafte, weil äußerst variable Varianten
der erfindungsgemäßen Sitzeinrichtung zeichnen
sich dadurch aus, dass wenigstens eine dritte Funktionsstellung
zwischen der ersten und zweiten Funktionsstellung vorgesehen ist.
Diese kann der Benutzer bevorzugt selbst nach seinem Belieben einstellen.
Hiermit ist dem Benutzer noch wenigstens eine dritte Körperhaltung
möglich,
in die er sich für
eine längere
Zeit begeben kann.
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Die Verstellung zwischen den Funktionsstellungen
kann grundsätzlich
beliebig ablaufen. So können
die Komponen ten der Sitzeinrichtung ganz oder teilweise manuell
sowie sukzessive oder zumindest abschnittsweise simultan verstellt
werden. Bevorzugt ist jedoch eine Verstelleinrichtung zum automatischen
Verstellen wenigstens zwischen der ersten und zweiten Funktionsstellung
vorgesehen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
weiterhin ein Schienenfahrzeug mit einer erfindungsgemäßen Sitzeinrichtung.
Mit einem solchen Schienenfahrzeug lassen sich die oben beschriebenen
Ausführungen und
Vorteile in derselben Weise realisieren, sodass lediglich auf die
obigen Ausführungen
verwiesen werden soll.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen bzw. der nachstehenden
Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels, welche auf
die beigefügten Zeichnungen
Bezug nimmt. Es zeigen
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1 eine
schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Sitzeinrichtung
in der ersten Funktionsstellung;
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2 eine
schematische Darstellung der Sitzeinrichtung aus 1 in der zweiten Funktionsstellung;
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3 eine
schematische Darstellung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sitzeinrichtung.
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1 zeigt
eine schematische Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sitzeinrichtung
für den
Führerstand
eines Schienenfahrzeugs. Die Sitzeinrichtung weist eine Sitzflächeneinheit 1 und
eine Rückenlehneneinheit 2 auf,
die über
ein erstes Gelenk 2.1 an der Sitzflächeneinheit 1 angelenkt
ist.
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Die Sitzeinrichtung ist in 1 in ihrer ersten Funktionsstellung
dargestellt. In dieser ersten Funktionsstellung weicht die Ausrichtung
der Sitzfläche 1.1 der
Sitzflächeneinheit 1 um
einen geringen Winkel von der Horizontalen ab. Hierdurch wird für den Benutzer
eine Sitzgelegenheit ausgebildet.
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Im dargestellten Beispiel ist die
Sitzfläche 1.1 um
etwa 3° nach
hinten geneigt. Es versteht sich jedoch, dass bei anderen Ausführungsformen
der Erfindung auch keine oder eine andere Neigung zur Horizontalen
in der ersten Funktionsstellung vorgesehen sein kann. Insbesondere
kann die Sitzfläche
in ergonomisch günstiger
Weise auch nach vorne geneigt sein. Weiterhin versteht es sich,
dass die Sitzfläche
nicht notwendigerweise eben ausgebildet sein muss. Vielmehr kann
sie auch in beliebiger Weise einfach oder mehrfach gekrümmt, insbesondere
anatomisch geformt ausgebildet sein.
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Die Sitzflächeneinheit 1 weist
einen vorderen Sitzflächenabschnitt 1.2 und
einen hinteren Sitzflächenabschnitt 1.3 auf.
Der vordere Sitzflächenabschnitt 1.2,
der etwa 55% der gesamten Sitzfläche 1 ausmacht,
ist über
ein zweites Gelenk 1.4 schwenkbar an dem hinteren Sitzflächenabschnitt 1.3 angelenkt.
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Die Sitzflächeneinheit 1 ist über eine
Stützeinrichtung 3 am
Fahrzeugboden 4 befestigt. Der hintere Sitzflächenabschnitt 1.2 befindet
sich in der in 1 dargestellten
ersten Funktionsstellung in einer ersten Höhenposition über dem
Fahrzeugboden 4.
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2 zeigt
die Sitzeinrichtung in ihrer zweiten Funktionsstellung. In dieser
zweiten Funktionsstellung ist der vordere Sitzflächenabschnitt 1.2 gegenüber dem
hinteren Sitzflächenabschnitt 1.3 um das
zweite Gelenk 1.4 nach unten verschwenkt. Weiterhin ist
die Sitzfläche
des hinteren Sitzflächenabschnitts 1.3 gegenüber der
Horizontalen nach vorne geneigt. Hierzu wurde sie um ein drittes
Gelenk 3.1 verschwenkt, über das sie schwenkbar mit
der Stützeinrichtung 3 verbunden
ist.
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Der hintere Sitzflächenabschnitt
befindet sich in der zweiten Funktionsstellung in einer zweiten Höhenposition über dem
Fahrzeugboden 4, die gegenüber der ersten Höhenposition
erhöht
ist. Dies wird durch eine Verstelleinrichtung in Form einer herkömmlichen
Höhenverstellung 3.2 bewirkt,
wie sie hinlänglich
für höhenverstellbare
Stühle
oder dergleichen bekannt ist.
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In der zweiten Funktionsstellung
bietet die Sitzeinrichtung als Stehunterstützung dem Benutzer die Möglichkeit,
sich im Stehen mit dem Gesäß auf dem
hinteren Sitzflächenabschnitt 1.3 abzustützen.
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Die Sitzfläche des hinteren Sitzflächenabschnitts 1.3 ist
in der zweiten Funktionsstellung zum Zweck einer bequemen Abstützung des
Gesäßes des
Benutzers gegenüber
der Horizontalen um etwa 30° nach
vorne geneigt. Es versteht sich jedoch, dass sie bei anderen Varianten,
gegebenenfalls auch nach den Vorlieben oder anatomischen Gegebenheiten des
Benutzers, um einen beliebigen anderen Winkel nach vorne geneigt
sein kann. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die Neigung durch
den Benutzer selbst verstellbar ist.
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Die Sitzfläche des vorderen Sitzflächenabschnitts 1.2 verläuft im gezeigten
Beispiel im wesentlichen parallel zur Vertikalen. Es versteht sich
jedoch auch hier, dass sie bei anderen Varianten, gegebenenfalls
auch nach den Vorlieben oder anatomischen Gegebenheiten des Benutzers,
um einen beliebigen anderen, geringen Winkel zur Vertikalen geneigt
sein kann. Insbesondere kann auch hier vorgesehen sein, dass die
Neigung durch den Benutzer selbst verstellbar ist. Je nach Neigung
kann der vordere Sitzflächenabschnitt 1.2 dann
auch als Abstützung
für den Oberschenkelbereich
des Benutzers dienen.
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Die Höhendifferenz zwischen der ersten
und zweiten Höhenposition
hängt von
der Körpergröße des Benutzers
ab. Sie ist gerade so gewählt,
dass sich der Benutzer im Stehen bequem an der Sitzeinrichtung abstützen kann.
Auch hier kann wiederum vorgesehen sein, dass die Höhendifferenz
durch den Benutzer selbst verstellbar ist.
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Wie 2 weiterhin
zu entnehmen ist, wird die Rückenlehneneinheit 2 bezüglich des
hinteren Sitzflächenabschnitts 1.3 beim
Verfahren zwischen der ersten Funktionsstellung und der zweiten
Funktionsstellung derart verstellt, dass sie ihre Ausrichtung zur
Vertikalen im wesentlichen beibehält und so auch in der zweiten
Funktionsstellung als Rückenlehne
für den
Benutzer dienen kann.
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Im in den 1 und 2 dargestellten
Beispiel umfasst das zweite Gelenk 1.4 eine zweite Verstelleinrichtung
zum Verschwenken des vorderen Sitzflächenabschnitts 1.2 und
das dritte Gelenk 3.1 eine dritte Verstelleinrichtung zum
Verschwenken des hinteren Sitzflächenabschnitt 1.3.
Hierbei handelt es sich im gezeigten Beispiel um elektromotorische
Verstelleinrichtungen, die mit einer – in den Fi guren 1 und 2 nicht
dargestellten – Steuereinrichtung
verbunden sind. Die Steuereinrichtung ist ebenfalls mit der zur
Höhenverstellung
dienenden ersten Verstelleinrichtung 3.2 verbunden und
dient dazu, beim Verstellen zwischen der ersten Funktionsstellung
und der zweiten Funktionsstellung simultane Stellbewegungen der
ersten, zweiten und dritten Verstelleinrichtung zu erzielen.
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Es versteht sich jedoch, dass bei
anderen Varianten der Erfindung auch eine anderweitige, insbesondere
eine mechanische Kopplung zwischen zwei oder mehreren Verstelleinrichtungen
vorgesehen sein kann, um zwischen allen oder einigen der verstellten
Komponenten simultane Stellbewegungen zu erzielen. Ebenso können natürlich auch
Kombinationen unterschiedlicher Kopplungen vorgesehen sein.
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Im gezeigten Beispiel ist die Steuereinrichtung
so ausgebildet, dass sie eine automatische Verstellung zwischen
der ersten Funktionsstellung und der zweiten Funktionsstellung bewirkt.
Hierzu kann vorgesehen sein, dass dies durch den Benutzer, beispielsweise
durch Bedienung eines entsprechenden Schalters oder dergleichen
ausgelöst
wird.
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Hierbei kann eine so genannte Memory-Funktion
vorgesehen sein, d. h. des können
beispielsweise für
unterschiedliche Benutzer unterschiedliche Einstellungen der Vdinkel- und Höhenpositionen
des ersten und zweiten Sitzfl.ächenabschnitts 1.2 und 1.3 in
einem entsprechenden mit der Steuereinrichtung verbundenen Speicher
gespeichert sein, die dann individuell abgerufen werden können.
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3 zeigt
eine schematische Darstellung einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Sitzeinrichtung
für den
Führerstand
eines Schienenfahr zeugs. Diese gleicht in ihrem grundsätzlichen
Aufbau und in ihrem grundsätzlichen
Funktion der Ausführung
aus den 1 und 2, sodass hier lediglich
auf die Unterschiede eingegangen werden soll.
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Der Unterschied besteht darin, dass
zwischen der durch die gestrichelte Kontur 5 angedeuteten
ersten Funktionsstellung und der dargestellten zweiten Funktionsstellung
keine Höhenverstellung des
hinteren Sitzflächenabschnitts 1.3' bezüglich des Fahrzeugbodens 4' erfolgt, sondern
der vordere Sitzflächenabschnitt 1.2' und der hintere
Sitzflächenabschnitt 1.3' lediglich in der
oben beschriebenen Weise verschwenkt werden. Stattdessen ist eine
Fußstütze 4.1' vorgesehen, auf
welche der Benutzer in der ersten Funktionsstellung seine Füße stellen kann.
Es versteht sich jedoch, dass bei anderen Varianten der Erfindung
auch in dem Fall mit einer Fußstütze eine
Höhenverstellung
um einen geringen Betrag, in der Regel wenige Zentimeter, vorgesehen sein
kann, um den anatomischen Gegebenheiten des Benutzers Rechnung tragen
zu können.
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Die vorliegende Erfindung wurde vorstehend anhand
von Beispielen für
Sitzeinrichtungen für
Fahrzeuge beschrieben. Es versteht sich jedoch, dass die erfindungsgemäße Sitzeinrichtung
auch für
beliebige andere Zwecke eingesetzt werden kann, bei denen einen
Benutzer über
einen längeren
Zeitraum an einem bestimmten Ort verweilt und ihm zur Erhöhung der
Bequemlichkeit ein Wechsel zwischen einer sitzenden und einer stehenden
Position möglich
sein soll.