DE102013103208B4

DE102013103208B4 - Entriegelungseinrichtung für eine Längs-Verriegelungseinrichtung eines Schienensystems eines Fahrzeugs

Info

Publication number: DE102013103208B4
Application number: DE102013103208.7A
Authority: DE
Inventors: Dan Stoia
Original assignee: Faurecia Automotive GmbH
Current assignee: Faurecia Autositze GmbH
Priority date: 2013-03-28
Filing date: 2013-03-28
Publication date: 2019-12-19
Anticipated expiration: 2033-03-29
Also published as: DE102013103208A1

Abstract

Entriegelungseinrichtung (8, 28) zur Entriegelung einer Längs-Verriegelungseinrichtung (4a, 4b) eines Schienensystems (1), wobei die Entriegelungseinrichtung (8, 28) mindestens aufweist:einen Betätigungshebel (9, 29) zum Schwenken durch einen Benutzer, mindestens eine drehstarr mit dem Betätigungshebel (9, 29) verbundene Kopplungseinrichtung (10, 30), undmindestens ein an der Kopplungseinrichtung (10, 30) vorgesehenes Entriegelungsmittel (11a, 11b) zum Betätigen eines Aktuators (6a, 6b) der Längs-Verriegelungseinrichtung (4a, 4b) für einen Entriegelungsvorgang bei Schwenken des Betätigungshebels (9, 29),wobei zumindest eines der Entriegelungsmittel (11a, 11b) an ein seitliches Ende (10a, 10b) der Kopplungseinrichtung (10, 30) angesetzt ist,und das mindestens eine Entriegelungsmittel (11b) das seitliche Ende (10a) der Kopplungseinrichtung (10, 30) drehstarr aufnimmt,dadurch gekennzeichnet, dassdas seitliche Ende (10a) der Kopplungseinrichtung (10, 30) als gebogenes Ende (10a) verformt ist zur Ausbildung der drehstarren Kopplung.

Description

Die Erfindung betrifft eine Entriegelungseinrichtung für eine Längs-Verriegelungseinrichtung eines Schienensystems eines Fahrzeugs.
Derartige Schienensysteme erlauben eine Verstellung von einen Fahrzeugsitz aufnehmenden Oberschienen gegenüber am Fahrzeug zu befestigenden Unterschienen. An den Oberschienen sind Längs-Verriegelungseinrichtungen vorgesehen, die eine Verriegelung in unterschiedlichen Längspositionen ermöglichen und durch eine Entriegelungseinrichtung entriegelt bzw. gelöst werden, wobei die Entriegelungseinrichtung im Allgemeinen einen durch den Sitzinsassen zu schwenkenden Betätigungshebel aufweisen.
Die DE 10 2011 121 703 A1 beschreibt ein derartiges System als Gleitschienenanordnung für einen Fahrzeugsitz. Der Entriegelungshebel ist z. B. als Blechteil ausgebildet und starr mit der z. B. als Rohr ausgebildeten Entriegelungswelle gekoppelt. Der Aufbau der Entriegelungeinrichtung, insbesondere zur Betätigung eines Aktuators der Längs-Verriegelungseinrichtung, ist hierbei durch ein Bajonett-System ausgebildet. Weiterhin sind Kunststofflager für eine Clip-Befestigung an den Schienen vorgesehen.
Die DE 10 2007 018 101 A1 beschreibt ein Entriegelungssystem mit Betätigungshebel und Entriegelungswelle, die als in Querrichtung sich erstreckendes Rohr ausgebildet ist und in zumindest einer Lagerstelle in einer Kunststoffbuchse zur axialen Festlegung des Rohres gelagert ist, wobei die Kunststoffbuchse mit dem Rohr verclipst ist. Die zweite Lagerstelle nimmt das Rohr axial beweglich auf.
Die Ausbildung der Entriegelungseinrichtung ist im Allgemeinen recht komplex. Sie wird entsprechend in mehreren Montageschritten gefertigt.
Weitere derartige Entriegelungseinrichtungen sind in DE 10 2010 026 215 A1 und DE 10 2008 061 109 A1 gezeigt, wobei darin vorgeschlagen wird, die Entriegelungsmittel an ein seitliches Ende der Kopplungseinrichtung anzusetzen. FR 2 901 749 A1 zeigt weiterhin, dass das mindestens eine Entriegelungsmittel das seitliche Ende der Kopplungseinrichtung drehstarr aufnimmt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Entriegelungseinrichtung für eine Längs-Verriegelungseinrichtung eines Schienensystems zu schaffen, die mit relativ geringem Aufwand eine sichere Entriegelung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird durch eine Entriegelungseinrichtung nach Anspruch 1 gelöst. Die Unteransprüche beschreiben bevorzugte Weiterbildungen. Ergänzend ist ein Schienensystem für ein Fahrzeug mit der Entriegelungseinrichtung vorgesehen.
Erfindungsgemäß ist somit zumindest eines der beiden seitlichen Entriegelungsmittel an ein Ende der Kopplungseinrichtung angesetzt oder aufgesetzt. Das Entriegelungsmittel ist gemäß einer besonders bevorzugten Ausbildung als Kunststoff-Teil ausgebildet, z. B. als Spritzguss-Teil. Es wird an das Ende der Entriegelungswelle vorteilhafterweise angesetzt, angedrückt oder aufgedrückt, d.h. durch eine einfache Montagebewegung an dem Ende der Entriegelungswelle befestigt. Alternativ ist grundsätzlich auch ein stoffschlüssiges Befestigen, insbesondere Anspritzen oder Umspritzen möglich.
Die Kopplungseinrichtung kann gemäß einer Ausbildung eine Entriegelungswelle sein, die mit dem Betätigungshebel drehstarr gekoppelt ist und sich in Querrichtung erstreckt.
Alternativ hierzu kann der Betätigungshebel mit der Kopplungseinrichtung jedoch auch als gemeinsamer Betätigungsbügel ausgebildet sein, der in seinem vorderen Bereich den vom Benutzer zu ergreifenden Betätigungshebel ausbildet und sich in Längsrichtung - d.h. ganz in Längsrichtung oder auch schräg sowohl in Längs- als auch in Querrichtung - nach hinten erstreckt, z. B. U-Förmig oder C-Förmig bzw. mit halboffenem Profil. Bei einem derartigen Betätigungsbügel sind erfindungsgemäß z. B. ein oder beide Enden umgebogen, wobei die Entriegelungsmittel an die seitlichen Enden angesetzt sind.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausbildung wird das Entriegelungsmittel reversibel ohne zusätzliche Befestigungsmittel an dem Ende der Kopplungseinrichtung angesetzt. Es kann insbesondere in das Ende der Kopplungseinrichtung einclipsen oder einrasten. Bei Ausbildung als Kunststoffteil kann es z. B. elastische, hintergreifende Aufnahmebereiche aufweisen, in die das Ende der Kopplungseinrichtung eingeclipst wird.
Zur Ausbildung einer drehstarren Kopplung des Entriegelungsmittels ist das betreffende erste Ende der Kopplungseinrichtung vorteilhafterweise derartig bearbeitet, dass es nicht-rotationssymmetrisch ist. Dazu ist das erste Ende erfindungsgemäß umgebogen, so dass das als Kunststoffteil ausgebildete erste Entriegelungsmittel in das gebogene erste Ende der Kopplungseinrichtung eingeclipst werden kann und hierbei eine drehstarre Kopplung bzw. die Übertragung eines Drehmomentes von der Kopplungseinrichtung zur Betätigung eines Aktuators der ersten Längsverriegelung ermöglicht.
Eine derartige Ausbildung ist insbesondere an demjenigen (ersten) Ende der Kopplungseinrichtung vorteilhaft, das von dem durch den Benutzer zu schwenkenden Betätigungshebel weiter entfernt ist. Das Entriegelungsmittel an der zweiten Seite, die näher an dem Betätigungshebel ist, kann grundsätzlich genauso ausgebildet sein; an dieser zweiten Seite ist jedoch z. B. auch eine Kopplung mit dem Betätigungshebel, oder auch sowohl mit der Entriegelungswelle als auch dem Betätigungshebel möglich, so dass das zweite Entriegelungsmittel z. B. als Kunststoffteil ausgebildet ist und auf den Betätigungshebel und das zweite Ende der Entriegelungswelle aufgesetzt wird. Somit kann die Schwenkbewegung des Betätigungshebels auch direkt auf das zweite Entriegelungsmittel übertragen werden. Auch bei einer derartigen Ausbildung ist das zweite Entriegelungsmittel vorteilhafterweise als Kunststoffteil ausgebildet und direkt aufgesetzt, z. B. in Querrichtung aufgedrückt. Auch hier kann eine clipsende bzw. rastende Aufnahme vorgesehen sein.
Das oder die als Kunststoffteil aufgesetzten Entriegelungsmittel sind somit z. B. in Querrichtung von außen nach innen auf die Kopplungseinrichtung aufgesteckt; vorzugsweise werden sie ergänzend von außen in den Oberschienen oder den Verriegelungseinrichtungen gesichert und z. B. drehbar gelagert, so dass sie sich nicht in Querrichtung nach außen lösen können.
Die Entriegelungsmittel weisen vorteilhafterweise in ihrer Formgebung einen Entriegelungshebel auf, der bei Schwenken des Bestätigungshebels und somit Drehen der Kopplungseinrichtung nach unten verstellt wird und hierdurch mit einer Anlagefläche auf den jeweiligen Aktuator der Längs-Verriegelungseinrichtung einwirkt. Durch diese vertikale Betätigung des Aktuators wird z. B. ein Sperrzahn der Längs-Verriegelungseinrichtung verstellt, um aus einer entsprechenden Aufnahme der Unterschiene zu gelangen, so dass die Längs-Verriegelungseinrichtung freigegeben wird.
Erfindungsgemäß wird somit ein einfacher und sicherer Aufbau erreicht. Die Entriegelungseinrichtung kann im Wesentlichen durch den z. B. als Blechteil ausgebildeten Betätigungshebel, die z. B. als gebogenes bzw. geformtes Rohr ausgebildete Entriegelungswelle und die seitlich reversibel angesetzten, als Kunststoffteile ausgebildeten Entriegelungsmittel gebildet werden. Auch bei Ausbildung mit einem Betätigungsbügel ist ein entsprechend einfacher Aufbau möglich, wobei hier z. B. ein einziges gebogenes Rohr zur Ausbildung sowohl des Betätigungshebels als auch der Kopplungseinrichtung eingesetzt werden kann und die Entriegelungsmittel seitlich außen angesetzt werden können.
Aufwändige zusätzliche Verschraubungen, Vernietungen etc. sind nicht mehr erforderlich. Auch ist kein Verschweißen oder Verkleben der Entriegelungsmittel oder anderer Bauteile an der Kopplungseinrichtung erforderlich. Sowohl die Montage als auch eine eventuelle Demontage können schnell erfolgen. Die Entriegelungsmittel können z. B. einfach in seitlicher Richtung auf die Enden der Kopplungseinrichtung und ggf. den Betätigungshebel aufgesetzt werden, und nachfolgend zwischen den Schienen bzw. zwischen den Längs-Verriegelungseinrichtungen eingesetzt werden.
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Zeichnungen an einer Ausführungsform näher erläutert. Es zeigen:

1 ein Schienensystem für einen Fahrzeugsitz mit einer Entriegelungseinrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
2 das Schienensystem in Aufsicht;
3 das Schienensystem in teilweise auseinander gezogener Darstellung;
4 die Entriegelungseinrichtung in teilweise auseinander gezogener Darstellung;
5 eine weitere Darstellung entsprechend 4 aus perspektivischer Blickrichtung von hinten;
6 eine der 5 entsprechende Darstellung in montiertem Zustand;
7 eine Vorderansicht des Schienensystems;
8 ein Schienensystem mit einer Entriegelungseinrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung;
9 eine Draufsicht auf das Schienensystem von 8;
10 eine Darstellung vor der Montage der Entriegelungseinrichtung;
11 eine Darstellung der Entriegelungseinrichtung; und
12 eine auseinander gezogene Darstellung von 11.

Ein Schienensystem 1 weist eine linke Unterschiene 2a und eine rechte Unterschiene 2b zur Befestigung am Fahrzeug, z. B. dem Chassis, und weiterhin eine linke Oberschiene 3a sowie eine rechte Oberschiene 3b auf, die in den Unterschienen 2a, 2b in Fahrzeug-Längsrichtung x verstellbar aufgenommen sind. An jeder Oberschiene 3a, 3b ist eine Längs-Verriegelungseinrichtung 4a, 4b vorgesehen, die z. B. einen (in 7 links gezeigten) Sperrzahn 7 oder mehrere Sperrzähne 7 zum Eingriff in Sperrfenster 5 der jeweiligen Unterschiene 2a, 2b aufweist. Die beiden Längs-Verriegelungseinrichtungen 4a, 4b können grundsätzlich gleich ausgebildet sein. Die Verriegelungseinrichtungen 4a, 4b sind in ihrer Sperrstellung bzw. Verrieglungsstellung federvorgespannt und weisen jeweils einen Aktuator 6a, 6b auf, der gegen diese Federwirkung vertikal nach unten eindrückbar bzw. verstellbar ist zur Entriegelung der Längs- Verriegelungseinrichtungen 4a, 4b. Der Aktuator 6a, 6b kann hierbei z. B. die Sperrzähne 7 aus den Sperrfenstern 5 heraus schwenken oder verrstellen.
Zur Betätigung der beiden Aktuatoren 6a, 6b ist eine Entriegelungseinrichtung 8 vorgesehen, die in den 4 bis 6 in Einzeldarstellung gezeigt ist. Die Entriegelungseinrichtung 8 weist einen vom Sitzinsassen von vorne zu ergreifenden und nach oben zu schwenkenden Betätigungshebel 9 sowie eine Entriegelungswelle 10 auf, die hier als gebogenes Rohr ausgebildet ist; der Betätigungshebel 9 ist drehstarr an der Entriegelungswelle 10 befestigt und kann z. B. in nicht gezeigter Weise mit einer als Griffteil dienenden Kunststoffkappe versehen sein, die z. B. aufgeclipst ist. Der Betätigungshebel 9 erstreckt sich entsprechend von der Entriegelungswelle 10 nach vorne. Die Entriegelungswelle 10 und der Betätigungshebel 9 bzw. das gezeigte Strukturteil des Betätigungshebels 9 sind vorteilhafterweise aus Metall, insbesondere Stahl bzw. Stahlblech, gefertigt.
Ein erstes Ende 10a, hier das linke Ende 10a, der Entriegelungswelle 10 ist gebogen, z. B. wie gezeigt etwa rechtwinklig nach oben abgebogen. Die Entriegelungswelle 10 ragt durch den Betätigungshebel 9 und ist an ihrem anderen, zweiten Ende 10b nicht weiter bearbeitet. An dem ersten Ende 10a ist ein erstes Entriegelungsmittel 11a angesetzt oder aufgesetzt; entsprechend ist am anderen Ende 10b ein zweites (rechtes) Entriegelungsmittel 11b angesetzt. Das Ansetzen erfolgt vorzugsweise durch Andrücken mit selbsttätiger Einrastung.
Die beiden Entriegelungsmittel 11a, 11b sind als Kunststoffteile ausgebildet, z. B. Kunststoff-Spritzgussteile. Bei der gezeigten Ausführungsform sind die beiden Entriegelungsmittel 11a, 11b unterschiedlich ausgebildet und unterschiedlich angebunden: Das erste, linke Entriegelungsmittel 11a ist direkt an das gebogene erste Ende 10a der Entriegelungswelle 10 angesetzt oder aufgesetzt. Es kann z. B. in Querrichtung (y-Richtung) aufgesetzt bzw. aufgeclipst sein, ggf. auch z. B. von oben aufgesteckt. Vorteilhafterweise wird das erste Entriegelungsmittel 11a ohne weitere Hilfsmittel, wie z. B. Schrauben und anderen zusätzlichen Teilen, sowie auch ohne Kleber etc. aufgesetzt und clipst bzw. verrastet in das gebogene erste Ende 10a. Hierzu weist das erste Entriegelungsmittel 11a gemäß z. B. der Darstellung der 4 clipsende bzw. hintergreifende Aufnahmen 12-1, 12-2, 12-3, 12-4 auf, die beim Aufsetzten nachgeben bzw. ausfedern können und nachfolgend einfedern bzw. einrasten oder einclipsen, um gebogene erste Ende 10a aufzunehmen.
Weiterhin weist das erste Entriegelungsmittel 11a einen Betätigungsarm 14a auf, dessen untere Anlagefläche 15a auf den Aktuator 6a drückt. Weiterhin weist das erste Entriegelungsmittel 11a vorteilhafterweise einen Lagerbereich 16a auf, der an der Längs-Verriegelungseinrichtung 4a (oder der Oberschiene 3a) gelagert ist, so dass das erste Entriegelungsmittel 11a verliersicher zwischen der Entriegelungswelle 10 und der Längs-Verriegelungseinrichtung 4a aufgenommen ist.
Das rechte, zweite Entriegelungsmittel 11b weist entsprechend ebenfalls einen Entriegelungshebel 14b mit Anlagefläche 15b zum Betätigen des Aktuators 6b, sowie einen Lagerbereich 16b zur Lagerung in der LängsVerstelleinrichtung 4b, oder der Oberschiene 3b auf. Hier ist der Lagerbereich 16b weiterhin auch zur Aufnahme des zweiten Endes 10b der Entriegelungswelle 10 vorgesehen, z. B. als Lagerauge.
Die Anbindung des zweiten Entriegelungsmittels 11b erfolgt nicht lediglich an dem zweiten Ende 10b der Entriegelungswelle 10, sondern ergänzend an dem Betätigungshebel 9, der relativ nahe an dem zweiten Entriegelungsmittel 11b vorgesehen ist. Grundsätzlich ist jedoch auch eine Ausbildung des rechten, zweiten Endes 10b entsprechend dem Ende 10a möglich. Bei der gezeigten Ausführungsform weist das zweite Entriegelungsmittel 11b Aufnahmebereiche 13-1 und 13-2 zum Aufnehmen von Vorsprüngen 9-1 und 9-2 des zweiten Endes 10b der Entriegelungswelle 10 auf. Durch die Aufnahme der zueinander in Längsrichtung beabstandeten Vorsprünge 9-1 und 9-2 erfolgt somit eine drehstarre Kopplung des zweiten Entriegelungsmittels 11b an dem Betätigungshebel 9. Hierzu wird das zweite Entriegelungsmittel 11b in Querrichtung (bzw. in 4 in Minus-y-Richtung) auf den Betätigungshebel 9 aufgeschoben.
Auch das zweite Entriegelungsmittel 11b ist somit als Kunststoffteil, insbesondere Kunststoff-Spritzgussteil, ausgebildet und kann direkt aufgesetzt bzw. auf die Entriegelungswelle 10 und den Betätigungshebel 9 aufgesteckt oder aufgeclipst werden, und wird wiederum vorzugsweise in einem Lagerbereich seitlich gelagert und somit verliersicher zwischen Entriegelungswelle 10 und der Verriegelungseinrichtung 4b aufgenommen.
Der hier nicht gezeigte Fahrzeugsitz ist mit seiner Struktur starr an den Oberschienen 3a, 3b und somit auch in fester Position gegenüber den Verriegelungseinrichtungen 4a, 4b sowie der Entriegelungseinrichtung 8 vorgesehen. Der Fahrer greift zur Längsverstellung unter den Fahrzeugsitz und ergreift den Betätigungshebel 9 und zieht ihn nach oben. Hierdurch wird der Betätigungshebel 9 mitsamt der Entriegelungswelle 10 entsprechend geschwenkt, so dass sowohl das linke erste Ende 10a geschwenkt wird und hierdurch sein Entriegelungshebel 14a nach unten schwenkt und mit der Anlagefläche 15a den Aktuator 6a nach unten drückt, zur Entriegelung der linken Verriegelungseinrichtung 4a auf der Oberschiene 3a; weiterhin schwenkt durch die starre Ankopplung an dem Betätigungshebel 9 auch das rechte zweite Entriegelungsmittel 11b, so dass sein Entriegelungshebel 14b nach unten geschwenkt wird und mit seiner Anlagefläche 15b den rechten Aktuator 6b zur Entriegelung der rechten Verriegelungseinrichtung 4b nach unten drückt. Somit werden beide Verriegelungseinrichtungen 4a, 4b gleichzeitig entriegelt.
Wie z. B. aus 1, 2, 3, 7 ersichtlich kann eine Vorspannung in eine geschlossene Stellung durch eine Feder 20 erfolgen, die zwischen dem zweiten Entriegelungshebel 14b und der Verriegelungseinrichtung 4b oder der Oberschiene 3b eingehängt ist und den Entriegelungshebel 14b in seine geöffnete Stellung zieht. Somit ist in der Verriegelungseinrichtung 4b keine derartige Federvorspannung mehr erforderlich.
Die Entriegelungseinrichtung 8 kann somit in einfacher Weise aus im Wesentlichen vier Komponenten gebildet werden, nämlich dem Betätigungshebel 9, der z. B. als gebogenes Blechteil gebildet sein kann, weiterhin die als gebogenes Rohr ausgebildete Entriegelungswelle 10 und die beiden als Kunststoff-Spritzgussteile gefertigten, lediglich aufgesetzten bzw. aufgeclipsten Entriegelungsmittel 11a, 11b, wobei die Entriegelungsmittel 11a, 11b auch aufgespritzt oder durch Umspritzen ausgebildet werden können.
Bei der Ausführungsform der 8 bis 12 ist statt der separaten Ausbildung mit Betätigungshebel 9 und in Querrichtung y verlaufenden Entriegelungswelle 10 ein Betätigungsbügel 31 vorgesehen, der in seinem vorderen Bereich als vom Benutzer zu ergreifenden Betätigungshebel 29 dient, an den sich nach hinten, d.h. in -y-Richtung, die Bügelschenkel als Kopplungseinrichtungen 30 anschließen. An die Kopplungseinrichtungen 30 sind - wie in der ersten Ausführungsform der 1 bis 7 - die Entriegelungsmittel 11a, 11b seitlich angesetzt, insbesondere durch Einrastung. Die weitere Funktionalität und die weiteren Merkmale entsprechen denjenigen der ersten Ausführungsform.
Der Betätigungsbügel 31 kann insbesondere einteilig, d.h. als ein einziges gebogenes Rohr ausgebildet sein, so dass dann die gesamte Entriegelungseinrichtung 28 aus drei Teilen, dem Betätigungsbügel 31 und den Entriegelungsmitteln 11a, 11b gebildet ist.
Statt der einteiligen Ausbildung können - wie in den 8 bis 12 angedeutet - auch z. B. drei Rohrteile 29, 30 aufeinander gesteckt oder verschweißt werden, d.h. mit Verbindungsbereichen 32; die Verbindungsbereiche 32 können hierbei auch zusätzliche Verbindungsmittel 32 sein, auf die die Rohrteile 29, 30 aufgesetzt werden. Die Kopplungseinrichtungen 30 können somit z. B. abgewinkelte Rohre sein, die sich zunächst in x-Richtung erstrecken und durch die Abwinklungen z. B. in y-Richtung (oder -y-Richtung) weiterverlaufen.

Claims

Entriegelungseinrichtung (8, 28) zur Entriegelung einer Längs-Verriegelungseinrichtung (4a, 4b) eines Schienensystems (1), wobei die Entriegelungseinrichtung (8, 28) mindestens aufweist: einen Betätigungshebel (9, 29) zum Schwenken durch einen Benutzer, mindestens eine drehstarr mit dem Betätigungshebel (9, 29) verbundene Kopplungseinrichtung (10, 30), und mindestens ein an der Kopplungseinrichtung (10, 30) vorgesehenes Entriegelungsmittel (11a, 11b) zum Betätigen eines Aktuators (6a, 6b) der Längs-Verriegelungseinrichtung (4a, 4b) für einen Entriegelungsvorgang bei Schwenken des Betätigungshebels (9, 29), wobei zumindest eines der Entriegelungsmittel (11a, 11b) an ein seitliches Ende (10a, 10b) der Kopplungseinrichtung (10, 30) angesetzt ist, und das mindestens eine Entriegelungsmittel (11b) das seitliche Ende (10a) der Kopplungseinrichtung (10, 30) drehstarr aufnimmt, dadurch gekennzeichnet, dass das seitliche Ende (10a) der Kopplungseinrichtung (10, 30) als gebogenes Ende (10a) verformt ist zur Ausbildung der drehstarren Kopplung.
Entriegelungseinrichtung (8, 28) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Entriegelungsmittel (11a, 11b) als Kunststoffteil ausgebildet ist.
Entriegelungseinrichtung (8, 28) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Entriegelungsmittel (11a, 11b) als Kunststoff-Spritzgussteil ausgebildet ist.
Entriegelungseinrichtung (8, 28) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Entriegelungsmittel (11a, 11b) an das Ende (10a, 10b) der Kopplungseinrichtung (10, 30) reversibel und ohne zusätzliche Befestigungsmittel und ohne Stoffschluss angesetzt ist.
Entriegelungseinrichtung (8, 28) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Entriegelungsmittel (11a, 11b) an das Ende (10a, 10b) der Kopplungseinrichtung (10, 30) eingerastet oder eingeclipst ist.
Entriegelungseinrichtung (8, 28) nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Entriegelungsmittel (11a, 11b) in seitlicher Richtung (y, -y) auf das Ende (10a, 10b) der Kopplungseinrichtung (10, 30) aufgesetzt oder aufgesteckt ist und mit seiner anderen Seite zur Lagerung oder Aufnahme in der Längs-Verriegelungseinrichtung (4a, 4b) ausgebildet ist.
Entriegelungseinrichtung (8, 28) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Entriegelungsmittel (11a, 11b) an das Ende (10a, 10b) der Kopplungseinrichtung (10, 30) unter Ausbildung eines Stoffschlusses angespritzt oder umgespritzt ist.
Entriegelungseinrichtung (8, 28) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Entriegelungsmittel (11b) mit dem Betätigungshebel (9) drehstarr gekoppelt ist.
Entriegelungseinrichtung (8, 28) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Entriegelungsmittel (11b) mit dem Betätigungshebel (9) durch seitliches Ansetzen drehstarr gekoppelt ist.
Entriegelungseinrichtung (8) nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Entriegelungsmittel (11b) einen oder mehrere Vorsprünge (9-1, 9-2) des Betätigungshebels (9) aufnimmt.
Entriegelungseinrichtung (8) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Entriegelungsmittel (11b) sowohl einen Vorsprung (9-2) des Betätigungshebels (9) als auch ein zweites Ende (10b) der Kopplungseinrichtung (10) aufnimmt.
Entriegelungseinrichtung (8) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplungseinrichtung (10) als Entriegelungswelle (10) ausgebildet ist, die drehstarr mit dem Betätigungshebel (9) verbunden ist und sich in Querrichtung (y) zu mindestens einem Entriegelungsmittel (11a, 11b) erstreckt.
Entriegelungseinrichtung (28) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Betätigungshebel (29) und die Kopplungseinrichtung (30) gemeinsam als Betätigungsbügel (31) ausgebildet sind, der U-förmig, C-förmig und/oder halboffen ausgebildet ist, wobei die mindestens eine Kopplungseinrichtung (30) als Bügelschenkel des Betätigungsbügels (31) ausgebildet ist und sich in Längsrichtung (-x) von dem von dem Benutzer zu ergreifenden, als vorderer Bügelbereich ausgebildeten Betätigungshebel (29) zu mindestens einem Entriegelungsmittel (11a, 11b) erstreckt.
Entriegelungseinrichtung (8, 28) nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Entriegelungsmittel (11a, 11b) einen Entriegelungshebel (14a, 14b) aufweist, der bei Schwenken des Betätigungshebels (9, 29) und Drehung der Kopplungseinrichtung (10, 30) nach unten schwenkbar ist zur Betätigung des Aktuators (6a, 6b).
Entriegelungseinrichtung (8, 28) nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Entriegelungshebel (14a, 14b) sich in Querrichtung (y, -y) nach außen erstreckt und eine Anlagefläche (15a, 15b) zur Anlage auf dem Aktuator (6a, 6b) aufweist, zum Betätigen des Aktuators (6a, 6b) bei Schwenken des Betätigungshebels (9, 29).
Schienensystem (1) für ein Fahrzeug, das aufweist: zwei parallele Unterschienen (2a, 2b), zwei auf den Unterschienen (2a, 2b) längsverstellbar aufgenommene Oberschienen (3a, 3b), an den Oberschienen (3a, 3b) vorgesehene Längs-Verriegelungseinrichtungen (4a, 4b) zum Verriegeln der Oberschienen (3a, 3b) in unterschiedlichen Längspositionen, und eine Entriegelungseinrichtung (8, 28) nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Entriegelungsmittel (11a, 11b) der Entriegelungseinrichtung (8, 28) bei Schwenken des Betätigungshebels (9, 29) jeweils einen Aktuator (6a, 6b) der Längs-Verriegelungseinrichtung (4a, 4b) betätigen zum Lösen der Längs-Verriegelungseinrichtungen (4a, 4b) aus den Unterschienen (2a, 2b).